f+h fördern und heben 11/2023
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f+h fördern und heben 11/2023
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2884<br />
<strong>11</strong><br />
November <strong>2023</strong><br />
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TITEL<br />
Mit robotergestützten<br />
20 Lösungen durchstarten<br />
Sensoren: Die Augen <strong>und</strong><br />
24 Ohren der Intralogistik<br />
Der Greifer macht den<br />
32 Unterschied<br />
foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
Mit unseren Automations<strong>und</strong><br />
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EDITORIAL<br />
PERSONALNOTSTAND<br />
KOSTET VIEL GELD<br />
Etwa die Hälfte aller deutschen Unternehmen sieht sich<br />
durch den Fachkräftemangel in seiner Geschäftstätigkeit<br />
behindert. Aktuell sind zwei Millionen Stellen in Deutschland<br />
unbesetzt, weil qualifizierte <strong>und</strong> geeignete Bewerber<br />
fehlen. Eine Besserung ist nicht in Sicht. Die B<strong>und</strong>esagentur<br />
für Arbeit stuft für das vergangene Jahr 200 Berufe als<br />
Engpassberufe ein. Engpass bedeutet akuter Personalnotstand.<br />
Im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um 52 Berufe.<br />
Offene Stellen lassen sich in der Regel auch nicht von den<br />
derzeit Arbeitslosen besetzen, weil sie nicht die Qualifikation<br />
haben oder nicht nach einer Stelle in einem der<br />
Engpassberufe suchen. Der Personalmangel hemmt die<br />
Leistungsfähigkeit der deutschen Wirtschaft <strong>und</strong> er kostet<br />
Geld – viel Geld. 86 Milliarden Euro pro Jahr laut der<br />
Beratungsgesellschaft BCG. Wirtschaftliches Potenzial, das<br />
nicht gehoben werden kann, weil Arbeitskräfte auf allen<br />
Ebenen fehlen. Speditionen zum Beispiel haben zuletzt<br />
2.000 Fahrer ausgebildet, doch 30.000 sind in Ruhestand<br />
gegangen. Um dem Personalmangel entgegenzusteuern,<br />
müssen Arbeitskräfte aus- <strong>und</strong> weitergebildet <strong>und</strong> die<br />
Kinderbetreuung ausgebaut werden. Es braucht flexiblere<br />
Arbeitsbedingungen, neue digitale Arbeitsmodelle <strong>und</strong><br />
eine bessere Bezahlung. Nur mit Fachkräften aus dem<br />
Ausland, die zu uns nach Deutschland kommen wollen,<br />
weil man hier gut arbeitet <strong>und</strong> lebt, wird es gehen. Helfen<br />
würde ferner eine schnellere<br />
Rückkehr der Frauen aus der<br />
Teilzeit in die volle<br />
Erwerbstätigkeit.<br />
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Materialfluss<br />
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Flurförderzeuge<br />
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Maintenance <strong>und</strong> Industrie 4.0<br />
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Winfried Bauer<br />
– Chefredakteur –<br />
w.bauer@vfmz.de
INHALT<br />
EDITORIAL<br />
03 Personalnotstand kostet viel Geld<br />
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
06 F+H NACHGEFRAGT bei Thomas Bach<br />
„Die Lithium-Ionen-Technologie ist auch für KMU<br />
interessant“<br />
18 Staropramen digitalisiert Versandprozesse<br />
Scannen im Vorbeifahren<br />
13<br />
20 TITELSTORY Mit robotergestützten<br />
Automatisierungslösungen durchstarten<br />
Auf dem Weg zu Industrie 5.0<br />
23 Automatisierte Lösungen in Materialfluss <strong>und</strong> Lager<br />
Mit der Marktnachfrage angesichts des<br />
Arbeitskräftemangels Schritt halten<br />
26 Automatisierungslösungen schaffen Bedingungen<br />
für flexiblen, schnellen <strong>und</strong> sicheren Warenumschlag<br />
Perfekt eingerichtet<br />
30 Lagertechnik leistet wichtigen Beitrag zur<br />
Einhaltung des Lieferversprechens<br />
Von A bis Z alles gut untergebracht<br />
32 Vakuum-Schlauchheber JumboFlex bei<br />
Aliaxis Deutschland im Vielfacheinsatz<br />
Der Greifer macht den Unterschied<br />
40 Regelbare Netzteile machen Antriebslösungen in<br />
Materialfluss- <strong>und</strong> Lagersystemen energieeffizienter<br />
Kleiner Hebel, große Wirkung<br />
42 BLG: Lagerflächen <strong>und</strong> Dienstleistungen aus einer Hand<br />
„Logistik so einfach wie möglich gestalten“<br />
44 Lübecker Hafen-Gesellschaft <strong>und</strong> leogistics<br />
digitalisieren Prozesse<br />
In Etappen zum Ziel<br />
48 Digitale Highlights<br />
32<br />
30<br />
4 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
F+H EXTRA<br />
SONDERGERÄTE<br />
PERSPEKTIVEN<br />
12 Der neue CB70E Elektro-Gegengewichtsstapler von<br />
Combilift<br />
Hochbeweglich auch bei sperrigen Lasten<br />
13 Genkinger stellt Lösungskompetenz unter Beweis<br />
Keine Geräte von der Stange<br />
14 Front- <strong>und</strong> Seitenstapler FluX 30 von Hubtex<br />
Der wendige Handlings-Allro<strong>und</strong>er für außen <strong>und</strong><br />
innen<br />
16 LSV transportiert Blankstahl mit elektrisch<br />
angetriebenem Dimos-Plattformwagen<br />
Gemeinsam zur Lösung<br />
36<br />
24 Sensoren: Die Augen <strong>und</strong> Ohren der Intralogistik<br />
An der Schwelle zu einer neuen Ära<br />
46 Projektmanagement in Intralogistikprojekten – Teil V<br />
So werden auch komplexe Projekte ein Erfolg<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
36 F+H NACHGEFRAGT bei Christian Heid<br />
„Wir denken nicht in Komponenten, sondern in<br />
Systemen“<br />
50 F+H PERSÖNLICH Christoph Anding<br />
SERVICE<br />
51 Vorschau auf Heft <strong>f+h</strong> 12/<strong>2023</strong><br />
31 Impressum<br />
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„DIE LITHIUM-IONEN-TECHNOLOGIE<br />
IST AUCH FÜR KMU INTERESSANT“<br />
Eine der Antriebstechnologien für<br />
Flurförderzeuge ist die Lithium-Ionen-<br />
Technologie (Li-Ion), die sich im Laufe der<br />
vergangenen Jahre als eine effiziente <strong>und</strong><br />
zuverlässige Energiespeicherlösung erwiesen<br />
hat. Thomas Bach, R&D Manager der<br />
Clark Europe GmbH in Duisburg, gewährt<br />
Einblicke in die Produktstrategie des<br />
Flurförderzeug herstellers auf dem Gebiet der<br />
Li-Ion-Technologie.<br />
Im Jahr 2020 hat Clark mit der Umstellung auf Li-Ion-Fahrzeuge<br />
im Lagertechnikbereich begonnen. Wie ist diesbezüglich der<br />
aktuelle Stand?<br />
Thomas Bach: Wir haben in den vergangenen drei Jahren sukzessive<br />
unsere Produktpalette im Bereich der Lagertechnikfahrzeuge<br />
mit Lithium-Ionen-Technologie ausgebaut. Mittlerweile<br />
sind alle unsere Nieder- <strong>und</strong> Hochhubwagen entweder serienmäßig<br />
oder optional mit Lithium-Ionen-Batterie verfügbar.<br />
Aber auch im Bereich der Gegengewichtsstapler waren wir nicht<br />
untätig. Bei den 48-Volt-Elektrostaplern der Baureihen GEX <strong>und</strong><br />
GTX, das sind unsere Elektro-Drei- <strong>und</strong> -Vierradstapler mit<br />
Tragfähigkeiten von 1,6 bis zwei Tonnen, bieten wir seit Anfang<br />
des vergangenen Jahres ebenfalls optional die Li-Ion-Technologie<br />
an. In diesem Jahr folgten dann die 80-Volt-Elektro-Vierradstapler<br />
der Baureihen GEX20-30L <strong>und</strong> GEX40-50 mit Tragfähigkeiten<br />
von zwei bis fünf Tonnen. Auch diese Stapler sind nun<br />
wahlweise mit Lithium-Ionen- oder Blei-Säure-Batterie verfügbar.<br />
Somit haben wir jetzt eine komplette Elektrostaplerflotte<br />
mit Tragfähigkeiten von 1,6 bis fünf Tonnen im 48-Volt- <strong>und</strong><br />
80-Volt-Segment im Portfolio.<br />
6 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
F+H NACHGEFRAGT PRODUKTE UND SYSTEME <br />
Welche Argumente sprechen für die<br />
Lithium-Ionen-Technologie?<br />
Thomas Bach: Eine Li-Ion-Batterie kann im Gegensatz zu ihrem<br />
Pendant aus Blei-Säure jederzeit <strong>und</strong> innerhalb kurzer Zeit zwischengeladen<br />
werden, ohne Schädigung der Batterie oder Verkürzung<br />
der Lebensdauer. Dies prädestiniert Li-Ion-Flurförderzeuge<br />
zum Beispiel für den Mehrschichteinsatz, ohne dass ein<br />
Batteriewechsel erforderlich ist. Darüber hinaus hat die Batterie<br />
während des Betriebs eine konstante Spannung. Auch wenn die<br />
WAS HEUTE AN TONNAGE NOCH<br />
VERBRENNER IST, WOLLEN WIR<br />
IN ZUKUNFT MIT E-STAPLERN<br />
ABDECKEN<br />
Batterie zum Beispiel bereits zu 80 Prozent entladen ist, verfügt<br />
das Flurförderzeug noch über die volle Leistung. Die Lebensdauer<br />
der Li-Ion-Batterie ist mit 2.500 garantierten Ladezy klen<br />
mindestens doppelt so lang, je nach Anwendung unter Umständen<br />
ein Vielfaches länger, wie die Lebenszeit einer Blei-Säure-<br />
Batterie. Ein weiterer Aspekt, den man nicht vergessen darf:<br />
Sollte der Betreiber Leiharbeiter oder wechselndes Personal<br />
einsetzen, kommt die Wartungsfreiheit der Li-Ion-Batterien zum<br />
Tragen.<br />
In Ihren Flurförderzeugen setzen Sie die Lithium-Eisen-<br />
Phosphat-Technologie ein. Warum haben Sie sich für diese<br />
Technologie entschieden?<br />
Thomas Bach: Lithium-Eisen-Phosphat-Batterien gelten als<br />
sehr sicher. Bei der chemischen Reaktion wird innerhalb der<br />
Zellen kein Sauerstoff freigesetzt. Dadurch besteht weder die<br />
Gefahr der Selbstentzündung noch Explosion der Batterie. Fahr-<br />
zeuge mit diesen Batterien arbeiten bei niedrigen <strong>und</strong> hohen<br />
Umgebungstemperaturen zuverlässig <strong>und</strong> effizient. Außerdem<br />
enthalten sie zum Beispiel kein Kobalt, ein aus meiner Sicht<br />
problematischer Rohstoff.<br />
Elektrostaplern mit Lithium-Ionen-Technologie eilt der Ruf<br />
voraus, hochpreisig zu sein. Trifft das zu?<br />
Thomas Bach: Die Preise für Lithium-Ionen-Batterien sind in<br />
den vergangenen Jahren, hervorgerufen durch die gestiegene<br />
Nachfrage im Automobilbereich, gefallen. Was Flurförderzeuge<br />
mit Li-Ion-Technologie hochpreisig macht, sind die kostspieligen<br />
Extrafeatures, die einige Wettbewerber zusammen mit der<br />
Li-Ion-Technologie anbieten, um das obere K<strong>und</strong>ensegment<br />
anzusprechen. Wir verfolgen eine andere Strategie, die den Fokus<br />
auf kleine <strong>und</strong> mittelständische Unternehmen legt. Mit der<br />
GEX- <strong>und</strong> GTX-Baureihe setzt Clark auf bereits im Markt etablierte<br />
Flurförderzeuge.<br />
Lassen sich ältere Stapler auf Li-Ion-Batterie umrüsten?<br />
Thomas Bach: Durchaus. Wir bieten für unsere 48-Volt- <strong>und</strong><br />
80-Volt-Elektrostapler Li-Ion-Batterien als Retrofit-Kit an. Der<br />
Aufwand für eine Nachrüstung ist vom Baujahr des Staplers<br />
abhängig. Unter Umständen verfügen ältere Geräte nicht über<br />
die erforderliche Software. Der Umrüstaufwand, den unser<br />
Werkstattpersonal oder das Personal unserer Händler aufbringen<br />
muss, liegt dann ungefähr bei zwei St<strong>und</strong>en. Das Personal<br />
muss ein Software-Update bei den Controllern <strong>und</strong> beim Display<br />
durchführen. Zudem wird ein Zusatzkabelbaum gezogen,<br />
<strong>und</strong> dann kann die Lithium-Ionen-Batterie eingebaut werden.<br />
Bei neueren Geräten ist die Software schon aufgespielt, dann<br />
muss nur in den Einstellungen von Bleisäure auf Lithium-Ionen<br />
umgestellt werden. Der Zusatzkabelbaum wird gezogen, <strong>und</strong><br />
fertig. Zukünftige Modelle sind bereits komplett vorgerüstet, das<br />
heißt, es muss nur noch eine Umstellung in den Einstellungen<br />
des Gabelstaplers – eine Art Plug-and-play – vorgenommen<br />
werden mit einem Aufwand von maximal zehn Minuten.<br />
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PRODUKTE UND SYSTEME<br />
F+H NACHGEFRAGT<br />
02<br />
01<br />
03<br />
01 – 03 Das Portfolio an Li-Ion-Geräten erstreckt sich von<br />
Elektro-Niederhubwagen über Elektro-Hochhubwagen bis hin zu<br />
80-V-Elektro-Vierradstaplern mit Tragfähigkeiten bis zu fünf Tonnen<br />
Wie stellen Sie das Batteriemanagement bei der<br />
Lithium-Ionen-Technologie sicher?<br />
Thomas Bach: Unsere Li-Ion-Lösung besteht aus der Li-Ion-<br />
Batterie inklusive Batteriemanagementsystem <strong>und</strong> einem Hochfrequenzladegerät.<br />
Alle Batterien einschließlich der Batteriemanagementsysteme<br />
sind nach den aktuellen europäischen Sicherheitsstandards<br />
getestet <strong>und</strong> zertifiziert. Zudem arbeiten wir mit<br />
namhaften Batteriepartnern zusammen, die viel Erfahrung mit<br />
Lithium-Ionen-Batterien haben.<br />
Auch ein noch so gutes Produkt erreicht irgendwann sein<br />
Lebensende. Was passiert mit alten Li-Ion-Batterien?<br />
Thomas Bach: Diesbezüglich arbeiten wir mit Entsorgungsbetrieben<br />
zusammen, die sich auf das Recyclen von Lithium-<br />
Ionen-Batterien <strong>und</strong> die Wiederverwendung von Lithium spezialisiert<br />
haben. Wenn wir einen Batterierückläufer haben, informieren<br />
wir unseren Partner. Die Batterie wird dann sicher verpackt<br />
<strong>und</strong> zum Recyclingbetrieb transportiert. Der Recycler<br />
wiederum dokumentiert transparent, was mit der Batterie passiert<br />
<strong>und</strong> wie das Material letztendlich wiederverwertet wird.<br />
Clark-Händler aus Deutschland <strong>und</strong> Europa geben ihre alten<br />
Batterien an uns zurück. Jedoch ist es nicht immer sinnvoll eine<br />
Batterie aus dem Ausland, wieder nach Deutschland zu transportieren,<br />
da sich unsere Vertriebsregion über die komplette EMEA<br />
Region (Europa, den Nahen Osten <strong>und</strong> Afrika) erstreckt. In diesem<br />
Fall suchen wir gemeinsam mit dem Händler des jeweiligen<br />
Landes nach einem geeigneten Recyclingpartner, der nach unseren<br />
Standards recycelt. Wobei die Nachfrage nach Lithium-Ionen-<br />
Technologie im Nahen Osten <strong>und</strong> in Afrika zurzeit gering ist.<br />
Lassen Sie uns noch einen Blick in die Zukunft werfen. Was ist<br />
von Clark im Bereich der Lithium-Ionen-Technologie noch zu<br />
erwarten?<br />
Thomas Bach: Gr<strong>und</strong>sätzlich wollen wir unsere Produktpalette<br />
um weitere Fahrzeuge mit Lithium-Ionen-Technologie erweitern<br />
– vor allem im Segment der Gegengewichtsstapler. Das Ziel<br />
ist es, dass alles, was heute an Tonnage noch Verbrenner ist, in<br />
der Zukunft mit einem Elektrostapler beziehungsweise mit einem<br />
Lithium-Ionen-Stapler abgedeckt wird.<br />
Welchen Stellenwert genießt die Wasserstofftechnologie im<br />
Hause Clark?<br />
Thomas Bach: Zweifelsohne steht die Wasserstofftechnik in den<br />
Startlöchern. Jedoch hapert es noch an der Infrastruktur. Herausforderungen<br />
sehe ich bei der Herstellung <strong>und</strong> der Wasserstoffversorgung<br />
<strong>und</strong> -lagerung. Die Technologie ist noch nicht<br />
so weit ausgereift, als dass sie sich schon am Markt hätte etablieren<br />
können. Wir beobachten die Entwicklung der Wasserstofftechnik<br />
allerdings genau. Clark ist Mitglied im Normungsgremium,<br />
das heißt wir sind bei der Entwicklung der Standards für die<br />
Wasserstofftechnik von Anfang an mit dabei <strong>und</strong> können diese<br />
mitgestalten.<br />
Die Fragen stellte Winfried Bauer, Chefredakteur <strong>f+h</strong><br />
Fotos: Clark Europe<br />
www.clarkmheu.com<br />
8 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
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Als neues Regelwerk für die Sicherheit von Maschinen ist im Juli <strong>2023</strong> die EU-Maschinenverordnung im EU Amtsblatt veröffentlicht<br />
worden, die ab dem 20. Januar 2027 zwingend angewendet werden muss. In der Übergangszeit heißt es nun für<br />
Hersteller <strong>und</strong> Betreiber, sich gut vorzubereiten. Wer hierfür externe Unterstützung benötigt, sollte diese rechtzeitig anfordern,<br />
um im Januar 2027 komplett sicher mit der neuen Verordnung umgehen zu können.<br />
Bestens vertraut mit diesen Entwicklungen sind die Safety-Experten von<br />
Wieland Electric, darunter Marcus Scholle, Trainer für funktionale Sicherheit.<br />
Auf die Frage, was Hersteller <strong>und</strong> Betreiber heute schon tun können,<br />
antwortet der Experte: „Es ist ratsam, bereits jetzt den aktuellen CE-Prozess<br />
auf Konformität mit der neuen Maschinenverordnung zu überprüfen<br />
sowie die Vorlagen zur Risikobewertung im Hinblick auf Cybersecurity <strong>und</strong><br />
KI anzupassen. Zudem empfiehlt es sich, ein Konzept zur Bereitstellung<br />
digitaler Dokumentationen zu entwickeln <strong>und</strong> das Typenschild um eine<br />
E-Mail- <strong>und</strong> Internetadresse zu ergänzen.“ Weitere, ausführliche Informationen<br />
<strong>und</strong> hilfreiche Tipps vermittelt Wieland Electric im Rahmen einer<br />
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Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 25-jährigen<br />
Firmenjubiläum präsentiert der irische<br />
