Aus den thüringischen Wäldern - Deutscher Forstverein

§. 5.
Die nächsten Vorgesetzten der Holzhauer sind der Vorstand des Fürstlichen Forstamts und
der betreffende Revierförster. Die Holzhauer sind diesen Vorgesetzten Achtung und pünktlichen
Gehorsam schuldig, und unterwerfen sich der Disciplinargewalt derselben dergestalt, daß den erwähnten
Vorgesetzten das Recht zusteht, die in dieser Instruction angedrohten Strafen auszusprechen und
in Vollzug zu setzen.
§. 6.
Für die Ausübung dieser Disciplinarstrafgewalt gilt die Regel, daß der Revierförster diejenigen
Ordnungswidrigkeiten, bei welchen der Strafsatz höchstens 2 Thlr. beträgt, das Fürstliche
Forstamt aber alle mit einer höheren Strafe zu ahndenden Vergehen zu untersuchen und zu bestrafen
hat.
Ausnahmsweise kann jedoch das Forstamt auch die Untersuchung und Bestrafung eines Vergehens
, dessen Strafe die angegebene Grenze nicht übersteigt , vor sich ziehen, wenn solches nach den
Umständen im dienstlichen Interesse für nothwendig öder räthlich erachten sollte.
§. 7.
Gegen jeden Strafausspruch findet nur ein einmaliger Recurs statt, und zwar gegen einen solchen
des Revierförsters an das Fürstliche Forstamt und gegen einen des letzteren an das Fürstliche
Ministerium, Finanzabtheilung, welches die oberste Dienstbehörde der Holzhauer bildet. Die
Einlegung des Recurses muß binnen einer Nothfrist von zehn Tagen nach Bekanntmachung des
Strafausspruchs geschehen.
§. 8.
Die von einem Holzhauer verwirkten Geldstrafen werden ohne Weiteres von dem Lohne desselben
gekürzt und ins Lohnbuch eingetragen.