Aus den thüringischen Wäldern - Deutscher Forstverein
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Das in Eisenach von König geschaffene Naherholungsgebiet mit reizvollen Wegen<br />
und <strong>Aus</strong>blicken verfehlt bis heute nicht die Wirkung auf die Bevölkerung und <strong>den</strong><br />
Tourismus. Als 1849 der Bürgermeister der Stadt Eisenach zur Gestaltung Erinnerungsstätte<br />
für König, der schon Jahre einer zuvor Ehrenbürger gewor<strong>den</strong> war, anregte,<br />
begründete er es folgendermaßen: König „hat sich ein besonderes Verdienst<br />
um unsere Stadt erworben, indem er die tiefsten Schluchten und steilsten Höhen<br />
uns zugänglich gemacht und hierdurch uns selbst die Gelegenheit zum herrlichsten<br />
Genuß der Natur bereitet, unserer Stadt aber durch die Zuführung zahlloser Gäste<br />
aus der Nähe und Ferne die ergiebigste aller Erwerbsquellen eröffnet hat“.<br />
Bemerkt sei hierzu nur, dass König die Drachenschlucht durch Felssprengungen<br />
erschloß, durch Wege die Landgrafenschlucht, das Marien- und Annatal zugänglich<br />
machte, <strong>den</strong> Sängerweg von der Wartburg zum Mariental führte und erste<br />
Wanderwege an der Weinstraße anlegen ließ. Einen besonderen Reiz erhielten diese<br />
Wege durch abwechslungsreiche Waldbilder und aufgehauene Durchblicke zur<br />
Wartburg.<br />
Königs Forstlehranstalten<br />
Sein Gedanken- und Lehrgebäude hat König versucht von Anfang seiner Tätigkeit<br />
an a1s Revierverwalter Schülern zu vermitteln. 1805 war er nach Ruhla gekommen.<br />
Schon 1807 empfahl Goethe dem Kriminalrat Schmaling König als <strong>Aus</strong>bilder<br />
für dessen Sohn, der Forstmann wer<strong>den</strong> wollte. Goethe bemerkte hierzu, dass dieser<br />
„fertig Rechnen und Schreiben und die Anfangsgründe der Mathematik mitzubringen“<br />
hätte.<br />
Verfolgt man Königs Lehrmethode, so lässt sich das ständige Bestreben erkennen:<br />
Die theoretische <strong>Aus</strong>bildung mit der praktischen zu vereinen und im bestmöglichen<br />
Verhältnis aufeinander abzustimmen. Er sagte:<br />
„Im allgemeinen kann der Forstmann nur durch<br />
wechseln<strong>den</strong> Fortschritt in Theorie und Praxis<br />
seine <strong>Aus</strong>bildung sicher erlangen“.<br />
Darüber hinaus bezog er seine Schüler auch in die Forschungstätigkeit ein, wie z.B.<br />
bei der Herstellung eines Tafelwerkes. In seiner ersten Mitteilung über seine<br />
Forstlehranstalt nach deren herzoglichen Genehmigung 1813 sagte König: „Die<br />
früheren Forstlehranstalten gaben <strong>den</strong> Unterricht nicht theoretisch, sie ließen <strong>den</strong><br />
Lehrling im Walde und im Müßiggang verderben, spätere trieben nicht Praxis, sie<br />
bildeten höchstens Forsttheoretiker, selten Forstmänner.