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Aus den thüringischen Wäldern - Deutscher Forstverein

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Öffentlich wendete er sich auch gegen die „kleinliche Finanzknickerei“ in der<br />

„Allgemeinen Forst und Jagdzeitung“ indem er die Regierungen aufforderte, dem<br />

„Förster zeitgemäß zu geben, was er in seiner rühmlichen Mäßigkeit bedarf, um<br />

sorgen- und unmutfrei seine Pflicht zu erfüllen“. Dabei dachte er auch an die Försterfrauen,<br />

die trotz Steigen der Preise mit dem gleichgebliebenem Gehalt ihres<br />

Gatten wirtschaften mussten.<br />

König hat, nach der Randbemerkung eines seiner Schüler, „selbst höchster Person<br />

von der Pique auf gedient“. Er hat sich „ganz alleinstehend zu unvergänglicher<br />

Ruhmeshöhe emporgeschwungen“, heißt es in einer Nachschrift zum Vorwort seiner<br />

„Waldpflege“, deren <strong>Aus</strong>lieferung er nicht mehr erleben durfte. „Viele Hunderte<br />

begeisterter Schüler, achtungsvoller Freunde und treue Verehrer aus allen<br />

Stän<strong>den</strong> der Gesellschaft“ und man könnte wohl sagen, „mehr als eine Nation“<br />

wür<strong>den</strong> „diesen unersetzlichen Verlust betrauern“. Mit der Begründung ein „ebenso<br />

sehr theoretisch wie auch praktisch ausgezeichneter Forstmann und hervorragender<br />

Schriftsteller auf dem Gebiet der Forstwissenschaft“ zu sein, war König<br />

1840 zum Ehrendoktor der philosophischen Fakultät der Universität Jena promoviert<br />

wor<strong>den</strong>.<br />

Professor Senft, 56 Jahre ohne Unterbrechung Lehrer der Naturwissenschaften an<br />

der Eisenacher Forstlehranstalt, sagte: „König war ein ernster Charakter, welcher<br />

mit unbeugsamer Willenskraft bis zum letzten Augenblick seines Lebens nur seiner<br />

Wissenschaft lebte.“ Hagfors, ein Forstökonom aus Finnland, der eine größere<br />

Veröffentlichung allein König widmete, bezeichnete ihn in <strong>den</strong> „Acta Forstalia<br />

Fennica“ als „einen typischen Vertreter deutscher Pflichttreue“.<br />

Königs Leben war ein Leben für <strong>den</strong> Wald und die Landschaftspflege. Sein Streben<br />

war getragen von humanitärem Idealismus. Hören wir als Beispiel wie er der<br />

Großherzoglichen Kammer die Anlage von Waldschutzanpflanzungen in der Hohen<br />

Rhön empfahl und begründete, um das durch Rodungen in früheren Jahrhunderten<br />

gestörte Gleichgewicht im Haushalt der Natur wieder herzustellen:<br />

„Wer wird nicht bedauernswürdigen Mitmenschen beistehen, die mehrenteils durch<br />

Verödung der Natur von früherm Wohlbefin<strong>den</strong> so verarmt sind, dass sie dem Bo<strong>den</strong><br />

kaum noch abgewinnen können, um 9 Monate von Kartoffeln und 3 Monate<br />

von elendem Haferbrot, öfter ohne Salz und Würze, spärlich zu leben, die ohne<br />

Licht in <strong>den</strong> langen nebligen Aben<strong>den</strong>, ohne zulängliche Feuerung bei der harten<br />

Kälte und ohne volle Bekleidung in schwarz geräucherten durchsichtigen Holzhütten<br />

und ohne alle anderen vermeintlichen Lebensbedürfnisse, gefesselt an diese<br />

unwirtbaren Höhen, mit einer unüberwindlichen Schüchternheit und Mutlosigkeit<br />

sich nicht getrauen einen Lebensunterhalt weiter zu suchen“.

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