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Medbase Magazin Winter 2023

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<strong>Medbase</strong><br />

<strong>Winter</strong> <strong>2023</strong><br />

Teaser 1<br />

Text<br />

Speichel<br />

Eklig oder nützlich?<br />

Teaser Der 2Berg ruft!<br />

Text Fit und sicher auf der Piste


SIE HUSTEN.<br />

WIR LÖSEN.<br />

Stand: 05/<strong>2023</strong> CH2305158042<br />

1×<br />

täglich<br />

ACC SANDOZ ®<br />

mit 3-fach Effekt:<br />

– Löst zähen Schleim<br />

– Erleichtert das Abhusten<br />

– Stärkt den Bronchienschutz<br />

Dies ist ein zugelassenes Arzneimittel.<br />

Lesen Sie die Packungsbeilage.<br />

Sandoz Pharmaceuticals AG, Suurstoffi 14, 6343 Rotkreuz


Inhaltsverzeichnis<br />

News 4<br />

Aktuell 6<br />

Aufschlussreicher<br />

Speichel<br />

Fokus 10<br />

Vernetzt gesund<br />

Leitfaden 12<br />

Erkältungsbalsam<br />

selbst gemacht<br />

Ratgeber 14<br />

Neurodermitis<br />

Zahnmedizin 16<br />

Gesundes Zahnfleisch<br />

Angebote 18<br />

Passend zur Saison<br />

Was Spucke<br />

alles bewirkt<br />

12<br />

6<br />

Balsam für die<br />

Atemwege<br />

Sprechstunde 19<br />

Sie fragen,<br />

Experten antworten<br />

22<br />

Sport-Engagement 20<br />

Bobfahrer<br />

Michael Vogt<br />

Bewegung 22<br />

Pistenfit<br />

Kräutergeschichten 25<br />

Süsser Eibisch<br />

Persönlich 26<br />

Barbara Hugelshofer<br />

Chronische<br />

Entzündung<br />

der Haut<br />

14<br />

Vorbereitet in die<br />

<strong>Winter</strong>saison<br />

Herausgeberin <strong>Medbase</strong> Gruppe, Schützenstrasse 3, 8400 <strong>Winter</strong>thur, www.medbase.ch Kontakt marketing@medbase.ch Gesamtverantwortung/Redaktion Kommunikation und<br />

Marketing <strong>Medbase</strong> Gruppe Beratung/Kreation/Layout P-ART, <strong>Winter</strong>thur Lektorat Expresskorrektorat, <strong>Winter</strong>thur Fotos Adobe Stock, GettyImages, S. 20/21: IBSF / Viesturs Lacis<br />

Illustrationen Gabi Kopp, Uwe Stettler Druck Mattenbach AG, <strong>Winter</strong>thur Erscheinungsweise 4x jährlich DE und FR Gesamtauflage 42'410 © 2.10.<strong>2023</strong> Hinweis Die mit Firmenoder<br />

Markennamen versehenen Beiträge sind Marktinformationen. Für den Inhalt dieser Texte, Bilder und Informationen trägt das jeweilige Unternehmen die Verantwortung<br />

Nächstes <strong>Magazin</strong> Januar 2024<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser<br />

Mögen Sie die Weihnachtszeit? In unseren Seminaren<br />

berichten Teilnehmende oft von stressigen Adventswochen.<br />

Manchmal ist weniger mehr. Prüfen Sie, ob<br />

Sie alle Einladungen wahrnehmen müssen. Nutzen<br />

Sie die Zeit für Aktivitäten, die Ihnen Freude bereiten.<br />

Wie wäre es mit etwas Bewegung? Das vertreibt nicht<br />

nur den <strong>Winter</strong>blues, sondern verbessert nachweislich<br />

auch die Schlafqualität, die in stressigen Phasen oft<br />

leidet. Was noch gegen saisonale depressive Verstimmungen<br />

hilft, erfahren Sie auf Seite 19. In der Natur<br />

steht die kalte Jahreszeit für Ruhe und Regeneration.<br />

Wieso also nicht die Zeit vor dem Bildschirm reduzieren<br />

und stattdessen entspannen? Versuchen Sie es<br />

mit Entspannungsübungen, Lesen oder einfach mal<br />

Nichtstun. Oder sorgen Sie für Abwechslung, indem<br />

Sie Ihren eigenen Erkältungsbalsam nach dem Rezept<br />

auf den Seiten 12 und 13 herstellen. Planen Sie Ihren<br />

nächsten Skiurlaub? Worauf Sie achten sollten und wie<br />

Sie sich optimal vorbereiten, lesen Sie auf den<br />

Seiten 22 und 23. Ich wünsche Ihnen viel<br />

Freude und einen gesunden <strong>Winter</strong>!<br />

Daniela Walser<br />

Arbeitspsychologin und Stressexpertin,<br />

<strong>Medbase</strong> Fit im Job<br />

<strong>Medbase</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2023</strong><br />

