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AUSBILDUNG<br />
AUSBILDUNG IN<br />
INKLUSIONSUNTERNEHMEN<br />
FINDE EINEN BERUF, DER ZU DIR PASST!<br />
INFORMATIONEN<br />
FÜR AZUBIS & UNTERNEHMEN<br />
1
Fotocredit: Mateusz Tondel<br />
08<br />
12<br />
INHALT<br />
Cindy berichtet von ihrem<br />
<strong>Ausbildung</strong>salltag als Verkäuferin<br />
Alex hat mit über 30 sein berufliches<br />
Glück als Gärtner gefunden<br />
INKLUSIONSUNTERNEHMEN<br />
4 Wirtschaftlich. Sozial engagiert. Erfolgreich.<br />
VIELFALT DER INKLUSIONSUNTERNEHMEN<br />
6 Inklusive Betriebe gibt es heute in fast allen Branchen.<br />
VOM GLÜCK DES GÄRTNERNS<br />
8 Erfahrungsbericht: Mit Alex auf dem Gut Hebscheid<br />
ETWAS MIT DEN EIGENEN HÄNDEN SCHAFFEN<br />
10 Mit Carola in der Gärtnerei der VIA Integration<br />
VERKAUFSSTARK IM FAHRRADLADEN<br />
12 Mit Cindy in der Radstation Werne<br />
KLEINER SUPERMARKT GANZ GROSS<br />
14 Interview mit Mattheo und Michael vom Nahkauf<br />
GENUSS INKLUSIVE!<br />
16 Interview mit Michael von Lebenswelten Catering<br />
FINDE DEINE AUSBILDUNG<br />
18 Finde die <strong>Ausbildung</strong>sart, die zu Dir passt.<br />
UNTERSTÜTZUNG UND FÖRDERUNG<br />
20 Die wichtigsten Möglichkeiten auf einen Blick<br />
INKLUSIONSUNTERNEHMEN ODER WERKSTATT?<br />
22 Wir helfen Dir bei der Entscheidungsfindung.<br />
#MUTMACHER*INNEN<br />
24 Eine große Portion Mut für Deine Zukunft!<br />
#BOTSCHAFTER*INNEN<br />
26 Wir unterstützen Dich auf Deinem Weg.<br />
#Perspektivenschaffer<br />
#FotosMitHerz<br />
SELBSTBESTIMMT<br />
DEN EIGENEN WEG GESTALTEN<br />
„Die Inklusionsfirmen leisten schon jetzt einen<br />
„Rückblickend kann ich sagen, dass meine <strong>Ausbildung</strong><br />
wichtigen Beitrag für einen inklusiven Arbeitsmarkt:<br />
ein elementarer Baustein für meinen beruflichen<br />
Sie werden den behinderungsbedingt erhöhten<br />
Werdegang und meine spätere Selbständigkeit war.<br />
Unterstützungsbedarfen ihrer Mitarbeitenden<br />
Sie hat mir als Frau mit Behinderung nicht nur den<br />
gerecht und das im Rahmen einer regulären<br />
wichtigen Einstieg auf den 1. Arbeitsmarkt ermöglicht,<br />
sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung.<br />
sondern durch mein erstes Einkommen auch eine<br />
Zugleich sind sie reguläre Betriebe, die wirtschaftlich<br />
entscheidende Unabhängigkeit sowie eine persönliche<br />
handeln müssen. In Sachen Inklusion nehmen die<br />
Weiterentwicklung.<br />
Inklusionsbetriebe damit eine Vorbildfunktion<br />
für andere Arbeitgeber ein. Dass das Know-How<br />
Neben diesen Faktoren spielt in meinen Augen<br />
der Inklusionsfirmen nun auch verstärkt in den<br />
heutzutage vor allem die Stärkung der sozialen<br />
<strong>Ausbildung</strong>smarkt fließen soll, ist ein Gewinn für<br />
Kompetenz eine wichtige Rolle. Sowohl<br />
junge Menschen mit Behinderungen. Aus Sicht<br />
Arbeitgeber*innen als auch Auszubildende sollten sich<br />
der Bundesagentur für Arbeit werden immer<br />
immer wieder bewusst werden, dass eine (inklusive)<br />
noch zu viele junge Menschen mit Behinderungen<br />
<strong>Ausbildung</strong> den Aufbau sozialer Kompetenzen wie<br />
außerbetrieblich ausgebildet. Mit ihrem Aktionsplan<br />
Empathie, Toleranz, Respekt und Solidarität fördert<br />
Inklusion hat die Bundesagentur für Arbeit sich zur<br />
und diese nicht nur im beruflichen Kontext, sondern<br />
UN-Behindertenrechtskonvention und dem Prinzip der<br />
auch im gesamten sozialen Leben von Bedeutung sind.<br />
Inklusion bekannt. Inklusive Teilhabe am Arbeitsleben<br />
Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels sollten wir<br />
bedeutet auch, den eigenen Weg selbstbestimmt<br />
das Potenzial von Menschen mit unterschiedlichen<br />
gestalten zu können. <strong>Ausbildung</strong>splätze in<br />
Hintergründen und Fähigkeiten schätzen und unsere<br />
Inklusionsfirmen erweitern das Angebot für<br />
Gesellschaft zusammen stärken.<br />
diejenigen, die eine betriebliche <strong>Ausbildung</strong> anstreben<br />
und zugleich besondere Unterstützung benötigen.<br />
Als Botschafterin möchte ich daher auch als Vorbild<br />
Als BA wollen wir auch jungen Menschen mit<br />
dienen, um zu zeigen, dass der eigene berufliche Weg<br />
Behinderungen, die am Übergang von der Schule<br />
selbstbestimmt gestaltet werden kann.“<br />
in den Beruf stehen, echte Auswahl ermöglichen –<br />
insofern freue ich mich, dass die Inklusionsfirmen das<br />
Anna Spindelndreier, Selbstständige Fotografin<br />
Thema <strong>Ausbildung</strong> mehr in den Blick nehmen wollen<br />
und unterstütze die neue Initiative der bag if gerne.“<br />
Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
Inklusionsfirmen e. V.<br />
Daniel Terzenbach, Vorstand Regionen der<br />
Bundesagentur für Arbeit<br />
2 3
#Kräuterfee<br />
INKLUSIONSUNTERNEHMEN<br />
975 INKLUSIONSUNTERNEHMEN IN DEUTSCHLAND QUELLE: BIH JAHRESBERICHT 19/20<br />
#Radretter<br />
UNTERNEHMEN<br />
(allgemeiner Arbeitsmarkt)<br />
INKLUSIVER KERN<br />
#Wurzelwerker<br />
INKLUSIONSUNTERNEHMEN<br />
WIRTSCHAFTLICH. SOZIAL ENGAGIERT. ERFOLGREICH<br />
Du bist auf der Suche nach Deiner<br />
INKLUSIVER KERN<br />
DER INKLUSIVE KERN SETZT SICH AUS VIER TEILEN ZUSAMMEN.<br />
<strong>Ausbildung</strong>? Du suchst einen Betrieb,<br />
der mehr zu bieten hat? Mehr Vielfalt,<br />
mehr Menschlichkeit, mehr Miteinander?<br />
Dann könnte eine <strong>Ausbildung</strong> in einem<br />
Inklusionsunternehmen genau das richtige für<br />
Hier gehts zum Video<br />
