Golf_u_Business_03-2023_web
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Ausgabe <strong>03</strong> | <strong>2023</strong><br />
26<br />
18<br />
BREIMER WECHSELT<br />
2024 INS PROFILAGER<br />
DM-TITEL GIBT IHM DAS<br />
SELBSTVERTRAUEN<br />
EXKLUSIV-INTERVIEW<br />
MIT BERND RITTHAMMER<br />
WARUM ER SEINE KARRIERE<br />
NACH 16 JAHREN BEENDET<br />
52<br />
DAS TUCHERSCHLOSS<br />
IN FEUCHT<br />
HISTORISCHES ERBE<br />
ZEITGEMÄß INTERPRETIERT<br />
54<br />
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EDITORIAL<br />
3<br />
Auf ein Wort<br />
Editorial<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
die <strong>Golf</strong>-Saison neigt sich so langsam<br />
schon wieder dem Ende entgegen. Ich hoffe,<br />
Sie hatten ausreichend Gelegenheit, an<br />
Ihrem Handicap zu feilen.<br />
Wir freuen uns, dass Sie gerade unsere<br />
aktuelle Ausgabe von <strong>Golf</strong> & <strong>Business</strong> in<br />
Händen halten. Auch für uns war es wieder<br />
ein sehr aufregendes Jahr, mit tollen<br />
Gesprächspartnern und vielen spannenden<br />
Geschichten, mit denen wir hoffen, Ihr Interesse<br />
immer wieder neu geweckt zu haben.<br />
An dieser Stelle möchte ich mich bei Bernd<br />
Ritthammer bedanken. Er hat mich und<br />
nun auch Sie in diesem Heft auf seine persönliche<br />
Reise mitgenommen und in einer<br />
Offenheit und Klarheit über sich und sein<br />
Leben erzählt, die ich sehr beeindruckend<br />
finde.<br />
Beeindruckend ist auch die Entwicklung<br />
von Leon Breimer. Der Habsberger wusste<br />
das Jahr <strong>2023</strong> für sich zu nutzen, hamsterte<br />
Titel und will nicht mehr nur davon träumen,<br />
es mit den Profis aufzunehmen. Er<br />
möchte sich nächste Saison dort beweisen,<br />
wo sich Bernd Ritthammer in den vergangenen<br />
16 Jahren aufgehalten hat: auf der<br />
Profi-Tour. Breimers jüngsten Erfolge lassen<br />
erahnen, dass das eine ziemlich gute<br />
Idee ist.<br />
Gute Ideen hat auch Markus Jobst. Er hat<br />
das Erbe von Lauterhofen-Legende angetreten<br />
und uns erzählt, was er bereits<br />
umsetzen konnte und was ihm alles noch<br />
so vorsch<strong>web</strong>t. Dem Platz-, Gebäude und<br />
Naturschutzwart beim GC Lauterhofen<br />
wünsche ich weiterhin ein glückliches<br />
Händchen. Gleiches gilt für Michael Schalt.<br />
Der neue Manager des <strong>Golf</strong>club Lichtenau-<br />
Weickershof e.V. vor den Toren Ansbachs<br />
hat bei der Rückkehr zu seinen Wurzeln<br />
viel vor und legt bereits viel Enthusiasmus<br />
an den Tag.<br />
Apropos Enthusiasmus: Davon hatten auch<br />
die Macher des Goldenen Rings e.V. um<br />
die Hockey-Olympiasieger Max Müller und<br />
Christopher Wesley wieder jede Menge in<br />
die „Nacht des Sports“ investiert. Nach<br />
einem herrlichen <strong>Golf</strong>tag beim GC Erlangen<br />
feierten am Abend rund 400 Gäste<br />
Nürnbergs Olympia-Sporthoffnungen und<br />
waren erstmals live dabei, als Nürnbergs<br />
Sportlerin und Sportler des Jahres <strong>2023</strong><br />
ausgezeichnet wurde. Chapeau!<br />
Ich hoffe, ich konnte Sie neugierig machen,<br />
was Sie in unserer aktuellen Ausgabe alles<br />
so erwartet.<br />
Kommen Sie gut durch Herbst und Winter<br />
– und bleiben Sie am Ball. Wir sehen uns<br />
dann im Frühjahr 2024 wieder!<br />
Viel Spaß bei der Lektüre wünscht<br />
Stefan Jablonka<br />
Chefredakteur GOLF & BUSINESS
INHALT<br />
4<br />
Inhalt<br />
AUF BALLHÖHE<br />
06 Auf Ballhöhe<br />
Zahlen aus der Metropolregion<br />
12<br />
AUS DEN CLUBS<br />
08 Den eigenen Weg in großen Fußstapfen gehen<br />
Markus Jobst hat die Nachfolge von Lauterhofen-Legende<br />
Berschneider angetreten<br />
09 Nürnbergs Kuvencracks zeigten Ballgefühl<br />
Ice Tigers Charity <strong>Golf</strong> Cup<br />
10 „Wenn jetzt nicht der Groschen gefallen ist“<br />
Damen des GC Fürth blieben souverän in der Bundesliga<br />
12 „<strong>Golf</strong> ist meine Leidenschaft“<br />
Michael Schalt hat als Manager beim GC Lichtenau viel vor<br />
14 Projekt Durchmarsch läuft<br />
GC Am Habsberg feiert einen doppelten Aufstieg<br />
16 Spannung bis zum Schlussloch<br />
Turniersponsor Jörg Maderer hat zwei Serien etabliert<br />
TITELTHEMA<br />
18<br />
18 „Meine Welt hat sich komplett auf den Kopf gestellt“<br />
Bernd Ritthammer durchlebt ein Wechselbad der<br />
Gefühle und beendet seine Karriere<br />
GOLF AKTIV<br />
26<br />
26 Jetzt wagt Breimer den Sprung ins Profilager<br />
Titelerfolg bei der Deutschen Meisterschaft<br />
verleiht ihm das nötige Selbstvertrauen<br />
AUF EINE RUNDE MIT…<br />
28 Viele Parallelen zwischen Passion und Berufswelt<br />
Auf eine Runde mit Dominik Beierlorzer,<br />
Geschäftsführer Richter+Frenzel Nürnberg GmbH<br />
LIFESTYLE<br />
34 Nach einer Sinnkrise ihr eigenes Glück geschmiedet<br />
Luisa Reichert, Inhaberin des Ateliers Eisfeld<br />
unterhalb der Nürnberger Burg
INHALT<br />
5<br />
LIFESTYLE<br />
34 Nach einer Sinnkrise ihr eigenes<br />
Glück geschmiedet<br />
Luisa Reichert, Inhaberin des Ateliers Eisfeld<br />
unterhalb der Nürnberger Burg<br />
MOBILITÄT<br />
36 Innovation trifft auf Tradition<br />
Für Geschäftsführer Jürgen Niemuth passen<br />
Elektromobilität und Porsche sehr gut zusammen<br />
BUSINESS<br />
40<br />
37 5000 Euro für den guten Zweck<br />
VR Bank Benefiz-<strong>Golf</strong>turnier beim GC Herzogenaurach<br />
38 „Waidmannsheil“ im <strong>Golf</strong> Club am Habsberg<br />
Zufriedene Gesichter und glückliche Gewinner<br />
beim Orange Cup<br />
40 „Nacht des Sports“ hielt wieder viele Highlights bereit<br />
Der Goldene Ring zelebriert das Zusammenspiel aus <strong>Golf</strong>,<br />
Charity und Party<br />
44 Nürnbergs Geschichte in ganz neuen Dimensionen<br />
Blickwinkel Tour bietet auf dem Reichsparteitagsgelände<br />
Touren mit VR-Brille an<br />
46 Mehr Zufriedenheit durch Zeiterfassung<br />
Software von AIDA Orga sorgt für effiziente<br />
Personaleinsatzplanung<br />
52<br />
NACHHALTIGKEIT<br />
48 Wenn Pinkelmatten die Nachhaltigkeit<br />
stärken<br />
Benedict Lechler hat mit ECOrinal ein<br />
umweltbewusstes Start-up gegründet<br />
NICE TO HAVE<br />
50 Unsere Produktempfehlungen<br />
GESUNDHEIT UND FITNESS<br />
54 Hier kommen Wellnessfreunde und<br />
Sparfüchse auf ihre Kosten<br />
Von der Fackelmann Therme in die<br />
Fackelmann Welt<br />
56 Tiefe Einblicke liefern wertvolle Hinweise<br />
Radiologe Dr. Christian Göller zum Thema<br />
Ganzkörper-MRT<br />
58 Schnelle, sanfte und effektive Hilfe<br />
Orthopäde Dr. Marco Börner weiß,<br />
was <strong>Golf</strong>er plagt<br />
58<br />
LOCATION<br />
52 Historisches Erbe zeitgemäß<br />
interpretiert<br />
Das Tucherschloss in Feucht<br />
präsentiert sich als attraktive<br />
Event Location<br />
REISEN<br />
62 Leinen los zu den schönsten Greens<br />
Wie Hapag-Lloyd Cruises Lieblingssport<br />
und Luxusreise kombiniert<br />
KOLUMNE<br />
64 Leben wie ein Pro<br />
Die G&B-Kolumne für ein<br />
inspiriertes Leben und <strong>Golf</strong>en<br />
62
AUF BALLHÖHE<br />
6<br />
Zahlen aus der Metropolregion<br />
A U F<br />
B A L L<br />
2<br />
ausgezeichnete Athleten: Lea Paulick und Patrick Reimer sind<br />
Nürnbergs Sportlerin und Sportler des Jahres <strong>2023</strong>.<br />
120000<br />
Kilometer hat Jürgen Niemuth in einem elektrobetriebenem<br />
Porsche Taycan zurückgelegt und ist ein großer Fan der<br />
zukunftsweisenden Technologie.<br />
400<br />
Jahre ist das Tucherschloss in Feucht alt. Das Kleinod hat<br />
sich in den vergangenen Jahren aber einem besonderen<br />
Face Lift unterzogen.<br />
1<br />
zündende Idee hatte Benedict Lechner, der die ersten<br />
umweltschonenden Pinkelmatten erfand.<br />
Foto: GC Lichtenau-Weickershof
AUF BALLHÖHE<br />
7<br />
H Ö H E<br />
73 Schläge benötigte Ludwig Ochsenkühn kürzlich auf<br />
dem Par-72-Kurs des GC Lauterhofen. Höchst respektabel,<br />
schließlich ist „Opa Lugg“ inzwischen 75 Jahre<br />
jung. Das Herrenturnier gewann der fidele Single<br />
Handicapper (5,9) übrigens mit 35 Bruttopunkten.<br />
5000<br />
Euro kamen beim VR Bank Benefiz-<strong>Golf</strong>turnier auf der Anlage<br />
des GC Herzogenaurach für den guten Zweck zusammen<br />
1895<br />
wurde Richter+Frenzel in Nürnberg gegründet und die<br />
Verbundenheit zur Region ist bis heute sehr groß.<br />
63 Schläge<br />
benötige Leon Breimer am zweiten Tag<br />
bei der Deutschen Meisterschaft und stellte damit<br />
einen neuen Platzrekord im GC Trier auf.
AUS DEN CLUBS<br />
8<br />
Markus Jobst hat die Nachfolge von Lauterhofen-Legende Berschneider angetreten<br />
Den eigenen Weg in großen<br />
Fußstapfen gehen<br />
LAUTERHOFEN – Was kommt nach einer Legende? Wie groß können Fußstapfen sein? Und sind eigene Wege nicht die wichtigsten?<br />
Markus Jobst hat sich all diesen Fragen gestellt und sich seine Gedanken dazu gemacht. Er hat im Herbst 2021 als Platz-, Gebäudeund<br />
Naturschutzwart beim GC Lauterhofen ein großes Erbe angetreten. Jetzt schickt er sich an, seine eigene Geschichte zu schreiben.<br />
Wer schon einmal eine Runde <strong>Golf</strong> in Lauterhofen<br />
gespielt hat, weiß um die Vorzüge<br />
des Clubs mit einem Kurs, auf den einen die<br />
<strong>Golf</strong>götter lieben, aber auch in den Untiefen<br />
einer Hölle von Doppel-Bogeys verschwinden<br />
lassen können. <strong>Golf</strong> ist schließlich Kunst. In<br />
mehrfacher Hinsicht.<br />
Die Heizung haben sie für viel Geld auf den<br />
neusten Stand gebracht – mit Wärmepumpe<br />
und PV-Modulen. An vielen Bahnen hinter, vor<br />
und zwischen den Abschlägen darf jetzt das<br />
Gras wachsen, wie es mag und dient damit vielen<br />
Tierarten als Refugium. „Auch und gerade<br />
im Bereich unmittelbar am Waldrand ist das<br />
für viele Tiere wichtig“, erklärt Jobst. „Umwelt<br />
und Natur“, eines der zentralen Themen<br />
im deutschen <strong>Golf</strong>, wollen sie in Lauterhofen<br />
leben. In einem Miteinander mit den Ansprüchen<br />
eines sehr gut gepflegten Platzes.<br />
Über drei Jahrzehnte lang hat sich der Pilsacher<br />
Johannes Berschneider als golfspielender<br />
Architekt in Lauterhofen verewigt. Zahlreiche<br />
hochrangig ausgezeichnete Objekte am Rande<br />
der Bahnen zeugen von Berschneiders Ideenreichtum.<br />
Mehrfach prämierte Toilettenhäuser in verrostetem<br />
Stahl, warmen Weidenhölzern oder<br />
hinter verspiegelten Fenstern bis hin zur topdesignten<br />
Wasserquelle an Bahn 12, wo Durstige<br />
bei Eintritt Vogelgezwitscher empfängt:<br />
Wenn das Leben tatsächlich eine Ansammlung<br />
von Momenten ist, die Körper und Geist<br />
anregen, hat es der findige Berschneider mit<br />
seinen Bauten geschafft, die Synapsen der Betrachter<br />
schon mal Achterbahn fahren lassen.<br />
Der im Juli 2022 verstorbene Architekt ist –<br />
wenn man das ohne schmalzigen Pathos sagen<br />
kann – eine Legende in Lauterhofen. Auch<br />
für Markus Jobst. Natürlich.<br />
Jobst weiß, wovon er spricht und er hat seinen<br />
ganz eigenen Kopf – meinungsstabil, aufgeschlossen,<br />
neugierig. Und ein sauguter <strong>Golf</strong>er<br />
ist er obendrein. Handicap aktuell 5,5. Womöglich<br />
auch deshalb hatte ihn Berschneider<br />
frühzeitig ins Auge gefasst, als es darum ging,<br />
die Nachfolge zu regeln. An das entsprechende<br />
Telefonat mit dem von der Nervenkrankheit<br />
ALS bereits erfassten Berschneider kann er<br />
sich bis heute gut erinnern. „Es war eine Ehre,<br />
dass er mich fragt.“ Gleichwohl musste Jobst<br />
„zwei, drei Tage überlegen“.<br />
Einer Ikone nachfolgen? Dem Macher, der beinahe<br />
drei Jahrzehnte der heimliche Präsident<br />
in Lauterhofen war? „Das ist schon eine Hürde,<br />
die man gedanklich überwinden muss.“<br />
1<br />
Er überwand sie, so viel lässt sich schon jetzt<br />
sagen. „Die Fußstapfen sind wie sie sind. Ich<br />
kann ihnen nicht hinterherlaufen. Das wäre<br />
der falsche Weg“, meint der langjährige Mannschaftsspieler<br />
und Spielführer des Clubs, der<br />
seit 2018 im Vorstand sitzt. Jobst will seinen<br />
eigenen Weg gehen. Er setzt auf viele Themen.<br />
Naturschutz ist ihm wichtig. Klar. Wie wichtig<br />
aber mag zeigen, dass das Thema inzwischen<br />
nicht mehr nur auf irgendeiner Agenda steht,<br />
sondern in der Satzung des Vereins verankert<br />
ist. Wie sich das auswirkt auf einer Anlage, die<br />
sich in diesem Bereich seit vielen Jahren mit<br />
den Gold-Standard des Deutschen <strong>Golf</strong>verbandes<br />
schmücken darf?<br />
„Ich bin ein sportlich begeisterter <strong>Golf</strong>er, ich<br />
bin kein Architekt.“ Eine simple Feststellung<br />
und doch einiges mehr. Jobst richtet seinen<br />
Fokus auf den Platz, auf die 18 Löcher im Herzschlag<br />
der Natur – und damit darauf, etwas<br />
sehr Gutes noch besser zu machen. Gestützt<br />
auf ein Gutachten von <strong>Golf</strong>platzdesigner Thomas<br />
Himmel, hat sich der Vorstand des GCL so<br />
seine Gedanken gemacht. Es wird Neuerungen<br />
hinsichtlich der Abschläge geben, um allen<br />
Handicapklassen gerecht zu werden. Das ist<br />
klar und doch längst nicht alles.<br />
Der Platz soll in seiner bisherigen Struktur in<br />
Teilen verändert werden. Bahn 6 fiele demnach<br />
ersatzlos weg, so dass die Schleife bis<br />
zum Clubhaus neun und nicht wie bisher zehn<br />
Löcher aufwiese. Dafür würde die ellenlange<br />
Bahn 17 verkürzt, bliebe aber immer noch ein<br />
Par 5. Das bisherige Grün der 17 soll nach den<br />
Plänen ein kurzes Par 3 beherbergen und der<br />
bislang fehlende Puzzlestein in der Bandbreite<br />
der Anlage sein. „Ich finde das eine super<br />
charmante Lösung“, sagt Jobst. Die Mitglieder<br />
haben dem Vorhaben bereits zugestimmt. „Es<br />
ist das Ziel, das 2024 umzusetzen.“<br />
Bis dahin wird der Macher und Multi-Wart<br />
noch auf viele Menschen zugehen, Fragen beantworten<br />
und Zweifel, wenn möglich, auflösen.<br />
„Wir wollen die Mitglieder auf dem Weg<br />
mitnehmen“, sagt Jobst. Es klingt nach einem<br />
Versprechen.<br />
Foto: Florian Pöhlmann<br />
Florian Pöhlmann<br />
1: Einer seiner ersten Aufträge war der<br />
Wiederaufbau der Berschi-Hütte.
Fotos: Thomas Hahn<br />
Ice Tigers Charity <strong>Golf</strong> Cup<br />
Nürnbergs Kuvencracks<br />
zeigten Ballgefühl<br />
<strong>Golf</strong> statt Eishockey stand für die Profis<br />
der Nürnberg Ice Tigers für einen Tag<br />
auf dem Programm. Und das für den<br />
guten Zweck: Sämtliche Spenden und<br />
Einnahmen des 1. Ice Tigers Charity<br />
<strong>Golf</strong> Cups gehen an die Alexander Beck<br />
Kinderfondsstiftung und die Deutsche<br />
Kinderkrebsstiftung. Dank des Engagements<br />
von Hauptsponsor NCP sowie<br />
der gelungenen Organisation von<br />
Fürths Pro Michael Heffner war es auf<br />
der schönen Anlage des gastgebenden<br />
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AUS DEN CLUBS<br />
10<br />
Damen des GC Fürth blieben souverän in der Bundesliga<br />
„Wenn jetzt nicht der<br />
Groschen gefallen ist“<br />
FÜRTH – Michael Heffner klingt sehr gelöst, wenn er auf „seine“ Damen beim GC Fürth angesprochen wird.<br />
Er ist schließlich der Trainer des Erfolgsteams, das am letzten Spieltag der Bundesligasaison das Thema Klassenerhalt<br />
extrem lässig löste.<br />
1<br />
Einige ordentlich tiefe Runden später hatten<br />
sich Heffners Schützlinge aller ohnehin<br />
nur noch theoretischen Zweifel entledigt.<br />
Sie landeten zum zweiten Mal auf Platz drei<br />
von fünf Teams, verdonnerten den GC Valley<br />
zum Abstieg und schlugen dabei erstmals in<br />
dieser Saison den Stuttgarter GC Solitude.<br />
„Gegen den hatten wir in der Saison eben<br />
noch nie gewonnen“, erinnert Heffner an die<br />
zwei nur hauchdünn verlorenen Vergleiche<br />
zuvor. Oder anders formuliert: Bis auf St.<br />
Leon-Rot haben die Fürtherinnen nun in<br />
der Bundesliga jeden Gegner schon einmal<br />
besiegt.<br />
Ein fraglos süßes Gefühl, das die aus der<br />
bisherigen Arbeit resultierenden Fortschritte<br />
dokumentiert. Die wiedererlangte<br />
Konkurrenzfähigkeit, das deutlich gewachsene<br />
Selbstvertrauen. Vom an sich selbst<br />
zweifelnden Underdog, der nach nur einer<br />
Saison als besserer Sparringspartner wieder<br />
abstieg zu einem Team, das den direkten<br />
Aufstieg schaffte und nach dem Meisterstück<br />
mit dem Klassenerhalt zu Recht an<br />
sich selbst glauben darf. Platz vier mit elf<br />
Punkten in der Endabrechnung darf als ein<br />
Statement gelten. Oder bestehen da noch<br />
letzte Restzweifel? „Wenn jetzt nicht der<br />
Groschen gefallen ist, dann weiß ich auch<br />
nicht“, fragt Heffner nicht ernsthaft, weil<br />
er genau weiß, dass ihm „seine“ Mädels die<br />
Antwort längst gegeben haben.<br />
Heffner „der Schlüssel zu unserem Erfolg“,<br />
weil alle Spielerinnen bis auf einen verpatzten<br />
Spieltag in Valley sehr ausgeglichen und<br />
nervenstark auftraten und entsprechende<br />
Runden heimbrachten.<br />
Doch diese Geschlossenheit ist nun in Gefahr.<br />
Julika Großpietsch und Dagmar Urbankova<br />
spielen mit dem Gedanken, berufliche<br />
Ziele in den kommenden Monaten in<br />
den USA zu verfolgen. Für die Bundesligaspieltage<br />
einzufliegen, bliebe wohl nur eine<br />
theoretische Möglichkeit. Zu viel Stress mit<br />
dem Visum. „Niemand wäre den Mädels da<br />
böse“, sagt Heffner. Man darf annehmen,<br />
dass er einen Plan B in der Hinterhand behält...<br />
Fotos: Lettenbichler, DGV<br />
Fritz Meixner<br />
1. Dagmar Urbankova könnte nächste<br />
Saison fehlen.<br />
2. Franziska Bremm schaut sich die<br />
Puttlinie ganz genau an.<br />
Zugegeben, mörderspannend war der letzte<br />
Spieltag der Gruppenphase nicht mehr. Für<br />
St. Leon-Rot ging es nur darum, den Status<br />
als Übermannschaft mit dem fünften<br />
Sieg am fünften Spieltag zu untermauern.<br />
Auf der anderen Seite der Tabelle hätte aus<br />
Sicht der Fürtherinnen schon alles zusammenkommen<br />
müssen, um doch noch aus der<br />
Beletage absteigen zu müssen. „Wir hatten<br />
alles in der eigenen Hand. Und so sind wir<br />
es auch angegangen“, beschreibt Heffner die<br />
Ausgangsbasis. Sein Vertrauen sollte nicht<br />
enttäuscht werden. Und mehr als das.<br />
„Wir müssen uns nicht verstecken“, geht<br />
auch der Trainer offensiv mit dem Thema<br />
Mentalität um. Das Wissen um die eigene<br />
Stärke im Wettstreit mit den besten Amateurgolferinnen<br />
in Deutschland, diese ruhende<br />
Kraft in der Emotionalität einer <strong>Golf</strong>runde,<br />
darauf können sie sich innerhalb der<br />
Mannschaft inzwischen verlassen. Fürth ist<br />
in der Bundesliga angekommen. Spätestens<br />
jetzt. „Nach unserem Selbstverständnis gehören<br />
wir da auch hin.“<br />
Ein deutlicher Pluspunkt für die neue Saison.<br />
Neben der Geschlossenheit. Die war für<br />
2
AUS DEN CLUBS<br />
11<br />
Forsthaus
AUS EDITORIAL<br />
DEN CLUBS<br />
12<br />
Michael Schalt hat als Manager beim GC Lichtenau viel vor<br />
„<strong>Golf</strong> ist meine<br />
Leidenschaft“<br />
LICHTENAU – Michael Schalt hat gerade alle Hände voll zu tun. Und man darf annehmen, dass sich an diesem Umstand auch in<br />
den kommenden Wochen und Monaten nicht sonderlich viel ändern wird. Der neue Manager des <strong>Golf</strong>club Lichtenau-Weickershof e.V.<br />
