Lehrbuch des Altgriechischen

Dies ist das erste und bisher einzige Lehrbuch für Altgriechisch mit lateinischen Buchstaben. Zugleich ist es das erste und Einzige, in dem auf die entscheidenden Unterschiede zwischen der klassischen Sprache und dem neutestamentlichen Griechischen, das vor 2'000 Jahren im Vergleich zur anderen als modern galt, näher eingegangen wird. Dies ist das erste und bisher einzige Lehrbuch für Altgriechisch mit lateinischen Buchstaben. Zugleich ist es das erste und Einzige, in dem auf die entscheidenden Unterschiede zwischen der klassischen Sprache und dem neutestamentlichen Griechischen, das vor 2'000 Jahren im Vergleich zur anderen als modern galt, näher eingegangen wird.

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Friaulisch: un om bon un bon om Engadinisch: ün om bun ün bun om Surselvisch: in um bien in bien um (2) Surmeirisch: en om bung en bung om (2) (1). Die zweite französische Variante ist meistens nur ironisch gemeint, wenn jemand auf feine Art verspottet werden soll, aber auch in den anderen romanischen Sprachen klingt es manchmal so heraus. Deshalb ist es auch bei ihnen besser, die vordere Variante zu verwenden. Das gilt jedoch nur für einen Mann und nicht für eine Frau, zudem können in der Mehrzahl auch bei den Männern «bons» und «buoni» usw. vorn stehen. (2). Surselvisch ist die rätoromanische Variante im Bündner Oberland westlich von Ilanz bis hinauf zum Oberalppass, der die Grenze zum Kanton Uri bildet, während Surmeirisch jene in Mittelbünden südlich von Chur und südöstlich von Thusis ist. 6. Wie ich zu Beginn der Grammatikteils erwähnt habe, unterscheidet sich das Latein vom Altgriechischen auch dadurch, dass es je fünf verschiedene Deklinationen und Konjugationen aufweist, während das Griechische wie gesehen nur je drei hat, wobei die meisten Verbendungen immer noch nach einem mehr oder weniger regelmässigen Schema gebildet werden. 7. Während das Altgriechische nur eine Futurform kennt, hat das Latein deren zwei, aus denen sich das Futur I und das Futur II der heutigen romanischen Sprachen entwickelt haben, aber wie ich oben erwähnt habe, weist heute auch das Neugriechische eine solche Zeit auf. 8. Während das Altgriechische wie oben gesehen nicht weniger als zwölf Infinitive hat, die aber nicht jedes Verb aufweist, kennt das Latein rein formal nur einen und dazu noch einen zusammengesetzten. Dem griechischen "paideúein" (erziehen) entsprechen das lateinische "educare" und die 397

zusammengesetzten Varianten "educatus/educata/educatum esse" (erzogen sein) in der Einzahl sowie «educati/educatae/educata esse» in der Mehrzahl. 9. Während im Altgriechischen zwischen dem Aorist und dem Perfekt deutlich unterschieden wird, kannte das Latein oder genauer das Schriftlatein zu keinem Zeitpunkt einen Aorist. Um eine einmalige Handlung in der Vergangenheit auszudrücken, aber auch eine solche, die in der näheren Vergangenheit begonnen hatte und sich in der Gegenwart immer noch auswirkte, wurde für beide Zeiten das Perfekt verwendet. Deutsch: ich habe geschrieben Altgriechisch: éprapsa (Aorist), gégrafa (Perfekt) Latein: scripsi Dagegen gab es im Vulgärlatein vor allem bei den regulären Verben, die im Infinitiv auf „-are“ enden, sehr wohl zwei Formen, aus denen sich später zum Beispiel im Italienischen und Spanischen das „Passato remoto“ bzw. das «Pasado definido» und das zusammengesetzte Perfekt entwickelt haben: Deutsch: ich habe erzogen Schriftlatein: educavi Vulgärlatein: educai (wie heute das ital. Passato remoto), educatum habo (später „habo educatum“, „habo educato“ und das heutige italienische „ho educato“ und das spanische «he educado») Noch ein Beispiel für ein lateinisches Verb, das nicht auf "-are" endet: Deutsch: ich habe gesehen Schriftlatein: vidi Vulgärlatein: visum habo (später "habo visum", "habo vistum", "habo visto" und das heutige italienische "ho visto" und das spanische «he visto») 398

Friaulisch: un om bon un bon om<br />

Engadinisch: ün om bun<br />

ün bun om<br />

Surselvisch: in um bien in bien um (2)<br />

Surmeirisch: en om bung en bung om (2)<br />

(1). Die zweite französische Variante ist meistens nur ironisch<br />

gemeint, wenn jemand auf feine Art verspottet werden soll, aber<br />

auch in den anderen romanischen Sprachen klingt es manchmal<br />

so heraus. Deshalb ist es auch bei ihnen besser, die vordere<br />

Variante zu verwenden. Das gilt jedoch nur für einen Mann und<br />

nicht für eine Frau, zudem können in der Mehrzahl auch bei den<br />

Männern «bons» und «buoni» usw. vorn stehen.<br />

(2). Surselvisch ist die rätoromanische Variante im Bündner<br />

Oberland westlich von Ilanz bis hinauf zum Oberalppass, der die<br />

Grenze zum Kanton Uri bildet, während Surmeirisch jene in<br />

Mittelbünden südlich von Chur und südöstlich von Thusis ist.<br />

6. Wie ich zu Beginn der Grammatikteils erwähnt habe,<br />

unterscheidet sich das Latein vom <strong>Altgriechischen</strong> auch dadurch,<br />

dass es je fünf verschiedene Deklinationen und Konjugationen<br />

aufweist, während das Griechische wie gesehen nur je drei hat,<br />

wobei die meisten Verbendungen immer noch nach einem mehr<br />

oder weniger regelmässigen Schema gebildet werden.<br />

7. Während das Altgriechische nur eine Futurform kennt, hat das<br />

Latein deren zwei, aus denen sich das Futur I und das Futur II<br />

der heutigen romanischen Sprachen entwickelt haben, aber wie<br />

ich oben erwähnt habe, weist heute auch das Neugriechische<br />

eine solche Zeit auf.<br />

8. Während das Altgriechische wie oben gesehen nicht weniger<br />

als zwölf Infinitive hat, die aber nicht je<strong>des</strong> Verb aufweist, kennt<br />

das Latein rein formal nur einen und dazu noch einen<br />

zusammengesetzten. Dem griechischen "paideúein" (erziehen)<br />

entsprechen das lateinische "educare" und die<br />

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