Aus den thüringischen Wäldern - Deutscher Forstverein

„Forstmathematik“
In dem vielseitigem Gebrauch der Forstmathematik sah König eine wesentliche
Grundlage der Forstwirtschaft.
Er sagte:
„Die Mathematik ist ohne Zweifel dem Forstmanne am notwendigsten und
förderlichsten. - Die ganze Forstkunde besteht mehr oder weniger in einer
Anwendung der Größenlehre auf der Wälder richtigen Gebrauch.“
In seiner allerersten Zeitschriftenveröffentlichung wies er darauf hin, dass „unser
eifrigstes Bestreben dahin gehen sollte, feste und allgemeingültige Grundzahlen für
Masse und Ertrag der Wälder aufzufinden“. Darum bemühte er sich in den ersten
Jahrzehnten seines Forschens und kam später zu der Überzeugung, dass ohne die
Forstmathematik, „ohne diese Hilfswissenschaft kaum ein einziges Forstgeschäft
zweckmäßig und pünktlich vollführt werden“ könnte. „Wie wäre man anders im
Stande der Forste Vermögen zu würdigen und zu ordnen, der Holzbestände Stellung
und Wachstum, Abtrieb und Anbau richtig und sicher zu handhaben, der Wälder
höchste Nutzbarkeit zu erhalten und alle Walderzeugnisse recht auszubeuten?“
1813 erschien Königs erste selbständige Schrift: Die „Anleitung zur Holztaxation,
ein Handbuch für jeden Forstmann und Holzhändler“. König wollte die zu dieser
Zeit noch herrschende Willkür beim Holzabsatz durch eine Verbesserung und Vereinheitlichung
bei der Bestimmung des Massengehaltes und der Ermittlung der
Holzpreise beseitigen. Das ist ihm auch gelungen. Statt des bis dahin üblichen Verkaufs
von rundem Werk- und Bauholz nach dem Augenmaß, trat nun die Nutzholzabgabe
der einzelnen Stämme nach ihrem körperlichen Inhalt und Geldertrag.
König zählt u.a. zu den Begründern des Gebrauchs der Formzahl. Auch führte er
die Stärkemessung in Brusthöhe ein. Die großherzogliche Forstdirektion ließ Königs
„Anleitung“ an alle ihre Dienststellen zum Gebrauch verteilen. Selbst der kritische
Oberforstrat Pfeil verwendete sie und Laurop verwies auf ihre Bedeutung für
eine „nachhaltig höchste Waldbenutzung“ . Königs Schrift umfaßte im wesentlichen
das heutige Gebiet der Holzmeßkunde, aber auch Grundlagen der Abtriebsregelung
und Waldwertschätzung.