vor den Toren Ansbachs hat bei der Rückkehr zu seinen Wurzeln viel vor, der Club will sich auf verschiedenen Gebieten<br />
professionell aufstellen.<br />
Schalt ist inzwischen 34 Jahre jung, und er hat<br />
bereits eine Menge erlebt auf den <strong>Golf</strong>plätzen<br />
dieser Welt. Erste Bundesliga für Herzogenaurach<br />
hat er an der Seite des zum Profi aufgestiegenen<br />
Matti Schmid gespielt, sein Handicap 0<br />
zeugt noch immer von einem feinen Händchen.<br />
Von 2014 an schnupperte er als Assistent der<br />
Clubführung in Herzogenaurach in das Aufgabengebiet<br />
eines Club-Managers hinein, mit 29<br />
stand er dann beim GC Abenberg für vier Jahre<br />
selbst in der Verantwortung, ehe er zuletzt<br />
nach einem Abstecher nach Übersee wieder in<br />
die Heimat zurückkehrte.<br />
In Lichtenau können sie die Expertise des zertifizierten<br />
Sportökonomen gut gebrauchen. Die<br />
Voraussetzungen hier sind exzellent: ein schöner<br />
18-Loch-Platz in herrlicher Natur mit spannender<br />
Topographie, starke Gastro und gute<br />
Übungsanlagen. Was nicht heißt, dass es nicht<br />
Platz für Verbesserungen gäbe. „Ich will hier<br />
einiges bewegen“, sagt Schalt im Gespräch mit<br />
<strong>Golf</strong> & <strong>Business</strong>. „<strong>Golf</strong> ist meine Leidenschaft<br />
und die will ich unter die Menschen bringen.“<br />
An Themen, die er bearbeiten will, mangelt es<br />
nicht. Gerade entsteht eine neue Homepage,<br />
die klar strukturiert, übersichtlich und auch<br />
für Noch-Nicht-<strong>Golf</strong>er kein Buch mit sieben<br />
Siegeln sein soll. Sie soll Aktualität bieten und<br />
etwa größere Turniere mit spannenden Texten<br />
und schönen Bildern aufarbeiten.<br />
Es gilt, Aufmerksamkeit zu schaffen, auch über<br />
die sozialen Netzwerke, die künftig vermehrt<br />
und kontinuierlich bedient werden sollen.<br />
Den Bekanntheitsgrad des Clubs will Schalt<br />
im Westen Mittelfrankens deutlich steigern.<br />
„Viele Menschen wissen, dass es hier bei uns<br />
einen echt leckeren Italiener gibt“, sagt er. Zu<br />
wenige davon würden aber den Sprung zum<br />
<strong>Golf</strong> wagen. Das soll, ja das muss besser werden,<br />
lässt der 34-Jährige durchklingen.<br />
Dabei ist es ein schmaler Grat, dem eingetragenen<br />
Verein mit seinem gesellschaftlichen und<br />
sozialen Auftrag genauso gerecht zu werden<br />
wie der professionellen Führung eines mit-<br />
Fotos: GC Lichtenau-Weikershof
AUS DEN CLUBS<br />
13<br />
Foto: Flavia Zaunseder<br />
telständischen Unternehmens, das nun mal<br />
jeder <strong>Golf</strong>club ist. Mit gezielten PR-Maßnahmen<br />
will der <strong>Golf</strong>-Betriebswirt „noch immer<br />
bestehenden Vorurteilen“ entgegentreten und<br />
zeigen, dass <strong>Golf</strong> in familiärer Atmosphäre<br />
schlichtweg viel Spaß macht. Flexible Modelle<br />
für Jung und Alt, für Einsteiger und Berufsneulinge<br />
soll das Angebotspaket enthalten.<br />
„<strong>Golf</strong> kann jeder spielen, ohne sich finanziell<br />
zu verausgaben.“<br />
Wobei Schalt auch und gerade die Atmosphäre<br />
im Club wichtig ist. Er selbst hatte in<br />
Lichtenau als kleiner Steppke mit zwölf Jahren<br />
erstmals den Schläger geschwungen – in<br />
einem Duell mit seinem damals 80-jährigen<br />
Großvater. Ein Heidenspaß. „Geselligkeit über<br />
mehrere Generationen“ hat er seine Gedanken<br />
dazu überschrieben.<br />
Dazu gehört aber auch der Platz auf einem<br />
herrlichen Flecken Natur nur ein paar Fahrminuten<br />
von Ansbach entfernt. <strong>Golf</strong> ist für<br />
Schalt auch die Möglichkeit,<br />
„in einer sehr<br />
schnelllebigen Zeit herunterzufahren“.<br />
Ruhe und<br />
Gelassenheit in der Natur<br />
sollen Hektik und Stress<br />
im Berufsalltag vergessen<br />
machen. Er selbst hat Yoga<br />
und Meditation für sich<br />
entdeckt. Das scheint zu<br />
helfen, bei den mannigfaltigen<br />
Aufgaben nicht<br />
die Ruhe zu verlieren.<br />
Mit Schalt ist frischer Wind beim GC Lichtenau<br />
eingekehrt. Das Thema <strong>Golf</strong> & Natur<br />
wird nun wieder intensiver verfolgt, in diesem<br />
Jahr wartet noch die Zertifizierung in<br />
Silber des Deutschen <strong>Golf</strong>verbandes auf den<br />
Club. „Durch das Programm wird ein Denkprozess<br />
angestoßen. Neue Ideen und Projekte<br />
entstehen“, gibt er sich zuversichtlich. Bestes<br />
Beispiel dafür: In diesem Jahr ernten die Mitglieder<br />
die vielen Obstbäume entlang der Bahnen<br />
selbst ab, ein paar Wochen später wird es<br />
dann den leckeren Apfel- und Birnensaft im<br />
Pro Shop zu kaufen geben.<br />
Schafe grasen im Spätsommer eine Bahn ab,<br />
neben der das Gras länger wachsen durfte, um<br />
Bodenbrütern und Insekten eine Heimat zu<br />
bieten. Eine Kooperation mit dem Landesbund<br />
für Vogelschutz ist angedacht inklusive eines<br />
Nistkastenkonzeptes. Dabei wird erfasst, welche<br />
Vogelarten auf der Anlage heimisch sind.<br />
In der Folge denkt Schalt auch an einen Naturerlebnisrundgang<br />
und an eine Zusammenarbeit<br />
mit der nahen Hochschule in Triesdorf.<br />
Der Mann hat viel vor. Keine Frage.<br />
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Weil’s um mehr als Geld geht.<br />
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AUS DEN CLUBS<br />
14<br />
GC Am Habsberg feiert einen doppelten Aufstieg<br />
Projekt Durchmarsch läuft<br />
VELBURG – Es ist nicht weniger als die Folge harter Arbeit, guter Planung und eines feinen Gespürs: Mit dem Doppelaufstieg der ersten<br />
und zweiten Mannschaft des GC Am Habsberg feierte ein sportlich ambitioniertes Projekt sein nächstes Etappenziel. Doch das Ende<br />
der Fahnenstange dürfte die zweite Bundesliga nicht sein.<br />
Foto: Markus Venzl<br />
Herzblut-Sponsor Alexander Bringmann (links vorne) und Club-Präsident<br />
André Hüsgen genießen die Sektdusche der Habsberger Aufsteiger.<br />
Auch wenn sie das am Habsberg noch nicht<br />
ganz laut sagen wollen – mit den Serien-Aufstiegen<br />
der ersten Herren von der untersten<br />
Gruppenliga bis in die zweithöchste deutsche<br />
Spielklasse ist der Durchmarsch noch nicht<br />
perfekt. Traumziel ist und bleibt die Bundesliga.<br />
„Natürlich ist es nur noch ein Aufstieg“,<br />
sagt denn auch Sven Czyperreck, Spielführer<br />
des <strong>Golf</strong>clubs und eines der Gesichter des Erfolgs.<br />
Er versucht, bei allem Anspruch, den auch die<br />
Spieler an sich selbst haben, den Druck ein<br />
wenig abzufedern. „In der zweiten Liga können<br />
wir sicher ganz gut mitspielen“, blickt er<br />
der neuen Saison optimistisch entgegen, relativiert<br />
aber: „Ob es dann für ganz oben reicht,<br />
das wird sich zeigen.“<br />
In der Bundesliga würde „die Luft aber ganz<br />
schön dünn“, sagt er in Richtung 2025. Hinter<br />
Teams wie Aufsteiger Frankfurt und etablierten<br />
Mannschaften wie Hamburg und Berlin<br />
stehen schließlich potente Sponsoren. Wenn<br />
Geld im Fußball Tore schießt, ist es auf dem<br />
<strong>Golf</strong>platz die Konstanz inklusive beständiger<br />
Runden unter Par.<br />
Wobei sie da in Habsberg eine Art Doppelstrategie<br />
fahren. Um möglichst gute Voraussetzungen<br />
mit Fahrten ins Trainingslager bieten<br />
zu können, hat man längst einen Förderverein<br />
ins Leben gerufen. Hauptsponsor ist GC-<br />
Anteilseigner Alexander Bringmann (folia.<br />
de), der neben der monetären Unterstützung<br />
enorm viel Herzblut einfließen lässt.<br />
Einen Trackmann haben sie sich dank des<br />
Fördervereins relativ frühzeitig anschaffen<br />
können, zuletzt wurde das Technik-Training<br />
forciert, und mit dem renommierten<br />
Peter Wolfenstetter hat man einen Trainer<br />
gefunden, der viel Erfahrung mitbringt und<br />
entsprechend großen Respekt genießt. Zuletzt<br />
führte er Stuttgart 2019 zur Deutschen<br />
Meisterschaft: „Der weiß, wie es funktioniert<br />
und wie man mit Rückschlägen umgeht. Peter<br />
kann dann auch mal Dinge deutlich ansprechen“,<br />
erklärt Czyperreck.<br />
Das ist ein Teil der menschlichen Komponente,<br />
der der Spielführer großen Wert beimisst.<br />
„Wir haben sehr viele starke Individualisten.<br />
Aber die Chemie stimmt in unserer Truppe.<br />
Das ist ein Erfolgsfaktor.“ Etliche Spieler sind<br />
immer wieder zusammen bei Turnieren unterwegs,<br />
haben sich längst gut kennengelernt<br />
und schaffen es, die Egos hintenan zu stellen.<br />
Ehrgeizige Trainingsduelle freilich inklusive.<br />
Das funktioniert, auch weil die Spieler in<br />
Entscheidungen eingebunden werden. „Jeder<br />
muss sich damit wohlfühlen können“, sagt<br />
Czyperreck.<br />
Zwei Neuzugänge stehen bereits fest: Florian<br />
Dittrich, der mit Herzogenaurach bereits<br />
Bundesligaluft schnupperte, und der Münchner<br />
Adrian Messmer werden der Mannschaft<br />
„mehr Tiefe geben“. Ausfälle seien so besser zu<br />
kompensieren, sagt Czyperreck.<br />
Begonnen hatte es vor fünf Jahren mit einer<br />
Idee und Leon Breimer. Er hat als Deutscher<br />
Lochspielmeister 2022, amtierender Bayerischer<br />
und Deutscher Meister längst Lust auf<br />
mehr gemacht und erfüllt die ihm zugedachte<br />
Rolle der Gallionsfigur innerhalb der Mannschaft<br />
perfekt. Mit Marian Ludwig, Deutscher<br />
Meister der Altersklasse 30, haben sie einen<br />
zweiten fleißigen Punktesammler im Team.<br />
Zudem ist Eigengewächs Korbinian Walther<br />
eine feste Größe: EM-Gold mit der deutschen<br />
Nationalmannschaft kommt nicht von ungefähr.<br />
Walther spielt seit 2021 in der Bundesliga.<br />
Weitere Nachwuchshoffnungen könnten<br />
folgen. Schließlich besteht mit der zweiten<br />
Mannschaft, die nun in der Oberliga antritt,<br />
eine enge Verzahnung. Sie ist ein Bindeglied<br />
zwischen Jugend- und Herrenbereich. Hier<br />
können Talente in Ruhe und mit etwas weniger<br />
Druck heranreifen. Trotzdem wird der<br />
Ehrgeiz gefördert.<br />
Es winkt schließlich die Aussicht, womöglich<br />
schon in der Saison 2025 Bundesliga spielen<br />
zu können.<br />
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AUS EDITORIAL<br />
DEN CLUBS<br />
16<br />
Turniersponsor Jörg Maderer hat zwei Serien etabliert<br />
Spannung bis<br />
zum Schlussloch<br />
NEMSDORF – Es sind fraglos die etwas andere Turnierevents mit einem Sponsor, der sein Herz gerne<br />
auf der Zunge trägt und in der fränkischen <strong>Golf</strong>gemeinde inzwischen zwei Serien etabliert hat.<br />
Mit den Montagsturnieren vor den Toren<br />
Nürnbergs und den „<strong>Golf</strong>Range Open powered<br />
by Maderer Immobilien“ hätte es für Jörg<br />
Maderer besser kaum laufen können: Dem<br />
namensgebenden Immobilien-Unternehmer<br />
ist es binnen weniger Jahre gelungen, viele<br />
Menschen für seine Events auf der Anlage in<br />
Nemsdorf zu begeistern und sich eine kleine<br />
Fan-Gemeinde aufzubauen. Obendrein durfte<br />
der 51-Jährige nach der vierten und finalen<br />
Ausgabe der „GR Open“ die erfolgreiche Bilanz<br />
einer Premiere vermelden.<br />
„Nur positives Feedback“ hat Maderer auf<br />
seine Turniere nach Art der Samstags-Preise<br />
erhalten, sagte er gegenüber <strong>Golf</strong> & <strong>Business</strong>,<br />
wobei er das gleich in zweifacher Hinsicht behaupten<br />
durfte.<br />
Zunächst ist das Spielformat der „GR Open“<br />
mit einer neuen Punktewertung gut angekommen.<br />
Bei jedem der vier Turniere gab es fünf<br />
Zähler für den Sieger, drei und zwei für die folgenden<br />
Plätze. Und wer mal nichts außer Büschen<br />
und Bunker traf, durfte sich mit einem<br />
Punkt trösten. Bei der Ausgeglichenheit, die<br />
Maderer erwartete, waren also verschiedene<br />
Sieger fest einkalkuliert. Ein Plan, der aufging.<br />
Lediglich in der Handicapklasse A hatte sich<br />
mit Clubmeisterin Gabriela Porstner eine Teilnehmerin<br />
frühzeitig ein Ticket für Greensgate<br />
gesichert. Ansonsten blieb das Rennen um<br />
die begehrten Plätze für den Mehrtagestrip<br />
zu einem der schönsten Plätze Tschechiens<br />
quasi bis zum letzten Putt offen. Es ging in<br />
drei Klassen um Platz eins und zwei. Rudi<br />
Schimon, Günther Baron, Stefan Herion, Susanne<br />
Färber und Ingrid Schöller hatten am<br />
Ende die Nase vorne. „Ginge es rein nach der<br />
addierten Schlagzahl, würden sich immer nur<br />
die Top-Spieler durchsetzen. Die Punktevergabe<br />
aber hat es spannend gemacht“, erklärte<br />
Jörg Maderer das einfache, aber faire Prinzip:<br />
„Das war eine sehr positive Premiere.“<br />
Dennoch gab er sich auch nachdenklich. Maderer<br />
trägt sich mit dem Gedanken, das Format<br />
von 18 auf 9 Löcher zu verkürzen, dafür<br />
aber 2024 acht statt der bisherigen vier Open-<br />
Events zu veranstalten. „Ich halte die Zukunft<br />
da mal bewusst offen“, sagte Maderer. Stichwort<br />
Denkwerkstatt.<br />
Was er ganz sicher weiß: Seine Montagsturniere<br />
„sprengen im positiven Sinn jeden<br />
Rahmen“. Noch stehen bei Redaktionsschluss<br />
1<br />
zwei der insgesamt 22 Turniere aus, dennoch<br />
ist in Sachen Teilnehmerzahlen erneut mit<br />
einem Rekordjahr zu rechnen. Den Spitzenwert<br />
bislang bildete der diesjährige Auftakt:<br />
Da teeten tatsächlich 72 Spieler auf. Im Schnitt<br />
messen sich montags etwa 50 <strong>Golf</strong>er. Auffällig<br />
dabei: Immer häufiger trauen sich auch Neulinge<br />
hier auf ihre erste Runde.<br />
Warum das so ist? „Wir haben die steife Art<br />
des <strong>Golf</strong> aufgekrustet“, glaubt Maderer, der<br />
sich auf seinen Siegerehrungen schon mal<br />
den ein oder anderen Spruch erlaubt. „Ich verstelle<br />
mich nicht. Ich muss nicht Everybodys<br />
Darling sein“, sagt er augenzwinkernd: „Ich<br />
nehme mich selbst aber auch nicht immer<br />
allzu ernst.“ Seine Art kann man mögen oder<br />
nicht, jedenfalls sitzt ihm immer der Schalk<br />
im Nacken. Zu ernst wird es bei Maderer selten,<br />
und an Ideen mangelt es ihm nicht.<br />
Der Prosecco für die Damen vor dem Start ist<br />
längst obligatorisch, das Freigetränk „auf den<br />
Deckel des Sponsors“ nach der Runde ebenfalls.<br />
Gummibärchen als süße Versuchung,<br />
ein buntes Wassereis für alle bei über 30 Grad,<br />
Kindheitserinnerungen inklusive. Die Marshalls<br />
machen kurz vor dem Start Fotos und<br />
schicken die Flights mit guten Wünschen und<br />
dem ein oder anderen Hinweis auf die Runde.<br />
Das macht es doch aus, meint Maderer diese<br />
vielen kleinen, liebevollen Details. Als es Anfang<br />
August nur noch zehn Grad und frostigen<br />
Wind hatte, organisierte er kurzerhand Glühwein.<br />
Mitten im Sommer? Wie man aus einem<br />
glücklichen Teilnehmerfeld hören konnte, sei<br />
kein einziger Tropfen übrig geblieben.<br />
Die Verlegung der ersten Startzeit auf 13.30<br />
Uhr hat sich ebenfalls bemerkbar gemacht.<br />
„Da haben wir positiven Rücklauf von vielen<br />
Berufstätigen. Wer etwa nach dem Frühdienst<br />
noch eine Runde <strong>Golf</strong> spielen mag, muss sich<br />
jetzt nicht mehr so hetzen“, sagt Maderer. Gut<br />
möglich, dass er für die neue Saison dann<br />
noch ein paar Lebkuchen zusätzlich für den<br />
Notfall besorgen muss.<br />
Fotos: Susanne Anna Meier<br />
und Jörg Maderer<br />
Florian Pöhlmann<br />
1: Mit Jörg Maderer kommt der Spaß selten<br />
zu kurz. Ingrid Schöller kann ein Lied<br />
davon singen.<br />
2: So sehen Sieger aus: Die Gewinner des<br />
Trips ins Greensgate <strong>Golf</strong> & Leisure<br />
Resort in Tschechien.
AUS DEN CLUBS<br />
17<br />
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Fotos: Henriette Schilling<br />
TITELTHEMA<br />
18
TITELTHEMA<br />
19<br />
Bernd Ritthammer durchlebt ein Wechselbad der Gefühle<br />
und beendet seine Karriere<br />
„Meine Welt hat sich<br />
komplett auf den<br />
Kopf gestellt“<br />
NÜRNBERG – Bernd Ritthammer hat viel zu erzählen. Seine Geschichte handelt von Erfolgen, aber auch vom Scheitern.<br />
Der 36-Jährige hat die Schattenseiten des Profitums erlebt, gehadert und ist immer wieder aufgestanden. Dennoch hat er nun<br />
das Ende seiner Karriere eingeläutet. Nicht nur wegen der dauerhaft schlechten Form: Erneuter Nachwuchs in zweifacher<br />
Ausführung und ein gesundheitlicher Rückschlag verschoben die Prioritäten des nun dreifachen Familienvaters endgültig.<br />
Bernd, wie geht es dir?<br />
Bernd Ritthammer: Gesundheitlich, familiär<br />
oder beruflich?<br />
Stimmt. Das muss man aktuell bei dir ja dazu<br />
sagen.<br />
Ritthammer: Ja, es hat sich in relativ kurzer<br />
Zeit wirklich alles verändert. In den letzten<br />
eineinviertel Jahren hat sich meine Welt<br />
komplett auf den Kopf gestellt.<br />
Womit fangen wir an?<br />
Ritthammer: Mit dem Beruflichen, um<br />
chronologisch zu bleiben. In den letzten<br />
zwei Jahren war meine Perfomance nicht<br />
mehr so wie ich mir das vorstelle. Da habe<br />
ich angefangen, stark an mir zu zweifeln. Ich<br />
bin zwar erst 36, aber die Konkurrenz wird<br />
immer jünger, stärker und besser – wie in allen<br />
anderen Sportarten auch. Aber im <strong>Golf</strong>sport<br />
war in den vergangenen Jahren noch<br />
sehr viel Entwicklungspotenzial. Das wurde<br />
ausgeschöpft.<br />
Wenn man seinen Zielen zu lange nur hinterherläuft,<br />
macht mich sich seine Gedanken…<br />
Ritthammer: Genau. Ich war immer sehr<br />
gut im Analysieren und im Schlüsse ziehen.<br />
Aufstehen, neu Gas geben und wieder Bock<br />
auf das Spiel zu haben, das steckte einfach<br />
in mir drin und war auch meine Stärke. Mich<br />
selbst als Projekt zu sehen und mich permanent<br />
zu optimieren, hat mir auch Spaß<br />
gemacht. Aber im letzten Jahr habe ich gemerkt,<br />
dass ich müde werde, immer wieder<br />
aufzustehen, weil die Durststrecke einfach<br />
auch zu lang wurde. Es kamen selbst kleine<br />
Erfolge zu selten.<br />
Gab es einen Schlüsselmoment, der dir das Gefühl<br />
gegeben hat, vielleicht besser die Profikarriere<br />
zu beenden?<br />
Ritthammer: Ja, ich kann mich noch gut an<br />
so einen Moment erinnern: Im letzten Jahr<br />
habe ich Ende April ein Turnier in Spanien<br />
auf der Challenge Tour gespielt und lag nach<br />
drei Runden sehr aussichtsreich. Die Final-<br />
zur Person BERND RITTHAMMER<br />
zur Person BERND RITTHAMMER<br />
Seine ersten <strong>Golf</strong>bälle schlug Bernd Ritthammer im Alter von drei Jahren.<br />
2007 wechselte er als 20-Jähriger, damals noch Spieler des GC am<br />
Reichswald, ins Profilager. 2016 erlebte der gebürtige Nürnberger auf der<br />
Pro <strong>Golf</strong> Tour mit drei Turniersiegen sein bestes Jahr. Sein größter Erfolg<br />
gelang ihm drei Jahre später auf der damaligen DP World Tour bei der Porsche<br />
European Open als er Zweiter wurde. Bei über 400 Turnieren ging Ritthammer<br />
in den vergangenen 16 Jahren an den Start. Sein letztes als „Playing<br />
Pro“ spielte der inzwischen 36-Jährige nun im Juli bei der German Challenge im<br />
Wittelsbacher <strong>Golf</strong>club – und scheiterte, wie zuletzt sehr regelmäßig, am Cut. Seit<br />
drei Jahren lebt Bernd Ritthammer mit seiner Frau Sarah in Aichach, nordöstlich von<br />
Augsburg, wo er nun an der Karriere nach der Karriere arbeitet.
