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procontra Ausgabe 05/2023

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58 | GIPFELTREFFEN Biometrie<br />

André Schröter ist seit September<br />

2021 Leiter der Vertriebsdirektion<br />

West für den Intermediärvertrieb<br />

der Swiss Life, Niederlassung für<br />

Deutschland. Vor seiner neuen Tätigkeit<br />

bei Swiss Life war er zehn Jahre<br />

lang im Vertrieb der Gothaer Leben<br />

tätig. Schröter ist studierter Wirtschaftswissenschaftler<br />

und Fachwirt<br />

für Finanzen und Versicherungen.<br />

dann muss der Kunde den BU-Vertrag<br />

privat fortführen. Solche Kunden<br />

brauchen dann die Hilfe von Maklerinnen<br />

und Maklern. Kurz: Die bBU hat<br />

viele Vorteile. Aber gute Beratung und<br />

Betreuung sind entscheidend.<br />

Hinz: Also, der Vorteil, mit einer vereinfachten<br />

oder ganz ohne Gesundheitsprüfung<br />

diesen wichtigen Schutz zu<br />

bekommen – und dann gegebenenfalls<br />

auch noch vom Arbeitgeber finanziert –,<br />

ist ein starkes Argument für einen<br />

Abschluss. Wir haben jetzt bei einer<br />

großen Klinikkette eine bBU platzieren<br />

können. Daran sieht man: Die Nachfrage<br />

ist da. Und wenn ein Arbeitnehmer die<br />

Absicherung dann hat und irgendwann<br />

das Unternehmen wechselt, kommen<br />

viele Versicherer ihm ein Stück weit entgegen.<br />

Zum Beispiel kann die Leistung<br />

angepasst werden, um einen Vertrag<br />

über den neuen Betrieb weiterlaufen<br />

zu lassen. Meiner Meinung nach hat die<br />

bBU eine große Zukunft.<br />

<strong>procontra</strong>: Mit meiner nächsten These<br />

ziehe ich das Thema weiter auf und<br />

komme zu den psychischen Erkran-<br />

»Der Schlüssel<br />

für eine höhere<br />

Durchdringung<br />

im Markt ist die<br />

betriebliche BU.«<br />

kungen. Diese nehmen Studien zufolge<br />

weiter zu. Aber mit ihrer restriktiven<br />

Annahmepolitik verweigern sich die<br />

Versicherer, dieser Entwicklung etwas<br />

entgegenzusetzen. Stimmen Sie dem<br />

zu, Herr Kalantzis?<br />

André Schröter<br />

Kalantzis: Ich antworte mal diplomatisch<br />

mit einem Jein. Es gibt Versicherer,<br />

die hier keine oder kaum Leistungen<br />

anbieten möchten. Aber die Branche ist<br />

in Bewegung.<br />

Die Bayerische zum Beispiel hat den<br />

Ansatz, jeden Antrag auf Absicherung<br />

individuell zu prüfen und nicht mehr<br />

nach Matrix. Und es freut mich sehr,<br />

dass mittlerweile andere Versicherer<br />

das auch so machen. Die Branche darf<br />

zwar nicht die Erwartungshaltung<br />

wecken, jeder Kunde mit psychischen<br />

Vorerkrankungen bekomme privaten<br />

Versicherungsschutz. Aber eine psychische<br />

Vorerkrankung ist per se kein<br />

Verweigerungsgrund.<br />

Illing: Wir als Hannoversche haben<br />

schon immer eine individuelle Risikobeurteilung<br />

durchgeführt; das machen<br />

wir seit 1925 so. Ein Kollege aus der Leistungsabteilung<br />

sagt immer: Da ist kein<br />

Fall wie der andere. Möglicherweise<br />

kann man einen Kunden mit Zuschlägen<br />

versichern, mit psychischen Klauseln<br />

und so weiter. Ein Versicherer muss im<br />

Underwriting immer genau hinschauen,<br />

die Maklerin oder den Makler miteinbeziehen<br />

und letztlich einen individuellen<br />

Weg finden. Das steife Festhalten an<br />

<strong>procontra</strong> 5 | <strong>2023</strong>

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