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QZEIT 10-2023

Magazin für Rinderzucht

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PASSION MILCHRIND

Gesundheit, Fitness und

Melkbarkeit sind

Thomas Kapelle wichtig.

Komfort und Wellness gibt es sowohl

im Stall als auch auf der Weide.

Die planbefestigte Fläche am Fressgitter wird täglich

abgeschoben. Die Niedertragenden sind im Tiefstreustall

untergebracht. Hier wird täglich frisches Stroh über

die Fläche gestreut, welches von einer Plattform über

den Tieren in den Stall gelangt. Der Betrieb nutzt das

Modell der Kurzrasenweide, mit einem auf die umliegenden

Weideflächen konzipiertem Umtriebssystem. Seit

knapp einem Jahr wird ein System zum Herdenmonitoring

genutzt, was, zusätzlich zum Auge des Betriebsleiters,

bei der frühzeitigen Erkennung aufkommender

Erkrankungen und bei der Brunsterkennung eine Hilfe

darstellt. Gemolken wird im 2 * 5er-Melkstand.

Liegebereich auf Kompost

für die Frischmelker.

Trockensteher und die eigene weibliche Nachzucht sind

ebenfalls in Strohställen in einem zugepachteten Betrieb

untergebracht und beweiden dort die entfernteren Weideflächen.

Die männlichen Kälber werden im Alter von

vier Wochen an Mastbetriebe in der Umgebung abgegeben.

Bei der Auswahl seiner Kühe von morgen überlässt

Thomas Kapelle nichts dem Zufall. Die Rinder werden

alle durch den mitlaufenden Deckbullen belegt, was

bedingt dadurch, dass sich die Rinder nicht am selben

Standort wie die Kühe befinden, die sicherste Lösung in

Punkto Trächtigkeit ist. All die daraus geborenen Kälber

werden weiterverkauft. Die Entscheidung, ob ein weibliches

Tier im Betrieb bleibt, trifft Thomas Kapelle erst

nach Abschluss der zweiten Laktation der Mutter. Hier

legt er seinen Fokus besonders auf Gesundheit, Fitness

und Melkbarkeit. Er ist der Auffassung, mit weniger Leistung

die vitalere Kuh zu melken, ohne ständig an allen

Stellschrauben drehen zu müssen. So fällt es ihm auch

leicht, alle anfallenden Kosten im Blick zu behalten. Die

oberste Devise des Betriebsleiters lautet:

„Wer zu viel im Betrieb

arbeitet, kann nicht an seinem

Betrieb arbeiten.“

stets einig: den Kindern das Interesse für die Landwirtschaft

auch unter nachhaltigen Gesichtspunkten vorzuleben.

So befindet sich einer der Söhne gerade in der Ausbildung

zum Landwirt. Auch er steht hinter dem Konzept

des elterlichen Betriebs und der Aufstallungsvariante im

Kompost. Es stehen die Gedanken eines Neubaus für die

Milchkühe im Raum: Hierfür können sich Vater und Sohn

gut eine Kombination aus Freilauf mit Kompost und Tiefliegeboxen

vorstellen. Der bestehende Kompoststall war

ursprünglich nicht auf lange Sicht geplant, sondern eine

Umbaulösung mit der Option, diesen Bereich auch als

Lager für Maschinen oder ähnliches zu nutzen, im Falle

die Milchviehhaltung so nicht weiter betrieben würde.

Man darf gespannt sein auf die neuen Ansätze, mit denen

der Betrieb Kapelle zukünftig den Arbeitsalltag meistern

will und wie er das Konzept des Kompoststalls weiter für

die Haltung seiner Milchkuhherde nutzen wird.

→ ANNA BOCK

Das rät er auch all seinen Berufskollegen, um nicht vor

lauter anfallender Arbeit blind für den eigenen Betrieb

zu werden. Einen hohen Stellenwert hat für Thomas

Kapelle seine Familie. Hier ist er sich mit seiner Ehefrau

QZEIT OKTOBER 2023

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