TITELTHEMA<br />
20<br />
Foto: Henriette Schilling<br />
Trafen sich vor kurzem beim 1. Craig Miller Invitational<br />
ProAm in Herzogenaurach, das Max Kramer (rechts) gewann<br />
und Bernd Ritthammer somit auf Platz zwei verwies.<br />
runde habe ich dann aber versemmelt und<br />
bin 20. geworden. Da saß der Frust schon tief<br />
und meine Energie ging zur Neige. Nach der<br />
Runde war ich trotzdem noch im Fitnessstudio<br />
und habe von dort meinem Coach eine<br />
Voicemail geschickt. Ich habe ihm gesagt,<br />
dass ich meine Karriere beende, wenn ich<br />
mir für das nächste Jahr keine volle Tourkarte<br />
für die DP World Tour erspiele.<br />
Und dann kam noch ein „familiäres Upgrade“<br />
dazu…<br />
Ritthammer: Eine Woche nach dieser Nachricht<br />
an meinen Coach kam ein Anruf von<br />
meiner schwangeren Frau und sie sagte mir,<br />
dass wir Zwillinge bekommen… Zu realisieren,<br />
was da auf uns als Familie zukommt,<br />
hat mich völlig aus der Bahn geworfen. Ich<br />
wusste gar nicht mehr, wo oben und unten<br />
ist und so habe ich auf den Turnieren dann<br />
auch gespielt. Im November 2022 hatte ich<br />
vorerst mein letztes Turnier und wusste<br />
auch schon, dass ich es ziemlich verkackt<br />
hatte. Für <strong>2023</strong> hatte ich dann nur noch<br />
eine ganz schlechte Spielberechtigung für<br />
die Challenge Tour.<br />
Was ging da alles in deinem Kopf vor?<br />
Ritthammer: Auf einmal ging es für mich<br />
um so viel mehr als nur um meine Jahresleistung,<br />
die aber nun mal darüber entscheidet,<br />
welche Möglichkeiten du in der<br />
nächsten Saison bekommst und wo du dann<br />
aufteen darfst. Hast du einen guten Job gemacht,<br />
kannst du tolle und große Turniere<br />
mit viel Preisgeld spielen. Auf einmal hatte<br />
ich aber das Gefühl, dass es egal ist, wie gut<br />
ich jetzt noch spiele. Denn auch wenn ich<br />
supergut bin und eine volle Berechtigung<br />
erspiele – wir bekommen im Winter Zwillinge,<br />
wir werden privat völlig überfordert<br />
sein und dann ist eh alles komplett anders.<br />
Vier Tage vor Weihnachten kamen dann die<br />
Zwillinge auf die Welt…<br />
Ritthammer: In den Wochen danach haben<br />
wir uns natürlich nur darauf konzentriert.<br />
Es war klar, dass ich zu Hause gefordert sein<br />
werde und über Monate erstmal sehr wenig<br />
an das <strong>Golf</strong>spielen denken würde. Und ich<br />
wollte das zu Hause mit meiner Frau und den<br />
Kindern ja auch unbedingt miterleben.<br />
Andere Profigolfer gehen irgendwann mit ihrer<br />
Familie auf die Tour und engagieren eine Nanny.<br />
Das kommt für dich nicht infrage?<br />
Ritthammer: Ein Leben, in dem ich 25 bis 30<br />
Wochen im Jahr auf Reisen bin, kann ich mir<br />
nicht mehr vorstellen. Und es wie diese ja<br />
meist sehr erfolgreichen Profis zu machen,<br />
das könnte ich mir auf Grund meiner Performance<br />
gar nicht leisten.<br />
Die Geburt war dann auch nicht die letzte einschneidende<br />
Nachricht, die das Jahr für dich<br />
bereithielt…<br />
Ritthammer: Vier Wochen später, Ende Januar<br />
<strong>2023</strong>, habe ich dann die Diagnose bekommen,<br />
dass ich einen Hirntumor habe.<br />
Der zwar gutartig ist, der aber auch wächst<br />
und langsam bedrohlich groß wurde. Dann<br />
wurde auch noch mein erster OP-Termin am<br />
Tag zuvor für mehrere Wochen verschoben.<br />
Das war ziemlich ätzend.<br />
Wie kam es überhaupt zu dieser Diagnose?<br />
Ritthammer: Es wurde zufällig entdeckt,
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Foto: Frank Föhlinger<br />
TITELTHEMA<br />
22
TITELTHEMA<br />
23<br />
weil ich links plötzlich schlechter gehört<br />
habe. Es ist ein Tumor, der auf dem Hörnerv<br />
wächst und ihn dadurch beschädigt. Vom<br />
Timing her war das natürlich Bombe… Du<br />
hast drei Kinder, davon zwei Säuglinge und<br />
fühlst dich eigentlich als gesunder Mann,<br />
weil du bis auf das schlechte Hören ja keine<br />
Probleme hast – und dann stehst du vor so<br />
einer Operation.<br />
Wittelsbacher GC, bei dem du den Cut verpasst<br />
hat, dein letztes Turnier gewesen ist?<br />
Ritthammer: Ich hatte eine sehr lange Karriere<br />
mit über 400 Profiturnieren. Ich denke,<br />
ich habe mich in den letzten Jahren einfach<br />
satt gespielt. Und zuletzt war ich ja auch<br />
ziemlich frustriert.<br />
Im März <strong>2023</strong> wurdest du dann operiert…<br />
Ritthammer: Als ich als gefühlt gesunder<br />
Mensch durch das Krankenhaus Richtung<br />
OP geschoben wurde, war es schon sehr<br />
komisch. Kurz vorher habe ich noch einige<br />
letzte Whattsapp verschickt. Und kurz vor<br />
der Narkose habe ich dann schon gedacht:<br />
Hoffentlich wache ich auch wieder auf.<br />
Du hast außerdem in den sozialen Medien etwas<br />
über dich und deinen Gesundheitszustand<br />
gepostet.<br />
Ritthammer: Ich habe etwas vor der OP<br />
angedeutet und danach auch ein Bild von<br />
meinem Kopf mit der Narbe gepostet. Ich<br />
wollte die Leute schon auch informieren,<br />
was gerade los ist, aber auch niemandem<br />
Angst machen.<br />
Wie verlief die Operation?<br />
Ritthammer: Die Operation lief gut. Ich<br />
war zehn Tage im Krankenhaus und wurde<br />
dann entlassen. Ich würde sagen, dass ich<br />
mich verhältnismäßig gut erholt habe von<br />
diesem Eingriff. Am Anfang hatte ich Balanceschwierigkeiten.<br />
Und mein Hörvermögen<br />
auf der linken Seite war irreparabel. Das war<br />
schon vor der OP klar. Ich hör auf der Seite<br />
relativ schlecht. Aber damit kann ich leben.<br />
Wie geht es dir heute, ein halbes Jahr später,<br />
damit?<br />
Ritthammer: Ich bin immer noch im Genesungsprozess.<br />
Das mit den Balanceschwierigkeiten<br />
begleitet mich auch heute noch. Da<br />
muss ich ein paar Übungen machen. Und es<br />
besteht ein kleines Risiko, dass der Tumor<br />
auch wieder das Wachsen anfängt. Im Dezember<br />
steht die nächste Untersuchung an.<br />
Und dann wird man das alles zwei Jahre verfolgen.<br />
Ich hatte vorher noch nie ansatzweise<br />
so eine ernste Sache. Das bringt dich ganz<br />
schön durcheinander.<br />
Foto: Henriette Schilling<br />
Ist damit die Entscheidung über die Fortsetzung<br />
deiner Karriere quasi schon von alleine<br />
gefallen?<br />
Ritthammer: Das Thema mit dem Tumor<br />
fiel genau in der Phase der Bedenkzeit, die<br />
ich mir noch gegeben hatte. Ein halbes Jahr<br />
nach der Geburt unserer Zwillinge wollte<br />
ich entscheiden, ob ich das alles mit meiner<br />
Karriere noch so will oder ob ich überhaupt<br />
noch Chancen sehe. Das Thema Karriere<br />
ist für mich dann auch völlig irrelevant geworden.<br />
Die endgültige Entscheidung steht<br />
noch aus. Aber ich tendiere schon dazu,<br />
nicht wieder anzufangen. Ende des Jahres<br />
werde ich eine Entscheidung mitteilen.<br />
Dass bedeutet, dass der Start im vergangenen<br />
Juli beim German Challenge auf der Anlage des<br />
Wie geht es jetzt weiter?<br />
Ritthammer: Auf der einen Seite versuche<br />
ich mit meiner Frau, erst einmal zu Hause<br />
weiter alles so gut es geht zu stemmen,<br />
gleichzeitig aber auch, in die Berufswelt zu<br />
finden.<br />
Welche Optionen bieten sich dir?<br />
Ritthammer: Vor ein paar Jahren hätte ich<br />
gesagt, dass ich nach der Karriere ins klassische<br />
Coaching gehe. Jetzt, wo es soweit<br />
ist, muss ich sagen, dass mir solche Sachen<br />
wie der Podcast Tee Time, den ich mache<br />
oder für das Fernsehen zu kommentieren,<br />
schon am meisten Spaß bringen. Und ich<br />
habe auch das Gefühl, das mir das liegt.<br />
Meine Expertise und Erfahrung zu teilen<br />
und mit einer frechen Schnauze über <strong>Golf</strong><br />
zu sprechen, das fällt mir relativ leicht und<br />
ich bekomme auch positives Feedback. Und<br />
da öffnen sich gerade auch ein paar Türen.<br />
Momentan stelle ich mich erstmal breit auf.<br />
Die <strong>Golf</strong>welt ist zum Glück nicht allzu groß.<br />
Man kennt sich untereinander.<br />
Gleichzeitig machst du aber auch die Ausbildung<br />
zum <strong>Golf</strong>lehrer.<br />
Ritthammer: Ja. Ich kann sie zum auf zwei<br />
Jahre verkürzen. Für den GC Augsburg und<br />
den Bayerischen <strong>Golf</strong> Verband bin ich da<br />
auch schon am Coachen. Und ich spiele auch<br />
noch das eine oder andere ProAm, bin also<br />
noch immer ein bisschen in der <strong>Golf</strong>welt<br />
unterwegs.<br />
Und mit Marcus Lindner, mit dem dich eine<br />
lange Freundschaft und gemeinsame erfolgreiche<br />
Zeiten beim GC am Reichswald verbinden<br />
und der inzwischen auf der <strong>Golf</strong>anlage<br />
Ullersdorf bei Dresden eine <strong>Golf</strong>schule<br />
hat, begleitest du hin und wieder <strong>Golf</strong>reisen.<br />
Ritthammer: Wir hatten schon in den letzten<br />
Jahren immer mal überlegt, gemeinsam<br />
so etwas anzubieten. Aber das ist immer<br />
an meinem Turnierkalender gescheitert.<br />
Foto: Frank Föhlinger
TITELTHEMA<br />
24<br />
Foto: Henriette Schilling<br />
Im April hatten wir jetzt in Dresden unser<br />
erstes Wochenend-Camp und auch eins in<br />
Prag. Im Winter geht es in dann für eine<br />
Woche in die Türkei. Den Leuten macht das<br />
viel Spaß und als Coach bietet es den Vorteil,<br />
dass man sehr intensiv mit den Spielern<br />
üben und wirklich etwas mit viel Zeit einstudieren<br />
kann. So lassen sich Basics schaffen,<br />
die wirklich hängen bleiben.<br />
<strong>Golf</strong>en ist dein Leben. Wie erlebst du die Transformation<br />
vom Playing Pro zum Teaching Pro?<br />
Es ist schon eine Art von Identitätskrise. Ich<br />
spiele <strong>Golf</strong> seit meinem dritten Lebensjahr.<br />
Mit zwölf bin ich in den bayerischen Kader<br />
gekommen, danach habe ich die Landeskader-Strukturen<br />
durchlaufen. Und nach dem<br />
Abitur 2006 gleich Profi geworden. Dann lief<br />
das 16 Jahre lang so. Als Sportler weiß an<br />
schon, dass seine Karriere kürzer ist als das<br />
normale Berufsleben. Aber wenn es dann so<br />
weit ist, dann fehlt einem etwas Elementares.<br />
Ich war mein ganzes Leben ,Bernd der<br />
<strong>Golf</strong>profi‘.<br />
Und das mit Leib und Seele…<br />
Ritthammer: Absolut. Mein Berufsleben<br />
bestand aus Training. Und daraus, mich<br />
und mein Spiel zu optimieren. Das ist psychisch<br />
schon eine Belastung, weil man vermeintlich<br />
ja alles selbst in der Hand hat als<br />
<strong>Golf</strong>profi. Und deshalb ist man auch alleinverantwortlich<br />
für Erfolg und Misserfolg.<br />
Aber der Erfolg ist von so vielen Dingen abhängig.<br />
Beim Tennis ist jeder Court gleich<br />
groß. Beim <strong>Golf</strong> ist jeder Platz anders. Ich<br />
war auch immer viel im Fitnessstudio. Aber<br />
da war ein Plan dahinter, ein Zweck: Ich<br />
will ausdauernder werden, ich will weiter<br />
schlagen und so weiter. Das ist jetzt alles<br />
weg. In diesem Jahr nicht einen kompletten<br />
Trainingstag, das ist komplett unwichtig im<br />
Moment. Im Moment habe ich kaum sportliche<br />
Struktur, ich kann nur dafür sorgen,<br />
nicht unterzugehen.<br />
Kannst du deine Karriere<br />
schon rückblickend<br />
einordnen?<br />
Ritthammer: In den<br />
letzten Monaten war<br />
ich mir gegenüber<br />
schon sehr kritisch<br />
und habe meine Karriere<br />
doch sehr negativ<br />
wahrgenommen.<br />
Ich habe vor allem<br />
gesehen, was ich alles<br />
nicht geschafft<br />
habe. Ich habe viele<br />
Ziele nicht erreicht.<br />
Ich habe zum Beispiel<br />
nie ein Major<br />
gespielt. Das wurmt<br />
mich sehr. Und auf der DP World Tour habe<br />
ich auch kein Turnier gewonnen. Das sind<br />
Dinge, die mich ärgern. Und da werde ich<br />
auch noch eine Zeitlang brauchen, um meinen<br />
Frieden damit zu machen. Ich war mir<br />
gegenüber eben schon immer sehr hart.<br />
Das war vielleicht sogar eine meiner größten<br />
Schwächen. Etwas entspannter zu sein,<br />
hätte vielleicht öfter mal geholfen.<br />
Du redest über all das, was auf dich persönlich<br />
und deine Familie eingeprasselt ist, sehr offen<br />
und unglaublich reflektiert und noch dazu in<br />
der Öffentlichkeit – Respekt dafür.<br />
Ritthammer: Danke. Aber was einen nicht<br />
umbringt… (lacht).<br />
Was bleibt dir positiv in Erinnerung neben deinen<br />
sportlichen Erfolgen?<br />
Ritthammer: In den letzten 15 Jahren hat<br />
sich im <strong>Golf</strong>sport schon sehr viel verändert.<br />
Es kam vielmehr Technologie dazu. Außerdem<br />
werden Nachwuchsspieler viel besser<br />
und von Anfang an gefördert. <strong>Golf</strong>-Deutschland<br />
ist heute viel besser aufgestellt und<br />
entsprechend gut bei den Turnieren vertreten.<br />
Ich betrachte mich da schon auch als<br />
Vorreiter. Wir wussten damals noch sehr<br />
wenig und haben alles in einem sehr kleinen<br />
Rahmen einfach noch bestem Wissen und<br />
Gewissen gemacht. Mit wenig Wissen und<br />
wenig Feedback von der Außenwelt. Einen<br />
Schwung auf Youtube von Rory McIlroy anzuschauen,<br />
das gab es damals einfach noch<br />
nicht. Heute bekommt man mit zwei, drei<br />
Klicks alle Informationen, die man braucht.<br />
Und du warst lange Zeit neben den ganz großen<br />
Namen der einzige deutsche Vertreter im<br />
Teilnehmerfeld bei der European Tour oder der<br />
Challenge Tour.<br />
Ritthammer: Damals auch nur daran zu<br />
denken, als deutscher Spieler auf der Profitour<br />
erfolgreich sein zu können, war schon<br />
etwas Außergewöhnliches, weil es kaum<br />
einer geschafft hat. Ich bin 2010 auf die<br />
Challenge Tour gekommen. Da gab es damals<br />
nur Martin Kaymer, Marcel Siem und<br />
Alex Cejka, die aber meist eine Liga über mir<br />
gespielt haben. Bei allem, was ich nicht erreicht<br />
habe, kann ich mir schon auf die Fahne<br />
schreiben, dass ich vielen gezeigt habe,<br />
dass der Weg auch für einen Deutschen auf<br />
die Profitour möglich ist.<br />
Was wünscht du dir für 2024?<br />
Ritthammer: <strong>2023</strong> war das mit Abstand<br />
schwierigste Jahr. Meine Frau und ich waren<br />
psychisch und physisch absolut am Limit.<br />
Es war eine Riesenherausforderung, die wir<br />
überstanden haben. Man kann es echt nicht<br />
anders sagen. Wir schlagen uns richtig gut.<br />
Mal sehen, was 2024 bringt. Ich will meine<br />
<strong>Golf</strong>lehrerausbildung fertig machen. Und<br />
ansonsten versuche ich erstmal, mit meiner<br />
Frau, die als Therapeutin wieder arbeiten<br />
wird, eine gewisse Form von Tages- und<br />
Arbeitsstruktur wieder in unser Leben zu<br />
bekommen. Das fehlt uns im Moment komplett.<br />
Aber wenn die Zwillinge dann in die<br />
Kita kommen, ist vieles wieder möglich. Wir<br />
freuen uns auf etwas langweiligere Zeiten.<br />
Auf Zeiten, in denen nicht unbedingt lebensverändernde<br />
Dinge passieren. Davon<br />
hatten wir jetzt genügend.<br />
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GOLF AKTIV<br />
26<br />
Titelerfolg bei der Deutschen Meisterschaft verleiht ihm das nötige Selbstvertrauen<br />
Jetzt wagt Breimer<br />
den Sprung ins Profilager<br />
VELBURG – Die lange Anlaufzeit nimmt ein Ende. Leon Breimer schiebt alle Zweifel beiseite und wagt im nächsten Jahr den<br />
Schritt ins Profilager. Ausschlaggebend für den 27-Jährigen Clubmeister vom GC am Habsberg war die steile Lernkurve, die er<br />
in diesem Jahr genommen hat und die ihm neben dem Titel des Bayerischen Meisters kürzlich auf der Anlage des GC Trier<br />
auch noch den Titel des Deutschen Amateur-Meisters beschert hat.<br />
Ende August war Breimer nach einer kleinen<br />
Auszeit wieder gut erholt und topmotiviert<br />
nach Trier zu den offenen deutschen<br />
Meisterschaften gefahren. Die Pause war<br />
notwendig geworden, nachdem er sich bei<br />
der internationalen Amateur-Meisterschaft<br />
im <strong>Golf</strong>club München Valley wenige<br />
Wochen zuvor mental verzockt hatte. „Die<br />
wollte ich auch gewinnen, aber da war letztlich<br />
meine Erwartungshaltung zu hoch. Es<br />
ist eine Sache, wohin zu fahren und zu sagen,<br />
ich will gewinnen. Aber man darf im<br />
Spiel nicht die Gelassenheit verlieren, um<br />
auch mit schlechten Schlägen umgehen zu<br />
können.“ Breimer zog die Lehren aus dem<br />
Scheitern bei einem der Saisonhighlights<br />
im Duell mit internationalen Spitzenamateuren.<br />
Mental nachjustiert, mit großer Leichtigkeit<br />
ausgestattet und körperlich erholt setzte er<br />
sich bei der Deutschen Meisterschaft mit<br />
dem Erreichen einer Topplatzierung ein realistischeres<br />
Ziel, um es Idealfall natürlich<br />
zu übertreffen. Die defensivere Ausrichtung<br />
zahlte sich aus. Breimer legte nach einer<br />
starken 66er Auftaktrunde (sechs unter Par)<br />
furios nach und stellte am zweiten Tag mit<br />
nur 63 einen neuen Platzrekord auf. Kurioserweise<br />
hatte er somit den erst einen Tag<br />
zuvor aufgestellten Rekord seines größten<br />
Kontrahenten, Constantin Unger vom GC<br />
St. Leon-Rot, noch einmal um zwei Schläge<br />
unterboten. Zur Halbzeit lag er mit neun<br />
unter Par einsam an der Spitze des 73-köpfigen<br />
Teilnehmerfeldes.<br />
„Am ersten Tag war ich mit meinem Spiel<br />
,Tee to Green‘ sehr zufrieden, was ja auch<br />
meine Stärke ist. Und gut geputtet habe ich<br />
auch. Mit einer 63 hätte ich aber zweiten Tag<br />
trotzdem nicht gerechnet“, erzählt Breimer,<br />
dessen Putter nun heiß lief. Er wusste, dass<br />
er tief spielen kann, wenn es einmal läuft,<br />
„das aber in einer Meisterschaft abzurufen,<br />
das war auch für mich schön zu sehen, dass<br />
ich das kann“.<br />
Am dritten Tag konnte er sich mit einer stabilen<br />
69 einen kleinen Vorsprung von drei<br />
Schlägen auf Unger erarbeiten. „In den<br />
Finaltag bin ich dann mit einer gewissen<br />
Grundnervosität gegangen, obwohl ich mich<br />
mental absolut bereit gefühlt habe und auch<br />
ziemlich sicher, dass ich es schaffe.“ Der<br />
Vorsprung schmolz nach zwei Bogeys dennoch<br />
schon auf den Front Nine komplett dahin.<br />
Breimer und Unger waren nun schlaggleich.<br />
Das „Tee to Green“ wollte Breimer an<br />
diesem Tag so gar nicht gelingen. „Es war<br />
mein schlechtester Tag vom Ballstriking her.<br />
Ich bin aber ruhig geblieben. Mit dem Birdie<br />
auf Loch 10 habe ich wieder positives Momentum<br />
generiert und habe einfach weiter<br />
gemacht“, blickt Breimer zurück. Er zog wieder<br />
um einen Schlag davon, und sein Kontrahent<br />
aus Baden-Württemberg erwischte<br />
letztlich auch nicht seinen allerbesten Tag.<br />
An Bahn 14 fiel dann die Vorentscheidung:<br />
Unger versenkte den Ball im Wasser und<br />
quittierte ein Triple-Bogey.<br />
Breimer hielt sein Spiel nun zusammen<br />
und kehrte nach Runden über 66, 63 und<br />
69 schließlich mit einer soliden 73, stolzen<br />
17 unter Par und mit letztendlich vier<br />
Schlägen Vorsprung auf die schlaggleichen<br />
Vize-Meister Constantin Unger und Christian<br />
Hellwig (GC Hubbelrath) ins Clubhaus<br />
zurück. „Ich denke, dass ich es auf Grund<br />
meiner mentalen Gefasstheit noch geschaukelt<br />
habe“, bilanzierte Breimer nach<br />
dem „bislang wichtigsten Triumph“ seiner<br />
Amateur-Karriere.<br />
1<br />
Der Erfolg verschafft ihm nun das Gefühl,<br />
für größere Aufgaben ausreichend gerüstet<br />
zu sein und auch im Profi-<strong>Business</strong> bestehen<br />
zu können. „Ich spiele ja schon seit<br />
ein paar Jahren mit den Gedanken, professionell<br />
<strong>Golf</strong> zu spielen. Dafür ist es meiner<br />
Meinung nach aber wichtig, dass man tief<br />
unter Par spielen kann und das nicht nur<br />
an einem Tag, sondern über mehrere. Dem<br />
Druck jetzt bei einer deutschen Meisterschaft<br />
standgehalten zu haben, gibt mir das<br />
nötige Vertrauen, den nächsten Sprung zu<br />
wagen.“<br />
Das Gefühl scheint auch nicht trügerisch zu<br />
sein: Zum Saisonabschluss holte sich Leon
GOLF BUSINESS AKTIV<br />
27<br />
durch die hohen Reisekosten ein Wert in der<br />
Höhe eines Mittelklassewagens fällig. Für<br />
Breimer wäre es ein Orientierungsjahr, um<br />
das regelmäßige Reisen und die Begleiterscheinungen<br />
auf sich und sein Spiel wirken<br />
zu lassen. Anschließend wäre Ende 2024 die<br />
Q-School das Ziel, um sich eine Tourkarte<br />
für die Challenge Tour oder im Idealfall sogar<br />
die DP World Tour für 2025 zu erspielen.<br />
Breimer auch noch den prestigeträchtigen<br />
Erfolg bei der internationalen Amateurmeisterschaft<br />
in der Schweiz (Swiss <strong>Golf</strong><br />
International Championship <strong>2023</strong>). Auf<br />
dem Parcours in Domaine Impérial am Genfer<br />
See deklassierte er die Konkurrenz mit<br />
Runden von 65, 67 und 70 und verwies mit<br />
14 unter Par den Luxemburger Stefan Rohas<br />
(-7) und den Franzosen Darren Strachan (-6)<br />
auf die Plätze.<br />
In der Weltrangliste wird er aktuell auf<br />
Platz 298 geführt. Bei den Mid-Amateurteure,<br />
also den Spielern über 25 Jahren, gehört<br />
