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Im Wein - Pro Stuttgart

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Lemberger –<br />

Einfach königlich<br />

900 Jahre<br />

<strong>Wein</strong>bau in <strong>Stuttgart</strong><br />

<strong>Wein</strong>dorf<br />

backstage<br />

<strong>Wein</strong> und<br />

Schokolade<br />

Das Viertele –<br />

Schwäbisches Kulturgut<br />

Natalie Lumpp’s<br />

<strong>Wein</strong>tipp<br />

Christoph Sonntag’s<br />

Sonntagswein<br />

2008


Herzlich willkommen<br />

Anspruchsvolle<br />

Genusserlebnisse<br />

im Herzen <strong>Stuttgart</strong>-Bad Cannstatts<br />

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nur wenige Schritte von der Fruchtsäule entfernt.<br />

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<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />

<strong>Wein</strong>kulturmagazin für die Region <strong>Stuttgart</strong><br />

Inhalt<br />

Lemberger – Einfach königlich . . . . . . . . . . . . 4<br />

Von Reben umschmust . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

900 Jahre <strong>Wein</strong>bau in <strong>Stuttgart</strong> . . . . . . . . . . . 10<br />

Königliche Globuli . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

Das Viertele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

<strong>Wein</strong>dorf backstage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

Steinreiches Neckartal . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

<strong>Wein</strong> und Schokolade . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

<strong>Wein</strong>genuss im Zeichen des Württembergs . . 36<br />

Untertürkheimer Mönchberg . . . . . . . . . . . . . 38<br />

Sonntag’s <strong>Wein</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

Frisch entkorkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />

Veranstaltungstipps 2008 . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard 3<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Pro</strong> <strong>Stuttgart</strong>-Verkehrsverein e.V.<br />

Lautenschlagerstraße 3<br />

70173 <strong>Stuttgart</strong><br />

Telefon: 0711 295010<br />

Telefax: 0711 293024<br />

Internet: www.prostuttgart.de<br />

E-Mail: info@prostuttgart.de<br />

Auflage:<br />

20.000 Exemplare<br />

Redaktion:<br />

Wulf Wager<br />

Mitarbeit:<br />

Ute Böttinger, Gabriele Damasko,<br />

Karin Gessler, Klaus Henning-Damasko,<br />

Claus-Peter Hutter, Frank Kämmer,<br />

Dr. Christine Krämer, Berd Kreis,<br />

Marion Schmidt, Christoph Sonntag,<br />

Franziska Wager, Renate Wager<br />

Verlag:<br />

WAGER ! Kommunikation GmbH<br />

In der Halde 20<br />

72657 Altenriet<br />

Telefon: 07127 9315807<br />

Telefax: 07127 9315808<br />

E-Mail: info@wager.de<br />

Internet: www.wager.de<br />

Anzeigen:<br />

Sabine Kaupp<br />

Layout + Gestaltung:<br />

Björn Locke, Wulf Wager<br />

Druck:<br />

Bechtle Druck & Service, Esslingen<br />

Fotos:<br />

Deutsches <strong>Wein</strong>institut, Karin Gessler,<br />

Claus-Peter Hutter, Lothar Stehle,<br />

<strong>Stuttgart</strong> Marketing,<br />

WAGER ! Kommunikation,<br />

Wulf Wager,<br />

Wir bedanken uns herzlich beim<br />

Silberburg-Verlag, Tübingen für die<br />

Abdruckgenehmigung des Artikels<br />

„vineas in stutgarten“ und beim<br />

Hampp-Verlag, <strong>Stuttgart</strong> für die<br />

Abdruckgenehmigung des Artikels<br />

über das <strong>Wein</strong>gut Herzog von<br />

Württemberg und den Untertürkheimer<br />

Mönchberg


Einfach<br />

königlich<br />

Der Lemberger ist die Spitze<br />

unter Württembergs Rotweinen<br />

DWI


Der Duft nach schwarzer Johannisbeere,<br />

Brombeere, auch Stachelbeere,<br />

Holunder und reifer<br />

Schwarzkirsche, grüner Paprika<br />

dazu ein leicht pfeffriger Abgang:<br />

Die Aromencharakteristik<br />

des Lembergers verspricht viel<br />

Genuss. Gerade jetzt im Sommer<br />

zur Grillparty ist die leichte,<br />

fruchtige Lembergervariante<br />

ideal, im Herbst dann zum Wild<br />

passend eher der kräftige, körperreiche<br />

und gerbstoffbetonte<br />

Lembergertyp.<br />

Aber am besten, so sagt <strong>Wein</strong>macher<br />

Martin Fischer, schmecke der<br />

Lemberger mit einem „Boda -<br />

gfährtle“. So nämlich bezeichne<br />

man im württembergischen<br />

<strong>Wein</strong>land einen Rebensaft, dem<br />

man den Boden, auf dem er gewachsen<br />

ist am Gaumen nachspürt,<br />

erklärt der Juniorchef des<br />

<strong>Wein</strong>guts Sonnenhof-Fischer in<br />

Vaihingen-Gündelbach. Bevor<br />

sich der <strong>Wein</strong>kenner diesen königlichen<br />

Württemberger Rotwein<br />

munden lassen kann,<br />

braucht es freilich wachsen und<br />

werden in Wengert und Keller.<br />

Höchste Ansprüche stellt die Rebsorte<br />

an Lage und Boden. Der<br />

Lemberger liebt ein warmes Klima<br />

und windgeschützte Standorte, da<br />

er früh austreibt und spät reift.<br />

Der Heuchelberg und der Stromberg<br />

sind die beiden Regionen im<br />

Württemberger <strong>Wein</strong>land, die für<br />

den Lemberger geradezu ideal<br />

sind. Am Heuchelberg wächst der<br />

Lemberger bis auf wenige Ausnahmen<br />

auf ausgesprochenen<br />

Südhängen. Der Gipskeuper und<br />

die Verwitterungsböden des<br />

Schilfsandsteins geben ihm eine<br />

besonders markante Note.<br />

Premiumweine<br />

„Würziger und kräftiger“, sagt<br />

Andreas Reichert, komme der<br />

Lemberger auf diesen Keuperböden<br />

daher. Für den Kellermeister<br />

der <strong>Wein</strong>gärtner Cleebronn stellt<br />

die Rebsorte einen Schwerpunkt<br />

im Keller, denn mit 60 von 240<br />

Hektar Rebfläche nimmt der Lemberger<br />

mit 24% einen Löwenanteil<br />

ein. Unter der Hand des jungen<br />

<strong>Wein</strong>machers entstehen Wei-<br />

Vergnügen: Der Lemberger hinterlässt Spuren am Gaumen. CC<br />

ne für höchste Qualitätsansprüche.<br />

So kommen die Premiumweine<br />

ausschließlich aus selektierten<br />

Anbauflächen mit stark<br />

ertragsreduziertem Lesegut. „Die<br />

Trauben müssen stimmen“, sagt<br />

Andreas Reichert. Nur mit „hochreifem<br />

durchgefärbten Lesegut<br />

lassen sich hohe Qualitäten erreichen“.<br />

Maische vergoren und im<br />

Holzfass oder auch im Barrique<br />

ausgebaut, zählen diese edlen<br />

Tropfen zu den Top-Lembergern.<br />

Der „Lieblingslemberger“ des ersten<br />

deutschen Bundespräsidenten<br />

war der „Brackenheimer Zweifelberg“.<br />

Seine besten staatstragenden<br />

Reden habe Theodor Heuss<br />

mit diesem Tropfen im Glas geschrieben.<br />

Brackenheim, die<br />

Heuss´sche Geburtsstätte, ist in<br />

Deutschland die unumstrittene<br />

Lemberger-Metropole. Die <strong>Wein</strong>gärtner<br />

der Theodor-Heuss-Stadt<br />

verstehen sich hervorragend auf<br />

An- und Ausbau der anspruchsvollen<br />

Rebsorte und setzen damit<br />

bewusst auch eine lange Lemberger-Tradition<br />

fort: „Dieser <strong>Wein</strong><br />

gehört zu den besten im Bezirk<br />

und eignet sich sehr gut auf das<br />

Lager“, notierte etwa anno 1871<br />

der Brackenheimer Oberamtsschreiber.<br />

Und auch in Brackenheim<br />

wird der Lemberger als Premiumserie<br />

ausgebaut. Mit ihrer<br />

Linie „Signum“ heimsten die Brackenheimer<br />

<strong>Wein</strong>gärtner schon<br />

einige Auszeichnungen und Preise<br />

ein.<br />

„Vaihinger Löwe“<br />

Auf rund 1700 Hektar Rebfläche<br />

wird der Lemberger hier in Württemberg<br />

angebaut. Mit Alleinstellungsmonopol,<br />

denn nahezu<br />

ausschließlich wird diese Rebsorte<br />

in Deutschland von den Württemberger<br />

Wengertern gehegt<br />

und gepflegt. Mit einem Anteil<br />

von rund 13% trägt der Lemberger<br />

ein gutes Pfund an der hiesigen<br />

Rebenlandschaft. Da liegt es<br />

nahe, dass auch der deutsche<br />

Lembergerpreis hier im <strong>Wein</strong>land<br />

Württemberg ausgelobt wird. In<br />

diesem Jahr zum 16. Mal wurde<br />

in der Stadt Vaihingen/Enz die<br />

Auszeichnung „Vaihinger Löwe“<br />

vergeben. Diese Lemberger-Prämierung<br />

mit deutschlandweiter<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard 5<br />

Wer bei<br />

ons nix trenkt,<br />

der isch bloß z’ faul<br />

zom schlucke.<br />

Theodor Heuss


6<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />

Vollkommen: Reife Beeren des Lembergers DWI<br />

Ausschreibung geht auf die Initiative<br />

des in Vaihingen gegründeten<br />

Lemberger-Vereins zurück.<br />

Aus der „Vaihinger <strong>Wein</strong>messe“<br />

heraus, unter Federführung des<br />

früheren Vaihinger Stadtbaumeisters,<br />

<strong>Wein</strong>experten und –geschichtlers<br />

Richard Hachenberger<br />

wurde der Verein gegründet und<br />

schließlich der „Vaihinger Löwe“<br />

als Qualitätssymbol sowohl bei<br />

Konsumenten und ambitionierten<br />

<strong>Wein</strong>freunden, der Gastronomie,<br />

als auch bei den Erzeugern<br />

positioniert. Die Summe der alljährlich<br />

angestellten <strong>Wein</strong>e zeige,<br />

dass die schwäbische Vorzeige-<br />

Rebsorte immer mehr Freunde<br />

findet, erklärt Sprecher Albrecht<br />

Fischer vom Gündelbacher <strong>Wein</strong>-<br />

gut Sonnenhof. In drei Kategorien<br />

wird ausgewählt: trocken,<br />

mit Restsüße und schließlich die<br />

Lemberger aus dem Barrique. Aus<br />

188 angestellten <strong>Wein</strong>en des<br />

Jahrgangs 2007 wurden heuer im<br />

März die Sieger ermittelt.<br />

Ein <strong>Im</strong>port<br />

Klassifiziert ist die Rebsorte unter<br />

dem Namen „Blauer Limberger“.<br />

Die Bezeichnungen „Lemberger“<br />

und „Blaufränkisch“ sind<br />

für deutsche <strong>Wein</strong>e dieser Sorte<br />

zulässige Synonyme. Ihren Ursprung<br />

hat die spätreifende Lembergertraube<br />

vielleicht in den<br />

<strong>Wein</strong>gärten Österreichs. In der<br />

zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts<br />

wurde die Existenz der Rebsorte<br />

dort am unteren Donaulauf<br />

belegt. Heute ist „Blaufränkisch“<br />

eine typische Rebsorte aus dem<br />

Burgenland oder auch dem Anbaugebiet<br />

rund um Wien. Übrigens:<br />

Die Bezeichnung „Blaufränkisch“<br />

anstelle von Lemberger<br />

ist erst vor acht Jahren hier<br />

in Württemberg wieder zugelassen.<br />

Vermutlich haben napoleonische<br />

Truppen während ihrer<br />

Feldzüge auch in Ungarn Bekanntschaft<br />

mit dem tiefroten Rebensaft<br />

gemacht. Einer Legende<br />

nach wurden die französischen<br />

Truppen von den ungarischen<br />

Winzern mit diesem speziellen<br />

<strong>Wein</strong> besänftigt. Die genaue Abstammung<br />

des Lembergers ist<br />

allerdings bis heute unklar. Muss<br />

der <strong>Wein</strong>genießer ja auch nicht<br />

unbedingt bis ins letzte Detail bewiesen<br />

wissen.<br />

Dicht, komplex<br />

und kraftvoll<br />

Was heute zählt sind die Spuren<br />

am Gaumen. Und da eben überzeugen<br />

diese intensiven Beerenaromen,<br />

kombiniert mit feinen<br />

Röstnoten, mit Espresso und<br />

Zartbitterschokolade, oder auch<br />

Aromen von Vanille, Zimt oder<br />

feiner Nelke. Der Lemberger verbreitet<br />

südländische Wärme – für<br />

die kommenden herbstlichen<br />

Tage. Genuss pur!<br />

Ute Böttinger


Herzlich willkommen<br />

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7


8<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />

Die Neckarwein’<br />

seind fürder gut,<br />

den trinker machens<br />

wohlgemut,<br />

wann sie seind unvermischt<br />

und g’recht.<br />

So find man deren<br />

wenig schlecht.<br />

<strong>Wein</strong>spruch vom Neckar<br />

Von Reben<br />

umschmust<br />

<strong>Stuttgart</strong>er Terroir – Zusammenspiel von<br />

Boden, Klima und Wengerter<br />

Ganz <strong>Stuttgart</strong> wird von Reben<br />

umschmust. Stolze 415 Hektar<br />

Rebland schmiegen sich um die<br />

Landeshauptstadt. Der Ring aus<br />

<strong>Wein</strong>gärten reicht von hinter<br />

dem Hauptbahnhof bis mitten in<br />

das Herz der Großstadt. Kann es<br />

einen herzlicheren Beweis für<br />

die Zuneigung <strong>Stuttgart</strong>s zu seinem<br />

einstigen Haupterwerbszweig<br />

geben?<br />

Die Liebe zur Heimat und zu den<br />

Traditionen hält einen guten Teil<br />

des <strong>Wein</strong>baus in <strong>Stuttgart</strong> am Leben,<br />

denn viele <strong>Wein</strong>berge, die ob<br />

ihrer Steilheit diese Bezeichnung<br />

weiß Gott verdienen, werden von<br />

Nebenerwebsweingärtnern in auf -<br />

wändiger Handarbeit bewirtschaftet.<br />

Gerade diese steilen Terrassenweinberge<br />

in idyllischen,<br />

bisweilen ländlich erscheinenden<br />

Taleinschnitten bringen Besucher<br />

<strong>Stuttgart</strong>s zum Staunen und die<br />

<strong>Stuttgart</strong>er selbst immer wieder<br />

zum Schwärmen, denn die <strong>Wein</strong>berge<br />

<strong>Stuttgart</strong>s mit ihrer vielfältigen<br />

Tier- und Pflanzenwelt sind<br />

beliebte Naherholungsgebiete.<br />

Natürlich sind die Hauptrollen<br />

fest an die Reben vergeben, doch<br />

in vielen <strong>Stuttgart</strong>er Terrassenweinbergen<br />

werden die Randbereiche<br />

und Mauerkronen noch<br />

immer liebevoll mit allerlei Blumen,<br />

Küchen- und Heilkräuter<br />

bepflanzt. Und die Mauern selbst<br />

bilden einzigartige Lebensräume<br />

für seltene Arten. Auch im Rathaus<br />

ist man sich des Werts dieser<br />

Kulturlandschaft bewusst. Die<br />

<strong>Wein</strong>gärtner werden beim Erhalt<br />

und Wiederaufbau ihrer Trockenmauern<br />

finanziell vom Umweltamt<br />

unterstützt.<br />

Mühevoll<br />

Freiwillig würde wohl kein einziger<br />

<strong>Wein</strong>gärtner eine Trockenmauer<br />

anlegen, denn dieses<br />

„G’schäft“ ist eines der mühsamsten,<br />

die es im <strong>Wein</strong>bau gibt.<br />

Die Natur, das <strong>Stuttgart</strong>er Terroir,<br />

erzwingt die Konstruktion<br />

dieser erstaunlichen Bauten geradezu.<br />

Beinahe das gesamte<br />

Spektrum der Keuperschichten<br />

wird in <strong>Stuttgart</strong>s <strong>Wein</strong>bergen<br />

abgebildet. Keuper kann man<br />

sich wie eine Torte mit vielen<br />

verschiedenen leckeren Schichten<br />

vorstellen. Hier sind die<br />

Schichten natürlich nicht aus<br />

Sahne, Früchten oder Marzipan,<br />

sondern allerlei Ablagerungen<br />

aus den Zeiten, als Württemberg<br />

Kraftvoll: Die Arbeit in den <strong>Stuttgart</strong>er Steillagen ist anstrengend. Wulf Wager


noch auf dem Grund eines tropischen<br />

Meeres lag. Zuunterst<br />

steht Muschelkalk an, der im<br />

Cannstatter Zuckerle, einer der<br />

besten Lagen Württembergs,<br />

auch als Travertin sichtbar wird.<br />

Diverse Sandstein- und Mergelschichten,<br />

sowie Gipskeuper liefern<br />

über dem Muschelkalk in<br />

munterer Folge die Böden der<br />

<strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>berge. Weil diese<br />

Böden in Steillagen nur wenig<br />

Halt haben, müssen die Hänge<br />

mit Trockenmauern abgestützt<br />

werden, die dank ihrer<br />

Wasserdurchlässigkeit gleichzeitig<br />

raffinierte Drainagesysteme<br />

sind und mit ihren ungezählten<br />

Staffeln das Oberflächenwasser<br />

selbst größter Niederschläge in<br />

die richtigen Bahnen leiten.<br />

Qualitätsvoll<br />

Ganz nebenbei speichern sie viel<br />

Sonnenenergie in Form von<br />

Wärme, die den Trauben zu besonderer<br />

Reife verhilft. Überhaupt<br />

sind <strong>Stuttgart</strong>s Reben bevorzugt,<br />

denn sie profitieren<br />

ganz generell vom milden Großstadtklima.<br />

So ist <strong>Stuttgart</strong> der<br />

wärmste Rebstandort Württembergs.<br />

Steile <strong>Wein</strong>berge mit intensiver<br />

Sonneneinstrahlung,<br />

Trockenmauern, warmes Klima,<br />

ideale Böden. Da bleiben bei den<br />

<strong>Wein</strong>gärtnern kaum Wünsche<br />

offen. Wenn in vergangenen<br />

Zeiten diese Vorzüge hauptsächlich<br />

zur Erzeugung großer Erträge<br />

genutzt wurden, stellen sie die<br />

heutigen <strong>Pro</strong>duzenten in den<br />

Dienst der Qualität. So werden<br />

<strong>Stuttgart</strong>er Erzeuger vom kleinen<br />

Nebenerwerbsweingärtner<br />

über Genossenschaften bis hin<br />

zu bundesweit bekannten Spitzenweingütern<br />

reichlich mit<br />

Auszeichnungen für ihre <strong>Wein</strong>e<br />

bedacht.<br />

W CViel<br />

Gehaltvoll<br />

Spaß mit Ihrem <strong>Wein</strong>-Boulevard<br />

und viele Genussvolle Stunden<br />

mit unseren <strong>Wein</strong>en ...<br />

... wünscht Ihnen Ihr<br />

Dabei bleibt es bei weitem nicht<br />

bei den Traditionssorten Trollinger,<br />

Riesling und Kerner. Die besonderen<br />

Vorteile der <strong>Stuttgart</strong>er<br />

Lagen erlauben den Anbau einer<br />

umfassenden Vielzahl von edlen<br />

Rebsorten. Weder Cabernet noch<br />

Merlot sind hier fremd. Die Burgundersorten<br />

haben in <strong>Stuttgart</strong><br />

schon lange eine Heimat, Lemberger<br />

fühlt sich hier ebenso wohl<br />

wie Sauvignon und Chardonnay.<br />

Jeder <strong>Wein</strong>gärtner kennt die Besonderheiten<br />

seiner Parzellen und<br />

nutzt dieses Wissen, Rebsorte und<br />

Terroir in ideale Kombination zu<br />

bringen. Eine Stärke der <strong>Stuttgart</strong>er<br />

Wengerter ist der individuelle<br />

Umgang mit ihren <strong>Wein</strong>en und<br />

mit den Gegebenheiten ihres Terroirs.<br />

Letztlich ist auch die Flexibilität,<br />

die Anpassungsfähigkeit<br />

der <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>gärtner ein<br />

Teil des Terroirs. So werden Trollinger<br />

heute wieder vermehrt in<br />

Holzfässern zu recht gehaltvollen<br />

Tropfen ausgebaut und Chardonnay<br />

wie Merlot in Barriques aus<br />

französischer oder gar schwäbischer<br />

Eiche zur Perfektion gereift.<br />

Auf eine Phase technischer Hochrüstung<br />

der <strong>Wein</strong>keller folgt heute<br />

die Rückbesinnung auf die besondere<br />

Bedeutung der Handarbeit<br />

im <strong>Wein</strong>berg und auf traditionelle<br />

<strong>Wein</strong>bereitung. So<br />

erhalten die guten alten Holzfässer<br />

unerwarteten Zuspruch und<br />

auch die uralte Methode der<br />

Spontangärung sehen führende<br />

Erzeuger nicht mehr als Risikofaktor<br />

an, sondern als Möglichkeit,<br />

die Eigenschaften der <strong>Wein</strong>berge,<br />

des Terroirs, noch stärker<br />

zur Geltung zu bringen als mit<br />

der Gärung durch standardisierte<br />

Reinzuchthefen.<br />

Bernd Kreis<br />

Kelter Rotenberg Württembergstraße 230 · 70327 <strong>Stuttgart</strong>-Rotenberg · Tel. (07 11) 33 76 10<br />