3


Junge Künstlerin<br />

gestaltet<br />

Weihnachtskarte<br />

Wie sieht dein schönstes Weihnachts- oder<br />

Adventserlebnis aus? Diese Frage beantworteten<br />

Kinder bis elf Jahre malerisch<br />

beim Zeichenwettbewerb von <strong>Medbase</strong>.<br />

Die elfjährige Sophia ist die Gewinnerin<br />

und hat eine Jahreskarte für den Zoo<br />

Zürich gewonnen. Das Bild dient<br />

als Sujet der offiziellen <strong>Medbase</strong>-<br />

Apotheken-Weihnachtskarte <strong>2023</strong>.<br />

Herzliche Gratulation, Sophia!<br />

Cardio Explorer Test<br />

Erkrankungen der Herzkranzgefässe, zu denen auch<br />

Herzinfarkte gehören, stellen in den Industrienationen<br />

die häufigste Todesursache dar. Risikofaktoren sind<br />

unter anderem Rauchen, hoher Blutdruck und erhöhte<br />

Cholesterinwerte. Mit dem Cardio Explorer Test wird das<br />

individuelle Risiko zuverlässig ermittelt und, wenn nötig,<br />

eine weiterführende Untersuchung empfohlen.<br />

www.medbase.ch/cardio-explorer-test<br />

Fliegende Haare?<br />

Ihnen stehen in der kalten Jahreszeit die Haare<br />

zu Berge, und es «putzt Ihnen eins»? Dann<br />

ist das ein Zeichen für trockenes Haar. Ein<br />

feuchtigkeitsspendendes Shampoo und Haaröl<br />

verwenden sowie viel Wasser trinken können<br />

dem Austrocknen der Haare und der elektrostatischen<br />

Aufladung entgegenwirken.<br />

4


News<br />

<strong>Medbase</strong><br />

Apotheken<br />

erhalten<br />

Zuwachs<br />

Nach über 64-jährigem Bestehen<br />

wird die Apotheke Hornstein zur<br />

<strong>Medbase</strong> Apotheke Reinach. Die<br />

Apotheke und das Reformhaus<br />

werden weitergeführt, und das<br />

gesamte Team ist weiterhin für<br />

Sie im Einsatz. In Châtel-St-Denis<br />

im Kanton Freiburg entsteht im<br />

Migros-Center eine neue <strong>Medbase</strong><br />

Apotheke. Wir freuen uns, unsere<br />

Kundinnen und Kunden an den<br />

zwei neuen Standorten zu empfangen.<br />

<strong>Medbase</strong><br />

Permanence Hauptbahnhof<br />

Zürich im<br />

umgebauten Südtrakt<br />

Aufgrund der Generalsanierung des Hauptbahnhofs<br />

Zürich wurde die <strong>Medbase</strong> Permanence Hauptbahnhof<br />

Zürich in ein Provisorium verlegt. Im November <strong>2023</strong><br />

bezieht sie im Südtrakt des Hauptbahnhofs ihre neuen<br />

Räumlichkeiten im dritten Stock. In den gleichen Lokalitäten<br />

wird auch das zahnarztzentrum.ch seine Patientinnen<br />

und Patienten empfangen.<br />

Künstliche Intelligenz löst<br />

komplexe diagnostische Fälle<br />

Ärztinnen und Ärzte bewerten künstliche Intelligenz als nützlich<br />

In einem Experiment präsentierten<br />

Ärztinnen und Ärzte «GPT-4», dem<br />

kostenpflichtigen Chatbot von<br />

Open AI, 70 Krankengeschichten<br />

aus der renommierten Fachzeitschrift<br />

«The New England Journal of<br />

Medicine». Die Krankengeschichten<br />

des Journals sind legendär – und für<br />

Ärztinnen und Ärzte oft Knacknüsse.<br />

Nicht aber für GPT-4, wie<br />

es scheint: Bei 27 der 70 Krankengeschichten<br />

landete der Chatbot<br />

auf Anhieb einen Volltreffer. Die<br />

von der künstlichen Intelligenz<br />

favorisierte Diagnose stimmte<br />

mit jener der Ärztinnen und Ärzte<br />

überein.<br />

GPT-4 erstellte für alle 70 Krankengeschichten<br />

eine Liste mit durchschnittlich<br />

9 Verdachtsdiagnosen.<br />

45-mal befand sich darunter die<br />

richtige Diagnose, wie die US-Ärztezeitung<br />

«Jama» berichtet. In über<br />

der Hälfte der Fälle bewerteten drei<br />

Mediziner die Vorschläge der künstlichen<br />

Intelligenz als hilfreich oder<br />

als nahe an der richtigen Diagnose.<br />

Nur bei etwa 6 Krankengeschichten<br />

halfen die Diagnosevorschläge<br />

von GPT-4 ihrer Ansicht nach nicht<br />

weiter. Für das Experiment erhielt<br />

GPT-4 zu allen Patientinnen und<br />

Patienten lediglich Informationen<br />

wie Symptome und Laborwerte.<br />

Wie die künstliche Intelligenz zu<br />

ihren Schlüssen kam, ist eine<br />

«black box».<br />

Quelle: «Jama»<br />

Link: https://jamanetwork.com/journals/jama/<br />

fullarticle/2806457<br />

Damit <strong>Medbase</strong> stets à jour bleibt, haben alle Mitarbeitenden Zugang zu den neusten wissenschaftlichen<br />

Studien und erhalten regelmässig Zusammenfassungen der wichtigsten Erkenntnisse.


Aktuell<br />

Spucke – Wundersaft<br />

mit Heilwirkung<br />

Speichel gilt als eklig. Bei genauer Betrachtung handelt es sich dabei<br />

aber um eine höchst interessante Flüssigkeit.<br />

Text: Dr. med. Martina Frei<br />

99<br />

Speichel besteht zu etwa<br />

99 Prozent aus Wasser.<br />

6


Aktuell<br />

0,5–1,5<br />

Ein erwachsener<br />

Mensch produziert täglich<br />

0,5 bis 1,5 Liter Speichel.<br />

Früher diente Spucke als Heilmittel<br />

gegen Blindheit, Epilepsie, Fieber oder<br />

Schmerzen und bei Verletzungen. Dann<br />

erkannte der Arzt Avicenna vor etwa 1000<br />

Jahren, dass sie gefährliche Krankheiten<br />

wie Tollwut und Tuberkulose übertragen<br />

kann. Das trug vermutlich dazu bei, dass<br />

dieser Körpersaft fortan als eklig galt. Beim<br />

gezielten Anspucken wird der Speichel<br />

sogar als «Waffe» eingesetzt – von Lamas,<br />

giftigen Speikobras und Menschen.<br />

Woraus besteht Speichel?<br />

Spucke enthält zu über 99 Prozent Wasser.<br />

Nur etwa ein halbes Prozent sind feste<br />

Bestandteile. Dazu gehören Mikronährstoffe<br />

wie Kalzium (wichtig für die Mineralisierung<br />

der Zähne), Magnesium und<br />

Natrium.<br />

Über 1400 verschiedene Eiweissstoffe<br />

enthält Spucke, zum Beispiel Verdauungsenzyme,<br />

ausserdem antibakteriell wirksame<br />

Substanzen, Stoffwechselprodukte<br />

wie Harnsäure, weisse Blutkörperchen und<br />

auch Antikörper zur Immunabwehr gegen<br />

verschiedene Erreger. Die Zusammensetzung<br />

des Speichels verändert sich im Laufe<br />

des Tages und mit der Menge an Speichel,<br />

die produziert wird.<br />

Wo wird der Speichel gebildet?<br />

Spucke entsteht in den Speicheldrüsen.<br />

Drei grosse befinden sich auf jeder Seite<br />

im Gesicht: die Ohrspeicheldrüse, die<br />

Speicheldrüse am Unterkiefer und die<br />

unter der Zunge. Dazu kommen rund 800<br />

bis 1000 winzige, ein bis zwei Millimeter<br />

kleine Speicheldrüsen, die in der Schleimhaut<br />

von Mund und Zunge verteilt sind. Sie<br />

stellen rund 10 Prozent der Spucke her.<br />

Die vor dem Ohr gelegene Ohrspeicheldrüse<br />

wiegt 15 bis 30 Gramm und produziert<br />

in Ruhe circa ein Viertel, beim<br />

Essen aber 50 bis 70 Prozent der gesamten<br />

Speichelmenge. Die Ohrspeicheldrüse<br />

sondert ausschliesslich wässrigen Speichel<br />

ab. Die Unterkieferspeicheldrüse ist 7 bis<br />

16 Gramm leicht. Sie produziert im Ruhezustand<br />

rund 60 Prozent eines schleimigwässrigen<br />

Speichels, beim Essen etwa<br />

35 Prozent der Menge. Nur etwa 4 Gramm<br />

wiegt die Speicheldrüse, die sich unter der<br />

Zunge befindet (Unterzungenspeicheldrüse).<br />

Sie gibt vor allem schleimigen<br />

Speichel ab. Ihr Anteil am Gesamtspeichel<br />

beträgt etwa 7 Prozent.<br />

Wie viel Speichel wird gebildet?<br />

In Ruhe und im Schlaf sondern die Speicheldrüsen<br />

etwa 0,1 bis 0,5 Milliliter Speichel<br />

pro Minute ab. Dieser «Ruhespeichel»<br />

ist dickflüssig. Speichel, der beim Essen<br />

gebildet wird, ist hingegen dünnflüssig.<br />

Insgesamt produziert ein erwachsener<br />

Mensch täglich 0,5 bis 1,5 Liter Speichel,<br />

unter anderem abhängig von Alter, Geschlecht<br />

und Nahrung. Sogar die Stimmung<br />

beeinflusst die Speichelmenge: Bei<br />

Angst etwa versiegt der Speichelfluss. Fasten<br />

drosselt ihn ebenfalls stark. Bestimmte<br />

Nahrungsmittel hingegen erfordern mehr<br />

Speichel, damit sie gut geschluckt werden<br />

können: So nimmt Brot fünfmal mehr<br />

Speichel auf als Teigwaren.<br />

Wozu dient Speichel?<br />

Zwölf Funktionen listet ein Fachartikel<br />

auf: Speichel sorgt dafür, dass Zähne und<br />

Mundhöhle gesund bleiben, befeuchtet<br />

die Mundschleimhaut, schützt sie vor<br />

reibenden Bröseln, verteilt die Aromen<br />

und verstärkt den Geschmackseindruck,<br />

umhüllt Nahrungsbissen, ermöglicht das<br />

Schlucken und Sprechen, hilft bei der Verdauung,<br />

wirkt antimikrobiell, reinigt und<br />

beschleunigt – dank enthaltener Wachstumsfaktoren<br />

für Hautzellen – die Wundheilung.<br />

1000<br />

800 bis 1000 ein bis zwei Millimeter kleine<br />

Speicheldrüsen sind in der Schleimhaut von<br />

Mund und Zunge verteilt.<br />

<strong>Medbase</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2023</strong><br />