er zu den besten sechs, weltweit in dieser<br />
Kategorie zu den besten 30. Und dabei soll<br />
es nicht bleiben. Der Plan für die nächsten<br />
Monate steht: „Profi zu werden ist jetzt absolut<br />
mein Fokus.“ Alexander Bringmann,<br />
neben Alexander Fackelmann Miteigentümer<br />
des GC am Habsberg und Geschäftsführer<br />
der Firma Folia in Wendelstein, will ihn<br />
dabei als Sponsor unterstützen. Bringmann<br />
ist auch Hauptsponsor für die Jugend sowie<br />
die 1. und 2. Herren-Mannschaft GC am<br />
Habsberg. Für sein Engagement wollen die<br />
Herren im nächsten Jahr den Durchmarsch<br />
von der Oberliga in die Bundesliga perfekt<br />
machen.<br />
„Wenn alles gut läuft, spiele ich nächstes<br />
Jahr auf der Pro <strong>Golf</strong> Tour“, sagt Breimer.<br />
Um auf der in Europa drittklassigen Serie<br />
an den Start gehen zu können, wird allein<br />
Um diesen ausgereiften Plan nun in die Tat<br />
umzusetzen, will er nichts dem Zufall überlassen.<br />
Ab Herbst wird Breimer verstärkt<br />
an seiner körperlichen Fitness arbeiten.<br />
Außerdem begibt er sich unter die Fittiche<br />
von Peter Wolfenstetter in Olching, um an<br />
seinen Grundlagen zu feilen. Der Teacher<br />
of the Year von 2016 hat bereits aus dem<br />
Thailänder Thongchai Jaidee, zweifacher<br />
PGA-Turniersieger, einen Weltklasseprofi<br />
geformt. Um in Form zu bleiben, wird Breimer<br />
zudem auf Mallorca überwintern. Seine<br />
Masterarbeit hat der Student dann auch abgegeben<br />
– und den Kopf dann endgültig frei<br />
für <strong>Golf</strong> auf professionellem Niveau.<br />
Stefan Jablonka<br />
Fotos: Stebl, DGV<br />
1. Leon Breimer mit der Trophäe des Deutschen<br />
Meisters.<br />
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AUF EINE RUNDE MIT...<br />
28<br />
Auf eine Runde mit Dominik Beierlorzer, Geschäftsführer<br />
Richter+Frenzel Nürnberg GmbH<br />
Viele Parallelen zwischen<br />
Passion und Berufswelt<br />
NÜRNBERG – Richter+Frenzel zählt zu den führenden Großhandelsunternehmen in Deutschland. 1895 wurde es von Emil Richter und<br />
Ernst Frenzel in Nürnberg gegründet und die Verbundenheit zur Region ist bis heute sehr groß. In unserer Rubrik „Auf eine Runde mit…“<br />
gibt uns Dominik Beierlorzer, Geschäftsführer der Richter+Frenzel Nürnberg GmbH, nach einer Runde auf dem top-gepflegten Platz beim<br />
GC Erlangen im Gespräch nicht nur einen Einblick in die Geschichte und Vision des Unternehmens, sondern auch in seine persönliche<br />
Leidenschaft – das <strong>Golf</strong>spielen. Die Parallelen zwischen seiner Passion und seiner Berufswelt sind vielfältig: Beides verlangt Disziplin,<br />
Fokus und kontinuierliche Weiterentwicklung.<br />
Wie bist du zum <strong>Golf</strong>spielen gekommen?<br />
Dominik Beierlorzer: Zum <strong>Golf</strong> bin ich lustigerweise<br />
durch einen Mitarbeiter von Richter+Frenzel<br />
gekommen. Damals war ich noch<br />
als Außendienstmitarbeiter von Duravit unterwegs,<br />
und er war leidenschaftlicher <strong>Golf</strong>er.<br />
Er hat mich als Lieferant dann gefragt, ob ich<br />
ein von Richter+Frenzel ausgerichtetes <strong>Golf</strong>turnier<br />
als Sponsor unterstützen würde. Ich<br />
wollte dann natürlich auch mitspielen. Und<br />
dann hat er gesagt: Hier ist mein Bag, mach<br />
die Platzreife…<br />
Und die hast du dann beim GC Erlangen<br />
gemacht…<br />
Beierlorzer: Ja. Das war 2011 und ich bin bis<br />
heute dort Mitglied. Die Platzreife habe ich<br />
damals gemeinsam mit meiner Frau gemacht,<br />
weil ich wusste, dass es ein zeitintensiver<br />
Sport ist. Und wenn man dann am Wochenende<br />
die wenige Zeit, die man gemeinsam<br />
hat, auch noch alleine verbringen muss – das<br />
wollte ich nicht. Sie hat dann auch von Anfang<br />
an mit mir gespielt. Mittlerweise schaffen<br />
wir es aber höchstens fünfmal im Jahr auf<br />
den Platz.<br />
Was ist für dich ein perfekter <strong>Golf</strong>tag?<br />
Beierlorzer: Der perfekte <strong>Golf</strong>tag ist für mich,<br />
die Natur zu genießen. Ich liebe dieses Grün,<br />
die Natur und die Ruhe. Beim <strong>Golf</strong>en kann<br />
ich mich perfekt auf das Spiel konzentrieren<br />
und alles um mich herum ausblenden. Wenn<br />
du den Fokus nicht behalten kannst, hast du<br />
ja auch keine Chance. Durch die vielen Einladungsturniere<br />
komme ich über die Saison<br />
gesehen zum Glück auch immerhin zweimal<br />
im Monat zum Spielen. Ich würde gerne noch<br />
öfter spielen, aber die Zeit lässt es einfach<br />
nicht zu.<br />
War schon ein Hole in One dabei?<br />
Beierlorzer: Nein, das ist mir noch nicht gelungen.<br />
Aber ich bin auch eher der Typ, der<br />
kontinuierlich an seinem Spiel arbeitet, um<br />
sich weiterzuentwickeln und nicht auf den<br />
einen Lucky Punch hofft. Dass es funktioniert,<br />
haben aber bereits einige Spieler im GC Fürth<br />
an Loch 11 bewiesen und eine Badausstattung<br />
ZUR PERSON<br />
Dominik Beierlorzer<br />
Dominik Beierlorzer (44), Geschäftsführer der<br />
Richter+Frenzel Nürnberg GmbH mit ihren elf<br />
Standorten hat bei einem regionalen Unternehmen<br />
Groß- und Außenhandelskaufmann gelernt<br />
und dort erste Erfahrungen im Badverkauf gesammelt.<br />
Später wechselte er in den Außendienst.<br />
2013 wurde er beim Schwarzwälder Sanitärunternehmen<br />
Duravit Verkaufsleiter für fünf Bundesländer.<br />
Vier Jahre danach übernahm er kurz bei<br />
Ideal Standard die Rolle als Vertriebsleiter für<br />
weite Teile Deutschlands, Luxemburg und die Schweiz. 2018 führte ihn sein Weg zum Nürnberger<br />
Traditionsunternehmen Richter+Frenzel, wo er seitdem die Nürnberger GmbH mit ihren 350 Mitarbeitern<br />
verantwortet. Dominik Beierlorzer ist verheiratet, Vater einer sechsjährigen Tochter<br />
und lebt in Neunkirchen am Brand.<br />
Fotos: Knut Pflaumer
AUF EINE RUNDE MIT...<br />
29
AUF EINE RUNDE MIT...<br />
30
AUF EINE RUNDE MIT...<br />
31<br />
im Wert von 2.500 Euro gewonnen.<br />
Richter+Frenzel richtet ebenfalls <strong>Business</strong>-<strong>Golf</strong>turniere<br />
aus und ist als Sponsor aktiv, und du<br />
bist über Arbeitskollegen zum <strong>Golf</strong>sport gekommen.<br />
Ist <strong>Golf</strong> für dich also in erster Linie <strong>Business</strong>?<br />
Beierlorzer: Am Anfang war es nur <strong>Golf</strong>. Es ist<br />
aber durch meine Tätigkeit bei Richter+Frenzel,<br />
das Netzwerken und die Zusammenarbeit<br />
mit vielen Menschen immer mehr zum <strong>Business</strong><br />
geworden. Aber ich hatte noch nie das<br />
Bestreben, auf dem <strong>Golf</strong>platz ein Geschäft<br />
abzuwickeln oder einen Auftrag zu ziehen.<br />
Wenn, dann geht es eher um das Thema Netzwerk.<br />
Die Einladungen zu Turnieren kommen<br />
dann auch von Kunden oder Partnern.<br />
Die Richter+Frenzel Gruppe gehört zu den<br />
deutschlandweit führenden Großhändlern in<br />
den Sparten Haustechnik, Tiefbau, technische<br />
Gebäudeausrüstung und Werkzeug. Was macht<br />
in eurem Geschäftsmodel den Löwenanteil aus?<br />
Beierlorzer: Das Hauptgeschäft ist die Haustechnik,<br />
die macht den größten Teil des Umsatzes<br />
aus. Das bedeutet Sanitär, Heizung,<br />
Installation - und Lüftung nicht zu vergessen.<br />
Das ist inzwischen ein wichtiger Bereich geworden.<br />
Das Unternehmen wurde 1895 gegründet und<br />
hat sich in den vergangenen 127 Jahren zu<br />
einem Schwergewicht der Branche entwickelt.<br />
Welche Meilensteine würdest du als besonders<br />
prägend hervorheben?<br />
Beierlorzer: Das starke Wachstum der ersten<br />
Jahre kam durch das gesteigerte Bedürfnis der<br />
Menschen in Bezug auf Hygiene und Sauberkeit.<br />
Die R+F Gruppe wurde als Unternehmen<br />
für Wasserhygiene gegründet und damals<br />
wurde damit begonnen, die ersten Kanalisationen<br />
zu verlegen. Die Meilensteine in der<br />
jüngeren Zeit waren die Einführung einer einheitlichen<br />
elektronischen Datenverarbeitung<br />
im Jahr 1970 und die Zusammenarbeit mit SAP,<br />
der große Neubau der Niederlassung in Nürnberg<br />
1976, die Übernahme der Schulte-Gruppe<br />
im Jahr 2007, die zu einer Ausweitung in den<br />
Westen, insbesondere NRW führte. Der letzte<br />
große Meilenstein war der Bau eines Logistikzentrums<br />
in der Nähe von Ingolstadt in Reichertshofen<br />
2019. Das war mit 50 Millionen<br />
Euro die größte Investition in der Geschichte<br />
des Unternehmens. Das war schon ein Quantensprung<br />
in der jüngeren Zeit.<br />
Die Richter+Frenzel-Gruppe hat deutschlandweit<br />
insgesamt 4600 Mitarbeiter, erreicht 40.000<br />
Fachhandwerker und unterhält 180 Standorte.<br />
Zahlen, die einiges über die Größe des Unternehmens<br />
aussagen…<br />
Beierlorzer: Absolut. Wir versuchen auch<br />
kontinuierlich Jahr für Jahr neue Regionen<br />
hinzuzugewinnen, uns weiterzuentwickeln<br />
und auszudehnen. Fachhandwerker sind<br />
prinzipiell auch eine besonders treues Kundenklientel.<br />
Wir haben Kunden, die schon<br />
seit 90 oder 100 Jahren dabei sind.<br />
Gibt es Schlüsselfaktoren, die für den Erfolg der<br />
Gruppe stehen? Oder anders gefragt: Was macht<br />
R+F besonders gut im Vergleich zur Konkurrenz?<br />
Beierlorzer: Definitiv eine Besonderheit ist,<br />
dass wir ein Familienunternehmen geblieben<br />
sind. Heute sind Enkel und Urenkel der beiden<br />
Gründer die Gesellschafter des Unternehmens.<br />
Deshalb ist die Ausrichtung auch langfristig<br />
ausgelegt. Dass wir nicht von Quartal<br />
zu Quartal schauen müssen, um irgendwelche<br />
Zahlen zu erreichen, ist sicherlich einer<br />
der großen Erfolgsfaktoren. Wir haben Ruhe<br />
und können uns kontinuierlich weiterentwickeln.<br />
Wenn die See mal unruhig wird, wird<br />
nicht gleich der Kapitän ausgetauscht. Das<br />
sorgt im Unternehmen in der Führungsebene<br />
für großes Vertrauen. Und das überträgt sich<br />
auch auf die Mitarbeiter sowie Familienmitglieder.<br />
Wie hat sich die Gruppe in den letzten Jahren im<br />
Produkt- und Dienstleistungssektor verändert?<br />
Beierlorzer: Unsere Hauptmotivation ist,<br />
dass wir weiterhin einen ganz wichtigen<br />
Beitrag zu verschiedenen gesellschaftlichen<br />
Themen. Neben unseren Kerngeschäften hat<br />
sich der Bereich Lüftung und das Tiefbaugeschäft<br />
sehr stark weiterentwickelt. Und die<br />
Serviceleistungen für das SHK Fachhandwerk<br />
wurden immer wichtiger. Dazu gehört zum<br />
Beispiel die technische Unterstützung oder<br />
die Logistik. So haben wir uns über die Zeit<br />
kontinuierlich weiterentwickeln können und<br />
das Sortiment und unsere Dienstleistungen<br />
erweitert.<br />
Wie geht ein Unternehmen, das im 19. Jahrhundert<br />
gegründet wurde, mit den digitalen Anforderungen<br />
der Gegenwart um?<br />
Beierlorzer: Das Thema E-Commerce im B2B-<br />
Bereich wird beispielsweise immer wichtiger.<br />
Deshalb haben wir auch einen neuen BSB-<br />
Shop, den wir weiter ausbauen. Denn auch<br />
der Handwerker wird immer digitaler. Und<br />
dafür versuchen wir, ihm die passenden Lösungen<br />
zu bieten. Außerdem unterstützen wir<br />
unsere Handwerker auch aktiv als Dienstleister,<br />
wenn sie beispielsweise eine Homepage<br />
einrichten wollen oder technische Unterstützung<br />
benötigen.<br />
Richter+Frenzel betreibt Handel ausschließlich<br />
mit Bauträgern, Planern, Kommunen und Handwerkern…<br />
Beierlorzer: Das stimmt, aber wir haben<br />
immer auch den Endkunden im Fokus. Auf<br />
unserer Homepage oder vor Ort in unseren<br />
deutschlandweit 70 Bäder Stores wollen wir<br />
ihm auch Appetit machen. Einer der größten<br />
Bäder Stores mit 2000 Quadratmetern ist<br />
übrigens in Nürnberg. Aber die Abwicklung,<br />
also der Verkauf, läuft ausschließlich über
AUF EINE RUNDE MIT...<br />
32<br />
den Fachhandwerker. Daran wird sich auch<br />
nichts ändern.<br />
Was sind aktuell die großen Trends?<br />
Beierlorzer: Ein Trend ist sicherlich das<br />
Pflegebad. Immer mehr Menschen möchten<br />
möglichst lange in den eigenen Wänden bleiben.<br />
Da ist es wichtig, dass man sich auch im<br />
Alter gut und sicher in seinem Bad bewegen<br />
kann. Gleichzeitig wachsen auch die Anforderungen<br />
für die Menschen, die pflegen. Für<br />
beides haben wir ein Konzept entwickelt, das<br />
wir auch bei uns in der Badausstellung in<br />
Nürnberg präsentieren. Da arbeiten wir beispielsweise<br />
mit dem Zentralverband Sanitär,<br />
Heizung, Klima sowie dem Pflegestützpunkt<br />
in Nürnberg zusammen. Derzeit kommt auch<br />
die Farbe wieder zurück in dide Badezimmer,<br />
die es beispielsweise für Waschplätze,<br />
Wannen und Armaturen gibt. Was sich auch<br />
dynamisch entwickelt, ist das Geschäft mit<br />
Dusch-WCs. Es gibt einfach nichts Besseres,<br />
als wenn man sich nach dem Toilettengang<br />
wie frisch geduscht fühlt.<br />
Nachhaltigkeit und Umweltschutz spielen in der<br />
modernen Geschäftswelt eine immer größere<br />
Rolle. Wie engagiert sich Richter+Frenzel in diesen<br />
Bereichen?<br />
Beierlorzer: Wir beschäftigen uns schon seit<br />
einiger Zeit sehr intensiv mit diesen Themen<br />
und haben ein eigenes Nachhaltigkeitsteam<br />
gegründet. Allen voran das Thema Plastik zu<br />
reduzieren, spielt eine große Rolle. Für Produkte,<br />
die wir entwickeln lassen und selbst<br />
verkaufen, haben wir seit neuestem in der<br />
Ausschreibung die Bedingung, dass die Verpackung<br />
plastikfrei sein muss. In unserer<br />
Logistik führen wir gerade plastikfreies Verpackungsmaterial<br />
ein. Vor kurzem haben wir<br />
außerdem den ersten Elektro-LKW von Mercedes<br />
getestet. Auch hinsichtlich der E-Mobilität<br />
wollen wir uns neu ausrichten. Gerade<br />
für den Stadtverkehr ist das zukunftsfähig.<br />
Aber Nachhaltigkeit im Bau ist auch ein Megatrend,<br />
den wir mit unseren Produkten und<br />
Dienstleistungen unterstützen werden.<br />
Wie haben die jüngsten Krisen wie Corona-Pandemie<br />
und der Krieg in der Ukraine das Geschäft<br />
von Richter+Frenzel beeinflusst?<br />
Beierlorzer: Für uns haben die beiden Krisen<br />
zu einem positiven Sondereffekt geführt.<br />
Während der Corona-Zeit gab es ja den Trend,<br />
sich wieder mehr mit seinem Zuhause zu beschäftigen,<br />
renovieren oder umzubauen. Da<br />
haben wir eine extrem hohe Nachfrage gehabt.<br />
Und auch der Krieg in der Ukraine und<br />
die steigenden Energiepreise haben zu einer<br />
hohen Nachfrage bei Heizungen geführt.<br />
Nicht zuletzt durch die staatlichen Förderungen.<br />
Aber dann haben auch uns die Probleme<br />
in der Lieferkette erreicht. Und es beschäftigt<br />
uns zum Teil heute noch, dass wir manche<br />
Komponenten wie Warmwasser-Speicher<br />
nicht in einem ausreichenden Maß herbekommen.<br />
Abgesehen davon sind viele Preise<br />
um bis zu 50 Prozent angestiegen.<br />
In der Bevölkerung herrscht große Unsicherheit.<br />
Beim Thema Heizung hat die Regierung durch<br />
einen Schlingerkurs für große Unsicherheit bei<br />
der Bevölkerung gesorgt. Jetzt aber das Verbot<br />
von Öl- und Gasheizungen wieder vom Tisch genommen.<br />
Was rät der Fachmann?<br />
Beierlorzer: Die Branchenverbände haben<br />
zum Glück auf eine gewisse Technologie-Freiheit<br />
gepocht. Denn es gibt ja noch mehr als<br />
nur die Wärmepumpe, und die ist ja auch<br />
nicht überall einsetzbar. In Nürnberg mit<br />
seinen vielen Häusern, die eine Gas-Etagenheizung<br />
haben, ist da ein gutes Beispiel. Eine<br />
Gasheizung mit Beimischung von Bio-Methan<br />
oder eine Pelletheizung sind im ländlichen<br />
Raum mit vielleicht auch noch eigenem<br />
Holzvorkommen gute Alternativen für die<br />
Zukunft. Die Wärmepumpe wird im Neubau<br />
aber sicherlich die dominierende Rolle spielen.<br />
Entscheidend wird aber auch die kommunale<br />
Wärmeplanung sein, welche Technologie<br />
künftig in der jeweiligen Region führend<br />
ist.<br />
Aktuell erleben dennoch Ölheizungen eine Renaissance...<br />
Beierlorzer: Ich glaube nicht, dass diese<br />
Rechnung aufgeht, weil die CO2-Besteuerung<br />
in der nächsten Zeit sicherlich weiter vorangetrieben<br />
wird, sodass es sich am Ende nicht<br />
mehr rechnen wird. Ich kann jedem nur raten,<br />
sich mit erneuerbaren Energien zu beschäftigen<br />
und in zukunftsfähige Technologien zu<br />
investieren. Alles andere ist zu kurzfristig gedacht.<br />
Wie sieht der Zukunftsmarkt von Richter+Frenzel<br />
aus?
AUF EINE RUNDE MIT...<br />
33<br />
Beierlorzer: Wir werden den Servicebereich<br />
weiter ausbauen. Wir investieren noch stärker<br />
in die Unterstützung der Fachbetriebe<br />
mit Know how vor Ort oder durch Weiterbildungsmaßnahmen.<br />
Wir werden unsere Bad-<br />
Ausstellung digitalisieren und in Logistik und<br />
generell Digitalisierung investieren.<br />
Dein Arbeitgeber ist auch sehr stark beim Thema<br />
Sportsponsoring vertreten. Was ist der Antrieb?<br />
Beierlorzer: Wir sehen neben der Markenbildung,<br />
die für uns wichtig ist, auch unsere<br />
Verantwortung der Gesellschaft gegenüber.<br />
Sport verbindet Menschen, sorgt für Gemeinsamkeit.<br />
Außerdem können wir so Talenten<br />
weiterhelfen. Das sind für uns als Familienunternehmen<br />
wichtige Punkte. So können wir<br />
der Gesellschaft auch etwas zurückgeben.<br />
Aus diesem Engagement ist vor einiger Zeit der<br />
Handwerker-Club beim 1. FC Nürnberg entstanden…<br />
Beierlorzer: Nils Rossow (Vorstand des 1. FC<br />
Nürnberg, Anm. d. Red.) kam auf mich zu und<br />
gemeinsam mit einem Lieferanten haben wir<br />
uns 2019 den Handwerker-Club überlegt. Betriebe,<br />
die sich ein VIP-Ticket kaufen, werden<br />
automatisch Mitglied im Handwerker-Club<br />
und profitieren über das normale Spieltagserlebnis<br />
hinaus durch Aktionen wie den<br />
Kabinentalk mit Dieter Hecking oder einem<br />
Abendessen mit der Mannschaft von diesem<br />
Netzwerk. Daraus sind auch schon Projekte<br />
im sozialen Bereich entstanden. Zum Beispiel<br />
hat der Handwerker-Club den Umbau<br />
der Tafel in der Sigmundstraße in Nürnberg<br />
auf eigene Kosten umgebaut; die Handwerker<br />
unterstützen sich auch gegenseitig und<br />
leihen sich zum Beispiel Geräte untereinander<br />
aus. Da ist wirklich etwas sehr Schönes<br />
und sehr Soziales entstanden.<br />
Stefan Jablonka<br />
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LIFESTYLE<br />
34<br />
Luisa Reichert, Inhaberin des Ateliers Eisfeld unterhalb der Nürnberger Burg<br />
Nach einer Sinnkrise ihr<br />
eigenes Glück geschmiedet<br />
NÜRNBERG – „Meinen größten Traum lebe ich.“ Diese Zeilen kommen Luisa Reichert über die Lippen.<br />
Und man fühlt es ihr mit jeder Silbe nach. Für die 36-Jährige ist ihre Arbeit eine Herzensangelegenheit.<br />
Dass sie heute als selbstständige Goldschmiedin ein eigenes Atelier in der – passenderweise – Oberen<br />
Schmiedgasse in Nürnberg betreibt, zeichnete sich zunächst nämlich nicht ab.<br />
Geboren in Ettlingen und aufgewachsen in einem<br />
kleinen Dorf in Hessen war der Umzug 1991<br />
als Zweitklässlerin in die Großstadt Nürnberg<br />
zunächst ein kleiner Kulturschock, oder wie sie<br />
es formuliert: „Nicht leicht.“ Zwei Sachen habe<br />
es gegeben, erzählt sie lächelnd, die sie aber<br />
mit der Stadt versöhnt hätten. Das Lindestadion,<br />
weil sie dort Eiskunstlaufen konnte, und die<br />
Burg. Während das ehemalige Eisstadion nicht<br />
mehr existiert, ist die Kaiserburg bis heute ihre<br />
Festung, ihr Ankerpunkt. Nicht nur das Atelier<br />
befindet sich direkt unterhalb, sie wohnt auch<br />
im Haus nebenan – mit direktem Blick auf ihre<br />
geliebte Burg, wie sie mit leuchtenden Augen<br />
erzählt.<br />
Ihren ersten Berührungspunkt zum Beruf<br />
Goldschmied hatte sie als kleines Mädchen. „In<br />
einem Kinderbuch kam der Hofgoldschmied der<br />
Prinzessin vor, das hat mich fasziniert“, blickt<br />
sie zurück. Alles, was man mit den Händen machen<br />
und bearbeiten konnte, das interessierte<br />
sie – und so werkelte sie seit ihrer Kindheit mit<br />
den verschiedensten Materialien, von Ton über<br />
Holz bis hin zu Wolle. Bis sie sich jedoch für<br />
eine Ausbildung zur Goldschmiedin entschied,<br />
sollten noch viele Jahre vergehen. „An verschiedenen<br />
Scheidepunkten in meinem Leben<br />
gab es die Überlegung, aber es gab immer Argumente,<br />
die dagegensprachen.“ Und so lernte die<br />
handwerklich geschickte junge Frau zunächst<br />
nach der Schule Erzieherin, studierte einige<br />
Semester Sozialökonomie und Psychologie<br />
und arbeitete einige Jahre in der Kinder- und<br />
Jugendarbeit sowie im Gehörlosenbereich.<br />
Es bedurfte einer veritablen Lebenskrise, die<br />
schließlich vor rund zehn Jahren den Ausschlag<br />
gab. Reichert ließ alles hinter sich, kündigte,<br />
vermietete ihre Wohnung und zog ins Allgäu<br />
für die dreijährige Ausbildung. Rückkehr: ungewiss.<br />
„Dass es der richtige Schritt war, war
LIFESTYLE<br />
35<br />
mir vom ersten Tag an klar“, resümiert Reichert<br />
ihre Zeit dort. Jede Sekunde habe sie genutzt,<br />
