procontra Ausgabe 05/2023
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96 | SACHWERTE Offene Immobilienfonds<br />
Sonne und Beton<br />
Durch das Zukunftsfinanzierungsgesetz sollen offene Immobilienfonds leichter<br />
in erneuerbare Energien investieren dürfen. Doch was heißt das für die Anleger?<br />
MT MARTIN THALER<br />
Was Sie erfahren<br />
werden:<br />
Die Auswirkungen des<br />
Zukunftsfinanzierungsgesetzes<br />
auf OIFs<br />
Die Reaktionen aus der<br />
Branche<br />
Die Folgen des Gesetzes<br />
für die Rendite<br />
„Zukunft ist gut für alle“ – mit<br />
diesem Slogan zog einst der Spaßpolitiker<br />
Dr. Udo Brömme in diverse<br />
Wahlkämpfe. Um die Zukunft in die<br />
richtigen Bahnen zu lenken, braucht<br />
es aber politische Weichenstellungen.<br />
Eine davon ist das Zukunftsfinanzierungsgesetz,<br />
das das Bundeskabinett<br />
im August auf den Weg brachte.<br />
Ein Punkt: Für offene Immobilien-<br />
fonds (OIFs) soll es zukünftig leichter<br />
sein, in erneuerbare Energien zu<br />
investieren. Konnten Fonds bislang<br />
zwar die eigenen Immobilien mit<br />
Solarpaneelen bestücken, soll es<br />
ihnen bald erlaubt sein, auch dann in<br />
Anlagen zu investieren, „wenn kein<br />
unmittelbarer baulicher Zusammenhang<br />
zu einem Gebäude besteht“.<br />
Statt wie bislang auf sogenannte<br />
„Aufdachanlagen“ beschränkt zu sein,<br />
können die OIFs auch Grundstücke<br />
erwerben, auf denen sich ausschließlich<br />
Biogasanlagen, Windräder oder<br />
Solarpaneele befinden.<br />
Um den Charakter der Fonds als Anlagevehikel<br />
für Immobilieninvestments<br />
zu erhalten, dürfen die Fonds jedoch<br />
maximal 15 Prozent ihres Vermögens<br />
in Erneuerbare-Energien-Anlagen<br />
investieren. Bei den Fonds-Schwergewichten<br />
kommen hier aber Volumina<br />
von über zwei Milliarden Euro<br />
zustande.<br />
Erneuerbare Energien bleiben dennoch<br />
eine Beimischung zum Portfolio.<br />
Diese bezeichnet Sonja Knorr,<br />
Analystin bei der Ratingagentur<br />
Scope, jedoch als sinnvoll. „Die Fonds<br />
haben dadurch die Möglichkeit, Teile<br />
ihres Portfolios mit eigenem Strom zu<br />
versorgen und so ganz andere Preismodelle<br />
zu fahren.“ Mietern könnte<br />
der erzeugte Strom zu vergünstigten<br />
Konditionen zur Verfügung gestellt<br />
werden, wodurch die Attraktivität der<br />
jeweiligen Immobilien steigt.<br />
In der Branche selbst fallen die Re-<br />
Illustration: Roman Kulon