„Inklusionsunternehmen<br />
Dich sein.<br />
Inklusionsunternehmen sind<br />
Wirtschaftsunternehmen des ersten<br />
Arbeitsmarktes. Es gibt sie in den<br />
unterschiedlichsten Berufsfeldern.<br />
Ihre Besonderheit ist ihr inklusiver Kern.<br />
30% - 50% der<br />
Arbeitsplätze werden<br />
mit Menschen<br />
mit Behinderung<br />
besetzt.<br />
Die Personalführung<br />
ist inklusiv<br />
und die Arbeitsplätze<br />
sind barrierearm<br />
gestaltet.<br />
Alle Mitarbeitenden<br />
erhalten einen<br />
branchenüblichen<br />
oder tariflichen<br />
Lohn.<br />
Für ihre Beschäftigungsleistung<br />
erhalten Inklusionsunternehmen<br />
eine finanzielle<br />
Förderung.<br />
kurz erklärt“!<br />
In Inklusionsunternehmen arbeiten Menschen<br />
mit Behinderung und Menschen ohne<br />
Behinderung gleichberechtigt zusammen.<br />
Das bringt echte Vielfalt und macht Deinen<br />
Berufsalltag bunt und abwechslungsreich.<br />
4 5
VIELFALT<br />
DER INKLUSIONSUNTERNEHMEN<br />
Verschaffe Dir einen<br />
Überblick auf unserer<br />
Landkarte!<br />
Menschlichkeit und Vielfalt – das sind die Werte, die in Inklusionsunternehmen an erster Stelle<br />
stehen. Gelebte Inklusion ist möglich. Immer mehr Unternehmer*innen wagen es, diesen<br />
Weg einzuschlagen – eine tolle Entwicklung, die dazu geführt hat, dass es heute rund 1.000<br />
Inklusionsunternehmen in fast allen Branchen gibt. Ihr Spektrum reicht von industrieller Fertigung<br />
über Dienstleistungen, Handel, Handwerk, Hotellerie und Gastronomie bis hin zu Multimedia- und<br />
IT-Unternehmen. Da ist für jede und jeden was dabei!<br />
#Gartenexpertin<br />
#Naturwunder<br />
#Radwechsler<br />
#Bestsellerin<br />
#Gastgeberin<br />
#Radantrieb<br />
Kantine, (Schul-)Catering, Café, Restaurant<br />
Handwerkliche Dienstleistungen<br />
Facilitymanagement, Reinigung<br />
#Gartenkünstlerin<br />
Industriedienstleistungen<br />
Handel<br />
Garten- und Landschaftsbau, Landwirtschaft, Naturschutz<br />
Hotel, Tagungshaus<br />
Wäscherei<br />
#Handelsgut<br />
Bürodienstleistungen<br />
Umzug, Logistik<br />
#Feinschmecker<br />
#Grünpflanze<br />
sonstige Branchen<br />
6 7
VOM GLÜCK DES GÄRTNERNS<br />
MIT ALEX AUF DEM GUT HEBSCHEID<br />
zu Alex: „Wäre das Gärtnern nicht auch<br />
nach der Reha etwas für Dich?“ Heute<br />
denkt Alex oft lächelnd an diesen Moment<br />
zurück.<br />
Die Vielfältigkeit des Berufs als Gärtner<br />
gefällt Alex besonders gut. Auf dem<br />
Gut Hebscheid in Aachen werden viele<br />
verschiedene Gemüsesorten angepflanzt.<br />
Langeweile? Ausgeschlossen! Außerdem<br />
lernt Alex bei seiner Arbeit immer wieder<br />
interessante Menschen kennen. Auf<br />
Menschlichkeit und ein gutes Miteinander<br />
wird in Inklusionsunternehmen besonders<br />
viel Wert gelegt. Man lernt, sich in<br />
andere einzufühlen und Verständnis<br />
für verschiedene Persönlichkeiten<br />
aufzubringen. „Das gibt einem auch<br />
selbst viel Sicherheit“, sagt Alex. Er findet<br />
es toll, dass in inklusiven Unternehmen<br />
auch Menschen Arbeit finden, die in nichtinklusiven<br />
Unternehmen oftmals keine<br />
Chance hätten.<br />
„Ich bin froh darüber, dass ich<br />
durch meine <strong>Ausbildung</strong> einen<br />
guten Arbeitsplatz mit netten<br />
Kolleg*innen, eine sinnvolle<br />
Aufgabe und ein vernünftiges<br />
Einkommen habe.“<br />
Alex war über 30 Jahre alt, als er seine<br />
<strong>Ausbildung</strong> begann. Er hatte bereits in der<br />
Vergangenheit ein Studium im IT-Bereich<br />
begonnen, dieses aber nicht beendet.<br />
Seine <strong>Ausbildung</strong> als Gärtner machte er<br />
in Form einer Umschulung. Aus diesem<br />
Grund wurde die <strong>Ausbildung</strong>szeit um ein<br />
Jahr verkürzt.<br />
Das ausgelassene <strong>Ausbildung</strong>sjahr<br />
hat Alex kaum Probleme bereitet. Nur<br />
in den Corona-Lockdowns fand er es<br />
manchmal schwierig, sich allein zuhause<br />
zum Lernen zu motivieren. Doch Alex hat<br />
nicht aufgegeben und seine <strong>Ausbildung</strong><br />
erfolgreich abgeschlossen. Sein Ziel ist es,<br />
irgendwann noch die Meisterprüfung zu<br />
machen. Wir haben keine Zweifel daran,<br />
dass Alex das schaffen kann.<br />
Alex ist ein überlegter und<br />
intelligenter Mensch – das merkt<br />
man schon an seiner Art zu<br />
sprechen.<br />
Der 40-Jährige konnte bereits viel<br />
Lebenserfahrung sammeln. Dabei<br />
hatte er es oft nicht leicht. Über seine<br />
Vergangenheit und seine psychische<br />
Erkrankung spricht Alex offen. Heute wirkt<br />
er zufrieden und ausgeglichen. Er wirkt<br />
geerdet. Und das passt bestens zu seinem<br />
heutigen Beruf: Alex ist Gärtner beim Gut<br />
Hebscheid der VIA Integration gGmbH.<br />
2015 hatte Alex eine schwere Depression<br />
und eine Suchterkrankung.<br />
„Klar ist die Arbeit hier oft<br />
körperlich anstrengend. Aber<br />
ich habe gemerkt, wie gut<br />
es mir tut, einer sinnvollen<br />
und erfüllenden Tätigkeit<br />
nachzugehen. So konnte ich<br />
auch aus dem Teufelskreis<br />
meiner Depression ausbrechen.“<br />
In einer Rehaklinik hat er dann zum ersten<br />
Mal in einem Garten gearbeitet. Denn<br />
neben der normalen Gesprächstherapie<br />
stand auch Arbeitstherapie auf dem<br />
Plan. Durch Arbeitstherapie können<br />
psychisch Erkrankte erfahren, wie wichtig<br />
Erfolgserlebnisse und eine Tagesstruktur<br />
sind. Schon damals sagte ein Therapeut<br />
Alex‘ Geschichte zeigt also, dass<br />
es auch mit über 30 noch nicht<br />
zu spät ist, eine <strong>Ausbildung</strong> zu<br />
