procontra Ausgabe 05/2023

Biometrie GIPFELTREFFEN | 61
Mittlerweile sind wir aber bei circa
9.000, die wir individuell bewerten. Das
hat sich also deutlich gewandelt. Wir
schauen uns zeitnah neue Berufsbilder
an, auch mithilfe der Berufsbildungseinrichtungen
und Handwerkskammern.
Illing: Da ist tatsächlich mittlerweile
viel Dynamik drin. Die Erstversicherer
werden dabei von den Rückversicherern
unterstützt. Aber richtig ist auch, dass
man selbst in den jetzt langen Tabellen
nicht jeden Beruf findet. 99 Prozent der
neuen Berufsbilder finden einen Weg
in die Versicherungswirtschaft, aber
1 Prozent nicht. An welchen Kriterien
etwa sollte man die Berufsunfähigkeit
eines Reality Stars festmachen?
Schröter: Natürlich ist es nicht leicht,
bei neu auftretenden Berufsbildern
eine Einstufung vorzunehmen. Hier hilft
vor allem Kommunikation. Maklerinnen
und Makler können Tätigkeiten eines
potenziellen Kunden auch mit Versicherern
diskutieren. Ergänzen möchte ich,
dass sich auch bestehende Berufsbilder
verändern. Ein Beispiel ist der Landwirt.
Der hat vor 15, 20 Jahren viel körperlicher
gearbeitet und setzt heute stark
auf Technologie. Oder ein Schornsteinfeger,
der nur noch selten aufs Dach
steigt und sich zum Energieberater
wandelt. Wir verfolgen diese Entwicklungen
immer eng und aktualisieren da,
wo möglich und nötig.
Kalantzis: Diese Dynamik wird auch
bei der Antragsstellung sichtbar. Heute
reicht es nicht mehr, einfach nur die
Berufsbezeichnung einzutragen. Zudem
werden der Arbeitsablauf und die
Ausgestaltung des Arbeitsplatzes kurz
beschrieben. Daraus ergibt sich dann
die Einstufung. Diese feine Analyse ist
die Zukunft.
procontra: Zum Schluss möchte ich
Sie bitten, ein paar Worte direkt an die
Maklerinnen und Makler zu richten. Was
sollten sie von diesem Gipfeltreffen an
Erkenntnissen und Impulsen mitnehmen?
Kalantzis: Das Thema biometrische
Risiken, also Arbeitskraftabsicherung,
ist für alle Menschen extrem wichtig –
daher auch für jede Maklerin und jeden
Makler. Für sie lohnt es sich, tief in die
Materie einzutauchen. Die Bayerische
hilft dabei mit Rat und Tat. Ich persönlich
stehe für ihre Unterstützung zur
Verfügung.
Schröter: Ich habe zwei Botschaften.
Die erste: Seid mutig in der Beratung!
Sie ist vielfältig und chancenreich. Holt
euch die dafür benötigten Informationen.
Die zweite: Der Schlüssel für eine
höhere Durchdringung im Markt ist die
bBU bzw. die arbeitgeberfinanzierte
bBU. Sensibilisiert die Geschäftsführerinnen
und Geschäftsführer kleiner
und mittlerer Unternehmen für das
Thema Arbeitskraftabsicherung. Angst
vor Berufsunfähigkeit hat jede Mitarbeiterin
und jeder Mitarbeiter. Und aus
Maklersicht ist das Thema besonders
bestandssicher. Corona hat gezeigt:
Die Verträge werden viel seltener
beitragsfrei gestellt als zum Beispiel die
Fondspolice. Auch deshalb macht BU
für Maklerinnen und Makler betriebswirtschaftlich
Sinn.
Illing: Die Kollegen haben bereits gute
Botschaften formuliert. Ergänzend
Kaum abgelehnte Anträge
möchte ich einen praktischen Hinweis
geben: Es gibt für fast jeden Kunden
eine individuelle Lösung. Dafür stehen
die Maklerbetreuer der Hannoverschen
als Ansprechpartner zur Verfügung.
Man muss nur über Berufsbilder und
Absicherungsmöglichkeiten reden. Je
Annahme von Verträgen der BU-Versicherungen
Mit Ausschlüssen und Zuschlägen 1
Abgelehnte Anträge
Keine Rückmeldung
3 3 3 Mit Zuschlägen
Mit Ausschlüssen 11
Anteile in %
79
besser Anfragen und Anträge vorbereitet
sind, desto leichter fällt uns die
Zusage.
Angenommen
Hinz: Biometrie ist die Kernkompetenz
der Versicherungswirtschaft. Nur wir
stellen gute Lösungen bereit. Wichtig
ist, die Kunden auf die persönlichen
Folgen aus einer BU hinzuweisen.
Vermittelnde können sich über die
Maklerhomepage von SIGNAL IDUNA
die Lösungen für Beamte und Handwerker
anschauen und bei Fragen liebend
gerne auf uns zukommen.
procontra: Herzlichen Dank!
Quelle: GDV
procontra 5 | 2023