wissenswert Oktober 2023
Neue Kennzahl im Destinationsmanagement, wie gendergerechte Sprache prägt, smarte Wassernutzung, Alternative für die Batterieforschung, Gewässer-Lebensraum Gletscherbach und die Klimakrise, wie kann KI Sportler:innen unterstützen, Zeugen der Modellstatik, im richtigen Winkel zum Erfolg, erhellende Ökosysteme
Neue Kennzahl im Destinationsmanagement, wie gendergerechte Sprache prägt, smarte Wassernutzung, Alternative für die Batterieforschung, Gewässer-Lebensraum Gletscherbach und die Klimakrise, wie kann KI Sportler:innen unterstützen, Zeugen der Modellstatik, im richtigen Winkel zum Erfolg, erhellende Ökosysteme
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
15<br />
Der Regenerationsbedarf von<br />
Profisportler:innen muss gut<br />
überwacht werden, da sie besonders<br />
anfällig für Verletzungen sind.<br />
Foto: iStock/technotr<br />
„Letztendlich gibt es zu viele Einflussfaktoren<br />
auf das Verletzungsrisiko, und es<br />
wird auch immer die Komponente des echten<br />
Zufalls geben. Wir werden Verletzungen<br />
nie zu 100 Prozent durch einen Algorithmus<br />
vorhersagen können“, sagt Hecksteden.<br />
„Um dem Ideal noch etwas näher zu kommen,<br />
setzen wir in aktuellen Forschungsprojekten<br />
auf ‚hybrid intelligence‘. Das<br />
heißt, wir versuchen, Synergien zwischen<br />
menschlicher und Künstlicher Intelligenz<br />
für die Entscheidungsunterstützung nutzbar<br />
zu machen, zum Beispiel, indem wir durch<br />
die Trainer:innen zusätzliche Expertise einbringen.“<br />
Vom Fußball zum Bergsport<br />
An der Universität Innsbruck steht Hecksteden<br />
nun vor der Aufgabe, ihre Methoden<br />
auf den Bergsport zu übertragen. Hier gibt<br />
es einige Unterschiede zu beachten, die in<br />
»Die Künstliche Intelligenz kann<br />
Trainer:innen aber keinesfalls<br />
ersetzen“, betont Hecksteden.<br />
Das so genannte ‚Coach’s Eye‘<br />
bleibt essenzieller Bestandteil<br />
des Trainings.«<br />
ANNE HECKSTEDEN<br />
der Natur des Sports selbst liegen. „Das Monitoring<br />
wird je nach Sportart natürlich anders<br />
gestaltet werden müssen. Zum Beispiel<br />
müssten beim Klettern die oberen Extremitäten<br />
und der Faktor Kraft-zu-Last-Verhältnis<br />
viel stärker bewertet werden. Das sieht<br />
man schon am Körpertyp der Athlet:innen.“<br />
Eine weitere Schwierigkeit liegt in der<br />
verfügbaren Datenmenge. Maschinelles<br />
Lernen benötigt eine Unmenge an Daten, um<br />
präzise Vorhersagen zu treffen – viel mehr,<br />
als Österreichs Bevölkerung, geschweige<br />
denn die aktiven Bergsportler:innen darunter,<br />
hergeben könnten. „Trotz der geringen<br />
Datenmenge haben wir versucht, mit dem<br />
Algorithmus alles herauszuholen, was möglich<br />
ist. Und dennoch können wir alleine<br />
durch die verfügbaren Daten nicht die diagnostische<br />
Genauigkeit erreichen, die wir<br />
brauchen würden. Auch hier hilft uns die<br />
‚hybrid intelligence‘“.<br />
Hecksteden sieht der neuen Aufgabe gespannt<br />
entgegen. „Beim Bergsport fangen<br />
wir nochmal von vorne an. Was ist schon an<br />
Risikofaktoren etabliert? Was haben wir an<br />
kausalen Ideen? Welche präventiven Konzepte<br />
funktionieren? Und auch: Was wollen<br />
die Trainer:innen und was machen die<br />
Athlet:innen mit? Da wartet eine Menge Arbeit<br />
auf uns.“<br />
fabian.oswald@uibk.ac.at ◼