B2B-Fachmagazin zur Fakuma 2023
Liebe Leserinnen und Leser, wir freuen uns, Ihnen unser Online-Magazin zur Fakuma 2023 vorzustellen! Die internationale Messe für Kunststoffverarbeitung bietet vom 17. bis 21. Oktober 2023 spannende Einblicke in Trends, Entwicklungen und wertvolle Tipps für Ihr Business. Entdecken Sie aufregende Themen von Branchenexperten, Best-Practice-Lösungen und Produktneuheiten. Unser breites Themenspektrum liefert Ihnen wertvolle Anregungen und Inspiration für Ihre Geschäftsentwicklung. Wir setzen auf fundierte, praxisnahe Berichterstattung, um Ihnen einen echten Mehrwert zu bieten. Überzeugen Sie sich selbst und tauchen Sie in die Welt der Fakuma 2023 ein! Herzliche Grüße Ihr Wirtschaft Kompakt-Team
Liebe Leserinnen und Leser,
wir freuen uns, Ihnen unser Online-Magazin zur Fakuma 2023 vorzustellen! Die internationale Messe für Kunststoffverarbeitung bietet vom 17. bis 21. Oktober 2023 spannende Einblicke in Trends, Entwicklungen und wertvolle Tipps für Ihr Business. Entdecken Sie aufregende Themen von Branchenexperten, Best-Practice-Lösungen und Produktneuheiten. Unser breites Themenspektrum liefert Ihnen wertvolle Anregungen und Inspiration für Ihre Geschäftsentwicklung. Wir setzen auf fundierte, praxisnahe Berichterstattung, um Ihnen einen echten Mehrwert zu bieten. Überzeugen Sie sich selbst und tauchen Sie in die Welt der Fakuma 2023 ein!
Herzliche Grüße
Ihr Wirtschaft Kompakt-Team
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Ausgabe 10-2023
kostenfrei
Wirtschaft Kompakt
Das B2B-Fachmagazin
FAKUMA
Friedrichshafen
2023
Seite 4:
Highlights der Fakuma 2023:
Kunststoff-Fest in Friedrichshafen
Entdecken Sie zukunftsweisende
Technologien und nachhaltige Lösungen
aus der Welt der Kunststoffverarbeitung
@ istockphoto.com / danchooalex
Seite 12:
Fachinterview mit Andreas Zöttl
von ODONICS YOUR-TOOL GmbH
Wie hochpräzise Werkzeuge hergestellt
werden und welche Entwicklungen
die Zukunft der Branche bestimmen
Seite 16:
F3-Compositor: 3D-Ablage und
Fügen von UD-Tape-Halbzeugen
Innovative Technologie eröffnet neue
Möglichkeiten in der Werkzeugfertigung
und Leichtbaukomponenten
Seite 20:
Kunststoffkreislauf am IKT:
Nachhaltigkeit und Innovationen
Biokunststoffe, Recycling und
wegweisende Werkstoffentwicklung
im Fokus der Forschung
Treffen Sie uns
dieses Jahr auf der:
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Halle A3
Stand 3205
WENZ Kunststoff GmbH & Co. KG
- Steht für effiziente, innovative
und nachhaltige Lösungen in der
Kunststoffperipherietechnik
- Spezialist Materialtrocknung und
-förderung, Temperier- und
Kühltechnik, Kunststoffrecycling,
Separierung und Entstaubung
- Prozessübergreifend für Kunden
aller Unternehmensgrößen
tätig – unterstützt mit Beratung,
Projektplanung, Sondermaschinenbau,
Verbrauchsartikeln, Reparatur
und Wartungsservice aller
Peripheriegeräte sowie laufend neuen
Eigenentwicklungen
- Macht auch bestehende Anlagen
aller Hersteller und jeden Alters
mit RETROFIT effizienter, umweltfreundlicher
und moderner
- Zahlreiche Patente im Bereich
der Materialversorgung, die in der
Produktion nachweisbar für mehr
Effizienz und eine Reduzierung der
Emissionen sorgen
- National und international tätig
GRAVIMETRIE
FERTIGTEILHANDLING
ZENTRALE
FÖRDERANLAGEN
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TROCKNUNGSTECHNIK
Kunststoff
GmbH & Co. KG
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ZUBEHÖR FÜR DIE
KUNSTSTOFF-
VERARBEITUNG
PROJEKTUMSETZUNG,
SERVICE, REPARATUR
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
14 Maßgeschneiderte Leichtbaulösungen aus
einer Hand
4 Fakuma 2023
Kunststoff-Fest in Friedrichshafen
6 Revolution oder Evolution
Energieeffizienter und innovativer geht es nicht
8 Round-Table-Diskussion
„Kunststoff – Wertstoff statt Problemstoff“
16 F3-Compositor ermöglicht 3D-Ablage und
gleichzeitiges Fügen von thermoplastischen
UD-Tape-Halbzeugen
10 Kunststoffe und Kunststoffverarbeitung aus
Österreich
Surprisingly Ingenious
18 Wertstoff Kunststoff im Fokus!
20 Kunststoffkreislauf am IKT
12 FACHINTERVIEW: „Dort, wo bisher händisch
poliert wurde, fräsen wir“
21 Impressum
Bilder oben: © P. E. Schall GmbH & Co. KG, ODONICS YOUR-TOOL GmbH, Fraunhofer IMWS,
IKT Institut für Kunststofftechnik - Universität Stuttgart
Wirtschaft Kompakt
Ihr B2B-Fachmagazin
zur FAKUMA 2023
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Mit vielen Highlights und innovativen Ideen,
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• Neue Produkte und Technologien für die Branche
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FAKUMA 2023
Bild: © P. E. Schall GmbH & Co. KG
Fakuma 2023
Kunststoff-Fest in Friedrichshafen
Auf der 28. Fakuma, internationale Fachmesse
für Kunststoffverarbeitung, vom 17. bis
21. Oktober 2023 in Friedrichshafen, sind
alle Hallen belegt. Die letzten Vorbereitungen stehen
vor dem Abschluss. Das weltweit führende
Messehighlight in Sachen Spritzgießen, Extrusionstechnik,
Thermoformen und 3D-Printing und stellt
sich den zukunftsweisenden Themen Kreislaufwirtschaft,
Digitalisierung, Prozessautomatisierung
und Energieeffizienz.