beginnen.<br />
Trotz seines vorherigen Berufs, der<br />
ihm nicht gefiel, eines abgebrochenen<br />
Studiums und seiner Depression hat Alex<br />
es geschafft, eine wertschätzende Arbeit<br />
zu finden, die ihm Spaß macht. So konnte<br />
er sich vor kurzem auch endlich den<br />
Wunsch nach einer größeren Wohnung<br />
erfüllen. Für seinen weiteren Weg<br />
wünschen wir ihm alles Gute!<br />
8 9
ETWAS MIT DEN<br />
EIGENEN HÄNDEN SCHAFFEN<br />
MIT CAROLA IN DER GÄRTNEREI<br />
DER VIA INTEGRATION<br />
<strong>Ausbildung</strong> zur Gärtner*in zu machen.<br />
Carola liebt es, mit ihren Händen zu<br />
arbeiten. „Man sieht einfach direkt,<br />
was man selbst geschafft hat. Das tut<br />
gut!“, sagt sie. Deswegen findet sie es<br />
heute nicht mehr so schlimm, dass ihr<br />
Plan zu studieren, nicht funktioniert<br />
hat. Carola schafft außerdem gerne<br />
Ordnung und Struktur. Auch dazu bietet<br />
der Arbeitsalltag in der Gärtnerei viele<br />
Möglichkeiten. Weil sie schon eine<br />
<strong>Ausbildung</strong> zur Landwirt*in gemacht hat,<br />
kann Carola die <strong>Ausbildung</strong> zur Gärtner*in<br />
um ein Jahr verkürzen. Aufgrund ihrer<br />
Behinderung wird ihre <strong>Ausbildung</strong> auch<br />
finanziell unterstützt.<br />
„Es ist sinnvoll, was ich hier<br />
mache. Ich lerne hier wirklich<br />
etwas! Außerdem werde ich<br />
menschlich behandelt.<br />
Es ist meinen Ausbilder*innen<br />
nicht egal, wie es mir geht. Das ist<br />
neu für mich. Das macht für mich<br />
einen Inklusionsbetrieb aus.“<br />
Carola hat große Ziele. Am liebsten würde<br />
sie nach der <strong>Ausbildung</strong> zur Gärtner*in<br />
wieder in den Bereich Landwirtschaft<br />
wechseln. Denn mit Tieren zu arbeiten,<br />
ist ihr großer Traum. Sie hat davon<br />
gehört, dass ihr <strong>Ausbildung</strong>sbetrieb sich<br />
um einen landwirtschaftlichen Betrieb<br />
vergrößert. Diesen Betrieb von Beginn an<br />
mit aufzubauen – das fände Carola toll.<br />
Vorher möchte sie aber noch ihren Meister<br />
im Bereich Landwirtschaft machen. Wir<br />
haben Carola als starke Persönlichkeit<br />
kennengelernt und sind uns sicher, dass sie<br />
ihren Weg findet. Alles Gute, Carola!<br />
„Ich habe das Gefühl, dass<br />
ich mich hier durch meine<br />
<strong>Ausbildung</strong> entfalten kann.“<br />
Carola bezeichnet sich selbst als<br />
agender. Das bedeutet, dass sie<br />
sich keinem Geschlecht zugehörig<br />
fühlt. Zur besseren Lesbarkeit wurde<br />
in diesem Text die weibliche Form<br />
gewählt.<br />
Die 26-jährige Carola hat im<br />
Leben bereits viele Hürden<br />
gemeistert.<br />
Mit 16 Jahren hat Carola die Diagnose<br />
„Asperger-Syndrom“ bekommen. Das<br />
Asperger-Syndrom ist eine Form des<br />
Autismus. Außerdem leidet Carola unter<br />
Depressionen. Nach einer früheren<br />
<strong>Ausbildung</strong> zur Landwirt*in ging es<br />
ihr sehr schlecht. In Carolas damaligen<br />
<strong>Ausbildung</strong>sbetrieb wurde keine Rücksicht<br />
auf ihre Erkrankungen genommen. Sie war<br />
irgendwann so erschöpft, dass sie nicht<br />
mehr arbeiten konnte. Eine Zeit lang war<br />
sie deshalb in einer Klinik.<br />
Dort konnte sie sich langsam erholen.<br />
Nach dem Klinikaufenthalt wollte Carola<br />
„Ökologische Landwirtschaft“ studieren.<br />
Doch wegen der Corona-Lockdowns<br />
gab es kaum noch Vorlesungen in den<br />
Universitäten. Vor allem für Menschen mit<br />
psychischen Problemen ist es oft schwer,<br />
allein zuhause zu lernen. Das Studium<br />
war damit doch keine Option mehr für<br />
sie. Carola war auf der Suche nach einer<br />
neuen Aufgabe. Ihre Sozialarbeiterin<br />
schlug ein Praktikum bei dem inklusiven<br />
Unternehmen VIA Integration vor.<br />
Eine Idee, die ihr sofort gefiel. Bei VIA<br />
Integration fühlte sich Carola auf Anhieb<br />
wohl. Zum ersten Mal hat sie sich bei<br />
der Arbeit als Mensch wertgeschätzt<br />
gefühlt. So traf sie die Entscheidung, eine<br />
10 11
VERKAUFSSTARK<br />
IM FAHRRADLADEN!<br />
MIT CINDY BEI DER RADSTATION<br />
WERNE<br />
Cindy Jane weiß mit ihren 17<br />
Jahren schon genau, was sie will.<br />
Vor wenigen Monaten hat sie ihre<br />
<strong>Ausbildung</strong> bei der Radstation in<br />
Werne angefangen. Sie lässt sich<br />
in dem Inklusionsunternehmen als<br />
Verkäuferin ausbilden. Cindy Jane hat<br />
keine körperliche Behinderung und<br />
keine psychische Erkrankung. Für eine<br />
<strong>Ausbildung</strong> in der Radstation hat sie sich<br />
entschieden, weil sie sich dort von Anfang<br />
an willkommen gefühlt hat. Cindy Jane<br />
wollte unbedingt einen Beruf erlernen, in<br />
dem sie viel Kontakt zu verschiedensten<br />
Menschen hat.<br />
Dazu passt eine <strong>Ausbildung</strong> zur<br />
Verkäuferin in einem inklusiven<br />
Unternehmen natürlich sehr gut.<br />
Wie hat Cindy Jane es geschafft,<br />
den <strong>Ausbildung</strong>splatz bei der<br />
Radstation zu bekommen?<br />
„Ich habe einfach ein paar<br />
‚Schnuppertage‘ gemacht. Das hat mir<br />
sehr gut gefallen! Danach wurde mir<br />
direkt ein <strong>Ausbildung</strong>svertrag angeboten“,<br />
sagt Cindy Jane und freut sich. In der<br />
Radstation können sich Menschen<br />
Fahrräder ausleihen und gebrauchte<br />
Fahrräder kaufen. Außerdem gibt es<br />
dort auch eine Fahrradwerkstatt. All<br />
diese Bereiche wird Cindy Jane in der<br />
<strong>Ausbildung</strong> kennenlernen.<br />
„Als Auszubildende schätze ich<br />
die Offenheit des Teams in der<br />