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Fr: 8.30–18 Uhr · Sa: 9–13 Uhr


Wer als <strong>Wein</strong> und<br />

Weiberhasser jedermann<br />

im Wege steht,<br />

der esse Brot und<br />

trinke Wasser, bis er<br />

daran zugrande geht.<br />

Wilhelm Busch<br />

»vineas in<br />

Seit 900 Jahren ist der <strong>Wein</strong>bau in der Landeshauptstadt belegt<br />

„Dieser statt einkommen und nahrung ist allein der weinwachs.“<br />

So begründeten 1607 Vertreter <strong>Stuttgart</strong>s vor dem Landtag ihre<br />

Forderung an die Herrschaft, man möge die Rahmenbedingungen<br />

für die <strong>Wein</strong>wirtschaft verbessern. Die Stadt lebt zwar längst nicht<br />

mehr vom <strong>Wein</strong>, doch Reben prägen bis heute das Bild <strong>Stuttgart</strong>s:<br />

In welcher Großstadt reichen die Rebflächen schon bis an den<br />

Hauptbahnhof heran?<br />

<strong>Wein</strong>-Präsent<br />

Es ist ein Totenverzeichnis des<br />

Klosters Blaubeuren aus<br />

dem frühen 12. Jahrhundert, in<br />

dem der <strong>Wein</strong>bau in <strong>Stuttgart</strong><br />

erstmals erwähnt wird. Demzufolge<br />

schenkte ein Kleriker namens<br />

Ulricus dem Kloster „vineas<br />

in Stutgarten“. Festzustellen,<br />

wann genau das ursprüngliche<br />

Dokument<br />

abgefasst wurde, ist indes<br />

schwierig. Durch den Abgleich<br />

des Inhalts mit<br />

Daten aus anderen Quellen wird<br />

aber das Jahr 1108 angenommen,<br />

letztlich gesichert ist der Entstehungszeitpunkt<br />

allerdings nicht.<br />

Das Datum aufzugreifen ist trotzdem<br />

sinnvoll. Denn dem „Jubiläum“<br />

kommt ohnehin ein symbolischer<br />

Charakter zu, da der <strong>Wein</strong>bau<br />

eines Orts schon etabliert sein<br />

muss, bevor er in Schriftstücken<br />

auftauchen kann. So dürften der<br />

Rebenanbau tatsächlich bereits<br />

um die Jahrtausendwende im<br />

<strong>Stuttgart</strong>er Tal Einzug gehalten<br />

haben.<br />

Waren es also nicht die Römer,<br />

die den <strong>Wein</strong>bau in der Region<br />

eingeführt haben, wie oft und<br />

gern angenommen wird? Eine<br />

Kontinuität von Ertragsweinbau<br />

seit der Römerzeit gab es in Württemberg<br />

höchstwahrscheinlich<br />

nicht. Römische <strong>Wein</strong>keller,<br />

<strong>Wein</strong>-Stadt: <strong>Stuttgart</strong> im Jahr 1495. Der<br />

Holzschnitt von Georg Lang zeigt am linken<br />

Rand das große Gebäude der Kleinen<br />

Herrschaftlichen Kelter. Archiv


Stutgarten«<br />

Holzfässer und Amphoren lassen<br />

zwar auf den Handel mit <strong>Wein</strong><br />

schließen, aber es fehlen Kelteranlagen.<br />

Und Funde von Traubenkernen<br />

rühren möglicherweise<br />

von importierten Trauben her.<br />

Die Rebkultur griff in der Merowingerzeit<br />

auf die rechtsrheinischen<br />

Gebiete über. Bis ins 10.<br />

Jahrhundert blieb sie auf das Unterland,<br />

den Neckargau und die<br />

Gegend um Heilbronn beschränkt.<br />

Bei dem an verschiedener<br />

Stelle zitierten Beleg von 708<br />

für <strong>Wein</strong>bau in Cannstatt, demzufolge<br />

der alemannische Herzog<br />

Gottfried in einer Urkunde dem<br />

Kloster St. Gallen <strong>Wein</strong>berge<br />

übertragen habe, muss man genau<br />

hinsehen: Die betreffende<br />

Urkunde, in der Cannstatt erstmals<br />

erwähnt wird, stammt von<br />

etwa 700 und ist in Kopie überliefert.<br />

<strong>Wein</strong>berge werden in der<br />

Quelle nicht erwähnt.<br />

<strong>Wein</strong>-Morgen<br />

Die junge <strong>Wein</strong>kultur breitete<br />

sich im Hochmittelalter wie ein<br />

Lauffeuer aus. Das Kloster Bebenhausen<br />

besaß bereits 1286 <strong>Wein</strong>gärten<br />

auf einer Fläche von 18<br />

Morgen (etwa 6 Hektar) in verschiedenen<br />

Lagen in <strong>Stuttgart</strong>.<br />

Um 1350 waren in <strong>Stuttgart</strong> 1600<br />

Morgen mit Reben bestockt. Ende<br />

des 16. Jahrhunderts erfuhr die<br />

Rebfläche mit 4000 Morgen ihre<br />

größte Ausdehnung. Auf derselben<br />

Fläche stehen heute noch etwa<br />

10 Hektar. Die Rebfläche der<br />

Großlage <strong>Wein</strong>steige, die neben<br />

den <strong>Stuttgart</strong>er Lagen auch die<br />

der rebflächenstarken umliegenden<br />

Orte wie Cannstatt, Fellbach<br />

oder Uhlbach einschließt, bringt<br />

es hingegen auf 420 Hektar.<br />

<strong>Wein</strong>-Glanz<br />

Der <strong>Wein</strong>genuss selbst dürfte früher<br />

nicht immer ein reines Vergnügen<br />

gewesen sein: Verunreinigungen<br />

und Oxidation waren<br />

an der Tagesordnung, die <strong>Wein</strong>bereitung<br />

ein ständiger Kampf<br />

gegen das Verderben. Zusatzstoffe,<br />

auch unerlaubte, schadeten<br />

bisweilen nicht nur dem <strong>Wein</strong>.<br />

Ende des 15. Jahrhunderts wurden<br />

reichsweit die gesetzlichen<br />

Rahmenbedingungen für ein<br />

kontrolliertes Schwefeln geschaffen<br />

– ein Meilenstein für die Bereitung<br />

von Qualitätsweinen.<br />

Trotzdem blieben die <strong>Stuttgart</strong>er<br />

<strong>Wein</strong>e weitgehend einfache <strong>Wein</strong>e,<br />

die nicht lange haltbar waren.<br />

So wurde der größte Teil im Jahr<br />

nach der Ernte getrunken und fiel<br />

danach beträchtlich im Preis.<br />

Wenn in den zeitgenössischen<br />

<strong>Wein</strong>beschreibungen von „sauer“<br />

die Rede ist, beschreibt das zwar<br />

oft den Kohlensäuregehalt des<br />

jungen, spritzigen <strong>Wein</strong>s, aber<br />

von säurebetontem Geschmack<br />

war er in schwachen Jahren überdies.<br />

Die vorwiegend weißen,<br />

leichten Gewächse waren dennoch<br />

als Durstlöscher beliebt und<br />

als Tischwein überaus geschätzt.<br />

In medizinischen Abhandlungen<br />

des 16. Jahrhunderts wird Neckarwein<br />

als gesund und bekömmlich<br />

und anderen aus gesundheitlichen<br />

Gründen vorzuziehen<br />

empfohlen. <strong>Im</strong> 16. Jahrhundert,<br />

einer Hochzeit des<br />

Stadt zwischen Wald und Reben:<br />

<strong>Stuttgart</strong> und seine <strong>Wein</strong>berge im Jahr<br />

1592. Kupferstich des herzoglichwürttembergischen<br />

Archivars Jonathan<br />

Sautter. Farbige Autographie von<br />

Max Bach. Archiv<br />

<strong>Im</strong> <strong>Wein</strong><br />

liegt Wahrheit –<br />

und mit der stößt<br />

man überall an.<br />

Friedrich Hegel


12<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />

Beim Trinken des<br />

<strong>Wein</strong>es will ich dir<br />

setzen ein Maß.<br />

Fuß und Verstand<br />

dürfen dir nimmer<br />

versagan den Dienst<br />

Ovid<br />

<strong>Wein</strong>-Beeren: Johann Simon Kerner<br />

stellte Anfang des 19. Jahrhunderts<br />

sämtliche 144 Rebsorten des bilfingerschen<br />

Rebsortimentes auf kolorierten<br />

Stichen dar. Hier die Sorte „Blauer<br />

Scheuchner“. Archiv<br />

württembergischen <strong>Wein</strong>baus,<br />

wurde in der höfischen Literatur<br />

ein Loblied auf die besten <strong>Wein</strong>e<br />

gesungen. Der Ruhm der <strong>Wein</strong>e<br />

sollte Glanz für das Land bringen.<br />

<strong>Wein</strong>-Sorten<br />

Man teilte nun die <strong>Wein</strong>e in gewöhnliche<br />

und Gewächsweine<br />

ein. Gewächsweine kamen aus<br />

besonders guten, definierten Lagen<br />

und wurden aus hochwertigen<br />

Rebsorten erzeugt. Die berühmtesten<br />

<strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>e<br />

waren der Mönchberger, Zwerger,<br />

Falckmer und der Fellmer. Ende<br />

des 16. Jahrhunderts wird von<br />

<strong>Stuttgart</strong> berichtet, Herzog Friedrich<br />

habe in seinem <strong>Wein</strong>berg<br />

Falckmer, der in der Nähe des<br />

heutigen Boschareals lag, einen<br />

herausragenden Tropfen aus edlem<br />

rotem Traminer erzeugt. Charakteristisch<br />

für den <strong>Stuttgart</strong>er<br />

<strong>Wein</strong>bau war eine außergewöhnlich<br />

große Sortenvielfalt. Die<br />

Masse machten jedoch stets reich<br />

tragende Varietäten aus. Die anfänglichen<br />

Hauptsorten Heunisch<br />

und Elbling wurden seit dem<br />

17. Jahrhundert durch Putzscheeren<br />

ersetzt, im 18. Jahrhundert<br />

gewann Silvaner stark an Bedeutung.<br />

Wie alle anderen Massenträger<br />

wurde er im Laufe des<br />

19. Jahrhunderts vom Trollinger<br />

verdrängt.<br />

<strong>Wein</strong>-Vielfalt<br />

<strong>Im</strong> 18. und 19. Jahrhundert erlebte<br />

die <strong>Wein</strong>bauregion eine zweite<br />

bedeutende Phase. Eine bisher<br />

nicht ausreichend gewürdigte<br />

Unternehmung war die Rebsammlung<br />

von Georg Bernhard<br />

Bilfinger (1693–1750). Er war zuerst<br />

<strong>Pro</strong>fessor der Philosophie<br />

und der Mathematik, dann Theologieprofessor<br />

in Tübingen, seit<br />

1735 Geheimrat und beschäftigte<br />

sich intensiv mit dem <strong>Wein</strong>bau.<br />

Er ließ zwischen 1748 und 1750<br />

zwei Rebsammlungen in seinen<br />

<strong>Wein</strong>bergen auf Cannstatter Gemarkung<br />

anlegen, eine davon im<br />

Dorschenberg auf der Prag, die<br />

andere nahe Cannstatt. Er bezog<br />

dafür eine Vielzahl von Reben<br />

aus verschiedenen Ländern, um<br />

sie zu Studienzwecken und zur<br />

Vermehrung anzupflanzen. Die<br />

Sammlung enthielt viele Sorten,<br />

die man nirgendwo anders in<br />

Württemberg zu sehen bekam.<br />

Als Bilfinger 1750 verstarb, kaufte<br />

Herzog Karl Eugen die insgesamt<br />

7 Morgen umfassende Anlage<br />

mit der Rebsammlung in den<br />

Parzellen Dorschenberg und Obere<br />

Klingen auf der Prag für 6400<br />

Gulden. Die Aufsicht über das<br />

Rebsortiment erhielt der Botaniker<br />

Martini, der bereits zuvor die<br />

praktischen Tätigkeiten für Bilfinger<br />

ausübte.<br />

<strong>Wein</strong>-Diebe<br />

Alexander Wilhelm Martini<br />

(1702–1781) war zunächst als<br />

Gärtner in Tübingen angestellt<br />

und arbeitete dann als Inspektor<br />

am botanischen Garten in <strong>Stuttgart</strong>.<br />

Er beschrieb die Sorten der<br />

bilfingerschen Sammlung nicht<br />

nur, sondern pflegte die Reb-<br />

<strong>Wein</strong>-Hügel: Forstkarte des <strong>Stuttgart</strong>er Forsts von Georg Gadner aus dem Jahre 1589.<br />

Die Hügel um <strong>Stuttgart</strong> sind mit Rebensymbolen übersät. Archiv


<strong>Wein</strong>lese im Neckartal, um 1830. Ölgemälde von Johann Gottlob Gutekunst Archiv<br />

sammlung so vorbildlich, dass<br />

Setzlinge daraus zur Verbesserung<br />

anderer <strong>Wein</strong>berge eingesetzt<br />

wurden. Letzteres geschah<br />

nicht nur auf legalem Weg: So<br />

begehrt scheint die exotische Bestockung<br />

des <strong>Wein</strong>bergs gewesen<br />

zu sein, dass die „fremden Arthen<br />

<strong>Wein</strong> stöck“ dort dem Raub ausgesetzt<br />

waren. Nach einem Diebstahl<br />

musste man Cannstatter<br />

Feldsteußler bezahlen, die in den<br />

<strong>Wein</strong>bergen der umliegenden Gemeinden<br />

nach möglicherweise<br />

aus dem bilfingerschen <strong>Wein</strong>berg<br />

entwendeten Rebstöcken fahndeten.<br />

Auch der Cannstatter Feldmesser<br />

Johann Michael Sommer,<br />

Autor des Handbuchs „Ausländische<br />

<strong>Wein</strong>stöcke zu pflanzen“,<br />

ging bei Martini in die Lehre.<br />

Martini versandte von ihm gezogene<br />

Rebstöcke sogar bis nach<br />

Russland. Zweifellos trug der<br />

<strong>Wein</strong>berg Bilfingers maßgeblich<br />

bei zur Verbreitung hochwertiger<br />

Rebsorten, die bis zu diesem Zeitpunkt<br />

in Württemberg noch unbekannt<br />

waren.<br />

Sommer hatte von Stöcken aus der<br />

bilfingerschen Sammlung eine eigene<br />

Rebschule in Mühlhausen<br />

am Neckar, unweit von Cannstatt,<br />

aufgebaut. 1782 bot er laut seiner<br />

Verkaufsliste 51 verschiedene Sorten<br />

an, 1786 belief sich die Auswahl<br />

auf 71 Varietäten. Sommer<br />

konzentrierte sich hierbei auf die<br />

edlen Sorten. Auch Sommers Aktivitäten<br />

führten zur Verbreitung<br />

sogar seltener Rebsorten im südwestdeutschen<br />

Raum.<br />

<strong>Wein</strong>-Lehrer<br />

<strong>Im</strong> Umfeld der Hohen Karlsschule<br />

entstand in <strong>Stuttgart</strong> nicht nur<br />

eine praktische Abhandlung über<br />

den <strong>Wein</strong>bau aus der Feder von<br />

Johann Caspar Schiller, dem Vater<br />

des Dichters, sondern zwischen<br />

1803 und 1815 auch die<br />

früheste bebilderte deutsche Ampelographie<br />

(Rebsortenkunde).<br />

Johann Simon Kerner (1755 bis<br />

1830), Lehrer für Botanik und<br />

Pflanzenzeichnung an der Hohen<br />

Karlsschule, stellte in seinem<br />

Werk „Le raisin, ses espèces et variétés,<br />

dessinées et colorées<br />

d'après nature“ auf kolorierten<br />

Stichen sämtliche 144 Rebsorten<br />

dar, die im bilfingerschen Rebsortiment<br />

gepflegt wurden. Das<br />

weitgehend unbekannte Werk er-<br />

fuhr wegen der hohen zeichnerischen<br />

Qualität höchste Anerkennung<br />

jener wenigen zeitgenössischen<br />

Rebkundler, die es einsehen<br />

konnten.<br />

<strong>Wein</strong>-Wissen<br />

Das herausragende Wissen der<br />

<strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>fachleute des 18.<br />

Jahrhunderts konnte in der breiten<br />

<strong>Wein</strong>gärtnerschicht nicht<br />

umgesetzt werden, weil es an den<br />

finanziellen Möglichkeiten fehlte.<br />

Trollinger war in <strong>Stuttgart</strong> und<br />

Cannstatt in den besten Lagen zur<br />

Hauptsorte avanciert – und ist es<br />

bis heute geblieben. Es ist wichtig,<br />

jetzt an diese bemerkenswerte<br />

Neugierde zu erinnern, die den<br />

<strong>Stuttgart</strong>er Agrarfachleuten eigen<br />

war – in einer Zeit, in der<br />

Württemberg das blasse Trollingergesicht<br />

ablegt, in der es sich<br />

als <strong>Wein</strong>anbauregion weltgewandt<br />

und zugleich bodenständig<br />

gibt und wo aufgeschlossene<br />

Erzeuger gewissenhaft <strong>Wein</strong>qualitäten<br />

zu produzieren begonnen<br />

haben, die international anerkannt<br />

sind.<br />

Dr. Christine Krämer<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard 13<br />

Denn meine<br />

Meinung ist nicht<br />

übertrieben:<br />

Wenn man<br />

nicht trinken kann,<br />

soll man nicht lieben.<br />

Doch sollt ihr Trinker<br />

euch nicht besser<br />

dünken:<br />

Wenn man<br />

nicht lieben kann,<br />

soll man<br />

nicht trinken.<br />

Johann Wolfgang von Goethe


14<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />

Königliche<br />

Globuli<br />

Privat<br />

Das <strong>Wein</strong>gut Herzog von Württemberg<br />

Das Zeichen auf dem grünen Poloshirt,<br />

das Michael Herzog von<br />

Württemberg zu Jeans und<br />

Bootsschuhen trägt, hat keinerlei<br />

Ähnlichkeit mit den berühmten<br />

drei Hirschstangen des<br />

herzoglich-württembergischen<br />

Wappens. Das dezente Krokodil<br />

auf der Brust des Herzogs ist eines<br />

der neuzeitlichen Insignien,<br />

auch Markenzeichen genannt,<br />

mit denen die modernen Ritter<br />

der globalen Wirtschaft sich im<br />

Kampf um Marktanteile der Umwelt<br />

mitteilen. Entsprechend gegenwartsbezogen<br />

gibt sich Herzog<br />

Michael als Manager des<br />

ehemals königlichen <strong>Wein</strong>baubetriebes.<br />

Sein Arbeitsplatz ist<br />

kein plakativ auf jahrhundertealte<br />

Familiengeschichte verweisendes<br />

Schloss, kein Ehrfurcht<br />

einflößender herrschaftlicher<br />

Palast. Der unspektakuläre<br />

Zweckbau des <strong>Wein</strong>guts mit seiner<br />

20 Meter langen Laderampe<br />

samt grauer Rolltore verweist<br />

nur durch das Logo der Familie,<br />

das Wappen und die sachlich<br />

schnörkelfreie Beschriftung auf<br />

seine edle Familienzugehörigkeit<br />

– <strong>Wein</strong>gut Herzog von Württemberg.<br />

Bestenfalls die Adresse<br />

„Schloss Monrepos“ verleiht<br />

dem modernen Betriebsgebäude<br />

königlichen Umgebungsglanz.<br />

<strong>Stuttgart</strong> entdeckt<br />

Zeitgemäß unbarock stellt sich der<br />

Manager vor: Er sei Herzog Michael,<br />

Verwalter des <strong>Wein</strong>gutes<br />

Herzog von Württemberg. Er sei<br />

Angestellter seines Vaters und seines<br />

älteren Bruders. Das sei so in<br />

der Familie. Der älteste Sohn sei<br />

der „Thronerbe“, der künftige Chef<br />

der Familie. Beide seien seine Vorgesetzten,<br />

der Vater, Carl Herzog<br />

von Württemberg, als Eigentümer<br />

und Familienoberhaupt und natürlich<br />

sein ältester Bruder, Friedrich<br />

Herzog von Württemberg, der<br />

den Vater beerben werde und jetzt<br />

schon die Geschäfte der herzoglichen<br />

Unternehmen führe. „Wir<br />

sind sechs Geschwister, ich bin<br />

Nummer fünf“, konstatiert Herzog<br />

Michael mit leicht fatalistischem<br />

Unterton.