um auch in ihrer Freizeit in den schuleigenen<br />
Werkstätten zu arbeiten. Sie war so voller Enthusiasmus<br />
und Energie, dass sie sich am Ende<br />
des ersten Schuljahres eine Sehnenscheidenentzündung<br />
zuzog. Um Geld zu verdienen jobbte<br />
sie an den Wochenenden im Nürnberger Café<br />
Wanderer und so kristallisierte sich zum Ende<br />
der Lehre auch heraus, dass sie wieder nach<br />
Nürnberg und zu ihrer Burg zurückkehren würde.<br />
Sie arbeitet zunächst zwei Jahre bei einer<br />
Silberschmiedin als Angestellte, bevor sich im<br />
Sommer 2019 alles glücklich fügte: Die Räumlichkeiten<br />
in der Oberen Schmiedgasse direkt<br />
neben ihrem Wohnhaus wurden frei und sie<br />
schlug zu.<br />
liebevoll. Weil ihre Großmutter ihren Namen bei<br />
ihrer Heirat hatte ablegen müssen, wolle sie ihn<br />
so wiederaufleben lassen und würde ihn am<br />
liebsten selbst annehmen. „Ich habe ihn schon<br />
als Kind geliebt, weil er für mich wie eine weite<br />
Wiese voller Diamanten klingt.“<br />
Ihren Stil beschreibt sie selbst als klassischzeitlos<br />
und schlicht mit kleinen Besonderheiten.<br />
Das sind dann etwa kleine naturbraune oder<br />
graue Diamanten, die sie in ihre Schmuckstücke<br />
einbaut. „Wenn ich für Kunden etwas anfertige,<br />
dann soll es das Schmuckstück für die jeweilige<br />
Person werden, daher nehme ich mir viel<br />
Zeit für Gespräche“, erklärt Reichert ihre Vorgehensweise.<br />
Bei Eheringen fertigt sie immer<br />
Musterringe aus Silber zum Probetragen für die<br />
Paare an, bevor sie die Version im gewünschten<br />
Gold anfertigt.<br />
Überhaupt hat sie ein ausgeprägtes räumliches<br />
Vorstellungsvermögen und „baut“ ihre<br />
Schmuckstücke im Kopf zusammen. Danach<br />
macht sie sich dann gleich – „ungeduldig“, wie<br />
sie lachend sagt – an das Modell in 3D. „Das<br />
erste Stück einer Kollektion mache ich immer in<br />
meiner Größe, um es auf Herz und Nieren zu testen“,<br />
sagt sie. Die Ideen für ihre Ringe, Armbänder<br />
und Ketten kommen nicht auf Knopfdruck,<br />
„wenn ich was Neues machen will, funktioniert<br />
das nicht“, sagt sie. Inspiration findet sie aber<br />
beim Essen- und Spazierengehen, in Gesprächen<br />
und beim Roller fahren.<br />
Selbstredend, dass die 36-Jährige höchstpersönlich<br />
Vorschlaghammer und Brecheisen<br />
schwang und innerhalb von nur drei Monaten<br />
die Räume komplett entkernte, 1,5 Tonnen<br />
Schutt entfernte und herrichtete. Als die Profis<br />
anrückten übernahm sie quasi die Bauleitung –<br />
ein Fulltime-Job. Wenn sie davon erzählt, kann<br />
man nur erahnen, wieviel Arbeit, Zeit, Schweiß<br />
und Herzblut sie investiert hat. „Als alles fertig<br />
war, saß ich da und da kam mir plötzlich, dass<br />
ich ja noch gar keinen Schmuck habe“, erzählt<br />
sie lachend.<br />
Bis zur rauschenden Eröffnungsparty am 16.<br />
November 2019 konnte sie dann allerdings<br />
schon ihre ersten Kreationen präsentieren.<br />
Der Name „Eisfeld“ ist eine Hommage an ihre<br />
geliebte Oma Irmtrud (Schlecht), nach deren<br />
Mutter Luise Eisfeld sie benannt ist. „Wir sind<br />
uns sehr nah, sie ist immer für mich da, überhaupt<br />
stehen meine Großeltern und überhaupt<br />
meine ganze Familie immer hinter mir“, sagt sie<br />
So entstanden etwa die Arm- und Halsketten,<br />
die sie aus ganz feinen Goldfäden strickt und<br />
so auf den ersten Blick voluminös und schwer<br />
aussehen, aber beim zweiten Hinsehen ihre<br />
filigrane Struktur und Leichtigkeit offenbaren.<br />
Oder ihr „Markenzeichen“, ein „typischer Eisfeld“:<br />
ovale Ösenketten, die der Träger oder<br />
die Trägerin ganz individuell für sich selbst in<br />
unterschiedliche Längen einstellen und in den<br />
verschiedensten Varianten tragen kann.+<br />
„Das schönste für Luisa ist, wenn sie ihre Kunden<br />
glücklich machen kann“, verrät ihr Mann<br />
Oliver Rabe. Und welche Zukunftspläne hat die<br />
Frau, die ihren Traum lebt? „Mein Konzept des<br />
Schmucks für alle Lebenslagen auszuweiten<br />
und weitere Filialen zu eröffnen“, sagt Reichert<br />
mit fester Stimme und mit leuchtenden Augen<br />
ergänzt sie nach einem kurzen Augenblick: „Und<br />
einmal Schmuck für Julia Roberts machen, das<br />
ist eine starke, sympathische, frisch-fröhliche<br />
Frau, die ich bewundere.“ Das würde sicherlich<br />
auf Gegenseitigkeit beruhen.<br />
Claudia Wunder
MOBILITÄT<br />
36<br />
Für Geschäftsführer Jürgen Niemuth passen<br />
Elektromobilität und Porsche sehr gut zusammen<br />
Innovation trifft auf Tradition<br />
NÜRNBERG – Die Elektromobilität entwickelt sich rasant und mit ihr entfaltet sich langsam das volle Potenzial umweltfreundlicher<br />
Technologien. Die Automobilwelt steht an der Schwelle eines Wandels. Auf viele Menschen übt jedoch der klassische Verbrennungsmotor<br />
noch eine große Faszination aus. Insbesondere unter Porsche-Fahrern führt die Entwicklung zu Kontroversen. Jürgen Niemuth,<br />
Geschäftsführer des Porsche Zentrum Nürnberg, kennt die Vorurteile nur zu gut und leistet täglich gerne Überzeugungsarbeit.<br />
„Ich kann die Abwehrhaltung ein Stück weit<br />
verstehen. Ich war am Anfang auch so. Aber<br />
ich wurde glücklicherweise in sehr kurzer Zeit<br />
komplett abgeholt“, erzählt Niemuth. Bei der<br />
Präsentation des Models Taycan in Barcelona<br />
dauerte es nur wenige Kilometer, dann war es<br />
um ihn geschehen und die Leidenschaft für<br />
E-Mobilität als Antriebsform eines Sportwagens<br />
geweckt. „Es war wirklich, wie das Licht<br />
anschalten.“<br />
Die Zukunft gehört ohnehin der E-Mobilität.<br />
Die Elektrofahrzeuge sind nicht nur umweltfreundlicher,<br />
sie bieten auch ein völlig neues<br />
Fahrerlebnis. „Ich bin ein Patrolhead (Anm.<br />
d. Red., Autonarr) durch und durch. Aber ich<br />
habe entdeckt, dass die E-Mobilität meine Liebe<br />
zu Automobilen nicht beschränkt, sondern<br />
bereichert“, sagt Niemuth. Dass Elektromobilität<br />
und Performance sogar Hand in Hand<br />
gehen können, hat Porsche seiner Meinung<br />
nach mit dem Taycan bewiesen. Das fast augenblickliche<br />
Drehmoment, die stille Kraft-<br />
entfaltung und die bahnbrechende Technologie<br />
machen ihn auch ohne Benzin im Tank<br />
zu einem echten Porsche.<br />
Die größten Sorgen von potenziellen Kunden<br />
drehen sich um die Reichweitenfrage. Um<br />
auch diese Zweifel zu entkräften hat er den<br />
Selbstversuch gewagt und ist mit dem Taycan<br />
bis nach Lapland zu einer Kundenveranstaltung<br />
gefahren. Die Ladesäuleninfrastruktur<br />
stellte kein Problem dar. Der Fahrspaß blieb<br />
auch nicht auf der Strecke. Selbst die regelmäßigen<br />
Pausen zum Laden der Batterie wusste<br />
Niemuth lieben zu lernen. Inzwischen erstrecken<br />
sich seine Erfahrungswerte in der Welt<br />
der E-Mobilität auf eine Distanz von 120.000<br />
Kilometern. „Mir war wichtig, dass es kein<br />
Prospektwissen ist, sondern ich die Kunden<br />
auf Grund eigener Erlebnisse abholen kann.“<br />
Könnte sich Niemuth etwas für die Zukunft<br />
wünschen, dann dass auch die eingefleischten<br />
Porsche-Puristen sich der neuen Technologie<br />
öffnen und ihren Alltag lokal und emissionsfrei<br />
gestalten und am Wochenende den 911er<br />
für eine ausgedehnte Landpartie aus der Garage<br />
holen. „Wir haben langjährige Kunden<br />
mit einer großen Garage, aber noch keinem<br />
E-Auto darin. Ich sag dann immer: probiert<br />
es aus, es macht so viel Spaß!“<br />
Aber auch für diejenigen, deren Herzen ausschließlich<br />
beim Aufröhren des Sechszylinder-Boxermotors<br />
höher schlagen und die den<br />
zeitlosen Klassiker 911er vorbehaltlos schätzen,<br />
will Niemuth weiterhin eine Top-Adresse<br />
in der Region sein. „Als Classic Partner begleiten<br />
wir nicht nur den Weg in die Zukunft,<br />
sondern leben Porsche in allen Bereichen.<br />
Wir lieben nicht nur den High-Tech Taycan,<br />
sondern betreuen über den 356 über alle 11er<br />
Generationen und auch technisch sowie verkaufsseitig.“<br />
Stefan Jablonka
BUSINESS<br />
37<br />
VR Bank Benefiz-<strong>Golf</strong>turnier beim GC Herzogenaurach<br />
5000 Euro für den<br />
guten Zweck<br />
HERZOGENAURACH – „Aus der Region - für die Region!" - für VR Bank Metropolregion Nürnberg ist dieses Motto eine<br />
echte Herzensangelegenheit. Und der gute Zweck darf ebenfalls nicht zu kurz kommen: Deshalb sind auch in diesem Jahr<br />
wieder fast 80 Teilnehmer bestens gelaunt beim traditionellen VR Bank Benefiz-<strong>Golf</strong>turnier auf der Anlage des<br />
GC Herzogenaurach zusammengekommen.<br />
Bei strahlendem Sonnenschein ging es im<br />
wahrsten Sinne heiß her und nach einer<br />
18-Loch-Runde begrüßte schließlich Dirk<br />
Helmbrecht, Vorstandsvorsitzender der<br />
Genossenschaftsbank, die <strong>Golf</strong>er zur Siegerehrung.<br />
Das gesamte Startgeld in Höhe von 5.000<br />
Euro wurde gespendet. In diesem Jahr<br />
konnten sich gleich zwei Vereine in Herzogenaurach<br />
freuen. Johannes Hofmann,<br />
stellvertretender Vorstandsvorsitzender<br />
der VR Bank überreichte je 2.500 Euro an<br />
die Turnerschaft Herzogenaurach und die<br />
Jugendabteilung des GC Herzogenaurach.<br />
Dirk Helmbrecht betonte die Verbundenheit<br />
der Bank gerade mit dem Breitensport und<br />
den vielen Ehrenamtlichen, die in den Vereinen<br />
vor Ort wertvolle Arbeit leisten.<br />
Lothar Babel von der TS Herzogenaurach<br />
1861 bedankte sich für die Zuwendung, die<br />
für die Renovierung des Vereinsheimes verwendet<br />
wird. Auch Bernd Dürrbeck, Präsident<br />
des GC Herzogenaurach betonte, wie<br />
wichtig die Unterstützung für die Vereine<br />
ist. Hier fließt der Betrag in die Aus- und<br />
Weiterbildung von Jugendtrainern.<br />
1<br />
Für die Niederlassung Erlangen-Höchstadt-<br />
Herzogenaurach der VR Bank Metropolregion<br />
Nürnberg, die das <strong>Golf</strong>turnier für den<br />
guten Zweck inzwischen seit über zehn Jahren<br />
veranstaltet, war es einmal mehr ein<br />
absolut gelungener Turniertag - gemeinsam<br />
mehr erreichen.<br />
G&B<br />
1: Bei der Siegerehrung: Bernd Dürrbeck, Präsident<br />
GC Herzogenaurach, Johannes Hofmann,<br />
stv. Vorstandsvorsitzender VR Bank Metropolregion<br />
Nürnberg und Dirk Helmbrecht, Vorstandsvorsitzender<br />
VR Bank Metropolregion<br />
Nürnberg (von links)<br />
2<br />
2: Bernd Dürrbeck durfte für die Jugendabteilung<br />
des GC Herzogenaurach auch einen<br />
Scheck über 2500 Euro in Empfang nehmen.
BUSINESS<br />
38<br />
Zufriedene Gesichter und glückliche Gewinner beim Orange Cup<br />
„Waidmannsheil“ im<br />
<strong>Golf</strong> Club Am Habsberg<br />
VELBURG – Im <strong>Golf</strong> Club Am Habsberg e.V. fand das dritte Turnier des Orange Cup <strong>2023</strong> statt.<br />
Die Teilnehmer und Gäste aus Nürnberg und Region freuten sich über sportliche Höhepunkte sowie das besondere<br />
Ambiente – eine perfekte Kombination aus <strong>Golf</strong>sport und Jagdtradition.<br />
Bereits bei der Ankunft wurden die Gäste<br />
in einer rustikalen Atmosphäre im „Waidmannsheil“-Stil<br />
empfangen. Jagdutensilien<br />
und authentische Dekorationen schmückten<br />
Eingangsbereich, Club- sowie das Halfway-<br />
Haus und setzten das Thema des Tages perfekt<br />
in Szene. Auch auf dem Grün mischte sich das<br />
traditionelle „Gut geschlagen!“ immer wieder<br />
mit einem gut gelaunten „Waidmannsheil“-<br />
Ruf. Das sonnige Wetter brachte das i-Tüpfelchen<br />
und besiegelte damit die überaus gute<br />
Stimmung der Gäste für den gesamten Tag.<br />
Deutscher Meister und der <strong>Golf</strong>-Nachwuchs<br />
FOTOS: smic! Events & Marketing<br />
Der diesjährige Orange Cup im <strong>Golf</strong>club Am<br />
Habsberg e.V. war von vielen Besonderheiten<br />
geprägt. So gehörte zu den Teilnehmern unter<br />
anderem Leon Breimer, der erst kürzlich<br />
in Trier den Titel Deutscher Meister für sich<br />
beanspruchen konnte. Darüber hinaus stand<br />
der Nachwuchs stärker im Vordergrund, indem<br />
eine zusätzliche Jugend-Wertung eingeführt<br />
wurde.<br />
2<br />
1<br />
Wild-Spezialitäten aus der Region<br />
Zu den weiteren Highlights des Tages zählten<br />
die kulinarischen Köstlichkeiten. Zwischen<br />
Putting Greens und Sandbunkern wurden den<br />
Gästen exquisite Wild-Spezialitäten serviert.<br />
Ein besonderer Dank geht an Uwe Hammann,<br />
der als passionierter Jäger höchstpersönlich<br />
für das Wild sorgte, sowie die Betreiber des<br />
legendären Clubhaus-Restaurants Kaymers<br />
59. Für das Duo, das sich seit jeher der kulinarischen<br />
Mission „All about Wild“ verschrieben<br />
hat, markierte die Veranstaltung den<br />
nahenden Abschied vom Habsberg. Auch die<br />
Welcome Bar der Feser Scharf GmbH Nürnberg<br />
passte perfekt in das Gesamtbild. Selbstverständlich<br />
durfte eine Jägermeister-Bar<br />
mit optimaler Kühlung bei minus 18° C nicht<br />
fehlen.<br />
Preise waren Silber, Leistung war Gold<br />
Die Bruttosieger des Turniers – Seval Fackelmann,<br />
Ibrahim Gün und Tim Hammann<br />
(Jugend) – konnten sich über Degussa-Silber-<br />
Barren mit dem Logo des Orange Cups freuen.<br />
Ein wahrer Überflieger und verdiente Siege-<br />
rin war Seval Fackelmann, die für den Orange<br />
Cup fast täglich auf dem Grün trainierte und<br />
am Turniertag einen perfekten Lauf hatte.<br />
Die drei Nettopreise im Wert von je 100,00<br />
Euro wurden in Form von attraktiven Gutscheinen<br />
vergeben. Im Namen der Schultheiss<br />
Wohnbau AG erhielten jeweils einen<br />
Gutschein: Eckhard Friedel, Rolf Kehlenbach<br />
und Tino Keller für <strong>Golf</strong> House. Sabine Baehre,<br />
Andreas Harz und Dominique Stuber-Creutz<br />
freuten sich über einen Gutschein für das<br />
Restaurant „Der Schwarze Adler“ von Stadler<br />
Event Management. Der Geschäftsführer<br />
von Leitner Reisen Christoph Führer überreichte<br />
Manfred Rummel, Oliver Keller und<br />
Marc Schneider einen Reisegutschein seines<br />
Unternehmens.<br />
Die Gewinner der Kategorie „Nearest to the<br />
Pin“ (Neval Persch und Leon Breimer) und<br />
„Longest Drive“ (Florian Dittrich und Teena<br />
Glaw) erhielten ebenfalls tolle Preise: zwei<br />
Clubhaus- sowie zwei TucherFit-Gutscheine.<br />
<strong>Golf</strong> & <strong>Business</strong><br />
1: Die strahlenden Gewinner<br />
des Orange Cup.<br />
2: Gastgeberin Sabine Michl und Uwe Hammann,<br />
der eigens für das Abendessen auf die Jagd<br />
gegangen war.<br />
Mehr Informationen zur Anmeldung und Turnierserie finden Sie auf: orangecup.de
Foto: Max Sterner<br />
BUSINESS<br />
40<br />
Lea Paulick und Patrick Reimer sind Nürnbergs Sportlerin und Sportler des<br />
Jahres <strong>2023</strong>. Erstmals fand die Auszeichnung im Rahmen der Nacht des Sports statt.
BUSINESS<br />
41<br />
Der Goldene Ring zelebriert das Zusammenspiel aus <strong>Golf</strong>, Charity und Party<br />
„Nacht des Sports“<br />
hielt wieder viele<br />
Highlights bereit<br />
NÜRNBERG – Ein charmantes <strong>Golf</strong>turnier auf dem Platz des GC Erlangen und eine rauschende „Nacht des Sports“:<br />
Der Tag im Zeichen hoffnungsvoller junger Sportler, den der Goldene Ring mit Doppel-Olympiasieger Max Müller<br />
veranstaltete, wusste Spaß und sportliche Herausforderung zu vereinen.<br />
Wer an diesem herrlichen Septembertag<br />
im Rahmen des Charity-Cups zunächst<br />
aufgeteet und dann in einem fließenden<br />
Übergang wie beim Triathlon pünktlich<br />
zur Abend-Gala erschien, um bis weit nach<br />
Mitternacht ausgelassen zu tanzen, hatte<br />
einen langen Tag. Der aber sollte sich lohnen,<br />
schon der Auftakt auf dem Platz machte<br />
Lust auf mehr. Tolle Drinks, natürlich auch<br />
frei von Alkohol, ein abwechslungsreiches<br />
Catering in entspannter Atmosphäre – und<br />
zudem ein Platz, der so manche Tücken bereitzuhalten<br />
wusste.<br />
Goldene Ring zählt zu unseren wichtigsten,<br />
weil er Mobilität und Vielfalt im Spitzensport<br />
vereint. Dass dies wichtige Themen<br />
sind, zeigt die Tatsache, dass die zweite<br />
Veranstaltung wieder nach kurzer Zeit ausverkauft<br />
war. Auch bei den Nicht-<strong>Golf</strong>ern,<br />
für die wir das Event abends öffnen, ist das<br />
Interesse daran groß, freute sich Niederlassungsleiter<br />
Andreas Rabitz. Ein würdiger<br />
Veranstaltungsort der zweiten „Nacht<br />
des Sports“. Müller und sein kongenialer<br />
Foto: Daniel Engelhardt (DC-Fotografie)<br />
Ein Teil der vom Goldenen Ring unterstützten<br />
Sportler stellte sich und seinen Sport<br />
kurz vor und ließ die Tragweite des finanziellen<br />
Zuschusses erahnen. „Ohne das Geld<br />
des Goldenen Rings ginge es nicht“, sagte<br />
etwa Paracycler Matthias Schindler, der in<br />
seiner Disziplin wirklich alles abgeräumt<br />
hat, was es zu gewinnen gab.<br />
„Das <strong>Golf</strong>turnier war schon sehr früh ausverkauft“,<br />
sagte Max Müller und bedankte<br />
sich ausdrücklich für die gute Zusammenarbeit<br />
mit dem <strong>Golf</strong>club unweit von Kleinsendelbach.<br />
„Die haben einen super Job<br />
gemacht. Uns hat es an nichts gefehlt.“ 88<br />
<strong>Golf</strong>er gingen auf die Runde und hatten bei<br />
einem Florida-Scramble eine laut Müller<br />
„mal etwas andere“ Spielform vor sich. So<br />
galt es im Flight genau abzuwägen, wer etwa<br />
den letzten Putt einschob oder eben nicht<br />
– im Hinblick auf den nächsten Abschlag.<br />
Spannend.<br />
Für die Sieger der Klassiker „Nearest to the<br />
line, longest Drive und nearest to the pin“<br />
hatte Müller und sein Team vom Goldenen<br />
Ring wie für die Gewinner des Scrambles tolle<br />
Preise ausgelobt. So war die Freude über<br />
eine mehrtägige <strong>Golf</strong>reise entsprechend<br />
groß.<br />
Etwa 420 Menschen hatten sich am Abend<br />
in der Nürnberger Mercedes-Benz-Niederlassung<br />
zusammengefunden. "Wir als Mercedes-Benz-Niederlassung<br />
Nürnberg sponsern<br />
im Jahr mehr als 40 <strong>Golf</strong>turniere. Der<br />
Gold-Partner Christopher Wesley begrüßten<br />
alle persönlich mit Handschlag, ein bunter<br />
Abend mit lauschiger Live-Musik, Zaubertricks<br />
und der Wahl zu Nürnbergs Sportler<br />
des Jahres sollte folgen. „Die Stimmung war<br />
hervorragend, ein gelungener Tag mit deutlich<br />
mehr Gästen als bei der Premiere im<br />
Vorjahr“, durfte Müller bilanzieren.<br />
Max Müller begrüßte mittags 88 <strong>Golf</strong>er beim GC<br />
Erlangen und schwor sie auf ein Florida Scramble ein.<br />
Das hätte beinahe gereicht, um sich bei der<br />
Wahl zum Sportler des Jahres durchzusetzen,<br />
gäbe es Patrick Reimer nicht. Mit ihm<br />
landete das Aushängeschild der Nürnberg<br />
Ice Tigers, Kapitän der Nationalmannschaft<br />
und Rekord-Torschütze der DEL in dem vom<br />
Verlag Nürnberger Presse veranstalteten<br />
Online-Voting ganz vorne. Reimer hatte<br />
seine lange Karriere nach der vergangenen
Fotos: Max Sterner<br />
BUSINESS<br />
42<br />
Rund 400 Gäste verliehen der Veranstaltung am Abend bei Mercedes<br />
Benz einen würdigen Rahmen.<br />
Saison beendet und wurde spätestens damit<br />
in den Kreis der Legenden aufgenommen.<br />
Nürnbergs Olympioniken stellten ihre<br />
Medaillensammlung zur Schau.<br />
Matthias Schindler kam auf Platz zwei vor<br />
Triathlet Simon Henseleit, der nur eine Woche<br />
später die „U23“-WM gewann. Bei den<br />
Frauen war FCN-Torhüterin Lea Paulick<br />
nicht zu schlagen. Sie hatte am Aufstieg<br />
der Club-Fußballerinnen in die Bundesliga<br />
großen Anteil und gilt als Gesicht des<br />
Erfolges am Valznerweiher. Hinter ihr platzierten<br />
die Leser die Taekwondo-Kämpferin<br />
Anya Kisskalt und Bogenschützin Charline<br />
Schwarz. Beide gelten als Versprechen für<br />
die Zukunft.<br />
Apropos: Für die jungen Sportler und ihren<br />
Traum von den Olympischen Spielen blieb<br />
bei der Nacht des Sports einiges hängen:<br />
Satte 14.000 Euro erlöste allein der Verkauf<br />
der Lose bei der Tombola, bei der es Preise<br />
im Gesamtwert von 30.000 Euro zu gewinnen<br />
gab: vom selbst designten Stuhl über<br />
einen Goldring nach dem Vorbild der Superbowl-Sieger<br />
und Reisegutscheine bis hin zu<br />
moderner Kunst.<br />
Rund 500 Arbeitsstunden hatte der gemeinnützige<br />
Verein in der Vorbereitung<br />
investiert. Mächtig viel Aufwand, der sich<br />
für Müller und seine Mitstreiter aber gelohnt<br />
hat. „Trotzdem gönnen wir uns jetzt<br />
mal eine vierwöchige künstlerische Pause“,<br />
meinte der langjährige Kapitän der deutschen<br />
Hockey-Nationalmannschaft. Bis<br />
frühmorgens um kurz vor drei sollen die<br />
letzten Gäste in der Disco getanzt haben...<br />
Fritz Meixner
VR Bank Benefiz-<strong>Golf</strong>turnier beim GC Herzogenaurach<br />
5000 Euro für den<br />
guten Zweck<br />
HERZOGENAURACH – „Aus der Region - für die Region!" - für VR Bank Metropolregion ist dieses Motto eine echte<br />