Radstation. Jeder Mensch wird<br />
so angenommen, wie er ist!“<br />
Die ersten Tage als Auszubildende<br />
waren für Cindy Jane sehr aufregend.<br />
Doch weil ihre Teamkolleg*innen von<br />
Anfang an so nett zu ihr waren, konnte<br />
sie ihre Aufregung schnell vergessen. Es<br />
hat sogar alles so gut geklappt, dass sie<br />
nach wenigen Tagen ohne Hilfe die Kasse<br />
bedienen konnte. Auch mit Kund*innen<br />
hat sie dann schon gesprochen – das<br />
kann sie sogar auf Englisch. Und wenn<br />
Cindy Jane etwas mal nicht weiß, hat sie<br />
immer jemanden in der Nähe, den sie um<br />
Hilfe bitten kann. Sie fühlt sich in ihrem<br />
Arbeitsumfeld sicher und wohl.<br />
Cindy Jane findet es toll, dass so<br />
viele verschiedene Menschen in<br />
der Radstation arbeiten.<br />
Sie erzählt: „Hier wird kein Unterschied<br />
gemacht zwischen Menschen mit<br />
Behinderung und Menschen ohne<br />
Behinderung. Jede Person wird so<br />
angenommen, wie sie ist. Stärken<br />
werden erkannt und wertgeschätzt.“<br />
Menschen mit und ohne Behinderung<br />
oder psychischer Erkrankung können<br />
in der Radstation Werne eine inklusive<br />
<strong>Ausbildung</strong> machen und später eine feste<br />
Anstellung erhalten.<br />
Cindy Jane möchte allen, die an<br />
einer <strong>Ausbildung</strong> interessiert<br />
sind, Mut machen – auch<br />
Menschen mit Behinderung oder<br />
psychischer Erkrankung.<br />
„Es ist immer jemand da, der helfen<br />
kann. Man wird nicht allein gelassen<br />
und das ganze Team stärkt einem den<br />
Rücken“, berichtet sie. Wir finden, das<br />
klingt toll und wünschen Cindy Jane eine<br />
erfolgreiche und schöne <strong>Ausbildung</strong>szeit<br />
mit vielen bereichernden Begegnungen!<br />
12 13
Wir machen da keine Unterschiede. Wir<br />
sind ein Team.<br />
Wie findet Ihr den richtigen Platz für<br />
Eure Auszubildenden?<br />
KLEINER SUPERMARKT<br />
GANZ GROSS<br />
INTERVIEW MIT MATTEO UND<br />
MICHAEL VOM NAHKAUF<br />
Matteo Usei und Michael Schlör sind<br />
Filialleiter zweier Nahkauf-Filialen<br />
in Sandhausen und Lorsch. In beiden<br />
Märkten arbeiten Menschen mit<br />
Behinderung und ohne Behinderung. Im<br />
Gespräch mit den beiden konnten wir viel<br />
über Arbeit und <strong>Ausbildung</strong> im inklusiven<br />
Unternehmen Nahkauf erfahren.<br />
Schön, dass Ihr Zeit für uns habt! Zuerst<br />
würden wir gerne wissen, in welchen<br />
Berufen Ihr ausbildet?<br />
Wir bilden aus zur Verkäufer*in und<br />
Kauffrau/Kaufmann im Einzelhandel.<br />
Die <strong>Ausbildung</strong> zur Verkaufskraft<br />
dauert zwei Jahre, die andere drei Jahre.<br />
Unsere Auszubildenden fangen mit der<br />
kürzeren <strong>Ausbildung</strong> an. Wer Spaß hat<br />
und gute Leistungen bringt, kann nach<br />
der zweijährigen <strong>Ausbildung</strong> das dritte<br />
Lehrjahr dranhängen.<br />
Wie findet Ihr Eure Auszubildenden?<br />
Entweder bewerben sich die<br />
Auszubildenden direkt bei uns oder das<br />
Ganze läuft über eine Zusammenarbeit<br />
mit Bildungsträgern. Über Bildungsträger<br />
kommen Menschen mit besonderem<br />
Förderbedarf oder Menschen mit<br />
Behinderung zu uns. Egal, ob die<br />
<strong>Ausbildung</strong> direkt über uns läuft oder<br />
über einen Bildungsträger: Wir sind<br />
für alle unsere Auszubildenden die<br />
Ansprechpartner.<br />
Bietet Ihr auch Praktikumsstellen an?<br />
Wir bieten Langzeitpraktika an. Die<br />
Jugendlichen kommen oft von Sonderoder<br />
Förderschulen. Oft können sie keinen<br />
anerkannten Schulabschluss machen, zum<br />
Beispiel weil sie eine Lernschwäche haben.<br />
Doch das bedeutet nicht, dass sie nicht<br />
arbeiten können oder wollen. Bei uns<br />
können sie dann ein Langzeitpraktikum<br />
machen. Wenn alles gut klappt, bieten wir<br />
ihnen danach eine <strong>Ausbildung</strong> oder eine<br />
Festanstellung an.<br />
Arbeitet jemand bei Euch, der so ein<br />
Praktikum gemacht hat?<br />
Ja, eine junge Frau, die vorher in einer<br />
Werkstatt für Menschen mit Behinderung<br />
war. Schon nach kurzer Zeit hat sie<br />
sich schwierigere Aufgaben von uns<br />
gewünscht. Als wir gemerkt haben, dass<br />
sie das schafft, haben wir gestaunt. Sie<br />
wurde immer besser und heute leitet<br />
sie allein die gesamte Backabteilung!<br />
Das macht sie richtig gut. Diese tolle<br />
Geschichte hat uns gezeigt, dass auch wir<br />
noch offener werden wollen. Man muss<br />
Menschen etwas zutrauen!<br />
Könnt Ihr uns etwas zur Einarbeitung<br />
und zum Teamgefühl bei Euch erzählen?<br />
Uns ist es wichtig, die Auszubildenden<br />
gut zu begleiten. Sie sollen sich sicher<br />
und wohl fühlen. Alle Auszubildenden,<br />
die bei uns anfangen, werden schnell ins<br />
Team aufgenommen – mit allen Stärken<br />
und Schwächen. Wenn es Probleme gibt,<br />
sprechen wir offen darüber und suchen<br />
zusammen eine Lösung.<br />
Wir konzentrieren uns auf die<br />
individuellen Stärken. Wer Spaß an<br />
einer bestimmten Arbeit hat, macht<br />
diese Arbeit auch gut. Wir lernen unsere<br />
Auszubildenden kennen und entscheiden<br />
gemeinsam, wo wer am besten eingesetzt<br />
werden kann. Das sorgt für viel<br />
Zufriedenheit. Das merken wiederum auch<br />
unsere Kund*innen.<br />
Was macht ein inklusives Unternehmen<br />
für Euch aus?<br />
In inklusiven Unternehmen herrscht ein<br />
ganz anderer Umgang miteinander als<br />
in nicht-inklusiven Betrieben. Es entsteht<br />
wirkliche Vertrautheit untereinander. Das<br />