Die Fakuma 2023 verspricht ein Fest für den Kunststoff
zu werden. „Die Stimmung ist gut, die Aussteller freuen
sich darauf, ihre zukunftsfähigen Lösungen zu zeigen,
und die Fachbesucher dürfen sich auf eine inspirierende
Messe freuen,“ sagt Annemarie Schur, Fakuma-
Projektleiterin beim Messeveranstalter P. E. Schall. Die
Themen Kreislaufwirtschaft, Recycling und Nachhaltigkeit
werden in den Fokus genommen. Für Hersteller
und Anwender ist eine ökologisch verträgliche Kunststoffproduktion
und -bearbeitung in den Mittelpunkt
gerückt. Ganz oben stehen hochwertige und langlebige
Kunststoff-Hightech-Lösungen, die in unterschiedlichsten
Branchen zum Einsatz kommen und dort unverzichtbar
sind – zum Beispiel in der Energietechnik,
bei der Mobilität, im Bauwesen, bei technischen Komponenten
sowie im Konsum- und Einrichtungsbereich.
Die Fakuma will zeigen, dass sich das hochkomplexe
Themenfeld Kunststoff in den Klimaschutz und die
Kreislaufwirtschaft einbetten lässt und in besonderer
Weise zukunftsgerichtet ist.
Fachbesucher profitieren von
Praxisnähe und Themenfokussierung
Die Fakuma wird auch in diesem Jahr durch ihren
hohen Praxisbezug überzeugen. Es werden technologische
Trends und ihre Verwirklichung in der Serie
4 Wirtschaft Kompakt
FAKUMA 2023
gezeigt. Energieeffizienz, Nachhaltigkeit, Design for
Recycling und auch KI-basierte Lösungen werden an
vielen Stellen thematisiert, weil sie treibende Entwicklungsfaktoren
sind. Unternehmen haben am Einsparpotenzial
im intelligenten Zusammenspiel zwischen
Maschinen, Werkzeugen und Peripherietechnik, vor
allem im Bereich des thermischen Prozessmanagements,
weitergearbeitet. In den Hallen A1 bis A7, B1
bis B5 sowie auf den Foyerflächen Ost und West samt
dem Übergang Ost erlebt die Branche der Kunststoffbe
– und verarbeitung neue Produkte und technologische
Lösungen. Ein Besuch der Fakuma 2023 wird sich
auf jeden Fall lohnen, denn auf der Messe-Agenda stehen
gewohntermaßen weiterentwickelte Maschinen
ebenso wie optimierte Prozesse und zukunftsweisende
Geschäftsmodelle.
Ebenso werden die aktuell schwierigen Rahmenbedingungen
hinsichtlich Preisentwicklung, Lieferketten und
Fachkräftemangel allerorts Thema sein.
Round-Table-Gespräch „Kunststoff –
Wertstoff statt Problemstoff!“
Auch eine neues Veranstaltungsformat steht auf dem
Messeprogramm der Fakuma 2023 – ein Round-Table-
Gespräch zum Thema „Kunststoff – Wertstoff statt Problemstoff!“
Es setzt die Wertigkeit des Kunststoffs und
seine besondere Bedeutung für jedermann in den Mittelpunkt.
Zugleich werden die problematischen Aspekte
erörtert und Möglichkeiten diskutiert, um die komplexen
Herausforderungen zu bewältigen. Namhafte
Vertreter aus Industrie, Forschung und Politik versammeln
sich am runden Tisch; sie werden Denkanstöße
geben und die Aufklärung über Kunststoff forcieren:
Achim Haid, Referat Kreislaufwirtschaft im Ministerium
für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg;
Prof. Dr. Martin Bastian, Präsident ZUSE-
Gemeinschaft und Vorstand SKZ Würzburg; Prof. Dr.
h.c. Werner Koch, Geschäftsführender Gesellschafter
Werner Koch Maschinentechnik; Ingemar Bühler, Geschäftsführer
Plastics Europe; Lothar Zapf, Zentrum
für Lebensmittel- und Verpackungstechnologie. Moderiert
wird die Runde von Dipl.-Ing. Markus Lüling am
17.10.2023 ab 16.30 Uhr im Konferenz-Zentrum West,
Raum Schweiz, Messe Friedrichshafen. Alle Interessierte
sind herzlich dazu eingeladen, die Diskussionsrunde
zu verfolgen!
Die Fakuma 2023, etablierter Branchentreffpunkt für
ein internationales Fachpublikum, erwartet auch 2023
wieder mehr als 40 Prozent Aussteller aus dem Ausland.
Anbieter und Anwender werden über fünf Messetage
das spannende und zukunftsrelevante Thema
Kunststoff von allen Seiten beleuchten. Das Ausstellerforum
mit hochkarätigen Fachvorträgen verspricht inspirierende
Anstöße zu allen relevanten Themen.
Text & Bild: © P. E. Schall GmbH & Co. KG
Wirtschaft Kompakt
5
FAKUMA 2023
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FAKUMA 2023
Halle A3 / Stand 3205
Revolution oder Evolution
Energieeffizienter und innovativer geht es nicht
Bild: © WENZ Kunststoff GmbH & Co. KG
Seit 1997 befasst sich die
WENZ Kunststoff GmbH &
Co. KG mit der Kunststoffperipherietechnik.
Ihr Technologiefokus
liegt auf der Temperierung
und der Trocknung von Granulat,
immer unter Berücksichtigung
alle Parameter zu optimieren,
dadurch die Umwelt zu schonen
und den CO2-Fußabdruck zu minimieren.
