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Aus den thüringischen Wäldern - Deutscher Forstverein

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Betrachtungen über forstliche Lehranstalten in Thüringen und<br />

Sachsen<br />

Hans Joachim Fiedler, Dres<strong>den</strong><br />

Mitteldeutschland verfügt über eine lange und herausragende Tradition in Lehre<br />

und Forschung auf <strong>den</strong> Gebieten Geologie, Bo<strong>den</strong>kunde und Forstwirtschaft.<br />

Die in der Vergangenheit erzielten wissenschaftlichen Leistungen wer<strong>den</strong> am<br />

Beispiel der forstlichen Bo<strong>den</strong>kunde und Standortslehre aufgezeigt. Für <strong>den</strong><br />

Raum Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt hat sich eine Konzentration der<br />

Lehraktivitäten auf land- und forstwirtschaftlichem Gebiet mit <strong>den</strong> Schwerpunkten<br />

Forstwissenschaften in Dres<strong>den</strong>-Tharandt, Forstwirtschaft in Schwarzburg<br />

und Landwirtschaftswissenschaften in Halle vollzogen. Bei Reformen der<br />

forstlichen <strong>Aus</strong>bildung hat man neben der kurzfristigen Effizienz des Mitteleinsatzes<br />

auch die längerfristigen Folgen für <strong>den</strong> Stellenwert der Forstwirtschaft<br />

und die forstliche Tradition in Mitteldeutschland zu beachten. Die universitäre<br />

<strong>Aus</strong>bildung in Sachsen und die <strong>Aus</strong>bildung an der Fachhochschule für Forstwirtschaft<br />

in Thüringen haben sich bewährt und sollten beibehalten wer<strong>den</strong>. Anzustreben<br />

ist eine Koordinierung der gebietsbezogenen Forschung unter Einschluss<br />

der forstlichen Landesanstalten und die Finanzierung dieser Forschung<br />

durch die Länder. Die forstliche Lehre hat die engen Beziehungen zu anderen<br />

Umweltwissenschaften zu berücksichtigen. Das in Wissenschaft und Praxis<br />

noch verbreitete Streben nach "Selbständigkeit" führt in die Isolation und Bedeutungslosigkeit<br />

der Forstwirtschaft. Schon in der Vergangenheit wur<strong>den</strong> in<br />

Eisenach und Tharandt landwirtschaftliche Aspekte mit behandelt. Neben Wissen<br />

sind solche Werte zu vermitteln, die für die Arbeit in Wissenschaft und<br />

Forstwirtschaft unverzichtbar sind.<br />

1. Leistungen auf dem Gebiet der Bo<strong>den</strong>kunde und Standortslehre<br />

18. Jahrhundert<br />

Dem Bo<strong>den</strong> als wissenschaftlichem Objekt näherte man sich zunächst von Seiten<br />

der Geologie und Agrikulturchemie. Seit dem 18. Jahrhundert zwang die Sicherung<br />

der Holzlieferung für Bergwerke, Hüttenbetriebe und Werften zu<br />

Überlegungen in Richtung einer nachhaltigen Waldnutzung.<br />

Der bergbaubedingte Holzmangel in Sachsen veranlasste 1713 Oberberghauptmann<br />

H. C. v. Carlowitz (1645–1714) aus Freiberg /Sachsen in seiner „Sylvicultura<br />

oeconomica“ zu <strong>Aus</strong>führungen über Klima, Bo<strong>den</strong>, Standort und Humus<br />

sowie die Beziehungen zwischen Bo<strong>den</strong> und Waldwachstum. Dabei prägte er<br />

<strong>den</strong> Begriff der Nachhaltigkeit (eine nachhaltende Nutzung darf aus <strong>den</strong> <strong>Wäldern</strong><br />

nicht mehr Holz entnehmen als nachwächst).

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