Herzensangelegenheit. Und der gute Zweck darf ebenfalls nicht zu kurz kommen: Deshalb sind auch in diesem Jahr<br />
wieder fast 80 Teilnehmer bestens gelaunt beim traditionellen VR Benefiz-<strong>Golf</strong>turnier auf der Anlage des<br />
GC Herzogenaurach zusammengekommen.<br />
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BUSINESS<br />
44<br />
Blickwinkel Tour bietet auf dem Reichsparteitagsgelände Touren mit VR-Brille an<br />
Nürnbergs Geschichte in<br />
ganz neuen Dimensionen<br />
NÜRNBERG – Der Bilderordner mit laminierten historischen Aufnahmen ist noch immer Standard bei Touren<br />
über das Nürnberger Reichsparteitagsgelände oder durch die Altstadt. Doch die digitale Welt verändert unsere<br />
reale Welt minütlich. Die Softwareentwickler Art Petto und René Kasparek von Blickwinkel Tour sind auf der<br />
Höhe der Zeit und bieten deshalb in Kooperation mit Geschichte für Alle eine einzigartige Tour an: Mit VR-Brillen<br />
ausgestattet fahren die Teilnehmer im Bus über das Reichsparteitagsgelände und erleben alle Gebäude dort in 3D<br />
beziehungsweise aus der 360-Grad-Perspektive. Das Besondere daran: Sie sehen dreidimensional nicht nur, was<br />
gebaut wurde, sondern auch das, was nur geplant war. Und das ist nun Mal der allergrößte Teil.<br />
Die Ausmaße sind wahrlich gigantisch und<br />
zeigen den unvorstellbaren Größenwahn der<br />
Nationalsozialisten: Allein die Eingangstüren<br />
des sogenannten „Deutschen Stadions“<br />
sollten fünf bis sechs Meter hoch werden, die<br />
Fassade gar 120 Meter. Insgesamt sollten in<br />
dieses Bauwerk denn auch mehr Zuschauer<br />
passen, als die Welt bisher jemals in einem<br />
Stadion gesehen hat: 405.000 Menschen. Der<br />
Circus Maximus aus der römischen Antike<br />
(250.000 Zuschauer) war das reale Vorbild.<br />
Aus diesen Plänen der Nationalsozialisten<br />
wurde letztlich nichts, das Stadion kam nie<br />
über die Baugrube und eine Grundsteinlegung<br />
hinaus. Immerhin: Ein 1:1-Modell<br />
im Hirschbachtal wurde gebaut – und auf<br />
diesem sowie den gesicherten historischen<br />
Architektur-Plänen basiert auch das, was die<br />
Zuschauer mit der VR-Brille erleben können.<br />
Denn der Anspruch von Blickwinkel Tour ist:<br />
Alles, was dreidimensional zu sehen ist, muss<br />
immer zu 100 Prozent wissenschaftlich-historisch<br />
gesichert sein. „Es wurde nichts von uns<br />
hineininterpretiert – und alles ausgiebig zusammen<br />
mit unseren Kooperationspartnern<br />
von Geschichte für Alle, Dokuzentrum und<br />
DokuPäd abgestimmt und erarbeitet.“ Das sei<br />
bei einem so sensiblen Thema unverzichtbar.<br />
Mittendrin und doch sehr, sehr klein fühlt<br />
man sich, wenn man von den oberen Rängen<br />
aufs Spielfeld blickt. Auch aus mehreren<br />
weiteren Perspektiven erlebt man dieses Bauwerk<br />
und seine unfassbaren Dimensionen.<br />
Wer nicht ganz schwindelfrei sein sollte, hat<br />
mit der VR-Brille trotzdem nur sehr selten ein<br />
Problem, sagt Art Petto: „Denn das menschliche<br />
Gehirn kann abstrahieren.“ Man sitzt<br />
sicher angeschnallt im Bus, der 90 Minuten<br />
über das Gelände fährt und mehrere Stopps<br />
macht. Die Teilnehmer nehmen die Brille zwischendurch<br />
auch immer wieder ab – und Mitarbeiter<br />
des renommierten Vereins Geschichte<br />
für Alle geben auf der Tour zwischen den<br />
Stopps Kongresshalle, Zeppelintribüne und<br />
Zeppelinfeld, Großer Straße und eben dem<br />
Deutschen Stadion sehr viele interessante<br />
Zusatzinfos. Auch auf der Zeppelintribüne –<br />
dem einzigen fertiggestellten Gebäude - und<br />
in der Kongresshalle lassen die dreidimensionalen<br />
Perspektiven deutlich werden, welchem<br />
Größenwahn die Nationalsozialisten<br />
verfallen waren – und wieviel von den hochtrabenden<br />
Plänen angesichts der tatsächlich<br />
verwendeten fragwürdigen Baumaterialen in<br />
Wirklichkeit bloße Fassade war.<br />
Es erscheint zwar bei diesem Thema schwierig,<br />
von „Highlights“ der Tour zu sprechen,<br />
aber zwei Dinge seien trotzdem erwähnt: Die<br />
Kongresshalle mit ihren geplanten Marmor-<br />
Fotos: © Blickwinkel Tour
BUSINESS<br />
45<br />
wänden und -bänken, dem kanzelartigen<br />
Redepult, die Anmutung, in einer Kirche zu<br />
stehen, dieser Irrsinn der Glorifizierung lässt<br />
sich dreidimensional einfach besser nachvollziehen<br />
als mit einem Bilderordner. Und<br />
über dem riesigen Zeppelinfeld sch<strong>web</strong>en die<br />
Teilnehmer in einem Heißluftballon – Feuerlöscher<br />
im Korb inklusive.<br />
Brillenträger können handelsübliche Modelle<br />
übrigens auflassen. Und mit der Technik<br />
muss sich auch niemand herumschlagen,<br />
denn die Abfolge der Darstellungen, historische<br />
Fotos und Filme werden über ein Tablet<br />
gesteuert, das der Tourguide von Geschichte<br />
für Alle bedient. Wichtig ist vielmehr, dass die<br />
Teilnehmer ihren Kopf gut nach rechts und<br />
links, nach oben und unten drehen – denn es<br />
gibt aus unterschiedlichen Perspektiven viel<br />
zu entdecken. „Der große Unterschied zum<br />
Bilderordner ist, dass mit der VR-Brille alle<br />
einheitlich, also unabhängig des eigenen Vorstellungsvermögens,<br />
in die dreidimensionale<br />
Perspektive eintauchen können“, erklärt Petto.<br />
Doch wie kamen die Blickwinkel Tour-Macher<br />
auf die Idee der VR-Tour auf dem Reichsparteitagsgelände?<br />
„Wir sind in der Touristenstadt<br />
Nürnberg aufgewachsen und wollten<br />
die VR-Technologie sinnvoll und pädagogisch<br />
wertvoll einsetzen.“ Zunächst war geplant,<br />
den Hauptmarkt zu wählen, „wo wir bei unseren<br />
Wandertagen als Schüler immer mit<br />
dem Bilderordner abgespeist wurden“, sagt<br />
Petto. „Als Pilotprojekt schien uns das über<br />
viele Zeitepochen aber zu überdimensioniert,<br />
wir wollten ein überschaubares Projekt.“ Und<br />
das sei angesichts einer abgeschlossenen<br />
Zeitepoche beim Reichsparteitagsgelände gegeben,<br />
wo Architektur eine große Rolle spielt,<br />
die sich wiederum gut für VR eignet. Es sollte<br />
ein Gruppenangebot werden mit 20 Personen<br />
aufwärts. Das ist es schließlich auch geworden<br />
– wobei die öffentlich buchbare Tour<br />
nun immer am letzten Sonntag im Monat<br />
stattfindet. In diesem Fall ist Blickwinkel tour<br />
weiterhin Veranstalter: „Die Technik kommt<br />
von uns, die Erklärungen vom Guide von Geschichte<br />
für alle“. Die VR-Tour kostet 40 Euro<br />
(ermäßigt: 30) pro Teilnehmer.<br />
Bei allen anderen Touren liefert das Unternehmen<br />
„nur“ noch die Technik, also einen<br />
Koffer mit den sorgsam programmierten VR-<br />
Brillen – dieser Prozess dauerte inklusive der<br />
aufwändigen Aufbereitung der historischen<br />
Unterlagen und vieler Tests über zwei Jahre<br />
- und das vom Tourguide steuerbare Tablet.<br />
Bis zu drei Touren pro Tag wären mit der<br />
Ausstattung möglich. Die Tourismuszentrale<br />
Nürnberg ist bereits Partner, mit weiteren sei<br />
Blickwinkel Tour im Gespräch. Auch Gruppen,<br />
Firmen oder <strong>Golf</strong>clubs können geschlossene<br />
und exklusive Touren für sich buchen – und<br />
anschließend den Tag am Dutzendteich ausklingen<br />
lassen.<br />
Stephanie Rupp<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.blickwinkeltour.de/termine-tickets/
BUSINESS<br />
46<br />
Software von AIDA Orga sorgt für effiziente Personaleinsatzplanung<br />
Mehr Zufriedenheit<br />
durch Zeiterfassung<br />
NÜRNBERG – Es sind oft die kleinen Dinge, die einen entscheidenden Unterschied machen. So ist es nicht das coole<br />
Designbüro, das Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hält, sondern die Wertschätzung, die sie darin erfahren.<br />
Beschäftigte zum Bleiben bewegen – ein<br />
zunehmend wichtiger Aspekt der Personalarbeit.<br />
Denn der Kampf um Fachkräfte ist<br />
in Deutschland längst entbrannt. Nach Angaben<br />
des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt-<br />
und Berufsforschung (IAB) stehen<br />
dem deutschen Arbeitsmarkt bis zum Jahr<br />
2060 fünf Millionen Fachkräfte weniger zu<br />
Verfügung als heute. Für viele Unternehmen<br />
nicht nur ein problematisches, sondern mitunter<br />
sogar existenzielles Szenario.<br />
In Feel-Good-Managern, die in Unternehmen<br />
eine Wohlfühlatmosphäre kreieren<br />
sollen, sehen vor allem junge Unternehmen<br />
eine Lösung. Der Ansatz von Oliver Thoma<br />
ist skalierbarer. Für den Geschäftsführer von<br />
AIDA Orga Nürnberg und Österreich – einem<br />
Anbieter von Software für Zeiterfassung und<br />
Zutrittskontrolle – tragen auch „Hygienefaktoren“<br />
entscheidend dazu bei, dass das Personal<br />
an Bord bleibt. „Frustration kann bei<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern schnell<br />
iStock<br />
entstehen, wenn die geleistete Arbeit nicht<br />
zuverlässig dokumentiert wird und sich dies<br />
finanziell nachteilig auswirkt. Oder wenn es<br />
für geleistete Überstunden keine adäquate<br />
Bezahlung oder Freizeitausgleich gibt“, so<br />
die Erfahrung von Oliver Thoma.<br />
Im September vergangenen Jahres hat das<br />
Bundesarbeitsgericht (BAG) ein Gesetz erlassen,<br />
das die Erfassung der Arbeitszeit in<br />
Unternehmen verpflichtend macht. Basis ist<br />
ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes<br />
(EuGH) aus dem Jahr 2019.<br />
Seitdem erreichen AIDA Orga deutlich<br />
mehr Anfragen aus Unternehmen, von Betriebsräten,<br />
aus öffentlichen Verwaltungen,<br />
kirchlichen Einrichtungen oder von Berufsverbänden,<br />
die in der Umsetzung des Rechtserlasses<br />
nicht nur eine Pflicht, sondern eine<br />
große Chance sehen. „Natürlich lassen sich<br />
auf Papier auch Arbeitszeiten erfassen oder<br />
Urlaube planen“, so Thoma. Doch die Zettelwirtschaft<br />
berge zugleich ein gewisses<br />
Konfliktpotenzial. „Stundenzettel können<br />
verschwinden – unbeabsichtigt oder beabsichtigt.<br />
Bei der Genehmigung von Urlaub<br />
fühlen sich Beschäftigte mitunter ungerecht<br />
behandelt“, bekommt er aus den Firmen zurückgemeldet.<br />
„Nur eine effiziente digitale<br />
Lösung macht jederzeit einen transparenten<br />
Einblick in Stundenkonten, Mitarbeitereinsatzplanung<br />
oder Urlaubskalender für alle<br />
Beteiligten möglich.“<br />
Ein weiterer Vorteil der Digitalisierung der<br />
Prozesse ist eine geringere Anfälligkeit für<br />
Fehler bei gleichzeitig hoher Kosten- und<br />
Zeitersparnis. „Ist das System erst einmal<br />
eingeführt – also die Software installiert<br />
und konfiguriert, die Beteiligten geschult –<br />
dann werden durch automatisierte Abläufe<br />
Standardarbeiten überflüssig. Monatliche<br />
Stundenabrechnungen sind für alle Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter direkt abrufbar<br />
und schonen damit auch die Nerven der<br />
Personalverantwortlichen.“<br />
AIDA Orga bietet eine breite Range an Möglichkeiten<br />
zur Erfassung an: spezielle Terminals,<br />
Apps oder Tablets. Für Mitarbeiter im<br />
verarbeitenden Gewerbe, die nicht am PC sitzen,<br />
stehen Web-Kioske zur Verfügung. Mit<br />
seiner Software setzt das Unternehmen, das<br />
deutschlandweit mit insgesamt zehn Standorten<br />
vertreten ist, auf einfache Verständlichkeit<br />
und Bedienbarkeit. „Die Herausforderung<br />
besteht für Unternehmen häufig<br />
darin, die Anforderungen des Tarifvertrages<br />
ohne viel Aufwand in der Zeiterfassung zur<br />
Automatisierung des Lohnabrechnungsprozesses<br />
zu hinterlegen.“<br />
Hinzu kommt, dass sich die Arbeitswelt<br />
durch Corona extrem gewandelt hat. Aus<br />
iStock<br />
der Notwendigkeit während der Pandemie,<br />
remote zu arbeiten, ist eine Option geworden,<br />
auf die viele Arbeitnehmer nicht mehr<br />
verzichten wollen. Doch dem Wunsch nach<br />
mehr Autonomie lässt sich nicht allein mit<br />
Vertrauen begegnen. „Sowohl Arbeitnehmer<br />
als auch Arbeitgeber brauchen eine zuverlässige<br />
Dokumentation der geleisteten Arbeitszeit,<br />
um das Vertrauen in die Zuverlässigkeit<br />
nicht zu verlieren“, sagt Thoma. „Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter möchten sich nicht<br />
mit ungerechtfertigten Vorwürfen konfrontiert<br />
sehen.“<br />
Auch dafür bietet der Softwareanbieter AIDA<br />
Orga – der zu den Top 5 in Deutschland zählt<br />
– Lösungen an, um im Homeoffice Arbeitszeiten<br />
in Echtzeit erfassen zu können. So<br />
können die Zeiten per Handy-App oder über<br />
eine Software auf dem PC erfasst werden.<br />
Den Vorgesetzten steht damit zugleich ein<br />
System verfügen, das ihnen schnell einen<br />
Überblick verschafft, wer aus dem Team<br />
wann und wie einsetzbar ist. Auch hier sorgt<br />
mehr Transparenz für eine höhere Zufriedenheit<br />
auf beiden Seiten.<br />
Ein wichtiger Aspekt in der Post-Corona-<br />
Zeit. Über viele Jahre hinweg lag die Fluktuation<br />
in Deutschland bei rund 30 Prozent. Seit<br />
der Pandemie jedoch verzeichnet jeder fünfte
BUSINESS<br />
47<br />
Arbeitgeber mehr freiwillige Kündigungen<br />
als davor.<br />
FOTO: AIDA ORGA<br />
Die Software von AIDA Orga ist außerdem<br />
in der Lage, auf Basis geleisteter Stunden<br />
sowie durch die Personaleinsatzplanung<br />
zu berechnen, ob und welcher Höhe Überstunden<br />
für das Team auflaufen. So lassen<br />
sich bereits im Vorfeld mögliche Überstunden-Spitzen<br />
abfedern und dadurch Kosten<br />
sowie Frustration vermeiden. „Zeiterfassung<br />
wurde in der Vergangenheit oft als<br />
reines Kontrollwerkzeug verstanden. Heute<br />
ist es längst ein wichtiges System für eine<br />
effiziente Personaleinsatzplanung. Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter profitieren<br />
von zuverlässig erfassten Arbeitszeiten<br />
und so zu richtigen Lohnabrechnungen.<br />
Transparenz sorgt auch bei der Urlaubsplanung<br />
für mehr Fairness und damit zu<br />
mehr Zufriedenheit“, fasst Oliver Thoma<br />
die Vorteile der Zeiterfassung zusammen.<br />
Anja Kummerow<br />
Oliver Thoma (links) und sein Team von AIDA Orga auf einer Messe in Innsbruck.
NACHHALTIGKEIT<br />
48<br />
Benedict Lechler hat mit ECOrinal ein umweltbewusstes Start-up gegründet<br />
Wenn Pinkelmatten die<br />
Nachhaltigkeit stärken<br />
NÜRNBERG – So ist es uns allen schon ergangen: Irgendwann musste auch Benedict Lechler beim Einkaufen<br />
kurz mal aufs Klo. Dieser Moment in einem Sport-Kaufhaus in Nürnberg, wie er sich heute mit einem Lachen<br />
erinnert, sollte zu einer Initialzündung werden.<br />
2019 war das und irgendwie muss man sich<br />
die Szenerie gar nicht so komisch vorstellen.<br />
Er starrte auf die kleine Scheibe aus Plastik,<br />
die dort im Pissoir lag. Jene aus der Gattung<br />
der Urinalsiebe, die in vielfältigsten Varianten<br />
auf den Männertoiletten dieses Landes zu<br />
finden sind. Der Pinkel-Kicker mit Mini-Tor<br />
und baumelndem Ball auf grünem Rasen, der<br />
einen wohl zum Treffen auffordern will oder<br />
auch Dartscheiben, die tatsächlich Zielwasser<br />
erfordern. Dem Witz, oder was man gemeinhin<br />
dafür hält, scheinen da keinerlei Grenzen<br />
gesetzt. Was aber bislang allen gleich ist: Die<br />
Pinkelmatten bestehen aus Plastik und haben<br />
eine entsprechend miese CO2-Bilanz, erklärt<br />
sich Benedict Lechlers Idee.<br />
Pinkelmatten sind längst sein Thema geworden.<br />
Dabei glaubte er zunächst gar nicht an<br />
seinen Einfall, diese Matten eben nicht aus<br />
Plastik herzustellen, sondern stattdessen<br />
nachhaltige Bestandteile für die Produktion<br />
zu verwenden. „Ich bin nachts mal schweißgebadet<br />
aufgewacht, weil ich gedacht habe,<br />
dass es so etwas doch schon geben muss.“ Gab<br />
es aber nicht. Nicht nach ersten, stundenlangen<br />
Recherchen, und auch nicht, als er tiefer<br />
in die Materie eintauchte. Es gibt weltweit<br />
keine Firma, die einen plastikfreien Urinalbesatz<br />
im Portfolio hat.<br />
Bis zum 1. September 2022, als er mit der<br />
„ECOrinal GmbH“ sein Unternehmen gründete<br />
und damit auch eine mögliche Karriere<br />
hintanstellte.<br />
Nach dem Abi am Hans-Sachs-Gymnasium<br />
und seinem Studium war er im Bereich der<br />
erneuerbaren Energien tätig. Wobei er auf<br />
diese Erfahrungen bauen kann - ebenso wie<br />
auf die Expertise von Papa Axel, einem alten<br />
Hasen was Formenbau und Spritzguss angeht.<br />
Er erinnert sich an die Anfänge in der Kellerbude<br />
seine Schwester Sabrina und an seinen<br />
Spezl Manfred Ettl, der nimmermüde mithalf<br />
– auf dem Weg zum Prototypen.<br />
Vorangegangen waren viele Tests, viele Formen<br />
mussten gefeilt werden. Er probierte<br />
Maisstärke und Algen aus, bis er „sein“ Produkt<br />
fand. Was das genau ist, darüber hüllt er<br />
sich noch in Schweigen. Die Anmeldung beim<br />
Deutschen Patentamt läuft zwar, aber etwaigen<br />
Stolpersteinen auf dem Weg zum erfolgreichen<br />
Start-up will man ja dann doch lieber<br />
aus dem Weg gehen. Sein Produkt könnte<br />
man essen, wenn das natürliche Reinigungsmittel<br />
nicht wäre. Vor allem aber ist es nahezu<br />
frei von Plastik, garantiert er. Der Clou jedoch:<br />
Lechlers Urinalmatten lösen sich wie Waschmittel-Tabs<br />
von selbst auf, nach vier Wochen<br />
sind sie komplett verschwunden. „Das dankt<br />
einem auch die Putzfrau“, sagt er augenzwinkernd.<br />
Aber ernsthaft: Es baut sich der Berg an<br />
Plastikmüll vor einem regelrecht auf, wenn<br />
Lechler eine simple Rechnung anstellt. Rund<br />
260.000 Urinale in Deutschland gibt es, mal<br />
Einzelgewicht so einer Matte a 60 Gramm,<br />
macht 15,7 Tonnen Plastik. Pro Monat. Umgerechnet<br />
knapp sieben Tonnen CO2-Emmissionen.<br />
„Man muss etwas für die Umwelt tun, und<br />
wenn es so leicht ist, gibt es kein Argument,<br />
was dagegenspricht.“ Das könnte so etwas wie<br />
ein Credo sein. Immerhin hat er ein Produkt,<br />
das Entsorgungskosten einspart, preislich mit<br />
der Plastik-Konkurrenz mithalten kann und<br />
die Nachhaltigkeitsbilanz eines mittelständischen<br />
Unternehmens deutlich aufbessern<br />
kann. Obendrein aber ist es für Lechler die<br />
Herausforderung, „in allen Arbeitsschritten<br />
und Prozessen, von der Materialbeschaffung<br />
bis zur Lieferung, umweltbewusst und nachhaltig<br />
zu agieren“. Beispiele gefällig?<br />
Die Lieferung erfolgt über ein Abo-Modell,<br />
das senkt Kosten, reduziert Lagerkapazitäten,<br />
spart CO2 ein. Sämtliche Materialien, die<br />
zu Herstellung und Vertrieb benutzt werden,<br />
kommen aus Deutschland. „Hundert Prozent,<br />
made in Germany und oft regional“, sagt der<br />
32-Jährige: „Es macht keinen Sinn, wenn der<br />
Tanker aus China kommt.“ Mit natürlichen<br />
Farben kann er nahezu jede Colorierung inklusive<br />
Logo erzeugen, das Reinigungsmittel<br />
ist wie die Parfümierung frei von künstlichen<br />
Zusätzen. Lediglich bei der Verpackung „muss<br />
man einen Tod sterben“, sagt Lechler zur Verwendung<br />
von PCR – was englisch „post consumer<br />
recyceld“ heißt, ist wiederverwerteter<br />
Plastikmüll. Der Kunststoff ist luftdicht zu<br />
verschließen und wurde schon x-fach recycelt.<br />
Das wird bei vielen Firmen ankommen, gibt<br />
er sich zuversichtlich. Hotels, das Gastro-Gewerbe,<br />
Universitäten, Behörden, aus Lechlers<br />
Sicht sind das alles potenzielle Kunden.<br />
Wobei er trotz erster, sehr positiver Zeichen,<br />
wohin sich sein Produkt entwickeln könnte,<br />
sehr realistisch agiert. Von wegen Höhle des<br />
Löwen oder so. „Wenn die Firma organisch<br />
wächst, ist mir das lieber als externes Geld.“<br />
Noch greift er immer wieder selbst in die Produktion<br />
ein und legt Hand an. Das könnte<br />
sich schon bald ändern. Wenn die erste Charge<br />
seiner Pinkelmatten so einschlägt, wie er<br />
sich das vor ein paar Jahren mal gedacht hat.<br />
Auf einem Kaufhaus-Klo in Nürnberg.<br />
Fritz Meixner<br />
zur Person Benedict Lechner<br />
Benedict Lechner stammt aus einer Sport-Familie. Er selbst schaffte es bei der<br />
Hockey-Gesellschaft Nürnberg (HGN) zum bayerischen Auswahlspieler, seine<br />
ältere Schwester Sabrina spielte gar für Deutschland. <strong>Golf</strong> hat der 32-jährige<br />
Nürnberger im Vorjahr für sich entdeckt und steht aktuell bei einem Handicap<br />
von 28. Auf den Fairways findet man ihn zwar noch selten, aber wenn sein<br />
Putter heißläuft, ist er eine Waffe. Auf dem Platz kann er am besten abschalten,<br />
„da hat man mal vier Stunden den Kopf aus, kommt auf andere Gedanken und<br />
kann es auch mit seiner Liebsten spielen.“
UVEX SPORTS: SKIBRILLE g.gl 3000 TO<br />
NICE TO HAVE<br />
50<br />
Von Schneegestöber über Nebel bis hin zum strahlenden Sonnenschein:<br />
Die Launen der Berge können der uvex g.gl 3000 TO nichts anhaben. Mit ihren<br />
vielseitigen Filteroptionen sorgt sie für beste Sicht bei unterschiedlichen Wetterbedingungen.<br />
Die zylindrischen Scheiben lassen sich dank der integrierten<br />
Wechselscheibentechnologie mit einem Handgriff ganz einfach austauschen.<br />
