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Lebenszeichen 2023/03

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Das Infomagazin der<br />

Dreikönigsaktion<br />

www.dka.at<br />

einer gerechten Welt


2 ê INHALT/AKTUELL<br />

<strong>03</strong> In Zeichen gesetzt<br />

04 Neuer Rohstoffhunger<br />

06 Weniger und fair<br />

08 SolidarEinsatz<br />

11 Tansania<br />

12 Projekt & Partner*in<br />

HAPPY BIRTHDAY!<br />

Wir, die Katholische Jungschar und ihr Hilfswerk, die Dreikönigsaktion,<br />

feiern zum Jahreswechsel <strong>2023</strong>/24 bereits die 70. Sternsingeraktion –<br />

Sternsingen als Hilfe unter gutem Stern. Danke allen Aktiven und<br />

Spender*innen für die langjährige Treue!<br />

Im Zentrum der 70. Sternsingeraktion werden Hilfsprojekte in Guatemala<br />

stehen.<br />

Alle Unterlagen und Infos zur Organisation des Sternsingens in deiner<br />

Pfarre sind ab sofort online:<br />

www.sternsingen.at<br />

Diözesanbüros der Katholischen Jungschar: Erzdiözese Wien, Tel.: 01/51552-3396, E-Mail: dlwien@jungschar.at • Diözese St. Pölten, Tel.: 02742/324-3359, E-Mail: stp.sternsingen@kirche.at<br />

Diözese Linz, Tel.: 0732/7610-3342, E-Mail: dka@dioezese-linz.at • Erzdiözese Salzburg, Tel.: 0662/8047-7580, E-Mail: kath.jungschar.sbg@kirchen.net • Diözese Innsbruck, Tel.: 0512/2230-4662,<br />

E-Mail: dka@dibk.at • Diözese Feldkirch, Tel.: 05522/3485-7133, E-Mail: dka@kath-kirche-vorarlberg.at • Diözese Gurk-Klagenfurt, Tel.: 0463/5877-2481, E-Mail: ka.kjs-dka@kath-kirche-kaernten.at<br />

Diözese Graz-Seckau, Tel.: <strong>03</strong>16/8041-279, E-Mail: dka@graz-seckau.at • Diözese Eisenstadt, Tel.: 02682/777-289, E-Mail: kj.kjs@martinus.at<br />

Bundesbüro Dreikönigsaktion: Tel.: 01/4810991, E-Mail: office@dka.at<br />

Impressum: Herausgeberin und Verlegerin: Dreikönigsaktion, Hilfswerk der Katholischen Jungschar, Wilhelminenstraße 91/2 f, 1160 Wien Redaktion: Silvia Kreczy Mitarbeit: Alfons Drexler, Samantha<br />

Hargreaves, Judith Horvath, Teresa Millesi, Herbert Wasserbauer, Katharina Wegan Layout: Helmut Habiger Korrektorat: Coralie Riedler Fotos: Bacher, Brockmann, Dreikönigsaktion, Eder, Jantschek, Mayer,<br />

Rauch, RepaNet, Siemund, Women in Mining Herstellung: Druckerei Schmitz ZVR: 405326502


EDITORIAL ê 3<br />

In Zeichen gesetzt<br />

BETREFF:<br />

WOHLSTAND FÜR ALLE?!<br />

Viel wird über Wohlstand diskutiert – und wie wir ihn retten können. Wohlstand trotz Krise, trotz<br />

demografischen Wandels, trotz Ressourcenknappheit. Auch präsent sind Debatten darüber, wie wir Wohlstand<br />

überhaupt messen wollen. Es gilt, neu zu verhandeln, was den Wohlstand von morgen oder übermorgen<br />

ausmacht, welche Art von Wohlstand erstrebenswert bzw. möglich ist. Um klimafreundlicher zu werden, wird<br />

viel von Dekarbonisierung und grünen Technologien gesprochen. Also beispielsweise weg von fossil<br />

angetriebenen Benzinfressern, hin zu modernen Elektroflitzern. Doch absurderweise stellen diese<br />

Anstrengungen eine besonders große Gefahr für Menschenrechte, Umweltschutz und sogar das Klima dar. Der<br />

vorhergesagte Bedarf an Rohstoffen, die für die Digitalisierung und die neuen, „sauberen“ Technologien<br />

gebraucht werden, ist enorm. Vor allem, wenn die Devise lautet: „Weiter wie bisher, nur etwas grüner.“ Die<br />

Ausbeutung dieser Rohstoffe erfolgt meist in Ländern des Globalen Südens, ohne Rücksicht auf<br />

Menschenrechte, Umweltstandards und Klimaschutz. Sozial und oft auch gewalttätige Konflikte werden<br />

angefacht. Bestimmte Rohstoffe werden als „kritisch“ oder „strategisch“ tituliert und die Ausbeutung des<br />

Globalen Südens wird zur Notwendigkeit erklärt. Dabei drängen sich einige Fragen auf: Für wen werden diese<br />

Ressourcen abgebaut? Wer genießt diesen Wohlstand, der durch aktuelle globale Wirtschaftsweisen produziert<br />

wird? Wer trägt die negativen Konsequenzen? Wer ist also gemeint, wenn es um die Rettung von Wohlstand<br />

geht? Und wer nicht? Wieso sich Länder in Afrika oder auch Lateinamerika trotz der negativen Konsequenzen<br />

darauf einlassen, dass internationale Unternehmen bei ihnen Rohstoffe abbauen – obwohl die lokale<br />

