wissenswert Oktober 2023
Neue Kennzahl im Destinationsmanagement, wie gendergerechte Sprache prägt, smarte Wassernutzung, Alternative für die Batterieforschung, Gewässer-Lebensraum Gletscherbach und die Klimakrise, wie kann KI Sportler:innen unterstützen, Zeugen der Modellstatik, im richtigen Winkel zum Erfolg, erhellende Ökosysteme
Neue Kennzahl im Destinationsmanagement, wie gendergerechte Sprache prägt, smarte Wassernutzung, Alternative für die Batterieforschung, Gewässer-Lebensraum Gletscherbach und die Klimakrise, wie kann KI Sportler:innen unterstützen, Zeugen der Modellstatik, im richtigen Winkel zum Erfolg, erhellende Ökosysteme
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Die für Gletscherbäche<br />
typische Trübe nimmt<br />
mit der fortschreitenden<br />
Gletscherschmelze ab.<br />
Foto: Georg Niedrist<br />
Gletscherbäche<br />
durchschauen<br />
Eine Frage der Trübheit: Georg Niedrist forscht im – noch – grauen Wasser der<br />
Gletscherbäche im hinteren Ötztal. Wie diese extremen Gewässer-Lebensräume<br />
funktionieren und welche Folgen die massive Gletscherschmelze hat, steht im<br />
Mittelpunkt des Interesses des Innsbrucker Gewässerökologen.<br />
Ziemlich glitschig und rutschig sind die<br />
Untersuchungsgegenstände von Georg<br />
Niedrist, wenn er mit seinem Team in<br />
den Bergen unterwegs ist. Der Gewässerökologe<br />
interessiert sich u. a. für Algen und<br />
Bakterien, die auf Steinen in Gebirgsbächen<br />
wachsen, und untersucht sie aktuell in den<br />
fünf Gletscherbach-Einzugsgebieten Rotmoostal,<br />
Gaisbergtal, Verwalltal, Königstal<br />
und Langtal. Dieser „Aufwuchs“, wie er in<br />
der Fachsprache genannt wird, produziert<br />
Fettsäuren – wie etwa Omega-3-Fettsäuren<br />
– und ist daher der wichtigste Energielieferant<br />
für die Lebewesen in diesen Bächen:<br />
Das Spektrum reicht dabei von kleinsten Insektenlarven<br />
bis hin zu Fischen. Wie genau<br />
diese Mechanismen funktionieren, welche<br />
Rolle sie für das tierische Überleben im Extremlebensraum<br />
Gletscherbach spielen und<br />
mit welchen Folgen der rasante Gletscherrückgang<br />
einhergeht, ist bislang nicht im<br />
Detail untersucht. „Je nach Gletschereinfluss<br />
unterscheidet sich der Aufwuchs in seiner<br />
Zusammensetzung und dadurch auch seine<br />
Produktion von essentiellen Fettsäuren. Da<br />
bekannt ist, dass die Futterqualität für das<br />
Überleben, die Verbreitung und die Leistung<br />
von Tieren von Relevanz ist, wird dieser Aspekt<br />
in unserem vom Wissenschaftsfonds<br />
geförderten Projekt nun auch in gletschergespeisten<br />
Gebirgsbächen überprüft“, berichtet<br />
Georg Niedrist, Wissenschaftler in der Forschungsgruppe<br />
Fließgewässerökologie und