Aus den thüringischen Wäldern - Deutscher Forstverein

§. 84.
Hinsichtlich der Hauerlöhne für die Nutzhölzer von Laubhölzern wird bestimmt:
Für jeden in Rechnung gestellten Kubikfuß Nutzholz erhalten die Holzhauer
3 Pf. Hauerlohn
Bei Nutzhölzern die nach Schocken verkauft werden, wird der Hauerlohn auch nach Schokken
berechnet. Es wird hierbei angenommen, daß der Kubikfuß von solchen Hölzern, die über 3
Fuß stark sind , mit 3 Pf. und der von solchen unter der eben genannten Dimension mit 4 Pf. bezahlt
wird. Sollte jedoch solches geringeres Nutzholz nur unter besonderen Schwierigkeiten geerntet
werden können, dann steht dem fürstlichen Forstamte die Befugniß zu, unter Heraussetzung der
Gründe das bestimmte Lohn von 3 oder 4 Pf. pro Kubikfuß entsprechend zu erhöhen. Für ein
Malter Nutz-holz wird 8 Sgr. Hauerlohn ohne Unterscheidung, ob das Aufmaltern durch den
Holzhauer bewirkt wurde, oder nicht, gezahlt.
Müssen von den als Bau- und Nutzholz ausgehaltenen Sortimenten einige als Feuerhölzer
nachträglich eingelegt werden, So sind die Hauerlöhne nur nach den für die letzteren festgestellten
Sätzen auszuzahlen.
§. 85.
Wenn die Getreidepreise während der Dauer der Arbeitszeit in einem Jahre sich so hoch erhalten
, daß der hiesige Scheffel Roggen durchschnittlich 2 Thlr. und mehr kostet, so haben die
Holzhauer eine angemessene Lohnerhöhung zu erwarten.
§. 86.
Von dem zu Keilholz und Druckbäumen abgegebenen Holze wird kein Hauerlohn gezahlt.
§. 87.
Für jedes Malter und Schock Wellen von den in §§. 81, 82, 83 und 84 erwähnten Sortimenten
wird 2 Sgr. Rückerlohn verabreicht, sofern die Hölzer nach desfalliger Anordnung gerückt
werden müssen.
Bei außergewöhnlichen Schwierigkeiten, wie sie besonders in einzelnen Wirthschaftsfiguren des
Jechaer- und Hachelbicher Forstes vorkommen, soll das Rückerlohn angemessen und selbst bis auf
das Doppelte erhöhet werden.