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A<br />
<strong>10</strong>‘23<br />
DAS MAGAZIN FÜR DIE REGION<br />
Podcast<br />
m<br />
Zum bereits neunundzwanzigsten Mal haben<br />
wir uns mit einer regionalen Autorin oder einem<br />
regionalen Autor getroffen, um uns über<br />
Literatur zu unterhalten. Diesmal ging es im<br />
Gespräch tatsächlich darum: Wann ist es Literatur?<br />
Zählen manche Genres etwa gar nicht<br />
darunter? Die 29-jährige Autorin, Moderatorin<br />
und Veranstalterin aus Mainz, Sarah Beicht,<br />
hat uns ihre Meinung dazu mitgeteilt. Denn sie<br />
selbst schreibt auch sehr unkonventionell. Welche<br />
Themen sie hierbei besonders interessieren<br />
und was es mit ihrem Horrorgedicht auf sich<br />
hat, verrät die junge Autorin, der es gelungen<br />
ist, ihren Berufswunsch als freie Schriftstellerin<br />
zu verwirklichen.<br />
Welche Themenbereiche bzw Genres decken deine Veröffentlichungen<br />
ab?<br />
Ich finde es ganz schwierig, da immer den Genrefinger<br />
draufzulegen. Von daher würde ich das in Themenbereiche<br />
eingrenzen. Weil wenn ich das ein bisschen skizziere,<br />
sagen immer viele: Ah, du schreibst Krimis. Aber das ist<br />
nicht der Fall. Es darf ruhig blutig zugehen bei mir. Ich interessiere<br />
mich für Kriminalfälle, sehr für True Crime. Aber ich<br />
interessiere mich nicht für die Auflösung. Also die Ermittlung<br />
ist mir vollkommen egal. Ich interessiere mich für Täterperspektiven<br />
bisweilen, für verschiedene Muster, Modi<br />
Operandi sozusagen. Das ist das, was mich interessiert. Der<br />
Kriminalfall ist mir eigentlich egal. Das ist auf jeden Fall ein<br />
großes Themengebiet. Und ansonsten ist es sehr körperlich<br />
in meinem Schreiben. Ich interessiere mich für den<br />
menschlichen Körper, den weiblichen Körper im Besonderen.<br />
Es geht um den sich verändernden Körper, den alternden,<br />
schwachen, kranken Körper. Auch körperlicher Verfall<br />
ist oft drin, es darf morbide werden. Sepulkralkultur ist<br />
auch ein Thema. Das ist die Richtung in die es geht. Es darf<br />
blutig sein, es sind keine Krimis. Aber es darf auch gelacht<br />
werden. Es ist nicht alles tieftraurig, pechrabenschwarz.<br />
Das ist hochinteressant. Etwas wozu man viel zu schreiben<br />
kann. Wir kommen sicher noch zu dem ein oder<br />
anderen speziellen Buch von dir zu sprechen. Deine<br />
Erstveröffentlichung hattest du mit 19 mit einem ganz<br />
ungewöhnlichen Titel „Die Liga der außergewöhnlichen<br />
Serienkiller“. War das angetriggert von dem Film „Die<br />
Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“?<br />
Ja, schon. Der basiert ja auch auf einem Comic. Das war<br />
die Idee eigentlich. Es ist ein Horrorgedicht. Ich bin mir<br />
gar nicht mehr sicher. Es reimt sich glaube ich sogar.<br />
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