Gabelstaplerhersteller Combilift im Laufe des<br />
Jahres einige neue Staplermodelle. Ein Highlight<br />
ist der Combi-CB70E, der die ständig wachsende<br />
Palette an multidirektionalen Elektrostaplern<br />
des Herstellers ergänzt.<br />
Optional<br />
verfügbar ist<br />
der schwenkbare<br />
Auto Swivel<br />
Seat<br />
Der Combi-CB70E zeichnet sich durch eine hohe Leistung,<br />
Ergonomie <strong>und</strong> Produktivität aus. Ein weiteres<br />
Merkmal sind seine Abmaße: Er gilt am Markt als der<br />
„kürzeste“ Gegengewichtsstapler im Tragfähigkeitsbereich<br />
von sieben Tonnen. Dieses Merkmal sowie seine<br />
multidirektionalen Fähigkeiten ermöglichen den vielseitigen,<br />
platzsparenden Transport von langen <strong>und</strong> sperrigen Lasten.<br />
NUR DAS BESTE IST GUT GENUG<br />
Staplerfahrer verbringen mehrere St<strong>und</strong>en am Tag in ihrer Fahrerkabine<br />
<strong>und</strong> erwarten ein hohes Maß an Komfort <strong>und</strong> Sicherheit.<br />
Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> statten die Ingenieure von<br />
Combilift die neue Generation an Staplermodellen nur mit hochwertigen<br />
Komponenten aus. Die sich daraus ergebende Ergonomie<br />
schafft die Voraussetzungen für ein stressfreies Arbeiten<br />
innerhalb der Fahrerkabine.<br />
Die Fahrerkabine des Combi-CB70E ist geräumig. Die großflächige<br />
Verglasung bietet eine optimale R<strong>und</strong>umsicht. Für weiteren<br />
Komfort sorgen die neigbare Lenksäule sowie die hydraulische<br />
Lenkung <strong>und</strong> der Fahrersitz MSG65 von Grammer.<br />
Was den Combi-CB70E von vergleichbaren Gabelstaplern in<br />
diesem Segment unterscheidet, ist die Gasfederung der Fahrerkabine,<br />
in der Komponenten verbaut werden, wie sie sonst in<br />
großen Industriemaschinen mit Kabinenfederung zu finden sind.<br />
In Kombination mit der Superelastik-Bereifung sorgt diese Federung<br />
für eine sanfte Fahrt auch bei unebenen respektive nicht optimalen<br />
Bodenverhältnissen.<br />
Der neu entwickelte „Auto Swivel Seat“ wird als Option angeboten.<br />
Er wird automatisch aktiviert <strong>und</strong> schwenkt den Fahrersitz<br />
sowie die Armlehne um 15° nach rechts oder links, je nach der<br />
vom Fahrer gewählten Fahrtrichtung. Dies verringert die Belastung<br />
des Fahrers vor allem beim Rückwärtsfahren <strong>und</strong> erhöht so<br />
nicht nur den Komfort sondern auch die Sicherheit.<br />
Fotos: Combilift<br />
www.combilift.com<br />
12 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
SONDERGERÄTE<br />
F+H EXTRA<br />
GENKINGER STELLT LÖSUNGSKOMPETENZ UNTER BEWEIS<br />
KEINE GERÄTE VON DER STANGE<br />
Die Genkinger GmbH aus Münsingen hat sich über mehrere Jahrzehnte<br />
ein tiefgreifendes Know-how in Sachen Flurförderzeuge für spezielle<br />
Einsätze erarbeitet. Zwei aktuelle Sondergeräte stehen dabei beispielhaft<br />
für die Expertise des Herstellers von der schwäbischen Alb.<br />
Ein österreichischer Landmaschinen-Hersteller beauftragte<br />
das Unternehmen Genkinger mit der Entwicklung eines<br />
besonderen Schleppers. Der transportiert bei Wind, Regen<br />
<strong>und</strong> Schnee bis zu 15 Tonnen schwere landwirtschaftliche<br />
Geräte aus der Produktion zur Übergabestelle im Freigelände. Da<br />
eine Steigung <strong>und</strong> ein Gefälle von zwei Prozent über eine Strecke<br />
von r<strong>und</strong> 80 m zu bewältigen ist, erhielt der Schlepper zwei Aggregate<br />
mit einer Leistung von je 7,5 kW. Zum pendelnden Ausgleich<br />
von Unebenheiten <strong>und</strong> Schwankungen sind die beiden Aggregate<br />
per Herzbolzen verb<strong>und</strong>en. Damit wird stets die bestmögliche<br />
Traktion erreicht. Aufgr<strong>und</strong> der Steigung <strong>und</strong> potenzieller<br />
Eigendynamiken erhielt der Schlepper zudem starke<br />
Lastradbremsen.<br />
Die Genkinger-Maschine transportiert verschiedene Gerätetypen<br />
aus der Produktion, zum Beispiel Ladewagen, Ballenpressen<br />
oder Kreishäxler. Diese werden wahlweise<br />
mit Kugelkopf, Zugmaul oder über die<br />
Querachse aufgenommen. Per Knopfdruck<br />
kann der Fahrer von seinem Kabinenplatz<br />
01<br />
aus Schlepper <strong>und</strong> Last verbinden <strong>und</strong> am Lagerplatz im Freien<br />
wieder trennen. Dies ist möglich, da er aufgr<strong>und</strong> der großzügig<br />
geschnittenen Fenster eine gute Sicht auf die Last hat.<br />
Meistens fährt das Flurförderzeug in der warmen Halle. Beim<br />
Wechsel ins Freie können Temperaturunterschiede von bis zu<br />
20 °C auftreten. Beschlagene Scheiben können die Folge sein.<br />
Damit dem Fahrer stets eine gute Sicht hat, wurde am Dach der<br />
Kabine eine Lüftung installiert, mit der alle Scheiben von oben<br />
mit Warmluft belüftet werden.<br />
AUF DÜNNEN DECKEN DURCH ENGE<br />
HALLENTORE<br />
Im Rahmen eines Projekts für einen norddeutschen Hersteller<br />
von Dichtringen konnte das Genkinger-Team ebenfalls hilfreiche<br />
Dienste leisten. Konkret ging es um die Konzeption eines<br />
individuellen Werkzeugwechselwagens. Mit dessen<br />
Hilfe ließ sich in mehrfacher Hinsicht für eine<br />
Prozessverbesserung sorgen. Der Produktionsanlauf<br />
mit dem neuen Werkzeug <strong>und</strong> das Verbringen<br />
des vorherigen Werkzeugs zurück zum Lagerplatz<br />
wird nun zügiger <strong>und</strong> mit einer Person<br />
weniger ermöglicht. Der bisher notwendige Einweiser<br />
in engen Kurven <strong>und</strong> Hallentoren ist<br />
durch einen technischen Kniff entbehrlich: Der<br />
Werkzeugwechsler „verschlankt“ sich um entscheidende<br />
Zentimeter, indem die Plattform mit<br />
dem darauf geschraubten Werkzeug kurzzeitig schräg<br />
gestellt wird.<br />
Außerdem lässt sich die Position der Plattform für weitere<br />
Funktionen verändern:<br />
Senkrecht für die Beladung mit hängenden Dichtring-Werkzeugen<br />
in verschiedenen Größen sowie<br />
horizontal für die Übergabe der Werkzeuge an die Produktionsmaschine.<br />
Die Entwicklung des Geräts stand von vornherein unter einer<br />
wichtigen Prämisse: Das Gesamtgewicht des Fahrzeugs wurde<br />
durch eine geringe Bodenbelastung begrenzt. Dennoch ließen<br />
sich alle gewünschten Funktionen bis ins Detail umsetzen.<br />
Fotos: Genkinger<br />
www.genkinger.de<br />
01 Im März noch wurde der Schlepper auf der Messe Logimat<br />
vorgestellt, jetzt ist er im Einsatz in der Produktion eines<br />
Landmaschinen-Herstellers<br />
02<br />
02 Indem die Plattform mit dem darauf geschraubten Werkzeug<br />
kurzzeitig schräg gestellt wird, „verschlankt“ sich der Werkzeugwechsler<br />
<strong>und</strong> kann das Hallentor passieren<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> 13
FRONT- UND SEITENSTAPLER FLUX 30 VON HUBTEX<br />
DER WENDIGE HANDLINGS-ALLROUNDER<br />
FÜR AUSSEN UND INNEN<br />
Das Unternehmen Hubtex, Fulda, hat seinem Elektro-Mehrwege-<br />
Gegengewichtsstapler FluX ein Update verpasst. Die neue Gerätegeneration<br />
„FluX 30“ mit einer Tragfähigkeit von drei Tonnen überzeugt unter anderem<br />
durch die patentierte 360°-HX-Lenkung, die erstmalig in einem kompakten<br />
Drei-Rad-Fahrwerk verfügbar ist. Die Lenkung erlaubt fließende<br />
Fahrtrichtungswechsel von der Längs- in die Querfahrt, was den Transport<br />
von Langgut auch auf engstem Raum ermöglicht.<br />
14 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
SONDERGERÄTE F+H EXTRA<br />
01 Der FluX<br />
transportiert<br />
palettierte Ware<br />
wie ein Frontstapler<br />
02 Eine optimale<br />
R<strong>und</strong>umsicht<br />
erlaubt ein sicheres<br />
Lastenhandling<br />
Der FluX 30 deckt den kombinierten Paletten- <strong>und</strong> Langguttransport<br />
in einem Flurförderzeug ab. Durch diesen<br />
Mischeinsatz als Front- <strong>und</strong> Seitenstapler ist die Bau reihe<br />
FluX 30 prädestiniert für den Einsatz in Unternehmen, die<br />
regelmäßig Langgut handhaben müssen wie Maschinenbauer,<br />
Baustoffhändler oder verarbeitende Betriebe. Um die R<strong>und</strong>umsicht<br />
aus der Fahrerkabine auch auf die Last zu optimieren, hat der<br />
Hersteller die Fahrerkabine von der Seite in die Mitte des Flurförderzeugs<br />
versetzt. Unterstützt werden die verbesserten Sichtverhältnisse<br />
durch die kompakten Abmessungen des Staplers. Die<br />
Rahmenlänge wurde im Vergleich zum Vorgängermodell um etwa<br />
20 Prozent verkürzt. Diese Maßnahmen prädestinieren den FluX<br />
30 für Einsätze, bei denen herkömmliche Gabelstapler an ihre<br />
Grenzen gelangen. Die im Stapler verbauten Komponenten sind<br />
gut zugänglich, was im Falle von Serviceeinsätzen die Arbeit erleichtert.<br />
„Wir stellen sicher, dass Ersatzteile schnell verfügbar sind<br />
<strong>und</strong> unser Service immer zuverlässig bleibt. Die hohe Qualität unserer<br />
Produkte macht die störungsfreie Nutzung über einen langen<br />
Zeitraum möglich. Das ist immer unser Anspruch“, so Michael Röbig,<br />
Bereichsleitung Produktmanagement bei Hubtex.<br />
LEISTUNGSSTARK UND WENDIG<br />
Auch nach der Umstellung von einem Vier-Rad- auf ein Drei-<br />
Rad-Fahrwerk bleiben die gewohnten Features hinsichtlich Ergonomie<br />
<strong>und</strong> Bewegungsfreiheit erhalten. So verfügt auch der neue<br />
FluX über ein Speichenlenkrad <strong>und</strong> ein Joystick für eine anwenderfre<strong>und</strong>liche<br />
Bedienung sowie eine komfortable Fahrerkabine<br />
für Einsätze, die auch mal länger dauern können. Darüber hinaus<br />
wurde die patentierte HX-Lenkung so weiterentwickelt, dass sie<br />
nun auch bei allen Hubtex-Elektrostaplern mit Drei-Rad-Fahrwerk<br />
verfügbar ist. Die HX-Lenkung ermöglicht einen fließenden<br />
Lenkmodiwechsel <strong>und</strong> reduziert so den Bandagenverschleiß.<br />
Zeitaufwändige Rangiermanöver entfallen, was sich in optimierten<br />
Durchsatzzeiten bemerkbar macht. Vor allem beim Be- <strong>und</strong><br />
Entladen von Lkw kommt die Effizienzsteigerung zum Tragen.<br />
Der kompakte Mehrwegestapler ist aufgr<strong>und</strong> der Elastik-Bereifung,<br />
einer Maximalgeschwindigkeit von 12 km/h sowie einer<br />
Resttragfähigkeit von 1,5 Tonnen bis auf eine Höhe von 7,5 m gut<br />
geeignet für den kombinierten Innen- <strong>und</strong> Außeneinsatz im<br />
Lager – selbst dann, wenn schwere Holz- oder Metallpakete mal<br />
höher ein- <strong>und</strong> ausgelagert werden müssen.<br />
Fotos: Hubtex<br />
www.hubtex.com<br />
LANGGUT IST FÜR DEN FLUX 30<br />
KEINE HERAUSFORDERUNG<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> 15
F+H EXTRA<br />
SONDERGERÄTE<br />
LSV TRANSPORTIERT BLANKSTAHL MIT ELEKTRISCH<br />
ANGETRIEBENEM DIMOS-PLATTFORMWAGEN<br />
GEMEINSAM ZUR LÖSUNG<br />
Das Unternehmen Lech-Stahl Veredelung (LSV)<br />
zählt zu den Spezialisten für die Herstellung <strong>und</strong><br />
Veredelung von Blankstahl. Am Standort<br />
Meitingen übernehmen Plattformwagen des<br />
Maschinenbauers Dimos, Petersberg, den<br />
Transport von Werkstücken in unterschiedlichen<br />
Bearbeitungsstufen. Mit dem individuell<br />
entwickelten <strong>und</strong> elektrisch betriebenen<br />
Fahrzeug ließ sich die Nutzlast pro<br />
Transporteinheit von 30 auf 40 Tonnen erhöhen<br />
– ein Beispiel dafür, wie der Plattformwagen zu<br />
einem effizienteren Materialfluss beiträgt.<br />
Die Lech-Stahl Veredelung GmbH entstand im Jahr 2012<br />
als Zusammenschluss der traditionsreichen Blankstahlunternehmen<br />
Lech-Stahl Veredelung in Oberndorf <strong>und</strong><br />
der Stahlveredelung Landsberg. Beide Unternehmen<br />
verfügten über jahrzehntelange Erfahrung bei der Herstellung<br />
<strong>und</strong> Veredelung von Blankstahl. Zusätzlich zu den Produktionsstandorten<br />
in Landsberg <strong>und</strong> Oberndorf eröffnete man im Jahr<br />
2019 in Meitingen einen dritten Produktionsstandort. Hier wird<br />
auf einer Produktionsfläche von r<strong>und</strong> 10.000 m² Stahl in unterschiedlichen<br />
Veredelungs- <strong>und</strong> Anarbeitungsstufen gefertigt.<br />
VIELFÄLTIGES ANFORDERUNGSPROFIL<br />
Wichtig für LSV ist der werksinterne Transport: die Bereitstellung<br />
von Rohlingen <strong>und</strong> zu bearbeitenden Teilen in der Produktion<br />
sowie die Einlagerung fertiger Teile. Als Schnittstelle der Logistik<br />
zur Fertigung <strong>und</strong> umgekehrt dienen in Meitingen Unterfahrgestelle,<br />
die von Plattformwagen transportiert werden. Ursprünglich<br />
betrug die Nutzlast dieser Gestelle 30 Tonnen. Um den Materialfluss<br />
effizienter zu gestalten, wollte LSV die Last auf 40 Tonnen<br />
an<strong>heben</strong>, während die kompakten Abmessungen der Gestelle<br />
gleichbleiben sollten. Damit erhöhten sich die Anforderungen<br />
an die Plattformwagen. Es brauchte ein Flurförderzeug, das die<br />
Gestelle inklusive Nutzlast bei einer Unterfahrhöhe von 560 um<br />
100 mm an<strong>heben</strong> kann, um sie verfahren zu können.<br />
In Dimos fand LSV den geeigneten Technologiepartner für die<br />
Entwicklung eines Plattformwagens, der dieses Anforderungsprofil<br />
abdeckt. Der Maschinenbauer konstruiert seit 30 Jahren<br />
Flurförderzeuge nach den individuellen Ansprüchen der Betreiber<br />
<strong>und</strong> fertigt ausschließlich in Kleinserien. Dazu werden auf<br />
Seiten der Betreiber alle relevanten Personen in die Gerätekonzeption<br />
<strong>und</strong> -konstruktion eingeb<strong>und</strong>en. So auch beim Plattformwagen<br />
für LSV, wie Werksleiter Robert Sandner unterstreicht:<br />
„Dimos hat während des Projekts eng mit uns zusammengearbeitet<br />
<strong>und</strong> jedes Detail eingehend beleuchtet.“<br />
MODULARES KONZEPT ALS BASIS<br />
In die jeweilige Fahrzeugentwicklung fließt das über Jahrzehnte<br />
gewachsene technische Know-how von Dimos ein. Hohe Belastungen<br />
durch das Handling schwerer Güter federt der Maschinenbauer<br />
mit ausgereiften Komponenten <strong>und</strong> einer gut abgestimmten<br />
Konstruktion ab. „Wie bei all unseren Fahrzeugen basiert die<br />
Konstruktion des Plattformwagens auf einem modularen System.<br />
Damit können wir dem Betreiber Flexibilität <strong>und</strong> Servicefre<strong>und</strong>lichkeit<br />
bieten“, erklärt Pascal Schütz, Geschäftsführer von Dimos.<br />
Dem Wunsch von LVS nach einer energieeffizienten Lösung<br />
konnte der Flurförderzeughersteller mit einem elektrischen Antriebskonzept<br />
erfüllen: Aufgr<strong>und</strong> seines niedrigen Energieverbrauchs<br />
ist der Wartungsaufwand für den Plattformwagen gering.<br />
Hydrostatische Antriebe dagegen weisen aufgr<strong>und</strong> ihres niedri-<br />
16 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
SONDERGERÄTE<br />
F+H EXTRA<br />
gen Wirkungsgrads eine schwächere Energieausbeute auf. Da die<br />
elektrische Lösung ohne Emissionen auskommt, trägt sie zu einem<br />
angenehmeren Arbeitsumfeld bei.<br />
HUBSYSTEM IN FAHRZEUGRAHMEN INTEGRIERT<br />
Das Hubsystem befindet sich im Rahmen <strong>und</strong> nicht am Fahrwerk.<br />
Der Gr<strong>und</strong>: Wenn der Hub über das Fahrwerk umgesetzt<br />
wird, werden das Hubwerk <strong>und</strong> das Fahrwerk stark beansprucht,<br />
was mittelfristig zu Undichtigkeiten <strong>und</strong> Ausfällen führen kann.<br />
Da beide Systeme getrennt voneinander umgesetzt wurden, ist<br />
der Verschleiß am Fahrwerk geringer. Schütz: „Die Robustheit<br />
des Plattformwagens lässt sich nicht zuletzt auf unser Hubsystem<br />
zurückführen.“<br />
Höhere Lasten transportieren, Energie sparen <strong>und</strong> Standzeiten<br />
minimieren: Jedes dieser Ziele erreicht LSV mit seinen neuen<br />
Plattformwagen. Dieser Erfolg ist auf die Erfahrung von Dimos<br />
bei der Konstruktion individueller Flurförderzeuge zurückzuführen.<br />
Ebenso wichtig war jedoch die enge, anforderungsorientierte<br />
Zusammenarbeit zwischen dem Maschinenbauer <strong>und</strong> dem<br />
Anwender. Sandner: „Gemeinsam haben wir die bestmögliche<br />
Lösung für unsere Anforderungen entwickelt. Das Ergebnis sind<br />
effizientere Logistikprozesse.“<br />
Foto: Lech-Stahl Veredelung<br />
www.dimos-maschinenbau.de<br />
LANGE, SCHWERE<br />
UND SPERRIGE LASTEN<br />
ZUVERLÄSSIG UND<br />
SICHER BEWEGEN.<br />
www.hubtex.com<br />
„Wir schätzen HUBTEX sehr aufgr<strong>und</strong> der<br />
zuverlässigen Betriebszeiten, vor allem im<br />
hohen Nutzungsalter der Geräte.<br />
Das haben bereits die Mehrwege-Seitenstapler<br />
bewiesen, die bei uns zum Teil seit<br />
2005 im Einsatz waren.“<br />
Wie bewegen Sie lange Lasten?<br />
Sind Sie mit dieser Lösung zufrieden?<br />
Unsere K<strong>und</strong>en sind es.