Ursprünglich als Vertretung
für die Temperiertechnik
der Firma Regloplas gestartet,
hat sich aufgrund des technischen
Know-hows ein Unternehmen
entwickelt, welches jede
technische Herausforderung
annehmen kann. Alles auf dem
neuesten Stand der Technik – die
sich erheblich vom Wettbewerb
abhebt und mit der Flexibilität
alle Unternehmensgrößen zu bedienen.
Immer nah am
Kundenbedürfnis
Aufgrund des großen Innovationsdrangs
und dem Wunsch, dem
Kunden bestmöglich dabei zu helfen
energieeffizient zu produzieren,
gelangen in der Vergangenheit
Entwicklungen auf einem neuen
technologischen Niveau – die zu
mittlerweile acht Patenten führten.
Mit ihren Eigenentwicklungen, der
Projektplanung und Projektierung
von Förder- und Trocknungsanlagen
für Kunststoffe und Sondermaschinenbau
ist WENZ von Anfang
bis Ende an der Seite ihrer Kunden.
Zudem ist WENZ Spezialist in allen
Bereichen des Materialhandlings
und Fertigteilhandlings und liefert
jegliches Zubehör für Kunststoffverarbeiter.
Der Reparatur- und
Wartungsservice aller Peripheriegeräte
komplettieren das Angebot
und machen WENZ zum Systemanbieter
für jeden kunststoffverarbeitenden
Betrieb.
qip® – effiziente Trocknungs-
und Fördertechnik
Mit den qip® Zweikreis-Granulattrocknern
bietet die Firma WENZ
ihren Kunden das Höchstmaß an
Energieeffizienz und Kommunikationsmöglichkeit,
die aktuell auf
dem Markt vorhanden sind. Mit
einem verfügbaren Behältervolumen
zwischen 1,5 l und 5500 Litern
optimieren sie automatisch
den Energiebedarf durch die kontinuierliche
Anpassung des Trocknungsprozesses.
Dadurch werden
reproduzierbare und immer
identische Trocknungsergebnisse
gewährleistet. Die verwendete
6 Wirtschaft Kompakt
FAKUMA 2023
Trocknungs technologie arbeitet
somit besonders prozesssicher,
die Ringluftauslässe sichern eine
schnelle und effiziente Trocknung.
Außerdem benötigen Anwender
für den Prozess kein Silikagel, die
Trockner sind nahezu wartungsfrei
und gewähren eine konstante
Trocknungsleistung auf Lebenszeit
bei minimal laufenden Betriebskosten
aufgrund des im Verhältnis sehr
geringen Energieverbrauchs. Die
Trockner können einzeln, als zentrale
oder dezentrale Trocknungssysteme
mit oder ohne zentraler
oder dezentraler Materialversorgung
oder als kundenspezifische
Sonderlösung eingesetzt werden.
Da die Rücksicht auf Klima, Energiereserven,
Kosten und die Effizienz
bei dieser Technologie optimiert
sind, ist die Anschaffung der qip®
Technologie bis zu 50% förderfähig
und die Anlagen zur zentralen Materialversorgung
aufgrund steigender
Energiepreise schnell amortisiert.
Weitere energieeffiziente
Technologien
Neben der reinen qip® Trocknungsserie
bietet WENZ auch eine voll in
den Produktionsprozess integrierbare
zentrale Materialversorgung
und Materialförderung. Ein patentierter,
unendlich erweiterbarer
Kupplungsbahnhof, der codiert
oder uncodiert geliefert werden
kann, ist ebenfalls Bestandteil dieses
Systems. Alle Geräte des Materialhandlings
und sämtliche Trockner
sind miteinander vernetzbar.
Der WENZ-patentierte, elektronisch
codierte Kupplungsbahnhof gibt am
Display klare Anweisungen, Irrtum
ausgeschlossen. Wird ein Kupplungsstück
falsch verbunden, bleibt
es nicht nur bei einem optischen
Signal, sondern es findet kein Materialtransport
statt. Gegen Gefahren
wie Staub, Magnetfelder oder
unfreiwillige Stürze auf den Hallenboden
ist die Codierung resistent,
da auf empfindliche Elektronik verzichtet
wird. Statt RFID-Chips setzt
WENZ in ihrer Eigenentwicklung auf
robuste elektrische Impulstechnik.
Sobald ein Kupplungsstück gelöst
wird, schließen sofort fest verbundene
Stopfen. Die hohe Flexibilität
durch einstellige bis vierstellige Verbindungsstellen
sorgt dafür, dass
der Kupplungsbahnhof für Betriebe
jeder Größe geeignet ist. Auch
Unternehmen, die jüngst bereits in
einen neuen Kupplungsbahnhof investiert
haben, können die Vorteile
nutzen, denn die Codierung ist an
allen marktüblichen Kupplungsbahnhöfen
nachrüstbar.
Nachhaltigkeit
ist die Devise
Durch die Technologien können bis
zu 90% CO2 Emissionen, bis zu 80%
Energie und bis zu 85% Druckluft
eingespart werden. Nicht nur für
Neuanlagen unschlagbar, besteht
im Zuge der Nachhaltigkeit auch
die Möglichkeit, alte Anlagen zur
zentralen Materialversorgung auf
ein neues technologisches Niveau
zu transformieren – ohne Neubau
und unabhängig vom Alter und
Hersteller. Dazu prüft WENZ beim
Kunden die Nutzbarkeit einzelner
Komponenten der bestehenden
Anlage – nichts wird ausgetauscht,
wenn es nicht unbedingt sein muss.
Zwar wird nicht das gleiche Ergebnis
wie mit neuen Anlagen erreicht,
dennoch ist es sehr viel effizienter
und vor allem nachhaltig und ohne
hohe Investitionskosten!
