procontra Ausgabe 05/2023
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Biometrie GIPFELTREFFEN | 59<br />
einer Annahmematrix ist gewiss der<br />
falsche Weg – das gilt nicht nur für den<br />
Bereich Psyche. Die Maklerinnen und<br />
Makler da draußen im Markt wissen<br />
relativ genau, bei welchem Versicherer<br />
sie Voranfragen starten. Dann sprechen<br />
sie oft mit den infrage kommenden<br />
Risikoträgern und verschaffen ihren<br />
Kunden den Schutz.<br />
<strong>procontra</strong>: Maklerinnen und Makler<br />
sollen also in den aktiven Dialog gehen?<br />
Illing: Ja, klar. Wir haben dafür zehn<br />
Maklerbetreuer. Die brennen quasi<br />
darauf, angesprochen zu werden. Die<br />
Betreuer stimmen gegebenenfalls einen<br />
Antrag mit unserem Underwriting ab.<br />
Das läuft in der Praxis bei wichtigen<br />
Kunden automatisch.<br />
Schröter: Man muss auch sehen, dass<br />
sich generell der Blick auf Erkrankungen<br />
mit der Zeit verändert. Wir als Konsortialführerin<br />
bei der KlinikRente, Chemie-<br />
Rente und MetallRente entwickeln uns<br />
bei den Annahmerichtlinien und den<br />
Krankheitsbildern gemäß dem medizinischen<br />
Fortschritt weiter. Der Wettbewerb<br />
dreht sich längst nicht nur um den<br />
Preis und die Bedingungswerke. Weitere<br />
Kriterien sind zum Beispiel die Annahme,<br />
die Erreichbarkeit der Mitarbeiter in<br />
der Risikoprüfung, um zu klären, welche<br />
Arztberichte für eine Risikovoranfrage<br />
benötigt werden, und so weiter. Auch an<br />
dieser Stelle trennt sich die Spreu vom<br />
Weizen. Ich vermute mal, die anderen<br />
»Hinter den Bedingungswerken<br />
gibt es<br />
große Unterschiede<br />
zwischen den einzelnen<br />
Versicherern.«<br />
Jörg Illing<br />
Versicherer hier am Tisch stimmen diesem<br />
skizzierten Entwicklungstrend zu.<br />
Hinz: Bei der Risikozeichnung geht es<br />
auch darum, gegenüber dem Kunden<br />
fair zu bleiben und die Beiträge stabil<br />
zu halten. Wer jedes Risiko nimmt, ist<br />
bald mit steigenden Leistungsausgaben<br />
konfrontiert und muss die Beiträge<br />
erhöhen. Insofern muss sich jeder<br />
Versicherer überlegen, welche Risiken<br />
er finanzieren kann. Was die Psyche<br />
betrifft, so schauen wir als Signal Iduna<br />
uns jedes einzelne Risiko genau an. Eine<br />
pauschale Ablehnung gibt es nicht. Aber<br />
wie jeder Versicherer müssen auch wir<br />
das Kollektiv schützen, das heißt einige<br />
Risiken nicht zeichnen. Grundsätzlich<br />
ist es unser Ziel, viele Interessenten<br />
anzunehmen möglichst ohne Ausschlüsse<br />
oder Beitragszuschläge. In diesem<br />
Kontext bewegen wir uns und versuchen<br />
sowohl für den Vertrieb wie für<br />
das Kollektiv der Versicherten das Beste<br />
rauszuholen.<br />
Jörg Illing ist gelernter Versicherungskaufmann<br />
und seit 1986 für die<br />
Hannoversche im Einsatz. Angefangen<br />
mit dem Aufbau des Vermittlervertriebs,<br />
verantwortet der zertifizierte<br />
D.I.S.G.-Coach nach Wiley<br />
seit mehreren Jahren das Partner<br />
Service Center, die Vertriebspartnerbetreuung<br />
und das Key Account<br />
Management in Deutschland und<br />
Österreich. Neben dem Vermittlergeschäft<br />
gehört seine Leidenschaft<br />
dem Coaching und der Persönlichkeitsentwicklung.<br />
<strong>procontra</strong> 5 | <strong>2023</strong>