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
STAROPRAMEN DIGITALISIERT VERSANDPROZESSE<br />
SCANNEN IM VORBEIFAHREN<br />
Das Unternehmen Staropramen, laut eigenen<br />
Angaben der zweitgrößte Bierhersteller in<br />
der Tschechischen Republik, hat mithilfe der<br />
Software ZetesMedea seine Abläufe im<br />
Versandbereich verbessert. Von der<br />
automatischen Prüfung der in den<br />
Palettenetiketten hinterlegten Informationen<br />
profitieren nicht nur die K<strong>und</strong>en, sondern<br />
auch das Personal der Brauerei.<br />
In der Vergangenheit mussten die Gabelstaplerfahrer die Fahrerkabine<br />
vor dem Laden der Paletten auf das Transportfahrzeug<br />
verlassen <strong>und</strong> die Etiketten manuell scannen. Eine Situation,<br />
die auch vor dem Hintergr<strong>und</strong> des Arbeitsschutzes nicht<br />
länger so Bestand haben sollte. Bei der Suche nach einem geeigneten<br />
Partner, der mithilfe einer automatischen Lösung für die<br />
Prüfung der Ladung unterstützen könnte, wurde man auf das Unternehmen<br />
Zetes aufmerksam. Im Portfolio des Unternehmens<br />
befindet sich mit ZetesMedea eine Lösung, die auf Basis der<br />
„ImageID Machine Vision“-Technologie die Anforderungen der<br />
Brauerei erfüllten.<br />
LADUNGSPRÜFUNG MIT IMAGE-ID<br />
Ohne anzuhalten, fährt der Gabelstapler durch das Hallentor, dabei<br />
werden alle Palettenetiketten analysiert <strong>und</strong> dekodiert. Die<br />
Lösung wurde in das vorhandene Warehouse-Management-System<br />
integriert. An jeder Verladerampe wurden 5-Megapixel-Kameras<br />
installiert. Mit dieser überprüft das System die Barcodeetiketten<br />
der Paletten, vergleicht diese mit den Versandinformationen,<br />
meldet Abweichungen <strong>und</strong> gibt dem Gabelstaplerfahrer<br />
über eine Ampel ein Signal zur Weiterverarbeitung. Außerdem<br />
MIT DER ANWENDUNG<br />
LÄSST SICH DER KOMPLETTE<br />
SCAN-PROZESS STEUERN<br />
nimmt die Kamera Bilder von jeder Palette, jedem Rollcontainer<br />
oder jeder Kiste auf <strong>und</strong> speichert diese in einer Bilddatenbank.<br />
Somit lassen sich die korrekte Verladung <strong>und</strong> der Versand nachweisen.<br />
Die Implementierung begann im Rahmen eines Pilotprojekts<br />
an zwei Verladerampen. Nachdem der Prozess ausgefeilt war,<br />
wurde das System auf alle fünf Verladerampen ausgeweitet. Jeder<br />
Bereich ist mit einer oder zwei Kameras zum Einlesen der Palettenetiketten<br />
ausgestattet. Auf jedem Gabelstapler befindet sich<br />
ein Fahrzeugterminal, auf dem die Fahrer überprüfen können,<br />
wie viele Paletten verladen werden sollen.<br />
18 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
Monitoranzeige<br />
im Fahrerhaus<br />
Zur Erfassung<br />
der Barcodeetiketten<br />
sind an<br />
den Verladerampen<br />
5-Megapixel-Kameras<br />
installiert<br />
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LIZZARD - Sehen & zielen!<br />
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Ladungsträgern<br />
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Laserschutzklasse 1M<br />
„Seit der Einführung von ZetesMedea zur Ladungsprüfung lassen<br />
sich Aufträge mit fast h<strong>und</strong>ertprozentiger Genauigkeit für die Abfertigung<br />
verarbeiten“, so Matouš Kos, Warehouse Logistics Assets<br />
Manager bei Pivovary Staropramen. „Wir ziehen in Erwägung, die<br />
Lösung auch in unseren weiteren Lagern zu nutzen <strong>und</strong> den Prozess<br />
weiter zu optimieren, indem wir die Dokumentation von Papierunterlagen<br />
auf das WMS am Fahrzeugterminal verlagern.“<br />
Mithilfe der Lösung können mehrere Staplerfahrer nun gleichzeitig<br />
einen Lkw beladen <strong>und</strong> in Echtzeit prüfen, was bereits verladen<br />
wurde. Das Risiko, dass ein Auftrag doppelt bearbeitet<br />
wird, entfällt dadurch. Ferner lässt sich das Lagerpersonal flexibler<br />
einsetzen <strong>und</strong> je nach täglichen Prioritäten anderen Aufgaben<br />
zuordnen.<br />
„Wir haben die Scan-Effizienz auf mehr als 99 Prozent verbessert.<br />
Darüber hinaus haben wir die Ladezeit pro Lkw verkürzt <strong>und</strong><br />
die Arbeitssicherheit erhöht“, fügt Kos hinzu.<br />
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Fotos: Staropramen<br />
www.zetes.com<br />
AUF EINEN BLICK<br />
Mithilfe der Lösung, basierend auf der Software Zetes-<br />
Medea Ladungsprüfung, „ImageID Machine Vision“-Technologie<br />
<strong>und</strong> Bilddatenprotokollierung in Echtzeit, ließen<br />
sich folgende Ergebnisse realisieren:<br />
Visueller Nachweis von Beladung <strong>und</strong> Zustand jeder<br />
Palette sowie<br />
Reduzierung der Versandfehler auf ein Minimum <strong>und</strong><br />
Verbesserung der K<strong>und</strong>enzufriedenheit.<br />
Einfach effizienter:<br />
MiniTec-Fertigungszellen<br />
Individualität <strong>und</strong> Standard sind kein Widerspruch mehr: Mit<br />
unseren neuen flexiblen Fertigungszellen lassen sich Ihre<br />
individuellen Automationsaufgaben in einer vorkonfigurierten<br />
Standardumgebung realisieren. Mit Robotern, Linearportalen,<br />
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www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> 19
MIT ROBOTERGESTÜTZTEN AUTOMATISIERUNGSLÖSUNGEN DURCHSTARTEN<br />
AUF DEM WEG ZU INDUSTRIE 5.0<br />
Robotik zum Kommissionieren ist der neue Standard.<br />
Aber was hat Industrie 4.0 damit zu tun? Und was ist<br />
eigentlich Industrie 5.0? Wir klären auf.<br />
20 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
TITELSTORY PRODUKTE UND SYSTEME <br />
Da hat man sich soeben erst an das Konstrukt der Industrie<br />
4.0 gewöhnt <strong>und</strong> schon stehen die nächsten Konzepte<br />
in den Startlöchern, denn wie sagt der Volksm<strong>und</strong> so<br />
schön: die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung.<br />
So ist auch heute schon gewiss, dass sich die Automatisierung,<br />
wie wir sie in der Gegenwart kennen, ändern wird. Dafür<br />
steht Industrie 5.0.<br />
Industrie 5.0 legt ihren Schwerpunkt mitnichten einzig <strong>und</strong> allein<br />
auf die Vernetzung von Mensch, Maschine <strong>und</strong> Produkten.<br />
Es geht nicht mehr ausschließlich um die Vernetzung mehrerer<br />
Elemente, sondern um die sinnvolle Nutzung der daraus entstehenden<br />
Synergien. Kurzum: Der Mensch steht im Mittelpunkt.<br />
Ein reine Vernetzung von Elementen wird keinerlei Rechnung getragen,<br />
wenn die Frage des „Warum?“ nicht beantwortet ist. Und<br />
diese Antwort liefert Industrie 5.0: Was kann die Technologie für<br />
den Menschen leisten? Wo kann sie ihn unterstützen?<br />
Diese Fragen stellen sich in diversen Branchen. Allen voran in<br />
der Logistik, in der der Fachkräftemangel in den Lager- <strong>und</strong> Logistikzentren<br />
zunehmend ein Problem ist. Doch auch, wenn hierzulande<br />
die vierte industrielle Revolution noch nicht einmal angekommen<br />
zu sein scheint, gibt es Unternehmen in etlichen<br />
Branchen, die sich bereits mit dem Nachfolger, der Industrie 5.0,<br />
auseinandersetzen.<br />
Automatisierung, wie Regalbediengeräte oder schienengeführte<br />
Transportsysteme, besitzen einen begrenzten Aktionsspielraum.<br />
Anders die mobilen Roboter. Sie kommen in nahezu jede Ecke<br />
des Materialfluss- <strong>und</strong> Kommissioniersystems – so auch die Skypod-Lagerroboter<br />
des Unternehmens Exotec, mit Stammsitz in<br />
Lille/Frankreich <strong>und</strong> deutscher Niederlassung in Landshut.<br />
In immer mehr Managementebenen setzt sich die Überzeugung<br />
durch, dass wettbewerbsfähige Lager ebenso wenig auf Roboter<br />
verzichten können wie auf ein modernes Warehouse-Management-<br />
oder Warenwirtschaftssystem. Ein Blick in die Jobbörsen<br />
aber zeigt eines ganz gewiss: Menschen sind in den Lagern<br />
nach wie vor unentbehrlich. Die Intralogistik hat die Diskussion<br />
um Fluch oder Segen der Robotik für sich damit beantwortet.<br />
… UND DAMIT IN EIN NEUES ZEITALTER<br />
Wie eingangs bereits erwähnt, ist das Nutzen der Synergien von<br />
Mensch <strong>und</strong> Maschine ein Merkmal von Industrie 5.0. Bezogen<br />
auf Roboter im Lager ersetzen diese den Menschen nicht, son-<br />
VON DER AUTOMATISIERUNG ZUR ROBOTIK …<br />
Robotiklösungen scheinen auf den ersten Blick vieles gemein zu<br />
haben mit konventionellen Automatisierungslösungen: Dennoch<br />
sind sie ihnen überlegen. Die klassischen Leistungsträger der<br />
01 Die Regalsysteme sind für eine Höhe von zwölf Metern konzipiert<br />
02 Die 65 cm breiten Skypod-Roboter klettern Regale bis zu zwölf<br />
Meter hoch <strong>und</strong> übernehmen dort Behälter mit einem Gewicht von bis<br />
zu 30 kg<br />
02<br />
01<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> 21
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
TITELSTORY<br />
03 An den ergonomischen Arbeitsplätzen werden die Behälter für die<br />
Mitarbeiter rückenschonend auf einer optimal berechneten Höhe<br />
präsentiert. Bücken <strong>und</strong> <strong>heben</strong> sind nicht notwendig<br />
04 Alle K<strong>und</strong>ensysteme weltweit werden 24/7/365 über das<br />
hausinterne Kontrollzentrum überwacht<br />
03<br />
04<br />
STATT ZU AUTOMATISIEREN,<br />
SOLLTEN UNTERNEHMEN DIREKT<br />
ROBOTISIEREN<br />
dern ganz im Gegenteil, arbeiten Hand in Hand mit ihm. Damit<br />
unterscheidet sich dieser Ansatz von der bisher üblichen Auffassung<br />
von Lagerautomatisierung.<br />
Mobile Roboter entbinden den Menschen zum einen von körperlich<br />
anstrengenden, monotonen Tätigkeiten. Und kreieren zugleich<br />
einen gewissen Komfort, denn sie bringen die Artikel direkt<br />
an die Stationen der Mitarbeiter („Goods to Person“-Ansatz).<br />
Gleichzeitig entstehen in Lagern mit Robotik neue, anspruchsvolle<br />
Tätigkeitsfelder für Menschen – etwa im Warehouse-Management<br />
oder im Bereich der Anlagen- <strong>und</strong> Systemwartung.<br />
Zum anderen sorgen mobile Roboter für mehr Arbeitssicherheit,<br />
weil Menschen durch sie nicht mehr in Bereichen tätig sein müssen,<br />
in denen in manuellen oder teilautomatisierten Lagern zum<br />
Beispiel Flurförderzeuge <strong>und</strong> stationäre Fördersysteme die Wege<br />
kreuzen <strong>und</strong> potenzielle Sicherheitsrisiken sein können.<br />
Neben der Tatsache, dass man dem Fachkräftemangel den<br />
Kampf ansagt <strong>und</strong> die Arbeitsplätze wieder reizvoller gestaltet,<br />
lassen sich mithilfe von umher sausenden Robotern im Lager jedoch<br />
noch weitere Potenziale erschließen.<br />
IN PEAK-ZEITEN JEDERZEIT FLEXIBEL<br />
Beim Skalieren beweisen robotergestützte Kommissioniersysteme<br />
à la Exotec ebenfalls ihre Vorzüge. In Zeiten, in denen viel<br />
über die Resilienz von Lieferketten geredet wird, weisen Robotikkonzepte<br />
neue Wege, sich auf schwankende Auftragslagen einzustellen.<br />
Zu Peak-Zeiten setzt der Betreiber eine größere Anzahl<br />
von Robotern in der Lagerhalle ein <strong>und</strong> zieht sie anschließend<br />
wieder aus dem Verkehr. Das Ganze funktioniert bei Exotec über<br />
ein Mietroboter-Modell. In Zeiten von saisonalen Peaks federn<br />
Roboter die fehlende Arbeitskraft spielend leicht ab.<br />
Der Ausbau von Lagerkapazitäten geht in einem robotergestützten<br />
Kommissioniersystem ohne Systemunterbrechung vonstatten.<br />
Während in dem einen Bereich des Lagers eine neue Regalreihe<br />
errichtet wird, an dem schon bald die Skypod-Roboter<br />
rauf- <strong>und</strong> runterklettern, läuft im restlichen Lager der Betrieb<br />
normal weiter. Ergänzend hat der Hersteller die Skypath-Fördertechnik<br />
im Programm: Per „Plug & Play“ lassen sich die vorverkabelten<br />
Module (Geraden, Kurven, Transfertische) zusammenstecken.<br />
Das geht fix: Laut den Angaben des Unternehmens sind<br />
500 m Förderbänder in 200 St<strong>und</strong>en installiert.<br />
WARTUNG MINIMALISTISCH GEDACHT UND<br />
ENERGIEEFFIZIENTE SCHNELLIGKEIT<br />
Da wie in einer Robotiklösung von Exotec die einzig beweglichen<br />
Elemente die Roboter selbst sind, reduziert sich die Systemwartung<br />
auf ein Minimum. Im Falle eines Fehlers an einem Roboter<br />
übernimmt ein Techniker unmittelbar die Behebung der Störung<br />
ohne Systemunterbrechung. Denn der Auftrag wird sofort einem<br />
anderen Lagerroboter übertragen. Und schon flitzt er los! Apropos,<br />
flitzen: Im Rahmen der Industrie 5.0 sind energieeffiziente<br />
Technologien gefragt. Batteriebetriebene, energieeffizient arbeitende<br />
Roboter wie ein Skypod, bei dem jede Bewegung produktiv<br />
ist, sind gegenüber traditionellen Lösungen im Vorteil. Denn zum<br />
Beispiel beim Herunterklettern der Regale oder Abbremsen am<br />
Boden arbeitet ein Skypod mit Rekuperation.<br />
LAGERROBOTIK: SCHNELL, FLEXIBEL,<br />
MITARBEITERFREUNDLICH<br />
Sowohl im Hinblick auf Anforderungen der Industrie 4.0 wie Industrie<br />
5.0 werden einige Branchen mit einem roboterbasierten<br />
Kommissioniersystem zukunftssicher. Unternehmen aus Industrie,<br />
E-Commerce, Einzel-, Groß- <strong>und</strong> Online-Lebensmittelhandel<br />
profitieren von hoher Lagerdichte, Skalierbarkeit <strong>und</strong> Flexibilität.<br />
Die Merkmale der Industrie-4.0-konformen Automatisierung –<br />
kosteneffiziente Leistungsverbesserung <strong>und</strong> geringere Fehlerquote<br />
– bringt die Robotisierung gleich mit <strong>und</strong> darüber hinaus<br />
den Ansatz von Industrie 5.0.<br />
Die Exotec-Lösung bietet alle Komponenten, die modernes<br />
Fulfillment erfordert. Die leichten Skypod-Roboter können bis zu<br />
30 kg schwere Behälter aus den Regalen holen oder dort einlagern<br />
<strong>und</strong> bis zu zwölf Meter hoch klettern.<br />
Das Skypod-System hilft Unternehmen, sofort nach der Implementierung<br />
ohne aufwändige Verkabelung mit „Plug & Play“-<br />
Technologie, dem Ansatz von Industrie 5.0 gerecht zu werden. So<br />
nimmt es den Mitarbeitern monotone, schwere Tätigkeiten ab<br />
<strong>und</strong> eröffnet ihnen anspruchsvollere Aufgaben. Ebenso senkt das<br />
System den Energieverbrauch, da die kleinen, leichten Roboter<br />
nur wenig Strom verbrauchen. Mit datengestützten Funktionen<br />
wie vorausschauender Wartung trägt eine Robotik-Lösung zudem<br />
zu verbesserter Resilienz bei.<br />
Fotos: Exotec<br />
www.exotec.com/de<br />
22 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
<br />
AUTOMATISIERTE LÖSUNGEN IN MATERIALFLUSS UND LAGER<br />
MIT DER MARKTNACHFRAGE ANGESICHTS DES<br />
ARBEITSKRÄFTEMANGELS SCHRITT HALTEN<br />
Eine der Herausforderungen der Zeit ist der<br />
Arbeitskräftemangel. Mit der Automatisierung<br />
der Prozesse in Materialfluss <strong>und</strong> Lager lässt sich<br />
darauf reagieren.<br />
Der Arbeitskräftemangel ist eine der drängendsten Herausforderungen,<br />
mit denen sich die Lagerbetreiber in<br />
Europa konfrontiert sehen. Auf dem kompletten Kontinent<br />
ist in den vergangenen Monaten die Verfügbarkeit<br />
von Arbeitskräften in allen Branchen zurückgegangen, wobei der<br />
Lager- <strong>und</strong> Logistiksektor zu den am stärksten betroffenen Branchen<br />
gehört.<br />
Für Führungskräfte in Lager- <strong>und</strong> Logistikzentren gehört es<br />
mittlerweile zum Alltag, sich nicht nur zu Peak-Zeiten, hervorgerufen<br />
zum Beispiel durch Aktionstage im Einzelhandel, mit Personalangelegenheiten<br />
auseinanderzusetzen – vom Erhalt der<br />
Leistungsfähigkeit der älteren Kollegen bis hin zur Gewinnung,<br />
Schulung <strong>und</strong> Bindung der richtigen Talente. Generell erhöht die<br />
allgemeine Beliebtheit der digitalen Vertriebskanäle den Leistungsduck<br />
auf das Lagerpersonal das ganze Jahr über, was zu einer<br />
Situation führen kann, in der sich die Nachfrage an jedem Tag<br />
oder in jeder Woche verändert. Verschärft wird diese Situation<br />
noch durch die K<strong>und</strong>enerwartung die bestellten Artikel bereits<br />
am nächsten oder gleichen Tag in Händen zu halten. Um die<br />
K<strong>und</strong>en nicht zu enttäuschen, haben sich viele Unternehmen daher<br />
in kleinere, dezentrale Lager investiert – was aufgr<strong>und</strong> der begrenzten<br />
Flächen in den urbanen Räumen wiederum eigene Herausforderungen<br />
mit sich bringt.<br />
Viele automatisierte Lösungen, die zur Befriedigung der steigenden<br />
Nachfrage nach schneller Auftragsabwicklung eingesetzt<br />
werden, lassen sich auch dazu nutzen, Lücken in der Personaldecke<br />
zu schließen. Wenn Arbeitskräfte knapp sind, besteht ein größerer<br />
Bedarf nach Technologien, die das Personal von monotonen<br />
oder repetitiven Aufgaben entlasten. Nur so lässt sich die<br />
Nachfrage der K<strong>und</strong>schaft befriedigen <strong>und</strong> gleichzeitig eine<br />
Überlastung der Belegschaft vermeiden.<br />
Automatisierte Sortieranlagen ermöglichen zum Beispiel die<br />
zuvor genannten Aspekte zu erfüllen. Die Sortiertechnologie bietet<br />
Lösungen zur Steigerung der Effizienz für eine Vielzahl von<br />
Arbeitsabläufen, von der Auftragskonsolidierung <strong>und</strong> -weiterleitung<br />
bis hin zu Retouren <strong>und</strong> Versand.<br />
Autonome mobile Roboter (AMR) sind an dieser Stelle ebenfalls<br />
zu nennen. In Abläufe integriert lässt sich das Personal, das<br />
die Paletten vorher mit manuellen Flurförderzeugen umgeschlagen<br />
hat, für andere Aufgaben einsetzen. Unter Umständen müssen<br />
die Mitarbeiter für diese Tätigkeiten zunächst geschult werden.<br />
Die dadurch erfahrene Wertschätzung kann der Loyalität gegenüber<br />
dem Arbeitgeber zugutekommen.<br />
Autor: Keith Fisher, Präsident der Sparte Warehouse Automation, Honeywell<br />
Foto: Honeywell<br />
LAGERAUTOMATISIERUNG IST<br />
JETZT UNERLÄSSLICH<br />
sps.honeywell.com/us/en/products/automation<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> 23
SENSOREN: DIE AUGEN UND OHREN DER INTRALOGISTIK<br />
AN DER SCHWELLE ZU EINER<br />
NEUEN ÄRA<br />
Es rattert <strong>und</strong> klappert. Regale ragen bis zum<br />
Hallendach. Enge Gänge müssen überw<strong>und</strong>en<br />
werden, Gitterboxen werden in mehr als zehn<br />
Meter Höhe eingelagert <strong>und</strong> ständig bewegen<br />
sich Waren mithilfe von Flurförderzeugen durch<br />
die Hallen. Eine hektische Betriebsamkeit ist<br />
kennzeichnend für viele Lager. Nicht zu<br />
vergessen: die mitunter unübersichtliche <strong>und</strong> vor<br />
allem unberechenbare Umgebung. Daher ist das<br />
Lager eine gute Gr<strong>und</strong>lage für autonomes<br />
maschinelles Handeln.<br />
Man muss Augen <strong>und</strong> Ohren offenhalten <strong>und</strong> hellwach<br />
sein, um sich in der Lagerumgebung zurechtzufinden.<br />
Das gilt nicht nur für Personen, sondern auch<br />
für automatisierte Systeme. Das Unternehmen<br />
Dematic setzt daher Sensortechnik ein: Fahrerlose Transportfahrzeuge<br />
(FTF) können immer besser registrieren, was um sie<br />
herum passiert <strong>und</strong> in kürzester Zeit selbstbestimmte Entscheidungen<br />
treffen. Dafür sind Sensoren unverzichtbar. „Im Lager der<br />
Zukunft dreht sich alles um Sensoren“, so Alexander Billiet, Manager<br />
Solution Design Technical Engineering bei Kion Group. „Sensoren<br />
sind die Augen <strong>und</strong> Ohren der autonomen Intralogistik.“<br />
Mit Sensoren können Flurförderzeuge, Roboter <strong>und</strong> andere<br />
Maschinen wahrnehmen, was um sie herum passiert <strong>und</strong> auf<br />
Veränderungen in dieser Umgebung reagieren. Sensoren sind daher<br />
eine Gr<strong>und</strong>voraussetzung dafür, dass mehrere Anlagen <strong>und</strong><br />
Fahrzeuge gleichzeitig in einer Halle agieren können.<br />