Besuchen Sie uns:
FAKUMA 2023
Halle A3 / Stand 3205
WENZ Kunststoff GmbH & Co. KG
Hueckstraße 8-10
58511 Lüdenscheid
E-Mail: info@we-ku.de
Internet: www.we-ku.de
Text und Bilder:
WENZ Kunststoff GmbH & Co. KG
Wirtschaft Kompakt
7
FAKUMA 2023
Round-Table-Diskussion
Die Fakuma 2023 macht die Wertigkeit des
Kunststoffs und seine besondere Bedeutung
für jedermann zum Thema. Kunststoff muss
den Anforderungen der Gegenwart und der Zukunft
gerecht werden. Deshalb ist die Fakuma 2023
eine ideale Plattform für die Präsentation neuer
Produkte und technologischer Lösungen, aber
auch für fachlich fundierte Diskurse über aktuelle
Handlungsfelder.
Wir laden alle Interessierte dazu ein, die Diskussionsrunde
„Kunststoff – Wertstoff statt Problemstoff!“ zu
verfolgen! Namhafte Vertreter der Branche versammeln
sich am runden Tisch und werden Denkanstöße
geben und die Aufklärung über Kunststoff forcieren.
Diskussionsteilnehmer:
Achim Haid – Referat Kreislaufwirtschaft, Ministerium
für Umwelt. Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg
Prof. Dr. Martin Bastian – Präsident ZUSE-Gemeinschaft
und Vorstand SKZ Würzburg
Prof. Dr. h.c. Werner Koch – Geschäftsführender Gesellschafter
Werner Koch Maschinentechnik
Ingemar Bühler – Geschäftsführer Plastics Europe
Dipl.-Ing. Lothar Zapf – Zentrum für Lebensmittelund
Verpackungstechnologie e.V.
Moderation: Dipl.-Ing. Markus Lüling – Geschäftsführer
Kunststoff-Profi, Verlag und Chefredakteur der
Fachmagazine K-PROFI und K-AKTUELL
Veranstaltungstermin
„Kunststoff – Wertstoff
statt Problemstoff“:
17. Oktober 2023
16.30 Uhr
im Konferenz-Zentrum West
Raum Schweiz
Text & Bild: © P. E. Schall GmbH & Co. KG
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FAKUMA 2023
Bild: © Pixabay.com / ZMorph3D
Kunststoffe und Kunststoffverarbeitung
aus Österreich
Surprisingly Ingenious
Die österreichische Kunststoff- und Kunststoffverarbeitungsindustrie
ist eine tragende
Säule der Wirtschaft, die die gesamte
Wertschöpfungskette von Rohstoffen bis zum fertigen
Produkt abdeckt. Die Branche ist sehr breit
aufgestellt und umfasst die Produktion von Rohstoffen,
Kunststoff-Maschinenbau, Werkzeug- und
Formenbau, Kunststoffverarbeitung, kunststoffspezifische
Dienstleistungen sowie hochmoderne
Forschungs- und Ausbildungseinrichtungen.
Österreich kann eine vielfältige Unternehmenslandschaft
in dieser Branche vorweisen. Sowohl globale
Player als auch Vorreiter in Nischensegmenten zeichnen
die österreichische Kunststoffbranche aus – und sie alle
sind darauf spezialisiert, nachhaltige Qualitätsprodukte
für ihre anspruchsvollen Kund:innen zu liefern.
ADVANTAGE AUSTRIA holt auf der FAKUMA 2023 – der
weltweit führenden Fachmesse für industrielle Kunststoffverarbeitung
– bedeutende Vertreter vor den
Vorhang. 18 Top-Unternehmen aus Österreich präsentieren
ihr Leistungsportfolio am ADVANTAGE-AUS-
TRIA-Gemeinschaftsstand. Eine starke Beteiligung, die
den Stellenwert von österreichischen Firmen als weltweit
zuverlässige Partner in der Branche unterstreicht.
Eine Liste der teilnehmenden Unternehmen finden Sie
hier. Abseits des Gruppenstands werden 40 weitere
österreichische Unternehmen ihre Innovationen an individuellen
Ständen bei der FAKUMA präsentieren.
10 Wirtschaft Kompakt
FAKUMA 2023
Branchenübergreifend weist die Kunststoffindustrie
vielfältige Anknüpfungspunkte zu Bereichen wie Mechatronik,
Informationstechnologie, Medizintechnik
und dem Automobilsektor auf. Die österreichische
Kunststoffindustrie zeichnet sich diesbezüglich durch
effektive, partnerschaftliche Kundenkommunikation
aus und stellt Zuverlässigkeit und Qualität an erste
Stelle.
Zusammenarbeit
für optimale Lösungen
Österreichische Kunststoffunternehmen zeichnen
sich durch ihre bemerkenswerte Flexibilität und ihre
Kooperationsbereitschaft aus. Sie spielen eine aktive
Rolle bei der Bewältigung globaler Herausforderungen,
indem sie Partnerschaften mit akademischen und
nicht-akademischen Forschungseinrichtungen eingehen.
Ein gutes Beispiel dafür ist die Initiative „Smart
Plastics“, bei der Expert:innen aus den Bereichen Mechatronik,
Kunststoffe und Design zusammenarbeiten,
um Komponenten mit höchsten Qualitäts- und Designstandards
zu entwickeln.
Weitere gemeinsame Bemühungen in Österreich konzentrieren
sich auf Leichtbau, Produktionsflexibilität
und die Optimierung bestehender Lösungen. So setzt
sich etwa der Kunststoff-Cluster, ein Netzwerk der
Kunststoffindustrie in Oberösterreich und den angrenzenden
Regionen, für die Förderung von Biokunststoffen
ein.
Außergewöhnliche Ausbildung
Das hochentwickelte Ingenieurwesen in Österreich ist
ein bedeutender Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit
in der Kunststoffindustrie. Das duale Ausbildungssystem
dient als Vorbild für zahlreiche Länder. Zudem verfügt
Österreich über Fachhochschulen und technische
Einrichtungen, die sich auf Kunststoffe spezialisiert
haben, sowie über Studiengänge an Fachhochschulen
und spezialisierte Universitätskurse an renommierten
Einrichtungen wie der Montanuniversität Leoben und
der Johannes Kepler Universität in Linz.
zu leichteren Kunststoffprodukten tragen dazu bei,
dass nur die erforderliche Materialmenge verwendet
wird, um die gewünschte Produktfunktionalität zu gewährleisten.
