QZEIT 10-2023
Magazin für Rinderzucht
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PASSION FLEISCHRIND
25
Aktuell hält die
Agrargemeinschaft „Gebirge“
64 Zuchttiere inklusive
Nachzucht sowie einen
Zuchtbullen.
DAS GANZE JAHR DRAUSSEN
Die Kühe werden sehr extensiv ganzjährig im Freiland
gehalten. Während der Vegetationszeit grasen die Rinder
auf großzügigen Weiden in herrlicher Natur. Im Winter
gibt es am Standort Dürrengleina ein frostgeschütztes
„Winterquartier“, eine Weide mit schützendem Wald
und drei Unterständen mit fließendem frischen Wasser
aus frostsicheren Tränken. In der vegetationsarmen,
kalten Jahreszeit wird Heu sowie Grassilage von den
eigenen Flächen gefüttert. Es wird bewusst auf die
Zufütterung von Kraftfutter und Getreide verzichtet. Ab
Februar beginnt die saisonale Abkalbung auf der Weide
des Winterquartiers. Hier bleiben die Tiere je nach Weideaustrieb
meist bis in den Mai hinein, bevor sie auf die
weitläufigen Flächen ausgetrieben werden. Ab Mai
ergänzt dann auch der Deckbulle die Zuchtherde und
sorgt für den zukünftigen Nachwuchs. Aktuell ist dies
der rote Bulle Saldo, gezogen von Mathias Weise. Er wurde
erst im vergangenen Jahr auf der Zuchtbullenauktion in
Laasdorf erworben. Bei Weideabtrieb wird dann abgesetzt,
die weiblichen Tiere bleiben zum großen Teil zur
Bestandergänzung im Betrieb.
Das Ziel von Ute Wolf ist eine Herde mit 50 Mutterkühen.
Ausgesuchte männliche Tiere werden am Standort als
zukünftige Deckbullen vorbereitet und ab Hof verkauft,
der Rest geht in die Vermarktung. Auch die Prüfstation
in Dornburg wurde schon mit männlichen Absetzern
beschickt.
Um die Herde kümmert sich in der Regel ein Mitarbeiter.
Täglich wird die Herde kontrolliert – wie geht es den
Kühen, zeigen einzelne Tiere Auffälligkeiten? Auch die
Zuchtbulle Mody und seine
Mädels auf dem Weg ins
frische Grün. Er war der
Erste, der der Herde seinen
Stempel aufgedrückt hat.
Weide wird jeden Tag in Augenschein genommen: Ist der
Weidezaun intakt, noch genügend Futter vorhanden oder
steht das Weiterziehen auf eine neue Weidefläche an?
Da der Betrieb mit mobilen Elektroweidezäunen arbeitet,
müssen die zukünftigen Weiden eingezäunt und die Stromversorgung
überprüft werden. Nach dem Umtrieb müssen
die nicht mehr benötigten Zäune wieder abgebaut werden
und die Wiese gegebenenfalls mit der Wiesenschleppe
nachbearbeitet werden. Die Versorgung mit ausreichend
Wasser ist von großer Bedeutung und selbstverständlich.
Hierzu werden den Tieren Wasserfässer mit frischem
Wasser zur Verfügung gestellt. Den Tierarzt sehen die Tiere
im Normalfall nur einmal jährlich zur Bestandsblutung,
Trächtigkeitsuntersuchung und Wurmkur.
DEN KÜHEN ZUSCHAUEN = STRESS ABBAUEN
Wenn Ute Wolf dann mal nach einem stressigen Arbeitstag
den Kopf frei bekommen möchte, braucht sie nur zu
ihrer Anguskoppel zu fahren und schaut ihren Mädels
beim Grasen zu. „ Das entschleunigt ungemein“, attestiert
die Bereichsleiterin.
→ ULRIKE NIEBLING
Ute Wolf ist stolz auf die
Entwicklung ihrer Angusherde.
→
Das Ziel sind
50 Mutterkühe
QZEIT OKTOBER 2023