AUF DEM WEG ZU „ECHTER“<br />
MENSCH-MASCHINE-KOLLABORATION<br />
Dies ist vor allem für den Mischbetrieb von Mensch <strong>und</strong> Maschine<br />
wichtig. Bislang ist es eher eine Form der Koexistenz: Mensch<br />
<strong>und</strong> Maschine sind vielfach räumlich <strong>und</strong> zeitlich voneinander<br />
getrennt. Das soll sich in Zukunft ändern – durch (noch) bessere<br />
Sensorik können Systeme eine echte Mensch-Maschine-Kollaboration<br />
ermöglichen. Laut Billiet kann das Potenzial einer solchen<br />
„echten“ Zusammenarbeit gar nicht hoch genug eingeschätzt<br />
werden. Mensch <strong>und</strong> Maschine könnten sich gegenseitig<br />
in den Prozessen ergänzen. Das macht das Lager effizienter <strong>und</strong><br />
sicherer. Billiet: „Wir können mit Sensoren die Sicherheit erhöhen,<br />
ohne Produktivitätseinbußen hinnehmen zu müssen.<br />
Mensch <strong>und</strong> Maschine können ihre jeweiligen Aufgaben erledigen,<br />
ohne sich gegenseitig zu behindern. Der Roboter ist sich der<br />
Bewegungen des Menschen bewusst <strong>und</strong> nimmt entsprechend<br />
Rücksicht.“<br />
Und die Sensoren sind immer fortschrittlicher geworden. Stereokameras<br />
ermöglichen eine dreidimensionale Bildverarbeitung<br />
<strong>und</strong> erzeugen für jeden Bildpunkt einen Tiefen- oder Entfernungswert.<br />
So können FTF den Raum genau wahrnehmen. Auch<br />
die Abtastraten, das heißt die Häufigkeit, mit der ein Sensor Werte<br />
liefert, sind heute schon auf einem hohen Niveau. Doch es<br />
reicht nicht aus, dass Sensoren mehr Daten in höherer Frequenz<br />
<strong>und</strong> Qualität liefern, die Daten müssen auch verarbeitet werden.<br />
Hier kommen die Softwarelösungen von Dematic ins Spiel.<br />
Lagerhäuser sind heute in hohem Maße miteinander vernetzt.<br />
Mit 5G lassen sich die Daten in Echtzeit analysieren <strong>und</strong> auswer-<br />
24 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PERSPEKTIVEN<br />
<br />
WAS ERWARTET DEN EUROPÄISCHEN<br />
LEBENSMITTELEINZELHANDEL?<br />
Das Unternehmen Dematic lädt K<strong>und</strong>en, Branchenexperten <strong>und</strong> Fachleute<br />
zur kommenden Hybrid-Veranstaltung „Was erwartet den europäischen<br />
Lebensmitteleinzelhandel?“ am Donnerstag, den 26. Oktober, in den<br />
Hauptsitz von Dematic UK in Adderbury ein. Das Hauptaugenmerk der<br />
Veranstaltung, die um 10:00 Uhr MEZ beginnt, liegt auf Automatisierungstechnologien<br />
<strong>und</strong> darauf, wie diese einen wichtigen Beitrag dazu leisten<br />
können, dass der Lebensmittelhandel aber auch die Lebensmittel- <strong>und</strong> Getränkeindustrie die Trends <strong>und</strong> Herausforderungen<br />
von morgen meistern können. Der Lebensmittelaktivist Tristram Stuart ist der Hauptgastredner.<br />
Sowohl die Teilnehmer vor Ort als auch die Online-Teilnehmer erhalten eine virtuelle Führung durch die automatisierten<br />
Anlagen einer großen europäischen Supermarktkette. Die kostenlose Veranstaltung wird live im Internet übertragen.<br />
Mit dieser EMEA-weiten Veranstaltung bietet das Unternehmen einen Rahmen, um Trends, Herausforderungen <strong>und</strong><br />
Möglichkeiten zur Bewältigung der Zukunft zu diskutieren <strong>und</strong> sich über Lösungen zu informieren, die Dematic in den<br />
jeweiligen Branchen an anderen globalen Standorten realisiert hat.<br />
Alle Präsentationen werden in englischer Sprache gehalten, wobei mehrere Simultanübersetzungen – unter anderem<br />
Deutsch – angeboten werden. Obwohl die Veranstaltung kostenlos ist, ist die Teilnehmerzahl begrenzt. Teilnehmer, die online<br />
dabei sind, können während der Präsentationen Live-Support von Dematic-Experten erhalten. Personen, die an der Hybrid-<br />
Veranstaltung teilnehmen möchten, müssen sich im Voraus bei Dematic anmelden. Anmeldeschluss ist der 24. Oktober.<br />
Das Online-Anmeldeformular <strong>und</strong> das Programm können unter folgender Adresse eingesehen werden:<br />
bit.ly/Hybrid-Event-DE<br />
Quelle: Dematic<br />
ten. Daten aus verschiedenen Fahrzeugen, Wearables<br />
<strong>und</strong> Infrastrukturen werden zusammengeführt <strong>und</strong> in<br />
die Cloud migriert. Das gibt Unternehmen die Möglichkeit,<br />
neuronale Netze auf den Sensordaten zu<br />
trainieren. Konkret werden dem System während des<br />
„Labelling“-Prozesses unzählige Fotos eines Objekts<br />
gezeigt – aus verschiedenen Richtungen, Perspektiven<br />
<strong>und</strong> in unterschiedlichen Qualitätsstufen <strong>und</strong><br />
Lichtverhältnissen. Dies wird so lange wiederholt, bis<br />
das System das Objekt selbst erkennen kann <strong>und</strong> zum<br />
Beispiel weiß: Das ist ein Gabelstapler. Oder: Das ist eine<br />
Palette. Diese Trainingsphase ist zeitaufwändig, aber ein<br />
unverzichtbarer Schlüssel zur autonomen Interaktion zwischen<br />
Mensch <strong>und</strong> Maschine.<br />
GRÖSSER ALS DIE SUMME DER EINZELTEILE<br />
ALEXANDER BILLIET, MANAGER<br />
SOLUTION DESIGN TECHNICAL<br />
ENGINEERING, KION GROUP<br />
Im Lager der Zukunft dreht sich<br />
alles um Sensoren<br />
Das Zusammenspiel von künstlicher Intelligenz (KI), Cloud-Technologie<br />
<strong>und</strong> Sensorik schafft etwas Neues, das größer ist als die<br />
Summe der Einzelteile. Unterm Strich soll dies eines Tages zum<br />
„maschinellen Sehen“ führen. „Das würde bedeuten, dass die<br />
Technologie selbstständig Entscheidungen treffen kann“, erklärt<br />
Billiet, fügt aber hinzu: „Im Moment sind wir noch nicht so weit.“<br />
Dennoch bewegen sich FTF mithilfe von Bildverarbeitung<br />
durch das Lager, während die zertifizierten Laserscanner in entscheidenden<br />
Momenten das letzte Wort haben <strong>und</strong> Kollisionen<br />
verhindern. Diese hybriden Systeme sind in den heutigen Lagern<br />
bereits vorhanden.<br />
Während automatisierte Prozesse unbedingt eine saubere <strong>und</strong><br />
übersichtliche Lagerumgebung benötigen, kann das Lager der<br />
Zukunft dynamisch <strong>und</strong> unübersichtlich sein. Wenn es nach<br />
Billiet geht, werden autonome Fahrzeuge mithilfe von Sensoren,<br />
Cloud-Technologie <strong>und</strong> KI schon bald ihren eigenen Weg in dieser<br />
anspruchsvollen Umgebung finden. Doch Billiet ist überzeugt,<br />
dass es ohne uns nicht gehen wird: „Der Mensch wird auch<br />
in der Intralogistik von morgen unverzichtbar sein.“<br />
Fotos: Dematic<br />
www.dematic.com<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> 25
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
AUTOMATISIERUNGSLÖSUNGEN SCHAFFEN BEDINGUNGEN FÜR<br />
FLEXIBLEN, SCHNELLEN UND SICHEREN WARENUMSCHLAG<br />
PERFEKT EINGERICHTET<br />
Es geht nichts über ein gemütliches Zuhause.<br />
Alles, was es dazu braucht, finden K<strong>und</strong>en in<br />
Norwegen bei Bohus. Von Deko- <strong>und</strong><br />
Gebrauchsartikeln über Sofas, Stühle <strong>und</strong> Tische<br />
bis hin zu Schränken <strong>und</strong> Sideboards: Die<br />
führende Möbel- <strong>und</strong> Inneneinrichtungskette<br />
des skandinavischen Landes bietet in 60 Filialen<br />
<strong>und</strong> einem Online-Shop die perfekte Einrichtung<br />
für jeden Raum. Perfekt eingerichtet ist auch das<br />
neue Bohus-Zentrallager. Mit zahlreichen<br />
Automatisierungslösungen hat das<br />
Unternehmen Jungheinrich die Bedingungen für<br />
einen flexiblen, schnellen <strong>und</strong> sicheren<br />
Warenumschlag geschaffen.<br />
Was gibt es Schöneres, als durch ein hübsch dekoriertes<br />
Einrichtungshaus zu bummeln <strong>und</strong> die eine<br />
oder andere Kleinigkeit für das eigene Zuhause in<br />
den Einkaufswagen zu packen? Oder doch gleich<br />
das hübsche Sofa am Counter bestellen? Wer es bequemer mag,<br />
klickt sich durch den Online-Shop <strong>und</strong> füllt den Warenkorb mit<br />
allerlei Dekoartikeln oder auch einem neuen Schlafzimmerschrank.<br />
Ein Gute-Laune-Killer im Laden <strong>und</strong> auch virtuell ist die<br />
Meldung „derzeit nicht lieferbar“. Auch die Lieferung eines falschen<br />
oder defekten Artikels schafft Unmut. All das ist den Einrichtungsspezialisten<br />
der norwegischen Möbel- <strong>und</strong> Inneneinrichtungskette<br />
Bohus bewusst <strong>und</strong> sie stellen sich mit innovativen<br />
IT- <strong>und</strong> Netzwerklösungen sowie zukunftsweisender Intralogistik<br />
auf die gewachsenen Ansprüche ihrer K<strong>und</strong>schaft ein. „Seit<br />
sich der Onlinehandel während der Corona-Pandemie in der<br />
breiten Bevölkerung zu einer immer beliebteren Art des Einkaufens<br />
entwickelt hat, erwarten K<strong>und</strong>en einen 24-St<strong>und</strong>en-Versand“,<br />
erklärt Hakon Bredde-Prytz, Geschäftsführer von Bohus<br />
Logistik. „Sie nehmen dabei nicht andere Möbelhändler als Maßstab,<br />
sondern vergleichen uns mit Onlinehändlern, die das mit<br />
anderen Waren hinbekommen.“ Allerdings steht Bohus vor der<br />
Herausforderung, dass zerbrechliche kleine Artikel sowie große<br />
26 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
<br />
HAKON BREDDE-PRYTZ,<br />
GESCHÄFTSFÜHRER BOHUS<br />
LOGISTIKK AS<br />
Hohe Performance, mehr Sicherheit<br />
<strong>und</strong> eine verbesserte Lieferfähigkeit –<br />
unser Mut zur Automatisierung wird<br />
täglich belohnt<br />
<strong>und</strong> schwere Möbel sicher, schnell <strong>und</strong> zu vernünftigen Preisen<br />
zum K<strong>und</strong>en gelangen müssen. „Norwegen ist in Relation zur<br />
Einwohnerzahl ein großes Land. Das wirkt sich auf die Transportkosten<br />
aus“, so Bredde-Prytz: „Um die Kosten vertretbar zu<br />
halten <strong>und</strong> über unser ganzes Warenangebot hinweg einen effizienten<br />
Warenfluss sicherzustellen, haben wir uns dafür entschieden,<br />
in ein modernes Zentrallager zu investieren.“<br />
BOHUS GEHT AUF PARTNERSUCHE<br />
Auf einer Hausmesse von Jungheinrich in Norwegen schaut sich<br />
Bredde-Prytz verschiedene Lagerlösungen an: „Wir wollten eine<br />
speziell für unsere Anforderungen passende Lösung, hatten aber<br />
keinerlei Erfahrung. Uns war klar, dass wir für dieses Projekt einen<br />
starken Partner an unserer Seite brauchen, der uns unsere<br />
Möglichkeiten aufzeigt, während der Umsetzung des Projekts an<br />
unserer Seite ist <strong>und</strong> auch später einen guten Service bietet.“<br />
Bei einem Treffen im ehemaligen Bohus-Lager erklärt Bredde-<br />
Prytz dem Leiter der Systemabteilung von Jungheinrich in Norwegen,<br />
Jens Gjerlaug, worauf es in einem Lager für Möbel <strong>und</strong><br />
Einrichtungsgegenstände ankommt. „Im Fokus der Planung<br />
stand die Vielzahl <strong>und</strong> Unterschiedlichkeit unserer Waren“, so<br />
Bredde-Prytz. „Zur sicheren <strong>und</strong> effizienten Handhabung brauchen<br />
wir dafür unterschiedliche Ladehilfsmittel.“ Außerdem<br />
wünscht sich Bohus eine größere Lagerkapazität <strong>und</strong> macht es<br />
gleichzeitig zur Voraussetzung, dass das schon vorhandene ERP<strong>und</strong><br />
Lagerverwaltungssystem in die Lösung eingeb<strong>und</strong>en ist. Herausforderungen,<br />
denen sich Gjerlaug mit seinem Team stellt.<br />
WELCHES LAGER DARF ES SEIN?<br />
„Wir haben zunächst die verschiedenen Möglichkeiten vorgestellt<br />
<strong>und</strong> deren Vor- <strong>und</strong> Nachteile aufgezeigt“, erklärt Gjerlaug.<br />
„Für uns von Jungheinrich steht immer die beste Lösung für den<br />
K<strong>und</strong>en im Fokus. Ob diese manuell, teilautomatisiert oder automatisiert<br />
ist, macht für uns keinen Unterschied. Es muss einfach<br />
passen.“<br />
01 Direkt neben dem Hochregallager (vorn) liegt das automatische<br />
Kleinteillager mit 22.000 Stellplätzen, in dem ein Jungheinrich-<br />
Regalbediengerät vom Typ STC zum Einsatz kommen (hinten)<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> 27
PRODUKTE RUBRIZIERUNGSEBENE<br />
UND SYSTEME<br />
02<br />
02 Schwere Artikel werden an der Kommissionierstation für die<br />
eigens von Bohus entwickelte „blue pallet“ verladen<br />
03 Immer zur Stelle: Jungheinrich-Servicefachkräfte bieten<br />
kompetente Unterstützung bei der Steuerung der neuen<br />
Automatikanlage<br />
03<br />
Nach zahlreichen Gesprächen <strong>und</strong> eingehender Überlegung entscheiden<br />
sich Bredde-Prytz <strong>und</strong> sein Team für ein automatisches<br />
Warenlager <strong>und</strong> Gjerlaug <strong>und</strong> seine Mitarbeiter machen sich im<br />
Jahr 2020 an die Projektierung. „Unser Ziel war eine Lösung mit<br />
hoher Flexibilität, die es Bohus ermöglicht, das vielschichtige<br />
Produktportfolio perfekt zu handhaben“, erzählt er <strong>und</strong> gibt zu:<br />
„Für Jungheinrich in Norwegen war dieser Auftrag in jeder Hinsicht<br />
eine Herausforderung. Wir hatten bis dato keine Erfahrung<br />
mit Automatikanlagen <strong>und</strong> kommunizierten das dem K<strong>und</strong>en<br />
ganz offen. Es war klar, dass die Kollegen aus der Jungheinrich-<br />
Zentrale an unserer Seite stehen würden. Sie haben uns <strong>und</strong> unsere<br />
Techniker geschult <strong>und</strong> während des Projektverlaufs mit ihrem<br />
Know-how unterstützt. Wir haben in kurzer Zeit eine Menge<br />
gelernt.“<br />
EIN ZENTRALLAGER FÜR GROSSES UND KLEINES<br />
Im Jahr 2021 hat das r<strong>und</strong> 30.000 m² große Bohus-Zentrallager in<br />
Lillestrøm nahe der norwegischen Hauptstadt Oslo seinen Betrieb<br />
aufgenommen. „Es ist Norwegens erstes automatisiertes<br />
Lager für Möbel <strong>und</strong> Einrichtungsgegenstände“, erklärt Bredde-<br />
Prytz stolz.<br />
Neben einem manuellen Lager mit Platz für bis zu 2.000 Paletten<br />
umfasst die Lösung ein automatisches Hochregallager mit<br />
10.000 Stellplätzen in drei Gassen für Europaletten. 1.200 weitere<br />
Stellplätze in zwei zusätzlichen Gassen sind für Spezialpaletten<br />
mit den Abmessungen 2.600 ´ 1.240 mm vorgesehen. „Diese Spezialpaletten,<br />
bei Bohus ‚blaue Paletten‘ genannt, können übergroße<br />
Produkte aufnehmen. Sie wurden von Bohus selbst entwickelt<br />
<strong>und</strong> sind seit 20 Jahren im Einsatz“, erklärt Gjerlaug <strong>und</strong><br />
fährt fort: „Hakon Bredde-Prytz bat uns, zu prüfen, ob wir sie in<br />
ein automatisches Lager integrieren können. Das ist uns gelungen,<br />
<strong>und</strong> jetzt sind sie Teil der Lösung.“<br />
AUTOMATISCH, SCHNELLER UND BESSER<br />
Das Ein- <strong>und</strong> Auslagern der Ladungsträger übernehmen Regalbediengeräte<br />
der Jungheinrich-Tochter Mias, die mit Teleskopgabel<br />
ausgestattet sind. Im automatischen Kleinteilelager mit<br />
22.000 Stellplätzen kommt ein Jungheinrich-Miniload vom Typ<br />
STC 2B1A zum Einsatz. Das Regalbediengerät bewegt Kunststoffbehälter<br />
mit einer Fahrgeschwindigkeit von 6 m/s.<br />
Alle Subsysteme werden vom Jungheinrich-Lagersteuerungssystem<br />
WCS gesteuert, das an das beim Betreiber bereits installierte<br />
SAP-System angeschlossen ist. „Wir konnten mit der<br />
Lösung unsere Lagerkapazität mehr als verdoppeln“, freut sich<br />
Bredde-Prytz „Gleichzeitig kommt es zu weniger Fehlkommissionierungen<br />
<strong>und</strong> damit zu weniger Fehllieferungen an unsere<br />
K<strong>und</strong>en.“<br />
„Das Bohus-Zentrallager ist Norwegens coolstes Möbellager“,<br />
resümiert Gjerlaug. „Wir haben kosten- <strong>und</strong> zeitsparende Standardlösungen<br />
mit individuellen kombiniert.“ Und auch Bredde-<br />
Prytz <strong>und</strong> sein Team sind hochzufrieden: „Das ganze Projekt war<br />
für uns ein spannendes Abenteuer, bei dem wir uns alle weiterentwickelt<br />
haben. Jungheinrich hat mit uns eine auf uns zugeschnittene<br />
Lösung erarbeitet, die es uns ermöglicht, unsere K<strong>und</strong>en<br />
noch schneller <strong>und</strong> besser zu bedienen.“<br />
Fotos: Jungheinrich<br />
www.jungheinrich.de<br />
28 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PRÄZISE SPRINTER MACHEN SHUTTLE FLOTT<br />
Je nach Auslegung der Fahrzeuge eines Shuttle-Lagers, sind<br />
unterschiedliche Antriebslösungen gefragt. Das Unternehmen<br />
ebm-papst hat daher ein breites Portfolio an Motoren,<br />
Regelelektroniken, Getrieben sowie Brems- <strong>und</strong> Sensormodulen<br />
im Programm, die sich zu einem individuellen<br />
Antrieb kombinieren lassen. Die elektronisch kommutierten<br />
ECI-Motoren decken in den Baugrößen 42, 63 <strong>und</strong><br />
80 mm den Dauerleistungsbereich von 30 bis 750 W ab. Für<br />
die Untersetzung der schnelldrehenden Innenläufer sorgen<br />
unterschiedliche, auf die Antriebe abgestimmte Getriebe,<br />
die sich auch mit den Außenläufermotoren der Baureihe VDC kombinieren lassen. Letztere<br />
decken bei kleinem Bauraum den Leistungsbereich bis 125 W ab. In den Shuttle ist der Bauraum<br />
für den Teleskopantrieb begrenzt. Für diese Anwendung ist der Außenläufermotor VDC 49.15<br />
geeignet. Bei einer Leistung von <strong>11</strong>0 W hat der Motor einen Durchmesser von 63 mm, eine<br />
Länge von 52 mm <strong>und</strong> lässt sich ebenfalls gut mit dem Optimax-Planetengetriebe kombinieren.<br />
Diese Kompaktheit ermöglicht den Einsatz eines Antriebs pro Teleskoparm.<br />
www.ebmpapst.com/idt<br />
Transporträder<br />
in allen Ausführungen<br />
D-33330 Gütersloh<br />
www.wulfhorst.de<br />
Telf.0049/5241/98680<br />
TORWEGGE: SECHS JAHRZEHNTE RÄDER,<br />
ROLLEN UND FÖRDERTECHNIK<br />
Die Suche nach<br />
Lieferanten im<br />
Bereich Räder, Rollen<br />
<strong>und</strong> Fördertechnik<br />
kann sich mühsam<br />
<strong>und</strong> zeitaufwändig<br />
gestalten. Das muss<br />
nicht sein. Denn bei<br />
der Torwegge GmbH<br />
& Co. KG bekommen<br />
K<strong>und</strong>en alles aus<br />
einer Hand. So können sich Unternehmen auf ihr Kerngeschäft<br />
konzentrieren. Seit mehr als sechs Jahrzehnten ist Torwegge<br />
Lieferant für den Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau. Mit einem<br />
umfassenden Sortiment an Standardkomponenten <strong>und</strong><br />
maßgeschneiderten Lösungen im Bereich der Intralogistik<br />
optimiert das Unternehmen bei seinen K<strong>und</strong>en den innerbetrieblichen<br />
Materialfluss. Die Komponenten lassen sich auch<br />
nahtlos in bestehende Maschinen integrieren. Die Qualität<br />
<strong>und</strong> Expertise von Torwegge spiegeln sich auch in den<br />
erfolgreichen Projekten mit renommierten Unternehmen wie<br />
der adp Gauselmann GmbH, der IMA Schelling Group GmbH,<br />
der Schörghuber Spezialtüren KG oder Wilo SE wider.<br />
www.torwegge.de<br />
ANTALIS VERPACKUNGEN LAUNCHT EIGENE<br />
KORROSIONSSCHUTZMARKE<br />
Die Antalis Verpackungen GmbH stellt ihr Know-how im<br />
Bereich Korrosionsschutz-Verpackungslösungen unter das<br />
Dach einer eigenen Korrosionsschutzmarke namens „Korus“.<br />
Zum Start werden mit den Produktlinien Korus Premio <strong>und</strong><br />
Korus Excel VCI-Papiere<br />
<strong>und</strong> -Folien im<br />
europäischen Markt<br />
eingeführt, die dem<br />
Bedarf an nachhaltigem<br />
Korrosionsschutz<br />
gerecht werden.<br />
Weitere Korus-Korrosionsschutzprodukte<br />
sind in der Entwicklung.<br />
Die häufigsten<br />
Anforderungen an den<br />
Korrosionsschutz lassen sich mit den VCI-Papieren <strong>und</strong> -Folien<br />
der Korus Premio Linie abdecken, zum Beispiel das Auskleiden<br />
von Behältern oder Zwischenlagen als Abdeckung. Das glatte<br />
VCI-Papier der Linie ist für reine Metalle oder Multimetalle<br />
<strong>und</strong> Legierungen in zwei unterschiedlichen Ausführungen<br />
erhältlich. Zudem stehen mehrere Grammaturen sowie eine<br />
PE-beschichtete Variante zur Verfügung.<br />
