Aus den thüringischen Wäldern - Deutscher Forstverein
Aus den thüringischen Wäldern - Deutscher Forstverein
Aus den thüringischen Wäldern - Deutscher Forstverein
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Ab 1833 verschob sich das Verhältnis der einheimischen Stu<strong>den</strong>ten aus Sachsen-<br />
Weimar zu Gunsten der "<strong>Aus</strong>länder". Nach Königs Tod zur Staatsanstalt erhoben<br />
entsprachen die Besucherzahlen von 60 bis 80 <strong>den</strong>en der übrigen deutschen Forstakademien<br />
bzw. Hochschulen. 1905 erhielt sie die Bezeichnung „Forstakademie“<br />
und entwickelte sich mehr und mehr zur Anstalt für Anwärter des Privat- und<br />
Kommunaldienstes insbesondere aus Preußen, <strong>den</strong> baltischen Provinzen und Osteuropa.<br />
Im ersten We1tkrieg wurde dem damaligen Direkter Dr. Matthes mitgeteilt,<br />
dass sie ab 1. Januar 1916 aufgehoben sei. So endete nach mehr als 100 Jahren<br />
die von König mit wahrhafter Liebe und Selbstlosigkeit gepflegte Forstlehranstalt.<br />
Königs zeitlose Mahnung<br />
„Der Fall des ersten Baumes war bekanntlich der Anfang,<br />
aber der Fall des letzten ist ebenso gewiß auch das Ende der Zivilisation.<br />
Zwischen diesen zwei Grenzpunkten des Völkerlebens bewegen wir uns.<br />
Die Zeit des letzteren liegt in unserer Hand.“<br />
G.König 1841<br />
Viel Beifall erhielt König für seine „Worte für die Erhaltung der Wälder und Bäume“<br />
die er 1840 in Brünn an ca. 400 Zuhörer der 4. Versammlung der deutschen<br />
Land- und Forstwirte richtete. Nach gedrängten Darlegungen der Wohlfahrtswirkungen<br />
des Waldes, da "die Natur an die Wälder und Bäume der Länder Bewohnbarkeit,<br />
der Völker Leben und Wohlstand knüpfte", sprach König von der „unverkennlichen“<br />
Abnahme der Wälder „in ihrer Fülle und Fruchtbarkeit“, von einer<br />
„fortschreiten<strong>den</strong> Waldverarmung“.<br />
Nicht nur der Buchhandel würde davon Zeugnis ablegen, sogar unsere Sprache<br />
hätte neuer Worte wie „Waldverkrüppelung, Waldaufforstung und dergleichen<br />
mehr“ bedurft. Aber auch auf die Feldfluren lenkte König die Aufmerksamkeit. Er<br />
empfahl „gemeinsame Vorbeugungsmaßregeln“ der Land- und Forstwirte insbesondere<br />
auch Anlage von Windschutzstreifen. Hierbei sagte König: „Mit ernstem<br />
Bemühen vermag der Mensch das Unglaubliche zu bewirken, selbst <strong>den</strong> Gang der<br />
allmächtigen Natur seinen Zwecken zuzulenken“. Diese Äußerung zielt auf eine<br />
richtungsweisende Ergänzung zu Königs Forderungen nach einer „naturgemäßen<br />
Behandlung der Wirtschaftswälder“, die sein gesamtes Wirken und Schaffen prägte.