ist sehr wertvoll, sowohl für das Private<br />
als auch für das Geschäftliche. Man kann<br />
aufeinander zählen.<br />
„Wenn es mal Probleme gibt,<br />
dann sprechen wir offen<br />
darüber. Man kann aufeinander<br />
zählen.“<br />
14 15
GENUSS INKLUSIVE!<br />
INTERVIEW MIT MICHAEL<br />
VON LEBENSWELTEN CATERING<br />
Michael Stoll ist Geschäftsführer bei der<br />
Lebenswelten Restaurations GmbH Berlin.<br />
Das Gastronomieunternehmen hat viele<br />
Jahre Erfahrung mit inklusiver Arbeit und<br />
<strong>Ausbildung</strong>: Schon im Jahr 1986 eröffnete<br />
das Restaurant „L’Etoile“. Es war das erste<br />
Restaurant in Berlin, in dem Menschen<br />
mit und ohne Behinderung inklusiv<br />
zusammenarbeiteten. Wir haben Michael<br />
Stoll getroffen und ihm einige Fragen rund<br />
um die <strong>Ausbildung</strong>smöglichkeiten bei<br />
Lebenswelten gestellt.<br />
Hallo Michael – schön, dass Du Dir Zeit<br />
für uns nimmst! Wie viele Menschen<br />
arbeiten im Moment bei Lebenswelten<br />
oder machen eine <strong>Ausbildung</strong>?<br />
Wir beschäftigen im Moment 80<br />
Menschen. Die Hälfte davon hat eine<br />
schwere Behinderung. Acht machen<br />
aktuell eine <strong>Ausbildung</strong>. Wir bilden<br />
Menschen ohne Behinderung und mit<br />
Behinderung aus. Es spielt für uns keine<br />
Rolle, welche Behinderung jemand hat.<br />
Wir achten vor allem darauf, welche<br />
Voraussetzungen und Stärken jemand<br />
mitbringt, und ob er in unser Team passt.<br />
Welche <strong>Ausbildung</strong>sberufe gibt es bei<br />
Lebenswelten?<br />
Wir bilden aus zur Fachkraft im<br />
Gastgewerbe, zur Veranstaltungsfachkraft<br />
und zur Köchin oder zum Koch.<br />
Einige <strong>Ausbildung</strong>sberufe werden<br />
theoriereduziert angeboten.<br />
Gibt es Besonderheiten, die Ihr Euren<br />
Auszubildenden anbietet?<br />
Wir bieten unseren Auszubildenden immer<br />
wieder kleine Besonderheiten an, etwa<br />
Sushi zubereiten mit einer japanischen<br />
Köchin, traditionell argentinisches Grillen<br />
mit einem Koch aus Peru, veganes Kochen<br />
oder Kochen mit Sterneköch*innen wie<br />
Kolja Kleeberg.<br />
Kannst Du uns mehr über die Gestaltung<br />
der <strong>Ausbildung</strong> erzählen?<br />
Manche Auszubildenden haben eine<br />
Assistenzkraft, die zum Beispiel beim<br />
Praktikum, beim <strong>Ausbildung</strong>svertrag und<br />
bei der allgemeinen Orientierung hilft.<br />
Alle Auszubildenden sollen ihren Platz<br />
finden. Jeder Auszubildende durchläuft<br />
deshalb auch all unsere Betriebsbereiche:<br />
Restaurant, Cateringküche, Konditorei,<br />
Bistro, Kantine und Cafés.<br />
Was tut Ihr, um Eure Auszubildenden zu<br />
unterstützen?<br />
Bei uns wird offen über alles gesprochen.<br />
Unsere Auszubildenden sollen angstfrei<br />
Erfahrungen sammeln. Dazu ist eine<br />
<strong>Ausbildung</strong> ja da: um zu sehen, was alles<br />
geht und zu entscheiden, wo man danach<br />
arbeiten möchte. Wir sind sehr darum<br />
bemüht, dass alle Auszubildenden sich<br />
wohlfühlen.<br />
Habt Ihr Erfahrungen mit Menschen, die<br />
aus einer Werkstatt für Menschen mit<br />
Behinderung zu Euch gekommen sind?<br />
Zu uns kommen immer mal wieder<br />
Menschen, die vorher in einer Werkstatt<br />
gearbeitet haben. Oft waren sie zwar<br />
mit der Arbeit zufrieden, nicht aber mit<br />
der Bezahlung. Manchmal waren ihnen<br />
die Anforderungen in der Werkstatt zu<br />
gering. Alle, die über einen Wechsel<br />
nachdenken, möchte ich ermutigen:<br />
Macht einfach mal ein Praktikum in einem<br />
Inklusionsunternehmen!<br />
Welche Vorteile hat eine <strong>Ausbildung</strong> in<br />
einem Inklusionsunternehmen?<br />
Eine <strong>Ausbildung</strong> in einem Inklusionsunternehmen<br />
ist für Menschen mit und<br />
ohne Behinderung eine Bereicherung.<br />
Man lernt unterschiedlichste Menschen<br />
kennen. So entwickelt man eine größere<br />
Toleranz im Umgang mit anderen. Davon<br />
profitiert man sowohl beruflich als auch<br />
privat. Und man trägt zu einer inklusiveren<br />
Gesellschaft bei.<br />
„Es spielt für uns keine Rolle,<br />
welche Behinderung jemand<br />
hat. Wir achten vor allem darauf,<br />
welche Voraussetzungen und<br />
Stärken ein Mensch mitbringt,<br />
und ob er in unser Team passt.“<br />
Was rätst Du Inklusionsunternehmer*innen,<br />
die sich beim Thema<br />
inklusive <strong>Ausbildung</strong> noch unsicher<br />
sind?<br />
Geht das Thema auf jeden Fall an! Es<br />
funktioniert und es lohnt sich. Alles, was<br />
gesellschaftliche Normalität sichtbar<br />
abbildet, ist gut für das gesamte<br />
Thema Inklusion. Wir sind jederzeit<br />
offen für einen Austausch – einfach<br />
mal vorbeikommen und sich selbst<br />
ein Bild machen. „Tourismus“ unter<br />
Inklusionsunternehmen kann nie schaden.<br />
16 17
Wir<br />
informieren<br />
Dich!<br />
#Feinschmecker<br />
FINDE DEINE<br />
AUSBILDUNG<br />
Eine betriebliche <strong>Ausbildung</strong> – egal ob<br />
theoriereduziert oder nicht – sollte immer die erste<br />
Wahl sein. Aber manchmal gibt es gute Gründe, sich<br />
für eine andere <strong>Ausbildung</strong>sform zu entscheiden.<br />
Verschaffe Dir einen Überblick über die verschiedenen<br />
<strong>Ausbildung</strong>smöglichkeiten und finde heraus, welche<br />
<strong>Ausbildung</strong> zu Dir passt.<br />
Bitte beachte, nicht jedes Inklusionsunternehmen<br />
bietet jede Art der <strong>Ausbildung</strong> an. Am besten, Du<br />
informierst Dich direkt in Deinem Wunschbetrieb,<br />