Bevölkerung trotz der Versprechungen auf Arbeitsplätze, Wohlstand und Entwicklung meist leer ausgeht –<br />

darüber spricht unsere Projektpartnerin Samantha Hargreaves von Women in Mining auf Seite 4.<br />

Es geht aber nicht nur um Verteilungsfragen im sogenannten Nord-Süd-Gefälle, sondern auch um eine<br />

zeitliche Perspektive: Nimmt unsere derzeitige Form des Wohlstands zukünftigen Generationen die<br />

Lebensgrundlage, wie es der Welterschöpfungstag* (Österreich 2022: 6. April) etwa beschreibt? Wie sollten<br />

wir unser Konsumverhalten, unsere Produktionsweisen gestalten, um auch in Zukunft einen lebenswerten<br />

Planeten zu haben? Letztlich führt nichts daran vorbei, unseren Rohstoffverbrauch deutlich zu verringern und<br />

nicht einfach durch andere Rohstoffe zu ersetzen. Es bräuchte – um bei dem Beispiel vom Beginn zu bleiben<br />

– beispielsweise eine echte Mobilitätswende und nicht nur ein Umstellen der Antriebe von Verbrennungsmotoren<br />

auf Elektromotoren. Und hier wiederum sind wir alle gefordert – die nationale und internationale<br />

Politik, die Industrie und jede*r Einzelne. Mehr zu diesem Thema lest ihr auf Seite 6.<br />

Wir müssen unser Handels-, Konsum- und Produktionsverhalten also grundlegend überdenken und verändern.<br />

Wie wir als Gesellschaft Wohlstand definieren, ist für mich dabei eine zentrale Frage. Inwieweit basiert unser<br />

Wohlstand auf dem Verbrauch natürlicher Ressourcen? Oder könnten wir nicht vielleicht unser<br />

Wohlstandsverständnis auf unsere Umwelt ausweiten? Was wäre, wenn zum Beispiel eine resiliente<br />

Umgebung durch große Artenvielfalt, durch ein stabiles Klima, das ja auch wieder Menschen zugutekommt,<br />

Teil unserer Vorstellung von Wohlstand wäre? Wie finden wir zu Wohlstand, der nicht auf Ausbeutung von<br />

anderen basiert? Der keine planetaren Grenzen überschreitet? Fragen nach Gerechtigkeit, nach<br />

Verantwortung, Handlungs- und Entscheidungsmacht stehen im Zentrum, wenn wir Wohlstand neu definieren<br />

wollen. Und die ganz grundlegende Frage: Wie wollen wir in Zukunft leben?<br />

Teresa Millesi<br />

Bundesvorsitzende der Katholischen Jungschar<br />

teresa.millesi@kath.jungschar.at<br />

* Der Welterschöpfungstag markiert das Datum,<br />

an dem die Menschheit alle biologischen<br />

Ressourcen verbraucht hat, die die Erde im<br />

Laufe eines Jahres regeneriert.


4 ê ROHSTOFFE<br />

Ausbeutung für unsere grüne Zukunft?<br />

NEUER<br />

ROHSTOFFHUNGER<br />

Um unser Produzieren, Arbeiten und Konsumieren klimafreundlich und digital<br />

zu machen, brauchen wir immer größere Mengen an „Transitional Minerals“.<br />

Diese begehrten Rohstoffe werden unter anderem in Afrika abgebaut. Von<br />

Afrikas Reichtum an natürlichen Ressourcen profitieren aber auch heute vor<br />

allem wohlhabendere Staaten und nicht die afrikanische Bevölkerung.<br />

– SAMANTHA HARGREAVES –<br />

Samantha Hargreaves gründete das afrikanische Netzwerk<br />

Women in Mining (WoMin). Das panafrikanische,<br />

ökofeministische Bündnis mit Mitgliedsorganisationen<br />

in 13 Ländern hat seinen Hauptsitz in Südafrika. WoMin<br />

unterstützt Frauen in ihrem Widerstand gegen Bergbau-<br />

Großprojekte und in ihrem Einsatz für Energie- und<br />

Klimagerechtigkeit. In seiner Arbeit wird das Netzwerk<br />

u.a. von der österreichischen Dreikönigsaktion der<br />

Katholischen Jungschar unterstützt.<br />

https://womin.africa/<br />

Afrika war seit Jahrhunderten Gegenstand von Rohstoffabbau, und Europa und<br />

Nordamerika waren weitgehend die Nutznießer dieses Reichtums. Diese groß<br />

angelegte Ausbeutung von natürlichen Ressourcen erfolgte für Afrika zu sehr<br />

ungleichen Bedingungen.<br />

In der Frühphase des Imperialismus und Kolonialismus wurden viele dieser<br />

Ressourcen gewaltsam abgebaut, unter dem Druck von Waffen. Seitdem wurden<br />

und werden Ressourcen unter unfairen Bedingungen abgebaut. Das liegt daran,<br />

dass Afrika verschuldet ist. So kann nun Druck im Zusammenhang mit Krediten<br />

oder bilateralen Zuwendungen aufgebaut werden, damit afrikanische Regierungen<br />

dem Ressourcenabbau auch unter für sie nicht vorteilhaften Bedingungen<br />

zustimmen. Was die Rohstoffausbeutung unhaltbar macht, ist, dass die Bevölkerung<br />

in Afrika die Kosten dieser Ressourcenextraktion trägt. Die Menschen haben<br />

ihr Land und ihren Zugang zu Wasser und Wäldern verloren. Sie sind krank<br />

geworden und haben Gewalt als Folge dieser Ressourcenextraktion erlitten.<br />

Diese Kosten werden nicht von denen getragen, die diese Rohstoffe verbrauchen.<br />