7


Spucke- oder<br />

Kaubier<br />

Speichel enthält das Enzym<br />

Amylase. Es baut Stärke in der<br />

Nahrung ab. Bei einer sehr<br />

stärkehaltigen Mahlzeit steigt<br />

der Amylasegehalt im Speichel.<br />

Kaut man Brot sehr lange,<br />

schmeckt es süsser, weil die<br />

Amylase im Speichel die Stärke<br />

in Malzzucker und weitere<br />

Zuckerarten zersetzt.<br />

Das machten sich schon die<br />

alten Inkas zunutze. Die Frauen<br />

kauten ausgiebig Fladen aus<br />

Maismehl. Diese mit Speichel<br />

versetzten, zerkauten Fladen<br />

begannen wegen des Zuckergehalts<br />

rasch zu gären. Die<br />

Inkas brauten daraus ein Bier<br />

namens «Chicha». In manchen<br />

Gegenden Afrikas, Asiens und<br />

Südamerikas wird auf ähnliche<br />

Art Bier aus Hirse, Reis oder<br />

Maniok hergestellt.<br />

Wie kommt der Speichelfluss in Gang?<br />

Das Nervensystem und verschiedene<br />

Reflexe regeln den Speichelfluss. Wird<br />

mehr Speichel benötigt, steigt die Durchblutung<br />

der Speicheldrüsen um das bis zu<br />

Zwanzigfache. Aus dem Blut entnehmen<br />

die Drüsen das Wasser für den Speichel.<br />

Kauen, bestimmte Geschmäcker und Gerüche<br />

steigern den Speichelfluss auf bis zu<br />

7 Milliliter pro Minute. Am stärksten wirkt<br />

Zitronensäure. Nur schon beim intensiven<br />

Denken an einen Zitronenschnitz läuft das<br />

Wasser im Mund zusammen.<br />

Welche Folgen hat ein geringer<br />

Speichelfluss?<br />

Bis zu 50 Prozent der älteren Menschen<br />

klagen über einen trockenen Mund. Ein<br />

Grund dafür sind Medikamente: Über<br />

500 Arzneimittel bremsen den Speichelfluss,<br />

dazu zählen Eisenpräparate,<br />

Antidepressiva, entwässernd wirkende<br />

Blutdrucksenker und viele weitere.<br />

Zu wenig Speichel führt nicht nur zu<br />

Mundgeruch, sondern auch zu mehr<br />

Karies und raschem Zahnverfall, zu Geschmacksstörungen,<br />

Mundschleimhautentzündungen,<br />

Racheninfekten, rissigen<br />

Lippen sowie zu Problemen beim Kauen,<br />

Schlucken und Sprechen.<br />

Das «Sjögren-Syndrom» ist ein weiterer<br />

Grund für versiegenden Speichel. Dabei<br />

zerstört das Immunsystem die Tränenund<br />

Speicheldrüsen. Oft geht diese Autoimmunerkrankung,<br />

die vor allem Frauen<br />

betrifft, mit rheumatoider Arthritis oder<br />

anderen Beschwerden einher.<br />

Wird Speichel diagnostisch genutzt?<br />

Ändert sich die Zusammensetzung des<br />

Bluts – zum Beispiel bei Medikamenteneinnahme,<br />

bei Alkohol- oder Drogenkonsum<br />

–, verändert sich oft auch der<br />

Speichel, und die entsprechenden Substanzen<br />

lassen sich darin nachweisen.<br />

Speichel ist einfacher zu gewinnen und<br />

zu lagern als Blut. Er wäre ein gutes<br />

Diagnose mittel. Im Vergleich zum Blut<br />

wird Spucke aber bisher nur wenig zur<br />

Diagnostik genutzt, zum Beispiel um das<br />

Stresshormon Cortisol zu bestimmen oder<br />

um das Coronavirus nachzuweisen.<br />

Bei Vergiftungen scheiden die Speicheldrüsen<br />

beispielsweise Schwermetalle wie<br />

Blei aus. Diese reagieren chemisch mit<br />

Schwefel, der von Mikroorganismen im<br />

Mund stammt. Dabei bilden sich dunkle<br />

Ablagerungen im Zahnfleisch, der sogenannte<br />

Bleisaum – ein charakteristisches<br />

Zeichen einer schweren Bleivergiftung.<br />

1400<br />

Spucke enthält über 1400<br />

verschiedene Eiweissstoffe.<br />

Ein einfacher Speicheltest<br />

kann bei Kranken entscheidende<br />

Informationen<br />

liefern. Nebst Viren enthält<br />

unser Speichel unter<br />

anderem Mineralstoffe,<br />

Enzyme, Antikörper und<br />

Hormone, die Aufschluss<br />

über unseren Gesundheitszustand<br />

geben können.


Aviral ® Crème<br />

bei Fieberbläschen<br />

wirkt gezielt<br />

ab dem ersten Kribbeln<br />

Dies ist ein zugelassenes Arzneimittel.<br />

Bitte lesen Sie die Packungsbeilage. Mepha Pharma AG<br />

2320<br />

Die mit dem Regenbogen


Fokus<br />

Ihr Navigator für das<br />

Gesundheitssystem<br />

Sie möchten alles rund um ihre Gesundheit besser organisieren und dazu<br />

in direktem Kontakt mit Ihren verschiedenen Leistungserbringenden stehen?<br />

Die Compassana App unterstützt Sie dabei – von der sicheren Kommunikation<br />

mit Ihren Gesundheitsfachpersonen über die Speicherung von Dokumenten bis<br />

hin zur Online-Terminvereinbarung. Lernen Sie Compassana kennen!<br />

Wie registriere<br />

ich mich bei<br />

Compassana?<br />

1. App downloaden<br />

2. ID oder Pass für erstmaliges<br />

Login bereithalten<br />

3. Apotheke/Gesundheitsfachperson<br />

auswählen und<br />

Compassana nutzen<br />

Wie gewährleistet<br />

Compassana den Datenschutz?<br />

Ihre Gesundheitsdaten auf Compassana<br />

gehören allein Ihnen, und nur Sie bestimmen,<br />

mit wem Sie sie teilen. Es findet kein<br />

Datenaustausch mit Krankenversicherern<br />

statt. Nur Sie haben Zugriff auf Ihr Benutzerkonto<br />

und können frei darüber verfügen. Die<br />

Nutzung der Compassana App unterliegt<br />

den höchsten gesetzlichen Anforderungen<br />

und den Empfehlungen nach dem aktuellen<br />

Stand der Technik in Bezug auf Informationssicherheit<br />

und Datenschutz.<br />

10


Wer steht hinter der App?<br />

Compassana ist ein Gemeinschaftsprojekt<br />

von <strong>Medbase</strong>, Hirslanden, der LUKS Gruppe,<br />

Groupe Mutuel, Helsana und SWICA. Sie<br />

wird von der Bluespace Ventures AG<br />

betrieben, die von <strong>Medbase</strong> und Hirslanden<br />

gegründet wurde. Die sechs Aktionäre<br />

finanzieren und sichern den Aufbau von<br />

Compassana und sorgen für die systematische<br />

Weiterentwicklung der Plattform.<br />

Ist meine Gesundheitsfachperson<br />

im<br />

Verzeichnis zu finden?<br />

Alle Akteurinnen und Akteure im<br />

Schweizer Gesundheitswesen mit einer<br />

Abrechnungsnummer sind als Kontakt<br />

in der App hinterlegt.<br />

Welche Funktionen bietet<br />

Ihnen die Compassana App?<br />

— Senden sicherer Nachrichten<br />

an Gesundheitsfachpersonen<br />

— Unkomplizierte Terminbuchung<br />

via App<br />

— Alle Gesundheitsdokumente<br />

wie Rezepte, Röntgenbilder<br />

oder Berichte zentral in der<br />

App und jederzeit griffbereit<br />

— Persönliche Medikamentenliste<br />

immer verfügbar<br />

— Vergangene und geplante<br />

Gesundheitsaktivitäten<br />

(Termine, Medikationsänderungen<br />

etc.) in einer<br />

übersichtlichen Zeitleiste<br />

— Versicherung führt zur passenden<br />

Ansprechperson*<br />

— Persönliche Versicherungsinformationen<br />

und -konditionen<br />

jederzeit abrufen*<br />

* Derzeit verfügbar für Versicherte von Helsana, Groupe Mutuel und SWICA.<br />

Wie ergänzt Compassana<br />

das elektronische<br />

Patientendossier (EPD)?<br />

Compassana erfüllt die gleichen hohen<br />

Datenschutzstandards wie das elektronische<br />

Patientendossier. Compassana ist jedoch<br />

mehr als ein digitaler Speicherort: Mit der<br />

App können Sie sich sicher mit Gesundheitsfachpersonen<br />

vernetzen und austauschen.<br />

Zudem sind die von Ihnen ausgewählten Daten<br />

für die von Ihnen bestimmten Fachpersonen<br />

zugänglich. Das erhöht die Effizienz und<br />

vor allem die Qualität der Behandlung.<br />

3 Fragen<br />

an Peter Mittemeyer,<br />

Chief Executive Officer<br />

Bluespace Ventures AG<br />

Compassana wurde Mitte Juni lanciert. Wie<br />

zufrieden sind Sie? Der Start ist gelungen,<br />

und wir freuen uns sehr über die positive<br />

Resonanz in der Öffentlichkeit. Natürlich gab<br />

es am Anfang noch ein paar Ruckler – aber<br />

da unser Team die App kontinuierlich weiterentwickelt,<br />

konnten wir diese zügig beheben.<br />

Wohin geht die Reise? Woran arbeitet Ihr<br />

Team derzeit? Wir wollen so schnell wie<br />

möglich noch mehr Ärztinnen und Ärzte,<br />

Apothekerinnen und Apotheker sowie<br />

weitere Gesundheitsfachpersonen an Bord<br />

holen. Durch die Zusammenarbeit mit der<br />

SWICA im Rahmen des Versicherungsmodells<br />

FAVORIT BEST CARE können wir allen<br />

Versicherten in der Schweiz eine attraktive<br />

Lösung anbieten. Diese Erfolgsgeschichte<br />

möchten wir mit weiteren Krankenversicherern<br />

fortsetzen.<br />

Ist eine Schnittstelle zwischen dem EPD<br />

und Compassana geplant? Ja, denn das EPD<br />

ist ein wichtiges Element. Es soll ab 2028 an<br />

verschiedene Systeme andocken können.<br />

Compassana steht in ständigem Austausch<br />

mit dem BAG, um zu gegebener Zeit eine<br />

Vernetzung zu ermöglichen.<br />

FOR SMARTER HEALTHCARE<br />

<strong>Medbase</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2023</strong><br />