welche <strong>Ausbildung</strong>smöglichkeiten es dort gibt.<br />
Du wünschst Dir Unterstützung bei der <strong>Ausbildung</strong>?<br />
Dann schau auf unserer Seite „Unterstützung in der<br />
<strong>Ausbildung</strong>“ vorbei.<br />
Hast Du Fragen? Dann kontaktiere uns gerne unter<br />
mehrwert-inklusive@bag-if.de<br />
„Ich habe mich damals für<br />
eine klassische betriebliche<br />
<strong>Ausbildung</strong> entschieden.<br />
Heute arbeite ich als Fachkraft<br />
im Betrieb.“<br />
Romeo, Beikoch bei<br />
LEBENSWELTEN<br />
www.lebenswelten.de<br />
BETRIEBLICHE AUSBILDUNG<br />
Bei einer betrieblichen <strong>Ausbildung</strong> lernst<br />
Du die Praxis im <strong>Ausbildung</strong>sbetrieb und die<br />
Theorie in der Berufsschule. Die <strong>Ausbildung</strong><br />
dauert zwischen 2 und 3,5 Jahren. Alles über<br />
Voraussetzungen, <strong>Ausbildung</strong>sdauer und<br />
Gehalt erfährst Du bei der Berufsberatung<br />
oder bei Deinem Wunschbetrieb. Wenn Du<br />
eine Behinderung hast, hast Du Anspruch<br />
auf besondere Unterstützung, Begleitung<br />
oder Ausstattung.<br />
AUSSERBETRIEBLICHE AUSBILDUNG:<br />
INTEGRATIV ODER<br />
KOOPERATIV<br />
Die außerbetriebliche <strong>Ausbildung</strong> (BaE)<br />
machst Du bei einem Bildungsträger.<br />
Deine außerbetriebliche Berufsausbildung<br />
besteht wie die betriebliche<br />
Berufsausbildung aus 2 Teilen – Theorie<br />
und Praxis. Den praktischen Teil Deiner<br />
Berufsausbildung absolvierst Du<br />
entweder in <strong>Ausbildung</strong>swerkstätten des<br />
Bildungsträgers (integrativ) oder in einem<br />
<strong>Ausbildung</strong>sbetrieb (kooperativ), mit dem<br />
der Bildungsträger zusammenarbeitet.<br />
Zusätzlich besuchst Du die Berufsschule<br />
für den theoretischen Teil Deiner<br />
Berufsausbildung. Der Bildungsträger<br />
unterstützt Dich zum Beispiel durch<br />
Nachhilfe und Stützunterricht. Er hilft Dir<br />
aber auch, wenn es Probleme im Betrieb<br />
gibt oder wenn Du Unterstützung im Alltag<br />
benötigst.<br />
Diese <strong>Ausbildung</strong> könnte etwas für Dich<br />
sein, wenn Du intensive Unterstützung<br />
benötigst, Schwierigkeiten beim Lernen<br />
hast oder eine betriebliche <strong>Ausbildung</strong><br />
abgebrochen hast.<br />
In der Bundesagentur für Arbeit kannst<br />
Du Dich darüber informieren, ob eine<br />
außerbetriebliche <strong>Ausbildung</strong> für Dich<br />
infrage kommt.<br />
THEOROEREDUZIERTE AUSBILDUNG<br />
Wenn Du nicht so gut lernen kannst,<br />
ist die theoriereduzierte <strong>Ausbildung</strong>,<br />
auch Fachpraktikerausbildung<br />
genannt, vielleicht das Richtige. In der<br />
Fachpraktikerausbildung lernst Du mehr<br />
praktische Tätigkeiten und weniger<br />
Theorie. Viele Inklusionsunternehmen<br />
bieten Fachpraktikerausbildungen an. Eine<br />
Fachpraktikerausbildung ist eine reguläre<br />
<strong>Ausbildung</strong> mit einem anerkannten<br />
<strong>Ausbildung</strong>sabschluss. Der Berufsabschluss,<br />
den Du erzielst, trägt häufig den<br />
Fachpraktiker im Titel: zum Beispiel<br />
„Fachpraktiker Bäcker“.<br />
Du interessierst Dich für die theoriereduzierte<br />
<strong>Ausbildung</strong>? Dann ist das<br />
REHA-Team Deiner Agentur für Arbeit Dein<br />
richtiger Ansprechpartner.<br />
Gut zu wissen<br />
Wenn Du noch nicht weißt, welche<br />
Berufsausbildung für Dich infrage kommt,<br />
kann Dir vielleicht eine Berufsvorbereitende<br />
Bildungsmaßnahme (BvB) weiterhelfen.<br />
Auf unserer Webseite findest Du Infos zu<br />
weiteren <strong>Ausbildung</strong>smöglichkeiten<br />
sowie spezielle Angebote für Menschen mit<br />
Behinderung.<br />
Für mehr Infos<br />
scanne hier!<br />
18 19
UNTERSTÜTZUNG UND<br />
FÖRDERUNG<br />
Wenn Du Dich für eine <strong>Ausbildung</strong> entschieden hast, liegen spannende Jahre vor Dir:<br />
Du wirst viel erleben und lernen! Natürlich kann eine Berufsausbildung auch manchmal<br />
herausfordernd sein. Das ist normal und gehört dazu. Ausbilder*innen, Lehrer*innen<br />
und der Integrationsfachdienst können Dir bei Problemen helfen. Außerdem gibt es viele<br />
unterstützende Möglichkeiten für Menschen mit und ohne Behinderung. Einige davon<br />
stellen wir Dir hier vor.<br />
#Starkmacher<br />
„Für unsere Azubis mit<br />
Behinderung beantragen<br />
wir stets den Zuschuss zur<br />
<strong>Ausbildung</strong>svergütung.“<br />
Jörg, Geschäftsführer der<br />
aqb GmbH.<br />
www.aqb-heidelberg.de<br />
ASSISTIERTE AUSBILDUNG -<br />
UNTERSTÜTZUNG IN ZWEI PHASEN<br />
Du hast keine <strong>Ausbildung</strong> gefunden –<br />
vielleicht, weil Du lernbeeinträchtigt<br />
oder sozial benachteiligt bist. Dann<br />
unterstützt Dich die assistierte <strong>Ausbildung</strong><br />
in zwei Phasen. Phase 1 dient der<br />
Berufsorientierung und -vorbereitung. Es<br />
wird geklärt, welche die richtige <strong>Ausbildung</strong><br />
ist, wo sie stattfinden soll und welche Art<br />
von Unterstützung Du benötigst. Hast<br />
Du dann den richtigen <strong>Ausbildung</strong>splatz<br />
gefunden, beginnt Phase 2 und Du wirst<br />
während der <strong>Ausbildung</strong> individuell<br />
unterstützt und gefördert. Die Agentur für<br />
Arbeit oder das Jobcenter beraten Dich über<br />
Möglichkeiten einer assistierten <strong>Ausbildung</strong>.<br />
AUSBILDUNG IN TEILZEIT<br />
In manchen Betrieben ist es möglich, die<br />
<strong>Ausbildung</strong> in Teilzeit zu absolvieren.<br />
Eine <strong>Ausbildung</strong> in Teilzeit eignet sich<br />
