BOGENSPORT MAGAZIN 5/2023

TRAINING
EINE HALLE FÜR DEN BOGENSPORT
MIT INSPIRATIONEN AUS KOREA REALISIERTE DER BSC WERLTE
EINE TRAININGSHALLE
FÜR DEN LEISTUNGSSPORT
Von Günter Kuhr
Als der mehrfache Sieger der Paralympics Hermann Nortmann (68) im Jahre 2007 in Südkorea die Schießhallen der Bogensportler sah, war er inspiriert
und realisierte in der Gemeinde Werlte in Niedersachsen eine Halle, aus der auch im Winter Distanzen bis hin zu 90 Meter geschossen werden können.
Als diese Halle ein Jahr später in Betrieb ging, waren die Kosten bereits gedeckt.
Das gelang durch die Eigenleistung
der Vereinsmitglieder des BSC Werlte
sowie mit Hilfe von 44 Sponsoren.
Das Projekt ist ebenso außergewöhnlich
wie die Menschen, die es realisierten.
Mit diesem Artikel werfen wir einen Blick
in die Bogenhalle und auf außergewöhnliche
Menschen des BSC Werlte. Die Details
dieser Bogenhalle sind für Vereine interessant,
die künftig eine Halle für den Bogensport
planen.
VON DER VEREINSGRÜNDUNG BIS
ZUR REALISIERUNG DER BOGENHALLE
Wenn Hermann Nortmann Ziele absteckt,
werden sie zur Realität. Das bezeugen unter
anderem acht paralympische Medaillen,
die er in der Leichtathletik und im Bogenschießen
gewann, davon alleine vier paralympische
Goldmedaillen. Seine Ziele erreichte
der Vorsitzende des BSC Werlte auch
bei der Realisierung einer außergewöhnlichen
Bogensporthalle, die ohne Frage nur
ein Traum geblieben wäre, hätte es nicht die
tatkräftigen Bogenschützen des Vereins gegeben,
die den Bau der Halle mit ihrem Einsatz
ermöglicht hätten.
Der Verein wurde im Jahre 2001 durch 16
Gründungsmitglieder ins Leben gerufen. Die
Gemeinde Werlte stellte dem neu gegründeten
Bogensportverein ein Grundstück
für das Trainingsgelände zur Verfügung,
das unmittelbar neben der Sporthalle und
dem Hallenbad liegt. Für Kaderlehrgänge,
die immer wieder in Werlte stattfinden, ist
das ein Pluspunkt, denn die benachbarten
Sportanlagen können für das Athletiktraining
genutzt werden. Die Bogensportanlage
hat eine Größe von 150 x 35 Metern und bietet
Platz für 17 Scheiben mit Entfernungen
bis 90 Meter. Bereits bei der Planung wurde
berücksichtigt, dass die Anlage auf die
besonderen Bedürfnisse der Parasportler
ausgerichtet werden konnte. Mit Hermann
Nortmann hatte der Verein einen ausgewiesenen
Experten, der sich die Förderung
des Para-Sports auf die Fahne geschrieben
hatte. Beste Voraussetzungen bieten der angrenzende
Parkplatz, der Zugang zur Bogensportanlage,
eine breit gepflasterte Schießlinie
sowie ein gepflasterter Weg, der über den
Bogensportplatz bis hin zu den Scheiben
führt. Ein Schulungs- und Aufenthaltsraum
sowie barrierefreie Toiletten befinden sich
zudem auf der Bogensportanlage. Hermann
Nortmann erinnert sich daran, als die ers-
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