11


Leitfaden<br />

Erkältungsbalsam<br />

selbst herstellen<br />

Ein Erkältungsbalsam wirkt bei einer<br />

lästigen Erkältung mit Husten befreiend<br />

für die Atemwege und entspannend<br />

auf die Bronchien. Stellen Sie Ihren<br />

individuellen Balsam her und nutzen Sie<br />

die Kraft der Natur für Ihre Genesung.<br />

Text: Vanessa Schönenberger, Eidg. dipl. Apothekerin,<br />

<strong>Medbase</strong> Apotheke Laufen Stedtli<br />

Illustrationen: Uwe Stettler<br />

#1<br />

Das Bienenwachs im<br />

Wasserbad schmelzen. Dazu<br />

eine hitzebeständige Schüssel<br />

auf oder in einen Topf mit<br />

siedendem Wasser stellen und<br />

das Bienenwachs in die Schüssel<br />

geben. Rühren, bis das Wachs<br />

vollständig geschmolzen ist.<br />

#2<br />

Das geschmolzene<br />

Bienenwachs vom Herd<br />

nehmen. Das Basisöl<br />

portionsweise unter<br />

Rühren zugeben, bis eine<br />

homogene Mischung<br />

entsteht.<br />

Zutaten<br />

Ergibt ca. 120 g Erkältungsbalsam<br />

120 ml Basisöl (z. B. Jojoba,<br />

Mandel, Oliven)<br />

30 g Bienenwachs*<br />

30–50 Tropfen ätherische Öle*<br />

(z. B. 9 Tr. Eukalyptus,<br />

9 Tr. Rosmarin,<br />

5 Tr. Latschenkiefer,<br />

7 Tr. Kampfer)<br />

* erhältlich in den <strong>Medbase</strong> Apotheken<br />

12 <strong>Medbase</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2023</strong>


Ätherische Öle<br />

bei Erkältung<br />

#4<br />

Den Erkältungsbalsam in<br />

saubere, verschliessbare<br />

Gläser füllen und vollständig<br />

abkühlen lassen. Gläser gut<br />

verschliessen.<br />

#3<br />

Ätherische Öle<br />

hinzufügen und unter<br />

ständigem Rühren<br />

einarbeiten, bis die<br />

Masse handwarm ist.<br />

Tipp<br />

Variieren Sie die Tropfenzahl je nach<br />

gewünschter Intensität des Balsams.<br />

Die Mischung und die Menge für<br />

Kinder besprechen Sie bitte mit<br />

Ihrer Apotheken-Fachperson.<br />

Ätherische Öle werden je nach<br />

Pflanze aus Blüten, Blättern, Rinden,<br />

Wurzeln oder Harzen gewonnen.<br />

Sie enthalten die konzentrierte<br />

Lebenskraft der Pflanze und können<br />

körperliche sowie seelische<br />

Prozesse positiv beeinflussen.<br />

Ätherische Öle dürfen nie unverdünnt<br />

angewendet werden, da sie<br />

zu Hautreizungen führen können.<br />

Doch welche Öle sind bei Erkältung<br />

geeignet?<br />

Eukalyptus: Wirkt schleimlösend<br />

und entzündungshemmend, befreit<br />

die Atemwege.<br />

Thymian: Bei kältebedingtem Husten<br />

und Schnupfen. Wirkt antibakteriell,<br />

antiviral, schleimverflüssigend,<br />

auswurffördernd und krampflösend.<br />

Kampfer: Entspannt die Bronchien<br />

und erleichtert so die Atmung. Wirkt<br />

antimikrobiell, schweisstreibend<br />

und beruhigend. Nicht für Kinder<br />

geeignet.<br />

Rosmarin: Wirkt durchblutungsfördernd<br />

und krampflösend. Wird<br />

wegen seiner tonisierenden Eigenschaften<br />

auch in der Rekonvaleszenz<br />

eingesetzt.<br />

Latschenkiefer: Löst festsitzenden<br />

Schleim aus den Bronchien. Wirkt<br />

erwärmend, krampflösend und<br />

durchblutungsfördernd.<br />

Pfefferminze: Wirkt krampflösend<br />

und wird gerne zum Aromatisieren<br />

verwendet.<br />

13


Neurodermitis<br />

im <strong>Winter</strong><br />

Juckende, gerötete und entzündete Haut: Fünf<br />

Prozent der Erwachsenen leiden an Neurodermitis.<br />

Das «atopische Ekzem», wie Neurodermitis auch<br />

genannt wird, tritt schubweise auf. Im <strong>Winter</strong> sind<br />

die Symptome häufiger und stärker.<br />

Wie entsteht Neurodermitis? Und wer<br />

ist davon betroffen?<br />

Eines vorweg: Wer an Neurodermitis<br />

leidet, hat nichts «falsch» gemacht. Es<br />

liegt weder an der Ernährung noch am<br />

Waschmittel. Neurodermitis ist in erster<br />

Linie genetisch bedingt. Bei betroffenen<br />

Menschen bilden die Hautzellen bestimmte<br />

Lipide, die für eine gute Hautbarriere<br />

wichtig sind, nur mangelhaft. Dadurch<br />

wird die Haut leichter beschädigt und<br />

trocknet rascher aus. Bakterien, Pollen<br />

und andere Substanzen können einfacher<br />

eindringen, und der Körper bildet<br />

Abwehrstoffe dagegen. Dies führt zu einer<br />

chronischen und immer wieder aufflackernden<br />

Entzündung.<br />

Warum tritt Neurodermitis im <strong>Winter</strong><br />

häufiger auf?<br />

Während der <strong>Winter</strong>monate ist die Luft<br />

kalt und trocken, was der Haut zusätzlich<br />

Feuchtigkeit entzieht und sie empfindlicher<br />

macht. Dadurch werden manche<br />

Menschen besonders anfällig für Neurodermitis-Schübe.<br />

Worauf sollten Menschen mit Neurodermitis<br />

im <strong>Winter</strong> besonders achten?<br />

Betroffene sollten sich regelmässig und<br />

direkt nach dem Duschen mit einer fetthaltigen<br />

Creme einreiben. Inhalte wie<br />

Harnstoff oder Glycerin helfen zusätzlich.<br />

Cremes oder Salben ohne Duft-, Farb- und<br />

Konservierungsstoffe sind vorzuziehen.<br />

Im <strong>Winter</strong> ist es zudem ratsam, nur kurz<br />

zu duschen und aufs Baden zu verzichten,<br />

da Wasser die Haut austrocknet. Generell<br />

werden bei Neurodermitis vorzugsweise<br />

synthetische Duschmittel, sogenannte<br />

Syndets, verwendet. Zudem ist es ratsam,<br />

die Haut nach dem Duschen abzutupfen,<br />

statt trocken zu reiben. Auch die Temperatur<br />

im Schlafzimmer hat einen Einfluss<br />

und sollte nicht über 18 Grad liegen. Denn<br />

nächtliches Schwitzen kann den Juckreiz<br />

verschlimmern. Weiter sollten raue Stoffe<br />

und Wolle vermieden und weite, weiche<br />

Kleider aus Seide und Baumwolle bevorzugt<br />

werden. Zudem kann Unterwäsche<br />

verkehrt herum getragen werden, damit<br />

kratzende Nähte aussen liegen.<br />

14 <strong>Medbase</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2023</strong>


Ratgeber<br />

Babys und<br />

Neurodermitis<br />

Von 100 Kindern leiden etwa<br />

20 an Neurodermitis. Tritt die<br />

Erkrankung bereits bei Säuglingen<br />

auf, heilt sie manchmal bis<br />

zum vierten Lebensjahr aus. So<br />

können Sie das Immunsystem<br />

von Säuglingen und Kleinkindern<br />

mit Neurodermitis<br />

unterstützen:<br />

#1<br />

Mütter mit einer familiären<br />

Vorbelastung sollten ihr Baby<br />

vier Monate lang voll stillen.<br />

Die Muttermilch enthält Stoffe,<br />

die für die Reifung des Immunsystems<br />

wichtig sind. Wer<br />

nicht stillen kann oder möchte,<br />

gibt dem Kind hypoallergene<br />

Milch.<br />

Kann man Neurodermitis vorbeugen?<br />

Gegen einen Neurodermitis-Schub ist<br />

leider niemand gefeit. Eine Entzündung<br />

kann selbst dann auftreten, wenn man<br />

alles vermeidet, was die Haut reizt. Dennoch<br />

kann man einige vorbeugende Massnahmen<br />

ergreifen. Menschen mit Neurodermitis<br />

neigen vermehrt zu Allergien. Sie<br />

sollten mögliche Allergien medizinisch<br />

abklären lassen und Allergene so gut wie<br />

möglich meiden. Probiotische Mikroorganismen<br />

wie Laktobazillus-Bakterien<br />

scheinen sich ebenfalls positiv auf die<br />

Haut auszuwirken, insbesondere wenn sie<br />

im Säuglingsalter eingenommen werden,<br />

auch wenn deren Wirkung noch wenig<br />

erforscht ist.<br />

Lea Broggini<br />

Eidg. dipl. Apothekerin,<br />

<strong>Medbase</strong> Apotheke<br />

Pfäffikon<br />

#2<br />

Beikost zwischen dem<br />

vierten und dem sechsten<br />

Lebensmonat fördert die<br />

Toleranzentwicklung. Studien<br />

sprechen von einem vorbeugenden<br />

Effekt, wenn Kinder<br />

schon vor dem neunten Monat<br />

Fisch bekommen.<br />

#3<br />

Kinder, die mit Tieren aufwachsen,<br />

leiden weniger häufig an<br />

Allergien. Insbesondere Hunde<br />

reduzieren das Risiko. Bei Katzen<br />

sieht es allerdings anders<br />

aus: Sie erhöhen das Risiko<br />

einer Neurodermitis.<br />

#4<br />

Kindern erlauben, auch im<br />

Dreck zu spielen. Sie zudem<br />

sämtliche Lebensmittel kosten<br />

lassen und keine meiden.<br />

<strong>Medbase</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2023</strong><br />