„Ich bin in Friedrichshafen geboren,<br />

wie alle Geschwister. Als ich<br />

zehn Jahre alt war und mein Großvater<br />

gestorben ist, sind wir ins<br />

andere Schloss nach Oberschwaben<br />

umgezogen. Dort habe ich<br />

meine Kindheit verbracht, vom<br />

zehnten Lebensjahr bis zum Abitur.<br />

Wir waren nie in <strong>Stuttgart</strong>, nur<br />

unsere Eltern mussten ab und zu<br />

dorthin – zu offiziellen Anlässen.<br />

Ich sag’s ganz ehrlich: Wir Kinder<br />

sind damals eher nach München<br />

gefahren, wo unsere Freunde<br />

wohnten, wo alle studiert haben.<br />

Ich habe <strong>Stuttgart</strong> erst in den letzten<br />

zehn Jahren für mich entdeckt,<br />

weil ich jetzt hier lebe. Das Schöne<br />

hier ist, ich bin im Zentrum,<br />

aber auch ziemlich schnell draußen<br />

in den <strong>Wein</strong>bergen. Es ist gigantisch:<br />

In Untertürkheim stehe<br />

ich auf dem Mönchberg in der Natur,<br />

sehe die Trauben wachsen,<br />

und gleichzeitig schaue ich auf<br />

den Daimler, die Industrie und höre<br />

die Fans des VfB johlen. Die Lebensqualität<br />

hier in der Region ist<br />

schon super.“<br />

Mehr Potenzial<br />

Das Lieblingsthema des jungen<br />

Herzogs – und wahrscheinlich<br />

auch die Antriebsfeder seines Engagements<br />

für das <strong>Wein</strong>gut seiner<br />

Familie: Die Region, die seinen<br />

Namen trägt, und ihr Potenzial,<br />

das noch lange nicht ausgeschöpft<br />

ist. Hier setzt er an, hier will er das<br />

Beste, auch wenn noch nicht wirklich<br />

heraus ist, was das Beste ist.<br />

<strong>Wein</strong>fürst: An den Rebanlagen weist das<br />

<strong>Wein</strong>gut auf die königliche Qualität des<br />

<strong>Wein</strong>gutes hin. Privat<br />

<strong>Im</strong> <strong>Wein</strong>bau ist Herzog Michael<br />

von erstaunlicher Offenheit gegenüber<br />

neuen Erkenntnissen,<br />

Techniken und Ideen, ohne dabei<br />

jedoch seine Bestimmung als Erbe<br />

einer alten <strong>Wein</strong>baugeschichte<br />

und Wahrer bewährter Traditionen<br />

zu verleugnen.<br />

Trollinger kühl gären<br />

Natürlich wird er weiterhin die<br />

württembergischen Traditionssorten<br />

anbauen, auch den oft immer<br />

noch belächelten Trollinger: „Meine<br />

Mutter ist Französin. Als man<br />

ihr vor 50 Jahren zum ersten Mal<br />

einen Trollinger einschenkte,<br />

muss sie schier in Ohnmacht gefallen<br />

sein. Später hat man gesagt:<br />

„Den muss man rausnehmen aus<br />

den <strong>Wein</strong>bergen!“ Das haben wir<br />

dann auch gemacht. Aber damit<br />

ist jetzt Schluss: Trollinger gehört<br />

zu uns, wie das Weißbier zu Bayern.“<br />

Die Rebsorte sei ein „unverzichtbarer<br />

Bestandteil unserer regionalen<br />

Identität“. Aber er werde<br />

ihn kühler gären und nicht, wie es<br />

lange üblich war, bis zur Unkenntlichkeit<br />

erhitzen.<br />

Natürlich wird der Herzog auch in<br />

Zukunft gewinnorientiert wirtschaften.<br />

„Wenn ich mir überlege,<br />

wie lange wir schon den <strong>Wein</strong>bau<br />

in der Familie haben, weiß ich: Das<br />

muss weitergehen. Das soll ja nicht<br />

nach mir aufhören, oder nach meinem<br />

Neffen. Ich muss über die Generationen<br />

hinweg denken, nicht<br />

an kurzfristig gute Bilanzen, mit<br />

denen ich in 15 Jahren Servus sage<br />

und mich mit dem berühmten<br />

‚goldenen Handschlag’ aus der Firma<br />

verabschiede. Da muss eine gewisse<br />

Langfristigkeit drin sein,<br />

Kontinuität. So hat man mir das<br />

erklärt, so bin ich aufgewachsen.<br />

Und darin sehe ich durchaus einen<br />

Sinn. Die Familie Württemberg<br />

hätte die letzten tausend Jahre anders<br />

nicht überlebt – mit all den<br />

Höhen und Tiefen, mit guten<br />

Württembergs und schlechten<br />

Württembergs.“ Alles klar. Das<br />

herzogliche <strong>Wein</strong>gut soll auch etwas<br />

verdienen, wie alle <strong>Wein</strong>güter.<br />

Nur geht das beim jungen Herzog<br />

eben nicht mehr wie früher über<br />

möglichst hohe Erträge. Die wür-<br />

Königlich: Herzog Michael von Württemberg<br />

steht für die Jahrhunderte alte<br />

Tradition des Familienweinbaus. Privat<br />

den, meint er, schon seit einiger<br />

Zeit radikal reduziert zugunsten<br />

einer in den alten königlichen Lagen<br />

bis dahin nicht gekannten<br />

Qualität. „Meine Herausforderung<br />

ist es, meinem Vater diese Gedankenwelt<br />

zu vermitteln. Er gehört<br />

halt einer Generation an, die den<br />

<strong>Wein</strong>bau auch unter dem Aspekt<br />

Menge betrieben hat. Ich muss ihn<br />

jetzt dazu bewegen, den neuen<br />

Weg mitzutragen.“ Das sei der<br />

klassische Generationenkonflikt in<br />

dieser Branche, der aus kaum einem<br />

der Traditionsweingüter im<br />

Lande wegzudenken sei.<br />

Vorzügliche Sorten<br />

Und natürlich wird der Herzog<br />

weiterhin in seinem <strong>Wein</strong>gut probieren<br />

und studieren, forschen<br />

und fragen. Das habe nämlich sein<br />

Vorfahre König Wilhelm I. auch<br />

schon sehr erfolgreich gemacht.<br />

Der hatte – nicht nur im <strong>Wein</strong>bau<br />

– Musterbetriebe gegründet, die<br />

den <strong>Wein</strong>gärtnern im Land den<br />

„modernen“ <strong>Wein</strong>bau vorleben<br />

und sie zur Nachahmung animieren<br />

sollten. Auf diese Weise führte<br />

er beispielsweise den rebsortenreinen<br />

Anbau ein. In einem Brief<br />

an seine Hofdomänenkammer<br />

schrieb Wilhelm 1824: „Insbesondere<br />

empfehle ich der Hofdomänenkammer,<br />

[...] auf ungemischte<br />

Anpflanzung vorzüglicher Sorten<br />

[...] mit steter Rücksicht auf gesonderte<br />

Pflanzung des rothen und<br />

weißen Gewächses, bei jeder Ge-<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard 15<br />