Diese Rohstoffe werden über die Ozeane in andere Teile der Welt verschifft. Und<br />

es sind die Menschen dort, die von den Vorteilen dieser Ressourcen profitieren.<br />

Sicherlich nicht die Menschen im Globalen Süden, die die extraktiven Kosten<br />

tragen.<br />

DIE HINTERGRÜNDE<br />

Obwohl schon jetzt enorme Mengen metallischer Rohstoffe in die Industrien Europas fließen,<br />

soll der Verbrauch vieler Metalle in den nächsten Jahren sogar noch steigen. Gründe sind die<br />

voranschreitende Digitalisierung sowie der Ausbau der erneuerbaren Energien und der<br />

Elektromobilität. Leider bedeutet das auch mehr Menschenrechtsverletzungen, eine Verschärfung<br />

der Klimakrise und weitere Umweltzerstörung. Die Absicherung der materiellen Basis für<br />

Dekarbonisierung von Energieversorgung und Mobilität führt zu einem globalen Wettlauf von<br />

Wirtschaftsräumen und geopolitischen Verwerfungen. Die Europäische Union versucht sich<br />

hierzu etwa mit dem geplanten Critical Raw Materials Act in Stellung zu bringen. Durch die<br />

Nachfrage-Vorhersagen nach sogenannten Transition Minerals, wie Kupfer, Nickel, Aluminium,<br />

Kobalt, Lithium und Seltenen Erden geraten aber Menschen und Umwelt in den (geplanten)<br />

Abbauregionen zusätzlich unter Druck: Neben den üblichen Versprechen von Arbeitsplätzen<br />

und Entwicklungsfortschritten werden Bergbauprojekte nunmehr auch mit dem Argument, dass<br />

die Rohstoffextraktion zur Rettung des Planeten vor dem Klimakollaps schlichtweg unumgänglich<br />

sei, vorangetrieben. Der Raum für Kritik und demokratische Entscheidungsprozesse wird<br />

dadurch oftmals kleiner.


ROHSTOFFE ê 5<br />

Für Digitalisierung braucht es<br />

viele Rohstoffe.<br />

Diese werden meist unter<br />

unfairen Bedingungen abgebaut.<br />

Afrika steht nun einer neuen Runde der Ausbeutung<br />

gegenüber, dem grünen Extraktivismus.<br />

Er dient hauptsächlich dem Bedarf an Mineralien<br />

und Metallen im Globalen Norden (für die dortige<br />

Digitalisierung, Energie- und Mobilitätswende).<br />

Die Mineralien und Metalle werden erneut im<br />

großen Maßstab abgebaut. Traditionell Europa<br />

und Nordamerika, aber jetzt haben auch Akteure<br />

wie China, Indien und Südafrika die Bühne betreten.<br />

Es ist wichtig, dass wir die Konzerne verstehen,<br />

mit denen wir es zu tun haben, die den Rohstoffabbau<br />

betreiben. Die meisten von ihnen sind multinationale<br />

oder transnationale Unternehmen. Sie<br />

sind äußerst groß, sie sind Giganten. Ihre Profite<br />

sind größer als das BIP der meisten Länder, in denen<br />

sie tätig sind. Das ist mitunter sogar im Globalen<br />

Norden, in Europa, der Fall. Wir müssen also<br />

die Macht verstehen, die diese Konzerne besitzen,<br />

um Druck auf Regierungen weltweit auszuüben.<br />

Diese Unternehmen genießen oft die Unterstützung<br />

ihrer Sitzstaaten. Dagegen sind arme Länder<br />

in Afrika recht machtlos. Der Effekt davon ist, dass<br />

mehr Ressourcen aus Afrika abfließen, als in Afrika<br />

investiert werden. Also subventioniert ein äußerst<br />

armer Kontinent verschiedene Teile der Welt<br />

durch die Ressourcen, die unter diesen äußerst<br />

ungünstigen Bedingungen außerhalb der Region<br />

gehandelt werden und mit tiefgreifender Korruption<br />

seitens der Konzerne verbunden sind.<br />

Es braucht aber mehr als eine Regulierung der<br />

Konzerne. Länder im Globalen Norden, die von der<br />

Ressourcenextraktion profitiert haben und dies<br />

auch heute tun, müssen sich mit den Schulden befassen,<br />

die gegenüber dem Globalen Süden bestehen.<br />

Bei Afrika spreche ich von den Schulden der<br />

Sklaverei, den Schulden der Kolonialisierung, den<br />

Schulden des Extraktivismus unter äußerst ungleichen<br />

Bedingungen. Und jetzt die Klimaschulden.<br />

LÖSUNGSANSÄTZE<br />

Der Rohstoffabbau findet auf<br />

Kosten der Menschen und Umwelt<br />

in Afrika statt.<br />

Es braucht eine Rohstoffwende. Dafür müssen wir erstens den Bedarf<br />

an Primärrohstoffen, d.h. an neu abgebauten Rohstoffen auf ein nachhaltiges<br />