www.antalis-packaging.de/korus/<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> 29
01<br />
LAGERTECHNIK LEISTET WICHTIGEN BEITRAG ZUR<br />
EINHALTUNG DES LIEFERVERSPRECHENS<br />
VON A BIS Z ALLES GUT<br />
UNTERGEBRACHT<br />
Das Zusammenspiel unterschiedlicher<br />
Lagersysteme bildet bei der Kloska Rostock<br />
GmbH den Gr<strong>und</strong>stein für den Servicegedanken.<br />
In enger Abstimmung mit der Meta-Regalbau<br />
GmbH & Co. KG aus dem sauerländischen<br />
Arnsberg entstanden Lagerlösungen für alle<br />
Waren von A bis Z.<br />
Die Kloska Group ist ein Systemlieferant <strong>und</strong> Servicepartner<br />
für Schifffahrt, Werften, Industrie, On-/Offshore sowie<br />
Baugewerbe <strong>und</strong> Handwerk. An den nationalen <strong>und</strong><br />
internationalen Standorten hält das im Jahr 1981 gegründete<br />
Unternehmen mehr als 130.000 Lagerartikel vor. Abger<strong>und</strong>et<br />
wird das Service-Portfolio von einer Vielzahl an Dienstleistungen.<br />
Die kurzfristige Lieferfähigkeit ist ebenso selbstverständlich<br />
wie der 24-St<strong>und</strong>en-Service, die „Just in Time“-Belieferung<br />
sowie die sachk<strong>und</strong>ige, individuelle <strong>und</strong> persönliche<br />
Beratung vor Ort. So werden zum Beispiel 8.000 Schiffe pro Jahr<br />
mit unterschiedlichen Waren von A bis Z aus einem der 30 Standorte<br />
„just in time“ beliefert. Um die damit verb<strong>und</strong>enen Aufgaben<br />
bewältigen zu können, spielt neben den etwa 800 Mitarbeitern<br />
auch die Ausstattung der einzelnen Lager eine wichtige Rolle.<br />
Das Unternehmen setzt dabei seit Jahren auf die Lagersysteme<br />
aus dem Hause Meta-Regalbau.<br />
EINE FRAGE DER RICHTIGEN KOMBINATION<br />
In Rostock ist die Firmengruppe an zwei Standorten vertreten.<br />
Als Generalschiffsausrüster betreut die Kloska Rostock GmbH die<br />
internationale Handels-, Fähr- <strong>und</strong> Kreuzschifffahrt vom Standort<br />
„Zum Kühlhaus“ aus. Vom kompletten Catering über Proviantlieferungen<br />
bis hin zur technischen Ausrüstung <strong>und</strong> einem<br />
Ersatzteilservice erstreckt sich der Aktivitätsradius der Mitarbeiter.<br />
Hinzu kommen Lager- <strong>und</strong> Logistikleistungen sowie der Support<br />
für Antriebs-, Hilfs- <strong>und</strong> Decksmaschinen.<br />
Zur Lagerung der Palettenware werden Meta-Multipal-Palettenregale<br />
genutzt, die auf die Anforderungen des jeweiligen Lagerguts<br />
entsprechend angepasst wurden. Das Spektrum der zu<br />
bevorratenden Güter reicht von unter anderem Getränken <strong>und</strong><br />
Lebensmitteln über technische sowie maritime Ausrüstung bis<br />
hin zu Verbrauchsmaterialien. Die Kleinteilelagerung findet in<br />
einer zweigeschossigen Meta-Clip-Fachbodenregalanlage <strong>und</strong> in<br />
freistehenden Fachbodenregalen des gleichen Typs statt.<br />
Ebenfalls in Rostock „Zum Kühlhaus“ beheimatet ist eine firmeneigene<br />
Netzmanufaktur. Deren Mitarbeiter beschäftigen<br />
sich mit der Konstruktion <strong>und</strong> Herstellung von Netzen für die<br />
weltweite Fischerei <strong>und</strong> die Industrie. Demzufolge befinden sich<br />
30 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
<br />
02 03<br />
01 Der Treppenaufgang in einer der Fachbodenregalanlagen<br />
02 Seilmaterialien werden auf Kabeltrommelregalen übersichtlich<br />
bereitgestellt<br />
03 In der firmeneigenen Netzmanufaktur werden Netze für die<br />
weltweite Fischerei <strong>und</strong> die Industrie konstruiert <strong>und</strong> hergestellt<br />
nahme der unterschiedlichen Artikel aus dem Bereich technische<br />
Ausrüstung dient. Die Lagerflächen lassen sich flexibel anpassen<br />
<strong>und</strong> ermöglichen einen schnellen Warenzugriff. Des Weiteren<br />
schafft die Lösung die Voraussetzungen für kurze Kommissionierwege.<br />
Ebenfalls wurden am Standort „Brückenweg“ Palettenregale<br />
installiert.<br />
Fotos: Meta<br />
www.meta-online.com<br />
IMPRESSUM<br />
erscheint <strong>2023</strong> im 73. Jahrgang,<br />
ISSN 0341-2636 / ISSN E-Paper: 2747-8130<br />
REDAKTION<br />
Chefredakteur: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer (WB)<br />
Tel.: 06131/992-321, E-Mail: w.bauer@vfmz.de<br />
(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />
Redakteur: Dipl.-Ing. Manfred Weber (MW),<br />
Tel.: 06131/992-202, E-Mail: m.weber@vfmz.de<br />
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(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
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zur Feststellung der Verbreitung von<br />
Werbeträgern e. V. (IVW), Berlin.<br />
in den Auftragsbüchern unter anderem Schleppnetze für die<br />
Hochseefischerei oder Auffangnetze zur Absturzsicherung für<br />
Personen. In eigenen Werkstätten werden außerdem Anschlagmittel<br />
auch kurzfristig nach individuellen Vorgaben angefertigt<br />
<strong>und</strong> konfektioniert. In diesem Unternehmensbereich kommen<br />
ebenfalls Palettenregale des Typs Meta Multipal zur Bevorratung<br />
der konfektionierten Netze <strong>und</strong> der Ausgangsmaterialien zum<br />
Einsatz. Alle Seilmaterialen werden auf Kabeltrommelregalen<br />
des Herstellers aus dem Sauerland zur Konfektionierung übersichtlich<br />
bereitgestellt.<br />
Als technischer Ausrüster stellt die Kloska Rostock GmbH ferner<br />
Handwerksbetrieben <strong>und</strong> Industrieunternehmen ein vielseitiges<br />
Produktprogramm zur Verfügung. Diese Klientel steuert in<br />
der Hafenstadt den Brückenweg an. Dort finden sie in einem<br />
reichhaltig ausgestatteten Fachmarkt <strong>und</strong> angrenzender großzügig<br />
bemessener Lagerfläche alle wichtigen Artikel zur Mitnahme.<br />
Um den verfügbaren Raum optimal zu nutzen, installierte<br />
Meta eine zweigeschossige Fachbodenregalanlage, die zur Aufwww.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de<br />
<strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> 31
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
VAKUUM-SCHLAUCHHEBER JUMBOFLEX BEI<br />
ALIAXIS DEUTSCHLAND IM VIELFACHEINSATZ<br />
DER GREIFER MACHT<br />
DEN UNTERSCHIED<br />
Wie vielfältig der Schmalz JumboFlex ist, zeigt<br />
ein R<strong>und</strong>gang durch die Produktionshallen der<br />
Aliaxis Deutschland GmbH, Mannheim. Immer<br />
wieder blitzen ein silberner Kranausleger <strong>und</strong><br />
der blaue Schutzschlauch des Vakuumhebers<br />
zwischen den Anlagen durch. Doch: So ähnlich<br />
Kran <strong>und</strong> Schlauchheber aus der Ferne wirken,<br />
so individuell ist ihre Konfiguration. Diese<br />
Vielfalt ist eine Antwort auf die Frage, warum<br />
die Ergonomie-Lösung aus Glatten hier so<br />
präsent ist.<br />
Am Werktor beginnt die Sicherheit. Besucher des Aliaxis-<br />
Werks in Mannheim tauschen ihre Straßenschuhe gegen<br />
zehenschutzbekappte Varianten, ziehen eine orangefarbene<br />
Warnweste über <strong>und</strong> nehmen die Schutzbrille entgegen.<br />
Sie ist beim Betreten jeder Halle Pflicht. Schwarz-gelbe<br />
Geländer trennen Fußgängerwege von der Fahrbahn ab, Zebrastreifen<br />
zeigen den vorgesehenen Weg über die Straße. Schwingtüren<br />
sperren den Weg vor Hallentoren ab, damit Gabelstapler<br />
<strong>und</strong> Mensch nicht zusammenstoßen.<br />
Ein kalter Schornstein zeigt, wo das Unternehmen herkommt:<br />
Ende des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts wurden hier Röhren, Tröge <strong>und</strong> Wannen<br />
aus Zement <strong>und</strong> Ton gebrannt. Die Produkte der Friatec<br />
GmbH leiten damals wie heute Gas oder Frisch-, Grau- <strong>und</strong><br />
Schwarzwasser. Mit der Zeit hat Kunststoff Steinzeug abgelöst.<br />
Friatec gehört seit dem Jahr 2003 zur belgischen Aliaxis-Gruppe<br />
<strong>und</strong> firmiert seit 2019 unter Aliaxis Deutschland GmbH. Die Marke<br />
Friatec bleibt davon unberührt. Heute kümmern sich 500 Beschäftigte<br />
an fünf bis sieben Tagen in der Woche darum, K<strong>und</strong>en<br />
wie Stadtwerke, Distributoren <strong>und</strong> Rohrverleger zeitnah mit Verbindungstechnik<br />
für Rohrleitungssysteme zu versorgen.<br />
Plant Manager Christian Lang nimmt die Vorschriften zur Arbeitssicherheit<br />
ernst. Er weiß, was alles passieren kann: Auch er<br />
32 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
Funktionale Sicherheit<br />
– Wireless Safety<br />
Bidirektionales sicherheitsgerichtetes<br />
Funksystem<br />
01 Mithilfe der Silikon-Schürze hält der R<strong>und</strong>sauggreifer die Muffe trotz<br />
gewölbter Oberfläche<br />
ist im gruppenweiten E-Mail-Verteiler gelistet, in dem über alle meldepflichtigen<br />
Arbeitsunfälle informiert wird. „Verletzungen durch Maschinen kommen kaum<br />
noch vor. Ganz anders verhält es sich mit Ausfällen durch Muskel- <strong>und</strong> Skeletterkrankungen“,<br />
berichtet der Werksleiter der Aliaxis Deutschland GmbH. Um dagegen<br />
vorzugehen, initiierte Lang vor r<strong>und</strong> zwei Jahren ein Programm. Das Ziel: internationale<br />
Standards im Arbeits- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz gruppenweise durchzusetzen.<br />
Die Initiative „Heben <strong>und</strong> Tragen“ wurde gestartet. Dazu hat das Unternehmen<br />
Vakuum-Hebehilfen von Schmalz angeschafft. Fünf beispielhafte<br />
Anwendungen, verteilt auf dem 140.000 m2 großen Werksgelände machen ergonomisches<br />
Arbeiten erlebbar.<br />
In den Hallen verwandeln Spritzgussmaschinen unermüdlich schwarzes Kunststoffgranulat<br />
(in der Regel Polyethylen) in Muffen, T-Stücke <strong>und</strong> Winkel. Roboter<br />
übernehmen, wenn möglich, die monotone <strong>und</strong> körperlich belastende Entnahme<br />
<strong>und</strong> Ablage auf Transportbänder. Doch manchmal braucht es die Flexibilität <strong>und</strong><br />
Koordinationsfähigkeit des Menschen, um Waren zu verpacken, Geräte zu prüfen<br />
oder Armaturen zu montieren. Eine solche Absperrarmatur wiegt je nach Größe<br />
bis zu 40 kg. Pro Schicht muss der Monteur neun bis 15 dieser Ventile der Frialoc-<br />
Baureihe vom Montagetisch in eine Schweißvorrichtung <strong>heben</strong>. Bis vor etwa zwei<br />
Jahren behalfen sich die Mitarbeiter mit einem Motorheber oder wuchteten mit<br />
reiner Muskelkraft die Armaturen herum. Heute steht ein Säulenschwenkkran der<br />
J. Schmalz GmbH neben der Werkbank. An dem Kran befindet sich ein JumboFlex<br />
50 mit einem Einhängehaken als Lastaufnahmemittel, den der Arbeiter in eine in<br />
das Werkstück eingeschraubte Öse einhängt. Ein Fingerzeig, <strong>und</strong> der Schlauchheber<br />
liftet die Armatur. Widerstandslos folgt der Transporthänger der Bewegung des<br />
Bedieners, der die Armatur anschließend in eine Vorrichtung absenkt. Mithilfe von<br />
Heizwendelschweißen verbindet der Werker die einzelnen Komponenten zuverlässig<br />
<strong>und</strong> dauerhaft.<br />
MEHRFACH STATT VIERFACH<br />
Gefahrlos geht es in eine weitere Produktionshalle. Gleich hinter der Tür befindet<br />
sich ein Einzelarbeitsplatz, an dem Werkstückträger auf einem Transportsystem<br />
einen kurzen Zwischenstopp einlegen. Sie warten, bis eine Fachkraft eine Metallkartusche<br />
in die fixierte Armatur steckt oder sie das fertige Bauteil entnimmt <strong>und</strong><br />
verpackt. Bei der Handhabung der 25 kg schweren Kartusche-Kisten sowie der unhandlichen<br />
10-kg-Versandkartons hat er Hilfe: Rechts neben dem ergonomischen<br />
Arbeitsplatz steht ein im Hallenboden verankerter Säulenschwenkkran mit einem<br />
JumboFlex 35. Der Aluminiumausleger ist gekürzt, damit er an einem Wandvorsprung<br />
vorbeischwingen kann. Bis vor kurzem nutzte der Mitarbeiter für die großen<br />
Versandkartons einen Vierfachsauggreifer. Es fehlte eine Lösung für die kleineren<br />
<strong>und</strong> schwereren Verpackungseinheiten der Messingkartuschen. Aliaxis<br />
stand vor der Wahl, den Zulieferer um kleinere Verpackungsgrößen zu fragen oder<br />
den Schlauchheber anzupassen. „Ein Greiferwechsel wäre mit dem Schnellwechseladapter<br />
möglich, aber zeitintensiver“, erklärt Lang.<br />
Schmalz schlug einen Mehrfachsauggreifer vor. Aufgr<strong>und</strong> des Mindestbelegungsgrads<br />
von 75 Prozent toleriert der Greifer auch Oberflächen, die das Greifer-<br />
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PRODUKTE UND SYSTEME<br />
02 In der Endkontrolle der Friamat-Schweißgeräte braucht es<br />
verschiedene Greifer. Aufgr<strong>und</strong> der Schnellwechseladapter ist der<br />
Schlauchheber schnell einsatzbereit<br />
03 Versendet wird das Schweißgerät in Kartons. Um diese ergonomisch<br />
auf eine Palette zu <strong>heben</strong>, adaptiert der Werker den<br />
Doppelsauger<br />
02<br />
03<br />
maß unterschreiten. Die Sicherheit während des Hebens <strong>und</strong><br />
Schwenkens ist nach wie vor gegeben. Alles, was es dafür brauchte,<br />
war eine leistungsstärkere Vakuumpumpe. Die Erfahrung der<br />
Mitarbeiter entkräftet die Befürchtung ihrer Teammitglieder: Mit<br />
dem Schlauchheber ist der Werker per universellem Greifen<br />
schneller als ohne.<br />
GUT BESCHÜRZT<br />
Eine andere Herausforderung wartet in der Fertigung 5. Der<br />
JumboFlex ist an einem Nebenschauplatz im Einsatz: Zehn bis<br />
15 kg schwere Muffen rutschen im 10-Minuten-Takt vom Band in<br />
einen Auffangkorb. Von Zeit zu Zeit, quasi nebenbei, stapelt ein<br />
Mitarbeiter diese aufrecht auf eine Palette – pro Tag bis zu<br />
<strong>11</strong>0 Stück. Um ihn dabei zu entlasten, suchte Aliaxis bei Schmalz<br />
nach einer Lösung, die auf der gewölbten Oberfläche auch beim<br />
Aufrichten sicher hält. Die Vakuumexperten kombinierten einen<br />
JumboFlex 35 mit einem R<strong>und</strong>sauggreifer mit Silikon-Schürze.<br />
Dieser ist um 90° schwenkbar <strong>und</strong> erlaubt das manuelle Ausrichten<br />
der Last. Dass der eigentlich für Kunststoffsäcke <strong>und</strong> eingeschweißte<br />
Packstücke erdachte Balgsauger mit noch komplexeren<br />
Geometrien klarkommt, beweist er eine Halle weiter.<br />
Hier steht ein Gitterwagen, in dem auf mehreren Ebenen<br />
schwarze T-Stücke warten. Ein Arbeiter hebt sie aus dem Wagen<br />
auf die Vorrichtung der Wickelanlage, entnimmt sie für die weiteren<br />
Bearbeitungsschritte <strong>und</strong> verpackt sie anschließend. 80-mal<br />
pro Schicht. Bis Februar 2022 geschah das alles mit reiner Muskelkraft.<br />
„Dass wir hier etwas ändern mussten, zeigte sich auch<br />
an der einen oder anderen Ausfallzeit“, berichtet Produktionsleiter<br />
Jens Eckstein. Die Herausforderung liege in der unterschiedlichen<br />
Geometrie der Werkstücke, hier bekommen Winkel <strong>und</strong> T-<br />
förmige Verbindungselemente den für das spätere Heizwendelschweißen<br />
notwendigen Draht, <strong>und</strong> der Entnahme aus dem Etagenwagen.<br />
Eckstein: „Wir wollten einen Greifer, der für jedes<br />
Werkstück <strong>und</strong> jeden Handhabungsvorgang geeignet ist. Schmalz<br />
war der einzige Anbieter, der das Greifen der T-Stücke zuverlässig<br />
hinbekam.“<br />
Da die Werkstücke zwischen zehn <strong>und</strong> 13 kg wiegen, reicht<br />
auch an dem Arbeitsplatz ein JumboFlex 35. Der Vakuumheber<br />
hängt an einem Säulenschwenkkran, der mit einer Schleppkette<br />
V-Chain ausgestattet ist. Die Schleppkette verpackt das Schlauchpaket<br />
der Vakuumzufuhr <strong>und</strong> hält den Bereich unterhalb des<br />
Auslegers frei. Das ist notwendig, weil der Aluminiumausleger<br />
über die Wickelanlage <strong>und</strong> den Handarbeitsplatz schwenkt.<br />
Diese Investition gehört zu den jüngsten, <strong>und</strong> Eckstein erinnert<br />
sich noch gut an die Zusammenarbeit mit den Vakuumexperten:<br />
„Schmalz stand direkt mit einem Versuchsgerät vor der Tür. Wir<br />
haben einige unserer Mitarbeiter dazu geholt, damit sie die Anwendung<br />
<strong>und</strong> Handhabung selber testen konnten. Das hat tadellos<br />
funktioniert.“ Dass das Team die ergonomische Hebehilfe angenommen<br />
hat, bemerkt der Produktionsleiter auch an den<br />
Krankmeldungen: „Rückenbeschwerden sind kaum noch ein<br />
Gr<strong>und</strong> für einen Ausfall.“<br />
WO IST DER HAKEN?<br />
Die Schnellwechselfunktion der Lastaufnahmemittel spielt bei<br />
der Endkontrolle der Friamat-Schweißgeräte eine wichtige Rolle.<br />
In der Halle herrscht eine ruhige Arbeitsatmosphäre. Der Vakuumerzeuger<br />
befindet sich einschließlich Schallschutzhaube im<br />
angeschlossenen Lager, denn hier will keiner auf den Schlauchheber<br />
verzichten. Der Säulenschwenkkran steht neben der Prüfanlage<br />
für die Schweißgeräte, mit denen Rohrleitungsbauer die<br />
Muffen, T-Stücke <strong>und</strong> Winkel auf der Baustelle irreversibel verbinden.<br />
Anfangs ist der Einhängehaken am Schlauchheber montiert.<br />
Mit ihm hebt der Techniker das fertig montierte Gerät in die<br />
Station <strong>und</strong> startet den 20-minütigen Testdurchlauf. Hat das Gerät<br />
den Test bestanden, kommt es schwebend am Schlauchheber<br />
in einen Transportkoffer. Der Versand geschieht in einem Karton.<br />
Um diesen rückenschonend auf die Palette zu stapeln, wechselt<br />
der Werker mit wenigen Handgriffen den Haken gegen einen<br />
Doppelsauggreifer. Jetzt heißt es für ihn nur: Wo ist der Haken,<br />
damit er das nächste 18 kg schwere Gerät prüfen kann. Insgesamt<br />
schafft er so etwa 16 Testdurchläufe pro Tag.<br />
Lang schätzt an der Zusammenarbeit mit Schmalz, dass Kran,<br />
Schlauchheber <strong>und</strong> Lastaufnahmemittel aus einer Hand kommen<br />
<strong>und</strong> er ein geprüftes Komplettsystem erhält. Denn aufeinander<br />
abgestimmte Komponenten schützen vor Unfällen. „Sicherheit<br />
geht wirklich vor“, so Lang abschließend <strong>und</strong> beendet die<br />
Vorführr<strong>und</strong>e. Am Werktor gilt es, die Warnwesten <strong>und</strong> Schutzbrille<br />
wieder abzugeben <strong>und</strong> in den eigenen Schuhen das Werksgelände<br />
zu verlassen – natürlich auf dem abgegrenzten Fußgängerpfad.<br />
Fotos: J. Schmalz<br />
www.schmalz.com<br />
34 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
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Einlesen des Barcodes auf dem Etikett – per Scanner oder<br />
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Piktogramm auf dem Sticker zeigt das Produkt an, das<br />
sich am jeweiligen Lagerplatz befindet. Die Lackierung,<br />
ausgeführt in der Farbe Tiefschwarz, RAL 9005 als<br />
Strukturlack, sorgt für Schutz der Stahlkonstruktion. Für<br />
die Planung des jeweiligen Modells dienen vier vorkonfigurierte<br />
Türme als Basis: das Bodenmodul, darauf<br />
aufbauend drei weitere Module – Normteilemodule,<br />
Module mit Schubladen (auch aus Plexiglas), Schütten, als<br />
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DER LETZTEN MEILE<br />
Das Unternehmen Vanderlande<br />
<strong>und</strong> der Flughafenbetreiber<br />
Avinor sind eine Innovationspartnerschaft<br />
eingegangen,<br />
um Möglichkeiten zur<br />
vollständigen Automatisierung<br />
der letzten Meile der<br />
Gepäckabfertigung zu<br />
erproben. Vanderlande liefert<br />
dazu die Lösungen Bagload für<br />
die integrierte Roboterbeladung <strong>und</strong> Fleet Batch für den Transport<br />
von Unit Load Devices (ULD). Beide Unternehmen verbindet eine<br />
Partnerschaft, die bis ins Jahr 1994 zurückreicht, als Vanderlande das<br />
erste Gepäckabfertigungssystem (Baggage Handling System, BHS)<br />
für den Flughafen Oslo Gardermoen lieferte. Das Entladen des<br />
Gepäcks aus dem BHS in die für das Flugzeug bestimmten Container<br />
ist derzeit ein arbeitsintensiver Vorgang. Avinor zufolge entfallen<br />