Die verspiegelte Take Off Scheibe haftet an unsichtbaren Minimagneten,<br />
die im Rahmen verbaut sind. Sie ist kinderleicht anzubringen und lässt<br />
sich dank einer handlichen Lasche auch mit Handschuhen gut bedienen.<br />
Im Vergleich zum Vorgängermodell bietet die uvex g.gl 3000 TO mit nahezu<br />
rahmenlosem Design ein noch größeres Sichtfeld. Für besonderen<br />
Komfort sorgt der biegsame Rahmen mit flexiblen Scheiben und multiplen<br />
Belüftungsöffnungen. Passt dank OTG-Technologie auch über Korrekturbrillen.<br />
Farbe: black matt, 159.95 €<br />
erhältlich bei www.uvex-sports.com/de<br />
A REASON TO LOVE:<br />
Eau de Parfum für die Damen<br />
Der Übergang in den Herbst wird von A Reason To Love begleitet,<br />
dem neuen Eau de Parfum aus der Linie „The Alchemist’s Garden“.<br />
Damaszener-Rose, Oud-Akkord und Tolubalsam machen den Duft<br />
zu einem Ausdruck von Sinnlichkeit und Wärme. Honigartige<br />
Kopfnoten von Damaszener-Rose, Pfingstrose und Kardamom beleben<br />
die Sinne mit einer Kombination aus blumigen und würzigen<br />
Nuancen.<br />
THE ALCHEMIST’S GARDEN A REASON TO LOVE, EAU DE PAR-<br />
FUM,<br />
100 ml, 330 €<br />
erhältlich bei www.gucci.com<br />
Tedee GO:<br />
Das kleinste smarte Türschloss,<br />
das direkt auf dem Schlüssel montiert wird<br />
Neben dem ursprünglichen Schlossmodell Tedee PRO bietet der Hersteller nun die kostengünstigere<br />
Version Tedee GO an. Tedee GO kann mit wenigen Handgriffen und ohne zusätzliche Hardware<br />
direkt auf den eigenen Schlüssel montiert werden. Über die kostenlose Tedee-App kann die Tür<br />
bequem über das Smartphone, eine Smartwatch oder die Auto-Unlock-Funktion geöffnet werden.<br />
Das kraftvolle Motorschloss kann jederzeit auch auf herkömmliche Weise mit einem Schlüssel von<br />
außen ver- und entriegelt werden. Über die App können Zugangsberechtigungen an Familienmitglieder,<br />
Gäste oder Dienstleister verschickt und dabei zwischen dauerhaften, zeitbegrenzten<br />
oder wiederkehrenden digitalen Schlüsseln gewählt werden. Das Aktivitätenprotokoll sorgt für<br />
den nötigen Überblick und zeigt alle Aktivitäten chronologisch sortiert. Tedee GO kann optional<br />
durch die WLAN-Bridge ergänzt werden, diese ermöglicht weitere praktische Funktionen wie<br />
den Fernzugriff, Echtzeitbenachrichtigungen und die Integration in Smart-Home-Systeme. Das<br />
ebenfalls optional erhältliche Keypad ermöglicht den Zutritt über die Eingabe eines individuellen<br />
PIN-Codes und bietet so noch mehr Flexibilität im Alltag.<br />
Fotos (von links nach rechts): Tedee Bridge, Tedee GO und das Tedee Keypad<br />
tedee GO + Bridge + Keypad, 329,95 €<br />
z. B. bei www.tink.de
Tissot:<br />
Herrenuhr Tour de France <strong>2023</strong> Special Edition<br />
Für Fahrrad-Fans entworfen, fängt diese Uhr den Charakter der<br />
legendären Frankreich-Rundfahrt perfekt ein. Er spiegelt<br />
sich in Details wie den Drückern in Form von Bremshebeln<br />
oder den an Speichen erinnernden Zeigern wider.<br />
Und nicht zuletzt trägt die Tissot T-Race Cycling <strong>2023</strong><br />
Tour de France Special Edition die Gravur des offiziellen<br />
Logos des Radklassikers auf dem Gehäuseboden.<br />
Sie wird in einer Uhrenbox geliefert, deren<br />
Umverpackung ebenfalls durch ein besonderes,<br />
der Tour gewidmetes Design gekennzeichnet ist.<br />
T135.417.37.051.05 Herrenuhr Tour de France <strong>2023</strong><br />
Special Edition, 645 €<br />
erhältlich bei www.uhrencenter.de<br />
NICE TO HAVE<br />
51<br />
TonSteinGut:<br />
Feinste handgemachte Keramik aus Nürnberg<br />
Tonsteingut ist eine kleine, feine Keramik-Manufaktur aus Nürnberg, gegründet<br />
2019.<br />
In der Werkstatt von Dörte und Jörg Kaiser werden luxuriöse Unikate erschaffen,<br />
die zum Träumen einladen. Die Werke werden von Hand auf der<br />
Töpferscheibe hergestellt. Nach dem Drehen werden sie geschliffen, bemalt<br />
und glasiert, und zu guter Letzt im dritten Brand mit echtem Feingold<br />
oder kostbarem Platin in feinster Pinselarbeit veredelt. Im neuen Laden in<br />
der Hallerhüttenstraße 1 hat nicht nur die Werkstatt Platz, es werden auch<br />
Töpferkurse und Workshops für bis zu 6 Teilnehmer angeboten.<br />
Cappuccino Becher / Crystal Gold: 65 €<br />
Schale / Crystal Gold: 159 €<br />
ATELIER EISFELD: Point et Tiret<br />
Die Kette der neuesten Eisfeld-Kollektion<br />
„Point et Tiret“ zeichnet sich durch ihre Vielzahl<br />
an Tragevarianten aus. Schon von Fernem<br />
funkeln kleine, auf feine Goldringe aufgezogene<br />
Diamanten. Die zarten Ringe erfüllen aber noch<br />
eine weitere Funktion: In jeden größeren Ring<br />
kann der Verschluss eingehängt werden, wodurch<br />
die Kette im Handumdrehen zu einem Armband,<br />
einer langen Rollkragen-Kette oder einem festlichen<br />
Collier wird, das in seiner Verlängerung den Rückenausschnitt<br />
sanft umspielt. Im Atelier Eisfeld unterhalb<br />
der Nürnberger Burg wird die Kette von Hand<br />
gefertigt, wobei auf Präferenzen bezüglich der Farbe<br />
des Goldes und der Anordnung der Diamanten gerne<br />
eingegangen wird.<br />
In der Basislänge von 42cm, 850 €.<br />
Nahtlos in 10cm Schritten erweiterbar zu je 250 €
LOCATION<br />
52<br />
Fotos: Knut Pflaumer<br />
Das Tucherschloss in Feucht präsentiert sich als attraktive Event Location<br />
und kreativer Office Space<br />
Historisches Erbe<br />
zeitgemäß interpretiert<br />
FEUCHT – Man sieht es sofort: hier steckt Herzblut drin. Das eindrucksvolle Renaissance-Schloss der Patrizier-Familie Tucher<br />
besticht mit seiner Zeitlosigkeit. Denn hier wurde mit Umsicht und Kenntnis – und mit fränkischer Zurückhaltung – das Wesentliche<br />
wieder hergestellt. Ein wahrer Glücksfall nach 400 Jahren wechselvoller Geschichte.<br />
Man schrieb das Jahr 1989 als die Architektin<br />
Andrea Stuhl mit ihrem Mann das stark<br />
vernachlässigte Kleinod nahe Nürnberg erwarb.<br />
Was folgte war eine Meisterleistung<br />
der behutsamen Rekonstruktion, die in der<br />
Tradition des Hauses stand. Denn schon<br />
Ende des 16. Jahrhunderts nahm man beim<br />
Bauen auf die Umwelt Rücksicht. So wurde<br />
das Schloss nur unter der Auflage genehmigt,<br />
es aus Stein zu errichten, eine Schutzmaßnahme<br />
für die schon damals bedrohten<br />
Bestände des Nürnberger Reichswaldes.<br />
Dem Umweltgedanken folgend wurden alle<br />
Restaurierungsarbeiten unter baubiologischen<br />
Vorgaben vorgenommen, auch die<br />
Rekonstruktion der zerstörten Türme. Angefangen<br />
bei Schafwolle zur Dämmung über<br />
Kalk-Kasein-Farben für die Innenwände bis<br />
zu natürlichen Ölen für die Behandlung von<br />
Holz. Dabei wurde, wenn möglich, die vorhandene<br />
Substanz wiederhergestellt. Zudem<br />
hat jedes Stockwerk seinen alten Grundriss<br />
wiederbekommen. Belohnt wurde die Kraft-
LOCATION<br />
53<br />
anstrengung mit dem Denkmalpreis des<br />
Bezirks Mittelfranken.<br />
Das Ergebnis kann sich im wahrsten Wortsinn<br />
sehen lassen. Aus der behutsamen<br />
Vermählung von Bestand und zeitgemäßen<br />
Materialien wie Stahl und Glas ist ein besonderer<br />
Ort für außergewöhnliche Erlebnisse<br />
und kreatives Schaffen entstanden.<br />
Die Eigentümerin Andrea Stuhl versteht<br />
sich dabei als gestaltende Ideengeberin.<br />
Auch dabei bezieht sie sich auf die Entstehungsepoche<br />
der Renaissance, die sie für<br />
ihre Weltoffenheit und Internationalität<br />
schätzt. Entsprechend vielfältig und einladend<br />
sind die Räume, immer mit dem Fokus<br />
auf die jeweilige Funktion. Da jeder<br />
Stock über 200 qm Nutzfläche<br />
hat, ist die Aufteilung entsprechend<br />
abwechslungsreich.<br />
Der große Eingangsbereich mit<br />
seinem künstlerischen Wandschmuck<br />
bietet dank einer<br />
beeindruckenden erweiterbaren<br />
Tafel Platz für ein<br />
gesetztes Dinner mit bis zu<br />
20 Personen. Je nach Format<br />
lässt sich die Anzahl<br />
der Teilnehmer auf 50 erweitern.<br />
Nimmt man den<br />
ersten Stock mit einem<br />
Flying Büffet dazu,<br />
kann rund 90 Gästen<br />
ein außergewöhnliches<br />
Erlebnis geboten werden.<br />
Angrenzende,<br />
individuell gestaltet<br />
Räume erlauben<br />
den Rückzug für Gespräche<br />
oder laden zu speziellen Veranstaltungen<br />
wie Weinproben oder Lesungen ein. Hier<br />
eröffnen sich dem Gastgeber Perspektiven<br />
für sehr unterschiedliche Anlässe vom Geburtstag<br />
über Firmenfeiern bis zur Pressekonferenz<br />
oder Hausmesse.<br />
Der erste Stock ist als Office Space mit seinen<br />
Räumen auf das Arbeiten in großen<br />
oder kleineren Gruppen ausgerichtet. Entsprechend<br />
mobil sind die Möbel mit Rollen<br />
ausgestattet, die eine spontane Umgestaltung<br />
erlauben. Die Technik – vom Beamer<br />
bis zur Beschallung – wird von einem Partner<br />
des Schlosses individuell bereitgestellt.<br />
Damit reicht das Spektrum der Möglichkeiten<br />
von Vorträgen und Schulungen bis zu<br />
Workshops mit separaten Kreativ-Sitzungen.<br />
Alles befördert durch das anregende<br />
Ambiente und die Ästhetik der Ausstattung.<br />
Der dritte Stock mit seiner Dachschräge<br />
eröffnet über zwei Ebenen spannende Perspektiven.<br />
In einer lichten Kombination<br />
harmonieren Büroräume unterschiedlicher<br />
Größe mit Ateliers und Meditationsorten.<br />
Hier kommt der Einsatz zeitgemäßer<br />
Materialien als Konstruktionsprinzip besonders<br />
zur Geltung. Die offene Atmosphäre<br />
unter dem Dach inspiriert zu ungewöhnlichen<br />
Lösungen, bietet aber auch Raum für<br />
konzentriertes Arbeiten.<br />
Dank der Expertise von Andrea Stuhl und<br />
ihrem Mann sind praktische Herausforderungen<br />
wie der individuelle Zugang zu den<br />
Stockwerken oder die notwendige Infrastruktur<br />
für Küche und Sanitäre intelligent<br />
gelöst. Damit können unterschiedliche<br />
Veranstaltungen unabhängig voneinander<br />
stattfinden.<br />
Erweitert wird das Angebot des Tucherschlosses<br />
von dem Außenbereich, der Sitzplätze<br />
für mindestens 20 Personen bietet.<br />
Eine kleine Attraktion ist der multifunktionale<br />
Grill, der mit Stückholz befeuert wird<br />
und einen Durchmesser von 1,2 Metern<br />
hat. Eine Spezialität ist Wild aus eigener<br />
Jagd. Zudem lädt der Umfang des runden<br />
Grills zur geselligen Versammlung um<br />
das Feuer beim Wintergrillen. Eine außergewöhnliche<br />
Idee für eine Weihnachtsfeier<br />
im kleinen Kreis oder<br />
für Unternehmen.<br />
Um dem Gebäude und seiner besonderen<br />
Ästhetik gerecht zu werden,<br />
arbeitet Andrea Stuhl mit bewährten<br />
Partnern bei Catering, Dekoration,<br />
Veranstaltungstechnik und<br />
Shuttleservice zusammen. Das sichert<br />
nicht nur das Qualitätsversprechen<br />
der Gastgeberin, sondern<br />
erspart die Suche nach Dienstleistern.<br />
Die Nähe zu Autobahnen in sechs<br />
Richtungen und die gute Anbindung<br />
an den Flughafen Nürnberg<br />
sowie die Nachbarschaft zur<br />
Messe machen das Tucherschloss<br />
zum internationalen Treffpunkt.<br />
Ganz im Sinne von Andrea Stuhl,<br />
die das Ergebnis ihrer Denkmalliebe<br />
und ihres Engagements für<br />
ein breites Publikum vom Konzern<br />
bis zur Privatperson öffnen<br />
möchte. Die Premiere dazu ist im<br />
März <strong>2023</strong> erfolgt. Nun ist das geschichtsträchtige<br />
Gemäuer wohlgerüstet<br />
um Gäste aus der ganzen Welt und der Metropolregion<br />
Nürnberg zu Empfangen.<br />
TUCHERSCHLOSS Feucht<br />
Hauptstraße 70<br />
90537 Feucht<br />
info@tucherschloss.com<br />
+49 151 – 18514216<br />
Richard Wolny
ADVERTORIAL<br />
GESUNDHEIT UND FITNESS<br />
54<br />
Von der Fackelmann Therme in die Fackelmann Welt<br />
Hier kommen Wellnessfreunde<br />
und Sparfüchse auf ihre Kosten<br />
HERSBRUCK – Ein Geheimtipp für Ruhe und Entspannung ist die Fackelmann Therme in Hersbruck schon<br />
lange nicht mehr. Mitten im schönen Nürnberger Land gelegen ist sie seit vielen Jahren Anlaufpunkt für<br />
alle, die in schöner Umgebung die Seele baumeln lassen wollen. Immer wieder lassen sich die Verantwortlichen<br />
aber Neues einfallen, um den Besucherinnen und Besuchern Wellness auf höchstem Niveau zu bieten.<br />
Ganz neu ist da zum Beispiel die Fass-Sauna.<br />
Sie ist tatsächlich ein großes Holzfass, in dem<br />
man im kleinen Kreis ein besonderes Saunaerlebnis<br />
genießen kann. Sie eignet sich perfekt<br />
für kleine Feierlichkeiten mit Freunden,<br />
Junggesellenabschiede, für romantische Zeit<br />
zu zweit und für alle, die sich ein Entspannungserlebnis<br />
der besonderen Art gönnen<br />
möchten. Bis zu sechs Personen haben darin<br />
Platz, für maximal zehn Leute kann die Fass-<br />
Sauna immer samstags von 12 bis 18 Uhr genutzt<br />
werden. Gebucht werden kann sie ganz<br />
einfach über die Homepage.<br />
Weil zum körperlichen und seelischen Wohlbefinden<br />
auch die Kulinarik gehört, hat die<br />
Therme ihr gastronomisches Angebot ebenfalls<br />
ausgeweitet, es umfasst nun wechselnde<br />
Tagesgerichte.<br />
Neben den Themenabenden mit Special-<br />
Aufgüssen jeden ersten Freitag im Monat<br />
locken im Herbst und Winter zudem noch<br />
ganz besondere Events nach Hersbruck. Am<br />
31. Oktober gibt es einen extra langen Halloweenspecial-Abend<br />
– warum nicht den gruseligsten<br />
Tag des Jahres mal ganz entspannt<br />
in der Therme verbringen? „Erholung in den<br />
Bergen“ heißt schließlich das Motto der Themenwoche<br />
von 6. bis 12. November, bei dem<br />
man „Hüttenfeeling" mit Almmusik, deftiger<br />
Brotzeit und österreichischen Speisen sowie<br />
Livemusik genießen darf.<br />
Fackelmann Welt<br />
Wer sich das passende Equipment für die<br />
heimische Kulinarik und das Hygge-Gefühl<br />
nach Hause holen möchte, muss gar nicht<br />
weiter als nach Hersbruck fahren. Denn in<br />
Altensittenbach hat die Firma Fackelmann
GESUNDHEIT ADVERTORIAL UND FITNESS<br />
GESUNDHEIT 55 UND FITNESS<br />
55<br />
bereits im Jahr 2019 ein El Dorado für alle<br />
eröffnet, die Zubehör, Ausstattung und Produkte<br />
rund ums Bad und die Themen Kochen,<br />
Backen, Zuhause und Genießen suchen.<br />
In jenem Jahr 2019 feierte der Weltmarktführer<br />
für Küchenhelfer und Backformen<br />
aus dem mittelfränkischen Hersbruck<br />
sein 100-jähriges Bestehen. Was als kleine<br />
Werksvertretung für Eisenwaren im Jahr<br />
1919 begann, hat sich im Lauf der Jahrzehnte<br />
zu einem global agierenden Familienunternehmen<br />
mit über 40 <strong>Business</strong> Units auf allen<br />
Kontinenten und mehr als 10.000 Produkten<br />
entwickelt.<br />
Die Fackelmann Welt ist ein moderner Flagship-Store,<br />
der auf rund 1900 Quadratmetern<br />
und zwei Etagen die Herzen höherschlagen<br />
lässt. In der Erlebniswelt finden sich alle<br />
Marken und Produkte, die das Fackelmann<br />
Brands-Universum zu bieten hat: Helfer<br />
zum Kochen, Backen, Grillen oder Badmöbel,<br />
Spiegel und Accessoires für Badezimmer und<br />
Gäste-WC, Dekorationsartikel und Sortimente<br />
rund um Haustier und Hobby.<br />
Das gut geschulte Fachpersonal hat immer<br />
einen Rat und kann Tipps und Inspiration geben.<br />
Sparfüchse aufgepasst: Gleich nebenan<br />
im angrenzenden Schnäppchenmarkt lässt<br />
es sich nicht nur herrlich stöbern, sondern<br />
auch eine ganze Reihe von Artikeln zu günstigen<br />
und attraktiven Preisen ergattern.<br />
Claudia Wunder<br />
Gewinnspiel<br />
Fotos: Fackelmann<br />
Links: Außenbereich Sauna<br />
Rechts: Fackelmann Welt<br />
<strong>Golf</strong> & <strong>Business</strong> verlost 5 x 250 Euro<br />
Warengutscheine für die Fackelmann Welt<br />
in Hersbruck<br />
&<br />
10 Familientickets für die Fackelmann<br />
Therme im Wert von 47,50 Euro.<br />
Wer teilnehmen möchte, schreibt eine E-Mail mit dem Betreff<br />
"Welt" oder "Therme" an golf@livinmedia.de
GESUNDHEIT UND FITNESS<br />
56<br />
Radiologe Dr. Christian Göller zum Thema Ganzkörper-MRT<br />
Tiefe Einblicke liefern<br />
wertvolle Hinweise<br />
NÜRNBERG – „Wir dürfen ihn nicht der Medizin des 20. Jahrhunderts überlassen“, stöhnt Dr. Leonard<br />
Horatio McCoy auf der Enterprise, wo ein Schwerverletzter ankommt. Der Schiffsarzt aus dem 23. Jahrhundert<br />
redet abschätzig über Ärzte, „die Wunden mit Nadel und Faden nähen und Chemotherapie einsetzen“.<br />
Letzteres ist zwar sogar noch im 21. Jahrhundert der Fall. Aber die moderne Radiologie mit ihren MRT- und<br />
CT-Geräten liefert bereits heute so genaue Bilder vom Inneren des Körpers, wie sie die frühen Star-Trek-<br />
Regisseure nicht für diese Zeit erwartet hätten. Ein Beispiel ist die Ganzkörper-MRT zur Vorsorge.<br />
„Damit können wir ohne Nebenwirkungen in<br />
einem Rutsch den gesamten Körperstamm<br />
vom Kopf bis zum Becken mit den wichtigsten<br />
Organen untersuchen“, sagt Dr. Christian<br />
Göller, Leiter der Privatpraxis Radiologie &<br />
Kollegen, die Geräte der neuesten Generation<br />
von Siemens Healthineers einsetzt. „Die<br />
bestechend genauen Bilder liefern wertvolle<br />
Hinweise, ob im Körper alles in Ordnung ist<br />
oder Tumore vorhanden sind, es Entzündungen,<br />
Gefäßerkrankungen oder orthopädische<br />
Probleme gibt“, erklärt der leidenschaftliche<br />
Triathlet und Läufer. Die Ganzkörper-MRT<br />
ohne Kontrastmittel und ohne Strahlenbelastung<br />
dauert knapp über eine Stunde.<br />
Bei der Mehrzahl der Ganzkörper-Scans, von<br />
denen die Praxis bis zu 20 pro Woche durchführt,<br />
ergeben sich harmlose Zufallsbefunde<br />
oder altersgemäße Veränderungen, die<br />
keiner Behandlung bedürfen. Göller, der in<br />
Spardorf im Team mit zwei weiteren Radiologen<br />
arbeitet, konnte aber dank der Scans<br />
auch schon viele ernste Erkrankungen feststellen,<br />
die sonst zunächst unentdeckt geblieben<br />
wären – von Nierentumoren über<br />
Gefäßaneurysmen im Gehirn bis zu Multipler<br />
Sklerose oder Morbus Crohn: „Je früher<br />
krankhafte Veränderungen erkannt werden,<br />
umso besser sind sie heilbar.“<br />
Wer kommt auf die Idee, sich von Kopf bis zum<br />
Becken scannen zu lassen? Es gibt drei Gründe:<br />
Gesundheitsvorsorge, Beschwerdeabklärung<br />
und Krebsnachsorge. „Die Jüngsten<br />
sind um die 30, die größte Gruppe zwischen<br />
40 und 60.“ Vorsorge plus Abklärung konkreter<br />
Beschwerden steht bei der Mehrheit<br />
im Vordergrund. „Typischerweise beginnt<br />
sich die Wirbelsäule ab dem 30. Lebensjahr<br />
zu melden wegen beginnendem Verschleiß,<br />
häufig sitzenden Tätigkeiten und damit verbundenen<br />
Fehlhaltungen.“ Viele wollen abklären,<br />
ob ihre Nackenschmerzen orthopädische<br />
Gründe haben oder andere Ursachen. Es<br />
können auch Kopf- oder Bauchbeschwerden<br />
sein oder unspezifische Symptome wie Abgeschlagenheit<br />
und Infektanfälligkeit.<br />
Zur dritten Gruppe gehören Krebspatienten,<br />
die das MRT zur Nachsorge nutzen – etwa<br />
bei Brustkrebs, um Metastasen auszuschließen.<br />
„Dabei wird Kontrastmittel eingesetzt,<br />
weil es zum Beispiel gelegentlich im Gehirn<br />
zu Mikrometastasen kommen kann, die so<br />
winzig sind, dass man sie übersehen könnte.<br />
Wenn möglich, versuchen wir auf Kontrastmittel<br />
zu verzichten", sagt Dr. Göller.<br />
Denn die Kernspintomografie, die mit einem<br />
Magnetfeld und Radiowellen arbeitet und<br />
dadurch die Wassermoleküle (Protonen) anregt,<br />
liefert hochdetaillierte Schnittbilder,<br />
„die einen unglaublich starken Weichteilkontrast<br />
haben“, wie Göller fasziniert feststellt.<br />
Weil dieser im Gegensatz zu CT-Bildern<br />
so stark sei, brauche man mittlerweile häufig<br />
kein Kontrastmittel mehr.<br />
Was lässt sich erkennen? Und wo sind<br />
die Grenzen?<br />
Eine wichtige Information ist, ob sich im Gehirn,<br />
an Organen wie Nieren, Nebennieren,<br />
Lunge, Leber, Milz, Bauchspeicheldrüse oder<br />
an der Wirbelsäule tumoröse Veränderungen<br />
oder Metastasen befinden. „Davon lassen<br />
sich glatt begrenzte, mit Wasser gefüllte<br />
Zysten gut abgrenzen.“ Zysten habe jeder<br />
Zweite - etwa in Niere oder Leber, dies seien<br />
aber meist irrelevante Zufallsbefunde. Auch<br />
gutartige Hämangiome (Blutschwämmchen)<br />
sind weit verbreitet. Bösartige Tumore hingegen<br />
bestehen aus Weichteilge<strong>web</strong>e, sind oft<br />
unregelmäßig: „Sie respektieren die Gren-<br />
zur Person Christian Göller<br />
zur Person Christian Göller<br />
Dr. med. Christian Göller (37) ist Facharzt für Radiologie und Inhaber der<br />
Privatpraxis Radiologie Dr. Göller & Kollegen im Metropol Medical Center<br />
(MMC) in Erlangen-Spardorf und Nürnberg. Als leidenschaftlicher Triathlet und<br />
Läufer hat er sich auf Gesundheitsvorsorge und Sportradiologie spezialisiert.<br />
Im Bereich der Vorsorge bietet er Ganzkörper-MRT, ein KI-unterstütztes Demenz-MRT<br />
des Gehirns und Prostata-MRT an. Termine für Bildgebung (MRT,<br />
CT, digitales Röntgen) versucht die Praxis innerhalb einer Woche anzubieten<br />
– auch für Kassenpatienten als Selbstzahler.