und global verantwortbares Maß senken. Und zweitens, die<br />

dann immer noch notwendigen Rohstoffe verpflichtend unter<br />

höchsten ökologischen und menschenrechtlichen Standards abbauen.<br />

Zwei Politikinitiativen europäischen Ursprungs sollen dabei helfen:<br />

Einerseits soll das sogenannte europäische Lieferkettengesetz<br />

Menschenrechts- und Umweltschutz beim Rohstoffeinkauf verpflichtend<br />

machen. Andererseits legt die österreichische Kreislaufwirtschaftsstrategie<br />

einen Reduktionspfad fest, um den Materialfußabdruck<br />

von Österreicher*innen auf ein gerechteres und nachhaltiges<br />

Maß zu senken.<br />

– Samantha Hargreaves –


6 ê ROHSTOFFE<br />

Elemente einer Rohstoffwende<br />

WENIGER<br />

UND FAIR<br />

Österreich lebt wie ganz Europa auf zu großem Rohstoff-Fuß. Riesige<br />

Materialflüsse sind auch anderswo auf der Welt nötig, um unseren<br />

Lebensstil mit „Hardware“ zu versorgen. Der Großteil der ökologischen<br />

und sozialen Schäden unseres Rohstoffverbrauchs passiert in Ländern<br />

des Globalen Südens. Wie schaffen wir es, unseren Rohstoffverbrauch<br />

auf ein global gerechtes und nachhaltiges Maß zu senken? Wie kann es<br />

gelingen, dass wir nicht mehr auf Kosten von Mensch und Natur leben?<br />

Eine „Rohstoffwende“ muss die Grenzen unseres Planeten, Menschenrechte,<br />

Umweltschutz, Klima und Gemeinwohl im Blick haben und darf<br />

nicht das Profitstreben großer Konzerne zur Richtschnur machen. Drei<br />

Elemente sind für eine echte Rohstoffwende von Bedeutung: Verbrauchsreduktion,<br />

nachhaltige Nutzung und faire Lieferketten. Dabei sind wir alle<br />

gefragt – die Politik, die Wirtschaft und jede*r Einzelne.<br />

Weniger ist mehr<br />

Der Rohstoffkonsum ist global ungerecht verteilt. Länder mit überdimensioniertem<br />

Rohstoffhunger müssen ihren Verbrauch reduzieren. Die Rahmenbedingungen<br />

dazu muss die Politik setzen. Mit den Zielvorgaben der<br />

nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie ist hier ein guter Anfang gesetzt.<br />

Diese müssen auf Wirtschaftssektoren heruntergebrochen und verbindlich<br />

gemacht werden. Auch braucht es neue Mobilitätskonzepte: Infrastruktur<br />

für Fahrräder zu schaffen, ist wesentlich rohstoffsparender und<br />

klimafreundlicher, als neue Straßen und Tunnel für den Autoverkehr zu<br />

bauen.<br />

Als Einzelperson kann man sich bei jedem Kaufimpuls fragen, ob man<br />

dieses Produkt wirklich braucht und will ...<br />

Nachhaltig nutzen<br />

Dinge, die es bereits gibt, sollten wir nachhaltig nutzen. Wenn wir Gegenstände<br />

wie elektronische Geräte aufbereitet („refurbished“) oder gebraucht<br />

kaufen, miteinander teilen und möglichst lange nutzen, spart dies<br />

Rohstoffe ein. Aber auch hier braucht es strenge Vorgaben der Politik, da-<br />

mit Produkte langlebiger gebaut, einfacher repariert,<br />

wiederverwendet und am Ende ihrer<br />

Lebenszeit gut recycelt werden können. Der<br />

für Österreich ins Leben gerufene Reparaturbonus<br />

ist hier ein Schritt in die richtige Richtung,<br />

damit der unfaire Wettbewerb zwischen<br />

billigerem Neukauf (weil auf Ausbeutung beruhend)<br />

mit vergleichsweise teurer Reparatur<br />

(in Österreich sind Arbeitnehmer*innen zum<br />

Glück besser geschützt und entlohnt) etwas<br />

ausgeglichen wird.<br />

Fair geht vor<br />

Für eine echte Rohstoffwende brauchen wir<br />

faire Lieferketten! Hier braucht es ein wirksames<br />

Lieferkettengesetz, damit Unternehmen<br />

auf die Einhaltung von Menschenrechten, Umweltstandards<br />

und Klimaschutz entlang der<br />

gesamten Wertschöpfungskette achten müssen:<br />

von der Mine bis zum Endprodukt bis hin<br />

zu dessen Entsorgung. Nur wenn sie für alle<br />

Schritte und Glieder der Lieferkette ihrer Produkte<br />

in Verantwortung genommen werden<br />

können, wird sich hier etwas verbessern.<br />

Zusammenschließen<br />

Weil es nur gemeinsam geht! Vielleicht willst<br />

du dich in deiner Wohngegend einer der bestehenden<br />

Initiativen anschließen oder eine<br />

gründen: Zero-Waste-Bewegung, Radlobbys,<br />

lokale Versorgungsinitiativen („Food Coops“),<br />

Reparaturcafés, Kleidertauschpartys und<br />

Flohmärkte, Handysammelaktionen ... und natürlich<br />

Teilnahme an Petitionen und Protesten,<br />

um auch die Politik zu einer Rohstoffwende<br />

zu bewegen.<br />

Teile übernommen aus: INKOTA Netzwerk:<br />

Rohstoffwende selber machen. Ein Aktionshandbuch<br />

sowie AK Rohstoffe: 12 Argumente für eine Rohstoffwende


ROHSTOFFE ê 7<br />

Download vieler Publikationen zur<br />

Rohstoffwende:<br />

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Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar<br />