Wer genießen<br />

kann, trinkt keinen<br />

<strong>Wein</strong> mehr, sondern<br />

kostet Geheimnisse.<br />

Salvador Dali


16<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />

Ein guter <strong>Wein</strong> ist<br />

geeignet, den Verstand<br />

zu wecken.<br />

Konrad Adenauer<br />

legenheit Bedacht zu nehmen.“<br />

Als „vorzügliche Sorte“ hatte er<br />

den Riesling vom Rhein importieren<br />

lassen, den seine Württemberger<br />

schnell kennen und lieben<br />

lernten. Der König unterstützte die<br />

Gründung einer „Gesellschaft für<br />

die <strong>Wein</strong>verbesserung“ und die<br />

neuen Qualitätssicherungsstandards<br />

der Hofkellereien sorgten für<br />

<strong>Wein</strong>e einer deutlich höheren Güte,<br />

eine hohe Nachfrage und ebensolche<br />

Preise. Und nach und nach<br />

machte dieses Beispiel bei den<br />

Winzern im Königreich Schule:<br />

„Die in die Keller gekommenen<br />

<strong>Wein</strong>e werden nach Verschiedenheit<br />

des Gewächses streng sortiert;<br />

es wird, [...] soweit sie es werth<br />

sind, nach Orten und zum Theil<br />

auch nach Bergen, geschieden und<br />

im Besondern vorher mit Brantwein<br />

und Gewürzschwefel wohl<br />

ausgebrannte und gereinigte Fässer<br />

gebracht.“<br />

Bereits 1818 – da trug König Wilhelm<br />

I. erst seit zwei Jahren die<br />

Krone – hatte er die „Landwirtschaftliche<br />

Unterrichts-, Versuchs-<br />

und Musteranstalt“ in Hohenheim<br />

gegründet, aus der später<br />

die Universität Hohenheim hervorging.<br />

<strong>Im</strong> gleichen Jahr wurde<br />

von ihm ein „jährlich am 28. September<br />

zu Kannstadt abzuhaltendes<br />

landwirtschaftliches Fest“ ins<br />

Leben gerufen, das heute als<br />

Cannstatter Volksfest bekannt ist.<br />

Und im Jahr 1854 initiierte er<br />

schließlich die Gründung der ers-<br />

Natalie Lumpp’s<br />

<strong>Wein</strong>tipp<br />

tenWinzergenossenschaften. Die Einrichtung der<br />

„Königlichen <strong>Wein</strong>bauschule<br />

in <strong>Wein</strong>sberg“ sollte<br />

König Wilhelm aber<br />

nicht mehr erleben. Er<br />

starb vier Jahre zuvor im<br />

Jahr 1864 und wurde in<br />

der Grabkapelle auf dem<br />

Rotenberg beigesetzt –<br />

mit Blick auf eine seiner<br />

Toplagen, den Untertürkheimer<br />

Mönchberg.<br />

Wirtschaftlich<br />

vernünftig<br />

Wenn im Dritten Jahrtausend<br />

ein junger Herzog<br />

von Württemberg<br />

von diesem Vorfahren erzählt,<br />

schwingt in seiner Stimme<br />

immer noch Achtung und liebevoller<br />

Respekt mit. Gerne scheint<br />

er die Rolle seines Ururgroßonkels<br />

übernehmen zu wollen: im Guten<br />

voranzugehen, oder wenigstens<br />

diejenigen, die vorangehen, mit<br />

seinem guten Namen zu unterstützen.<br />

Zum Beispiel die Leute von<br />

Slow Food: „Ich möchte meinen<br />

Winzerkollegen gerne zeigen, dass<br />

man Bio- und Slow Food machen<br />

kann und dabei wirtschaftlich<br />

vernünftig arbeiten kann.“ Dabei<br />

sei er keinesfalls „so ein Öko, der<br />

nur noch Körner isst“, er lebe sehr<br />

gerne, trinke gerne seinen Espresso,<br />

seinen Rotwein (das könne<br />

auch mal ein Bordeaux sein) und<br />

rauche gelegentlich eine gute Zi-<br />

Herzog von Württemberg<br />

Der 2006er Stettener Brotwasser<br />

Riesling Spätlese trocken ist<br />

einer von Herzog Michaels Favoriten.<br />

Der leuchtend hellgelbe<br />

<strong>Wein</strong> verströmt einen sehr<br />

ansprechenden Duft, der an grüne<br />

Früchte und Ananas erinnert,<br />

aber auch an Minze. Wunderbar<br />

kernig und frisch präsentiert er<br />

sich auch beim Trinken. Man<br />

merkt, dass die Trauben zum<br />

Zeitpunkt der Lese eine perfekte<br />

Reife besaßen – im Jahr 2006<br />

war dies gar nicht so einfach.<br />

garre. „Ich finde es nur wichtig<br />

für uns und die nachfolgenden<br />

Generationen darauf<br />

zu schauen, wie wir<br />

mit der Natur umgehen.<br />

Wir leben mit der Natur –<br />

und von ihr. Eine Bewegung<br />

entsteht, wenn ein<br />

paar Leute anfangen<br />

und zeigen, dass es auch<br />

anders geht. Ich sehe eine<br />

wachsende Offenheit<br />

in unserer Gesellschaft<br />

für diese Gedanken.<br />

Wenn ich in einen großen<br />

Supermarkt gehe<br />

und beobachte, wie dort<br />

die Bio-Abteilungen<br />

wachsen, wie zum Beispiel<br />

junge Eltern ihren<br />

Kindern etwas Gutes geben<br />

wollen, sehe ich uns auf dem richtigen<br />

Weg.“<br />

Adel verpflichtet<br />

Prinz Charles sei für ihn ein großes<br />

Vorbild. Der schaffe es mit seinem<br />

Einsatz und seiner <strong>Pro</strong>minenz,<br />

Bioprodukte im Vereinigten Königreich<br />

gesellschaftsfähig zu machen.<br />

„Man muss selbst etwas tun,<br />

man kann nicht immer nur warten<br />

und sagen, die anderen machen’s.<br />

Diese Verpflichtung habe<br />

ich auch mit dem Namen, den ich<br />

trage“, sagt Michael Herzog von<br />

Württemberg. Und dann hadert er<br />

auch nicht mehr, wenn ihn manche<br />

Leute immer noch mit „Königliche<br />

Hoheit“ titulieren. Denn im<br />

Sein kräftiges Säuregerüst dominiert<br />

ihn nicht, verleiht ihm<br />

aber die gewisse „Saftigkeit“,<br />

die er für einen runden Gesamteindruck<br />

braucht. Dieser Riesling<br />

ist perfekt ausbalanciert<br />

und beeindruckt mit einem langen<br />

Nachhall.<br />

Ein großer Verführer ist der<br />

2006er Maulbronner Eilfingerberg<br />

Weißburgunder trocken. Er<br />

zeigt sich in einem kräftigen<br />

Hellgelb und sein Bouquet verbindet<br />

auf grandiose Weise<br />

Fruchtigkeit mit der Würze des<br />

Barriqueausbaus. Zu Beginn er


Zweifel dient es einem guten<br />

Zweck.<br />

Für den Weg zum besseren <strong>Wein</strong><br />

gibt es kein Navigationssystem.<br />

Da gilt es, die Wegweiser am Straßenrand<br />

aufmerksam zu lesen und<br />

rechtzeitig zu reagieren. Oder man<br />

muss mit Einfühlungsvermögen<br />

und großer Offenheit den Ortskundigen<br />

zuhören. „Mein Arzt in<br />

Oberschwaben hat mich mit<br />

homöopathischen Mitteln, mit<br />

Tröpfchen und Globuli, biologisch<br />

eingeordnet. Als ich ihn im Spaß<br />

fragte, ob man das nicht auch mit<br />

<strong>Wein</strong> machen könne, erzählte er<br />

mir von seinem Bruder in Konstanz,<br />

der mit homöopathischer<br />

Behandlung von Pflanzen schon<br />

erstaunliche Erfolge erzielt habe.“<br />

So kam es, dass der Herzog einen<br />

ganzen Hektar Rieslingreben im<br />

Eilfingerberg bei Maulbronn mit<br />

einem homöopathischen Komplexmittel<br />

spritzen ließ, das die<br />

Bildung von Abwehrstoffen stimulieren<br />

soll.<br />

Homöopathie im <strong>Wein</strong>berg<br />

„Die Blätter der homöopathisch<br />

behandelten Reben sind jetzt<br />

schon dunkelgrüner als bei den<br />

konventionell behandelten Reben<br />

und haben deshalb nun eine höhere<br />

Assimilationsleistung“, erzählt<br />

Michael Baumgärtner, der den<br />

herzoglichen <strong>Wein</strong>berg bei Maulbronn<br />

betreut. Die anfängliche<br />

Skepsis des Praktikers ist erstaun-<br />

innert er sehr stark an exotische<br />

Früchte, an Mandarinen und frische<br />

Feigen, dann kommen die<br />

Aromen von Sandelholz und<br />

Tannenzapfen hinzu. Obwohl er<br />

am Gaumen wirklich „jeden<br />

Winkel“ ausfüllt, erscheint er<br />

nicht fett, sondern erstaunlich<br />

elegant. Der Holzfassausbau beschert<br />

ihm eine beeindruckende<br />

Länge und sein Zedernaroma<br />

qualifiziert ihn als Begleiter zur<br />

Zigarre.<br />

Wer es lieber rot mag, dem kann<br />

ich nur wärmstens empfehlen,<br />

den 2003er Untertürkheimer<br />

ter Begeisterung gewichen. Jetzt<br />

warte er gespannt auf das, was<br />

letztlich zähle: die Qualität der<br />

Trauben, ihre Widerstandsfähigkeit<br />

gegen Pilzkrankheiten und<br />

Fäulniserreger. Das homöopathische<br />

Komplexmittel enthält Mineralien,<br />

Bodenauszüge und Heilpflanzenauszüge<br />

wie Brennnesseln,<br />

Zinnkraut und Beinwell. Die<br />

werden potenziert, das heißt, beinahe<br />

bis zu ihrem Verschwinden<br />

verdünnt und dann gemixt. Damit<br />

soll das <strong>Im</strong>munsystem der Rebstöcke<br />

stabilisiert werden, so dass<br />

man mehr und mehr auf chemische<br />

Pflanzenschutzmittel verzichten<br />

könne. Die Mikroorganismen<br />

in den Böden, die durch langjährige<br />

chemische Behandlung,<br />

durch falsche Düngung oder<br />

durch sauren Regen blockiert seien,<br />

würden auf diese Weise langsam<br />

reaktiviert. Oft litten Pflanzen<br />

unter einem bestimmten Nährstoffmangel,<br />

obwohl alle Nährstoffe<br />

zur Verfügung stünden. Solche<br />

Blockaden könne man durch<br />

die Homöopathie lösen.<br />

Offenheit für Neues<br />

Kaum sonst irgendwo ist der Spagat<br />

zwischen Offenheit für Innovation<br />

und Verantwortung gegenüber<br />

der Tradition so deutlich zu<br />

sehen wie im <strong>Wein</strong>gut der Familie<br />

Württemberg. Das Bekenntnis<br />

zum Trollinger steht hier neben<br />

der Konzession an den internationalen<br />

<strong>Wein</strong>geschmack in Gestalt<br />

Mönchberg Spätburgunder trocken<br />

zu probieren. Sein kräftiges<br />

Granatrot mit ziegelfarbenen Reflexen<br />

deutet schon jetzt eine gewisse<br />

Reife an. Seine üppigen<br />

Aromen lassen mich an<br />

Schwarzkirschen, Unterholz und<br />

Vanilleschoten denken. Und trotz<br />

seiner enormen Kraft wirkt er<br />

sehr elegant und geschliffen. Am<br />

Gaumen spürt man, wie sich seine<br />

aromatischen Bestandteile bereits<br />

miteinander verbunden haben,<br />

warm, weich, üppig und mit<br />

einer schönen Länge. Eben so,<br />

wie man sich einen großen Burgunderwein<br />

vorstellt.<br />

eines modernen Spitzencuvée aus<br />

Lemberger, Spätburgunder und<br />

Cabernet Cubin, die nicht nur<br />

„DUX“ heißt, sondern auch die<br />

herzogliche Preisliste anführt.<br />

Oder seine Spitzenrieslinge:<br />

Fruchtig und schlank aus dem<br />

Edelstahl kommt die Spätlese Stettener<br />

Brotwasser daher. Sie ist<br />

Herzog Michaels erklärter Liebling.<br />

Dazu stellt er die schon gereifte<br />

Version einer tiefgründigen<br />

und körperbetont breitschultrigen<br />

Rieslingspätlese vom Maulbronner<br />

Eilfinger Berg, die im großen<br />

Holzfass ausgebaut worden ist. Eine<br />

ganz neue Erfahrung.<br />

Es wird viel nachgedacht und diskutiert<br />

im Ludwigsburger <strong>Wein</strong>gut.<br />

Wie man dem <strong>Wein</strong> Zeit gibt<br />

und trotzdem Geld verdient, über<br />

Korken und Schraubverschlüsse,<br />

Gärdrucktanks und große Holzfässer,<br />

alte und neue Rebsorten, über<br />

Holzchips (da allerdings habe er,<br />

Michael, ein <strong>Pro</strong>blem), über biologischen<br />

oder integrierten Anbau<br />

– und eben über Homöopathie im<br />

<strong>Wein</strong>berg. Aber auch die Globuli<br />

des Homöopathen sind nur einer<br />

der Wege, die ausgekundschaftet<br />

werden wollen. Einer der möglichen<br />

Wege, das Potenzial der besten<br />

Reblagen des Landes in besten<br />

<strong>Wein</strong> zu verwandeln.<br />

www.hofkammer.de<br />

Gabriele Damasko und<br />

Klaus Henning-Damasko<br />

Natalie Lumpps Resümee<br />

Wie zu erwarten, fiel es mir<br />

beim <strong>Wein</strong>gut Herzog von<br />

Württemberg sehr schwer, mich<br />

auf drei <strong>Wein</strong>empfehlungen<br />

festzulegen. Gilt es doch als das<br />

größte Privatweingut im Land<br />

mit einer entsprechend reichen<br />

Auswahl: Gute Alltagsweine<br />

und hervorragende Spitzenweine<br />

bilden zusammen ein rundes<br />

Sortiment. Ein Genuss ist natürlich<br />

auch der Besuch des reizvollen<br />

Schlösschens Monrepos<br />

mit <strong>Wein</strong>probe und Bootsfahrt –<br />

oder vielleicht besser in umgekehrter<br />

Reihenfolge.<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard 17<br />

Der erste Becher<br />

ist für den Durst,<br />

der zweite für die<br />

Fröhlichkeit,<br />

der dritte<br />

für den Genuss<br />

und der vierte<br />

für die Tollheit.<br />

Apuleius


18<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />

<strong>Wein</strong> ist der<br />

befeuernde Geist<br />

aller Feste und der<br />

König aller Getränke.<br />

Theodor Heuss<br />

Maß der Dinge:<br />

Das Viertele<br />

Was dem Bayern die Maß, dem<br />

Hessen der Bembel, dem Pfälzer<br />

der Schoppen, ist dem Schwaben<br />

das Viertele. Es ist das<br />

kleinste der den Alkohol ummantelnden<br />

Regionalgefäße. Ein<br />

Viertele ist im Südwesten des<br />

Landes ein Viertelliter <strong>Wein</strong><br />

(0,25 l). Ein gutes Viertele (a guads<br />

Vierdele) enthält etwas<br />

mehr (a Muggaseggele), sei es<br />

infolge eines Überschreitens des<br />

Eichstrichs oder infolge eines<br />

Nachfüllens.<br />

Viertele – welch wunderbar<br />

schwäbischer Begriff. Die Quart<br />

vom Ganzen durch den suebischen<br />

Diminutiv nochmals verkleinert<br />

– sparsamer geht’s kaum.<br />

Das Ganze wäre dem pietistisch<br />

geprägten Alt-Württemberger<br />

viel zu viel. Halbe Sachen macht<br />

er sowieso niemals und ganze nur<br />

beim Schaffen und beim Kindlemachen.<br />

Beim Trinken also das<br />

Viertele. Allerdings ist das gute<br />

Viertele, das vom minimalistischen<br />

Schein umkränzt ist, nach<br />

oben unbegrenzt. Die schwäbische<br />

Volksphilosophie bringt es<br />

schnurstracks auf den Punkt:<br />

„Trollinger in kleine Gläsle genossa,<br />

schadet au in größere<br />

Menga nix!“.<br />

Wohlauf noch getrunken<br />

Das hat auch schon der Arzt und<br />

Poet Justinus Kerner (ja, der mit<br />

der eigenen Rebsorte) erforscht.<br />

Anfang des 19. Jahrhunderts hat<br />

er gelebt – und getrunken! Natürlich<br />

streng wissenschaftlich. Er<br />

hat sich zum Beispiel mit der Frage<br />

beschäftigt, ob Weißwein anders<br />

auf die Psyche wirkt, als Rotwein.<br />

Dazu waren selbstverständlich<br />

eine Menge Viertele nötig.<br />

Was bei diesem aufopferungsvollen<br />

Selbstversuch herauskam entzieht<br />

sich unserer Kenntnis. Auf<br />

jeden Fall führte es zu einem der<br />

bekanntesten Lieder Kerners<br />

„Wohlauf noch getrunken den<br />

funkelnden <strong>Wein</strong>!“. Jawohl, und<br />

zwar aus Viertelesgläsern. Das<br />

hat er zwar nicht gedichtet, aber<br />

gedacht. Man muss auch zwischen<br />

den Zeilen lesen können.<br />

Nur für den Alltag<br />

Wulf Wager<br />

Ein Viertele, also der vierte Teil<br />

des Ganzen – in diesem Fall ein<br />

Liter – besagt, dass man aus Viertelesgläsern<br />

eher einfache Alltagsweine<br />

trinkt, keine Festtagsweine.<br />

Kabinett, Auslese und<br />

Spätlese verdienen bessere Gläser.<br />

Stilvollere – also mit Stiel.<br />

Man trinkt übrigens niemals einen<br />

Liter <strong>Wein</strong>. Man trinkt allenfalls<br />

vier Viertele – oder auch<br />

mehr. Diesen mit erheblichem<br />

Genuss verbundenen Vorgang<br />

bezeichnet man als „Vierteles-


schlotzen“ und die Menschen, die<br />

das häufiger tun sind „Viertelesschlotzer“.<br />

Das schwäbische Verb<br />

„schlotza“ bezeichnet hier einen<br />

dem Trinken ähnlichen Vorgang,<br />

der mit sanftmütigen Schlürfgeräuschen<br />

verbunden ist, wie es<br />

für den bei heißem Wetter hastigen<br />

Verzehr schmelzenden Eises<br />

typisch ist. Das Schlotzen allerdings<br />

zeugt von großem <strong>Wein</strong>verstand,<br />

denn durch das genüssliche<br />

Zusammenführen von <strong>Wein</strong><br />

und der darüber in den Schlund<br />

des „amicus vini“ einströmenden<br />

Luft, bekommt der Schlotzer das<br />

volle Aroma des <strong>Wein</strong>s ab – lustvolle<br />

Attacken auf die Geschmacksknospen.<br />

Der Fluss in<br />

den Hals wird im unteren Bereich<br />

des Stroms ausschließlich durch<br />

das vergorene Göttergetränk und<br />

im oberen Bereich durch ein verwirbeltes<br />

Luft-<strong>Wein</strong>-Gemisch bestimmt.<br />

Eine geschmacksexplosive<br />

Mischung, ähnlich dem Gas-<br />

Benzin-Gemisch des ebenfalls im<br />

Schwabenlande erfundenen Benzinmotors<br />

– nur eben umweltfreundlicher.<br />

Nach dem Einsaugen<br />

verweilt, nein, ruht es einen<br />

Moment im Mund. Dort nimmt es<br />

Körpertemperatur an und gibt<br />

Aromen frei, die dem Nicht-<br />

Schlotzer auf ewig verborgen<br />

bleiben. Maßvolle <strong>Wein</strong>lust. Geschluckt<br />

wird erst später. Das ist<br />

auch gar nicht so wichtig, man<br />

könnte den <strong>Wein</strong> auch wieder<br />

ausspucken, denn der Genuss ist<br />

vorbei. Das allerdings wäre völlig<br />

unschwäbisch: „En halber<br />

Balla isch nausgschmissas Geld“.<br />

Hochdeutsch: Wir machen keine<br />

halben Sachen!<br />

Bauch mit Henkel<br />

Das Viertelesgläsle ist ein spezielles:<br />

klein, bauchig, ohne Stiel, dafür<br />

aber mit Henkel, damit man<br />

sich im Notfall daran festhalten<br />

kann, wenn sich die Welt um den<br />

Viertelesschlotzer herum weiter<br />

dreht, während er dem meditativen,<br />

innehaltenden Zauber des<br />

Glasinhalts verfällt. Das Glas ist<br />

immer durchsichtig, während der<br />

Henkel weiß oder grün sein kann.<br />

Manfred Rommel hat es einmal so<br />

definiert: „Der echte Schwabe<br />

denkt beim Wort Glas zuerst ans<br />

Viertelesglas und erst in zweiter<br />

Linie an den Glaser.“<br />

Bundespräsident Theodor Heuss<br />

thematisierte das Viertele als Bestandteil<br />

schwäbischer Lebensart.<br />

In seiner Antrittsrede im seinerzeitigen<br />

Bundesland Württem-<br />

berg-Hohenzollern, am 5. Juni<br />

1950: „(...) das ‚Viertele‘ hat im<br />

Grunde mit dem Alkohol nichts<br />

mehr zu tun (...). Das Viertele<br />

steht stellvertretend als Symbol<br />

für das Dazugehören“.<br />

Gemeinschaftsgefäß<br />

Tiefe Einblicke ins Viertelesglas<br />

nimmt man immer in der Gemeinschaft.<br />

Wer alleine trinkt, ist<br />

ein Säufer. Beim Viertele öffnet<br />

sich der Viertelesschlotzer dem<br />

nebensitzenden Bruder im <strong>Wein</strong>e<br />

– und sei er noch so unbekannt.<br />

Hier und nur hier kann der<br />

Schwabe Nähe zu Fremden (und<br />

fremd sind alle, außer Frau und<br />

Kindern) ertragen, die in der Straßenbahn<br />

oder im Stau unangenehm<br />

ist. Oag’nehm!<br />

Die Besenwirtschaft, das <strong>Wein</strong>dorf,<br />

die <strong>Wein</strong>probierstube des<br />

Wengerters, hier ist das Viertele<br />

zuhause. Hier paart sich der<br />

Württemberger <strong>Wein</strong> mit der geerdeten<br />

Küche und geht eine<br />

wundervolle Melange ein. Der<br />

Gipfel der Genüsse ist ein schwäbisches<br />

5-Gänge-Menü: Ein<br />

Rostbraten und vier Viertele ...<br />

Wulf Wager<br />

Maßhalten: Maßgerechte Maßeinheit für maßgebliche Viertelesschlotzer Wulf Wager<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard 19<br />

Regen lässt Gras<br />

wachsen,<br />

wein das Gespräch.<br />

Schwedisches Sprichwort


20<br />

<strong>Stuttgart</strong>er<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />

<strong>Im</strong> Wasser kannst Du<br />

Dein Antlitz sehn,<br />

im <strong>Wein</strong> des andern<br />

Herz erspähn.<br />

Wirtshausinschrift<br />

Viertelesschlotzer-Treff: Das <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorf ist das schönste Deutschlands! <strong>Stuttgart</strong> Marketing<br />

<strong>Wein</strong>dorf<br />

backstage<br />

Exzellente <strong>Wein</strong>e und eine<br />

hervorragende Küche sind die<br />

Markenzeichen des <strong>Stuttgart</strong>er<br />

<strong>Wein</strong>dorfes (27.8 – 7.9.2008).<br />

Start des zehntägigen <strong>Wein</strong>und<br />

Schlemmerfestes ist immer<br />

der letzte Mittwoch im August.<br />

Wild ist die Spezialität<br />

„Gute Vorbereitung ist alles“, erzählt<br />

Waltraud Stritzelberger.<br />

Schon acht Wochen vor dem Fest<br />

beginnt für die Wirtin der <strong>Wein</strong>stube<br />

„Zum Hasenwirt“ die Arbeit.<br />

Die Speisekarten müssen geschrieben,<br />

Geschirr und Tischwäsche<br />

bereitgestellt, die passenden<br />

<strong>Wein</strong>e ausgewählt und die <strong>Wein</strong>dorf-Gläser<br />

bestellt werden. Wildgerichte<br />

sind die Spezialität des<br />

Ein Blick hinter die Kulissen<br />

Hasenwirts. Der Chef des Hauses,<br />

Josef Stritzelberger, ist nicht nur<br />

ein ausgezeichneter Koch, sondern<br />

auch passionierter Jäger. Die<br />

Hirsche fürs <strong>Wein</strong>dorf kommen<br />

jedoch nicht aus seiner eigenen<br />

Jagd, er bezieht sie aus dem Odenwald<br />

von einem befreundeten Jäger.<br />

Zur Wahl stehen Hirschkalbsbraten<br />

mit Wacholdersoße und<br />

Edelpilzen sowie ein Edelragout<br />

von Reh und Hirsch, jeweils mit<br />

Eierspätzle und Preiselbeerbirne.<br />

Auf der vielseitigen Speisekarte<br />

finden sich aber auch kleinere Gerichte<br />

wie Ripple, Lachs und<br />

Wurstsalat. Berühmt ist Stritzelberger<br />

für seine Maultaschen.<br />

Beim <strong>Wein</strong>dorf gibt es sie rustikal<br />

als „Handy-Maultasche“ auch auf<br />

die Hand.<br />

Alles frisch<br />

In der gut ausgestatteten, aber<br />

doch kleinen Zeltküche hinter<br />

der <strong>Wein</strong>laube ließe sich diese<br />

Vielfalt an aufwändigen Gerichten<br />

nicht zubereiten. Deshalb wird<br />

in der Restaurantküche zuhause<br />

in <strong>Stuttgart</strong>-Uhlbach so weit wie<br />

möglich vorgekocht. Morgens um<br />

6 Uhr beginnt der Küchendienst<br />

mit dem Aufsetzen der Kartoffeln<br />

für den Kartoffelsalat. Alles wird<br />

frisch zubereitet, darauf legt Josef<br />

Stritzelberger großen Wert.<br />

Um 9 Uhr geht es dann hinunter<br />

auf den Schillerplatz, wo schon<br />

geschäftiges Treiben herrscht. Die<br />

großen Getränkefahrzeuge waren<br />

bereits am frühen Morgen unterwegs,<br />

so kommt man sich in den


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PETER MAYER<br />

WEINGUT<br />

WEINSTUBE<br />

JÄGERHOF<br />

Feine Gutsweine<br />

aus Bad Cannstatt<br />

<strong>Wein</strong>verkauf<br />

Schwäbische Küche<br />

Familienfeiern<br />

Am Wolfersberg 17 · 70376 <strong>Stuttgart</strong>-Bad Cannstatt<br />

Telefon (07 11) 54 43 04 · Fax (07 11) 54 72 10<br />

info@jaegerhof-mayer.de · www.jaegerhof-mayer.de<br />

Die <strong>Wein</strong>stube ist geöffnet von Montag bis Freitag ab 16.30 Uhr<br />

<strong>Wein</strong>verkauf Mo. – Fr. ab 18.00 Uhr und nach Vereinbarung<br />

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Tradition ist das Eine ...<br />

<strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorf<br />

27.8. bis 7.9.2008<br />

Laube 16 auf dem Schillerplatz<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

Ihr Alte Kanzlei-Team<br />

Reservierungen unter 0711/29 44 57<br />

www.alte-kanzlei-stuttgart.de<br />

Speisen und genießen<br />

Sie in einem der schönsten<br />

Lokale im Remstal<br />

Restaurant Häckermühle<br />

Thomas Leybold<br />

Brückenstraße 9<br />

71384 <strong>Wein</strong>stadt-Großheppach<br />

Tel. 07151/600506<br />

www.haeckermuehle.com<br />

Sie finden uns erstmalig auf<br />

dem <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorf<br />

in der Laube 23<br />

Restaurant | Partyservice | Catering | Speisen mit Genuss


22<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />

Der <strong>Wein</strong>, der <strong>Wein</strong><br />

ist goldes wert,<br />

er lindert<br />

alle Schmerzen,<br />

er macht die Dummen<br />

oft gelehrt,<br />

und bessert<br />

böse Herzen<br />

Volksmund<br />

engen Gassen des <strong>Wein</strong>dorfes<br />

nicht ins Gehege.<br />

Nur eigener <strong>Wein</strong><br />

Am Marktplatz vor dem Wengerter<br />

Stüble lädt derweil Wilhelm<br />

Bauer <strong>Wein</strong>kisten aus seinem Auto,<br />

am Abend wird er das Leergut<br />

wieder mit nach Hause nehmen.<br />

Wie Stritzelberger, ist auch er<br />

schon seit 30 Jahren beim <strong>Wein</strong>dorf<br />

dabei, das Wengerter Stüble<br />

betreibt er gemeinsam mit Peter<br />

Mayer. In der Laube wird nur eigener<br />

<strong>Wein</strong> aus dem <strong>Wein</strong>gut<br />

Bauer und dem <strong>Wein</strong>gut Jägerhof<br />

ausgeschenkt. Bei den Stammgästen<br />

beliebt ist der Fasswein, ein<br />

Trollinger und ein trockener Riesling,<br />

berichtet Bauer. Die Küchenmannschaft<br />

des Wengerter Stübles<br />

ist seit 6 Uhr früh auf den Beinen.<br />

In Boskoops Besen, Bauers<br />

Lokal in Bad Cannstatt, wurde alles<br />

vorbereitet, jetzt wird der große<br />

Grill angeheizt. Wer hier mitarbeiten<br />

will, muss sich schon ein<br />

Jahr im Voraus bewerben.<br />

Eingespieltes Team<br />

Zurück in der Laube des Hasenwirts.<br />

Jeder weiß, was er zu tun<br />

hat, von Hektik ist auch jetzt, um<br />

10.30 Uhr, noch nichts zu spüren.<br />

Statt dessen gibt es vor dem großen<br />

Ansturm erst noch Frühstück<br />

für alle. Es ist ein gut eingespieltes<br />

Team, das sich um den Tisch<br />

versammelt, die meisten sind<br />

schon seit vielen Jahren dabei. Die<br />

Arbeit auf dem <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorf<br />

ist beliebt, alle schwärmen<br />

von der besonderen Atmosphäre.<br />

<strong>Wein</strong>liebhaber sind Genießer, selten<br />

trinkt einer wirklich über den<br />

Durst, und so ist der Umgang mit<br />

den Gästen selbst am späten<br />

Abend noch angenehm.<br />

<strong>Wein</strong>gesang: Mit dem traditionellen Singen der Wirte klingt das <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorf<br />

aus. Karin Gessler<br />

Traditionslaube: Waltraud und Josef Stritzelberger vor ihrer Laube „Zum Hasenwirt“.<br />