etwa 50 Prozent der Gepäckabfertigungskosten auf diese Aktivitäten.<br />
Die ersten Phasen (Weiterentwicklung <strong>und</strong> Prototypisierung der<br />
Technologien entsprechend dem Projektauftrag) werden in den<br />
Testeinrichtungen von Vanderlande in Veghel/Niederlande ablaufen.<br />
Ab September 2024 sollen die beiden Produkte drei Monate lang am<br />
Flughafen Oslo in einem Projekttestzentrum getestet werden. Diese<br />
Einrichtung ist mit dem BHS verb<strong>und</strong>en, sodass die Bewertungen in<br />
einer Live-Umgebung durchgeführt werden können.<br />
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„WIR DENKEN NICHT IN KOMPONENTEN,<br />
SONDERN IN SYSTEMEN“<br />
Die SWF Krantechnik GmbH aus Mannheim kann<br />
auf eine lange Firmengeschichte zurückblicken.<br />
Im Gespräch mit Christian Heid, Geschäftsführer<br />
des Unternehmens, gehen wir den<br />
Erfolgsfaktoren auf den Gr<strong>und</strong>.<br />
Mehr als 100 Jahre Industriegeschichte haben die unternehmerische<br />
Entwicklung von der „Süddeutsche Waggon Fabrik“ bis<br />
zur heutigen SWF Krantechnik GmbH geprägt. Was waren aus<br />
der Kenntnis der Historie heraus die wichtigsten Eckpfeiler der<br />
unternehmerischen <strong>und</strong> technologischen Entwicklung?<br />
Christian Heid: In den Anfangsjahren der heutigen SWF Krantechnik<br />
GmbH hatte sich das Unternehmen, wie Sie in Ihrer<br />
Frage richtig formulierten, mit der Fertigung von Eisenbahnwaggons<br />
beschäftigt. Darüber hinaus wurden seinerzeit auch<br />
Loren hergestellt. Zu deren Fortbewegung wurden in den<br />
1920er-Jahren Winden eingesetzt. Aufgr<strong>und</strong> der guten Geschäfte<br />
im Windenbau folgte Ende des Jahrzehnts die Konzentration auf<br />
diesen Bereich. Mit der Zeit wurden die Aktivitäten in dem Geschäftsfeld<br />
immer weiter forciert. Ab den 1950er-Jahren haben<br />
wir den Fokus auf Industriekrane <strong>und</strong> -hebezeuge gelegt. Der<br />
36 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
F+H NACHGEFRAGT MENSCHEN UND MÄRKTE <br />
Erfolg zog die Aufmerksamkeit von anderen Unternehmen auf<br />
sich. So waren wir ab Anfang der 1970er- bis in die 1990er-Jahre<br />
Teil der damaligen MAN-Gruppe. Ein weiterer Meilenstein in<br />
der Firmenhistorie wurde dann im Jahr 1997 mit der Übernahme<br />
durch den Konecranes-Konzern mit Stammsitz in Finnland<br />
gesetzt.<br />
In Ihrer Antwort haben Sie sich auf die unternehmerische<br />
Entwicklung konzentriert. Welche technologischen Meilensteine<br />
sind erwähnenswert?<br />
Christian Heid: Diesbezüglich möchte ich mich auf eine Entwicklung<br />
konzentrieren, die auch heute noch zentrale Bedeutung<br />
für unser Geschäft hat. Um die Jahrtausendwende haben<br />
wir mit dem CraneKit eine Plug-and-Play-Lösung zur Serienreife<br />
gebracht. Mithilfe des Komponentenpakets kann ein Unternehmen<br />
aus unserem Partnernetzwerk einen Kran aufbauen.<br />
Apropos Partnernetzwerk: Handelt es sich bei den<br />
Unternehmen in Ihrem Netzwerk ausschließlich um Kranbauer?<br />
Christian Heid: In unserem Partnernetzwerk, hier sprechen wir<br />
über mehr als 550 Unternehmen weltweit, befinden sich überwiegend<br />
Kranbauer, die für den Endanwender Hebelösungen<br />
realisieren. Partner sind aber auch Betriebe aus dem Servicebereich,<br />
die in Bezug auf Ersatzteile mit uns zusammenarbeiten.<br />
Als dritte Gruppe sind die Wiederverkäufer zu nennen, die als<br />
Zwischenhändler auftreten. Wie Sie sehen, ist die Bandbreite an<br />
Partnerunternehmen also breit gefächert.<br />
Was bietet Ihr Unternehmen den Partnern in puncto Produkte?<br />
Christian Heid: Unser Portfolio bietet Hebezeuge für das Traglastspektrum<br />
von einigen wenigen Kilogramm bis hin zu 600<br />
Tonnen. In manch einem Projekt realisieren die Partner für den<br />
Endanwender Einzellösungen, die sich mit unseren Kranbaupaketen,<br />
also den zuvor bereits genannten CraneKits, ebenfalls<br />
wirtschaftlich umsetzen lassen.<br />
Welche Komponenten umfasst das Kranbaupaket?<br />
Christian Heid: Im kleineren Lastbereich gehört zu einem<br />
CraneKit in der Regel ein Kettenzug <strong>und</strong> im höheren Lastbereich<br />
ein Seilzug oder eine Winde. Ergänzt wird das Paket um die<br />
Steuerung inklusive Schaltschrank <strong>und</strong> Stromzuführung. Hinzu<br />
kommen dann noch die Fahrwerke, Kopfträger <strong>und</strong> Fahrantriebe.<br />
Demzufolge muss der Kranbauer, der auf das Paket setzt,<br />
schließlich noch den Stahlbau <strong>und</strong> unter Umständen die Kranbahn<br />
realisieren. Zur Auslegung der Hebelösung stellen wir dem<br />
Partner Online-Konfiguratoren zur Verfügung.<br />
Wo werden die Komponenten der Kranbaupakete gefertigt?<br />
Christian Heid: Hierzu bedienen wir uns den Produktionsstandorten<br />
des Konecranes-Konzerns in Finnland, in Deutschland<br />
<strong>und</strong> im weiteren europäischen Ausland, in Asien <strong>und</strong> in<br />
Südamerika. In den Werken in Asien <strong>und</strong> in Südamerika werden<br />
Produkte gemäß unseren Qualitätsstandards für die jeweiligen<br />
Märkte hergestellt.<br />
Sie übernehmen im Konecranes-Konzern also die Rolle des<br />
Komponentenlieferanten?<br />
Christian Heid: Wir sind eine der Alpha-Marken im Konecranes-Konzern<br />
<strong>und</strong>, neben unserer Muttergesellschaft, eine der<br />
Der Bandzug Athlo belt, ausgelegt für Traglasten von<br />
500 bis 2.000 kg <strong>und</strong> je nach Modell mit einer Hubhöhe von<br />
4,50 bis 9 m verfügbar, ist für den Lebensmittelbereich sowie<br />
die Chemie- <strong>und</strong> Pharmaindustrie konzipiert<br />
erfolgreichsten <strong>und</strong> am internationalsten aufgestellten Marken<br />
im Komponentenbereich. Erfolgsgarant unserer Strategie ist,<br />
dass wir ausschließlich das Business-to-Business-Segment <strong>und</strong><br />
nicht das Endk<strong>und</strong>engeschäft bedienen. Das wird auch in Zukunft<br />
so sein.<br />
Wie definieren Sie erfolgreich sein?<br />
Christian Heid: Erfolgreich sein beziehe ich in erster Linie auf<br />
die Loyalität der Mitglieder unseres Partnernetzwerks. Teilweise<br />
arbeiten wir mit den Unternehmen seit Jahrzehnten zusammen.<br />
Diese Treue basiert darauf, dass wir die Unternehmen nicht als<br />
K<strong>und</strong>en, sondern als wirkliche Partner betrachten <strong>und</strong> entsprechend<br />
handeln. So investieren wir permanent in die Aus- <strong>und</strong><br />
Weiterbildung der Mitarbeiter unserer Partner.<br />
In den K<strong>und</strong>enbüchern Ihrer Partner befinden sich kleinere<br />
Betriebe <strong>und</strong> mittelständische Unternehmen ebenso wie global<br />
agierende Konzerne. Was bedeutet dieses breitgefächerte<br />
Anwenderspektrum für die Produkt- <strong>und</strong> Systementwicklung<br />
im Hause SWF Krantechnik?<br />
Christian Heid: Gr<strong>und</strong>sätzlich sind unsere Produkte zunächst<br />
einmal uniform. Gleichzeitig müssen sie aber modular sein, um<br />
auf das von Ihnen genannte breite Anwenderspektrum jeweils<br />
eine Antwort geben zu können. Unstrittig ist: Ein Endanwender,<br />
der einen kleinen Reparaturbetrieb hat, stellt andere Anforderungen<br />
an ein Hebezeug als ein Konzern, der Hebezeuge in einen<br />
Produktionsprozess integriert. Darauf sind unsere Produkte<br />
von Haus aus schon vorbereitet. Die dahinterstehenden Belange<br />
werden bereits in der Entwicklung bedacht <strong>und</strong> spiegeln sich<br />
auch in den Online-Konfiguratoren wider.<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> 37
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
F+H NACHGEFRAGT<br />
<strong>und</strong> Serviceunterstützung bieten können. Wir haben die Möglichkeit,<br />
unseren Partnern überall auf der Welt Ersatzteile bereitzustellen,<br />
die er zur Ertüchtigung oder zur Reparatur der Hebezeuge<br />
benötigt. Wichtig ist mir in dem Zusammenhang die Bedeutung<br />
der Ausbildung der Mitarbeiter unserer Partner zu betonen<br />
– wir sprachen zuvor bereits darüber.<br />
Wie muss ich mir die Ausbildung der Mitarbeiter Ihrer Partnerfirmen<br />
vorstellen?<br />
Christian Heid: Diesbezüglich haben uns die Corona-Jahre 2020<br />
<strong>und</strong> 2021 den Weg in die Digitalisierung gewiesen. Seit Reisen<br />
<strong>und</strong> damit persönliche Treffen wieder möglich sind, haben wir<br />
ein hybrides Ausbildungsmodell eingeführt. Die Trainingspläne<br />
der Online-Schulungen werden jährlich aktualisiert <strong>und</strong> angepasst.<br />
Die Erfahrung zeigt, dass sich der Wissenstransfer problemlos<br />
auch digital bewerkstelligen lässt. Darüber hinaus finden<br />
DIE UNTERNEHMEN IN UNSEREM<br />
NETZWERK VERSTEHEN WIR ALS<br />
WIRKLICHE PARTNER<br />
aber auch bei uns am Standort in Mannheim spezielle Vertriebstrainings<br />
statt. Im Rahmen dieser Schulungen wird praktisch am<br />
Produkt trainiert <strong>und</strong> geübt. Sinnvoll ist das vor allem bei neuen<br />
Lösungen wie dem Bandzug Athlo belt. Summa summarum<br />
kann ich konstatieren: Die positiven Rückmeldungen der Teilnehmer<br />
bestärken uns darin, am hybriden Ausbildungsmodell<br />
festzuhalten.<br />
Wo Sie den neuen Bandzug ansprechen: Was dürfen wir vom<br />
Unternehmen SWF Krantechnik in Zukunft noch erwarten?<br />
Was muss eine innovative Lösung aus Ihrer Sicht bieten?<br />
Christian Heid: Eine innovative Lösung oder eine innovative<br />
Entwicklung muss zunächst einmal sicher <strong>und</strong> effizient die Anforderungen<br />
des Endk<strong>und</strong>en erfüllen. Dabei muss eine Innovation<br />
nicht zwingend komplett neu sein oder die Welt revolutionieren.<br />
Schauen Sie: In unserer Branche geht es doch vielmehr<br />
darum, Lösungen zu realisieren, die dem End-to-End-Prozess<br />
des jeweiligen Betreibers dienlich sind. Dies vor dem Hintergr<strong>und</strong>,<br />
dass der K<strong>und</strong>e von heute <strong>und</strong> schon erst recht nicht der<br />
K<strong>und</strong>e von morgen bereit ist, nur in einen Kran oder ein Hebezeug<br />
zu investieren. Vielmehr fordern die einzelnen K<strong>und</strong>en von<br />
uns jeweils eine Hebezeuglösung, die sie dabei unterstützt, einen<br />
Prozess abzubilden <strong>und</strong> gegebenenfalls zu optimieren.<br />
Stabile <strong>und</strong> zuverlässige Prozesse einer Hebezeuglösung<br />
erfordern einen ausgeklügelten Service. In welcher Form<br />
können die Betreiber aufgr<strong>und</strong> der bereits zuvor genannten<br />
Zugehörigkeit in den Konecranes-Konzern von Synergien im<br />
After-Sales-Service profitieren?<br />
Christian Heid: Den Mehrwert, den wir als SWF Krantechnik im<br />
Konzern in diesem Bereich erfahren, liegt darin, dass wir unsere<br />
global vertretenen Partner auch global mit Ersatzteilen beliefern<br />
Christian Heid: Wir werden unsere Strategie, das heißt nicht in<br />
das Endk<strong>und</strong>engeschäft einzusteigen, sondern weiterhin der<br />
verlässliche Business-to-Business-Partner zu sein, weiter konsequent<br />
verfolgen. Hinzu kommt, dass wir mit unseren Partnern<br />
gemeinsam Innovationen in Produkte <strong>und</strong> Optionen umsetzen<br />
werden. Dabei geht es auch darum, mit den Partnern Hand in<br />
Hand lösungsorientiert <strong>und</strong> nicht in Produkten zu denken. Über<br />
alles betrachtet eine spannende Aufgabe. Wobei ich es nicht für<br />
möglich gehalten hätte, dass der Vertrieb von Krankomponenten<br />
einmal so spannend wird, wie er aktuell ist. Ehrlich gesagt,<br />
ich bin gespannt, wo die Reise noch hingehen wird. Vermutlich<br />
werden wir uns in fünf Jahren über ganz andere Themen unterhalten,<br />
als wir das heute tun.<br />
Spätestens dann komme ich wieder vorbei.<br />
Christian Heid: (schmunzelt) Wir haben unlängst mit dem Aufbau<br />
unseres neuen K<strong>und</strong>encenters <strong>und</strong> SWF Museums begonnen.<br />
Allerspätestens bei dessen Einweihung würde ich mich<br />
freuen, Sie wieder in Mannheim begrüßen zu dürfen.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Das Interview mit Christian Heid, Geschäftsführer der SWF Krantechnik<br />
GmbH, Mannheim, führte Winfried Bauer, Chefredakteur <strong>f+h</strong><br />
Fotos: <strong>f+h</strong>, SWF Krantechnik<br />
www.swfkrantechnik.com<br />
38 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
MARKTPLATZ<br />
<br />
MOBILE ROBOTER PER VDA-5050- STANDARD STEUERN<br />
Das Unternehmen Jungheinrich bietet mit dem EKS215a ein freitragendes Hochhubfahrzeug<br />
an, das VDA 5050-ready ist <strong>und</strong> sich somit unter einer herstellerunabhängigen<br />
Steuerung betreiben lässt. Gemeinsam mit der Management- <strong>und</strong> IT-Beratung MHP hat<br />
der Hersteller nun das Onboarding des FleetExecuters als Steuerungssoftware auf Basis<br />
der VDA-5050-Schnittstelle für das Hochhubfahrzeug abgeschlossen. Die Software<br />
übernimmt dabei die Steuerung des Flurförderzeugs <strong>und</strong> nutzt seine Echtzeit-Visualisierungsmöglichkeiten,<br />
um die Position des Fahrzeugs <strong>und</strong> die geplante Route darzustellen.<br />
Auf Basis der VDA 5050 wurden unterschiedliche Steuerungssituationen abgebildet, zum<br />
Beispiel die bodennahe Aufnahme von Ladehilfsmitteln <strong>und</strong> deren Abgabe in einem<br />
Palettenregal mit mehreren Ebenen. Jungheinrich stellt zu diesem Zweck derzeit einen<br />
EKS215a im MHP-Testzentrum in Freiberg am Neckar zur Verfügung. Interessenten können dort jederzeit vorbeischauen <strong>und</strong> das<br />
Hochhubfahrzeug zusammen mit der Softwarelösung live erleben <strong>und</strong> steuern.<br />
www.jungheinrich.de<br />
PANEL-PC-FAMILIE AUF<br />
NEUES LEISTUNGS-<br />
NIVEAU GEHOBEN<br />
Driving the world<br />
Standard neu definiert<br />
Die Ausstattung der OT1300<br />
Panel-PC-Familie aus dem<br />
Hause Bachmann mit Intel-Prozessoren<br />
der <strong>11</strong>. Generation<br />
stellt eine schnelle Datenverarbeitung<br />
<strong>und</strong> hohe Arbeitsleistung<br />
sicher. Ferner sind somit<br />
Anpassungen an individuelle<br />
Anforderungen möglich. Die<br />
Produkt serie bietet auch<br />
Skalierbarkeit bei Arbeitsspeicher,<br />
Massenspeicher sowie<br />
Displaydiagonale. Aspekte, die<br />
den Entwicklungs- <strong>und</strong><br />
Wartungsaufwand verringern.<br />
Kompatible Lösungen für<br />
zukünftige Reparaturersatzteile<br />
minimieren den potenziellen<br />
Umstellungsaufwand.<br />
Die Bediengeräte sind standardmäßig<br />
mit der Windows 10<br />
Edition, Windows 10 IoT<br />
Enterprise 2021 LTSC, verfügbar.<br />
Nutzerspezifische Software-Images<br />
lassen sich ab<br />
Werk aufspielen. Bachmann<br />
bietet außerdem das vorinstallierte<br />
HMI-Paket atvise, das<br />
eine Software mit Scada-Merkmalen<br />
kombiniert.<br />
www.bachmann.info/de<br />
Standardumrichter MOVITRAC ® advanced<br />
Der kompakte Allro<strong>und</strong>er passt sich mit seinem skalierbaren Funktionspaket<br />
ideal an Ihre Ansprüche an <strong>und</strong> eröffnet so viele Einsatzmöglichkeiten.<br />
Ihre Vorteile auf einen Blick:<br />
• Sie sparen Zeit: Auto-Inbetriebnahme in wenigen Sek<strong>und</strong>en<br />
• Sie vermeiden Fehler: durchgängig steckbare Einkabeltechnik<br />
• Sie sind flexibel: Regelung von Asynchron- <strong>und</strong> Synchronmotoren<br />
ohne/mit Geber<br />
• Sie bleiben offen: Kommunikation mit gängigen Steuerungssystemen<br />
www.sew-eurodrive.de/movitrac-advanced
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
REGELBARE NETZTEILE MACHEN ANTRIEBSLÖSUNGEN IN<br />
MATERIALFLUSS- UND LAGERSYSTEMEN ENERGIEEFFIZIENTER<br />
KLEINER HEBEL, GROSSE WIRKUNG<br />
Materialfluss- <strong>und</strong> Lagersysteme verbrauchen in<br />
der Intralogistik beinahe die Hälfte der<br />
aufgewendeten Energie. Ein guter Gr<strong>und</strong>, sich<br />
hier schlummernde Einsparpotenziale genauer<br />
anzusehen. Diese zu bergen, ist nicht immer mit<br />
Aufwand verb<strong>und</strong>en – manchmal reicht schon<br />
der Austausch von Standardnetzteilen durch fein<br />
justierbare, intelligente Netzteile.<br />
Ansatzpunkte für mehr Energieeffizienz in Materialfluss<br />
<strong>und</strong> Lager gibt es viele, aber nur wenige sind schnell <strong>und</strong><br />
einfach umgesetzt. Dazu zählt zum Beispiel die Auswahl<br />
des richtigen Netzteils für den Betrieb der Intralogistiksysteme.<br />
Zur Spannungsversorgung von DC-Antrieben werden<br />
mehrheitlich konventionelle AC/DC-Netzteile eingesetzt – bei<br />
denen jedoch eine individuelle Anpassung von energierelevanten<br />
Parametern wie Geschwindigkeit <strong>und</strong> Antriebskraft unmöglich<br />
ist, weil sich die Leistung der Netzteile nicht dynamisch anpassen<br />
lässt. Die Folge: es wird unter Umständen mehr Energie<br />
verbraucht, als eigentlich nötig wäre.<br />
Die anders konzipierte Technologie der Netzteile des taiwanesischen<br />
Herstellers Cotek macht damit Schluss – eine kleine Stellschraube<br />
im Gesamtsystem, die jedoch interessante Potenziale<br />
zur Energieeinsparung birgt.<br />
ENERGIE-EINSPARUNGSPOTENZIAL BEI<br />
AC- UND DC-ANTRIEBEN<br />
Elektrische Motoren <strong>und</strong> Antriebssysteme sind robuste Komponenten.<br />
Schätzungen gehen davon aus, dass mehr als die Hälfte,<br />
der derzeit im Einsatz befindlichen Modelle ihre erwartete technische<br />
Lebensdauer überschritten haben. Im Durchschnitt sind<br />
sie doppelt so alt. Wegen ihrer Robustheit sind die Kosten für An-<br />
schaffung, Wartung <strong>und</strong> Reparatur gering. Demzufolge machen<br />
sie nur drei Prozent der Lebensdauerkosten aus. Anders sieht es<br />
mit den Betriebskosten, <strong>und</strong> hier den Stromkosten, aus. Diese<br />
verursachen bei einem Elektromotor r<strong>und</strong> 97 Prozent der Lebensdauerkosten.<br />
Aktuell sind in der EU r<strong>und</strong> acht Milliarden<br />
Elektromotoren im Einsatz. Diese sind für die Hälfte des elektrischen<br />
Energieverbrauchs <strong>und</strong> für ca. 70 Prozent des Stromverbrauchs<br />
in der Industrie verantwortlich. Angesichts der Energiepreise<br />
lohnt es sich daher, das Antriebssystem einer Überprüfung<br />
zu unterziehen <strong>und</strong> diese gegebenenfalls durch eine Lösung mit<br />
einem geringeren Energieverbrauch zu ersetzen.<br />
Ferner versucht die EU über Ökodesign-Richtlinien <strong>und</strong> Energieeffizienzklassen,<br />
den Energieverbrauch bei Neuanlagen, <strong>und</strong><br />
damit verb<strong>und</strong>en auch die CO 2<br />
-Emissionen zu verringern. Aufgr<strong>und</strong><br />
der Lebensdauer der Motoren wird es aber eine geraume<br />
Zeit dauern, bis der Effekt greift. Die Richtlinie 2019/1781 trat im<br />
ersten Schritt Mitte 2021 in Kraft <strong>und</strong> wurde am 1. Juli <strong>2023</strong> um den<br />
zweiten Schritt erweitert. Sie regelt die Effizienz für Motoren mit<br />
direktem Netzanschluss, also AC-Motoren <strong>und</strong> die dazugehörigen<br />
Frequenzumrichter. Gemeint sind elektronische Leistungswandler,<br />
die die elektrische Leistung, mit der ein Elektromotor gespeist<br />
wird, kontinuierlich anpassen. Auf diese Weise wird die vom Motor<br />
abgegebene mechanische Leistung nach Maßgabe der Drehzahl-<br />
Drehmoment-Kennlinie der am Motor anliegenden Last gesteuert.<br />
AUSNAHME VON AC/DC-MOTOREN VON<br />
ÖKODESIGN-VERORDNUNG ABSEHBAR<br />
Bei der Ermittlung des Energieverbrauchs durch industrielle Antriebssysteme<br />
sind AC-Motoren <strong>und</strong> DC-Motoren einbezogen.<br />
Letztere sind von der Ökodesign-Richtline momentan ausgenommen.<br />
Fachleuten jedoch erscheint es nur als eine Frage der<br />
Zeit, bis für DC-Motoren ebenfalls eine entsprechende Verordnung<br />