vor allem für Eltern mit Kleinkindern<br />
oder für Menschen, die wegen einer<br />
Behinderung verkürzte Arbeitszeiten<br />
benötigen. Durch die kürzere wöchentliche<br />
<strong>Ausbildung</strong>szeit, verlängert sich die<br />
<strong>Ausbildung</strong>sdauer insgesamt. Der Unterricht<br />
in der Berufsschule findet in der Regel<br />
weiterhin in Vollzeit statt. Wenn Dir keine<br />
Vollzeitausbildung möglich ist, frage bei<br />
Deinem Wunsch-<strong>Ausbildung</strong>sbetrieb nach,<br />
ob Teilzeitmöglich ist. Danach beantragt Ihr<br />
gemeinsam die Teilzeitausbildung.<br />
VIELFÄLTIGE FÖRDERINSTRUMENTE FÜR AUSBILDUNGSBETRIEBE<br />
Gut, dass es auch für <strong>Ausbildung</strong>sbetriebe vielfältige Förderinstrumente gibt, damit sie<br />
auch Auszubildenden mit Unterstützungsbedarf eine berufliche Perspektive bieten können.<br />
Angefangen bei einem Zuschuss zur Einstiegsqualifizierung, über Zuschüsse zur<br />
<strong>Ausbildung</strong>svergütung und sonstigen Kosten der <strong>Ausbildung</strong> bis hin zu begleitenden<br />
Hilfen.<br />
Gut zu wissen<br />
Viele der Zuschüsse können auch<br />
gewährt werden, wenn bei jungen<br />
Erwachsenen mit Förderbedarf der<br />
Grad der Behinderung weniger<br />
als 30 beträgt oder der Grad der<br />
Behinderung nicht festgestellt<br />
wurde.<br />
ZAHLREICHE WEITERE<br />
UNTERSTÜTZUNGSLEISTUNGEN<br />
Es gibt noch zahlreiche weitere<br />
Möglichkeiten, wie z.B. Berufsvorbereitung,<br />
Arbeitsasssistenz, begleitete betriebliche<br />
<strong>Ausbildung</strong>, das Budget für <strong>Ausbildung</strong> und<br />
vieles mehr.<br />
Hier scannen und<br />
mehr erfahren!<br />
Für mehr Wissenswertes<br />
hier scannen!<br />
20 21
INKLUSIONSUNTERNEHMEN<br />
ODER WERKSTATT?<br />
Besteht die Möglichkeit, wieder in die WfbM zurückzuwechseln bzw. mich zu einem<br />
späteren Zeitpunkt für eine WfbM zu entscheiden?<br />
Diese Möglichkeit hast Du immer. Menschen, die aus einer Werkstatt für behinderte<br />
Menschen (WfbM) auf den allgemeinen Arbeitsmarkt wechseln, haben das uneingeschränkte<br />
Rückkehrrecht in die WfbM. Eine Frist für das Rückkehrrecht in die WfbM gibt es nicht.<br />
Was passiert mit meinem Rentenanspruch, wenn ich aus einer WfbM in den<br />
allgemeinen Arbeitsmarkt wechsele?<br />
Du hast eine Behinderung und<br />
weißt noch nicht, ob Du in einem<br />
Inklusionsunternehmen oder in einer<br />
Werkstatt für Menschen mit Behinderung<br />
arbeiten möchtest? Oder vielleicht<br />
arbeitest Du auch schon in einer Werkstatt,<br />
denkst aber über einen Wechsel in ein<br />
Inklusionsunternehmen nach? Wir wollen<br />
Dir Mut machen, den Schritt zu wagen!<br />
Das sogenannte „Rentenprivileg“ bleibt bei einem Wechsel in ein Inklusionsunternehmen erhalten.<br />
Arbeitnehmer*innen mit Behinderung gelten in diesem Fall als gleichgestellt mit Menschen,<br />
die in einer WfbM arbeiten. Anders verhält es sich, wenn Du in einen Betrieb des allgemeinen<br />
Arbeitsmarkts wechselt, der kein anerkanntes Inklusionsunternehmen ist.<br />
Du wünschst Dir Unterstützung und Begleitung in der <strong>Ausbildung</strong>?<br />
Dann schau auf der Seite „Unterstützung in der <strong>Ausbildung</strong>“ vorbei.<br />
GUTE GRÜNDE FÜR EINE AUSBILDUNG IN EINEM<br />
INKLUSIONSUNTERNEHMEN<br />
Wie kann ich herausfinden, ob eine<br />
<strong>Ausbildung</strong> in einem Inklusionsunternehmen<br />
das richtige für mich ist?<br />
Wir empfehlen, es einfach auszuprobieren. Am<br />
besten mithilfe eines Schnupper-Praktikums. Viele<br />
Inklusionsunternehmen bieten solche Praktika an.<br />
Was ist, wenn ich mit der <strong>Ausbildung</strong> in<br />
einem Inklusionsunternehmen überfordert<br />
bin?<br />
Profi in einem ganz normalen Job sein.<br />
Inklusionsunternehmen haben sich darauf spezialisiert,<br />
Menschen mit und ohne Behinderung auszubilden<br />
und zu beschäftigen. So können auch Menschen mit<br />
Beeinträchtigungen einen ganz normalen Job erlernen.<br />
Finanzielle Unabhängigkeit.<br />
In Inklusionsunternehmen erhältst Du für Deine Arbeit ein<br />
normales Gehalt. So kannst Du ein finanziell unabhängiges<br />
Leben führen!<br />
Über sich selbst hinauswachsen.<br />
In Inklusionsunternehmen kannst Du Dich in Deinem Tempo<br />
entwickeln und ausbilden lassen. So hast Du die Möglichkeit,<br />
Deine Stärken zu entdecken und einzusetzen!<br />
Kein Grund zur Sorge, Inklusionsunternehmen<br />
bieten Dir bei Bedarf Unterstützungs-Angebote,<br />
z. B. durch arbeitsbegleitende Betreuung oder<br />
Qualifizierungsmaßnahmen. Schau hierzu gerne auf<br />
unserem Portal vorbei.<br />
Teil eines inklusiven Teams sein.<br />
Menschlichkeit und Gleichberechtigung werden in<br />
Inklusionsunternehmen großgeschrieben. Hier bist Du Teil<br />
eines inklusiven Teams - Hand in Hand auf Augenhöhe.<br />
22 23
#MUTMACHER*INNEN<br />
Miteinander und voneinander lernen: So erleben Auszubildende ihren Arbeitsalltag in<br />
Inklusionsbetrieben. Einen guten Einblick in den Alltag in einem Inklusionsbetrieb können vor<br />
allem die Menschen geben, die selbst schon Erfahrungen sammeln konnten. Auf diesen Seiten<br />
kannst Du Dir einen ersten Eindruck verschaffen! Zu einigen Auszubildenden kannst Du Dir auf<br />
unserer Internetseite kurze Videos ansehen.<br />
Mach mit und<br />
starte durch!<br />
„Langeweile?<br />
Ausgeschlossen!“<br />
Alex, Gärtner in der Bio-Gärtnerei<br />
auf Gut Hebscheid<br />
„Wenn ich mal Hilfe brauche,<br />
bekomme ich immer Hilfe von<br />
meiner Chefin oder meiner<br />