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Kontoinhaber: Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar<br />

Wenn Absetzen von Steuer erwünscht: Bitte Namen laut<br />

Meldezettel, Geburtsdatum und Adresse bei Überweisung angeben!<br />

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Katholische Jungschar der Diözese Innsbruck<br />

Riedgasse 9, 6020 Innsbruck, Tel: 0512/22 30-4662<br />

Was die Menschen miteinander verbindet, ist uns wichtig.<br />

e-mail: dka@dibk.at<br />

Die Wiener Städtische Versicherung – Österreichs führendes Versicherungsunternehmen<br />

– und der Wiener Städtische Versicherungsverein – Hauptaktionär der<br />

VIG, führende Versicherungsgruppe in Zentral- und Osteuropa – setzen sich dafür<br />

ein, sozial nachhaltige Rahmenbedingungen für ein harmonisches Miteinander<br />

zu schaffen. Deshalb unterstützen beide seit vielen Jahren die Dreikönigsaktion.<br />

wst-versicherungsverein.at, wienerstaedtische.at Mit freundlicher Mit freundlicher Unterstützung<br />

r ein menschenwürdiges Leben.<br />

Katholische Jungschar der Diözese Innsbruck<br />

Riedgasse 9, 6020 Innsbruck, Tel: 0512/22 30-4662<br />

e-mail: dka@dibk.at


8 ê SOLIDAREINSATZ<br />

Gemeinsam Mandala bemalen,<br />

Frauentreffen in San Jerónimo,<br />

Kolumbien.<br />

Ich absolviere mein viermonatiges Praktikum<br />

derzeit in der Organisation Conciudadanía, die<br />

ihren Hauptsitz in Medellín, Kolumbien hat. Sie<br />

arbeitet in drei strategischen Linien: Friedensund<br />

Versöhnungsprozesse, Umweltengagement<br />

und Geschlechtergleichstellung.<br />

Für mein Praktikum habe ich mich schwerpunktmäßig<br />

für die Linie Geschlechtergleichstellung<br />

entschieden. In diesem Bereich arbeiten<br />

wir überwiegend mit Frauen zusammen,<br />

aber auch mit Personen aus der LGBTIQ+-Community.<br />

Es werden verschiedene Workshops zu<br />

politischer Bildung angeboten sowie ein konstanter<br />

und regelmäßiger Kontakt mit den<br />

Akteur*innen gepflegt. Parallel dazu wird regelmäßig<br />

auch innerhalb des Teams über Geschlechterrollen<br />

und patriarchale Gewalt reflektiert<br />

und diskutiert. Aktuell arbeitet<br />

Conciudadanía eigene Richtlinien aus, damit<br />

die Geschlechtergerechtigkeit auch innerhalb<br />

der Organisation entsprechend gelebt wird.<br />

Besonders beeindruckend sind für mich der<br />

Zusammenhalt und Zusammenschluss unter<br />

den Frauen, um gemeinsam für Geschlechtergerechtigkeit<br />

zu kämpfen. Diese Art von Unterstützung<br />

und Empowerment innerhalb der<br />

Frauen-Community vermittelt unglaublich viel<br />

Mut, Kraft und Durchhaltevermögen. Immer<br />

wieder wird betont, dass die Kraft der Veränderung<br />

bestehender Verhältnisse in dem Zusammenschluss<br />

möglichst vieler Frauen aus unterschiedlicher<br />

sozialer Herkunft und Klasse liegt.<br />

Zudem bin ich von dem intergenerationalen<br />

Dialog unter den Frauen beeindruckt, bei dem<br />

die ältere Generation die jüngere bei ihren Forderungen<br />

unterstützt, um eine gerechtere Zukunft<br />

zu gestalten. Außerdem inspirieren mich<br />

der kreative politische Aktivismus der Frauen<br />

sowie die Planung und Organisation von Widerstand<br />

und Protest. Ich bin unglaublich<br />

dankbar für die Möglichkeit, neue Perspektiven<br />

und Methoden aus dem Globalen Süden<br />

kennenlernen zu dürfen, welche meiner Meinung<br />

nach im eurozentrischen Raum viel zu<br />

wenig Beachtung finden.<br />

Zwölf Partnerorganisationen in<br />

fünf Ländern freuen sich auf<br />

Kennenlernen, Austausch, Voneinander-<br />

Lernen, mitanpackende Hände:<br />

SOLIDAREINSATZ<br />

Unser SolidarEinsatz-Programm feiert sein 15-jähriges Bestehen. Im<br />

Oktober 2008 wurde dieses Angebot für Freiwillige und Praktikant*innen<br />

beschlossen. 185 engagierte und interessierte Personen haben seither<br />

einen SolidarEinsatz absolviert oder sind gerade im Einsatz.<br />

Diese Seiten zeigen kleine Ausschnitte aus den Tätigkeitsfeldern und<br />

Erfahrungen von Teilnehmer*innen.<br />

– CONCIUDADANÍA KOLUMBIEN –<br />

Conciudadanía ist eine gemeinnützige zivilgesellschaftliche<br />