in Kraft treten wird. Bei AC-Motoren geschieht die Änderung<br />
der Drehzahl durch eine Frequenzänderung mithilfe eines<br />
Frequenzumrichters. DC-Motoren werden über Gleichspannung<br />
versorgt. Wird diese geändert, ändert sich auch die Drehzahl.<br />
Die weiteren Ausführungen der Richtlinie beziehen sich auf<br />
DC-Motoren, wobei die Annahmen für Bürstenmotoren (mit Kol-<br />
40 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
lektor) <strong>und</strong> für bürstenlose Motoren (BLDC) zutreffen. Beide Technologien zeichnen,<br />
im Gegensatz zu AC-Motoren, folgende Merkmale aus: ein hohes Anlaufmoment,<br />
ein hohes Drehmoment, ein hochdynamisches Start-, Stopp- <strong>und</strong> Beschleunigungsverhalten,<br />
eine schnelle Drehrichtungsänderung sowie, wenn gefordert,<br />
eine hohe Drehzahl (BLDC bis ca. 100.000 min -1 ). Aus diesen Gründen sind diese<br />
Antriebskomponenten die erste Wahl für dynamische Applikationen.<br />
DC-MOTOREN HÄUFIG NICHT IM WIRKUNGSGRADMAXIMUM<br />
BETRIEBEN<br />
Gleichstrommotoren sind Leistungswandler. Die zugeführte elektrische Leistung<br />
wird in mechanische Leistung (Drehzahl <strong>und</strong> Drehmoment) umgewandelt. Ist bei<br />
einer Anwendung die DC-Betriebsspannung, das benötigte Drehmoment <strong>und</strong> die<br />
angestrebte Drehzahl bekannt, lässt sich ein Motor auf diesen Arbeitspunkt auslegen<br />
(Drehmoment-Drehzahl-Kennlinie). Generell ist festzuhalten, dass der Motorstrom<br />
proportional zum Drehmoment <strong>und</strong> die Drehzahl proportional zur DC-Versorgungsspannung<br />
sind. Das Produkt aus aufgenommenem Strom <strong>und</strong> angelegter<br />
Spannung entspricht also der Leistungsaufnahme des Motors (bis zur Grenze der<br />
Motorparameter). Das Produkt aus Drehmoment <strong>und</strong> Drehzahl ergibt die mechanische<br />
Abgabeleistung. Diese beiden Größen bestimmen den Motor-Wirkungsgrad,<br />
der nicht konstant über den kompletten Drehzahl-Drehmoment-Bereich ist.<br />
Jeder DC-Motor hat einen Arbeitsbereich, in dem er im Wirkungsgrad-Maximum<br />
arbeitet. Es treten aber noch weitere Einflussgrößen auf, die den optimalen Arbeitsbereich<br />
„verschieben“ können, zum Beispiel die Erwärmung der Motorwicklung<br />
(Verringerung des elektrischen Widerstands) sowie durch alterungsbedingte Ereignisse<br />
wie Zunahme der Lagerreibung oder Verschmutzung. Daraus resultiert ein<br />
Anstieg der Stromaufnahme.<br />
Da bei den meisten Anwendungen im industriellen Bereich auf Standard-DC-<br />
Motoren <strong>und</strong> Standard-Stromversorgungen zurückgegriffen wird, ist quasi vorprogrammiert,<br />
dass diese Systeme mit niedrigem Wirkungsgrad arbeiten. Dieser Betriebszustand<br />
führt zu unnötig hohen Betriebskosten.<br />
KONVENTIONELLE AC/DC-NETZTEILE VERBRAUCHEN MEHR<br />
STROM ALS BENÖTIGT<br />
Bei Materialfluss- <strong>und</strong> Lagersystemen werden jedoch häufig die erwähnten DC-Antriebe<br />
zur Erzeugung der Bewegungsenergie eingesetzt. Werden dann zur Spannungsversorgung<br />
konventionelle AC/DC-Netzteile verwendet, ist eine individuelle<br />
Anpassung in Bezug auf Geschwindigkeit <strong>und</strong> Antriebskraft kaum realisierbar. Anders<br />
beim Einsatz der regelbaren Strom-Spannungsquellen des Herstellers Cotek.<br />
Denn da sich bei diesen AC/DC-Netzteilen die Ausgangsspannung <strong>und</strong> der Ausgangsstrom<br />
von 1 bis 105 Prozent stufenlos regeln lässt, sind Anpassungen von Geschwindigkeit<br />
<strong>und</strong> Drehmoment der Antriebe aufwandsarm möglich. Das Ergebnis<br />
ist neben der Energieersparnis auch eine Reduzierung der Geräuschentwicklung.<br />
Und so funktioniert es: Ein Materialfluss- <strong>und</strong> Lagersystem besteht in der Regel<br />
aus einer Vielzahl von Einzelkomponenten. Hier eröffnen die parametrierbaren<br />
Cotek-Netzteile Chancen der individuellen Anpassung, da die Regelung über I2C,<br />
RS 232, RS 485 oder Ethernet möglich ist. Gleichzeitig können die Betriebsparameter<br />
einschließlich der Netzteiltemperatur überwacht werden, was Rückschlüsse auf<br />
etwaigen Verschleiß oder Überlastung zulässt. Auf diese Weise lässt sich der optimale<br />
Arbeitsbereich ganz gezielt anpassen.<br />
Die Cotek-Netzteile haben eine Ausgangsleistung von 800 W bis 3 kW, sind in der<br />
Low-Voltage-Serie mit Ausgangsspannungen von 12 bis 60 VDC <strong>und</strong> in der High-<br />
Voltage-Serie mit Spannungen von 150 bis 400 VDC verfügbar <strong>und</strong> können sowohl<br />
in Reihe als auch parallelgeschaltet werden. Infolge des Weitbereichseingangs von<br />
100 bis 240 VAC <strong>und</strong> einer UL-Zulassung sind die Netzteile für den weltweiten Einsatz<br />
geeignet. Die Mitarbeiter der Systemtechnik Leber GmbH unterstützen bei der<br />
Parametrierung der Netzteile. Hierbei greifen sie auf die Erfahrungen bei der Einführung<br />
der Netzteile zurück, die in verschiedenen Anwendungsfeldern erworben<br />
wurden. Zum Leistungsspektrum zählen unter anderem die Auswahl des geeigneten<br />
Netzteils, aber auch die Integration in das jeweilige Antriebskonzept sowie die<br />
zugehörige Programmierung der Steuerung.<br />
Autor: Denny Vogel, Experte Stromversorgungen, Systemtechnik Leber GmbH, Nürnberg<br />
Foto: Systemtechnik Leber<br />
www.leber-ingenieure.de<br />
DER<br />
WELTMOTOR<br />
vom Antriebsdesigner<br />
Elektrokleinmotoren<br />
AC, DC, BLDC<br />
Stepper, Getriebe<br />
ISO 9001<br />
ATEX, IECEX<br />
UL, CSA, VDE<br />
Tel. 04743 2769 0<br />
astro@astro-motoren.de<br />
www.astro-motoren.de<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> 41
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
BLG: LAGERFLÄCHEN UND DIENSTLEISTUNGEN AUS EINER HAND<br />
„LOGISTIK SO EINFACH WIE<br />
MÖGLICH GESTALTEN“<br />
Anzeige<br />
BLG Logistics mit Hauptsitz in Bremen ist ein<br />
Seehafen- <strong>und</strong> Logistikdienstleister mit einem<br />
internationalen Netzwerk. Seit mehr als 145<br />
Jahren steht der Dienstleister für die Philosophie<br />
„Logistik mit Herz <strong>und</strong> Verstand“. Betreiber aus<br />
Industrie <strong>und</strong> Handel schätzen die<br />
Fachkompetenz sowie die innovativen <strong>und</strong><br />
zukunftsfähigen Lösungen, die sie gemeinsam<br />
mit der BLG entwickeln <strong>und</strong> umsetzen.<br />
Im Februar 1877 gründeten 65 Kaufleute die BLG Logistics als<br />
„Bremer Lagerhaus-Gesellschaft – Aktiengesellschaft von<br />
1877“. Sie wollten ihre in der ganzen Stadt verteilten Lagerräume<br />
am Wasser konzentrieren <strong>und</strong> auch den Güterumschlag<br />
zentral gemeinsam betreiben. Sie machten Bremen zu einem<br />
Vorreiter in der Hafenentwicklung. Heute ist die BLG-Gruppe mit<br />
fast 100 Standorten <strong>und</strong> Niederlassungen in Europa, Amerika,<br />
Afrika <strong>und</strong> Asien präsent. Die Geschäftsbereiche Automobile <strong>und</strong><br />
Container sind führend in Europa. Der Geschäftsbereich Contract<br />
zählt zu den führenden deutschen Anbietern.<br />
BEDARFSGERECHTES LOGISTIKANGEBOT<br />
Neben einem breitgefächerten Logistik-Know-how bietet die<br />
BLG passgenaue Lagerflächen für unterschiedlichste Waren. Ob<br />
Hängeware, 28 m lange Elemente oder feinste Mikroelektronik –<br />
in Sachen passende Lagerlösung inklusive optimierter Infrastruktur<br />
hat der Logistikdienstleister für jeden Bedarf das richtige<br />
Angebot. Dabei kommt die jahrzehntelange Erfahrung den Betreibern<br />
an allen BLG-Standorten, r<strong>und</strong> um die Uhr <strong>und</strong> entlang<br />
der ganzen Wertschöpfungskette zugute.<br />
FREIE LOGISTIKFLÄCHEN VERFÜGBAR<br />
Wenn es um maßgeschneiderte Kontraktlogistik geht, ist man am<br />
Standort Eisenach an der richtigen Adresse: 8.500 Palettenstellplätze<br />
im Regal, 4.500 m 2 Blocklagerfläche <strong>und</strong> bei Bedarf eine<br />
professionelle Reinigungsanlage für Mehrwegbehälter stehen bereit.<br />
Hinzu kommt eine Verkehrsanbindung zu KEP-Dienstleistern<br />
<strong>und</strong> an die Autobahn A4.<br />
Eine Lagerfläche mit 159.000 m 2 auf fünf Ebenen, eine zentrale<br />
Lage <strong>und</strong> geballte Kompetenz im Multi-Channel-Fulfillment-<br />
Service, das findet sich am Standort Hörsel. Auch hier sind Kapazitäten<br />
verfügbar.<br />
Wer eine trimodale Verkehrsanbindung benötigt, sollte in Bremen<br />
suchen. Das Flachlager mit ca. 25.500 m 2 Lagerfläche im<br />
Güterverkehrszentrum Bremen (GVZ) befindet sich in unmittelbarer<br />
Nähe zum Neustädter Hafen <strong>und</strong> bietet Blocklagerfläche<br />
<strong>und</strong> zusätzliche Bürofläche.<br />
Am Standort Sindelfingen finden sich auf etwa 6.000 m 2 Blocklager-<br />
<strong>und</strong> Büroflächen. Die gute Verkehrsanbindung zum Mercedes-Werk<br />
rückt Logistik für die Automobilindustrie in den<br />
Fokus. JIT / JIS-Belieferungen, Produktionsversorgung, Kommissionierung,<br />
Vormontage, Lagerhaltung sowie Sequenzierung,<br />
Umpacken, Warenkorbbildung, Zollabwicklung <strong>und</strong> Shuttletransporte<br />
r<strong>und</strong>en das Angebot ab.<br />
Foto: BLG<br />
www.blg-logistics.com/freie-logistikflaechen<br />
42 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
MARKTPLATZ<br />
<br />
KONSTRUKTIVE DETAILS STELLEN HOHE ZYKLUSGESCHWINDIGKEIT SICHER<br />
Der neue Sackgreifer LBG-50 des Unternehmens Piab ist das Ergebnis der langjährigen<br />
Erfahrung des Herstellers in der Entwicklung individueller End-of-Arm-Toolings für die<br />
Palettierung. Der komplett vorgefertigte Sackgreifer, ausgelegt auf Säcke <strong>und</strong> Beutel mit<br />
einem Gewicht von bis zu 50 kg, lässt sich einfach installieren, einstellen <strong>und</strong> warten.<br />
Zwischenbögen werden mithilfe der vakuumbasierten Upgrade-Option mit Duraflex-Saugnäpfen<br />
<strong>und</strong> Coax-Technologie ebenso einfach gehandhabt.<br />
Normalerweise ist die Handhabung von Säcken eine Herausforderung, da sie schwer <strong>und</strong><br />
beweglich sind <strong>und</strong> ihre Oberfläche empfindlich auf Quetschungen, Durchstiche oder grobe<br />
Behandlung reagiert. Der LBG-50 vermeidet dies, indem er die Säcke sanft, aber fest anhebt,<br />
während eine eingebaute obere Klemmplatte sie während der Bewegung von oben sichert.<br />
Dies wiederum wirkt sich günstig auf die Zyklusgeschwindigkeit aus.<br />
Der Arm <strong>und</strong> der Rahmen des Greifers sind aus Aluminium gefertigt. Zu den weiteren<br />
Merkmalen gehören die flexible Positionierung der Breite <strong>und</strong> der Finger sowie die Befestigungsmöglichkeiten. Flexibilität gilt auch<br />
für das Ventilpaket, das sich entweder mit einem separaten I/O, Ethernet/IP oder Profinet konfigurieren lässt.<br />
www.piab.com<br />
FÖRDERBÄNDER<br />
MIT GERINGER<br />
PARTIKELEMISSION<br />
Fertigungsprozesse in der<br />
Mikromechanik oder bei der<br />
Herstellung elektronischer<br />
Geräte sind sensibel. Sie<br />
werden in der Regel in Reinräumen<br />
oder Mini-Environments<br />
der Reinraumklassen 5-9, nach<br />
ISO-Norm 14644 durchgeführt.<br />
Die mk Technology Group<br />
fokussiert sich auf diese<br />
Reinraumklassen <strong>und</strong> passt ihre<br />
Fördertechnik an das Reinraumkonzept<br />
an. Basierend auf der<br />
langjährigen Erfahrung,<br />
optimiert mk seine Gurt- oder<br />
Zahnriemenförderer für den<br />
Einsatz im Reinraum, sodass<br />
möglichst geringe Partikelemissionen<br />
entstehen <strong>und</strong> eine<br />
einfache Reinigung möglich ist.<br />
Der Hersteller verfügt über<br />
einen eigenen Reinraum,<br />
wodurch die Expertise für<br />
Reinraum-Fördertechnik<br />
kontinuierlich wächst. Die<br />
Förderbänder lassen sich nach<br />
dem Einlaufen (mit dokumentierter<br />
Abklingkurve) <strong>und</strong> der<br />
finalen Reinigung, hermetisch<br />
verpackt ausliefern. Das stellt<br />
eine schnelle Inbetriebnahme<br />
im Reinraum des Betreibers<br />
sicher.<br />
www.mk-group.com<br />
LASS DICH<br />
ELEKTRISIEREN!<br />
DIE STILL RX-FAMILIE.<br />
STILL Elektrostapler – leistungsstark, emissionsarm, flexibel.<br />
Elektrisierend! Mit den E-Staplern von STILL werden die Möglichkeiten<br />
einer modernen Intralogistik auf außergewöhnlich elektrisierende Weise<br />
umsetzbar. Die optimale Synergie aus kraftvoller Beschleunigung,<br />
Ergonomie <strong>und</strong> Sicherheit sowie smarter Assistenzsysteme macht sie zu<br />
unverzichtbaren Leistungsträgern in Deinem Lager. still.de/e-stapler
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
LÜBECKER HAFEN-GESELLSCHAFT UND<br />
LEOGISTICS DIGITALISIEREN PROZESSE<br />
IN ETAPPEN<br />
ZUM ZIEL<br />
Die Lübecker Hafen-Gesellschaft mbH (LHG) ist<br />
Deutschlands größte Hafenbetreiberin für<br />
rollende Ladung an der Ostsee. Die Terminals<br />
bieten wöchentlich mehr als 90 Abfahrten zu<br />
20 Partnerhäfen weltweit. Damit den K<strong>und</strong>en<br />
an 65 Tagen im Jahr optimale Transportbedingungen<br />
sichergestellt werden können, sind<br />
ausgefeilte IT-Systeme unerlässlich. Um den<br />
Qualitätsstandard zu erhalten, entschied sich das<br />
Unternehmen, nach einer umfangreichen<br />
Ausschreibung, die leogistics GmbH, Hamburg,<br />
mit der Ablösung <strong>und</strong> Modernisierung der<br />
aktuellen Logistiksoftware durch die<br />
Yard-Management-Lösung leogistics d.s.c. zu<br />
betrauen.<br />
Mit steigendem Güterumschlag <strong>und</strong> komplexeren logistischen<br />
Prozessen im Hafen wuchsen auch die<br />
Anforderungen an eine Logistiksoftware. Dabei wurden<br />
die veralteten Abrechnungsprozesse in Lübeck<br />
immer mehr zum Problem. In der Vergangenheit rechnete man<br />
vieles manuell ab. Dies führte dazu, dass es zu Reibungen in der<br />
operativen Abwicklung kam. Zudem war das manuelle Ausfüllen<br />
von Auftragsscheinen zeit-, kosten- <strong>und</strong> personalintensiv.<br />
Mit der Entscheidung für die Software leogistics d.s.c. wurde<br />
die Gr<strong>und</strong>lage gelegt, die Logistiklösung der Firmengruppe<br />
(IHS 2.0) nach Geschäftsprozessen gestaffelt abzulösen <strong>und</strong> ein<br />
standardisiertes Tool zu implementieren. Der erste Schritt ist geschafft:<br />
Die LHG hat das Modul des leogistics-Abrechnungsprogramms<br />
produktiv für seeseitige Prozesse im Einsatz. So ist es<br />
den K<strong>und</strong>en nun möglich, selbstständig elektronisch Aufträge<br />
anzulegen <strong>und</strong> Daten wie Anzahl der Frachteinheiten, Verpackungsart<br />
<strong>und</strong> Anlieferdatum einzutragen. Damit verläuft die Abrechnung<br />
nahezu in Echtzeit sowie weniger fehleranfällig <strong>und</strong><br />
der Prozess harmonischer.<br />
HOHE ANFORDERUNGEN AN DIGITALES<br />
ABRECHNUNGSSYSTEM<br />
Im Zentrum der Anforderungen an eine IT-Lösung stand eine<br />
Auftrags- <strong>und</strong> Abrechnungsverwaltung basierend auf einer Standard-Yard-Lösung.<br />
Eine wichtige Rolle spielten dabei ein neu einzuführender,<br />
digitaler Auftragsschein sowie die Unterschiede bei<br />
der see- <strong>und</strong> landseitigen Abrechnung von Leistungen im Hafen.<br />
Daraus ergab sich ein komplexes Zielbild.<br />
Die K<strong>und</strong>en der LHG sollten über ein Webportal der Hafen-Gesellschaft<br />
Aufträge für Dienstleistungen an Frachteinheiten beauftragen<br />
<strong>und</strong> den Status des Auftrags verfolgen können. Die<br />
LHG wollte die eingegangenen Aufträge mithilfe einer Desktop-<br />
Anwendung prüfen, bearbeiten <strong>und</strong> zur Ausführung freigeben<br />
oder ablehnen können. Um Arbeitsaufträge abzuwickeln <strong>und</strong> zu<br />
dokumentieren, sollte im Hafen selbst eine mobile App zum Einsatz<br />
kommen. Abgeschlossene Aufträge wiederum wollte die Hafen-Gesellschaft<br />
über die Desktop-Anwendung prüfen, bearbeiten<br />
<strong>und</strong> zur Abrechnung freigeben können.<br />
Hintergr<strong>und</strong>: Die seeseitige Abrechnung der während eines<br />
Schiffsanlaufs durchgeführten Leistungen wie Löschen, Laden,<br />
Gatecharge, Vorstauen findet direkt an die Reedereien statt. Auch<br />
die Fakturierung der Hafengebühren geschieht auf diesem Wege.<br />
Landseitig steht die Abrechnung von Leistungen ohne Schiffsbezug,<br />
also Container von Lkw abladen, Neufahrzeuge annehmen<br />
<strong>und</strong> verladen, lagern usw., gegenüber dem Eigentümer einer<br />
Frachteinheit im Fokus.<br />
GEMEINSAM LÖSUNGEN FINDEN MITHILFE<br />
VON WORKSHOPS<br />
Das Kernsystem für die neue Abrechnungslösung war bereits in<br />
einem vorangegangenen Projekt entstanden. Für die Sicherstellung<br />
dieser Lösung musste vor der Erstellung des Grobkonzepts<br />
die Übertragung der operativen Daten aus dem LHG-Logistiksystem<br />
geklärt werden. leogistics entwickelte das System nach Wünschen<br />
der Hafen-Gesellschaft weiter. Dafür definierten die Partner<br />
gemeinsam in mehreren Workshops, nach welchen Kriterien<br />
die Servicematerialien abgerechnet werden.<br />
Das wichtigste Entscheidungskriterium der LHG für die leogistics<br />
d.s.c. war schließlich, alle Abrechnungsschritte digital abzubilden<br />
– der manuelle <strong>und</strong> papierbasierte Aufwand war in der<br />
Vergangenheit einfach zu groß. Heute wird durch die Integration<br />
der Abrechnungslösung der leogistics d.s.c. eine Verbindung zum<br />
bestehenden Terminal Operating System (IHS 2.0) <strong>und</strong> der aktuellen<br />
SAP-ERP-Installation der LHG-Gruppe geschaffen <strong>und</strong> damit<br />
ein bisher manueller Prozess digitalisiert.<br />
Eine große Herausforderung des Projekts war, die Belange der<br />
unterschiedlichen Interessengruppen unter einen Hut zu brin-<br />
44 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
<br />
DIE NÄCHSTEN<br />
PROJEKTPHASEN<br />
Mit dem aktuellen Realisierungsstand ist die Zusammenarbeit<br />
zwischen der Lübecker Hafen-Gesellschaft<br />
<strong>und</strong> leogistics nicht abgeschlossen. Inhalte der nächsten<br />
Projektschritte sind:<br />
n Verwaltung, Steuerung <strong>und</strong> Optimierung von Frachteinheiten<br />
beim Laden <strong>und</strong> Löschen von Schiffen sowie<br />
im landseitigen Yard-Prozess mit der Gate-Zu- <strong>und</strong><br />
-Abführung, Abbildung <strong>und</strong> Optimierung von internen<br />
Umfuhren von Frachteinheiten,<br />
n Schulterschluss <strong>und</strong> Integration mit dem Hafenbahnprojekt,<br />
n Terminals mit Schienenanbindung,<br />
n Produktivsetzung der Optimierung Übergang Bahn<br />
<strong>und</strong> Terminal,<br />
n Anbindung eines Kran- <strong>und</strong> Prozessoptimierers am<br />
KV-Terminal Skandinavienkai sowie<br />
n Traingate-Integration in die Komplettlösung.<br />
Quelle: leogistics<br />
gen. Die scheinbar übersichtlichen Prozesse bestehen aus komplexen<br />
Sub-Prozessen. In jedem Sub-Prozess agieren unterschiedliche<br />
Beteiligte. Diese multidimensionalen Abläufe zu gestalten,<br />
ist eine umfangreiche Aufgabe.<br />
SOFTWARE VEREINT UNTERSCHIEDLICHE<br />
ANFORDERUNGEN<br />
Das TOS übermittelt operative Daten zu Schiffsanläufen, Frachteinheiten<br />
<strong>und</strong> durchgeführten Leistungen an die Yard-Management-Lösung.<br />
Diese stellt Abrechnungsdaten der seeseitigen<br />
Aufträge der Lübecker Terminals digital bereit. Die Abrechnungsabteilung<br />
der Hafen-Gesellschaft prüft die Daten zu den Schiffsanläufen,<br />
bearbeitet sie gegebenenfalls <strong>und</strong> ergänzt fehlende Daten.<br />
Die bearbeiteten Schiffsbesuche nutzt das System, erstellt digitale<br />
Abrechnungsbelege <strong>und</strong> übermittelt sie an das Enterprise<br />
Resource Planning. Diese Software wiederum generiert aus den<br />
