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Aus den thüringischen Wäldern - Deutscher Forstverein

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Krauss hielt erstmals eine spezielle Vorlesung „Forstliche Standortslehre“, entwickelte<br />

die forstliche Standortskartierung und eine Standortslehre, die auch<br />

Landwirtschaft und Obstbau berücksichtigte. Krauss prägte <strong>den</strong> Begriff der<br />

„biologischen Nachhaltigkeit“. Vater und Krauss gliedern 1928 Sachsen und<br />

Thüringen in forstliche Wuchsbezirke. Krauss führt von 1926–1936 in <strong>den</strong> sächsischen<br />

Wuchsbezirken Standortsuntersuchungen im Zusammenhang mit der<br />

Forsteinrichtung als Grundlage für einen standortsgerechten Waldbau durch. Er<br />

verbesserte die mechanischer Bo<strong>den</strong>analyse zur Untersuchung von Waldbö<strong>den</strong><br />

und schied in Sachsen <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong>typ Pseudogley aus.<br />

Auf Anregung von Krauss wurde 1927 in Jena durch die Thüringische Staatsforstverwaltung<br />

eine Versuchsstelle für forstliche Bo<strong>den</strong>kunde eingerichtet. An<br />

ihr arbeiteten mit standortskundlicher <strong>Aus</strong>richtung zunächst Brückner, Jahn und<br />

Bujakowski, später u. a. Ehwald und Jaeger eng mit der Geologischen Landesuntersuchung<br />

in Thüringen zusammen. Die Forstwirtschaft hat durch die flächendeckende<br />

Standortskartierung seit Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts viel<br />

für die Erforschung der natürlichen Bo<strong>den</strong>eigenschaften sowie die regionale Erfassung<br />

der Bö<strong>den</strong> geleistet. Durch die forstliche Standortskartierung in Weimar<br />

sowie die Bo<strong>den</strong>kunde und Standortslehre in Tharandt wurde auf die Bedeutung<br />

quartärer, im periglazialen Raum entstan<strong>den</strong>er Schuttdecken bzw. Sedimente für<br />

die Bo<strong>den</strong>entwicklung und Standortsbewertung im Mittelgebirge und Hügelland<br />

hingewiesen und die Bo<strong>den</strong>form als Kartierungseinheit aus Substrat und Bo<strong>den</strong>typ<br />

eingeführt. Die kartierten Einheiten wur<strong>den</strong> in Tharandt ökologisch und<br />

auf ihre Ertragsleistung näher untersucht.<br />

2. Standorte und <strong>Aus</strong>bildungsziele der forstlichen Lehranstalten<br />

Standorte<br />

Den zahlreichen kleinen forstlichen Lehranstalten in Thüringen, die mit heutigen<br />

"start up-Betrieben" zu vergleichen sind, war keine lange Existenz beschie<strong>den</strong>.<br />

Lediglich der Standort Eisenach erwies sich durch seine geologisch, bo<strong>den</strong>kundlich<br />

und vegetationskundlich vielseitige Umgebung sowie die Stadtlage für<br />

längere Zeit als geeignet. Noch heute ist Eisenach ein idealer <strong>Aus</strong>gangspunkt für<br />

forstwissenschaftliche Exkursionen. Mit dem Ende des Zeitalters der kleinen<br />

Akademien in Deutschland wurde der Anschluss derselben an eine Universität<br />

oder Technische Hochschule notwendig, was im Falle von Tharandt mit der TH<br />

Dres<strong>den</strong> gelang. Trotz der kurzen Existenz der alten Thüringer forstlichen Lehranstalten<br />

war deren Wirkung auf die naturwissenschaftlichen Grundlagen der<br />

Forstwirtschaft und <strong>den</strong> Waldbau erheblich. Auf dem hier interessieren<strong>den</strong><br />

standortskundlichen Sektor seien als herausragende Leistungen die Theorie zum<br />

Inlandeis in Deutschland, die Aufdeckung der Beziehungen des Bo<strong>den</strong>s zum<br />

geologischen Substrat und des grundsätzlichen Aufbaus eines Bo<strong>den</strong>profils genannt.

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