15


Tipps für<br />

gesundes<br />

Zahnfleisch<br />

#1<br />

Über den Tag und durch<br />

die Mahlzeiten sammelt<br />

sich Plaque auf den Zähnen<br />

an. Putzen Sie daher Ihre<br />

Zähne regelmässig, gründlich<br />

und Ihren Essgewohnheiten<br />

entsprechend.<br />

#2<br />

Karies und Bakterien<br />

halten sich oft hartnäckig in<br />

den Zahnzwischenräumen.<br />

Verwenden Sie nach dem<br />

Zähneputzen Zahnseide<br />

und/oder Interdentalbürstchen.<br />

#3<br />

Eine Zahnfleischentzündung<br />

wird oft erst<br />

in der zahnärztlichen Praxis<br />

entdeckt. Gehen Sie regelmässig<br />

in die Dentalhygiene<br />

und zur zahnärztlichen<br />

Kontrolle.<br />

16


Zahnmedizin<br />

Schluss mit<br />

Zahnfleischentzündungen<br />

Oft werden Zahnfleischentzündungen nicht oder zu spät bemerkt.<br />

Ein frühzeitiges Erkennen ist jedoch für den weiteren<br />

Verlauf entscheidend. Erfahren Sie, was Sie tun können und auf<br />

welche Anzeichen Sie achten sollten, um Zahnfleischrückgang<br />

und Zahnverlust zu vermeiden.<br />

Nach dem Zähneputzen ist die ausgespuckte Zahnpasta<br />

rötlich verfärbt? Zahnfleischbluten kann auf<br />

eine Verletzung oder Entzündung hindeuten. Viele<br />

Menschen schenken dem Zahnfleischbluten jedoch<br />

keine Beachtung und versuchen stattdessen ihr Zahnfleisch<br />

zu schonen, beispielsweise indem sie ihre<br />

Zähne weniger gründlich putzen.<br />

Ursachen einer Zahnfleischentzündung<br />

In den meisten Fällen wird eine Zahnfleischentzündung<br />

durch Bakterien in nicht entfernten Belägen<br />

verursacht. Die Plaque (Zahnbelag) besteht aus Nahrungsresten,<br />

abgestorbenen Zellen der Mundschleimhaut<br />

und Bakterien. Sie kann mit der Zunge «ertastet»<br />

werden: Wird der Zahnbelag für längere Zeit nicht<br />

entfernt, fühlen sich die Zähne pelzig an.<br />

Nimmt die Plaque-Schicht zu, siedeln sich Bakterien<br />

leichter an. Die von ihnen produzierte Milchsäure<br />

greift die Zähne an, was zu Karies führen kann. Zudem<br />

bilden die Bakterien gewisse Enzyme und Toxine, die<br />

das Zahnfleisch reizen. Der Körper reagiert darauf mit<br />

einer stärkeren Durchblutung der betroffenen Zahnfleischstelle.<br />

Das Zahnfleisch schwillt an und blutet<br />

bei der kleinsten Reizung.<br />

Mögliche Risiken<br />

Ist die Zahnfleischentzündung noch nicht sehr weit<br />

fortgeschritten, kann es sein, dass beim Zähneputzen<br />

keine Schmerzen auftreten und die Erkrankung<br />

daher unbemerkt bleibt. Allerdings kommt es oft zu<br />

einem Rückgang des Zahnfleisches, wodurch die<br />

Zähne sensibler werden. Rauchen, Stress, Genetik und<br />

weitere Risikofaktoren können das Fortschreiten einer<br />

Zahnfleischentzündung zur sogenannten Parodontitis<br />

(Entzündung des Zahnhalteapparates) begünstigen.<br />

Bei der Parodontitis greift die Entzündung auf den<br />

Knochen über. Dieser beginnt sich abzubauen, was<br />

bei schwerem Verlauf zum Zahnverlust führen kann.<br />

Behandlungsformen<br />

Wird eine Zahnfleischentzündung frühzeitig erkannt<br />

und behandelt, kann diese erfreulicherweise vollständig<br />

abheilen, ohne bleibende Schäden am Zahnfleisch<br />

zu verursachen. Dazu wird eine professionelle Zahnreinigung<br />

empfohlen. Die Patientin oder der Patient<br />

erhält eine individuell abgestimmte Instruktion zur<br />

besseren Mundhygiene. Zuhause gilt es, die neue<br />

Mundpflegeroutine und die verbesserte Zahnputztechnik<br />

täglich umzusetzen, damit die Zahnfleischentzündung<br />

abheilen kann. Im Anschluss tragen<br />

regelmässige Besuche in der Dentalhygiene sowie bei<br />

der Zahnärztin oder beim Zahnarzt zur langfristigen<br />

Mundgesundheit bei.<br />

Patricia Graf<br />

Dipl. Dentalhygienikerin HF,<br />

zahnarztzentrum.ch<br />

Schaffhausen<br />

<strong>Medbase</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2023</strong><br />

17


Angebote<br />

Passend zur Saison<br />

Unsere Apothekerinnen und Apotheker beraten Sie fachkundig zu<br />

aktuellen Themen und sind Ihre kompetenten Ansprechpersonen bei Fragen<br />

rund um Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden.<br />

Das Desinfektionsgel von Sterillium<br />

Protect & Care hat eine kurze<br />

Einwirkzeit, entfernt 99,99 % der<br />

Bakterien und Viren und erhöht<br />

die Hautfeuchtigkeit. Durch die<br />

Gel-Formulierung ist es äusserst<br />

praktisch in der Anwendung und<br />

duftet angenehm frisch. Die sehr<br />

gute Hautverträglichkeit wurde<br />

dermatologisch getestet.<br />

Sterillium Protect & Care<br />

Stark gegen Keime<br />

– sanft zur Haut<br />

Systane TM Complete<br />

Benet zungs tropfen<br />

Gegen trockene<br />

Augen<br />

Systane TM Complete bietet eine<br />

Komplettlösung für trockene<br />

Augen. Die All-in-One-Formel<br />

befeuchtet, beruhigt und baut<br />

den Tränenfilm wieder auf. Die<br />

Symptome trockener Augen<br />

werden für bis zu acht Stunden<br />

gelindert. Ohne Konservierungsmittel<br />

erhältlich.<br />

Die Impfung bietet den besten<br />

Schutz gegen die Grippe und<br />

verhindert deren Verbreitung.<br />

Schützen Sie sich selbst wie<br />

auch Ihre Familie, Ihre Freunde<br />

und Bekannten. Vereinbaren<br />

Sie online einen Termin in Ihrer<br />

<strong>Medbase</strong> Apotheke oder kommen<br />

Sie spontan vorbei.<br />

Jetzt Termin<br />

vereinbaren<br />

Dienstleistung<br />

Grippeimpfung<br />

18 <strong>Medbase</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2023</strong>


Sprechstunde<br />

Sie fragen,<br />

Experten antworten<br />

Wir freuen uns<br />

auf Ihre Fragen<br />

kontakt@<br />

medbase.ch<br />

Dr. med. Christian Ambrosch<br />

Stv. Leiter <strong>Medbase</strong> <strong>Winter</strong>thur Neuwiesen,<br />