Organisation, die die demokratische Bürgerbeteiligung<br />

fördert. Ihr Schwerpunkt liegt auf „lokaler“<br />

Demokratie. Sie möchte die sozialen Organisationen<br />

stärken. Dazu arbeitet Conciudadanía mit Umweltgruppen,<br />

Friedensgruppen, Frauenorganisationen und<br />

anderen zivilgesellschaftlichen Gruppen und Vereinen<br />

in 59 Gemeinden rund um Medellín zusammen. Zudem<br />

setzt sich die Organisation für einen kulturellen Wandel<br />

zur Überwindung patriarchaler Strukturen sowie autoritärer<br />

und ungleicher Machtverhältnisse ein.<br />

www.conciudadania.org<br />

„Frauenstimmen für den Frieden“<br />

ist der Titel des Treffens.<br />

Lotte Jantschek in Kolumbien<br />

Praktikumsstelle: Conciudadanía<br />

Praktikumszeitraum: 23.6.23 bis 31.10.23<br />

www.conciudadania.org


SOLIDAREINSATZ ê 9<br />

Anna Maria Mayer in Kenia<br />

Praktikumsstelle: Mukuru Slums Development Projects (MSDP)<br />

Praktikumszeitraum: 1.11.21 bis 30.4.22<br />

Start des Garten- und<br />

Kunstprojekts bei MSDP,<br />

Nairobi, Kenia.<br />

Garten- und Kunstprojekt mit der<br />

Halfway-House-Gruppe bei MSDP:<br />

Anlegen der Gartenwege.<br />

Meine Aufgaben im Einsatz waren sehr vielfältig<br />

und abwechslungsreich. In den ersten Monaten unterrichtete<br />

ich die Jungs des Halfway-House in den<br />

Fächern Englisch und Mathematik und spielte am<br />

Nachmittag mit ihnen Fußball oder verschiedene<br />

Kartenspiele. Ein besonderes Erlebnis dabei war<br />

für mich, dass die Jungs aus allen Materialien, die<br />

sie erhalten oder am Gelände finden, neue Spielsachen<br />

kreieren und neue Spiele erfinden. Zum Beispiel<br />

erhielten sie UNO-Karten, niemand erklärte<br />

ihnen aber zu Beginn die Regeln, weshalb sie kurzerhand<br />

ein eigenes Kartenspiel mit eigenen Regeln<br />

erfanden.<br />

Ich war auch in der Planung und Durchführung<br />

mehrerer Teenagemütter-Meetings tätig. Verschiedene<br />

Themengebiete waren unter anderem Savings,<br />

Ernährung, Dokumente und Gesundheit.<br />

Auch mehreren Hausbesuchen durfte ich beiwohnen<br />

und mehr über die praktische Sozialarbeit in<br />

Kenia erfahren.<br />

Ein weiterer Teil meiner Aufgaben waren verschiedene<br />

Bürotätigkeiten, mit denen ich das Team<br />

unterstützen konnte. Dazu gehörte die Erneuerung<br />

der Datenbank, das Abtippen verschiedener Dokumente<br />

und die Erstellung neuer Case-Management-Dokumente<br />

für den Bereich Children &<br />

Youth. In den letzten zwei Monaten meines Aufenthaltes<br />

startete ich gemeinsam mit zwei weiteren<br />

österreichischen Freiwilligen ein kreatives Garten-<br />

und Kunstprojekt mit den Jungs der Organisation.<br />

Es waren die schönsten und aufregendsten sechs<br />

Monate meines Lebens, aber auch mit einigen Hürden<br />

hatte ich zu kämpfen. Vor allem das Zeitmanagement<br />

in Kenia läuft komplett anders ab als in<br />

Österreich. Im privaten Umfeld wie auch im beruflichen<br />

ist es sehr wichtig, viel Zeit mitzubringen.<br />

Für mich waren die Anstrengungen der Vorbereitung<br />

und auch die damit verbundenen Kosten den<br />

Aufenthalt zu 100 Prozent wert! Ich würde es immer<br />

wieder tun und meinen SolidarEinsatz in Kenia<br />

verbringen. Ich durfte unglaublich viel Fachliches,<br />

die Soziale Arbeit betreffend, lernen und<br />

konnte mich selbst weiterentwickeln und neue<br />

Freundschaften fürs Leben knüpfen.<br />

– MSDP NAIROBI –<br />

Mukuru Slums Development Projects – MSDP ist eine<br />

lokale Nichtregierungsorganisation in Nairobi, Kenia. Sie<br />

wurde im Jahr 2002 durch den Zusammenschluss von<br />

sieben gemeindebasierten Organisationen gegründet.<br />

MSDP arbeitet mit armen, ausgegrenzten und<br />

gefährdeten Gemeinschaften, wobei Frauen, Kinder und<br />

Jugendliche die Hauptzielgruppen sind. Beim Halfway<br />

House handelt es sich um eine zeitlich begrenzte Betreuungsinitiative<br />

für Straßenkinder, die sich von den Drogen<br />

losgesagt haben.<br />

www.mukuruprojects.org<br />

Halfway House: Sechsmonatiges<br />

Resozialisierungsprogramm für<br />

ehemalige Straßenjungs bei MSDP.


