2023-2-Reisemagazin-Karawane

Naturerlebnis
Mietwagenreise
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Atlantikküste Kanada
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„Ein Bus, der schwimmen kann? Eher ein Boot,
das fährt!“, lacht Mark. Auf jeden Fall ist das
Amphibien-Gefährt im Hafen von Halifax eine
Schau. Viele der 30 Passagiere kommen aus Europa.
Das ist typisch für Atlantik-Kanadas größte
Stadt, denn sie vereint gutes Image, gute Lage
und gute Erreichbarkeit: Keine andere nordamerikanische
Großstadt lässt sich aus Europa nonstop
schneller erreichen. Reisten Neuankömmlinge
in der Vergangenheit oft rasch weiter, zieht
es sie nun verstärkt in die City. Zu Recht, denn
Halifax hat großen Anteil daran, dass die kanadische
Provinz Nova Scotia vom „Lonely Planet“
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zu den Top-30-Reisezielen 2023 gewählt wurde.
Während das XXL-Fahrzeug hügelauf, hügelab
tuckert, erzählt Mark von den vielen Studierenden,
neuen Mikrobrauereien und der landesweit
höchsten Anzahl an Pubs pro Einwohner.
Oben auf dem Citadel Hill geht es um die Briten,
die 1749 die erste und 1856 die viel größere, jetzige
Zitadelle fertigstellten. Während der Bus um
die Anlage zuckelt, staunt das Publikum über die
sich bis heute gehaltene Tradition des fast täglichen
Kanonenschusses. The Boom at Noon!
Ein Knaller ist auch der Blick auf den zweitgrößten
Naturhafen der Welt. „Am Pier 21, heute
Standort des Canadian Museum of Immigration,
landeten zwischen 1920 und 1970 eine Million
Einwanderer an“, berichtet Mark. Einige blieben
gleich in der Hafenstadt und trugen dazu
bei, dass Halifax, wo heute auch noch knapp
8.500 Mi‘kmaq First Nations leben, zum wichtigen
Handels- und Finanzzentrum aufstieg. Einige
Türme aus Glas und Stahl, doch sonst sieht
man der Stadt ihre 440.000 Einwohner nicht an.
Das kompakte Zentrum wirkt charmant: Kleine
Geschäfte neben großflächigen Murals, alte Gebäude
wie die St. Paul‘s Church neben der aus
Glasquadern gestapelten Zentralbibliothek. Alle
Top-Spots lassen sich gut zu Fuß erkunden –
oder wahlweise per Amphibienbus. Am Hafen
mutiert dieser zu einem Schiff, Busfahrer Mark
zum Kapitän. Statt im Kriechtempo die Rampe
hinabzufahren, gibt er Vollgas, bis das Gefährt
mit einem riesen Splash ins Wasser klatscht und
Richtung Georges Island schippert. Viel zu sehen
gibt es an der Waterfront: Imbissbuden und Ess-
Terrassen, dazwischen Angler, Kajakfahrer, nach
Dartmouth querende Fähren. Das Kunstwerk
„Tidal Beacon“ zeigt per raffinierter Illumination
den Gezeitenstand an und ist Blickfang der Plaza
Queen‘s Marque mit vielen Cafés, Boutiquen und
Restaurants.
Nova Scotia bietet dazu noch jede Menge weitere
Ausflugsziele. Etwa Lunenburg, das ehemals
deutsche Städtchen mit Unesco-Welterbestatus.
Oder Peggy‘s Cove, deren Leuchtturm eine
der bekanntesten Postkarten- respektive Instagram-Motive
der gesamten Küste darstellt. Nach
einem Hummerbrötchen vor Tom‘s Lobster Shack
in der Sonne geht es zurück nach Halifax. Diesmal
ausschließlich auf der Straße.
Wer sich nach dem Städtetrip nach Natur sehnt,
findet in der Weite Nova Scotias Entspannung
beim Wandern oder Kajak fahren.
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