Aus den thüringischen Wäldern - Deutscher Forstverein
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In der Verbindung der Nutzfunktion mit der Erholungsfunktion des Waldes sah er<br />
keinen Widerspruch, in der Landschaftspflege und -gestaltung degenerierter Landschaften<br />
eine Bereicherung der Landeskultur und des Gemeinwohls. Bei seiner sog.<br />
„Waldverschönerung“ gab er bereits Hinweise zum Naturschutz, zur Natur<strong>den</strong>kmalpflege<br />
und lenkte dabei die Aufmerksamkeit auf die Erhaltung des Waldes und<br />
der Natur allgemein. Das ist das Beachtliche an seinen Ideen für die die Zeit in<br />
ausgedehntem Maße noch nicht reif war. Zwar war er nach einem Urteil schon unmittelbar<br />
nach seinem Tod „entschie<strong>den</strong> einer der hochgebildetsten Forstmänner<br />
Deutschlands, gleich tüchtig in der Wissenschaft, als in der Praxis“, doch seine<br />
Größe und seinen wahren Weitblick können wir erst heute ermessen. König war<br />
ein Wegbereiter der Verbindung von ökonomischen, ökologischen und auch sozialen<br />
Aufgaben der Forstwirtschaft. Er leistete damit einen frühzeitigen Beitrag zu<br />
einer aktuellen gesellschaftspolitischen Aufgabe ersten Ranges. Sein Schaffen und<br />
seine Ziele bieten eine Chance in der Gegenwart noch Nutzen daraus zu ziehen.<br />
Einige seiner Beispiele in der Praxis zeigen es.<br />
Beim Flurholzanbau unterstützte König mit seinen Ansichten, Kenntnissen und<br />
Erfahrungen alle jene, <strong>den</strong>en sich inner- und auch außerhalb des Waldes eine<br />
Möglichkeit bot. Schon die Einbeziehung von Schulkindern könnte dazu beitragen,<br />
dass sie „die Bäume als ihre natürlichen Wohltäter schätzen lernten“. Ortsvorsteher<br />
könnten ihre Gemeinde gegen auszehrende Winde schützen und ihr für spätere<br />
Zeiten eine Rente sichern, so dass „noch Kinder und Kindeskinder mit freudigem<br />
Dankgefühl seinen Namen nennen“ wür<strong>den</strong>. Durch konkrete Vorschläge in Gutachten<br />
über die seit Jahrhunderten entwaldete Hohe Röhn wirkte hier König bahnbrechend<br />
für die Anlage von Wald und Waldschutzstreifen. Auch befürwortete er<br />
Acker- und Ödlandaufforstungen als Sparbüchse für <strong>den</strong> Grundbesitzer. Hilfreich<br />
unterstützte er die Privatwaldbesitzer. Die Vielfalt ihrer Wälder schätzte er bei seinem<br />
Lernen und Forschen.<br />
Auch für die Resi<strong>den</strong>zstadt Weimar machte König Vorschläge zur Gestaltung der<br />
Kulturlandschaft. Er wollte dass die Stadt durch Baumpflanzungen vor Wind und<br />
vor <strong>den</strong> schädlichen Dünsten der 11m geschützt und in ihrer näheren Umgebung<br />
verschönert wer<strong>den</strong> sollte. Von der Großherzogin Maria Paulowna war er zur Anfertigung<br />
von Gutachten beauftragt wor<strong>den</strong>, mit der Maßgabe, .seine bereits erfolgte<br />
Gestaltung zur Verschönerung der Umgebung von Eisenach als Vorbild zu<br />
nehmen.