10 ê SOLIDAREINSATZ<br />

Navajeevan Bala Bhavan hat im Moment drei<br />

Projekte in Slums, in welchen Freiwillige und<br />

Praktikant*innen mitarbeiten können. Dort kümmern<br />

sich Mitarbeiter*innen um die Kinder, vor<br />

allem darum, dass sie Zugang zu Bildung bekommen.<br />

Einige Kinder werden an andere sie fördernde<br />

Einrichtungen vermittelt. Im Tadepalli Slum<br />

leben circa 30 Familien mit 25 Kindern. Wir sind<br />

mit zwei Lehrerinnen von Navajeevan Bala Bhavan<br />

für die Kinderbetreuung zuständig. Sie kümmern<br />

sich darum, dass alle Kinder, die alt genug<br />

sind, in die nahe gelegene Schule gehen. Die Kinder,<br />

die noch zu klein sind oder aus allen möglichen<br />

anderen Gründen nicht in die Schule gehen, werden<br />

dann von uns betreut und beschäftigt. Wir<br />

zeichnen viel mit ihnen, lernen das ABC und die<br />

Zahlen, singen Lieder oder spielen Spiele.<br />

Eine große Hürde ist auf jeden Fall die Sprachbarriere,<br />

da die wenigsten Kinder Englisch verstehen<br />

und noch ziemlich klein sind, aber wir haben<br />

ja auch noch die Lehrerinnen zur Unterstützung,<br />

und mit Händen und Füßen verstehen sie dann im<br />

Endeffekt immer, was wir gerne mit ihnen machen<br />

wollen. Die Förderung der Kinder ist besonders<br />

wichtig, da die Eltern oft nicht genug Ressourcen<br />

und Möglichkeiten haben. Was mir bis jetzt am<br />

meisten Freude macht, ist die Wertschätzung, die<br />

ich von den Kindern bekomme, und wenn wir merken,<br />

dass sie sich freuen, dass wir da sind.<br />

Teresa Rauch in Indien<br />

Praktikumsstelle: Navajeevan Bala Bhavan<br />

Praktikumszeitraum: 18.8.23 bis 8.12.23<br />

– NJBB INDIEN –<br />

Navajeevan Bala Bhavan (NJBB) wurde 1989 von den<br />

Salesianern Don Boscos gegründet. Die Organisation<br />

möchte zu einer kinderfreundlichen Gesellschaft beitragen,<br />

in der alle Kinder ihre Rechte genießen können.<br />

Dazu werden Kinder aus schwierigen sozialen Verhältnissen<br />

in verschiedensten Einrichtungen aufgenommen<br />

und unterstützt.<br />

www.njbb.org<br />

Mit einem Klatschspiel das Alphabet<br />

erlernen: Betreuung und Förderung<br />

von benachteiligten Kindern.<br />

SOLIDAREINSATZ – WARUM, FÜR WEN, WIE LÄUFT DAS AB?<br />

Der SolidarEinsatz ist ein Angebot für engagierte und interessierte Menschen, in die Arbeits- und Lebensrealität<br />

unserer Partnerorganisationen einzutauchen. Im Mittelpunkt stehen dabei Dialog, Austausch und<br />

voneinander Lernen. Freiwillig Mitarbeitende erhalten Einblicke, wie sich Menschen und Organisationen im<br />

Globalen Süden für soziale und gesellschaftliche Verbesserungen einsetzen. Sie lernen deren Herausforderungen<br />

und Lösungsansätze kennen. Dieses Eintauchen in andere Kontexte und Lebensrealitäten bietet die<br />

Chance, den eigenen Erfahrungshorizont auf ganz besondere Weise zu weiten. Die Partnerorganisationen<br />

betonen, dass auch für sie diese Begegnungen wertvoll und bereichernd sind.<br />

Die Dreikönigsaktion möchte mit der Vermittlung das soziale bzw. entwicklungspolitische Engagement der<br />

Teilnehmer*innen stärken und ein solidarisches Netzwerk zwischen Nord und Süd knüpfen.<br />

Voraussetzungen für die Teilnahme<br />

Die Teilnehmenden bringen Offenheit mit für neue und ungewohnte Lebens- wie Arbeitsbedingungen. Sie<br />

engagieren oder engagierten sich bereits sozial oder entwicklungspolitisch und bringen praktische Erfahrung<br />

aus Beruf, Ausbildung oder ehrenamtlichem Engagement mit. Das Mindestalter ist 20 Jahre.<br />

o Die Kosten für Vorbereitung, Flug, Aufenthalt und Versicherung sind selbst zu tragen.<br />

o Die Mindesteinsatzdauer sind 15 Wochen, bei einigen Partnerorganisationen ist ein längerer Aufenthalt<br />

erforderlich.<br />

o Die Vorbereitung umfasst Informationsgespräch, Beratungsgespräch, dreitägiges Vorbereitungsseminar<br />

sowie individuelle Vorbereitungszeit.<br />

Informationen und Anmeldemöglichkeit:<br />

www.solidareinsatz.at


ERNÄHRUNG ê 11<br />

Recht auf Nahrung sichern<br />

TANSANIA<br />

Bis zum Jahr 2<strong>03</strong>0 möchte die UN den Hunger weltweit beenden. Alle<br />