Facharzt für Allg. Innere Medizin<br />

Vera Vonwil<br />

Geschäftsführende Apothekerin<br />

<strong>Medbase</strong> Apotheke Pfäffikon<br />

Dr. med. Patrik Noack<br />

Leiter <strong>Medbase</strong> Abtwil, Allg. Innere<br />

Medizin FMH, Sportmedizin SEMS<br />

Wie kann ich mich<br />

am Arbeitsplatz vor<br />

Grippeviren schützen?<br />

Einen vollständigen Grippeschutz gibt<br />

es nicht. Sie können aber das Ansteckungsrisiko<br />

durch bestimmte Massnahmen<br />

reduzieren. Da viele Viren über<br />

Gegenstände wie Türklinken übertragen<br />

werden, senken Sie das Infektionsrisiko<br />

durch regelmässiges Händewaschen<br />

bereits deutlich. Gerade in Grossraumbüros<br />

ist es sehr empfehlenswert, häufig<br />

zu lüften, um die Keimzahl in der Luft<br />

zu reduzieren. Trinken Sie ausreichend,<br />

damit Ihre Schleimhäute feucht<br />

bleiben. Das erschwert es den Viren, in<br />

die Zellen der Atemwege einzudringen.<br />

Möchten Sie das Risiko verringern, an<br />

der eigentlichen Grippe, der Influenza,<br />

zu erkranken? Die saisonale Grippeimpfung<br />

ist in der Regel ab Ende Oktober<br />

erhältlich. Darüber hinaus empfehle<br />

ich Ihnen, Ihr Immunsystem zu stärken.<br />

Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung<br />

mit viel frischem Gemüse und<br />

Obst, möglichst ohne Fertigprodukte,<br />

ausreichend Bewegung, genügend<br />

Schlaf und regelmässige Entspannung.<br />

Auch Saunabesuche und Kaltwasseranwendungen<br />

wirken sich positiv auf<br />

die Abwehrkräfte aus.<br />

Ich habe mich beim<br />

Anzünden einer Kerze<br />

verbrannt. Wie soll ich<br />

reagieren?<br />

Bei Verbrennungen ist es wichtig, die<br />

betroffene Stelle so schnell wie möglich<br />

und während 10 bis 15 Minuten<br />

mit handwarmem Leitungswasser zu<br />

kühlen. Die weitere Behandlung hängt<br />

vom Verbrennungsgrad ab. Bei einer<br />

leichten Verbrennung spannt die Haut.<br />

Sie ist gerötet und schmerzt bei leichter<br />

Berührung. Es bildet sich keine Wunde<br />

oder Blase. Hier gilt es, wie bei einem<br />

Sonnenbrand zu kühlen und zu befeuchten.<br />

Spezielle Gels, Schaumsprays<br />

oder Après-Soleil-Produkte können<br />

Linderung verschaffen. Bei Schmerzen<br />

können Sie eine schmerzlindernde und<br />

juckreizstillende Lotion gegen leichte<br />

Verbrennungen auftragen. Bildet<br />

sich eine schmerzhafte, geschlossene<br />

Brandblase, decken Sie diese mit einem<br />

Pflaster ab. Es gibt hierfür spezielle<br />

Pflaster, die einen angenehm kühlenden<br />

Effekt haben. Ist die Blase offen, muss<br />

sie gereinigt, desinfiziert und mit einem<br />

Verband geschützt werden. Wenden<br />

Sie sich dafür an Ihre Apotheke, wo Sie<br />

zudem eine Behandlungsempfehlung<br />

erhalten. Grossflächige Verbrennungen<br />

oder solche, die kaum schmerzen, sollte<br />

sich eine Ärztin oder ein Arzt ansehen.<br />

Im Herbst und <strong>Winter</strong><br />

leide ich unter depressiven<br />

Verstimmungen.<br />

Was kann ich gegen<br />

die Symptome tun?<br />

Bei einer <strong>Winter</strong>depression, auch<br />

saisonal bedingte Depression genannt,<br />

können Licht, Aktivität und Sport helfen.<br />

Versuchen Sie, aktiv zu bleiben und<br />

tagsüber an die frische Luft zu gehen,<br />

denn UV-Strahlung dringt auch durch<br />

die Wolkendecke oder den Hochnebel.<br />

Müssen Sie tagsüber arbeiten, könnten<br />

Sie zum Beispiel Ihre Mittagspause<br />

verlängern und ins Freie gehen. Sport<br />

hilft ebenfalls nachweislich bei depressiven<br />

Verstimmungen. Ausserdem<br />

gibt es spezielle Lampen, die gegen<br />

<strong>Winter</strong>depression angeboten werden.<br />

Bei der sogenannten Fototherapie wird<br />

sehr helles, weisses Licht mit möglichst<br />

geringem UV-Anteil genutzt, um<br />

die Serotoninproduktion anzuregen.<br />

Die Lichtintensität sollte mindestens<br />

2500 Lux betragen. Meist tritt bereits<br />

nach einer Woche eine Besserung ein,<br />

die sich mit der Zeit verstärkt. Nach Absprache<br />

mit Ihrer behandelnden Ärztin<br />

oder Ihrem behandelnden Arzt kann<br />

auch eine medikamentöse Therapie<br />

sinnvoll sein.<br />

<strong>Medbase</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2023</strong><br />