„Verantwortungsvoller Umgang mit der Ressource Plastik
wird in Österreichs Wirtschaft bereits gelebt. Reduzierung
des Verbrauchs bei gleichzeitiger Nutzung der besonderen
Eigenschaften des Materials, Recycling und Wiederverwendung
in allen Wertschöpfungsstufen bis hin zu Materialneuentwicklungen
und Herstellung von nachhaltigen
Alternativstoffen – unsere Unternehmen decken das gesamte
Spektrum ab“, sagt Konrad Eckl, Programm-Manager
für Energy/Sustainability/Natural Ressources bei
ADVANTAGE AUSTRIA
Themen wie „Zero Waste“ stehen ganz oben auf der
Wunschliste der Kunststoffindustrie. Recycling und
die Herstellung im einstufigen Prozess bilden zentrale
Aspekte für eine wirtschaftlich attraktive und umweltschonende
Kreislaufwirtschaft. Dabei sind hochentwickelte
Maschinen unverzichtbar, und mehrere österreichische
Unternehmen haben sich bereits frühzeitig
auf dieses Gebiet spezialisiert. Heute sind österreichische
Technologien für Plastikrecycling-Maschinen
weltweit führend – sowohl für große Anlagen als auch
für kleine, standortunabhängige Lösungen.
Besuchen Sie den Stand von ADVANTAGE AUSTRIA
B2-2115 bei der FAKUMA 2023, um potenzielle Partnerschaften
mit 18 renommierten Unternehmen auszuloten
oder die neuesten Innovationen der österreichischen
Kunststoffindustrie zu entdecken.
Text: © P. E. Schall GmbH & Co. KG
Bild: © Pixabay.com / feiern1
Umweltfokus #greentechaustria
Kunststoffe ermöglichen in zahlreichen Anwendungen
eine erhebliche Einsparung von Energie und Ressourcen,
die weit über den Aufwand bei ihrer Herstellung
hinausgeht. Fortlaufende Innovationen und der Trend
Wirtschaft Kompakt
11
FAKUMA 2023: FACHINTERVIEW
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FAKUMA 2023
Halle A5 / Stand A5-5214
Bild: © ODONICS YOUR-TOOL GmbH
„Dort, wo bisher händisch poliert wurde, fräsen wir“
Das österreichische Familienunternehmen
ODONICS YOUR-TOOL GmbH fertigt hochpräzise
Werkzeuge, die weltweit zum Einsatz
kommen. Was diese Werkzeuge auszeichnet
und welche Technologie dafür notwendig ist, verrät
Gründer Andreas Zöttl.
Als Werkzeugbauer ist ODONICS YOUR-TOOL in vielen
Branchen aktiv. Was verbindet Sie mit der Kunststoffverarbeitungsindustrie?
Unser Eintritt in die Kunststoffverarbeitungsindustrie
war eher Zufall. Als Werkzeugbauer haben wir uns auf
Werkzeuge für Bipolarplatten spezialisiert, die vor allem
für Wasserstoffbrennstoffzellen benötigt werden.
Doch Corona hat vieles verzögert. Deshalb haben wir
ein alternatives Geschäftsfeld gesucht und sind in den
Formenbau und Spritzguss eingestiegen. Heute fertigen
wir unter anderem Formwerkzeuge für die Grafik-
Compound-Platten im Kunststoffbereich. Sie werden
im Spritzguss oder im Spritzpress-Verfahren hergestellt.
Bereits 2018 ist die ODONICS YOUR-TOOL GmbH in den
Zuliefermarkt für Wasserstoffbrennstoffzellen eingestiegen.
Wie kam es dazu und was zeichnet diesen
Markt aus?
Meine beiden Söhne und ich begannen mit dem Polierfräsen
auf kleinstem Durchmesser. Dort, wo bisher
händisch poliert wurde, fräsen wir. Zum Beispiel
Scheinwerfer: Sowas wurde bisher immer händisch
poliert. Das dauerte ca. 200 Stunden. Diese können
wir heute so gut vorfräsen, dass man nur noch eine
kurze Endbearbeitung braucht. Von diesen Spiegeloberflächen
sind wir in die Brennstoffzellentechnologie
gekommen und haben begonnen, Prägeplattenwerkzeuge
und Formwerkzeuge für Bipolarplatten
herzustellen. Auch diese Bipolarplatten haben kleinste
metallische Strukturen. Mit unserem Technologievorsprung
konnten wir in diesem Markt punkten.
Wie haben Sie Ihr Unternehmen darauf vorbereitet?
Wir haben schon immer Maschinen für den Hochpräzisionsbereich
gekauft. Auch für den Brennstoffzellenmarkt
haben wir in Messequipment investiert
und Maschinen gekauft, die andere Werkzeugbauer
nicht haben. Wir sind laut Hersteller die einzige Firma,
die eine Leitz Infinity, ein 3D-Koordinatenmessgerät,
in der Produktion einsetzt. Diese hat eine Abnahmegenauigkeit
von 0,17µm x L/1000. Davon gibt
es nur circa 20 Stück auf der Welt. Zudem haben wir
unser Firmengebäude komplett neu gebaut. Unsere
Produktionsflächen sind komplett isoliert und klimatisiert.
Was bedeutet das für die Qualität Ihrer Produkte?
Wir können prozesssicher fertigen. Ist für ein Bauteil
zum Beispiel eine Toleranz von Zweitausendstel Millimeter
angegeben, dann haben wir mit unserem Messequipment
die Möglichkeit, mit zehnfacher Sicherheit
zu messen, sprich 0,17 µ Abnahmegenauigkeit.
12 Wirtschaft Kompakt
FAKUMA 2023: FACHINTERVIEW
Welche Werkzeuge entstehen
dabei?