Karin Gessler<br />

Heiratsmarkt<br />

Zur traditionellen Essenszeit um<br />

12 Uhr kommen vor allem die Älteren,<br />

Familien mit Kindern sind<br />

meistens etwas später dran. Gegen<br />

13 Uhr sind dann nahezu alle<br />

Plätze in den Lauben besetzt.<br />

Am Wochenende ist der Schillerplatz<br />

etwas besser besucht, unter<br />

der Woche hat der Marktplatz die<br />

Nase vorn. Dann verbringen ganze<br />

Belegschaften ihre Mittagspause<br />

auf dem <strong>Wein</strong>dorf. Einen besonderen<br />

Tipp für Singles hat<br />

Waltraud Stritzelberger parat: Am<br />

Freitagabend sei Heiratsmarkt auf<br />

dem Markt- und Schillerplatz,<br />

schmunzelt sie ...<br />

Man hilft sich<br />

Die Wirte des <strong>Wein</strong>dorfes sind eine<br />

verschworene Gemeinschaft,<br />

Kollegialität wird groß geschrieben,<br />

man hilft sich aus, wenn<br />

während des Tages etwas ausgeht,<br />

leiht man sich schon mal<br />

Zwiebeln oder Brot, erzählt Walt-


Nachwuchs: <strong>Im</strong> Wengerter-Stüble der Familie Bauer wird in fröhlicher Runde<br />

Geburtstag gefeiert. Karin Gessler<br />

raud Stritzelberger. Und ihr Mann<br />

ergänzt, das <strong>Wein</strong>dorf lebe von<br />

den Wirten, die Gäste verlangen<br />

ihre Anwesenheit. Deswegen<br />

bleibe die Gaststätte „Hasen“ in<br />

Uhlbach während des <strong>Stuttgart</strong>er<br />

<strong>Wein</strong>dorfes geschlossen.<br />

Sacksammler<br />

Mittlerweile ist es Abend und<br />

recht kühl geworden, die Menschen<br />

drängen in die gemütlich<br />

warmen Lauben. Auf einem Akkordeon<br />

wird „What ever will be,<br />

will be“, gespielt. <strong>Im</strong> Wengerter<br />

Stüble feiert eine kleine Gesellschaft<br />

Geburtstag. Sie kommen<br />

aus Ludwigsburg, erzählen sie,<br />

und treffen sich jedes Jahr hier<br />

auf dem <strong>Wein</strong>dorf. Wilhelm Bauer<br />

setzt sich für eine Weile zu ihnen,<br />

auf dem Schoß sein Enkelkind,<br />

auch Monika Bauer kommt<br />

Neues auf<br />

dem <strong>Wein</strong>dorf<br />

vorbei. Man kennt sich seit langem,<br />

es wird erzählt und gelacht.<br />

Ohne die Wirte, die sich persönlich<br />

um die Gäste kümmern, wäre<br />

das <strong>Wein</strong>dorf nicht denkbar,<br />

betont auch Wilhelm Bauer, und<br />

dann eilt er schon wieder zum<br />

nächsten Tisch, um mit einer<br />

herzlichen Umarmung alte Bekannte<br />

zu begrüßen. An der Dekoration<br />

des Wengerter-Stübles<br />

ist unschwer zu erkennen, dass<br />

Bauer neben der Arbeit in <strong>Wein</strong>berg<br />

und <strong>Wein</strong>keller noch einer<br />

weiteren Leidenschaft frönt: Er<br />

sammelt alte Säcke, 60 Exemplare<br />

hat er schon zusammengetragen,<br />

eines schöner als das<br />

andere.<br />

Pünktlich um 23 Uhr am Donnerstag,<br />

Freitag und Samstag um<br />

24 Uhr, schließen die <strong>Wein</strong>lauben<br />

– wohlverdienter Feierabend<br />

Axel Grau, Geschäftsführer und<br />

Fritz Mutter, Vorsitzender des <strong>Pro</strong><br />

<strong>Stuttgart</strong> Verkehrsvereins, sind<br />

gut gelaunt. Kein Wunder, denn<br />

alles ist bestens vorbereitet für<br />

das 32. <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorf, das<br />

vom 27.8. bis 7.9. auf dem <strong>Stuttgart</strong>er<br />

Schillerplatz, dem Marktplatz<br />

und der Kirchstraße die<br />

<strong>Wein</strong>freunde anlockt. Als neue<br />

Wirte sind Marco Krenz von der<br />

Alten Kanzlei in <strong>Stuttgart</strong> und<br />

Thomas Leybold von der Häckermühle<br />

aus <strong>Wein</strong>stadt-Großheppach<br />

mit neuen, schön dekorierten<br />

Lauben am Start.<br />

Schwabenkost: <strong>Wein</strong> und Rostbraten<br />

mit Spätzle <strong>Stuttgart</strong> Marketing<br />

für Wirte und Belegschaft. Es<br />

wird eine kurze Nachtruhe, denn<br />

um 6 Uhr beginnt der nächste<br />

Tag auf dem <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorf.<br />

Am letzten Tag des Festes<br />

ist dann alles ganz anders, schon<br />

am Morgen wird nach Hause<br />

transportiert, was nicht mehr benötigt<br />

wird. Am Abend treffen<br />

sich die <strong>Wein</strong>dorf-Wirte vor dem<br />

Alten Schloss zum gemeinsamen<br />

Singen, es gibt einen kurzen<br />

Rückblick auf das Fest und ab 23<br />

Uhr geht schließlich alles ganz<br />

schnell. In wenigen Stunden<br />

müssen die Lauben geräumt sein,<br />

schon um 4 Uhr kommen die<br />

großen Lastwagen, auf die die<br />

Lauben geladen werden. Am<br />

Dienstagmorgen ist vom <strong>Wein</strong>dorf<br />

nichts mehr zu sehen – bis<br />

zum nächsten Jahr ...<br />

Karin Gessler<br />

Auf Anregung des Ersten Bürgermeisters,<br />

Michael Föll, wird<br />

es in jeder Laube neben <strong>Wein</strong>en<br />

aus der Region auch <strong>Wein</strong>e aus<br />

der Landeshauptstadt geben.<br />

Ein besonderes Augenmerk legen<br />

Veranstalter und Wirte auf<br />

Qualität und Service, denn das<br />

<strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorf ist ein Fest,<br />

das über dem normalen Level<br />

von Straßenfesten angesiedelt<br />

ist. Schwäbische Spezialitäten,<br />

die man auch selten in der Gastronomie<br />

bekommt, darf der<br />

weinfreudige Gast erwarten.<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard 23<br />

Keine Gedichte<br />

können lange gefallen<br />

und überleben, die von<br />

Wassertrinkern<br />

geschrieben werden.<br />

Horaz


24<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />

Der Nutzen des<br />

<strong>Wein</strong>s kann der Kraft<br />

der Götter gleichgesetzt<br />

werden.<br />

Plinius<br />

Steinreiches<br />

Neckartal<br />

In den Terrassenweinbergen<br />

von Stadt und Region <strong>Stuttgart</strong><br />

geben sich Natur und Kultur<br />

vielfach die Hand<br />

Da zahlen so manche Fernreisende<br />

viel Geld, um nach Peru zu<br />

reisen und dort die Inka-Steinterrassen<br />

von Machu Pichu<br />

zu bestaunen, dabei schlängelt<br />

sich – quasi gleich vor der Haustüre<br />

– ein steinernes Wunder<br />

entlang des Neckartals und seiner<br />

Seitentäler.<br />

Es sind die terrassierten <strong>Wein</strong>berge<br />

mit ihren Naturstein-Trockenmauern.<br />

Kunstvoll zusammengefügte<br />

Front- und Seitenmauern<br />

sind zusammen mit steilen Wengertstaffeln<br />

oftmals mit anstehenden<br />

Felsen verwoben. Dazwischen<br />

finden sich an manchen<br />

Stellen steinerne Gewölbeunter-<br />

stände und pittoreske alte <strong>Wein</strong>berghäuschen,<br />

die – etwa zwischen<br />

<strong>Stuttgart</strong>-Bad Cannstatt<br />

und Ludwigsburg-Poppenweiler<br />

– von einer wahren Liebe der<br />

Wengerter zu ihren <strong>Wein</strong>bergen<br />

künden. Dabei hätten die Menschen<br />

in früheren Zeiten allen<br />

Grund gehabt, die schwere Arbeit<br />

im steilen Gelände zu hassen. Ohne<br />

maschinelle Hilfe mussten<br />

Steine gebrochen, herbeigeschafft<br />

und mühevoll aufgeschichtet<br />

werden. <strong>Im</strong> <strong>Wein</strong>berg<br />

wurde mühsam von Hand gehackt<br />

und gespritzt. Trotz mancher<br />

technischer Errungenschaften<br />

und Hubschrauberbespritzungen<br />

am steilen Hang, verlangt<br />

ein terrassierter <strong>Wein</strong>berg heute<br />

fast den dreifachen Aufwand gegenüber<br />

modernen <strong>Wein</strong>bau-Anlagen.<br />

Doch dies wird mit einer<br />

besonderen <strong>Wein</strong>qualität belohnt.<br />

Denn die Trockenmauern speichern<br />

die Sonnenwärme an den<br />

Hängen und geben sie während<br />

der Nacht wieder an die Umgebung<br />

ab. Trockenmauern sind damit<br />

nicht nur die Kachelöfen der<br />

Steillagen-<strong>Wein</strong>berge, sondern<br />

auch Zeugen einer uralten, bäuerlichen<br />

Handwerkskunst. Denn die<br />

Fertigkeit des Aufeinanderfügens<br />

von Natursteinen ohne Mörtel gehört<br />

neben der Verarbeitung von<br />

Holz wohl zu den ältesten Bautechniken<br />

der Menschheit. Daran<br />

<strong>Wein</strong>stein: Ohne Mörtel wurden die Natursteinmauern der Terrassenweinberge sorgsam und mit viel Geschick aufeinander gefügt.<br />

Claus-Peter Hutter


Blickpunkt: In <strong>Stuttgart</strong> und Umgebung gibt es gut tausend Jahre alte <strong>Wein</strong>bergterrassen<br />

zu bestaunen. Claus-Peter Hutter<br />

erinnern uns so weltbekannte<br />

Bauwerke wie die Pyramiden in<br />

Ägypten, die Reisterrassen in<br />

Thailand oder eben die Ruinen<br />

von Machu Pichu und andere<br />

Bauten von Inkas und Azteken.<br />

Nahezu alle steileren <strong>Wein</strong>bauhänge<br />

in Württemberg waren<br />

einst mit Trockenmauern terrassiert.<br />

Je nach Umgebung wurden<br />

die Trockenmauern kunstvoll mit<br />

Muschelkalk-Steinen (z.B. <strong>Stuttgart</strong>-Mühlhausen<br />

und Neckartal<br />

bis Lauffen einschließlich Enztal)<br />

oder Sandstein (z.B. <strong>Stuttgart</strong>-Rotenberg<br />

und <strong>Stuttgart</strong>-Uhlbach,<br />

Esslingen, Remstal, Bottwartal)<br />

errichtet. Und dann gibt es <strong>Wein</strong>bergterrassen<br />

mit Sandsteinmauern<br />

mitten in der <strong>Stuttgart</strong>er City,<br />

so etwa am Kriegsberg, gleich<br />

hinter den Zentralen von IHK und<br />

LBS. Der Bau einer solchen Mauer<br />

ist eine wahre Kunst, denn es<br />

müssen verschiedene Regeln beachtet<br />

werden, soll das Ganze<br />

nicht schon bald wieder einstürzen.<br />

Dazu gehört, dass das sogenannte<br />

Hintergemäuer ebenso<br />

sorgsam zusammengefügt werden<br />

muss wie die Frontmauer. Je<br />

nach Höhe des Bauwerks muss der<br />

nicht sichtbare Teil zwischen einem<br />

halben und einem ganzen<br />

Meter in den Hang hineinreichen.<br />

Genauso wichtig: Die Mauer<br />

braucht einen Anlauf, das heißt,<br />

vom Mauerfuß bis zur Mauerkrone<br />

erhält sie eine Neigung nach<br />

hinten, was die Stabilität erhöht.<br />

Früher musste das Baumaterial<br />

noch aus meist nahe gelegenen<br />

Steinbrüchen herausgearbeitet,<br />

behauen und mit Ochsenkarren<br />

oder Pferdegespannen an die<br />

Hangkante oder den Fuß der<br />

<strong>Wein</strong>berge transportiert werden.<br />

Mauer ohne Mörtel<br />

Wer einmal selbst versucht hat,<br />

ein paar Natursteine zu einer stabilen<br />

Mauer aufzuschichten,<br />

kann ermessen, welche Arbeit geleistet<br />

werden musste, um an den<br />

sehr steilen Hängen eine Mauer<br />

so entstehen zu lassen, dass sich<br />

der Wengerter sein Leben lang<br />

Der Treffpunkt auf<br />

dem <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorf<br />

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26<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />

Gott gebe Dir vom<br />

Tau des Himmels und<br />

von der Fettigkeit der<br />

Erde und Korn und<br />

<strong>Wein</strong> die Fülle.<br />

1. Mose 27,28<br />

nicht nicht mehr darum kümmern<br />

musste. Dies demonstrierte im<br />

Frühjahr Rolf Berner, Vorstandsvorsitzender<br />

des Collegium Wirttemberg,<strong>Wein</strong>gärtnergenossenschaft<br />

Rotenberg/Uhlbach gemeinsam<br />

mit Baden-Württembergs<br />

Landwirtschafts- und<br />

Naturschutzminister Peter Hauk.<br />

<strong>Im</strong> Rahmen der von der Umweltakademie<br />

Baden-Württemberg<br />

gemeinsam mit der Staatlichen<br />

Lehr- und Versuchsanstalt für<br />

Obst- und <strong>Wein</strong>bau <strong>Wein</strong>sberg,<br />

dem VDP und dem <strong>Wein</strong>bauverband<br />

Baden-Württemberg initiierten<br />

Aktion „Lebendiger <strong>Wein</strong>berg“<br />

wurde in einem historischen<br />

Rotenberger Wengert gezeigt, wie<br />

man Mauern repariert. Betrachtet<br />

man den großen Aufwand, den<br />

unsere Vorfahren für das Errichten<br />

der <strong>Wein</strong>berge betrieben haben, so<br />

hat man besonderen Respekt vor<br />

den Terrassen-<strong>Wein</strong>bergen. „Es<br />

muss alles getan werden, die Steillagenweinberge<br />

als lebendiges<br />

Kultur- und Naturerbe und wichtige<br />

Bindeglieder unserer Kulturlandschaft<br />

zu erhalten“, so Minister<br />

Hauk beim Pressetermin der<br />

Umweltakademie. Während viele<br />

der kunstvoll errichteten Mauern,<br />

der leichteren Bewirtschaftung<br />

wegen vor allem in den Keupergebieten<br />

etwa oberhalb von Uhlbach,<br />

Untertürkheim, Bad Cannstatt<br />

und rings um Fellbach sowie<br />

rund um Heilbronn, im <strong>Wein</strong>sberger<br />

Tal, im Zabergäu, im Bottwar-,<br />

Kirrbach- und Remstal, den<br />

Rebflurbereinigungen vor allem<br />

Farbe: Die Früchte der Kermesbeeren wurden noch vor 200 Jahren zum Färben des<br />

<strong>Wein</strong>s verwendet. Heute wissen das selbst viele Wengerter nicht mehr.<br />

Claus-Peter Hutter<br />

in den 60er- und 70er- sowie den<br />

80er- Jahren des 20. Jahrhunderts<br />

zum Opfer fielen, blieben an den<br />

steilen Muschelkalkhängen die<br />

faszinierenden Terrassenlandschaften<br />

erhalten.<br />

Steinreich<br />

Zusammen genommen bilden sie<br />

ein einmaliges Gesamtkunstwerk<br />

Maurer: Rolf Berner, Vorsitzender des Collegium Wirttemberg zeigt zusammen mit<br />

Landwirtschaftsminister Peter Hauk, wie mühsam es ist, eine Trockenmauer aufzuschichten.<br />

Claus-Peter Hutter<br />

bäuerlicher Bau- und Handwerks -<br />

tradition. Heute kann man sich<br />

kaum noch vorstellen, wie die<br />

Terrassen und die dafür notwendigen<br />

Mauern ohne Aufzüge und<br />

andere technische Hilfsmittel angelegt<br />

wurden. Für die Rebsteillagen<br />

des Neckars wurde pro Hek -<br />

tar eine Gesamtoberfläche von<br />

bis zu 5000 m 2 Trockenmauern<br />

errechnet. Diese bieten mit ihren<br />

vielen Kleinstrukturen Lebensraum<br />

für eine interessante – oft<br />

mediterran anmutende – Lebenswelt.<br />

Dazu gehören stellenweise<br />

Hauswurz, <strong>Wein</strong>raute, Fetthenne,<br />

Osterluzei sowie Mauereidechse,<br />

Schlingnatter und <strong>Wein</strong>hähnchen.<br />

Natürlich wurden die Terrassen<br />

vor Jahrhunderten nicht<br />

aus ökologischen Gründen, sondern<br />

aus der puren Not von den<br />

Menschen im Neckartal angelegt.<br />

Wie an vielen Orten der Erde, waren<br />

Steilhänge eben nur durch<br />

die Terrassierung wirtschaftlich<br />

nutzbar zu machen. Noch gibt es<br />

keine genauen Berechnungen,<br />

aber aneinander gereiht, dürften<br />

die <strong>Wein</strong>bergmauern zwischen


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28<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />

