Aus den thüringischen Wäldern - Deutscher Forstverein
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stellungen der Praxis stehen, die Studienzeit würde sich aber wahrscheinlich von<br />
6 auf 7 Semester verlängern und der Abschluss wäre als Master einer FH zu<br />
kennzeichnen. Bei der gegenwärtig unklaren Situation sollte die bisherige <strong>Aus</strong>bildungsform<br />
zunächst beibehalten wer<strong>den</strong>. Wenn man Änderungen wünscht, so<br />
könnte zusätzlich die <strong>Aus</strong>bildung von Forstleuten aus Entwicklungsländern in<br />
Schwarzburg erfolgen. Auch wäre eine organisatorische Angliederung der<br />
forstlichen Fachhochschule an eine andere in Thüringen bestehende Fachhochschule<br />
mit geeigneten Disziplinen <strong>den</strong>kbar, wie dies in Eberswalde der Fall ist.<br />
Inhaltlich sollte die forstliche Lehre durch ein studium generale so ergänzt wer<strong>den</strong>,<br />
dass die Absolventen ausreichende Kenntnisse auf <strong>den</strong> Gebieten Landwirtschaft,<br />
Wasserwirtschaft, Naturschutz und Umweltschutz sowie Kommunikation<br />
besitzen, um künftig in Fachgremien und gesellschaftlichen Organisationen <strong>den</strong><br />
erforderlichen forstlichen Einfluss ausüben zu können. Bei der Durchführung<br />
der Diplomarbeiten sollte die enge Verbindung mit <strong>den</strong> Universitätsinstituten in<br />
Tharandt, aber auch in Jena und Halle, gesucht und bei territorialem Bezug der<br />
Arbeit ihre Finanzierung über Landesmittel gefördert wer<strong>den</strong>.<br />
Im Prinzip gelten ähnliche Gesichtspunkte auch für die Lehre und Forschung in<br />
Tharandt. Auch hier wur<strong>den</strong>, wie eingangs für die Gebiete der Bo<strong>den</strong>kunde,<br />
Pflanzenernährung und Standortslehre gezeigt, herausragende Forschungsergebnisse<br />
erzielt. Bei Gewährleistung einer forstwissenschaftlichen <strong>Aus</strong>bildung auf<br />
hohem Niveau darf heute der Umweltbezug nicht zu kurz kommen. Nicht umsonst<br />
wer<strong>den</strong> in Deutschland die forstlichen Fachrichtungen mit landwirtschaftlichen,<br />
wasserwirtschaftlichen oder geowissenschaftlichen Fachrichtungen in<br />
Fakultäten zusammengefasst. Die Effizienz der <strong>Aus</strong>bildung könnte durch Aufnahmeprüfungen<br />
und Begrenzung der Zulassungen verbessert wer<strong>den</strong>.<br />
Zu überlegen wäre, wie die Forschungseinrichtungen der Forstwirtschaft in<br />
Mitteldeutschland untereinander zu koordinieren und ihre Forschung mit derjenigen<br />
der universitären Einrichtungen noch besser als bisher abzustimmen sind.<br />
Wertvermittlung<br />
Wichtiger noch als Struktur und Lehrinhalte ist der an einer Lehranstalt herrschende<br />
Geist. Die Erfahrungen der Vergangenheit machen <strong>den</strong> Hinweis notwendig,<br />
dass jeder parteipolitische bzw. ideologische Missbrauch der Lehre zu<br />
unterbin<strong>den</strong> ist. Lehrkräfte sollten charakterliche Werte eines gebildeten Menschen<br />
besitzen und sich entsprechend vorbildlich verhalten. Es reicht nicht aus,<br />
dass der Stu<strong>den</strong>t bei ihnen etwas lernen kann.