Menschen brauchen Zugang zu nährstoffreicher und ausreichender<br />

Nahrung. Die Zahl der von Hunger Betroffenen steigt jedoch wieder an.<br />

Unsere Projektpartner*innen „Human Life Defense Department“ und<br />

„Mavuno“ setzen sich im Nordwesten Tansanias für Ernährungssicherheit<br />

und nachhaltige Landwirtschaft ein.<br />

„Endlich sind die Sorgen vorbei“,<br />

sagt Esther.<br />

Esther steht vor ihrem Haus und blickt glücklich in die Kamera. Ihr<br />

Lachen ist ansteckend. Sie und ihr Mann haben es geschafft: Sie können<br />

nun von ihrer Ernte leben. Doch das war nicht immer so. Vor der Zusammenarbeit<br />

mit unseren Projektpartner*innen konnten Esther und ihr<br />

Mann ihre Kinder kaum ernähren.<br />

Der Großteil der lokalen Kleinbäuer*innen in Tansania ist von extremer<br />

Armut betroffen. Hunger und Mangelernährung sind allgegenwärtig. Die<br />

Klimakrise verschärft ihren täglichen Überlebenskampf: Dürren, überfallsartiger<br />

Starkregen, Bodenerosion und die Abholzung der Wälder bedrohen<br />

ihre Ernteerträge. Schon jetzt hat es in Tansania eine Durchschnittstemperatur<br />

von 35 Grad Celsius. Bei anhaltender Erderhitzung<br />

könnten die Folgen sich noch schlimmer auswirken.<br />

Unsere Partner*innen vor Ort haben der Armut, dem Hunger und den<br />

Auswirkungen der Klimakrise den Kampf angesagt. Sie zeigen den<br />

Kleinbäuer*innen ökologische Anbaumethoden, beraten sie bei der Wahl<br />

der Pflanzenkulturen und statten sie mit hochwertigem, resistentem Saatgut<br />

aus. Und das erfolgreich: In nur einem Jahr gelingt es jeder kleinbäuerlichen<br />

Familie, täglich drei Mahlzeiten auf den Tisch zu stellen.<br />

So ist es auch Esther und ihrem Mann dank der fachkundigen Expertise<br />

unserer Partner*innen gelungen, den ausgelaugten Boden in fruchtbare<br />

Erde zu verwandeln. „Der Hunger hat ein Ende. Jetzt können wir uns eine<br />

Zukunft aufbauen“, sagt Esther erleichtert. Ihre Geschichte macht Hoffnung!<br />

Esthers Geschichte und der Einsatz unserer Partner*innen zeigen: Den<br />

Hunger zu bekämpfen und sich den Auswirkungen der Klimakrise zu stellen,<br />

ist überlebensnotwendig. Initiativen wie die des „Human Life Defense<br />

Department“ und „Mavuno“ in Tansania zeigen, dass durch die Unterstützung<br />

lokaler Gemeinschaften Fortschritte erzielt werden können. Dies<br />

lässt die Hoffnung bestehen, dass die Ziele der UN im Kampf gegen den<br />

Hunger verwirklicht werden können.<br />

Dafür brauchen Kleinbäuer*innen wie Esther jedoch unsere Unterstützung.<br />

Denn sie sind am stärksten von der Klimakrise betroffen, tragen<br />

aber am wenigsten dazu bei. Gerade deshalb ist Solidarität von uns, die im<br />

Globalen Norden leben, so wichtig.<br />

Esther und ihr Mann bei ihren<br />

Bananenplantagen.<br />

– katharina.wegan@dka.at –<br />

Gesunde Ernährung –<br />

keine Selbstverständlichkeit.


– SPENDEN IST SOLIDARISCHE UNTERSTÜTZUNG –<br />

Tansania<br />

ERNTE FÜR EINE ZUKUNFT OHNE<br />

HUNGER<br />

„Endlich sind die Sorgen vorbei“, sagt Esther erleichtert. Ihre Ernteerträge<br />

sind gut und sie kann ihre Kinder ernähren. Das ist keine Selbstverständlichkeit<br />

in Tansania. Armut, Hunger und Mangelernährung unter den Bauernfamilien<br />

sind allgegenwärtig. Die Ernte reicht selten für eine Mahlzeit<br />

am Tag. Dürren und überfallsartiger Starkregen bedrohen die Ernteerträge.<br />

Diesen Zuständen haben unsere Projektpartner*innen vor Ort den<br />

Kampf angesagt. Sie zeigen den Kleinbäuer*innen Methoden ökologischer<br />

Landwirtschaft, unterstützen sie bei der Wahl der Pflanzenkulturen und<br />

verteilen hochwertiges, resistentes Saatgut. Der Erfolg kann sich sehen<br />

lassen: Nach nur einem Jahr kann jede*r Kleinbäuer*in drei Mahlzeiten<br />

für die Familie auf den Tisch stellen.<br />

Deine Spende gibt<br />

Kleinbäuer*innen wie Esther die<br />

Chance auf eine Zukunft ohne<br />

Hunger.<br />

Spendenkonto: Dreikönigsaktion<br />

IBAN: AT23 6000 0000 9300 <strong>03</strong>30<br />

Verwendungszweck: Tansania<br />

Wenn Absetzen von Steuer erwünscht,<br />

bitte Namen laut Meldezettel,<br />

Geburtsdatum und Adresse<br />

bei Überweisung angeben!<br />

Infos und Onlinespenden auf<br />

www.dka.at<br />

P.b.b. Verlagsort 1160 Wien 02Z<strong>03</strong>1829M

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