QZEIT 10-2023
Magazin für Rinderzucht
Magazin für Rinderzucht
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
50
QPRAXIS
WENN DER
WURM DRIN IST
Parasiten sind nicht immer sofort sichtbar, können jedoch
zu massiven Leistungseinbußen führen. Zu einer guten
Parasitenstrategie gehört, neben dem betriebsindividuellen
und verantwortungsbewussten Einsatz von Antiparasitika,
ein an die Standort- und Haltungsbedingungen angepasstes
Weidemanagement.
Neben Ektoparasiten wie Zecken, Läuse, Milben oder
Stechfliegen, die sich hauptsächlich auf der Oberfläche
des Wirts ernähren und damit gut zu diagnostizieren
sind, müssen Endoparasiten, welche sich im Wirtskörper
ernähren, eine besondere Beachtung finden. Der Befall
durch diese Parasiten geht nicht zwangsläufig mit eindeutigen
Symptomen einher, sondern kann auch durch
subklinische Verläufe zu erheblichen wirtschaftlichen
Einbußen führen.
Magen-Darm-Würmer schädigen die Darmschleimhaut
und beeinträchtigen damit die Futterverwertung, was je
nach Befallstärke und Immunstatus des Tieres zu starkem
Gewichtsverlust und Durchfällen führt.
Die Larven des braunen Magenwurms setzen sich im
Pflanzenbestand der Weide fest, wo sie vom Weidetier
aufgenommen werden. Dies führt zumeist zu einer
Durchfallerkrankung Mitte bis Ende Juli, wodurch wiederum
massenhaft Wurmeier ausgeschieden werden
und der Infektionsdruck ohne Gegenmaßnahme seinen
Höhepunkt im August erreicht (Sommerpeak), die dann
im späteren Verlauf auch in den Kotresten überwintern.
Lungenwurmlarven können Lungenentzündungen
verursachen. Durch das noch nicht voll ausgebildete
Immunsystem sind vor allem Jungrinder beim ersten
Weidegang gefährdet. Werden sie im Herbst nicht ausreichend
behandelt, verbreiten infizierte Tiere im Frühjahr
weitere Larven.
Leberegel wandern im Wirtskörper vom Darm bis in die
Leber und Gallengänge, wo sie sich vom Lebergewebe
ernähren und Einbrüche in der Milch- und Mastleistung
sowie Fruchtbarkeitsstörungen verursachen. Sie nutzen
eine Schneckenart als Zwischenwirt zum Überleben und
sind daher meist an feuchten Standorten ein Problem.
QZEIT OKTOBER 2023