zen nicht – und die Lymphknoten sind oft<br />
angeschwollen.“<br />
Weniger eindeutig ist es bei Schilddrüsenknoten.<br />
„Viele Menschen haben kleine<br />
Knoten in der Schilddrüse. Wenn viele bzw.<br />
raumfordernde Knoten vorliegen, empfehlen<br />
wir eine Abklärung mittels Ultraschall, Labor<br />
und Szintigrafie“, sagt der Radiologe und<br />
verweist darauf, dass es stets ein Vor- und ein<br />
Nachgespräch gibt: „Wir besprechen immer<br />
ausführlich mit den Menschen, wie man mit<br />
den Befunden umgehen sollte. Übertherapie<br />
wollen wir in jedem Fall vermeiden.“<br />
Er stellt klar, wo die Grenzen bei der Krebsvorsorge<br />
sind: Tumore an Verdauungsorganen<br />
sind im MRT selten darstellbar, da es<br />
sich bei Speiseröhre, Magen und Darm um<br />
Hohlorgane handelt – und hier die Endoskopie<br />
das Mittel der Wahl ist. „Ein Ganzkörperscan<br />
ersetzt weder Magen- noch Darmspiegelung.“<br />
Nur große Veränderungen am Darm<br />
seien erkennbar, aber keine Polypen – kürzlich<br />
fiel zufällig ein bösartiger Tumor im<br />
Zwölffingerdarm auf, der daraufhin entfernt<br />
werden konnte.<br />
Die Brustkrebsvorsorge mittels Mammografie<br />
und Mamma-Sonografie könne das Ganzkörper-MRT<br />
auch nicht ersetzen. Die Brust<br />
sei zwar oft gut abgebildet, aber es fällt nicht<br />
jeder Knoten auf. Mikrokalzifikationen sind<br />
nur in der Mammografie erkennbar. Myome<br />
sind ebenso wie Eierstockzysten darstellbar,<br />
aber meist nur relevant, wenn sie Probleme<br />
bereiten.<br />
„Je früher krankhafte<br />
Veränderungen erkannt<br />
werden, umso besser<br />
sind sie heilbar.“<br />
Gut sichtbar sind Entzündungen der Nasennebenhöhlen,<br />
der Gallenblase, in Lunge und<br />
Darm (Divertikulitis oder Morbus Crohn),<br />
aber auch Gallen- oder Nierensteine. Multiple<br />
Sklerose lässt sich meist dank eindeutiger<br />
Muster erkennen, zu sehen sind die für MS<br />
typischen Entzündungsherde im Gehirn und<br />
Rückenmark.<br />
Das Vor- und Nachgespräch ist auch für orthopädische<br />
Befunde essenziell. Denn die<br />
sind für die gesamte Wirbelsäule und Hüfte<br />
sehr detailliert. „Solange keine entsprechenden<br />
Beschwerden vorhanden sind, sind das<br />
nur Hintergrundinformationen“, sagt Göller.<br />
Armgelenke wie Schulter, Ellenbogen oder<br />
Finger oder Knie umfasst das Ganzkörper-<br />
MRT aus Zeitgründen nicht.<br />
Auch für die Schlaganfallprophylaxe liefert<br />
die Untersuchung mittels ToF-Angiografie<br />
wertvolle Hinweise: Hirngefäße und ihre<br />
Durchblutung sind sichtbar, Aneurysmenkönnen<br />
erkannt und bei Bedarf beobachtet<br />
oder behandelt werden, Ablagerungen im<br />
Gehirn zeigen ein Risiko für Gefäßerkrankungen<br />
bzw. Schlaganfall.<br />
Kann man sich sicher fühlen, wenn wenig<br />
Auffälligkeiten vorliegen? „Keine Untersuchung<br />
ist hundertprozentig sicher“, sagt<br />
Göller. Aber es ist derzeit der beste bildgebende<br />
Check-up für die wichtigsten Organe,<br />
und wenn der Scan unauffällig ist, dürfe man<br />
beruhigt sein. Und: Ist einmal ein Status erhoben,<br />
sind Vergleichsbilder für spätere<br />
Scans verfügbar, die es noch einfacher machen,<br />
krankhafte von harmlosen Befunden<br />
zu unterscheiden.<br />
Stephanie Rupp<br />
Weitere Infos unter: www.radiologie-mmc.de/erlangen-spardorf
ADVERTORIAL<br />
GESUNDHEIT UND FITNESS<br />
58<br />
Orthopäde Dr. Marco Börner weiß, was <strong>Golf</strong>er plagt<br />
Schnelle, sanfte und<br />
effektive Hilfe<br />
SCHWABACH – Der <strong>Golf</strong>sport ist nicht nur extrem abwechslungsreich, die <strong>Golf</strong>runde an der frischen Luft tut auch<br />
der Seele gut. Aber viele <strong>Golf</strong>er wissen auch: Manchmal spielt der Körper nicht ganz mit, es kommt zu Schmerzen<br />
zum Beispiel an Wirbelsäule, Ellenbogen oder der Schulter. In diesem Fall ist es wichtig, einen erfahrenen<br />
Orthopäden zu haben, der möglichst schnell, effektiv und am besten ohne OP behandeln kann. Der renommierte<br />
Orthopäde und Unfallchirurg Dr. Marco Börner steht Sportlern genau mit diesem Konzept zur Seite.<br />
In seiner Schwabacher Privatpraxis mit angeschlossener<br />
Physiotherapie hat sich der<br />
frühere Chefarzt auf die rein konservative,<br />
nicht operative Therapie spezialisiert. „Behandeln<br />
statt gleich operieren“ ist sein Leitmotiv.<br />
Er bietet eine sanfte, aber zugleich<br />
hoch effektive Medizin mit extremst kurzen<br />
Wegen auch bei nötiger Diagnostik durch andere<br />
Fachbereiche. Unter seinen Patienten,<br />
die hier die komplette Diagnostik und Therapie<br />
unter einem Dach finden, sind sehr viele<br />
<strong>Golf</strong>er und Profisportler. Er betreut unter<br />
anderem als Mannschaftsarzt die Bundesliga-Tennisprofis<br />
des 1. FCN, aber auch Triathleten<br />
und Leichtathleten.<br />
Bei Dr. Marco Börner ist vieles anders als gewohnt.<br />
Das merkt der Patient nicht nur schon<br />
am Empfang, sondern auch in dem sehr geräumigen<br />
Wartezimmer der erst in diesem<br />
Jahr neu gebauten Praxis im Hembacher<br />
Weg in Schwabach, in die der Arzt, der gleich<br />
mehrere Facharzt-Titel hat, im Mai gezogen<br />
ist. Auf dem sehr bequemen Sofa sitzend<br />
schaut man entspannt auf einem riesigen<br />
Flatscreen die neuesten Nachrichten oder<br />
Dokumentationen – und könnte für einen<br />
Moment glatt seine Probleme vergessen, wegen<br />
der man hier ist.<br />
<strong>Golf</strong>spieler kommen typischerweise mit<br />
Schmerzen im Rücken, im Ellenbogen oder<br />
in der Schulter zu Dr. Börner, es können aber<br />
auch Hüft- oder Kniebeschwerden sein. Der<br />
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie,<br />
für Chirurgie, für spezielle Unfallchirurgie<br />
und für Notfallmedizin hat viel Erfahrung<br />
mit Operationen – aber genau die empfiehlt<br />
er nur noch, wenn daran wirklich nichts<br />
mehr vorbeiführt. Nur dann vermittelt er an<br />
spezialisierte Kollegen. Doch das ist nur selten<br />
der Fall, denn Börner weiß: Es gibt sehr<br />
viele Wege, Operationen an der Wirbelsäu-
Dr. Börner betont, dass es hier nicht nur auf<br />
eine exakte Diagnose ankommt, sondern<br />
auch bei der Therapie besondere Vorsicht<br />
geboten ist. „Ich führe deshalb Infiltratiole<br />
und an den Gelenken zu vermeiden und<br />
gleichzeitig den Spaß am Sport zu erhalten.<br />
Doch wie konkret hilft er <strong>Golf</strong>ern weiter – und<br />
was macht er anders als andere Orthopäden?<br />
Dr. Börner hat hier ein einzigartiges Konzept,<br />
das seinesgleichen sucht: Natürlich untersucht<br />
er zunächst den Patienten ausgiebig<br />
und individuell. Wenn dann eine weiterführende<br />
Diagnostik – etwa durch eine Magnetresonanztomographie<br />
(MRT) – nötig ist, stellt<br />
er aber keinen Überweisungsschein dafür<br />
aus und schickt den Patienten damit wieder<br />
nach Hause. Statt sich jetzt erst einmal um<br />
einen MRT-Termin zu kümmern, geht der<br />
Betroffene hier umgehend zum MRT in die<br />
kooperierende Radiologie-Praxis eine Etage<br />
tiefer.<br />
„Noch während der Patient sich wieder anzieht,<br />
bekomme ich bereits die Bilder digital<br />
auf meinen PC übermittelt. Ich sehe sie mir<br />
an und kann die Befunde schon ein paar Minuten<br />
später mit dem Patienten auf einem<br />
großen Monitor besprechen. Dann kann die<br />
Therapie sofort beginnen“, sagt Dr. Börner.<br />
So schnell geht es in anderen Praxen nicht.<br />
Ähnlich zeitsparend läuft es ab, falls neurologische<br />
oder kardiologische Diagnostik<br />
nötig sein sollte. Auch diese kann direkt im<br />
gleichen Haus stattfinden.<br />
Und wie geht es dann weiter? Das kommt<br />
natürlich auf die Diagnose an. Es gibt unterschiedliche<br />
Arten von Therapien, auf die<br />
sich der Orthopäde neben weiteren besonders<br />
spezialisiert hat: Infiltrationen an der<br />
ADVERTORIAL<br />
GESUNDHEIT UND FITNESS<br />
59<br />
Wirbelsäule, Hyaluroninjektionen, Hochfrequenz-<br />
und Lasertherapie.<br />
Viele Menschen haben Rückenschmerzen<br />
wegen Verschleißerscheinungen an der Wirbelsäule<br />
und als Folge oft auch Einengungen<br />
im Spinalkanal. Ihnen kann Dr. Börner bei<br />
entsprechender Indikation durch die sogenannte<br />
Infiltrationstherapie helfen, die bei<br />
ihm stets unter Kontrolle von Computertomografie<br />
(CT) stattfindet und die sehr effektiv<br />
sei. Mit einer dünnen Nadel werden dabei<br />
Medikamente eingespritzt. Dank vorheriger<br />
Betäubung wird das Verfahren in der Regel<br />
nicht als schmerzhaft wahrgenommen.<br />
Auch <strong>Golf</strong>spieler sind von Rückenschmerzen<br />
häufig betroffen, da auch sie mit zunehmendem<br />
Alter unter Arthrose leiden. Bei Arthrose<br />
sind etwa die Knorpel in den Facettengelenken<br />
abgerieben – und bei Bewegung<br />
reiben die Gelenke dann stärker aufeinander,<br />
was zu Schmerzen führen kann – sofern eine<br />
Arthrose aktiv ist. Ist sie passiv, erkennt der<br />
Arzt sie zwar auf dem MRT, sie führt dann<br />
aber nicht zu Schmerzen. Ist sie aktiv, lässt<br />
sie sich zwar nicht stoppen. Aber – und das<br />
ist die gute Nachricht: Sie lässt sich behandeln.<br />
Bei <strong>Golf</strong>ern können sich durch die<br />
scherenartigen Rotationsbewegungen beim<br />
Abschlag die Schmerzen an der Lendenwirbelsäule<br />
verstärken.<br />
nen direkt an die erkrankten Stellen an der<br />
Wirbelsäule oder in den Nervenkanal ausschließlich<br />
unter CT-Kontrolle durch.“ Er<br />
erklärt auch, warum das so wichtig ist und<br />
warum er nicht wie manch andere Kollegen<br />
dabei auf Röntgenkontrolle setzt: „Im CT<br />
sehe ich nicht nur den Knochen wie beim<br />
Röntgen, sondern den gesamten Nerv und<br />
auch die Weichteilstrukturen. Somit hat die<br />
Infiltrationsbehandlung unter CT-Kontrolle<br />
einen viel höheren Schutzfaktor“, erklärt<br />
er. Konkret: Das Risiko, aus Versehen den<br />
Nerv anzustechen, ist somit so gut wie ausgeschlossen.<br />
Sehr oft führt diese Therapie schon zu<br />
schneller Besserung. „Merkt man allerdings,<br />
dass die Spritze hilft, die Wirkung aber zeitlich<br />
begrenzt ist, wiederholt man die Behandlung.<br />
Reicht das nicht, kann ich die Wirbelgelenke<br />
minimalinvasiv veröden“, erklärt<br />
Dr. Börner. Diese sogenannte Denervierung<br />
wirke dann in der Regel sehr nachhaltig.<br />
Ebenso wie die Infiltrationsbehandlung –<br />
diese führt Dr. Börner übrigens auch oft bei<br />
Hürftgelenksarthrose mit Erfolg durch - wird<br />
sie ambulant in der Praxis durchgeführt. In<br />
beiden Fällen kann der Patient schnell wieder<br />
nach Hause. Er braucht weder stundenlang<br />
liegenbleiben noch sei er bewegungsmäßig<br />
tagelang eingeschränkt.<br />
Unterstützend bietet die Praxis eine integrierte<br />
Physiotherapie an. Das ist wieder so<br />
eine Besonderheit, wie man sie sonst kaum<br />
finden dürfte: „Ich habe tägliche Bespre-<br />
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GESUNDHEIT UND FITNESS<br />
60<br />
ebenso hilfreich bei Entzündungen<br />
und Verletzungen in Knie, Hüfte,<br />
Sprunggelenk und auch an der Wirbelsäule.<br />
chungen mit meiner Physiotherapeutin“, berichtet<br />
Börner. „So bekomme ich regelmäßig<br />
Rückmeldungen zu meinen Patienten.“ Und<br />
noch etwas kommt hinzu: „Falls die Physiotherapeutin<br />
während ihrer Behandlung<br />
außergewöhnlich starke Verhärtungen oder<br />
Blockaden bemerkt, gibt sie mir sofort Bescheid,<br />
und ich kann mir das direkt ansehen<br />
und bei der Behandlung sofort berücksichtigen.“<br />
Welche Behandlung empfiehlt Dr. Börner bei<br />
Problemen an Ellenbogen, Schulter, Knie und<br />
Hüfte?<br />
Bei durch Arthrose ausgelösten Schmerzen<br />
hat er sehr gute Erfahrungen mit Hyaluron-Injektionen<br />
gemacht. Das wirke gezielt<br />
in allen Gelenken wie Schulter, Ellenbogen,<br />
Sprunggelenk, Knie und Hüfte. Lediglich<br />
die Wirbelgelenkt am Rücken seien dafür zu<br />
klein. „Hyaluron verbessert die Gleitfähigkeit<br />
im Gelenk, weil es von der Konsistenz her<br />
wie ein Gel ist und die Rutschfähigkeit verbessert.<br />
Außerdem verändert es auch noch<br />
die Struktur des Knorpels: Die Beschaffenheit<br />
eines trockenen und sehr rissigen Knorpels<br />
wird verbessert und damit der Abrieb<br />
reduziert, der durch die Arthrose ausgelöst<br />
wird“, erklärt der Experte das Wirkprinzip.<br />
Bei zwei weiteren Verfahren, die der Facharzt<br />
oft anwendet – gerade auch bei <strong>Golf</strong>ern<br />
- kommt er ganz ohne Injektionen aus: bei<br />
der Magnetfeldtherapie (Hochfrequenztherapie)<br />
sowie bei der Lasertherapie, die sich<br />
auch kombinieren lassen und in der Regel<br />
fünf Mal im Abstand von jeweils einer Woche<br />
durchgeführt werden. Sie sind vor allem<br />
bei Problemen mit Ellenbogen (Tennis- und<br />
<strong>Golf</strong>-Ellenbogen) und Schulter gefragt, aber<br />
Mit der Magnetfeldtherapie behandelt<br />
Dr. Börner einen Entzündungsbereich<br />
zum Beispiel an<br />
einem Gelenk. „Bei einer Entzündung<br />
verändert sich die elektrische<br />
Ladung einer Zellmembran“, erklärt<br />
der Mediziner. „Das Magnetfeld bewirkt<br />
dann, dass diese veränderte<br />
Ladungsspannung der Zelle wieder<br />
in eine normale Ladungsspannung<br />
umgewandelt wird. Dadurch bildet<br />
sich die Entzündung an der Struktur<br />
zurück.“ Beim Laser ist die Wirkung<br />
ähnlich. Wirksam sind beide<br />
Verfahren bei jeder Art von aktiver<br />
Arthrose. „Denn: Bei aktiver Arthrose<br />
gibt es in diesem Moment<br />
einen Reiz-/Entzündungszustand,<br />
den man mit diesen Methoden sehr<br />
gut behandeln kann“, sagt der Experte. Auch<br />
weitere Therapiemöglichkeiten wie Stoßwellentherapie,<br />
Reizstromtherapie und Akupunktur<br />
bietet er bei Bedarf an. Doch immer<br />
gilt: Jede gute Therapie ist individuell und<br />
beruht auf einer ausgiebigen Diagnostik.<br />
Wie erwähnt, sparen sich Patienten bereits<br />
bei der Diagnostik in der modernen Praxis in<br />
Schwabach viel wertvolle Zeit.<br />
Dr. med. Marco Börner<br />
Hembacher Weg 22<br />
91126 Schwabach<br />
Stephanie Rupp<br />
Tel.: 09122 6309-100<br />
E-Mail.: praxis@dr-boerner.de<br />
Website: orthopaede-schwabach.de<br />
zur Person Dr. med. Marco Börner<br />
zur Person Dr. med. Marco Börner<br />
Dr. med. Marco Börner (50) ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie,<br />
für Chirurgie, für spezielle Unfallchirurgie und für Notfallmedizin. Er ist Inhaber<br />
der Privatärztlichen Praxis für Orthopädie und Unfallchirurgie Dr. Marco<br />
Börner. Dr. Börner hat an der Universität Erlangen-Nürnberg Medizin studiert.<br />
Er war als leitender Arzt für Orthopädie und Unfallchirurgie an der Schön<br />
Klinik in Fürth sowie mehrere Jahre als Chefarzt für Orthopädie, Unfallchirurgie<br />
und Wirbelsäulenchirurgie an einer Klinik in der Nähe von Würzburg<br />
tätig. Seit über sieben Jahren ist er nun als niedergelassener Arzt tätig. Seine<br />
Schwerpunkte sind neben dem gesamten Spektrum der Orthopädie und Unfallchirurgie<br />
die nichtoperative/konservative Wirbelsäulentherapie und die<br />
Sportmedizin. Er ist Mannschaftsarzt der Bundesliga-Tennisabteilung des<br />
1.FC Nürnberg.
ADVERTORIAL<br />
GESUNDHEIT UND FITNESS<br />
61<br />
Gute<br />
Perspektiven<br />
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Wer sein Vermögen anlegen will, hat heutzutage<br />
fast unbegrenzte Möglichkeiten. Dabei den<br />
Überblick zu behalten, ist nicht gerade leicht –<br />
und es kostet viel Zeit. Zeit, die viele Menschen<br />
lieber für andere Dinge verwenden möchten. Sie<br />
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FOTOS: © Hapag-Lloyd Cruises, eine Unternehmung der TUI Cruises GmbH<br />
ADVERTORIAL<br />
REISEN<br />
62
ADVERTORIAL<br />
REISEN<br />
63<br />
Wie Hapag-Lloyd Cruises Lieblingssport und Luxusreise kombiniert<br />
Leinen los zu den<br />
schönsten Greens<br />
NÜRNBERG – Die nahende Winterpause überbrücken und den verschneiten <strong>Golf</strong>plätzen entkommen?<br />
Der Kreuzfahrtanbieter Hapag-Lloyd Cruises hat dafür mit <strong>Golf</strong> & Cruise ein bewährtes Angebot in<br />
seinem Programm. Die Idee: Das Reisen mit <strong>Golf</strong>spielen an besonderen Orten zu verbinden. Die Auswahl<br />
an Orten mit <strong>Golf</strong>plätzen, die während einer Kreuzfahrt angesteuert werden können, ist groß.<br />
Von den schottischen Links über tropische Paradiese in der Karibik bis hin zu den herausfordernden<br />
Kursen Südafrikas – insgesamt sieben verschiedene Routen stehen zur Wahl. Im Winter besonders<br />
hoch im Kurs: Neuseeland, Südafrika oder die USA.<br />
<strong>Golf</strong> & Cruise kombiniert den Luxus auf einem<br />
Kreuzfahrtschiff mit der Leidenschaft<br />
des <strong>Golf</strong>spiels. An Bord genießen die Gäste<br />
nicht nur die Annehmlichkeiten des Schiffes,<br />
sondern auch individuell zugeschnittene<br />
<strong>Golf</strong>pakete, die den Zugang zu exklusiven<br />
<strong>Golf</strong>plätzen der Welt ermöglichen.<br />
Eine dieser Routen führt im Juni 2024 wieder<br />
durch die Ostsee und lässt in nördlichen<br />
Gefilden das <strong>Golf</strong>erherz höherschlagen. Die<br />
EUROPA, laut Berlitz Cruise Guide 2020 das<br />
beste Kreuzfahrtschiff der Welt, legt in Hamburg<br />
ab und bringt ihre Passagiere in zwölf<br />
Tagen unter anderem in die Metropolen nach<br />
Danzig, Helsinki, Stockholm und Kopenhagen.<br />
Wer ein exklusives <strong>Golf</strong>paket gebucht<br />
hat, kommt hier auf seine Kosten und kann<br />
auf den Anlagen des Sierra <strong>Golf</strong> Club in Danzig,<br />
<strong>Golf</strong> Talma in Helsinki, Bro Hof Slott <strong>Golf</strong><br />
Club in Stockholm und Kokkedal <strong>Golf</strong>klub auf<br />
top gepflegten Plätzen den Ball abschlagen.<br />
Dieses auf <strong>Golf</strong>er zugeschnittene Kreuzfahrtangebot<br />
bietet enorme Vorteile, verspricht<br />
Anja Kruse: „Man ist ja gewohnt immer alles<br />
selbst zu organisieren: Das Equipment, die<br />
Buchung der Abschlagszeit oder das Hotel.<br />
Um all das muss man sich bei dieser Reise<br />
nicht kümmern. Es ist so herrlich bequem.<br />
Man hat ja sein Hotel immer mit dabei.“ Gemeinsam<br />
mit ihrem Mann Dieter Kruse führt<br />
sie in Bayreuth seit Jahrzehnten das TUI ReiseCenter<br />
am Hohenzollernring. Sie spricht<br />
aus Erfahrung: Auf insgesamt 32 verschiedenen<br />
Schiffen hat sie mit ihrem Mann die<br />
Welt bereist – und auch diese Ostsee-Reise<br />
wird das Ehepaar Kruse auf der EUROPA begleiten.<br />
Bei den Ausflügen steht eine Reiseleitung zur<br />
Verfügung. Sie koordiniert auch den Transfer<br />
und organisiert das Halfway. Nach einer<br />
gepflegten Runde zurück auf hoher See müssen<br />
die <strong>Golf</strong>er ihre Schläger auch nicht unberührt<br />
im Bag lassen. Wer sich individuell<br />
weiterentwickeln möchte, dem steht an Bord<br />
ein <strong>Golf</strong>-Professionell zur Verfügung. Auch<br />
Schnupperkurse (kostenpflichtig) werden<br />
von ihm organisiert. Ein <strong>Golf</strong>simulator rundet<br />
das Paket ab. Und bei einem exklusiven<br />
Dinner lässt sich abschließend auch über die<br />
Tücken und Freuden des Sports wunderbar<br />
fachsimpeln.<br />
„Die Reise ist perfekt für <strong>Golf</strong>er, die sich um<br />
nichts kümmern wollen und Wert auf Luxus,<br />
guten Service und eine tolle Küche legen.<br />
Luxus, <strong>Golf</strong>, entspannte Tage“, fasst es Geschäftsführer<br />
Jörg Grießinger vom TUI ReiseCenter<br />
am Stresemannplatz in Nürnberg<br />
zusammen. Der erfahrene Reise-Profi hat<br />
selbst schon auf verschiedenen Kontinenten<br />
den Schläger geschwungen und legt neben<br />
seiner Kreuzfahrt-Beratung einen Schwerpunkt<br />
auf Urlaubsreisen in den USA – egal,<br />
ob mir der Harley, dem Wohnmobil oder dem<br />
Auto.<br />
Für <strong>Golf</strong>liebhaber und solche, die es werden<br />
wollen, sind die <strong>Golf</strong> & Cruise-Angebote von<br />
Hapag-Lloyd Cruises eine wunderbare Symbiose,<br />
die das Reiseerlebnis mit dem <strong>Golf</strong>spiel<br />
aufregend verbindet. Für individuelle Reiseplanungen<br />
und -anfragen auch zu anderen<br />
Destinationen und von anderen Anbietern<br />
stehen die Experten Anja & Dieter Kruse und<br />
Jörg Grießinger in ihren TUI ReiseCentern<br />
gerne zur Verfügung.<br />
Stefan Jablonka
KOLUMNE<br />
64<br />
Die G&B-Kolumne für ein inspiriertes Leben und <strong>Golf</strong>en<br />
Leben wie ein Pro<br />
Es ist immer wieder schön, mal wieder etwas<br />
über sich selbst zu lernen. Gerade als<br />
Coach und Mentorin – immerhin habe ich<br />
es mir zur Aufgabe gemacht, andere zum<br />
genauen Hinschauen zu führen. Um ihre<br />
blinden Flecken zu finden, die er nicht umsonst<br />
so heißen. Wir selber sehen sie nicht.<br />
Bei einem der letzten Sommerfeste dieses<br />
Jahres habe ich einen solchen blinden Fleck<br />
bei mir entdeckt. Ich saß in dem wunderbaren<br />
Garten, freute mich an der bunten<br />
Gästeschar und unterhielt mich mit Menschen,<br />
die von weiter herkamen. Es ging<br />
darum, dass sie im Kofferraum kein Platz<br />
für fränkische Spezialitäten haben, weil<br />
beide ihre <strong>Golf</strong>bags dabei hätten. Also begann<br />
die übliche Konversation: „Ach Du<br />
spielst <strong>Golf</strong>? Und wo wollt Ihr in der Region<br />
spielen?“ Und so weiter. Da sagt die Frau –<br />
nach ihrem Handicap gefragt – doch zu mir:<br />
„Ach das ist mir völlig egal. Ich spiele so ein<br />
bisschen, manchmal gelingt mir auch was.<br />
Selten, aber ich genieße einfach die Zeit auf<br />
dem <strong>Golf</strong>platz mit meinem Mann.“<br />
In mir tat sich innere Empörung auf. Etwas,<br />
was aus der Tiefe hoch köchelt. Der Verstand<br />
sagte sofort: „Recht hat sie, so macht<br />
man das.“ Das Gefühl aber war: „Also, so<br />
geht das ja nicht. Ein wenig Ehrgeiz gehört<br />
schon dazu. Gerade als Frau, wo es immer<br />
noch so viele Klischees über Frauen auf<br />
dem <strong>Golf</strong>platz gibt, da muss frau doch zeigen<br />
und beweisen, dass…“ Und so weiter<br />
und so fort. Da kam sie wieder, die Einsatzund<br />
Leistungsprägung, von der ich schon<br />
lange nicht mehr behaupte, sie völlig überwunden<br />
zu haben. Sie bekommt kein Futter<br />
mehr von mir, aber sie hat einen langen<br />
langen Atem.<br />
Tatsächlich war ich lange nicht mehr auf<br />
dem <strong>Golf</strong>platz aus vielen Gründen, unter<br />
anderem, weil es mir zu anstrengend wurde,<br />
in meiner Freizeit auch noch ständig an<br />
mir selbst zu arbeiten. Das ist meine Berufung<br />
und gehört zu meinem Beruf. Da will<br />
ich in meiner Freizeit etwas machen, was<br />
mir körperlich guttut, wo ich aber nicht<br />
groß was falsch machen kann. Eben wegen<br />
meines mir bekannten Ehrgeizes möchte<br />
ich in meiner Freizeit etwas tun, was mir<br />
keine Optimierung abfordert. Das war mein<br />
Gedanke, warum ich eine <strong>Golf</strong>pause einlege.<br />
Ich war zu sehr mit Distanzen, Schlägern,<br />
Hölzern und Eisen befasst, mit „warum<br />
war ich dieses Mal so viel schlechter<br />
als beim letzten Mal? Was habe ich falsch<br />
gemacht was muss ich das nächste Mal unbedingt<br />
beachten?“ Der Spaß war raus.<br />
An besagtem Abend saß ich im Auto auf<br />
dem Heimweg und dachte mir: „Manchmal<br />
findest du Lehrer*innen an den erstaunlichsten<br />
Orten. Dort, wo du es nicht<br />
erwartest. Diese Dame mit dieser „unehrgeizigen“<br />
Einstellung war definitiv eine<br />
Lehrerin für mich. Sie hat mich an etwas<br />
erinnert.<br />
Wir Menschen neigen ja dazu, zu uns selbst<br />
wesentlich strenger zu sein und wesentlich<br />
härter über uns zu urteilen als es andere<br />
Menschen tun. Mir hilft es sehr, wenn ich<br />
mich dabei ertappe, wie ich wieder an mir<br />
rummeckere, mir die Frage zu stellen: „Wie<br />
würde ich jetzt mit einer wirklich engen<br />
Freunden sprechen?“ Ich ändere meinen<br />
sogenannten Selftalk dann. Von der Kritik<br />
hin zur Ermutigung. Denn letztlich geht<br />
es doch im Leben nicht darum, wie gut wir<br />
etwas machen, sondern dass wir genießen,<br />
was wir tun. Erfahrungsgemäß bin ich dann<br />
auch am besten. Denn das soll nicht heißen,<br />
dass wir uns nicht verbessern wollen. Ich<br />
habe allerdings an diesem Abend für mich<br />
gelernt, dass Spaßhaben und Leichtigkeit<br />
in meiner Freizeit definitiv das wichtigste<br />
Ziel ist. Also was ist für mich die Conclusio?<br />
Einfach gehen. Einfach machen. Einfach<br />
Spaß haben. Punkt.<br />
Ihnen viel Freude dabei,<br />
herzliche Grüße,<br />
Isabel Lasthaus<br />
zur Person Isabel Lasthaus<br />
zur Person Isabel Lasthaus<br />
Nach dem Studium war Isabel Lasthaus als Redakteurin für die<br />
„Nürnberger Zeitung“ tätig, bevor sie sich 2008 als Yogalehrerin<br />
selbstständig machte. Sie bildet seit zehn Jahren bundesweit<br />
Yogalehrerinnen und Yogalehrer aus. Ihr Schwerpunkt liegt mittlerweile<br />
auf Coaching (nach Tony Robbins) und Hypno-Coaching<br />
(nach Marisa Peer), was auch im Sport viel Anwendung findet.<br />
2019 machte sie ihre Platzreife und pflügt seitdem den Rasen<br />
im <strong>Golf</strong>club Gerhelm. Ab und an erfreut sie ihre Pro. Hält meist<br />
nicht lange an.<br />
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Impressum<br />
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Geschäftsführer:<br />
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