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procontra Ausgabe 05/2023

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48 | VERSICHERUNGEN Elementarschutz<br />

dabei keine Rolle. Konkrete Namen<br />

nennt sie nicht.<br />

Elementarschutz wenig verbreitet<br />

Seit der Ahrtal-Katastrophe haben sich die Quoten kaum erhöht.<br />

Saarland: 47<br />

ligen.<br />

Nordrhein-<br />

Westfalen: 56<br />

Rheinland-<br />

Pfalz: 46<br />

Bremen: 31<br />

<strong>procontra</strong> wollte wissen, ob es wirklich<br />

so schwierig ist, und hat bei drei<br />

großen Wohngebäudeversicherern<br />

nachgefragt. Das Ergebnis: Domcura,<br />

HDI und Gothaer zeichnen zwar Zone<br />

vier, jedoch mit Einschränkungen.<br />

Domcura versichert die Zone inklusive<br />

Überschwemmung und Rückstau,<br />

hier muss der Kunde allerdings zuvor<br />

einen Fragebogen ausfüllen. Auch die<br />

HDI zeichnet zwar Zone vier, schließt<br />

aber das Risiko „Überschwemmung<br />

durch Ausuferung oberirdischer Gewässer“<br />

aus. Die Gothaer versichert<br />

die höchste Hochwasserstufe nur<br />

nach zuvor positiv beschiedener<br />

Schleswig-<br />

Holstein: 38<br />

Baden-<br />

Württemberg:<br />

94<br />

Hamburg: 36<br />

Niedersachsen: 32<br />

Mecklenburg-<br />

Vorpommern: 33<br />

Sachsen-<br />

Anhalt: 49<br />

Thüringen: 53<br />

Hessen: 51<br />

Bayern: 45<br />

Absicherungsquoten der Bundesländer; Angaben in %, Schätzung <strong>2023</strong><br />

Berlin: 48<br />

Brandenburg:<br />

40<br />

Sachsen: 51<br />

Quelle: GDV<br />

grafische Lage des Risikos, präventive<br />

Maßnahmen des Kunden und der Gemeinde<br />

sowie die Ausgestaltung der<br />

Konditionen“ einzeln geprüft.<br />

Was zählt als Vorschaden?<br />

Madeleine Schüller, Maklerin im<br />

nordrhein-westfälischen Erftstadt,<br />

hat die Erfahrung gemacht, dass viele<br />

Versicherer „Bernd“ nicht zwingend<br />

als klassischen Vorschaden einstufen.<br />

„Man muss den Vorschaden<br />

zwar angeben, aber es gibt daraufhin<br />

keine Ablehnungen“, erklärt sie. Dass<br />

Immobilienbesitzer aus der einstigen<br />

Flutregion ihr Haus nicht mehr vor<br />

Elementargefahren schützen können,<br />

kann sie nicht bestätigen: „Tarife inklusive<br />

einer Elementarabsicherung<br />

Einzelfallprüfung: Hier werden „geosind<br />

auch in den Flutregionen erschwinglich<br />

und abschließbar.“<br />

Makler Michael Pannasch, der sein<br />

Büro im von der Flut geschädigten<br />

Euskirchen führt, fasst das Vorgehen<br />

der Versicherer so zusammen: „In<br />

ZÜRS-Zone vier trennt sich die Spreu<br />

vom Weizen.“ So zeichne die Bayerische<br />

beispielsweise Zone vier, klammere<br />

aber das Risiko „Überschwemmung“<br />

aus. Seine Annahmepolitik<br />

begründet der Versicherer auf <strong>procontra</strong>-Nachfrage<br />

folgendermaßen:<br />

„Das Risiko eines entsprechenden<br />

Schadens liegt bei einer zehnjährigen<br />

Eintrittswahrscheinlichkeit und ist<br />

daher angesichts unserer Bestandsgröße<br />

für uns nicht kalkulierbar“, so<br />

ein Sprecher der Bayerischen.<br />

Im Bewusstsein der Bevölkerung<br />

hat sich durch die Flutkatastrophe<br />

indes offenbar wenig geändert. Nach<br />

Statistiken des GDV war vor „Bernd“<br />

rund die Hälfte der deutschen Hauseigentümer<br />

gegen Elementarschäden<br />

abgesichert. Im Juli <strong>2023</strong> – zwei Jahre<br />

später – sind es 52 Prozent. Geändert<br />

hat sich demnach nichts.<br />

Vermittlern bleiben nur eine aufklärende<br />

Beratung und der Hinweis auf<br />

die Dringlichkeit des Bausteins<br />

Elementar. Wer in ZÜRS-Zone vier<br />

wohnt und sich vor dem Risiko<br />

Überschwemmung schützen will,<br />

kann dies in der Regel nur mit hohem<br />

finanziellem Aufwand oder abseits<br />

von Versicherungsschutz bewerkstel-<br />

Long Story short<br />

Geänderte ZÜRS-Zonen<br />

erschweren Neuabschlüsse<br />

ZÜRS-Zone vier weiterhin<br />

häufig nicht versicherbar<br />

Single-Elementarschutz<br />

als Option für Risikogebiete<br />

<strong>procontra</strong> 5 | <strong>2023</strong>

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