Lehrerin. Inzwischen habe ich<br />
sehr viel dazu gelernt.“<br />
„Hier erwartet Dich, dass Du<br />
wertgeschätzt wirst.“<br />
Saskia, Gärtnerin in der Bio-Gärtnerei<br />
auf Gut Hebscheid<br />
„Es spielt für uns keine<br />
Rolle, welche Behinderung<br />
jemand hat. Macht einfach<br />
mal ein Praktikum in einem<br />
Inklusionsunternehmen!“<br />
„Wir konzentrieren uns auf<br />
die individuellen Stärken,<br />
da es uns wichtig ist, die<br />
Auszubildenden gut zu<br />
begleiten.“<br />
„Mein Team war in der<br />
<strong>Ausbildung</strong> sehr witzig und<br />
entspannt.“<br />
Romeo, Auszubildender zum Beikoch<br />
bei Lebenswelten GmbH<br />
Nicole, Auszubildene zur Beiköchin<br />
bei Lebenswelten GmbH<br />
Michael Stoll, Geschäftsführer<br />
bei Lebenswelten GmbH<br />
Matteo, Marktleiter von Nahkauf Lorsch<br />
„Am Anfang war ich sehr<br />
schüchtern und mit der<br />
Zeit habe ich mich immer<br />
mehr geöffnet.“<br />
Sofia, Auszubildende zur Verkäuferin<br />
im Nahkauf Sandhausen<br />
„Ich habe das Gefühl, dass<br />
ich mich hier durch meine<br />
<strong>Ausbildung</strong> entfalten kann.“<br />
Carola, Auszubildende zur Gärtner*in<br />
in der Bio-Gärtnerei auf Gut Hebscheid<br />
„Wir arbeiten wundervoll<br />
zusammen, das macht die<br />
Inklusion bei uns aus, denn<br />
hier kann jeder so sein,<br />
wie er ist.“<br />
Joel, Auszubildender zum Verkäufer<br />
im Nahkauf Sandhausen<br />
„Es ist immer jemand da,<br />
der helfen kann. Man wird<br />
nicht allein gelassen und<br />
das ganze Team stärkt<br />
einem den Rücken.“<br />
Cindy, Auszubildende zur Verkäuferin in<br />
der Radstation Werne<br />
„Man verdient sein eigenes<br />
Geld und wird selbstständig.<br />
Mein Tipp: Reinschnuppern.<br />
Praktika machen.<br />
Ausprobieren.“<br />
Lars, Ausbilder in der Radstation Werne<br />
Scanne einfach den<br />
QR-Code, um auf die<br />
Seite mit den Videos<br />
zu gelangen!<br />
24 25
„Ich will in einer Welt leben, in der Merkmale, die uns<br />
#BOTSCHAFTER*INNEN<br />
unterscheiden, nicht zur Unterscheidung führen.<br />
Menschen sind unterschiedlich – in vielerlei Hinsicht.<br />
Unterschiede ermöglichen Vielfalt. Diese Vielfalt steht<br />
„<strong>Ausbildung</strong> ist wichtig. Die Wirtschaft braucht viele<br />
gute Kräfte, kein Potential darf ungenutzt bleiben.<br />
Aber für Jugendliche mit Behinderungen ist es nicht<br />
so einfach, einen betrieblichen <strong>Ausbildung</strong>splatz zu<br />
finden. Immer noch hat der überwiegende Teil der<br />
Schulabgänger aus Förder- und Inklusionsklassen<br />
ausschließlich eine berufliche Perspektive in Werkstätten<br />
#lösungsfinder<br />
seit jeher für Erfolg und Wettbewerbsfähigkeit.<br />
Schaffen wir also Lebens- und Arbeitsbedingungen, die<br />
unseren Unterschieden wahrhaftig und sichtbar gerecht<br />
werden.“<br />
Janis McDavid, Autor, Speaker und Weltentdecker<br />
#Inklusionsdemokrat<br />
für behinderte Menschen. Hier ist noch viel Luft nach<br />
oben. Deswegen begrüße ich das <strong>Ausbildung</strong>sprojekt<br />
der Inklusionsunternehmen sehr.“<br />
Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für die<br />
Belange von Menschen mit Behinderungen<br />
„Als inklusive Gesellschaft dürfen wir es uns<br />
schlichtweg nicht leisten, auch nur einen Jugendlichen<br />
zu verlieren. Alle Menschen – mit und ohne<br />
Behinderung – sollen die Möglichkeit haben, in einem<br />
anerkannten <strong>Ausbildung</strong>sberuf ausgebildet zu werden.<br />
Gerade für junge Menschen mit Behinderungen erhöht<br />
eine erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung die<br />
„Jeder <strong>Ausbildung</strong>splatz für einen jungen Menschen mit<br />
Einschränkungen ist ein Inklusionsversprechen in die Zukunft.“<br />
Christoph Beyer, Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
der Integrationsämter und<br />
Hauptfürsorgestellen (BIH)<br />
Chancen auf Teilhabe und Selbstbestimmung. Deshalb<br />
sollten wir „alle Register ziehen“ und die Leistungen,<br />
die für die Unterstützung der Jugendlichen mit<br />
Behinderung selbst und von <strong>Ausbildung</strong>sbetrieben zur<br />
Verfügung stehen, offensiv einsetzen.“<br />
Prof. Dr. Helga Seel, Geschäftsführerin der<br />
Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR)<br />
#Überzeugungstäterin<br />
#Chancengeber<br />
Fotocredit: Mateusz Tondel<br />
„Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels sollten wir<br />
„<strong>Ausbildung</strong>splätze in Inklusionsfirmen erweitern das<br />
Angebot für diejenigen, die eine betriebliche <strong>Ausbildung</strong><br />
anstreben und zugleich besondere Unterstützung<br />
benötigen.“<br />
das Potenzial von Menschen mit unterschiedlichen<br />
Hintergründen und Fähigkeiten schätzen und unsere<br />
Gesellschaft zusammen stärken.“<br />
Anna Spindelndreier, Selbstständige Fotografin<br />
#Perspektivenschaffer<br />
Daniel Terzenbach, Vorstand Regionen der<br />
Bundesagentur für Arbeit<br />
#FotosMitHerz<br />
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#ALLTAGSHELDEN<br />
Fotocredit: Hirschmeier Media<br />
Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
Inklusionsfirmen e. V.<br />
www.bag-if.de<br />
info@bag-if.de<br />
Büro Berlin<br />
Kommandantenstr. 80<br />
10117 Berlin<br />
fon +49 (0) 30 251 20 82<br />
fax +49 (0) 30 251 93 82<br />
Büro Bielefeld<br />
Wilhelmstraße 9<br />
33602 Bielefeld<br />
fon +49 (0) 521 98 63 28 68<br />
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