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Aus den thüringischen Wäldern - Deutscher Forstverein

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Der Gedanke der Nachhaltigkeit hat schon <strong>den</strong> jungen König in seiner Lehrzeit<br />

fasziniert. Mit Forsteinrichtungsthemen begann er dann auch seine Veröffentlichungstätigkeit.<br />

Dabei berichtete er in „Sylvans Jahrbuch“ über ein Zusammentreffen<br />

von Schiller mit einem Ilmenauer Forstmann, „der eben für <strong>den</strong> so verhauenen<br />

llmenauer Forst Abtrieb und Anbau entwarf“. Vermutlich war der Forstmann Oettelt,<br />

dem König um 1800 als Korpsjäger zur praktischen <strong>Aus</strong>bildung zugeteilt wor<strong>den</strong><br />

war.<br />

Der Forstmann erläuterte <strong>den</strong> Zweck seiner Arbeit anhand eines Planes zum Idealbild<br />

„eines vollkommenen Nadelwaldes“, das bis zum Jahre 2050 verwirklicht<br />

wer<strong>den</strong> sollte. Nach Königs Überlieferung soll Schiller dazu bewundernd gesagt<br />

haben: „Nein! - Bei Gott, ich hielt Euch Jäger“ (Jäger wurde in der damaligen Zeit<br />

auch als Synonym für Förster gebraucht) „für sehr gemeine Menschen, deren Taten<br />

sich über das Töten des Wildes nicht erheben. - Aber Ihr seid groß: - Ihr wirket unbekannt,<br />

unbelohnt frei von des Egoismus Tyrannei und Eures stillen Fleißes<br />

Früchte reifen der spätern Nachwelt noch. - Held und Dichter erringen eitlen<br />

Ruhm. Führwahr, ich möchte ein Jäger sein!“<br />

Gegen Ende seines Lebens meinte König „ohne allen Zweifel“ wäre die „Erhaltung<br />

des Waldvermögens, ungeachtet des so dringen<strong>den</strong> Zeitbedürfnisses, eine großartige<br />

Seltenheit“. Viel öfter wür<strong>den</strong> sich „handwerks- und professormäßige Forstverwalter<br />

fin<strong>den</strong>, die ebenso leichtfertig als unkundig auf Kosten der Waldungen hinwirtschaften,<br />

alle Ansprüche befriedigen, bis das Forstvermögen verzettelt und erschöpft<br />

ist. Sowie aber der Ertragsnachhalt fühlbar schwindet und mit diesem<br />

ebenso auch das Einkommen des Herren, dann erntet der schlechte Haushälter unausbleiblich<br />

seinen verdienten Lohn, heiße er und auch anstatt Forstverderber immerhin<br />

Forstmeister prange auf ihm Gold und Silber, als das Zeichen forstlicher<br />

Servilität!“<br />

„Waldpflege“<br />

„Höchst nötig ist der Gegenwart ein besserer Bau der Wälder.<br />

was Menschenhände bis jetzt am Walde bauten,<br />

war eitles Stückwerk im Stile des babylonischen Turmes.<br />

Jeder Baumeister, heißt er immerhin auch Forstmeister,<br />

spricht und schreibt wie dort seine eigene Sprache,<br />

hegt und übt seine eigene Befangenheit. In Schrift und Tat<br />

herrscht schnöde Mißachtung der ewigen Naturgesetze.“

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