Prägewerkzeuge für Bipolarplatten,
Schnittwerkzeuge für Bipolarplatten
und Dünnfolien mit Schnittspalt
0,001 Millimeter. Die bauen wir derzeit
für eine Schnittplattengröße im
Format A3. Diese Werkzeuge werden
gebraucht, um Bipolarplatten
stanzen zu können. Aber auch im
Lichtleiterbau, wo Silikonlupen gespritzt
werden, braucht man hochpräzise
und perfekt polierte Oberflächen.
Das Besondere: Je präziser
ein Werkzeug ist, desto höher ist
auch die Lebensdauer.
Welchen anderen Technologien
und Trends möchten Sie sich zukünftig
noch verstärkt widmen?
Wir wollen uns stark der Automatisierung
widmen. Das heißt, wir wollen
komplette Anlagen anbauen, so
dass Kundinnen und Kunden das
Werkzeug mit der Presse und Automatisierungstechnik
inkl. Vorschub
dazu kaufen können. Das ist sinnvoll,
denn die speziellen Werkzeuge
mit dem genauen Schnittspalt
lassen sich nicht in jede Presse einbauen.
Zudem planen wir gerade einen
Reinraum, der voraussichtlich bis
Ende 2024 fertiggestellt wird. In
diesem Reinraum Klasse 4 wollen
wir Elektronikkomponenten zusammenbauen.
dass wir die Verschleißteile in den
Spritzgusswerkzeugen aus Hartmetall
herstellen, um die Lebensdauer
zu verlängern. Diesen Trend können
wir bereits hundertprozentig
umsetzen.
Wo sehen Sie Ihr Unternehmen in
10 Jahren?
Wir wollen auf jeden Fall Vorreiter
im Brennstoffzellensektor bleiben.
Wir wollen aber auch weiterwachsen.
Dank des Wasserstoffbooms
schätzen wir, dass wir unser Personal
bis 2030 vervier- oder verfünffachen
können. Dann wären wir
ca. 100 Mitarbeitende. Glücklicherweise
haben wir auch die Chance,
unsere Liegenschaften weiter auszubauen.
Was erwartet die Besucherinnen
und Besucher der FAKUMA 2023 am
Stand von ODONICS YOUR-TOOL?
Wir fokussieren uns auf drei Themen.
Die Besucherinnen und Besucher
bekommen einen Einblick in
das Spiegelglanzfräsen, die Hochpräzision
des Fräsens und können
Hartmetalleinsätze für den Formenbau
begutachten. Natürlich
zeigen wir auch welche Technologien
dahinterstecken.
Besuchen Sie uns:
FAKUMA 2023
Halle A5 / Stand A5-5214
Des Weiteren fertigen wir Formeinsätze
mit integrierten Sicherheitsmerkmalen
(sog. Hologramme)
gegen Produktpiraterie für Spritzgusswerkzeuge.
Diese Hologramme
fräsen wir mit einem Höhenunterschied
der <0,0015mm ist.
Kundinnen und Kunden wünschen
sich außerdem immer häufiger,
Wir sind ein reiner Familienbetrieb.
Meine beiden Söhne sind
inzwischen Geschäftsführer. Auch
ihnen ist Nachhaltigkeit wichtig,
vor allem, was langfristige Partnerschaften
und Verträge betrifft. Wir
möchten auch zukünftig ein zuverlässiger
Entwicklungspartner für
unserer Kundinnen und Kunden
sein.
ODONICS YOUR-TOOL GmbH
Strassfeld 10
3441 Freundorf
Österreich
Telefon: +43 6763472800
E-Mail: office@your-tool.net
Internet: www.your-tool.net
Text: © Iris Jilke
Bild: © ODONICS YOUR-TOOL GmbH
Wirtschaft Kompakt
13
FAKUMA 2023
Maßgeschneiderte Leichtbaulösungen
aus einer Hand
Das Fachgebiet Polymerbasierter Leichtbau
der BTU Cottbus-Senftenberg in Zusammenarbeit
mit dem Forschungsbereich Polymermaterialien
und Composite PYCO des Fraunhofer-
Institut für Angewandte Polymerforschung IAP ist
Ihr kompetenter Partner in allen Fragen des polymerbasierten
Leichtbaus mit Faser-Kunststoff-Verbunden
und komplexen Faserverbundbauteilen im
Multi-Material-Design.
Unser ganzheitlicher Ansatz beinhaltet nicht nur neuartige
Bauweisen, Materialdesign, Strukturen und dazugehörige
Herstellungstechnologien, sondern auch
die Entwicklung nachhaltiger Verwertungs- und Recyclingstrategien
für End-of-Life-Szenarien.
Dank unserer hochmodernen Ausrüstung und Technologien
können wir Ihnen individuelle Lösungen für
Ihren Forschungs- und Entwicklungsbedarf bieten.
Ausgehend von der Entwicklung von Spezialpolymeren
und Faserverbundhalbzeugen, über den Entwurf
von Prototypen, bis hin zu Planung und Umsetzung
von großserientauglichen Fertigungsprozessen, lassen
sich somit vom Monomer bis zum energieeffizienten
Hochleistungsverbundbauteil alle wichtigen Leichtbaukompetenzen
der Wertschöpfungskette im Verbund
abbilden. Ein derartiger Bündelungseffekt ist in
der bundesdeutschen Forschungslandschaft ein absolutes
Alleinstellungsmerkmal.
Am Wissenschaftsstandort in Cottbus liegt der Schwerpunkt
aktuell auf den Themen der dezentralen Energieversorgung,
sei es bei der Entwicklung effizienterer
Rotorblätter für Kleinwindkraftanlagen als auch bei der
Erforschung neuer Wasserstoffspeichertechnologien.
Text & Bilder: © Brandenburgische Technische
Universität Cottbus-Senftenberg
14 Wirtschaft Kompakt
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branchenübergreifende Lösungen.