Der <strong>Wein</strong> spült<br />

Sorgen fort, lockert<br />

den Geist gründlich<br />

auf: wie manche<br />

Krankheit heilt<br />

er den Trübsinn,<br />

gibt Lebenskraft und<br />

verleiht Mut zu allen<br />

Unternehmungen.<br />

Wie bei der Freiheit ist<br />

beim <strong>Wein</strong> das rechte<br />

Maß gesund.<br />

Seneca<br />

Plochingen und Gundelsheim gut<br />

1300 km Länge betragen. Rechnet<br />

man das gesamte Gesteinsmaterial<br />

einschließlich des so genannten<br />

Hintergemäuers, dann ist hier<br />

wohl mehr Gestein vermauert, als<br />

in der Cheopspyramide. Aber<br />

nicht, um einem einzelnen Her r -<br />

Lebendiger<br />

<strong>Wein</strong>berg<br />

Damit die Steillagen-<strong>Wein</strong>berge<br />

weiterhin eine seltene Tier- und<br />

Pflanzenwelt beherbergen und<br />

auch flurbereinigte Bereiche sich<br />

wieder zu Natur-Erlebnislandschaften<br />

entwickeln, hat die UmweltakademieBaden-Württem-<br />

scher zu huldigen, sondern einfach<br />

aus bäuerlicher Not heraus.<br />

Und so sind die <strong>Wein</strong>bergmauern<br />

als Kulturerbe und ökologisch bedeutsames<br />

Landschaftselement<br />

auch Sinnbild für den Überlebenswillen<br />

der Menschen im Neckartal.<br />

Nimmt man die normalen Kosten-<br />

berg gemeinsam mit dem VDP-<br />

Württemberg, dem Württembergischen<br />

<strong>Wein</strong>bauverband sowie<br />

der Staatlichen Lehr- und Ver -<br />

suchsanstalt für Obst- und <strong>Wein</strong>bau<br />

<strong>Wein</strong>sberg die Aktion „Lebendiger<br />

<strong>Wein</strong>berg“ gestartet.<br />

• In der Reihe „Naturschutz im<br />

Kleinen“ der LBBW Umweltstiftung<br />

ist jetzt eine 78-seitige Broschüre<br />

ebenfalls mit dem Titel<br />

„Lebendiger <strong>Wein</strong>berg“ erschienen.<br />

Diese ist kostenlos und kann<br />

gegen Einsendung von 1,45 € in<br />

Briefmarken (Erstattung des Portos)<br />

bei der Stiftung Landesbank<br />

Baden-Württemberg: Natur und<br />

Umwelt, 70144 <strong>Stuttgart</strong>, angefordert<br />

werden.<br />

sätze, welche ein Landschaftsgärtner<br />

heute berechnen muss, wenn<br />

er das Natursteinmaterial heranschaffen<br />

und eine Trockenmauer<br />

errichten will, so haben die <strong>Wein</strong>bergterrassenmauern<br />

entlang des<br />

Neckars einen Material- und Arbeitsgegenwert<br />

von (vorsichtig<br />

• Darüber hinaus hat die Naturschutzbehörde<br />

der Stadt <strong>Stuttgart</strong><br />

im Rahmen einer Schwerpunktaktion<br />

an verschiedenen<br />

Stellen im Dialog mit den Wengertern<br />

wieder heimische, standortgerechte<br />

Pflanzen ausgebracht<br />

und auch ein Faltblatt mit<br />

mannigfaltigen Tipps entwickelt.<br />

Dieses kann kostenlos angefordert<br />

werden bei der Stadt <strong>Stuttgart</strong><br />

– Untere Naturschutzbehörde,<br />

Amt für Umweltschutz<br />

Gaisburgstraße 4<br />

70182 <strong>Stuttgart</strong><br />

Tel.: 0711 2167764<br />

Fax: 0711 2168568<br />

Wolf-Dietrich.Paul@stuttgart.de


gerechnet) mindestens 14 Milliarden<br />

Euro. Der landschaftsästhetische,<br />

landschaftsökologische und<br />

kulturelle Wert natürlich nicht<br />

eingerechnet! Das Neckartal im<br />

Spannungsfeld von <strong>Wein</strong>bergterrassen<br />

und Schlössern, Museen<br />

und Industriearchitektur, hätte<br />

längst den Status des Weltkulturerbes<br />

verdient. Besonders imposant<br />

ausgeprägt sind die Steillagenweinberge<br />

an den Bereichen<br />

<strong>Stuttgart</strong>-Bad Cannstatt, <strong>Stuttgart</strong>-Mühlhausen,Ludwigsburg-<br />

Familie Hellmonds<br />

Schräglage: Zwischen Bad Cannstatt<br />

und Münster liegen diese Steillagen<br />

mit alten Trockenmauern.<br />

Wulf Wager<br />

Poppenweiler sowie entlang des<br />

Neckars zwischen Marbach und<br />

Ingersheim und entlang der Neckarschlaufen<br />

von Mundelsheim,<br />

Hessigheim und Besigheim sowie<br />

dann wieder zwischen Wahlheim,<br />

Gemmrigheim und Kirchheim am<br />

Neckar.<br />

Kulturlandschaft<br />

Dieses wertvolle Natur- und Kulturerbe<br />

konnte letztlich nur erhalten<br />

werden, weil das Land Baden-<br />

Württemberg schon frühzeitig begann,Steillagen-<strong>Wein</strong>bauprogramme<br />

aufzulegen, um die mühsame<br />

Arbeit der Wengerter zu unterstützen.<br />

Die beste Vision für die<br />

markanten Hänge ist wohl, sie<br />

einfach so für kommende Generationen<br />

zu erhalten. Dieser Teil unserer<br />

Kulturlandschaft ist so perfekt<br />

und einmalig, dass alles Erdenkliche<br />

getan werden muss, um<br />

auch heranwachsende Wengerter<br />

zu motivieren, die mühevolle Arbeit<br />

am steilen Hang auf sich zu<br />

Wildwechsel<br />

das schwäbische Lokäle auf‘em höchsten Punkt <strong>Stuttgart</strong>s<br />

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Wir freuen uns auf Ihren Besuch.�<br />

nehmen. Und hierzu bedarf es<br />

aufgeklärter Konsumenten, welche<br />

bereit sind, für solcherart erzeugte,<br />

hochqualitative <strong>Wein</strong>e<br />

auch die entsprechend gerechten<br />

Preise zu bezahlen. Dann bleibt<br />

nicht nur ein Herzstück der Neckarlandschaft<br />

am mittleren und<br />

unteren Neckar erhalten, sondern<br />

es ergeben sich auch vielfache<br />

Chancen für den Landschafts-Erlebnis-Tourismus<br />

der Zukunft.<br />

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Claus-Peter Hutter


Selbst der beste<br />

<strong>Wein</strong> vermag es nicht,<br />

wirkliche Sorgen zu<br />

vertreiben.<br />

Chinesisches Sprichwort<br />

<strong>Wein</strong> und<br />

Schokolade<br />

Zarter Schmelz, unvergleichliche<br />

Süße, feine Würze – ist das<br />

<strong>Wein</strong> oder Schokolade? Beides<br />

kann mit dieser genüsslichen<br />

Beschreibung sehr gut getroffen<br />

sein. Denn <strong>Wein</strong> und Schokolade<br />

haben weitaus mehr gemeinsam,<br />

als allgemein angenommen.<br />

Vor allem lassen sie sich<br />

wunderbar kombinieren und ermöglichen<br />

so völlig neue Genusserlebnisse<br />

– zum Dahinschmelzen!<br />

Der <strong>Wein</strong>, wie auch der Kakao, die<br />

Basis guter Schokolade, zählen<br />

beide zu Kulturgütern mit einer<br />

Jahrtausende alten Tradition. Als<br />

Ein himmlisches Vergnügen betört die Sinne<br />

„Speise der Götter“ verehrten bereits<br />

die Azteken die Früchte des<br />

Kakaobaumes ebenso wie die<br />

Griechen Dyonisos, den Gott des<br />

<strong>Wein</strong>es. Dabei ist die Schokolade<br />

wie wir sie heute kennen bei Weitem<br />

nicht so alt wie der <strong>Wein</strong>. Die<br />

Milchschokolade wurde erst 1872<br />

von Rudolf Peter Lindt und Peter<br />

Daniel erfunden.<br />

Die Kombination von <strong>Wein</strong> und<br />

Schokolade galt lange Zeit als ein<br />

Tabu und viel zu lange hatten<br />

sich die Genießer dieser Welt einen<br />

ganz besonderen Genuss<br />

vorenthalten. So, wie man einen<br />

<strong>Wein</strong> nach seiner Farbe, dem Geruch<br />

und Geschmack erkundet,<br />

sollte man sich auch der Schokolade<br />

widmen.<br />

Reihenfolge entscheidet<br />

DWI<br />

Die Farbe lässt Rückschlüsse auf<br />

den Kakaoanteil zu – je dunkler<br />

desto höher –, der Geruch betört<br />

bisweilen die Sinne und der Geschmack<br />

ist nahezu ebenso vielfältig<br />

wie beim <strong>Wein</strong>. Es empfiehlt<br />

sich zunächst den <strong>Wein</strong> und<br />

die Schokolade in dieser Reihenfolge<br />

separat zu probieren. Anschließend<br />

lässt man ein kleines<br />

Stück Schokolade im Mund anschmelzen,<br />

nimmt einen Schluck<br />

<strong>Wein</strong> dazu und lässt sich von dem


Erleben und genießen<br />

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32<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />

Denn der <strong>Wein</strong><br />

erneuert die Kraft<br />

ermüdeter Männer.<br />

Homer<br />

Interessant: Zarter Schmelz weißer Schokolade und edelsüße Weißweine ergänzen sich wunderbar. DWI<br />

Aromenspiel überraschen. Wie<br />

beim <strong>Wein</strong>, sollte auch bei der<br />

Schokolade die Serviertemperatur<br />

beachtet werden. Bei Zimmertemperatur<br />

(20-22 Grad) serviert,<br />

entfaltet Schokolade ihren Geschmack<br />

optimal. Grundsätzlich<br />

gilt: Je süßer die Schokolade, desto<br />

süßer und milder im Hinblick<br />

auf die <strong>Wein</strong>säure sollte der <strong>Wein</strong><br />

sein, damit die delikate Balance<br />

gewahrt bleibt. Die Liaison der<br />

Schokolade mit dem Schmelz und<br />

der üppigen Kraft eines edelsüßen<br />

<strong>Wein</strong>es wie beispielsweise einer<br />

Beerenauslese oder gar Trockenbeerenauslese<br />

zeigt echte Verführungskünste.<br />

Delikate Balance<br />

Auch Rotweine sind als Begleiter<br />

von Schokolade willkommen.<br />

Hier gilt: Je höher der Anteil an<br />

Kakao in der Schokolade ist, desto<br />

ausdrucksvoller kann der <strong>Wein</strong><br />

sein. Harmonische Verbindungen<br />

von trockenem, frischem Weißwein<br />

mit Schokolade sind optimal,<br />

wenn die Schokolade natürliche<br />

Fruchtaromen beispielsweise<br />

von Birnen oder Ananas mitbringt,<br />

die auch im <strong>Wein</strong> zu<br />

finden sind. Dabei sollte der <strong>Wein</strong><br />

in der Säure nicht zu dominant<br />

sein.<br />

Harmonische Süße<br />

Vollmilchschokolade enthält neben<br />

Kakaobutter auch einen Anteil<br />

des bitteren Kakaopulvers,<br />

durchschnittlich 32%. Die höheren<br />

Schokoladenqualitäten zeichnen<br />

sich durch harmonische Süße<br />

aus. Vollmilch oder Sahne mildern<br />

den bitteren Kakaogeschmack<br />

und verleihen ihr den<br />

berühmten zarten Schmelz, der in<br />

der Kombination mit <strong>Wein</strong> vor allem<br />

auch beim Weißwein gefragt<br />

ist. Edelsüße Auslesen und Beerenauslesen<br />

von Riesling oder<br />

Silvaner sind ideale Begleiter.<br />

Beim Rotwein ist es nicht Süße,<br />

sondern Frucht und Würze, was<br />

ihn zum perfekten Begleiter von<br />

hochwertiger Vollmilchschokolade<br />

kürt. Trockene Tropfen mit geschmeidigen<br />

Gerbstoffen und einer<br />

gewissen Reife, etwa Dornfelder,<br />

sind hier gefragt. Dann lockt<br />

die Schokolade die feinen Nuancen,<br />

oft auch pfeffrige Noten, die<br />

als Tüpfelchen auf dem „i“ dieser<br />

Kombination wirken.<br />

Bitterschokoladen in Verbindung<br />

mit <strong>Wein</strong> sind ein Klassiker. Halbbitter-Schokolade<br />

enthält einen<br />

Kakaogehalt von über 65%, die<br />

echte Bitterschokolade sogar über


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ihre Süße. Der passende <strong>Wein</strong> dazu<br />

zeigt sich idealerweise mit<br />

weichen Tanninen und einer<br />

dichten und vollmundigen Struktur<br />

und der gleichen feinen Eleganz<br />

wie die Schokolade: Viel<br />

versprechende Genusspartner<br />

sind ausdrucksvolle trockene<br />

Lemberger sowie ein kraftvoller<br />

trockener Dornfelder oder Regent.<br />

Würzige Noten<br />

Haselnuss und Mandel verleihen<br />

einer Schokolade diesen köstlichen<br />

Nussgeschmack, der durch<br />

das Rösten verstärkt wurde. Eine<br />

wunderbar harmonische Kombination<br />

mit <strong>Wein</strong> entsteht mit süßen<br />

oder schweren Weißweinen,<br />

wie auch mit fülligen und dichten<br />

Rotweinen. Die Weißweine dürfen<br />

etwas trockener sein, wenn<br />

sie im Alkoholgehalt höher liegen<br />

(d.h. über 13% vol.). Die Kraft und<br />

Fülle beispielsweise eines Rotweins<br />

der Sorte Dornfelder oder<br />

auch Lemberger mit Aromen von<br />

roten Früchten, bietet dem geschmacklichen<br />

Konglomerat von<br />

Nüssen und Kakao ebenfalls ein<br />

ideales Gegenstück und verbindet<br />

sich sehr gut mit diesen Aromen.<br />

Schokoladen mit Gewürzen wie<br />

beispielsweise Chili oder Ingwer<br />

bereichern derzeit zunehmend<br />

das Angebot. Sie harmonieren<br />

sehr gut mit Barriqueweinen, die<br />

ebenfalls würzige Noten, gepaart<br />

von Röstaromen mitbringen.<br />

Edelherbe Schokolade mit einer<br />

Spur von Schärfe, passt zu einem<br />

kraftvollen Rotwein aus dem Barrique.<br />

Zu Milchschokoladen z.B.<br />

mit Pfeffer dürfen auch weiße<br />

Barriqueweine der Sorten Weißburgunder,<br />

Grauburgunder oder<br />

Chardonnay gereicht werden.<br />

DWI / Wulf Wager<br />

<strong>Wein</strong>dorftest<br />

Erstmals auf dem <strong>Stuttgart</strong>er<br />

<strong>Wein</strong>dorf wird das Fellbacher<br />

<strong>Wein</strong>gut Rienth in der Laube<br />

„Ackerbürger“ von Uwe Mürdel<br />

mit der Confisserie Leysieffer<br />

sechs <strong>Wein</strong>e und sechs<br />

Schokoladensorten zur gemeinsamen<br />

Verkostung anbieten.<br />

Diese nach besonders schonendem<br />

Verfahren hergestellten<br />

Schokoladensorten<br />

sind von Sonja Peper und<br />

Gero Hartrumpf sorgfältig<br />

ausgewählt worden. Höhepunkt<br />

ist die Geschmackskombination<br />

einer halb -<br />

herben Rosenöl-Schokolade<br />

mit einem Muskattrollinger<br />

aus dem Hause Rienth.


Authentische <strong>Wein</strong>e aus Frankreich,<br />

Deutschland, Spanien und Portugal,<br />

Österreich und der Schweiz<br />

<strong>Stuttgart</strong>s größte Auswahl an<br />

Spitzengewächsen aus Württemberg<br />

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montag 12.00-19.00 uhr montag 12.00-19.00 uhr<br />

di - freitag 10.00-19.00 uhr di - freitag 10.00-19.00 uhr<br />

samstag 10.00-16.00 uhr samstag 10.00-18.00 uhr<br />

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Gottes schönste Gabe ist der Schwabe!<br />

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„Zum Ackerbürger“ und „Zom Hasatanz“<br />

„Erhältlich im gut sortierten Fachhandel“<br />

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Herzlich willkommen bei<br />

uns im <strong>Wein</strong>gut!<br />

Besuchen Sie uns und verkosten Sie unsere MeisterWerke direkt<br />

bei uns im <strong>Wein</strong>gut. Unser <strong>Wein</strong>verkauf hat für Sie geöffnet:<br />

Montag bis Freitag 9–18 Uhr, Samstag von 10–14 Uhr,<br />

von Mai – September zusätzliche Öffnungszeiten<br />

Samstag von 10–17 Uhr, Sonntag von 11–17 Uhr<br />

Gerne führen wir auch<br />

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für Sie im stimmungsvollen<br />

Ambiente unseres<br />

Holzfasskellers durch.<br />

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<strong>Wein</strong> macht das<br />

Gehirn sinnig, schnell<br />

und erfinderisch,<br />

voll von lebenden,<br />

feurigen und ergötzlichen<br />

Gedanken.<br />

William Shakespeare<br />

Wenn man von der klassizistischen,<br />

von Giovanni Salucci erbauten<br />

Grabkapelle der württembergischen<br />

Königsfamilie in<br />

die Runde schaut, gewinnt dieses<br />

Wort Johann Wolfgang von<br />

Goethes eine ganz besondere Bedeutung:<br />

„Nicht allein der beeindruckenden<br />

Architektur oder des<br />

Ausblicks wegen, der sich vom<br />

Heuchelberg übers Neckartal bis<br />

zur Schwäbischen Alb erstreckt,<br />

sondern auch aufgrund der<br />

spannenden <strong>Wein</strong>e, die hier rund<br />

um den alten Wirtemberg zuhause<br />

sind“.<br />

Spitzenklasse<br />

Das aus den <strong>Wein</strong>gärtnergenossenschaften<br />

Rotenberg und Uhlbach<br />

hervorgegangene Collegium<br />

Wirtemberg überrascht dabei immer<br />

wieder aufs Neue: Individuell<br />

ausgebaute Lagenweine betonen<br />

das Terroir, Mikroklima und<br />

die Anbaumethode jeder Rebsorte.<br />

Milde, mineralische, trockene<br />

Eiche rustikal: Holzfasskeller des Collegium Wirtemberg Collegium Wirtemberg<br />

<strong>Wein</strong>genuss im Zeichen<br />

des Württembergs<br />

Cuvées beleben mit Leichtigkeit<br />

und Frucht jeden Sommerabend.<br />

Dichte, stoffige, körperreiche und<br />

vollmundige Selektionen sind geschätzte<br />

Begleiter in der gehobenen<br />

Gastronomie. Und im Barrique<br />

gereifte Premiumweine überzeugen<br />

sortenrein oder als exklu-<br />

Prüfung: Kellermeister Martin Kurrle<br />

sorgt für die Qualität im <strong>Wein</strong>berg und<br />

im Keller. Collegium Wirtemberg<br />

sive Cuvées. Sie können sich –<br />

wie die Methode champenoise-<br />

Sekte und edelsüßen Spezialitäten<br />

– durchaus auch über die Landesgrenzen<br />

hinaus mit der Spitzenklasse<br />

messen.<br />

Ansporn und Auftrag<br />

Denn das ist das selbstgesetzte<br />

Ziel der „Collegen“ aus Rotenberg<br />

und Uhlbach: Die Erzeugung von<br />

Spitzenweinen – quer über das<br />

gesamte <strong>Wein</strong>sortiment hinweg.<br />

Und so verstehen sie ihren Tätigkeitsbereich<br />

„<strong>Wein</strong>an- und -ausbau“<br />

nicht nur als ein heute seltenes<br />

und kostbares Privileg, sondern<br />

auch als Ansporn und Auftrag:<br />

„Wir können und dürfen<br />

unser <strong>Pro</strong>dukt noch von Anfang<br />

an selbstverantwortlich begleiten,<br />

es individuell formen und gestalten.<br />

Darin – im regen Austausch<br />

mit anspruchsvollen <strong>Wein</strong>genießern<br />

und in der verbindenden<br />

Leidenschaft für den <strong>Wein</strong> – liegen<br />

unsere Chancen, exzellente


<strong>Wein</strong>e zu erzeugen, die Besonderheiten<br />

unserer <strong>Wein</strong>region zu<br />

pflegen, sie zukunftsorientiert<br />

auszurichten und für kommende<br />

Generationen zu erhalten“, fasst<br />

Martin Kurrle, Betriebsleiter und<br />

Kellermeister, das Selbstverständnis<br />

des Collegiums zusammen.<br />

Brunnenkeller<br />

Der Blick in die beiden attraktiven<br />

Ortskeltern oder die hochmoderne<br />

Kellerei im alten Fleckensteinbruch<br />

unterstreicht diese Haltung:<br />

Der herrliche Freisitz mitten<br />

in den <strong>Wein</strong>bergen hinter der Rotenberger<br />

Kelter, die weitläufigen<br />

Gewölbekeller in Uhlbach oder<br />

der eindrucksvolle Holzfasskeller<br />

mit dem von Künstlerhand gestalteten<br />

Brunnen, eignen sich für<br />

spannende Veranstaltungen und<br />

machen auf anderer Ebene deutlich,<br />

was die Rotenberger und<br />

Uhlbacher <strong>Wein</strong>gärtner unter<br />

Qualität verstehen. Ein Besuch<br />

Württemberger<br />

Feierabend!<br />

Kellerkunst: Ideal für Kunst, Kultur und <strong>Wein</strong>: Die Gewölbekeller in der Uhlbacher<br />