19


Sport-Engagement<br />

«Vor Heimpublikum<br />

an den Start zu gehen<br />

und zu gewinnen,<br />

war unbeschreiblich»<br />

Michael Vogt<br />

Beruf: Spitzensportler der Armee,<br />

Polymechaniker<br />

Alter, Grösse, Gewicht:<br />

25 Jahre, 185 cm, 102 kg<br />

Wohnort: Wangen SZ<br />

Hobbys: Golf<br />

Grösste Erfolge:<br />

WM-Bronze im 2er, St. Moritz <strong>2023</strong><br />

EM-Silber im 2er, Altenberg <strong>2023</strong><br />

EM-Bronze im 4er, Altenberg <strong>2023</strong><br />

Junioren-Weltmeister im 4er,<br />

St. Moritz 2021<br />

Motto: Geht nicht, gibt’s nicht.<br />

Website: www.bobteamvogt.ch<br />

Viele Athletinnen und Athleten sowie Sportvereine<br />

aller Leistungsstufen zählen auf die<br />

Unterstützung der <strong>Medbase</strong> Sports Medical<br />

Center. So auch Bobfahrer Michael Vogt und sein<br />

Team. Wie er zu dieser besonderen Sportart kam,<br />

ob man mutig sein muss und wie das Team im<br />

Sommer trainiert, erzählt er uns im Gespräch.<br />

Wie kommt man zum Bobfahren – eine<br />

nicht alltägliche Sportart?<br />

Michael Vogt: Ich bin durch den ehemaligen<br />

Schweizer Bobfahrer Ivo Rüegg zum<br />

Bobsport gekommen. Er hat eine Gruppe<br />

von Leichtathleten zum Anstosstraining<br />

eingeladen. Danach ging alles sehr schnell.<br />

Nach den ersten Fahrten als Anschieber<br />

in St. Moritz hatte ich die Chance, selbst<br />

einen Bob zu lenken. Die Trainer fanden<br />

von Anfang an, ich hätte viel Talent, und so<br />

ging es für mich schnell aufwärts.<br />

Im Viererbob gebe ich die Laufdistanz vor.<br />

Dies ist wichtig, damit alle rechtzeitig in<br />

den Schlitten kommen, bevor die Anstossbahn<br />

zu Ende ist. Beim Einsteigen muss<br />

einiges zusammenpassen. Da kann ich<br />

allerdings keinen Einfluss mehr nehmen,<br />

und die Jungs müssen sich voll und ganz<br />

auf ihr Können verlassen. Als Leader habe<br />

ich das letzte Wort bei der Entscheidung,<br />

wer im Schlitten hinten sitzt. Wir versuchen<br />

aber immer, möglichst alle Entscheide<br />

im Team zu treffen.<br />

Braucht es viel Mut, das erste Mal durch<br />

den Eiskanal zu gleiten?<br />

Ich glaube, am meisten Mut benötigt man<br />

nach einem Sturz oder wenn man das<br />

erste Mal auf einer neuen Bahn fährt. Da<br />

muss man sich schon überwinden, weil<br />

man keine Ahnung hat, was einen erwartet.<br />

Das Gefühl ist jedoch kaum mit etwas<br />

anderem zu vergleichen.<br />

Welche Rolle spielen Sie als Leader in<br />

Ihrem Team und wie funktioniert die<br />

Zusammenarbeit im Viererbob?<br />

Um die einstige Bobnation Schweiz ist<br />

es in den letzten Jahren ruhiger geworden.<br />

Mit der Bronzemedaille an den<br />

Weltmeisterschaften in St. Moritz vergangenen<br />

<strong>Winter</strong> hat sich das geändert.<br />

Wie war es, plötzlich im Rampenlicht zu<br />

stehen?<br />

Ich habe nicht das Gefühl, dass wir mehr<br />

im Rampenlicht standen als in den Jahren<br />

zuvor. Das Medieninteresse an unserem<br />

Sport ist allgemein nicht so gross. Da<br />

machen ein, zwei Interviews mehr keinen<br />

Unterschied. Sicherlich war die WM zu


Hause aber etwas ganz Besonderes. Das<br />

Gefühl, vor Heimpublikum an den Start<br />

zu gehen und auch noch eine Medaille zu<br />

gewinnen, war unbeschreiblich. Ich kann<br />

es noch immer nicht ganz glauben, dass<br />

wir das geschafft haben.<br />

Die Bobbahn ist nicht ganzjährig offen.<br />

Wie und was trainieren Sie alternativ?<br />

Wir verbringen viel Zeit im Kraftraum,<br />

dazu kommen Sprinteinheiten auf der<br />

Laufbahn, auch mit Widerstand. Das<br />

Rennen wird zu einem Teil bereits am Start<br />

entschieden. Deshalb simulieren wir den<br />

Startvorgang auf einer Anstossbahn. Dabei<br />

trainieren wir auch gleich das Einsteigen.<br />

<strong>Medbase</strong> Abtwil unterstützt Sie und Ihr<br />

Team im Bereich Kraft- und Sprungmessung<br />

sowie mit Physiotherapiebehandlungen.<br />

Wie wichtig ist die Prävention im<br />

Hinblick auf die körperliche Belastung<br />

und Verletzungen durch Bobfahren?<br />

Wir verlangen vor allem im <strong>Winter</strong> sehr<br />

viel von unserem Körper. Die schnellen<br />

Sprints bei tiefen Temperaturen bergen ein<br />

hohes Verletzungsrisiko. Umso wichtiger<br />

sind die Behandlungen für die Regeneration.<br />

Ich glaube, ohne die professionelle<br />

Unterstützung wäre es für uns nicht möglich,<br />

auf diesem Level zu performen.<br />

Welche Bedeutung hat die medizini ­<br />

sche Betreuung bei Ihrer sportlichen<br />

Entwicklung und welche Ziele haben<br />

Sie für die Zukunft?<br />

Da ich einen Knorpelschaden an meinem<br />

Knie habe, bin ich auf medizinische<br />

Unterstützung angewiesen. Mit Eigenblutspritzen<br />

haben wir die Verletzung bisher<br />

gut unter Kontrolle. So konnte ich meine<br />

Saisons immer ohne grössere Einschränkungen<br />

absolvieren und die volle Leistung<br />

abrufen. Mein grosses Ziel ist es, zusammen<br />

mit meinem Team eine Medaille<br />

an den Olympischen <strong>Winter</strong>spielen zu<br />

gewinnen.<br />

<strong>Medbase</strong><br />

Sports Medical<br />

Center<br />

Die neun Sports Medical Center<br />

von <strong>Medbase</strong> bieten spezialisierte<br />

sportmedizi nische Dienstleistungen<br />

für Breitensportler<br />

wie auch Profi- Athletinnen<br />

und -Athleten, Vereine und Sportverbände<br />

aller Aktivitätsstufen in<br />

den Bereichen Sportmedizin,<br />

Sportphysiotherapie, Leistungsdia<br />

gnostik und Trainingsberatung.<br />

Aber auch Anfängerinnen<br />

und Anfänger profitieren von<br />

dem fundierten Wissen.<br />

Mehr Infos unter<br />

sport.medbase.ch<br />

<strong>Medbase</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2023</strong><br />

21


Bewegung<br />

Fit für die Skipiste<br />

Die Skipisten rufen! Mit rund 250 Skigebieten ist die Schweiz ein wahres<br />

Paradies für Schneesportbegeisterte. Oft werden aber die Gefahren unter- und<br />

die eigenen Fähigkeiten überschätzt. Lesen Sie, wie Sie sich optimal auf die<br />

<strong>Winter</strong>saison vorbereiten und was im Notfall zu tun ist.<br />

Text: Livia Philipp, Physiotherapeutin, <strong>Medbase</strong> <strong>Winter</strong>thur WIN4 und Schweizer Skicross-Nationalmannschaft<br />

Planung<br />

Bei der Wahl des Skigebiets spielen verschiedene<br />

Faktoren eine Rolle. Neben der<br />

Lage und der Ausstattung des Skigebiets<br />

sollte auch auf die verschiedenen Niveaus<br />

der Pisten (blau/rot/schwarz) geachtet<br />

werden. Sie sollten dem eigenen Fahrkönnen<br />

entsprechen. Eine gute Ausrüstung<br />

ist ebenfalls ein Muss: Helm, Handschuhe<br />

und Rückenprotektor schützen<br />

den Körper bei Stürzen und halten warm.<br />

Für die richtige Wahl der <strong>Winter</strong>sportbekleidung<br />

und -ausrüstung wendet man<br />

sich am besten an ein Fachgeschäft.<br />

Muskulatur<br />

vorbereiten<br />

Die Kräfte, die beim Skifahren oder<br />

Snowboarden auf den Körper wirken,<br />

und die dafür notwendige Muskelkraft<br />

werden oft unterschätzt. Ein gezielter<br />

Muskelaufbau ist sinnvoll, um sicher auf<br />

den Brettern zu stehen. Optimalerweise<br />

beginnt man vier bis sechs Wochen vor<br />

den <strong>Winter</strong>ferien mit Übungen, die mehrmals<br />

pro Woche wiederholt werden.<br />

Noch besser ist es, das ganze Jahr über<br />

auf seine Fitness zu achten.<br />

Pausen<br />

Viele wollen die Zeit auf der Piste so<br />

lange wie möglich geniessen. Trotzdem<br />

ist es wichtig, sich immer wieder eine<br />

Pause zu gönnen, die Beine zu entlasten<br />

und neue Energie zu tanken. Wer nach<br />

der Pause wieder auf die Piste will, sollte<br />

auf Alkohol verzichten!<br />

22 <strong>Medbase</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2023</strong>


Bewegung<br />

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Erste Hilfe auf<br />

der Skipiste<br />

#1 Unfallstelle<br />

sichern<br />

Ein Paar Ski oder Stöcke<br />

gut sichtbar fünf bis zehn Meter<br />

oberhalb der verunfallten Person<br />

gekreuzt in den Schnee stecken.<br />

Kann sich die oder der Verletzte<br />

noch bewegen und aufstehen,<br />

begleitet man sie oder ihn<br />

zum Pistenrand.<br />

#2 Lebenszeichen<br />

prüfen<br />

Ist die betroffene Person ansprechbar?<br />

Atmet sie? Reagiert<br />

sie auf Kneifen? Hat sie<br />

einen Puls?<br />

Einfache Übungen<br />

zur Vorbereitung zuhause<br />

Kniebeuge<br />

(Oberschenkelmuskulatur)<br />

Stellen Sie sich vor einen Stuhl und<br />

halten Sie die Arme vor der Brust<br />

verschränkt. Setzen Sie sich auf den<br />

Stuhl und stehen Sie direkt wieder<br />

auf. Optimal ist es, sich nicht ganz<br />

auf den Stuhl zu setzen, sondern<br />

mit dem Gesäss den Stuhl nur zu<br />

berühren. Führen Sie 3× 15 Wiederholungen<br />

durch.<br />

Plank seitlich<br />

(Rumpfmuskulatur)<br />

Stützen Sie sich in Seitenlage auf<br />

den Unterarm und heben Sie das<br />

Becken an. Halten Sie die Position<br />

pro Seite 30 bis 45 Sekunden.<br />

Brücke<br />

(Hintere Oberschenkelund<br />

Gesässmuskulatur)<br />

Legen Sie sich mit angewinkelten<br />

Beinen auf den Rücken. Die Knie bilden<br />

einen Winkel von 90 Grad. Arme<br />

in die Luft strecken. Becken einrollen<br />

und Gesäss anheben, bis Schultern,<br />

Becken und Knie auf einer Linie sind.<br />

Gesäss wieder senken. Führen Sie<br />

3× 15 Wiederholungen durch.<br />

Instabiler Boden<br />

(Gleichgewicht/Balance)<br />

Stellen Sie sich auf einem Bein<br />

auf eine instabile Unterlage (zum<br />

Beispiel ein gerolltes Handtuch)<br />

und beugen Sie das Knie leicht.<br />

Oberkörper gerade halten und<br />

die Arme nach vorne ausstrecken.<br />

Führen Sie die Übung pro Bein<br />

3× 30 Sekunden durch.<br />

#3 Hilfe holen<br />

Bei schweren Verletzungen die<br />

Notrufnummer 144 wählen. Wer<br />

im Funkloch steckt, schickt jemanden<br />

zur nächsten Liftstation oder<br />

Ähnlichem. Tipp: Aktuelle Version<br />

der Rega-App herunterladen, um<br />

einen automatischen Notruf absetzen<br />

zu können.<br />

#4 Erste Hilfe<br />

leisten<br />

Ist kein Puls spürbar, sofort<br />

mit der Reanimation beginnen.<br />

100 bis 120 Mal pro Minute den<br />

Brustkorb fünf bis sechs Zentimeter<br />

tief eindrücken (nach 30 Stössen<br />

zweimal beatmen). Bewusstlose<br />

Personen, die selbständig<br />

atmen, in die stabile Seitenlage<br />

bringen. Wichtig: Den Körper vor<br />

Unterkühlung schützen.<br />

#5 Rettung<br />

vorbereiten<br />

Sich mit Licht, leuchtender<br />

Rettungsdecke oder anderem<br />

bemerkbar machen. Umstehende<br />

bitten, den Rettungskräften den<br />

Weg zu weisen oder – für die<br />

Rega – eine Landefläche frei zu<br />

halten.<br />

<strong>Medbase</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2023</strong><br />

