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FILM HUMAN LIFE<br />

Mein Weltjugendtag,<br />

anders als von den<br />

Massenmedien erzählt<br />

Gustavo Brinholi nahm Ende Juli am Weltjugendtag in Lissabon teil und<br />

durfte dort im offiziellen Programm seinen Film „Human Life“ präsentieren.<br />

Paolo Gulisano führte mit ihm im Anschluss ein Interview,<br />

aus dem wir hier Auszüge abdrucken.<br />

Der Weltjugendtag 2023 in Lissabon ist zu<br />

Ende gegangen, eine Veranstaltung, die<br />

auf großes Medieninteresse gestoßen<br />

ist. Die Nachrichtensender der staatlichen Netzwerke<br />

widmeten ihm mehrere Abende auf ihren<br />

Eröffnungsseiten. Die Berichte der Reporter hatten<br />

einen fast triumphalistischen Ton, es schien,<br />

als wären wir in die Zeit von Johannes Paul II.<br />

zurückversetzt. Doch als wir mehrere Reden der<br />

Referenten lasen und mehrere Videos sahen,<br />

von denen viele von den<br />

Jugendlichen selbst gedreht<br />

worden waren, wurden<br />

wir stutzig. Wir haben<br />

versucht, den WJT durch<br />

ein Interview mit Gustavo<br />

Brinholi zu beleuchten. Der<br />

Brasilianer italienischer Abstammung,<br />

der seit Jahren<br />

in Europa lebt, zunächst in<br />

Bayern und dann in Südtirol,<br />

ist Musiker, Komponist<br />

und Regisseur. Zu seinen<br />

Werken gehört der außergewöhnliche Dokumentarfilm<br />

Human Life, der die wahre Schönheit<br />

und Bedeutung des Geschenks des <strong>Lebe</strong>ns<br />

veranschaulicht, selbst inmitten von Leid und<br />

Entbehrungen. Er erzählt die Geschichten eines<br />

querschnittsgelähmten Malers, des Gründers<br />

eines Heims für verlassene und behinderte Kinder,<br />

eines Surfers, der bei einem Unfall seine<br />

Hände verlor, eines ehemaligen Olympiasiegers,<br />

der als Freiwilliger in einem Zentrum für schwangere<br />

Frauen arbeitete, der Mutter eines Kindes<br />

mit Down-Syndrom, eines Holocaust-Überlebenden<br />

und vieler anderer. Dieser Film ist ein eindrucksvolles<br />

Zeugnis des <strong>Lebe</strong>ns in all seinen<br />

Phasen und Herausforderungen. Die Vorführung<br />

des Films war Teil des Programms des<br />

Weltjugendtags und gab Tausenden von jungen<br />

Menschen die Gelegenheit, eine kraftvolle und<br />

bewegende Schönheit zu erleben.<br />

Wir haben Gustavo Brinholi, der aus Lissabon<br />

zurück ist, gebeten, uns vom Weltjugendtag zu<br />

erzählen.<br />

Gustavo, zunächst einmal: Wie lief die<br />

Filmvorführung? Welche Wirkungen hatte sie<br />

auf die jungen Menschen?<br />

Gustavo Brinholi: Die Vorführung ist sehr gut<br />

gelaufen, besser als ich es mir vorgestellt habe,<br />

um ehrlich zu sein. Der Saal war voll, und die<br />

jungen Leute waren sehr<br />

bewegt. Viele kamen zu<br />

Ich habe oft gehört, dass<br />

mein Film nicht die<br />

Sprache der<br />

Jugendlichen spricht,<br />

und trotzdem hat er<br />

ihnen gefallen, und wie!<br />

mir und sagten, dass der<br />

Film sie berührt habe und<br />

dass ich - darauf bin ich<br />

sehr stolz - weiter Filme<br />

machen müsse.<br />

Wie hat Ihnen dieser<br />

Weltjugendtag gefallen?<br />

Gustavo Brinholi: Es ist<br />

das erste Mal, dass ich an<br />

einem Weltjugendtag teilgenommen<br />

habe. Ich hätte nicht einmal daran<br />

gedacht, diese Erfahrung in Lissabon zu machen,<br />

wenn mein Film nicht für das offizielle<br />

Programm ausgewählt worden wäre. Ich bin<br />

jetzt 42 Jahre alt, ich bin nicht mehr jung. Dafür<br />

hat mir die Erfahrung sehr gutgetan. Die Anwesenheit<br />

so vieler junger Menschen ist an sich<br />

schon etwas Belebendes, aber gleichzeitig erfordert<br />

es Demut, ihnen liebevoll und geduldig<br />

zu begegnen in einer Welt, die versucht, das<br />

Gegenteil von dem zu lehren, was die Kirche<br />

lehrt.<br />

Lassen Sie mich noch einmal auf die erste Frage<br />

zurückkommen: Ich habe oft gehört, dass mein<br />

Film nicht die Sprache der Jugendlichen<br />

spricht, und trotzdem hat er ihnen gefallen, und<br />

wie! Wir müssen aufhören zu denken, dass<br />

junge Menschen nur die Fähigkeit haben, eine<br />

einfache und dumme Sprache zu verstehen.<br />

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LEBE <strong>162</strong>/2023

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