Kelter. Collegium Wirtemberg<br />

lohnt also ganz bestimmt – zumal<br />

dann, wenn man ihn genussbringend<br />

mit einer <strong>Wein</strong>verkostung,<br />

einer der vielen Collegiums-Veranstaltungen<br />

vom Kulturmonat<br />

bis zur <strong>Wein</strong>meile, einem Ausflug<br />

ins Uhlbacher <strong>Wein</strong>baumuseum<br />

oder in das unten im Tal liegende<br />

Mercedes-Benz-Museum ver-<br />

bindet. Eines ist sicher: Der Collegiumsbesuch<br />

hinterlässt in jedem<br />

Fall einen Eindruck – einen<br />

bleibenden.<br />

www.collegiumwirtemberg.de<br />

Marion Schmidt<br />

STUTTGARTER WEINDORF – Mittwoch, 27. August bis Sonntag, 7. September 2008<br />

Die Württemberger <strong>Wein</strong>gärtnergenossenschaften in Laube 4 bei der alten Kanzlei<br />

Entdecken Sie die <strong>Wein</strong>e der Württemberger <strong>Wein</strong>gärtnergenossenschaften / www.wwg.de<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard 37


Der <strong>Wein</strong> erfindet<br />

nichts, er schwätzt’s<br />

nur aus.<br />

Friedrich Schiller<br />

Untertürkheimer<br />

Mönchberg<br />

Einer der besten <strong>Wein</strong>berge Deutschlands<br />

Der Master Sommelier und international bekannte <strong>Wein</strong>fachmann<br />

Frank Kämmer (Jhrg. 1968) zählt den Untertürkheimer Mönchberg<br />

wegen seiner Topographie, Geologie und seiner Historie zu den<br />

besten <strong>Wein</strong>bergen Deutschlands. Lange Jahre war Kämmer <strong>Wein</strong>kellner<br />

im <strong>Stuttgart</strong>er Restaurant „Délice“. Heute ist er hauptberuflich<br />

als Autor und Berater in der <strong>Wein</strong>- und Gastronomiebranche<br />

tätig und hat zahlreiche Bücher und Artikel zum Thema <strong>Wein</strong><br />

und Spirituosen veröffentlicht.<br />

Der <strong>Stuttgart</strong>er Neckarvorort Untertürkheim,<br />

dessen Name keinesfalls<br />

auf Türken, sondern vielmehr<br />

auf das alemannische Duringoheim<br />

zurückzuführen ist, galt seit<br />

jeher als ein bevorzugter Standort<br />

des Württemberger <strong>Wein</strong>baus.<br />

Auch Johann Philipp Bronner fielen<br />

bei seinem Besuch die Fruchtbarkeit<br />

und der gute Zustand der<br />

Rebanlagen, insbesondere im herzoglichen<br />

<strong>Wein</strong>berg, also dem<br />

heutigen Mönchberg, auf. Der Name<br />

dieser Lage geht auf das einstige<br />

Besitzverhältnis des Klosters<br />

Zwiefalten zurück, dessen Mönch<br />

Berthold im Jahr 1183 Untertürkheim<br />

als „des Landes beste Mark“<br />

pries. Bereits im frühen Mittelalter<br />

verfügte auch das Haus Würt-<br />

temberg hier über <strong>Wein</strong>berge, die<br />

in Sichtweite des ehemaligen<br />

Stammsitzes der Familie lagen. An<br />

der Stelle der Anfang des<br />

19. Jahrhunderts geschliffenen<br />

Reste des Schlosses Wirtemberg<br />

steht heute weithin sichtbar eine<br />

klassizistische Grabkapelle. Die<br />

herzoglichen Parzellen im Mönchberg<br />

fielen durch ein Tauschgeschäft<br />

im Jahre 1671 an die private<br />

Vermögensverwaltung der<br />

Herrscherfamilie, die so genannte<br />

Kammerschreiberei, zurück und<br />

zählen damit zu den ältesten Lagen,<br />

die sich im Besitz des Hauses<br />

Württemberg befinden.<br />

Die Exposition nach Süden und<br />

die steile, geschützte Lage im<br />

<strong>Stuttgart</strong>er Talkessel sorgen dafür,<br />

dass hier die Rebknospen im<br />

Frühjahr oft als erste austreiben.<br />

In der Verbindung mit dem mit<br />

Steinen durchsetzten Gipskeuperboden<br />

ist somit die Ernte von saftigen<br />

Rieslingen und insbesondere<br />

Lembergern mit kraftvollem<br />

Körper möglich.<br />

Frank Kämmer<br />

Der Untertürkheimer<br />

Mönchberg in Zahlen<br />

Gesamtrebfläche:<br />

55,71 Hektar<br />

Hauptneigung: 10 bis 60%<br />

Boden: Gipskeuper<br />

Rebsorten: Lemberger,<br />

Spätburgunder, Trollinger,<br />

Riesling<br />

Empfehlenswerte Erzeuger:<br />

<strong>Wein</strong>manufaktur Untertürkheim,<br />

Herzog von Württemberg<br />

DWI


Institution seit über 100 Jahren<br />

Der sympathische<br />

<strong>Wein</strong>-Spezialist<br />

im Bohnenviertel<br />

<strong>Wein</strong>stube<br />

Der beliebte schwäbisch-gemütliche Treffpunkt für nette<br />

Menschen, Genießer und <strong>Wein</strong>zähne.<br />

Geöffnet: Montag bis Freitag jeweils von 15 bis 23 Uhr,<br />

Samstag von 11 bis 15 Uhr.<br />

<strong>Wein</strong>handlung<br />

Ständig über 700 <strong>Wein</strong>sorten am Lager. Fachmännische<br />

Beratung, jederzeit über 40 verschiedene <strong>Wein</strong>e zu verkosten.<br />

Bei Selbstabholung ab 12 Flaschen Nachlass. Lieferung ab<br />

20 Flaschen in <strong>Stuttgart</strong> frei Haus.<br />

Abholmarkt für Getränke<br />

Mo–Fr 10. 00 –12. 30 Uhr und ab 14. 30 Uhr. Sa 11. 00 –15. 00 Uhr.<br />

P<br />

für Selbstabholer im Hof, freie Zufahrt über<br />

Esslinger-/Rosenstraße.<br />

WEINHAUS STETTER<br />

INHABER ROMAN STETTER · MESSWEINLIEFERANT<br />

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Rosenstraße 32 Fax (0711) 24 01 93 www.weinhaus-stetter.de


40<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />

Der <strong>Wein</strong> gibt Witz<br />

und stärkt den Magen.<br />

Christoph Martin Wieland<br />

Gleich vorweg: In meinem Buch<br />

„Schwäbische populäre Irrtümer“<br />

mache ich in zwei Kapiteln<br />

ausführlich Werbung für unseren<br />

<strong>Wein</strong>. Der ist nämlich so gut, dass<br />

wir ihn am liebsten gar nicht<br />

verkaufen, sondern selber trinken.<br />

Meines Wissens wird bei<br />

uns gerade mal ein knappes<br />

Zehntel des <strong>Wein</strong>bestandes aus<br />

dem Ausland zugekauft! Der Rest<br />

wächst hier, wird hier ausgebaut<br />

und selber „gschlotzt“.<br />

Als richtig einzigartig empfinde<br />

ich unseren „Schillerwein“. Dieser<br />

Rotling wird aus einer Rotweintraube<br />

zusammen mit einer<br />

Weißweintraube hergestellt, ist<br />

also kein Rosé, sondern eine gnitze<br />

schwäbische Idee: So kann immer<br />

mal wieder eine Traubensorte<br />

vom Hagel erwischt werden,<br />

dann wird der Schiller halt anders<br />

zusammengesetzt und schmeckt<br />

ein bisschen anders als im Vorjahr,<br />

aber verkauft wird er trotzdem.<br />

Am besten trinkt man den<br />

„Schiller“ im „Schiller“, in Fellbach.<br />

Zumindest habe ich ihn vor<br />

vielen Jahren dort kennen gelernt<br />

und weiß bis heute noch nicht,<br />

wer mich danach wann, wie<br />

heimgebracht hat. Wir erzeugen<br />

in Baden-Württemberg fast ausschließlich<br />

Qualitätsweine und<br />

Prädikatsweine und bei immer<br />

mehr Blindverkostungen gehen<br />

unsere <strong>Wein</strong>e prämiert hervor.<br />

Das weiß aber keine Sau. Das ist<br />

uns einerseits recht und andererseits<br />

ärgert es uns ganz furchtbar.<br />

Uns hängt irgendwie immer noch<br />

der schlechte Ruf nach, unter<br />

Rotwein verstünden wir nur Trollinger<br />

und den tränken wir vorzugsweise<br />

sauer und kuhwarm.<br />

Frechheit! Gut, der Trollinger war<br />

eben früher die Haupttraube bei<br />

uns und so war es auch Trollinger,<br />

den der Hobbywinzer gerne<br />

Mir trenkat onsern Wei’ selbr<br />

Sonntag’s <strong>Wein</strong><br />

selbst an- und ausbaute und<br />

dann, weil er übers Jahr 1358 Flaschen<br />

nicht selbst trinken konnte,<br />

seinen Sauerwein großzügig ans<br />

außerschwäbische Ausland verteilte.<br />

So kamen eben auch zahlreiche<br />

schlechte <strong>Wein</strong>e aus dem<br />

privaten Nordhang in die Welt<br />

und haben unseren Ruf nachhaltig<br />

versaut. Aber irgendwie leben<br />

wir auch ganz gut damit, dass wir<br />

es in jeder Hinsicht besser haben<br />

als alle anderen und dass es fast<br />

alle anderen nicht wissen: <strong>Stuttgart</strong><br />

ist nach Budapest die mineralwasserreichste<br />

Region in Europa,<br />

wir haben die schönste Gegend,<br />

die zufriedensten Menschen,<br />

bald einen sauberen<br />

Max- Eyth-See (www.umweltengagement.de),<br />

die besseren<br />

Bodag’fährtle: Der <strong>Stuttgart</strong>er<br />

Kabarettist Christoph Sonntag<br />

liebt die Württemberger <strong>Wein</strong>e.<br />

Archiv<br />

<strong>Wein</strong>e – und können darüber hinaus<br />

alles auch noch ganz helenga<br />

selber genießen. Ich habe über<br />

die Kindergartenfreundin meiner<br />

Tochter Freunde gefunden, die<br />

oben auf dem <strong>Wein</strong>berg ein<br />

Häuschen haben. Dort kann man<br />

immer bestes schwäbisches Essen<br />

bekommen und, weil man auf<br />

dem <strong>Wein</strong>berg auf einem Berg<br />

<strong>Wein</strong> sitzt, auch immer den passenden<br />

Spitzentropfen dazu trinken.<br />

Dann kann man fröhlich ins<br />

Tal hinab wanken und im Spätherbst<br />

auch noch auf dem Fellbacher<br />

Herbst weiterzechen. Das<br />

ist ein herrliches, fast schon toskanisches<br />

Fest. Und kein Japaner<br />

weiß es – scho recht so!<br />

Christoph Sonntag


STUTTGARTER WEINE GENIESSEN<br />

Ob bei einer unserer geführten <strong>Wein</strong>wanderungen,<br />

bei einer <strong>Wein</strong>verkostung im <strong>Wein</strong>baumuseum<br />

oder bei der Degustation „<strong>Stuttgart</strong>s beste <strong>Wein</strong>e“ –<br />

Das <strong>Wein</strong>baumuseum in <strong>Stuttgart</strong>-Uhlbach<br />

hat bis Oktober geöffnet<br />

Samstag 14 –18 Uhr<br />

Sonntag und Feiertag 10 –18 Uhr<br />

die <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>e kann man an vielen<br />

Orten genießen!<br />

www.stuttgart-tourist.de<br />

Nähere Informationen und Anmeldung<br />

unter 0711/22 28-224<br />

Gruppenbesuche täglich nach<br />

Voranmeldung möglich


42<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />

O wein, o <strong>Wein</strong>!<br />

Mir ist so wohl<br />

wie nie!<br />

Schenkt ein!<br />

Schenkt ein!<br />

Das nenn ich Therapie.<br />

Hoffmann von Fallersleben<br />

Frisch entkorkt<br />

Neuigkeiten, Aktuelles, Informationen und Wissenswertes<br />

<strong>Wein</strong>baumuseum<br />

Am Fuße des Württembergs in<br />

<strong>Stuttgart</strong>-Uhlbach lädt das <strong>Wein</strong>baumuseum<br />

der Stadt <strong>Stuttgart</strong><br />

zu einem Rundgang ein. Hier<br />

wandelt der Besucher durch zwei<br />

Jahrtausende <strong>Wein</strong>kultur. Eine<br />

komplette Küferwerkstatt, eine<br />

Vielzahl von Geräten sowie Ur-<br />

Museal: <strong>Im</strong> Uhlbacher <strong>Wein</strong>baumuseum<br />

wird die 900-jährige Geschichte des<br />

<strong>Wein</strong>baus in <strong>Stuttgart</strong> lebendig.<br />

<strong>Stuttgart</strong> Marketing<br />

kunden, Landkarten und andere<br />

Dokumente können hier besichtigt<br />

werden. Ein schöner Abschluss<br />

des Museumsrundgangs<br />

ist die Verkostung der hervorragenden<br />

<strong>Wein</strong>e des Städtischen<br />

<strong>Wein</strong>gutes im <strong>Pro</strong>bierstüble des<br />

Museums.<br />

Bis zum Jahresende wird <strong>Stuttgart</strong><br />

Marketing ein neues inhaltliches<br />

Konzept zur Gestaltung des<br />

Museums vorlegen.<br />

Öffnungszeiten:<br />

April bis Oktober<br />

Samstag: 14–18 Uhr<br />

Sonn- und Feiertag: 10–18 Uhr<br />

www.stuttgart-tourist.de<br />

<strong>Wein</strong>region im Focus<br />

Das Thema <strong>Wein</strong> ist Schwerpunkt<br />

des Tourismusjahres 2008 für die<br />

Region <strong>Stuttgart</strong>. Zur offensiven<br />

Vermarktung dieses Alleinstellungsmerkmals<br />

und sympathischen<br />

Botschafters der Region<br />

<strong>Stuttgart</strong> hat die Regio <strong>Stuttgart</strong><br />

Marketing- und Tourismus GmbH<br />

ein umfangreiches Aktionsprogramm<br />

entwickelt. Ein Baustein<br />

dieses Maßnahmenkatalogs ist<br />

ein Fotowettbewerb zum <strong>Wein</strong>jahr<br />

2008, der jetzt gemeinsam<br />

mit dem Collegium Wirtemberg<br />

gestartet wird. Gesucht werden<br />

die schönsten Aufnahmen rund<br />

um die Rebe. Eine fachkundige<br />

Jury kürt die Siegerbilder. Diese<br />

werden dann ab dem 10. September<br />

2008 in der Uhlbacher Kelter<br />

des Collegium Wirtemberg ausgestellt.<br />

Der Infoflyer zum Fotowettbewerb<br />

ist in <strong>Stuttgart</strong> erhältlich<br />

in den Tourist-Informationen<br />

in der Königstraße 1A und<br />

im Terminal 3 am Flughafen<br />

<strong>Stuttgart</strong> sowie in den Tourist-Informationen<br />

in der Region.<br />

www.stuttgart-tourist.de<br />

<strong>Wein</strong>dorf in Hamburg<br />

Alljährlich machen sich die Wirte<br />

des <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorfs auf, um<br />

den Hamburger Hanseaten schwäbische<br />

Gastlichkeit zu vermitteln.<br />

Das <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorf ist somit<br />

zum Botschafter schwäbischer<br />

Festkultur geworden und wird alljährlich<br />

von den Hamburgern<br />

sehnsüchtig erwartet. Vom 30. Juli<br />

bis 16. August macht sich auch<br />

die Vorstandschaft des <strong>Pro</strong> <strong>Stuttgart</strong><br />

Verkehrsvereins auf, um die<br />

Wirte zu unterstützen, neue Kontakte<br />

zu knüpfen und alte zu vertiefen.<br />

Zudem gilt es den nördlichsten<br />

<strong>Wein</strong>berg der Welt, den<br />

Hamburger Stintfang, den der<br />

Uhlbacher <strong>Wein</strong>gärtner und Stadtrat<br />

Fritz Currle gepflanzt hat, zu<br />

hegen und zu pflegen. Schließlich<br />

werden rund 80 Flaschen Hamburger<br />

Stintfang Cuvée aus den 50<br />

Rebstöcken gekeltert. Ausgebaut<br />

wird der <strong>Wein</strong> aber in der Kelter<br />

von Christel Currle im Wengerterdörfle<br />

Uhlbach, denn eine Kelter<br />

gibt es in Hamburg bislang nicht.<br />

www.stuttgarterweindorf.de<br />

<strong>Wein</strong>zähne: Das neue <strong>Pro</strong> <strong>Stuttgart</strong> Vorstandsteam (von links):<br />

Seit 2007 ist Fritz Mutter Vorsitzender des Vorstands. Der ehemalige Finanzchef<br />

einer großen <strong>Stuttgart</strong>er Brauerei hatte zuvor über zehn Jahre als stellvertretender<br />

Vorstand mitgewirkt. Veronika Hellmonds, ebenfalls seit zehn Jahren als dritter Vorstand<br />

tätig, engagiert sich als Gastronomin speziell für die <strong>Wein</strong>dorf-Wirtinnen und<br />

-Wirte. Geschäftsführer Axel Grau, erfahren in Sachen Marketing, Tourismus und PR,<br />

startete 2007 durch. Jürgen Köhn, Geschäftsführer ADAC Württemberg a. D.,<br />

langjähriges Beirats-Mitglied und Verkehrsausschuss-Vorsitzender, ist der neue<br />

zweite Vorstand. <strong>Pro</strong> <strong>Stuttgart</strong>


150 Jahre Fellbacher<br />

<strong>Wein</strong>gärtnergenossenschaft<br />

Die zweitälteste <strong>Wein</strong>gärtnergenossenschaft<br />

des Landes feiert in<br />

diesem Jahr ihren 150. Geburtstag.<br />

Nach Ermunterung durch die<br />

königliche Regierung fanden sich<br />

damals immerhin 50 <strong>Wein</strong>gärtnerfamilien<br />

Fellbachs zur „<strong>Wein</strong>gärtner-Gesellschaft<br />

Fellbach“<br />

zusammen. Die Einteilung in Lagen<br />

und die allgemeine Qualitätsverbesserung<br />

führte dazu, dass<br />

1906 die heutige „Alte Kelter“ gebaut<br />

werden konnte. Noch heute<br />

sind die Fellbacher <strong>Wein</strong>gärtner<br />

dort beheimatet.<br />

Ziel der Fellbacher <strong>Wein</strong>gärtner<br />

ist die Erzeugung authentischer<br />

<strong>Wein</strong>e von hoher und höchster<br />

Qualität. Die Grundlage wahrer<br />

Qualität wird in den <strong>Wein</strong>bergen<br />

gelegt – immer in enger Zusammenarbeit<br />

mit dem Kellermeister.<br />

Dazu gehören zielgerichtet reduzierte<br />

Traubenerträge und natürlich<br />

eine sorgfältige Pflege der<br />

Reben das ganze Jahr hindurch.<br />

Beim Ausbau der <strong>Wein</strong>e wird von<br />

Anfang an auf eine schonende<br />

Behandlung der Trauben und<br />

Maische geachtet. Die Fellbacher<br />

<strong>Wein</strong>gärtner sehen jeden <strong>Wein</strong><br />

als eigene Persönlichkeit mit individuellem<br />

Charakter, naturgegebenen<br />

Stärken und Besonderheiten.<br />

Diese Eigenständigkeit<br />

gilt es mit einem zurückhaltenden<br />

Einsatz der kellertechnischen<br />

Möglichkeiten in harmonischer<br />

Weise zum Ausdruck zu bringen.<br />

Den <strong>Wein</strong>en wird, je nach Sorte,<br />

Typizität und Stilistik, die notwendige<br />

Zeit zur Reifung und<br />

Entwicklung gegeben. Für die<br />

Lagerung stehen wahlweise Edelstahltanks<br />

oder Holzfässer in unterschiedlichen<br />

Größen zur Verfügung.<br />

180 Hektar Rebfläche werden<br />

heute von 247 Mitgliedern in 150<br />

Mitgliederfamilien bewirtschaftet.<br />

Durch gemeinsames Qualitätsdenken<br />

entstehen exzellente<br />

<strong>Wein</strong>e, die beim Genießen sehr<br />

viel Spaß machen.<br />

www.fellbacher-weine.de<br />

Eberstädter <strong>Wein</strong>e:<br />

<strong>Wein</strong>kultur einzig & pur<br />

Die klimatisch günstige Lage im<br />

Talkessel des Eberbachtales bietet<br />

ideale Voraussetzungen für<br />

den <strong>Wein</strong>anbau. Auf den sonnendurchfluteten<br />

Südhängen<br />

finden die traditionellen Sorten<br />

Trollinger, Lemberger und Riesling<br />

hervorragende Wachstumsbedingungen,<br />

die eine hohe Reife<br />

gewährleisten. 450 Mitglieder<br />

der <strong>Wein</strong>gärtnergenossenschaft<br />

Eberstadt bewirtschaften 210<br />

Hektar in den <strong>Wein</strong>orten Eberstadt,<br />

Gellmersbach und Cleversulzbach.<br />

In der modern ausgebauten<br />

Kellerei werden die rund<br />

70 <strong>Wein</strong>e von fachkundigen Kellermeistern<br />

gehegt und gepflegt.<br />

Zahlreiche nationale und internationale<br />

Auszeichnungen zeigen<br />

dies auf.<br />

Das neue Verkaufsgebäude ist allein<br />

von der Architektur her sehenswert.<br />

Die schwungvolle<br />

Dachkonstruktion passt sich harmonisch<br />

in die Landschaft ein.<br />

Der großzügige Verkaufsraum ermöglicht<br />

den Blick in die naheliegenden<br />

<strong>Wein</strong>berge. Ob in der mediterranen<br />

Schatzkammer, für<br />

kleine Besuchergruppen oder im<br />

großen Saal im Obergeschoss, das<br />

ganze Haus ist offen für weinkulturelle<br />

Veranstaltungen.<br />

www.wg-eberstadt.de<br />

Empfehlenswerte Links<br />

www.wuerttembergerweingueter.de<br />

www.hausderbwweine.de<br />

www.deutscheweine.de<br />

www.stuttgarter-weindorf.de<br />

www.wein.de<br />

www.wwg.de<br />

www.wein-abc.de<br />

www.rebensache.de<br />

www.pro-stuttgart.de<br />

www.weinenzyklopaedie.de<br />

St. Michael<br />

- blanc de noir -<br />

Pinot Meunier<br />

Auf schonendste Weise und ohne<br />

zu pressen entsteht durch Saftabzug<br />

aus der gleichnamigen<br />

Schwarzrieslingtraube ein feinfruchtiger<br />

weisser <strong>Wein</strong> mit einer<br />

harmonischen & zarten Struktur.<br />

(unbedingt probieren!!)


