Aus den thüringischen Wäldern - Deutscher Forstverein
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Unsere Exkursionsbegleiter erläuterten, dass in früherer Zeit die Wälder im<br />
stromnahen Gebiet Faschinen- (zum Verbau der Hauptstromläufe) und Brennholzlieferanten<br />
waren. In dieser Zone war eine durch die Hochwasser geformte,<br />
sich ständig verändernde Inselwelt vorherrschend. Eine Pionierbesiedlung mit<br />
Tamarisken, Weißerlen, Wei<strong>den</strong>, Silber- und Schwarzpappeln ohne eine geordnete<br />
Forstwirtschaft war die Regel.<br />
Im Rahmen der auch hier zum Tragen gekommenen Tulla’schen Korrektion und<br />
in <strong>den</strong> nachfolgen<strong>den</strong> Jahrzehnten kam es durch die Anlage von „Schlammfängen“<br />
zu einer zunehmen<strong>den</strong> Verlandung. Gleichzeitig wurde forstlicherseits damit<br />
begonnen, Anbauten mit Eschen, Stieleichen, Schwarz- und Silberpappeln,<br />
Spitzahorn, Roterlen, Robinien und Buchen vorzunehmen. Vom anfänglichen<br />
Faschinenbetrieb wandelte sich die Bewirtschaftungsform zum Mittelwald. Die<br />
stromfernere Zone war schon früher als Mittelwald bewirtschaftet wor<strong>den</strong>. In<br />
bei<strong>den</strong> Bereichen entwickeln sich in letzter Zeit die Mittelwälder mehr und mehr<br />
zum Hochwald.<br />
Durch Baumaßnahmen für die Energiegewinnung und die Rheinschifffahrt kam<br />
es zur Verringerung der Wasserversorgung der Standorte. Mit dem Bau des<br />
Stauwehres bei Weisweil 1964 wur<strong>den</strong> im Restrhein zur Wasserzurückhaltung<br />
feste Schwellen eingebaut und in <strong>den</strong> Altrheinarmen zur Bewässerung Querdämme<br />
und regulierbare Bauwerke errichtet. Zur Bewässerung im Altrheinbereich<br />
wurde ein Aufstauplan erarbeitet, der die Durchflutungen der Altrheinarme<br />
regelt. Teilgebiete wer<strong>den</strong> bei Hochwasser zur Wasserzurückhaltung beansprucht.<br />
Für die Zukunft ist geplant, weitere Bereiche zur Wasserzurückhaltung<br />
einzubeziehen (integriertes Rheinprogramm), in <strong>den</strong>en auch Naturschutzinteressen<br />
ausreichend berücksichtigt wer<strong>den</strong>. Der gezielt überflutete Rheinauewald bei<br />
Wyhl ist seit 1998 Naturschutzgebiet.<br />
Nach dem längeren Waldgang durch die „geregelte Aue“, vorbei an anschaulichen<br />
Waldbildern und nicht alltäglichen Fun<strong>den</strong> aus Pflanzen- und Tierreich endete<br />
zunächst, kleine Widrigkeiten eingeschlossen, die aber Dank der Ersten Hilfe<br />
der mitreisen<strong>den</strong> Ärztin und anderer Helfer unserer Reisegruppe glücklicherweise<br />
gut über die Run<strong>den</strong> gebracht wer<strong>den</strong> konnten (schweißender Sturz einer<br />
mitreisen<strong>den</strong> Ehefrau), unsere Tour an einer Bootsanlegestelle an einem scheinbar<br />
unberührten Altrheinarm.