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FAKUMA 2023
Foto: © Fraunhofer IMWS
F3-Compositor ermöglicht 3D-Ablage
und gleichzeitiges Fügen von
thermoplastischen UD-Tape-Halbzeugen
Eine lastpfadgerechte und materialeffiziente
Faserverstärkung von Bauteilen wird durch
den Einsatz von UD-Tapes möglich. Werden
diese im Herstellungsprozess dreidimensional abgelegt,
bieten sich viele Gestaltungsfreiheiten
insbesondere für Leichtbaukomponenten, die in
geringer Stückzahl gefertigt werden. In Zusammenarbeit
mit dem Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur
von Werkstoffen und Systemen IMWS wurde
von der Firma Automation Steeg & Hoffmeyer
GmbH (ASH) die Anlage: F³-Compositor entwickelt
und erfolgreich im Polymer-Pilotanlagenzentrum
PAZ umgesetzt. Der innovative Ansatz des F³-Compositors
vereint das Tape-Ablegen und Fügen der
Halbzeuge mit hoher Reproduzierbarkeit und Materialeffizienz.
Leichtbau ist längst nicht nur für die Automobilproduktion
oder Luftfahrt ein Megatrend. Auch in vielen
anderen Anwendungsfeldern sind Bauteile gefragt,
die geringes Gewicht mit hoher Belastbarkeit vereinen.
Hier bieten Thermoplast-Systeme auf Basis von
16 Wirtschaft Kompakt
FAKUMA 2023
unidirektional endlosfaserverstärkten Tapelagen (UD-
Tapes) sehr reizvolle Möglichkeiten. In diesen Tapes
werden die Verstärkungsfasern während der Herstellung
direkt so platziert, dass sie zum Lastverlauf im
späteren Einsatzfall passen. So lassen sich Stellen des
Bauteils, die besonders stabil sein müssen, gezielt stärken.
Für Leichtbaukomponenten, die in geringen Stückzahlen
gefertigt werden, bietet sich dabei das 3D-Tape-Legen
an. Hier lassen sich sehr individuelle Design-Lösungen
mit geringem Materialverbrauch kombinieren. Ein
Beispiel sind Orthesen aus der Medizintechnik: Diese
können mit 3D-Tape-Legen spezifisch auf Patienten angepasst
werden, gleichzeitig sehr leicht und dabei hoch
belastbar sein. »Damit dies gelingt, muss allerdings das
genaue Ablegen auf komplexen und 3D-geformten Geometrien
möglich sein. Denn das Ablegen bestimmt die
Position der Tapes und die Orientierung der darin enthaltenen
Verstärkungsfasern in Bezug auf das Bauteil.
Nur die korrekte Ablage stellt also sicher, dass tatsächlich
die gewünschte Faserorientierung und damit die
angestrebte Belastbarkeit im späteren Bauteil erreicht
wird«, sagt Moritz Vyhnal, Verantwortlicher für das Thema
»Thermoplast-Tapelegen« am Fraunhofer IMWS.
Aktuell ist mit dem F3-Compositor im Technikum des
Fraunhofer-Pilotanlagenzentrums für Polymersynthese
und -verarbeitung PAZ in Schkopau, einer Gemeinschaftsanlage
des Fraunhofer-Instituts für Angewandte
Polymerforschung IAP und des Fraunhofer IMWS,
die Verarbeitung von Tape-Breiten von 3 mm bis 12
mm möglich. Eine speziell für diese Anwendung entwickelte
Software der Firma SWMS Systemtechnik ermöglicht
die benutzerfreundliche Programmierung sowie
Prozess-Simulation der Anlage mittels CAD-Daten
für Materialverbrauch, Kollisionsprüfung, Zykluszeit-
Ermittlung und weitere Parameter.
Bis Ende 2023 wird das Technikum um einen 2D-Leger
erweitert, der belastungsgerechte, ebene Tape-Laminate
mit geringem Verschnitt-Abfall legen kann. Diese
Technologien sowie weitere Material- und Bauteilentwicklungen
stellt das Fraunhofer IMWS vom 17. bis 21.
Oktober 2023 auf der Internationalen Fachmesse für
Kunststoffverarbeitung Fakuma vor. Das Institut ist
gemeinsam mit Polykum e.V. auf Stand B2-2108 vertreten.
Text: © Fraunhofer IMWS
Bild: © pixabay.com / fh_media
Gemeinsam mit dem Fraunhofer IMWS wurde von der
Automation Steeg & Hoffmeyer GmbH (ASH) ein Gerät
entwickelt, das eine hohe Reproduzierbarkeit bei der
Produktion kleiner Stückzahlen sicherstellt und dabei
die Vorteile des 3D-Tape-Legens bewahrt. Der F3-Compositor
ermöglicht die automatisierte und multiaxiale
Ablage sowie das gleichzeitige in-situ Fügen von thermoplastischen
UD-Tape-Halbzeugen. Der eingesetzte
Sechs-Achs-Roboter und Lege-Kopf mit integrierter
Wärmequelle auf Basis einer ökologisch optimierten
Wasserstoff-Sauerstoff-Heizquelle ermöglicht die lastpfadgerechte
und materialeffiziente Faserverstärkung
von Bauteilen durch das linienförmige oder flächige Ablegen
von Tape-Einzelbahnen oder -Patches mit Legegeschwindigkeiten
von bis zu 1 m/s.
»Die konstante Lege-Geschwindigkeit im komplexen
3D-Raum ist von entscheidender Bedeutung für die
Qualität der Ergebnisse. Dafür bieten wir nun eine Lösung,
die zudem sehr materialeffizient ist und mit geringem
Aufwand für verschiedene Tape-Breiten angepasst
werden kann. Durch den materialeffizienten Ansatz ist
auch der Einsatz von kostenintensiven Materialien wie
Kohlefaser-Verstärkungen wirtschaftlich möglich«, sagt
Vyhnal.
Wirtschaft Kompakt
17
FAKUMA 2023
Foto: © P. E. Schall GmbH & Co. KG
Wertstoff Kunststoff im Fokus!