44<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />

Der <strong>Wein</strong> kann mit<br />

Recht als das gesündeste<br />

und hygienische<br />

Getränk bezeichnet<br />

werden.<br />

Louis Pasteur<br />

Veranstaltungstipps 2008<br />

18. bis 21. Juli<br />

<strong>Wein</strong>gut Knauß<br />

Sommerweintage<br />

<strong>Wein</strong>stadt-Strümpfelbach<br />

Nolten 2<br />

Tel. 07151 606345<br />

www.sonna-besa.de<br />

19. und 20. Juli<br />

<strong>Wein</strong>stube Anker<br />

Rollendes <strong>Wein</strong>fass<br />

<strong>Wein</strong>stadt-Schnait<br />

<strong>Wein</strong>straße 28<br />

Tel. 07151 65144<br />

www.weinstube-anker.de<br />

26. Juli<br />

Fellbacher <strong>Wein</strong>gärtner eG<br />

Die Fete in den <strong>Wein</strong>bergen<br />

mit „Purpel Sun“<br />

Fellbach, Kappelbergstraße 48<br />

Tel. 0711 5788030<br />

www.fellbacher-weine.de<br />

27. Juli<br />

<strong>Wein</strong>gut Herzog von WB<br />

<strong>Wein</strong>hof Helmut Zaiß<br />

<strong>Wein</strong>gut Markus Schwarz<br />

<strong>Wein</strong>gut Gerhard Schwarz<br />

<strong>Wein</strong>bau Warth<br />

<strong>Wein</strong>tour Untertürkheim<br />

Untertürkheim, ab 11 Uhr<br />

Strümpfelbacher Straße 2<br />

Tel. 0711 3040550<br />

www.weintour.org<br />

30. Juli bis 10. August<br />

<strong>Wein</strong>gut Siegloch Klöpfer<br />

Sommerbesen<br />

Winnenden<br />

Albertviller Straße 51<br />

Tel. 07195 177120<br />

www.siegloch-kloepfer.de<br />

30. Juli bis 16. August<br />

<strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorf<br />

zu Gast in Hamburg<br />

am Rathausmarkt, Hamburg<br />

Tel. 040 30704890 (ab 30.7.)<br />

Veranstaltungsprogramm unter:<br />

www.stuttgarter-weindorf.de<br />

2. und 3. August<br />

Kelter der WG<br />

Beutelsbach-Endersbach<br />

<strong>Wein</strong>fest an der Kelter<br />

<strong>Wein</strong>stadt-Endersbach<br />

Tel. 07151 909338<br />

www.remstalkellerei.de<br />

7. August<br />

<strong>Wein</strong>gut Bernhardt Ellwanger<br />

Offene <strong>Wein</strong>probe<br />

<strong>Wein</strong>stadt-Großheppach<br />

ab 19.30 Uhr, 25 Euro<br />

Rebenstraße 9<br />

Tel. 07151 62131<br />

www.weingut-ellwanger.com<br />

8. bis 18. August<br />

<strong>Wein</strong>gut Zaiß<br />

Haus- und Hoffest im <strong>Wein</strong>gut<br />

Obertürkheim<br />

Mörgelenstraße 24<br />

Tel. 0711 324282<br />

www.zaiss.com<br />

9. bis 11. August<br />

<strong>Wein</strong>gut im Hof<br />

Armin Zimmerle<br />

<strong>Wein</strong>fest im Hof<br />

<strong>Wein</strong>stadt-Großheppach<br />

Kleinheppacher Straße 62/1<br />

Tel. 07151 610782<br />

www.weingut-im-hof.de<br />

17. August<br />

Schnaiter <strong>Wein</strong>treff<br />

<strong>Wein</strong>probe in der<br />

Schnaiter Kelter<br />

<strong>Wein</strong>stadt-Schnait<br />

Tel. 07151 66760<br />

www.schnaiter-weintreff.de<br />

27. August bis<br />

7. September<br />

<strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorf<br />

Marktplatz, Schillerplatz<br />

und Kirchstraße<br />

im Herzen<br />

der Landeshauptstadt<br />

Tel. 0711 295010<br />

www.stuttgarterweindorf.de<br />

22. bis 25. August<br />

Stadt Winnenden<br />

9. Winnender <strong>Wein</strong>tage<br />

Winnenden<br />

Marktplatz<br />

Tel. 07195 13141<br />

www.winnenden.de<br />

30. und 31. August<br />

Bürgermeisteramt Korb und<br />

Landfrauenverein<br />

Korb-Kleinheppach e.V.<br />

Kelterfest<br />

Korb-Kleinheppach<br />

Tel. 07151 93340<br />

28. bis 31. August,<br />

4. bis 7. September<br />

<strong>Wein</strong>gut Konrad Häußer<br />

Sommerbesen<br />

Winnenden-Höfen<br />

Heringshalde 1<br />

Tel. 07195 73283<br />

www.weingut-haeusser.de<br />

12. bis 15. September<br />

Fellbacher <strong>Wein</strong>gärtner eG<br />

<strong>Wein</strong>erlebnis am Kappelberg<br />

mit Tag der offenen Tür<br />

Fellbach<br />

Kappelbergstraße 48<br />

Tel. 0711 5788030<br />

www.fellbacher-weine.de<br />

13. und 14. September<br />

<strong>Wein</strong>gut Jochen Mayer<br />

Fest der 100 <strong>Wein</strong>e<br />

<strong>Wein</strong>stadt-Großheppach<br />

Häckermühle<br />

Tel. 07151 609763<br />

www.weingut-jochen-mayer.de<br />

19. und 20. September<br />

Stadt <strong>Wein</strong>stadt<br />

Nacht der Keller<br />

<strong>Wein</strong>stadt<br />

ab 19 Uhr, Eintritt frei<br />

Tel. 07151 6930<br />

www.nacht-der-keller.de<br />

19. und 20. September<br />

<strong>Wein</strong>gut Häfner<br />

<strong>Wein</strong>wanderung<br />

Remshalden-Geradstetten<br />

30 Euro<br />

Wilhelm-Enssle-Straße 5<br />

Tel. 07151 73139<br />

www.weinguthaefner.de


19. bis 22. September<br />

<strong>Wein</strong>gärtner Esslingen<br />

38. <strong>Wein</strong>fest<br />

Esslingen-Mettingen<br />

Lerchenbergstraße 16<br />

Tel. 0711 9189620<br />

www.esslinger-wein.de<br />

21. September<br />

Schnaiter <strong>Wein</strong>-Treff e.V.<br />

Neuer <strong>Wein</strong><br />

in der Schnaiter Kelter<br />

<strong>Wein</strong>stadt-Schnait<br />

Blütenstraße 28/1<br />

Tel. 07151 66760<br />

www.schnaiter-weintreff.de<br />

27. und 28. September<br />

<strong>Wein</strong>gärtnerverein<br />

Schorndorf e.V.<br />

und Remstalkellerei<br />

<strong>Wein</strong>fest am Grafenberg<br />

Schorndorf<br />

Kelter am Grafenberg<br />

Tel. 07151 69080<br />

www.remstalkellerei.de<br />

28. September<br />

<strong>Wein</strong>baufreunde Beutelsbach<br />

e.V. und Remstalkellerei<br />

Bewirtete Kelter Beutelsbach<br />

<strong>Wein</strong>stadt-Endersbach<br />

Blütenstraße 28/1<br />

Tel. 07151 69080<br />

www.remstalkellerei.de<br />

4. bis 5. Oktober<br />

<strong>Wein</strong>gärtner<br />

Bad Cannstatt eG<br />

Tag der offenen Kelter<br />

<strong>Stuttgart</strong><br />

Rommelstraße 20<br />

Tel. 0711 542266<br />

www.badcannstatt-weine.de<br />

9. Oktober<br />

Fellbacher <strong>Wein</strong>gärtner eG<br />

Große Jubiläumsweinprobe<br />

in der Schwabenlandhalle<br />

Fellbach<br />

Kappelbergstraße 48<br />

Tel. 0711 5788030<br />

www.fellbacher-weine.de<br />

10. bis 13. Oktober<br />

Stadt Fellbach<br />

61. Fellbacher Herbst<br />

Fellbach<br />

Innenstadt<br />

Tel. 0711 580058<br />

www.fellbach.de<br />

31. Oktober<br />

<strong>Wein</strong>gärtner<br />

Bad Cannstatt eG<br />

Festliche <strong>Wein</strong>probe in der<br />

Phoenixhalle, Römerkastell<br />

<strong>Stuttgart</strong><br />

Naststraße 43<br />

Tel. 0711 542266<br />

www.badcannsatt-weine.de<br />

24. Oktober bis<br />

2. November<br />

<strong>Wein</strong>gut Konrad Häußer<br />

Herbstbesen<br />

Winnenden-Höfen<br />

Heringshalde 1<br />

Tel. 07195 73283<br />

www.weingut-haeusser.de<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard 45


46<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />

<strong>Wein</strong> und Weiber<br />

betören die Weisen.<br />

Jesus Sirach 19.2<br />

Veranstaltungstipps 2008<br />

Gemütlich: Gibt es etwas Schöneres, als am Feierabend oder am Wochenende in gemütlicher Runde Württemberger <strong>Wein</strong>e zu<br />

genießen? DWI/Hartmann<br />

1. und 2. November<br />

<strong>Wein</strong>gut Seehof<br />

Ottmar Escher<br />

Herbstweinverkostung<br />

Schwaikheim<br />

Seestraße 4<br />

Tel. 07195 57256<br />

www.weinbau-escher.de<br />

1., 2. und 8. November<br />

Zaißerei im Freienstein<br />

Herbstfest und kulinarische<br />

<strong>Wein</strong>probe<br />

<strong>Stuttgart</strong> Münster<br />

Austraße 371<br />

Tel. 0711 8401349<br />

www.zaisserei.de<br />

8. November<br />

<strong>Wein</strong>gut Stadt <strong>Stuttgart</strong><br />

Tag der offenen Tür beim<br />

<strong>Wein</strong>gut Stadt <strong>Stuttgart</strong><br />

Travertin-Gewölbekeller<br />

Bad Cannstatt<br />

Sulzerrainstraße 24<br />

Tel. 0711 2163682<br />

www.stuttgart.de<br />

14. November<br />

Gasthof Ochsen mit <strong>Wein</strong>en<br />

vom <strong>Wein</strong>gut Karl Haidle<br />

Kulinarische <strong>Wein</strong>probe<br />

Kerner-Stetten<br />

Kirchstraße 15<br />

Reservierung erbeten unter:<br />

Tel. 07151 949110<br />

www.weingut-karl-haidle.de<br />

16. November<br />

<strong>Wein</strong>gut Stadt <strong>Stuttgart</strong><br />

<strong>Stuttgart</strong>s beste <strong>Wein</strong>e<br />

9–19 Uhr, 15 Euro<br />

<strong>Stuttgart</strong><br />

Haus der Wirtschaft<br />

Willi-Bleicher-Straße 19<br />

Tel. 0711 1232700<br />

www.stuttgart.de<br />

21. November<br />

Gasthaus Adler mit <strong>Wein</strong>en<br />

vom <strong>Wein</strong>gut Karl Haidle<br />

Kulinarische <strong>Wein</strong>probe<br />

<strong>Wein</strong>stadt-Baach<br />

Forststraße 12<br />

Tel. 07151 949110<br />

www.weingut-karl-haidle.de<br />

21. bis 23. November<br />

<strong>Wein</strong>gut Stadt <strong>Stuttgart</strong><br />

Internationale Genussmesse<br />

mit Gourmet Festival<br />

Landesmesse <strong>Stuttgart</strong> GmbH<br />

Messepiazza<br />

Tel. 0711 25890<br />

www.messe-stuttgart.de<br />

6. Dezember<br />

<strong>Wein</strong>gut im Hof<br />

Armin Zimmerle<br />

Feuer und <strong>Wein</strong><br />

<strong>Wein</strong>stadt-Großheppach<br />

Kleinheppacher Straße 62/1<br />

Tel. 07151 610782<br />

www.weingut-im-hof.de<br />

6. Dezember<br />

<strong>Wein</strong>gut Stadt <strong>Stuttgart</strong><br />

Rundgang im Luftschutzbunker<br />

des <strong>Wein</strong>guts mit <strong>Pro</strong>be<br />

Bad Cannstatt<br />

Sulzerrainstraße 24<br />

Tel. 0711 22280<br />

www.weingut-im-hof.de<br />

13. Dezember<br />

<strong>Wein</strong>bau Hermann<br />

und Ellen Lorenz<br />

Trollingerglühwein<br />

am Wengerthäusle<br />

Schwaikheim<br />

Ziegelstraße 14<br />

Tel. 07195 52773<br />

www.weingut-im -hof.de


Überragendes Abschneiden der Felsengartenkellerei Besigheim beim Deutschen Lemberger-Preis<br />

Der Löwe thront über den Felsengärten<br />

Zwei Tage lang probierten sechs Prüfer und eine Prüferin 188 verschiedene<br />

Lemberger-<strong>Wein</strong>e aus Württemberg, Baden und der<br />

Pfalz. Unter der Leitung von Dr. Gerhard Götz suchte die Jury<br />

zum 16. Mal die besten Lemberger Deutschlands in den Kategorien<br />

Barrique, trocken und halbtrocken.<br />

Als bislang einmalig in der Geschichte des „Vaihinger Löwen“ ist der<br />

Erfolg der Felsengartenkellerei in diesem Jahr zu bezeichnen. In der<br />

Kategorie trocken wurde ihr 2005 Lemberger trocken der Edition<br />

Fels unter die drei besten <strong>Wein</strong>e eingestuft. Noch besser schnitt die<br />

Edition Fas(s)zination ab. Mit zwei verschiedenen Typen - ein eher<br />

fruchtiger Typ und einer mit ausgeprägter Tanninstruktur - belegten<br />

die Besigheimer die Plätze 1 und 2 in der Kategorie Barrique. Keine<br />

Unsere Sieger...<br />

1., 2. und 3. Platz für Lemberger aus der Felsengartenkellerei<br />

beim Deutschen Lemberger-Preis<br />

2008 und viertbester Trollinger in Württemberg<br />

beim Trollingerwettbewerb<br />

... wie mag da erst unser<br />

Trollinger mit Lemberger<br />

schmecken?<br />

<strong>Pro</strong>bieren Sie unsere <strong>Wein</strong>e einfach auf<br />

dem <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorf in Inge‘s<br />

Rathauslaube, Stand 32, an der<br />

Rathaustreppe.Für kulinarische<br />

und musikalische Leckerbissen ist<br />

natürlich ebenfalls bestens gesorgt!<br />

Felsengartenkellerei Besigheim e.G.<br />

Am Felsengarten 1 · 74394 Hessigheim<br />

Telefon 07143 8160-0 · felsengartenkellerei.de<br />

Frage, die Felsengartenkellerei Besigheim darf stolz auf diese großartige<br />

Anerkennung sein und sich in ihrem seit Jahren betriebenen<br />

Qualitätskonzept bestätigt fühlen. Die strengen Vorgaben für die<br />

Erzeugung der Premiumweine sind hierbei Voraussetzung für herausragenden<br />

Qualitäten. Was schließlich in der Flasche landet, liegt<br />

in den Händen des Kellerteams unter der Leitung von Kellermeister<br />

Reiner Bucher. Mit zirka 20 Monaten Lagerung im Barrique und<br />

der anschließenden sorgfältigen Auswahl der besten Fässer für die<br />

<strong>Wein</strong>-Zusammenstellung ist ihm beim Lemberger des Jahrgangs 2005<br />

ein ganz besonderer Wurf gelungen.<br />

Der Lemberger ist eine württembergische Spezialität, die sich immer<br />

größerer Beliebtheit erfreut. Er erreicht in guten Lagen, wie beispielsweise<br />

in den Besigheimer Felsengärten bei kontrollierter Erzeugung<br />

Spitzenqualitäten. „Blauer Limberger“ ist der Name, unter dem die<br />

Rebsorte klassifi ziert ist, „Lemberger“ und „Blaufränkisch“ sind die für<br />

deutsche <strong>Wein</strong>e dieser Sorte zulässigen Synonyme. Die spätreifende<br />

Lembergertraube hat ihren Ursprung wohl in den <strong>Wein</strong>gärten am unteren<br />

Donaulauf. Für die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts ist die Existenz<br />

des Lembergers für Österreich belegt; in unserem Nachbarland<br />

wächst er auch heute noch im Burgenland und bei Wien unter dem Namen<br />

Blaufränkisch, in Ungarn heißt er Kékfrankos. <strong>Im</strong> 19. Jahrhundert<br />

förderte eine „<strong>Wein</strong>verbesserungsgesellschaft“ die Zurückdrängung<br />

von Massenträgern und die Verbreitung bester Rebsorten (wie dem<br />

Lemberger) im Königreich Württemberg. Der Württemberger Lemberger<br />

galt als Haustrunk des ersten Bundespräsidenten Theodor Heuss, und<br />

auch Fürst Bismarck und Napoleon sollen die Sorte geschätzt haben.


Vergrößer‘ den<br />

Genuss!<br />

Teinacher. Eine Empfehlung des Hotel- und<br />

Gaststättenverbandes DEHOGA Baden-Württemberg.

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