23


Mir geht’s wieder besser.<br />

CH2302224860 02/<strong>2023</strong><br />

Sandoz Pharmaceuticals AG, Suurstoffi 14, 6343 Rotkreuz


Kräutergeschichten<br />

Echter Eibisch<br />

Die eng mit dem Hibiskus verwandte Pflanze besitzt nicht nur wertvolle<br />

Eigenschaften, sondern ist mit ihren zartrosa-weissen Blüten auch ein Hingucker<br />

in jedem Garten. Der Echte Eibisch (Althaea officinalis) wurde bereits in der Antike<br />

geschätzt. Ein wahres Juwel mit einer süssen Vergangenheit!<br />

Illustration: Gabi Kopp<br />

1<br />

Im Englischen ist der Eibisch als<br />

«Marshmallow» bekannt. Tatsächlich wurde die<br />

gleichnamige Süssigkeit früher aus den weissen<br />

Wurzeln der Pflanze hergestellt. Erfunden wurde<br />

sie jedoch nicht in den USA, sondern in Frankreich,<br />

wo die gelatineartige Masse des Eibischs in der<br />

Küche Verwendung fand.<br />

Bereits im alten Ägypten<br />

stellte man aus den<br />

Wurzeln süsse Leckereien<br />

her, die auch als<br />

Mittel gegen Reizhusten<br />

eingenommen wurden.<br />

2<br />

4<br />

Die Schleimstoffe in der<br />

Wurzel machen sie besonders<br />

wertvoll für die Herstellung von<br />

Tees, Mundspülungen und Sirupen<br />

(sogenannter Schneckensirup)<br />

gegen Erkältungs- und<br />

Grippesymptome. Die geschälten<br />

weissen Wurzeln können<br />

auch direkt gekaut werden und<br />

sind wegen ihres angenehmen<br />

Geschmacks bei unserer<br />

Kundschaft sehr beliebt.<br />

3<br />

Wegen ihrer reizlindernden<br />

und entzündungshemmenden<br />

Eigenschaften verwendeten<br />

die alten Griechen zerquetschte<br />

Eibischblätter zur Hautpflege<br />

und bei Insektenstichen. Noch<br />

heute nutzen Apotheken diese<br />

Wirkung der Wurzel in Salben<br />

gegen Furunkel.<br />

Auf entzündeten Schleimhäuten des<br />

Magen-Darm-Trakts bildet Eibisch einen<br />

Schutzfilm und lindert damit akute<br />

Beschwerden wie Magenschmerzen.<br />

Wir in der Berg-Apotheke empfehlen die<br />

Eibischwurzel zum Beispiel bei stressbedingtem<br />

Reflux und Sodbrenn en.<br />

5<br />

Nelly Richina<br />

Eidg. dipl. Apothekerin FPH<br />

und Geschäftsführerin<br />

der Berg-Apotheke<br />

by <strong>Medbase</strong>, Zürich,<br />

mit über 2000 Heil kräu tern<br />

und Tinkturen<br />

6 den<br />

Ein Tee aus Eibischwurzel<br />

ist eine Wohltat für die<br />

Schleimhäute. Zur Zubereitung<br />

1–2 Teelöffel<br />

fein geschnittene Wurzeln<br />

mindestens 30 Minuten in<br />

einem Glas kaltem Wasser<br />

ziehen lassen. Anschliessend<br />

absieben und über<br />

Tag verteilt trinken.<br />

<strong>Medbase</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2023</strong><br />

25


Persönlich<br />

Finden Sie<br />

Ihren Arbeitsplatz<br />

mit viel Spielraum.<br />

jobs.medbase.ch<br />

«Diese Art der<br />

Zusammenarbeit ist<br />

sehr motivierend»<br />

Barbara Hugelshofer arbeitet seit über<br />

20 Jahren in der <strong>Medbase</strong> Apotheke<br />

<strong>Winter</strong>thur Altstadt. Als geschäftsführende<br />

Apothekerin führt sie 15 Mitarbeiterinnen.<br />

Ihre Motivation? Die positiven Rückmeldungen<br />

von Kundinnen und Kunden, die<br />

sich dank der Beratung in der Apotheke<br />

besser fühlen.<br />

Barbara, wie sieht der Arbeitstag einer<br />

geschäftsführenden Apothekerin aus?<br />

Barbara Hugelshofer: Im Mittelpunkt<br />

stehen die Kundinnen und Kunden mit<br />

ihren Fragen. Da ist kein Tag wie der<br />

andere. Neben der Beratung erledige ich<br />

als Geschäftsführerin viele administrative<br />

Aufgaben wie Arbeitspläne schreiben oder<br />

E-Mails beantworten. Die Ausbildung<br />

der Lernenden gehört ebenfalls dazu. Ich<br />

finde es sehr bereichernd, mein Wissen an<br />

junge Menschen weiterzugeben.<br />

Wie hat sich dein Aufgabenbereich in<br />

den letzten Jahren verändert?<br />

Seit 2019 dürfen wir in den Apotheken<br />

auch komplexere Fälle behandeln und bei<br />

bestimmten Beschwerden rezeptpflichtige<br />

Medikamente abgeben. Zudem bieten wir<br />

immer mehr Dienstleistungen wie einen<br />

HerzCheck oder Impfungen an. Dadurch<br />

ist die Apotheke zur ersten Anlaufstelle für<br />

Gesundheitsfragen geworden. In vielen<br />

Fällen können wir die Menschen abschliessend<br />

beraten, so dass sie nicht noch<br />

eine Arztpraxis aufsuchen müssen.<br />

Seit zwei Jahren arbeitet dein Team<br />

eng mit dem Medical Center <strong>Medbase</strong><br />

<strong>Winter</strong>thur Neuwiesen zusammen. Wie<br />

muss man sich das vorstellen?<br />

Zu Beginn haben wir gemeinsam definiert,<br />

welche Fälle das Medical Center an die<br />

Apotheke überweisen kann. Wenn das<br />

Medical Center an seine Kapazitätsgrenzen<br />

stösst, leitet es zum Beispiel eine Patientin<br />

mit einem Harnwegsinfekt an uns<br />

weiter. In der Apotheke wird die Patientin<br />

befragt, je nach Beschwerden werden Tests<br />

durchgeführt und die notwendigen Medikamente<br />

abgegeben. Danach melden wir<br />

<strong>Medbase</strong> bietet Apothekerinnen<br />

und Apothekern<br />

einen Arbeitsplatz mit viel<br />

Gestaltungspielraum und<br />

Entwicklungsmöglichkeiten.<br />

Interessiert? Dann werden<br />

Sie Teil unserer Erfolgsgeschichte.<br />

jobs.<br />

medbase.ch<br />

dem Medical Center, wie wir die Patientin<br />

behandelt haben, damit alles sauber dokumentiert<br />

ist.<br />

Wie profitierst du persönlich vom Austausch<br />

mit den Ärztinnen und Ärzten?<br />

Ich lerne von ihnen viel über Krankheitsbilder<br />

und Behandlungsmethoden. Im<br />

Gegenzug kann ich mein Wissen einbringen<br />

und das Praxisteam bei Fragen<br />

zu Medikamenten beraten. Diese Art der<br />

Zusammenarbeit ist sehr motivierend.<br />

Früher wurden wir Apothekerinnen und<br />

Apotheker von der Ärzteschaft etwas belächelt.<br />

Heute arbeiten wir bei <strong>Medbase</strong><br />

auf Augenhöhe zusammen und suchen<br />

gemeinsam nach den besten Lösungen für<br />

die Patientinnen und Patienten.<br />

Für deine anspruchsvolle Aufgabe<br />

brauchst du viel Energie. Wie lädst du<br />

deine Batterien wieder auf?<br />

Beim Sport in der Natur kann ich am<br />

besten auftanken. Ich versuche auch, Bewegung<br />

in meinen Alltag zu integrieren.<br />

Deshalb fahre ich mit dem Velo zur Arbeit.<br />

Viel Energie gibt mir auch die Beschäftigung<br />

in meinem grossen Garten, wo es<br />

immer etwas zu tun gibt.<br />

26 <strong>Medbase</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2023</strong>


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und Gewinnen<br />

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05/2022 192201


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