NW Blitz KW40 / 05.10.23

BEILAGE
sizieren, über weniger Hirnabbau und bessere
kognitive Leistungen verfügen.»
Sie sind eine blasmusikalische Grösse
mit Dirigentendiplom. War dafür eine
zusätzliche Ausbildung nötig?
Als blasmusikalische Grösse bezeichne ich
mich selber nicht. Ich bin mit der Blasmusik
gross geworden und spielte in vielen
Vereinen. Aber die Blasmusikszene in diesem
Sinne mitgestaltet oder darauf Einfluss
genommen habe ich nicht. Da gibt es
andere. Dirigierdiplom habe ich keines. Ich
hatte bei Franz Schaffner im Master Dirigieren
als Zusatzfach. Meine Erfahrungen
im Dirigieren konnte ich beim Leiten von
Ensembles, dem bewussten Beobachten
von guten Dirigenten und den inzwischen
5 Jahren Erfahrung im Leiten von Erwachsenenvereinen
erfahren.
Was war der Grund, die Stanser
Harmoniemusik als Dirigent zu
übernehmen?
Ich habe 4 Jahre lang den Musikverein Bonstetten
in Zürich (Knonaueramt) geleitet.
Nicht gerade in der Nähe. Der ursprüngliche
Plan war, die Leitung dieses Vereines
mit meiner Anstellung an der Musikschule
Baar zu verbinden, was dann aber wegen
dem Probetag leider nicht ging. Irgendwann
hat sich die Distanz doch bemerkbar
gemacht. In derselben Zeit der Überlegungen
und Neugestaltung der Pensen bekam
ich von der HaMu Präsidentin Judith Theiler
die Anfrage, ob ich die HaMu Stans
übernehmen wolle. Da musste ich nicht
lange überlegen und habe für ein Probedirigat
zugesagt. Inzwischen trete ich mein
zweites Jahr als Dirigent mit diesem tollen
und kameradschaftlichen Verein an. Ich
hoffe mit all meinen Aufgaben so noch
möglichst viel im musikalischen Leben der
Region mitgestalten zu können.
Remo Abächerli, herzlichen Dank für Ihre
Gesprächsbereitschaft.
DAS RÜTLISCHIESSEN UND SEINE TRADITION
Am 8. November 2023 werden 1’008
Schützinnen und Schützen zum 160. Mal
das traditionelle Rütlischiessen an dieser
historischen Stelle austragen. Es
folgt ein Gespräch mit dem Präsidenten
der Rütlisektion Nidwalden, Peter von
Flüe, über diesen geschichtsträchtigen
Anlass.
Peter von Flüe, welche Bedeutung
kommt dem Rütlischiessen zu?
Das Rütlischiessen ist das älteste, historische
Schiessen der Schweiz. Es wurde einige
Jahre nach der Gründung des Bundesstaates
1848, im Jahre 1861, erstmals durch
die Stadtschützen Luzern ausgetragen.
Was bedeutet dir persönlich
das Rütlischiessen?
Mit dem Rütlischiessen auf der Rütliwiese
verbindet mich Heimat, Geburtsstätte der
Schweiz. Daraus spricht auch Souveränität
im Sinne der Wehrhaftigkeit. Inbegriffen
sind auch Leben und Fördern der genos-
senschaftlichen und demokratischen Werte,
wie es die Schweiz mit den 26 Kantonen
bis heue noch lebt. Als kleiner Bub wurde
ich durch meinen Vater vom Rütlivirus angesteckt,
denn es war (auch) für ihn ein
heiliger Vaterlandstag, weil er Jahr für Jahr
am Mittwoch vor Martini dabei war. Dies
begann bereits im Herbst in der Familienstube
mit dem Trainieren der Kniendstellung.
Am Vorabend erfolgte dann das Bereitstellen
vom Karabiner, dem Rucksack
und der Rütlistandarte der Ennetbürger
Rütlischützen.
Wieso ist das Rütlischiessen so populär?
Folgende Punkte sind ausschlaggebend:
Das Rütlischiessen verbindet die 26 Kantone
freundeidgenössisch und ist ein
Gedenktag an die Gründung der Eidgenossenschaft.
Die Waldstätte-Sektionen
organisieren dieses Wettschiessen, so wie
es seit 1875 in den Statuten steht. Es ist
auch ein Kameradschaftstreffen, das die
vier Sprachregionen der Schweiz vereint.
Zudem wird das Schiessprogramm kniend
in der Naturarena absolviert, der Duft von
Pulverdampf, Kaffeegeschmack und «Ordinäri»,
prägen diesen unverwechselbaren
Anlass an historischer Stätte.
Warum ist oder wird man Rütlischütze?
Als Grundvoraussetzung, um Rütlischütze
oder -schützin zu sein, gelten, Freude am
Schiesssport, Traditionsbewusstsein und
Kameradschaftspflege. Sie sind Teile vom
Rütli-Virus.
Das «Ordinäri»
Der Zeigerstand