procontra Ausgabe 05/2023
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Meinungsmacher PANORAMA | 11<br />
»Es geht um Prävention«<br />
Bei der Reform einer Krankenversicherung, egal<br />
ob gesetzlich oder privat, geht es nicht nur um das<br />
Wort Versicherung. Man muss sich vor allem um das<br />
Wort Kranken kümmern. Es ist doch bescheuert,<br />
Leistungen zu streichen oder Prämien zu erhöhen,<br />
um die steigenden Kosten für die Behandlung<br />
von Kranken abzufangen. Wir müssen den Leuten<br />
zeigen, wie sie Stress vermeiden, besser essen und<br />
sich mehr bewegen. Denn Stress, falsche Ernährung<br />
und zu wenig Bewegung sind die Hauptgründe für<br />
Krankheiten und die daraus resultierenden Kosten.<br />
Es geht um Prävention.<br />
Hans Steup, via Facebook<br />
Kolumne<br />
Dr. Hans-Jörg Naumer<br />
leitet Global Capital Markets &<br />
Thematic Research von Allianz<br />
Global Investors<br />
»Kaufkrafterhalt«<br />
»Der Überblick über<br />
die eigenen Rentenansprüche<br />
ist absolut notwendig<br />
für die private<br />
Finanzplanung.«<br />
Andreas Hackethal ist Professor für Finanzen<br />
und blickt positiv auf die digitale Rentenübersicht<br />
des Bundes, die im Sommer online ging.<br />
Im pro/contra steht ihm die Verbraucherzentrale<br />
entgegen.<br />
Mehr dazu auf Seite 74<br />
»Fragwürdige MVPs«<br />
Bei der angebotenen Qualität an MVPs und der<br />
Tatsache, dass Funktionen eines klassischen CRM<br />
fehlen, sind zu Recht die wenigsten Unternehmen<br />
bereit dafür selbst zu zahlen (Anm. d. Red.: Laut<br />
Maklers Lieblinge zahlt nur jeder vierte Makler).<br />
Tobias Niendieck, via LinkedIn<br />
Die Fed hat zwar fürs Nächste ein Päuschen eingelegt beim<br />
Begehen ihrer Zinstreppe, aber die EZB und auch die Bank<br />
of England lassen keinen Zweifel: Für sie ist das Ende der<br />
Fahnenstange im Kampf gegen die Inflation noch nicht erreicht.<br />
Gut so. Die „große Rebalancierung“, der Weg zurück<br />
zum Gleichgewicht der Weltwirtschaft, findet statt, und<br />
die entstandenen Ungleichgewichte entladen sich zuerst in<br />
den Preisen. Da ist es umso wichtiger, dass die Währungshüter<br />
mit Wort und Tat die Inflationserwartungen brechen.<br />
Auch die Fed dürfte nicht untätig bleiben. Sie pausiert nur.<br />
Für die Anleger geht derweil der Kampf gegen den Wertverlust<br />
weiter. Zwar wirken die wieder positiven Renditen<br />
beruhigend, aber Grund zum Ausruhen gibt es keinen. Im<br />
Gegenteil. Gemessen an den Realzinsen, also dem, was von<br />
den Nominalzinsen nach Abzug der Inflation noch übrigbleibt,<br />
hat sich die Lage sogar deutlich verschlechtert. Wie<br />
lange historische Zeitreihen zeigen, sind negative Realzinsen<br />
selten, aber leider keine Unbekannten. Man muss aber<br />
bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts zurückgehen,<br />
um ein ähnlich tiefes – negatives – Niveau zu finden.<br />
Anders ausgedrückt: Die Renditen sind wieder da, aber die<br />
Inflation einberechnet sind sie tiefrot. Natürlich lässt sich<br />
einwenden, dass dies nur eine Momentaufnahme ist. Es<br />
kommt also auf die zukünftige Entwicklung der Inflation<br />
an. Hier ist aber kaum zu erwarten, dass die von der EZB<br />
angestrebten 2 Prozent im Durchschnitt der Jahre so<br />
schnell wieder erreicht werden. Auch hier sind die Lehren<br />
aus der Vergangenheit hilfreich. Hohe Inflationsraten<br />
brauchten lange, um auf niedrige Niveaus zurückzufallen.<br />
Wie unsere Berechnungen ergeben, hat Inflation einen<br />
Nachhalleffekt. Grund genug also, die strategische Allokation<br />
zu überdenken und die Aktienquote auszubauen.<br />
<strong>procontra</strong> 5 | <strong>2023</strong>