Mit Spannung und Vorfreude
blickt die Branche
auf die 28. Fakuma,
internationale Fachmesse für
Kunststoffverarbeitung, vom 17.
bis 21. Oktober 2023 in Friedrichshafen.
Die weltweit führende
Fachmesse für das Spritzgießen
setzt sowohl neue Leistungsmarken
in Sachen Extrusionstechnik,
Thermoformen und 3D-Printing
als auch für die Kreislaufwirtschaft.
Rund 40 Prozent der Aussteller
werden aus dem Ausland
kommen.
Der Wertstoff Kunststoff ist im
täglichen Leben – im Privaten, in
der Wirtschaft und in der Technik
– nicht wegzudenken. Unzählige
Produkte sowohl im Konsum- als
auch im Industriebereich sind ohne
Kunststoff gar nicht möglich. Kunststoffherstellende
und kunststoffverarbeitende
Unternehmen setzen
deshalb auf hochwertige und
langlebige Hightech-Lösungen für
unterschiedlichste Branchen – etwa
für die Energiegewinnung bei Solarmodulen,
für Komponenten der
E-Mobility, für das Bauwesen, die
Verpackungsindustrie, für technische
Komponente, für den Leichtbau
und die Fahrzeugproduktion,
für die Medizintechnik sowie für
die Einrichtungsbranche. Zugleich
ist das Themenfeld Kunststoff
eine Herausforderung hinsichtlich
Ressourcenverbrauch und Wiederverwendung.
„Auf der Agenda
vieler Fakuma-Aussteller stehen
weiterentwickelte Maschinen zur
Herstellung und Weiterverwendung
der Kunststoffe, optimierte
Prozesse bei der Herstellung und
Verarbeitung, verbesserte Materialien,
neu designte Produkte
und zukunftsweisende Geschäftsmodelle“,
informiert Annemarie
Schur, Fakuma-Projektleiterin beim
Messeveranstalter P. E. Schall.“
„Eine funktionierende Kreislaufwirtschaft,
ein verstärkter Ressourcenschutz,
eine verbesserte Umweltverträglichkeit
und eine echte
Nachhaltigkeit sind daher wichtige
Themen der Fakuma. [...]
WEITERLESEN »
Text: © P. E. Schall GmbH & Co. KG
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FAKUMA 2023
Foto: © IKT Institut für Kunststofftechnik - Universität Stuttgart
Kunststoffkreislauf am IKT
In Anbetracht globaler Herausforderungen, wie
dem Klimawandel oder der Endlichkeit fossiler
Ressourcen, stehen sowohl Biokunststoffe
als auch das Recycling seit Jahren im Fokus der
Forschung des Instituts für Kunststofftechnik
(IKT). Beide Ansätze bedienen sich enger Wechselwirkungen
zwischen Produkt, Werkstoff und
Verarbeitungsprozessen. Daher ist es wichtig, die
verschiedenen Disziplinen in ihrer Gesamtheit zu
betrachten, da nur durch eine enge Verzahnung
eine umfassende nachhaltige Lösung erreicht werden
kann. Das Institut für Kunststofftechnik arbeitet
in allen Bereichen der Kunststofftechnik (Bild
1); der Werkstofftechnik, der Verarbeitungstechnik
und der Produktentwicklung. Die Forschung
in der Werkstofftechnik zielt darauf ab, die Eigenschaften
von Kunststoff als Werkstoff zu verbessern,
während in der Verarbeitungstechnik der
Fokus auf Verarbeitungsmaschinen, Werkzeugen
und Prozessen liegt. Das Gebiet der Produktentwicklung
konzentriert sich auf die Verbesserung
von Kunststoffprodukten selbst. In all diesen Bereichen
steht der schonende Umgang mit Ressourcen
und die Vermeidung von Kunststoffeinträgen
in die Umwelt im Fokus (Abb. 1).
Abb. 1 „Dreifaltigkeit“ der Kunststofftechnik und Abteilungsstruktur
des IKT
Im Folgenden sollen beispielhaft drei Forschungsaktivitäten
aus den über 50 öffentlich geförderten Projekten
der verschiedenen Forschungsbereiche des Instituts
kurz vorgestellt werden.
Im Bereich der Produktentwicklung beteiligt sich das
Institut für Kunststofftechnik am öffentlich durch das
20 Wirtschaft Kompakt
FAKUMA 2023
Abb. 2 Schichtaufbau eines Biokunststoff-Rasens
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
geförderten Forschungsverbund „BeBio2“. Innerhalb
des Verbunds forscht das IKT gemeinsam mit den teilnehmenden
Unternehmen an den Langzeiteigenschaften
und Beständigkeiten von wichtigen Biokunststoffen
und Bioverbundwerkstoffen. Wichtig für die Verbreitung
biogener Werkstoffe und somit für die Einsparung
fossiler Ressourcen ist der Transfer der gewonnenen
Beständigkeitsdaten in die Industrie. Daher sollen die
gewonnenen Daten innerhalb einer Datenbank für Unternehmen
und Anwender verfügbar gemacht werden.
Ein weiteres Projekt zum Thema Nachhaltigkeit, das
vom selben Bundesministerium gefördert wird, beschäftigt
sich mit der Werkstoffentwicklung für Kunstrasenplätze.
Hier möchte das Institut für Kunststofftechnik
in Zusammenarbeit mit dem Institut für
Biomaterialien und biomolekulare Systeme (IBBS) der
Univ. Stuttgart und der Firma Tecnaro ein umweltfreundliches
Kunststoffrasensystem entwickeln. Ziel
des Projekts ist es, den Ausstoß von Mikroplastik in die
Umwelt zu reduzieren und eine nachhaltige Alternative
für Sportplätze mit Kunststoffrasen zu schaffen. [...]
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Text & Bilder: © IKT Institut für Kunststofftechnik -
Universität Stuttgart
Verlag:
Wirtschaft Kompakt
Inhaberin: Laila Konstantinakis
Nollendorfstr. 11
30163 Hannover
Telefon: +49 (0) 511/105 462 17
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Laila Konstantinakis,
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