Belegen K<strong>und</strong>enaufträge <strong>und</strong> Rechnungen. Informationen über<br />
durchgeführte landseitige Leistungen entnimmt das System dem<br />
neuen digitalen Auftragsschein <strong>und</strong> überträgt sie aus einem Vorsystem<br />
in die leogistics d.s.c. Die dortige Abbildung geschieht in<br />
Yard-Belegen, Aktivitäten <strong>und</strong> einem Status.<br />
Das Paket der Standardsoftwarelösungen der leogistics GmbH<br />
bietet einen Ansatz über alle Prozesse hinweg. Es verfügt über einen<br />
strukturierten modularen Aufbau, eine integrierte Lösung<br />
für einen schnellen Datenfluss <strong>und</strong> die Möglichkeit, jederzeit<br />
selbst Anpassungen vorzunehmen. Optimale Planung, Echtzeitinformationen<br />
der Prozesszustände <strong>und</strong> Flexibilität: Genau diese<br />
Faktoren machen einen Hafen „smart“.<br />
Das Ergebnis: weniger Fehler <strong>und</strong> höhere Geschwindigkeit bei<br />
reduziertem manuellem Aufwand. Unter dem Strich spart die<br />
LHG damit bei der Abrechnung seeseitiger Aufträge Zeit <strong>und</strong><br />
Kosten. Künftig wird das Unternehmen auch die landseitigen Abrechnungsprozesse<br />
sowie weitere Teilprozesse Schritt für Schritt<br />
mithilfe des elektronischen Auftragsscheins digitalisieren. Neben<br />
dem Yard-Management ist die Einführung des Moduls „leogistics<br />
Rail“ in Arbeit. So wird in Zukunft ein Lösungsansatz für alle Verkehrsträger<br />
<strong>und</strong> Anwendungsbereiche bereitgestellt. Dabei spielt<br />
die volle Integration der einzelnen Verkehrsträger für die Hafen-<br />
Gesellschaft eine wichtige Rolle.<br />
Foto: Lübecker Hafen-Gesellschaft, René Schlottmann<br />
www.leogistics.com<br />
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dynamische Intralogistik-Lösungen
PERSPEKTIVEN<br />
SERIE<br />
PROJEKTMANAGEMENT IN INTRALOGISTIKPROJEKTEN – TEIL V<br />
SO WERDEN AUCH KOMPLEXE<br />
PROJEKTE EIN ERFOLG<br />
Nachdem wir uns in den bisherigen Teilen der<br />
Serie mit strategischer Planung, Projekt-Setup<br />
<strong>und</strong> Kommunikation beschäftigt haben, lenken<br />
wir nun die Aufmerksamkeit auf Problemstellungen<br />
während des Ramp-up oder Go-Live.<br />
Wir geben Tipps, was man tun kann, um<br />
Engpässe möglichst zu vermeiden oder zu<br />
be<strong>heben</strong>.<br />
Während der Go-Live-Phase eines Logistikprojekts,<br />
also im Ramp-up der Leistungsmengen, wird man<br />
auch bei noch so guter Vorbereitung unter Umständen<br />
auf zwei Problemstellungen treffen, die eine<br />
gut strukturierte Bearbeitung erfordern:<br />
n Engpässe (Bottlenecks) innerhalb des Prozessdurchlaufs, deren<br />
Bearbeitung zu neuen, nachgelagerten Engpässen führt, <strong>und</strong><br />
n Workaro<strong>und</strong>s für nicht funktionsfähige Prozessteile. Diese sind<br />
in der Startphase oftmals unumgänglich, sollten jedoch im Laufe<br />
des Projekts dann wieder zurückgebaut werden.<br />
ENGPÄSSE TROTZ INTENSIVER TESTS<br />
Komplexe Logistik-Projekte, wirken sich in der Regel auf angrenzende<br />
Unternehmensbereiche <strong>und</strong> -prozesse aus. Während der<br />
Go-Live-Phase lassen sich Schwächen in der Abwicklung bei steigender<br />
Last kaum vermeiden – auch bei noch so guten vorherigen<br />
Tests.<br />
Oftmals werden Tests zunächst mit geringer Last <strong>und</strong> bezogen<br />
auf den Standardprozess durchgeführt. Dieses Vorgehen ist im<br />
Rahmen eines Testplans eine übliche <strong>und</strong> sinnvolle Methode, da
SERIE PERSPEKTIVEN <br />
auf diese Art eine erste Schwachstellenanalyse möglich ist. Beim<br />
darauffolgenden Leistungs- <strong>und</strong> Lasttest betrachtet man dann<br />
vielfach separat einzelne technische Systeme, um die technisch<br />
vereinbarte Spezifikation zu bestätigen <strong>und</strong> damit auch die Abnahmebedingungen<br />
für den Lieferanten zu erfüllen.<br />
Der komplette Prozess wird dabei oftmals zwar vollständig<br />
durchgespielt, das Verhalten unter Last ist jedoch in der Regel<br />
nicht ausreichend prüfbar. Im Rahmen der Tests wird zudem üblicherweise<br />
mit exemplarischen Artikeln gearbeitet, teilweise<br />
übernehmen sogar Kartonagen oder Leerartikel die Rolle der<br />
Testobjekte. Dadurch werden produktbedingte prozessuale<br />
Schwierigkeiten an dieser Stelle des Tests unter Umständen nicht<br />
erkannt. Bei „Ware zum Mann“-Systemen können sich die reinen<br />
Prozessdurchlaufzeiten von den benötigten physischen Durchlaufzeiten<br />
aber erheblich unterscheiden. So spielen – hauptsächlich<br />
dann, wenn der Mensch ins Spiel kommt – die Gewichte der<br />
Artikel, deren Sperrigkeit <strong>und</strong> auch die Anzahl der Einzelgriffe eine<br />
für die Prozesszeiten wichtige Rolle. Auch, <strong>und</strong> vor allem in<br />
der Betrachtung über einen längeren Arbeitszeitraum zum Beispiel<br />
eine Schicht hinweg.<br />
Tücken des Bottlenecks:<br />
n Engpässe im Prozess treten erst nach <strong>und</strong> nach zutage,<br />
n ein Bottleneck ergibt sich oftmals überraschend, das heißt<br />
ab einem bestimmten Punkt kippt die Systemlast <strong>und</strong> dieser<br />
Überlauf wiederum wirkt sich ungünstig auf Vor- <strong>und</strong><br />
Folgeprozesse aus, <strong>und</strong><br />
n meistens entwickeln sich Engpässe entlang des ganzen<br />
Prozesses – sie treten in den ersten Prozessschritten auf<br />
<strong>und</strong> ziehen sich dann durch alle nachgelagerten Schritte.<br />
VERMEIDUNGSSTRATEGIEN<br />
Verschiedene Methoden zu betrachten, lohnt sich auf jeden Fall,<br />
da man sich so bereits weit vor dem Produktivstart mit potenziellen<br />
Problembereichen intensiv auseinandersetzen muss. So lassen<br />
sich Engpässe schon im Vorfeld konkret <strong>und</strong> schematisch erkennen<br />
<strong>und</strong> be<strong>heben</strong>. Beispiel: Sieht man im Design eines Packplatzes,<br />
dass die Artikeleigenschaften (Gewicht, Sperrigkeit etc.)<br />
zu Leistungseinbußen führen, ist dies auch auf Prozesse im Wareneingang<br />
<strong>und</strong>/oder in der Kommissionierung übertragbar.<br />
TESTEN IST DIE HALBE MIETE – SIMULATION<br />
UND SCHULUNG DER REST<br />
Um Engpässe zu vermeiden, sollten die Testszenarien die zukünftige<br />
Systemlast erst einmal realistisch punktuell simulieren<br />
<strong>und</strong> abbilden. Im Anschluss daran folgt dann die Simulation von<br />
kompletten Abläufen <strong>und</strong> Systemkomponenten. Zuletzt sollte eine<br />
ausführliche Schulung der Mitarbeiter stattfinden <strong>und</strong> ein geeigneter<br />
Ressourcenpuffer eingeplant werden.<br />
Gewöhnlich ist der Testplan in Stufen aufgebaut. Zunächst<br />
werden die einzelnen Bestandteile der Technik- <strong>und</strong> Prozesskette<br />
physisch <strong>und</strong> systemtechnisch separat geprüft. Anschließend<br />
werden Teilabläufe zusammengefasst <strong>und</strong> im einfachen Durchlauf<br />
auf Fehler untersucht. Schließlich wird dann der komplette<br />
Prozess zusammengefügt <strong>und</strong> getestet.<br />
Wichtig: Vielfach sind (Teil-)Prozesse nur unzureichend dokumentiert<br />
<strong>und</strong> ausschließlich in den Köpfen der Mitarbeiter gespeichert.<br />
Dieses „Biowissen“ sollte unbedingt während der Testphase<br />
integriert werden. Am Ende der Testreihen steht die Freigabe<br />
durch alle am Test beteiligten Unternehmensbereiche. Die<br />
Freigabe sollte nur dann geschehen, wenn die Tests ohne schwerwiegende<br />
Fehler auch in Seiten- <strong>und</strong> Ausnahmeprozessen erfolgreich<br />
absolviert wurden.<br />
SIMULATION ONLINE UND OFFLINE<br />
Am Markt sind zahlreiche Anbieter von Prozesssimulationen vertreten,<br />
mit immer besseren Simulationsmethoden, zum Beispiel<br />
für den Warenfluss <strong>und</strong> die Arbeitsplätze.<br />
Aus den für das Projekt gewonnenen Bewegungsdaten lassen<br />
sich Simulationsmodelle ableiten, die (auch visualisiert) Lasttage<br />
aus der Vergangenheit abbilden <strong>und</strong> mit denen man durch<br />
gleichmäßige Steigerung des Outputs die Engpässe erkennen<br />
kann. Diese sind zum einen abhängig von der Systemleistung<br />
zum Beispiel der Automatiksysteme (die durch die Ausschreibungsunterlagen<br />
eindeutig definiert <strong>und</strong> damit gut planbar sind).<br />
Zum anderen sind Engpässe aber auch von der einzelnen Arbeitsplatz-<br />
<strong>und</strong> Mitarbeiterleistung determiniert. In der Simulation<br />
lässt sich ermitteln, welcher Output mit der geplanten Systemleistung<br />
realisierbar ist, <strong>und</strong> – noch wichtiger – welche Mindestleistung<br />
jeder Teil des Prozesses inklusive der manuellen Arbeitsplätze<br />
erbringen muss, um eine geforderte Systemleistung<br />
sicherzustellen. Dieser Leistungswert dient als Referenzwert, gegen<br />
den die physische Arbeitsplatzleistung geprüft werden kann.<br />
Für die Arbeitsplatzsimulation bestehen interessante Möglichkeiten<br />
durch Virtual Reality. In elektronischen Modellen lassen<br />
sich Arbeitsplätze ergonomisch gestalten, Bewegungsabläufe simulieren<br />
<strong>und</strong> Anordnungen prüfen <strong>und</strong> anpassen.<br />
SCHULUNG UND RESSOURCENPLANUNG<br />
Zuletzt sind in der Vorbereitung zum Produktivstart die Mitarbeiter<br />
umfassend zu schulen. In der Praxis bewährt hat sich das Key-<br />
User-Konzept: Hier werden Mitarbeiter mit guten prozessualen<br />
sowie IT-technischen Kenntnissen umfangreich geschult. Bestenfalls<br />
übernehmen diese Mitarbeiter auch eine aktive Rolle im<br />
Projekt, sodass sie sich mit den Gegebenheiten <strong>und</strong> Neuerungen<br />
im Prozess vertraut machen können. Sie nehmen die Rolle des<br />
First-Level-Supports zum Produktivstart ein <strong>und</strong> sollten daher<br />
zum Start nicht „produktiv“ verplant werden. Die Hauptaufgabe<br />
dieser Mitarbeiter besteht in der Unterstützung ihrer Kollegen,<br />
der Aufnahme von Fehlern <strong>und</strong> prozessualen Schwierigkeiten<br />
<strong>und</strong> der weiteren Qualifizierung des Lagerpersonals im Prozess.<br />
Mitarbeiter, die sich in den Schulungen <strong>und</strong> Tests schnell in die<br />
neuen Abläufe einfinden, können darüber hinaus für mehrere<br />
Arbeitsplatzbereiche qualifiziert werden. Hierdurch kann in der<br />
Besetzung von Engpassprozessen flexibel reagiert <strong>und</strong> diese<br />
durch einen erhöhten Ressourceneinsatz abgemildert <strong>und</strong> aufgefangen<br />
werden.<br />
AUSBLICK<br />
Aus den geschilderten Sachverhalten sowie den üblichen Startschwierigkeiten<br />
im Ramp-up entwickeln sich in vielen Fällen<br />
temporär Workaro<strong>und</strong>-Prozesse. Mit deren Notwendigkeit sowie<br />
der unbedingten Rückführung im Rahmen der Stabilisierung von<br />
Prozessen beschäftigt sich der kommende Teil der Serie.<br />
Autoren: Stephanie Janz <strong>und</strong> Markus Irmler, Inhaber Econsio GbR, Frankfurt<br />
Foto: Econsio<br />
www.econsio.de<br />
KONTROLLVERLUST UND<br />
ENGPÄSSE DURCH INTENSIVES<br />
TESTEN UND SIMULATIONS<br />
MODELLE MINIMIEREN<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> 47
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
FÖRDERTECHNIK<br />
MATERIALFLUSS<br />
LOGISTIK 4.0<br />
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PUNKT<br />
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schwer, den Überblick zu behalten. Doch <strong>f+h</strong> hilft! Denn wir selektieren nicht nur<br />
entsprechende Pressemeldungen, sondern durchforsten für Sie auch Websites, Business-<br />
Netzwerke <strong>und</strong> soziale Medien <strong>und</strong> filtern spannende Dinge heraus. Ab sofort finden Sie<br />
an dieser Stelle unsere Highlights aus der digitalen Welt der Intralogistik.<br />
DIGITAL DIE ITEM-WELT ENTDECKEN<br />
Die virtuelle Fabrik bietet eine komplette Übersicht über<br />
Produkte <strong>und</strong> Services von item. Der Entwickler <strong>und</strong> Hersteller<br />
des modularen Systembaukastens für den Anlagen- <strong>und</strong><br />
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Inhalte in Form von Whitepapers, Blogs, Studien, Videos <strong>und</strong><br />
konkreten Anwendungsbeispielen zu entdecken. Darüber<br />
hinaus ist eine direkte Kontaktaufnahme zu den Ansprechpartnern<br />
von item problemlos über ein Kontaktfeld möglich.<br />
WWW.ITEM24.COM<br />
DER SMARTE CHECK-UP FÜR FTS<br />
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das Unternehmen ek robotics Betreibern eines<br />
Fahrerlosen Transportsystems (FTS) ein Tool an die<br />
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<strong>und</strong> leicht verständlicher Form präsentiert. Zudem<br />
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mit denen das FTS mit Blick auf mehr Effizienz <strong>und</strong><br />
höhere Performance optimiert werden kann. Sara ist<br />
Cloud-basiert <strong>und</strong> lässt sich mit jedem üblichen<br />
Internetbrowser bedienen.<br />
WWW.EK-ROBOTICS.COM<br />
48 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
VOM WARENEINGANG BIS VERSAND<br />
Fastpick von Vanderlande geht live in den USA<br />
bit.ly/vanderlande-fuh-23<br />
DIE TOP<br />
ONLINE-ARTIKEL<br />
DER F+H WEBSITE<br />
An dieser Stelle präsentieren wir Ihnen die<br />
fünf meist gelesenen Artikel des Monats<br />
auf unserer Internetpräsenz<br />
Das Ranking umfasst alle Seitenaufrufe im 2-Monats-Zeitraum<br />
bis ca. 2-3 Wochen vor Erscheinungstermin dieser Ausgabe. Die<br />
Berechnungsbasis von 100% entspricht der Summe der fünf Plätze.<br />
STARKES HALBJAHR FÜR<br />
JUNGHEINRICH<br />
Neun Prozent Wachstum im Auftragseingang<br />
bit.ly/jungheinr-fuh-23<br />
SAFELOG AUTOMATISIERT<br />
MATERIALFLUSS VON DRESSELHAUS<br />
60 mobile Roboter übernehmen Transportaufgaben<br />
bit.ly/safelog-fuh-23<br />
DEMATIC SCHLIESST INSTALLATION<br />
BEI VECTURA AB<br />
Automatisiertes Puffer- <strong>und</strong> Sequenzierungssystem<br />
wurde fertiggestellt<br />
bit.ly/dematic-fuh-23<br />
IFOY AWARD<br />
Bewerbungsphase für 2024 gestartet<br />
bit.ly/ifoyaward-fuh-23<br />
EXCLUSIVE<br />
CONTENT<br />
nur online<br />
www.bit.ly/continental-fuh-23<br />
VIRTUELLE INBETRIEBNAHME<br />
Virtual Reality hat bereits ihren festen Platz im<br />
digitalen Engineering. Jetzt gilt es immer neue<br />
Möglichkeiten auszuloten, um die Wertschöpfungskette<br />
von der Planung am digitalen Modell bis zum<br />
Lebenszyklus der Anlage während der laufenden<br />
Produktion zu optimieren. Dies ist der onoff<br />
engineering GmbH <strong>und</strong> Siemens aktuell in einem<br />
gemeinsamen Projekt gelungen. Ziel war es, eine<br />
Lösung zu entwickeln, die den Einsatz eines digitalen<br />
Zwillings mit der virtuellen Inbetriebnahme<br />
kombiniert, um eine optimale Schulung der<br />
Anlagenbediener sowie das Training des Servicepersonals<br />
im Bereich Wartung <strong>und</strong> Instandhaltung zu<br />
ermöglichen. In dieser Kombination ist das gemeinsame<br />
Projekt eine echte Premiere.<br />
WWW.ONOFF-GROUP.DE<br />
INDUSTRIERUSS IN DER<br />
VOLLREIFENPRODUKTION<br />
Das Unternehmen Continental baut die Aktivitäten im<br />
Bereich des zirkulären Wirtschaftens weiter aus. Im<br />
Continental-Reifenwerk in Korbach erhalten neu produzierte<br />
Superelastic-Vollreifen rückgewonnenen Industrieruß<br />
(rCB). Das reduziert den Einsatz fossiler Rohstoffe.<br />
Vollreifen wie der SC20+ enthalten aufgr<strong>und</strong> ihres hohen Naturkautschukanteils<br />
bereits heute einen Anteil nachwachsender<br />
<strong>und</strong> recycelter Materialien von etwa 60 Prozent. Spätestens<br />
bis zum Jahr 2050 will der Hersteller 100 Prozent nachhaltige<br />
Materialien in ihren Reifenprodukten einsetzen.<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> 49
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
FÖRDERTECHNIK<br />
MATERIALFLUSS<br />
LOGISTIK<br />
CHRISTOPH ANDING<br />
Welches Auto fahren Sie <strong>und</strong><br />
warum?<br />
Ich fahre einen Jeep Compass, der im<br />
Stellantis-Werk in Melfi/Italien mit<br />
Comau-Robotern <strong>und</strong> Comau-Automationslinien<br />
gebaut wurde.<br />
Können Sie über sich selbst lachen?<br />
Ja, ich erachte es als eine meiner<br />
Stärken.<br />
Was können Sie nur mit Humor<br />
ertragen?<br />
Ich finde es schwierig, soziale Ignoranz<br />
<strong>und</strong> Menschen zu tolerieren, die<br />
nicht offen für Veränderung <strong>und</strong><br />
Innovation sind.<br />
Ihr Arbeitsalltag in drei<br />
Schlagworten?<br />
Comau-Roboter, Batterielinien <strong>und</strong><br />
Electrification.<br />
Wie können Sie am besten vom<br />
Arbeitsalltag entspannen?<br />
In der Natur <strong>und</strong> dabei ist es egal ob<br />
im Wald, Garten oder in den Bergen.<br />
››<br />
ZUR PERSON<br />
Christoph Anding ist Geschäftsführer von Comau<br />
Deutschland, zusätzlich zu seiner Rolle als Commercial<br />
Manager von Comau Deutschland, eine Position,<br />
die er seit dem Jahr 2020 innehat. Mit mehr als zehn<br />
Jahren globaler Erfahrung in der Automobilindustrie<br />
verfügt Anding über ausgewiesene Expertise in den<br />
Bereichen Engineering, Management <strong>und</strong> Geschäftsentwicklung<br />
in einer Vielzahl von industriellen<br />
Automatisierungs-, Robotik-, Industrie 4.0- <strong>und</strong><br />
High-Volume-Produktionsumgebungen.<br />
Auf welche Frage haben Sie in letzter<br />
Zeit keine Antwort finden können?<br />
Warum sich Menschen heutzutage<br />
für nichts <strong>und</strong> niemanden mehr Zeit<br />
nehmen.<br />
Welche Entscheidung in Ihrem Leben<br />
würden Sie im Nachhinein am<br />
liebsten rückgängig machen?<br />
Rückgängig machen würde ich keine,<br />
doch gibt es die ein oder andere<br />
Situation, die ich hätte besser lösen<br />
können.<br />
Wem wären Sie lieber nie begegnet?<br />
Ich bin ein positiver Mensch <strong>und</strong><br />
sehe jede Begegnung als Bereicherung<br />
oder Herausforderung.<br />
50 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
IM NÄCHSTEN HEFT: 12/<strong>2023</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 05. 12. <strong>2023</strong><br />
ANZEIGENSCHLUSS: 20. <strong>11</strong>. <strong>2023</strong><br />
01<br />
02 03<br />
VERNETZEN<br />
SIE SICH MIT<br />
bit.ly/fuh-website<br />
bit.ly/fuh-e-paper<br />
bit.ly/fuh-facebook<br />
bit.ly/fuh-twitter<br />
bit.ly/fuh-linkedin<br />
bit.ly/fuh-xing<br />
bit.ly/fuh-instagram<br />
bit.ly/fuh-youtube<br />
DEM CHEFREDAKTEUR:<br />
Winfried Bauer<br />
w.bauer@vfmz.de<br />
bit.ly/fuh-wb-linkedin<br />
bit.ly/fuh-wb-xing<br />
01 Als Generalunternehmer hat der Intralogistik-Spezialist<br />
Westfalia für die Spaichinger Nudelmacher GmbH ein automatisches<br />
Lager- <strong>und</strong> Materialflusssystem realisiert. Über die<br />
Hintergründe informieren wir Sie in der nächsten Ausgabe<br />
Foto: Westfalia Technologies<br />
02 Automatisierte Produktionsversorgung am neuen<br />
Fertigungsstandort der Dehn SE. Unitechnik Systems realisierte<br />
ein Shuttle-Lager, eine komplexe Stapelbildung <strong>und</strong> die<br />
Übergabe an ein AMR-System<br />
Foto: Unitechnik<br />
03 Das Unternehmen Movu Robotics hat einen Kommissionier-<br />
Roboterarm entwickelt. Wir haben uns den Movu eligo am<br />
Firmensitz in Lokeren/Belgien näher angesehen<br />
Foto: <strong>f+h</strong><br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> 51
LOUNCH<br />
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LOGISTIK<br />
FLUIDTECHNIK<br />
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einmaligen Mediennetzwerk!<br />
Bitte kontaktieren Sie mich, ich berate Sie gerne!<br />
Carmen Nawrath<br />
Head of Sales<br />
Telefon: 0049/6131/992-245<br />
c.nawrath@vfmz.de