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KVWL kompakt + praxis intern Oktober 2023

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Beschluss<br />

zur 1. außerordentlichen Sitzung der XVI. Vertreterversammlung der <strong>KVWL</strong><br />

am 29.09.<strong>2023</strong><br />

Antragsteller: Anke Richter-Scheer, Dr. med. Ulrich Tappe, Dipl.-Psych. Gebhard Hentschel<br />

Thema:<br />

Honorarabschluss <strong>2023</strong><br />

10/<strong>2023</strong><br />

12<br />

Die Vertreterversammlung beschließt:<br />

Mit dem enttäuschenden Ergebnis der<br />

Finanzierungsverhandlungen für das Jahr<br />

2024 zwischen KBV und GKV-Spitzenverband<br />

sehen sich die Vertragsärztinnen und -ärzte<br />

sowie die Psychotherapeutinnen und<br />

Psychotherapeuten in Westfalen-Lippe im<br />

Stich gelassen.<br />

Das Ergebnis der bundesweiten Finanzierungsverhandlungen<br />

von 3,85 Prozent, bei<br />

einer Inflationsrate von mehr als sechs Prozent<br />

und kommenden Tariflohnsteigerungen<br />

der medizinischen Fachangestellten, bedeutet<br />

einen Realverlust der Praxen. Auch die in<br />

diesem Jahr eingefahrenen Verluste werden<br />

in keiner Weise aufgefangen. Die Attraktivität<br />

der Niederlassung und damit die Versorgung<br />

der Bevölkerung sind in großer Gefahr.<br />

Die Verhandlungsgrundlage des EBM ist nicht<br />

zeitgemäß, werden hier doch Kosten durch<br />

eine ärztliche Leistung und eine technische<br />

Leistung zusammengeführt, wobei für den<br />

kalkulatorischen Arztlohn ein Oberarztgehalt<br />

angesetzt wird. Es entsteht allerdings allein<br />

aufgrund der immer mehr werdenden Bürokratie<br />

und der nicht zielführenden Digitalisierung<br />

eine immense Mehrarbeit, welche nicht<br />

in die Kalkulation eingeht.<br />

Die strukturellen Voraussetzungen der<br />

tradierten Verhandlungen haben sich erneut<br />

als unbrauchbar gezeigt, um aktuelle<br />

Preissteigerungen abzubilden. Wir fordern<br />

dringend eine neue Systematik der Finanzierungsverhandlungen,<br />

die nicht erneut<br />

die Ärzte- und Psychotherapeutenschaft als<br />

Verlierer zurücklässt. Mit dieser Reform muss<br />

unmittelbar begonnen werden. Finanzierungsverhandlungen<br />

müssen mit den Daten<br />

aktueller und zu erwartender Entwicklungen<br />

geführt werden. Der Rückgriff auf Daten, die<br />

um zwei und mehr Jahre veraltet sind, ist zu<br />

beenden.<br />

Der Wegfall der Neupatientenregelung,<br />

die bestehende Budgetierung und die<br />

zahlreichen Regularien erschweren die<br />

Nachbesetzung von ärztlichen und psychotherapeutischen<br />

Kassensitzen, welches zu<br />

einer Verschlechterung der Versorgung von<br />

Patient:innen führt.<br />

Wir fordern deshalb den Vorstand der <strong>KVWL</strong><br />

auf, diese notwendige Umgestaltung der<br />

Finanzierungssystematik mit aller Macht<br />

anzustoßen.<br />

Beschlussergebnis:<br />

angenommen<br />

25 Ja-Stimmen |<br />

0 Nein-Stimmen |<br />

4 Enthaltungen

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