Aus den thüringischen Wäldern - Deutscher Forstverein
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Zusätzlich lieferte Thüringen später von Jena und Weimar aus einen wesentlichen<br />
Beitrag für die Standortskartierung im Mittelgebirge durch die Einbeziehung<br />
der quartärgeologischen Schichtung der Bo<strong>den</strong>substrate in die Standortansprache.<br />
Die forstliche Lehre in Thüringen lebte während der DDR-Zeit als Fachschule<br />
und nach der Wende aufgewertet als Fachhochschule in Schwarzburg weiter.<br />
Eine räumliche Zusammenlegung der universitären <strong>Aus</strong>bildung und der Fachhochschulausbildung<br />
im Raum Tharandt wurde in der Wendezeit diskutiert, aber<br />
mit Rücksicht auf die forstliche Lehrtradition in Thüringen nicht weiter verfolgt.<br />
Man sollte es auch künftig bei der gegenwärtigen Regelung aus folgen<strong>den</strong><br />
Grün<strong>den</strong> belassen: Die Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig<br />
weist als ihr wissenschaftliches Einzugsgebiet die Länder Sachsen, Thüringen<br />
und Sachsen-Anhalt auf. Auch die Forstwirtschaft könnte dieses Territorium auf<br />
dem Gebiet der Lehre und Forschung als Einheit betrachten. <strong>Aus</strong> Grün<strong>den</strong> der<br />
Kontinuität und des regionalen Gleichgewichtes wäre die <strong>Aus</strong>bildung der<br />
Forstwirte in Sachsen, die der Forstingenieure in Thüringen weiterhin durchzuführen.<br />
Eine Massenausbildung ist weder für Tharandt noch für Schwarzburg<br />
anzustreben, vielmehr sollte die Selektion geeigneter Bewerber in einer dem<br />
Länderbedarf für Forstwirtschaft und Umweltschutz angepassten Höhe das Ziel<br />
sein. Bei <strong>den</strong> wenigen Stellen in der Forstwirtschaft und Forstwissenschaft ist<br />
hochqualifiziertes und durch <strong>den</strong> territorialen Bezug hochmotiviertes Personal<br />
eine Notwendigkeit.<br />
Wissensvermittlung<br />
Gegenwärtig wird die Einführung der Abschlüsse Bachelor und Master an <strong>den</strong><br />
Universitäten und Fachhochschulen diskutiert, ohne dass Klarheit über die <strong>Aus</strong>wirkungen<br />
auf die Arbeitsteilung zwischen diesen Lehranstalten bestünde. An<br />
der TU Dres<strong>den</strong> ist die Integration von Fachhochschulen kein Thema. Der Bachelor<br />
ist hier z. Z nur für <strong>Aus</strong>länder und Abgänger, nicht aber für die Industrie<br />
von Interesse. Eine Zusammenlegung der bei<strong>den</strong> forstlichen <strong>Aus</strong>bildungsrichtungen<br />
Forstwirt und Forstingenieur FH in Tharandt, differenziert durch die Anzahl<br />
der zu absolvieren<strong>den</strong> Semester bzw. <strong>den</strong> Bachelor oder Master-Abschluss,<br />
ist grundsätzlich nicht erstrebenswert, da sich die wissenschaftlich orientierte<br />
<strong>Aus</strong>bildung vom ersten Semester ab von einer praxisorientierten <strong>Aus</strong>bildung mit<br />
dem Ziel Revierförster unterscheidet und auch unterschiedliche Lehrkräfte erfordert.<br />
Für eine Fachhochschule gilt im besonderem Maße, dass Wissen Theorie<br />
und praktisches Können ist. Schon Cotta betrachtete die Forstwirtschaft als<br />
"halb Wissenschaft, halb Kunst". Ein zunächst gemeinsames Studium bis zum<br />
Revierförster (Bachelor) mit anschließendem Studium zum Oberförster für einen<br />
Teil der Stu<strong>den</strong>ten wurde an der Fakultät in Tharandt früher schon einmal erörtert<br />
und als nicht sinnvoll verworfen.<br />
Wollen die Fachhochschulen <strong>den</strong> Master einführen, müssten die Studieninhalte<br />
weiterhin in unmittelbarer Beziehung zu konkreten Problemen und Aufgaben-