DAV Pforzheim Sektionsheft 2023-2
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Gipfelfoto auf einem Mora nenhu gel des Sommerwandferners
(v.l. Joachim Becker, Christoph Senger, Michael Becker, Eberhard Wildermuth)
Die letzten Meter zum Aperen Turm
Um unser „Vereinsschiff“ in Fahrt und auf Kurs zu
halten, benötigt die „Kapitänsmannschaft“ des
Vorstandes viele Helfer für die zahlreichen
Aktivitäten wie Arbeitseinsätze auf der Pforzheimer
Hütte, 24-Std.-Wanderung, Betreuen/Umschrauben
der Kletterwand im WWH, Herbstfest usw.
Als zusätzliches „Dankeschön“ bot deshalb
Christoph Senger, FÜL Bergsteigen, vom 20.8.
bis 25.8.2023 für die Sektionshelfer geführte
Bergtouren in den Stubaier Alpen mit Standort
Franz-Senn-Hütte an. Von den zunächst vier
Angemeldeten nahmen drei teil: Eberhard
Wildermuth, Joachim und Michael Becker.
Bei sehr sommerlichen Temperaturen und Sonne
pur wurde von Seduck (Neustift) zur Hütte in 3 ½
Stunden aufgestiegen, nachdem wir mit viel
Glück die beiden allerletzten freien Parkplätze
belegen konnten. Die Almstraße zur Oberissalp
mit den Parkplätzen dort ist leider noch gesperrt.
Die Franz-Senn-Hütte lässt in jeder Hinsicht
(Verpflegung, Unterbringung, Service und Tourenangebot)
keine Wünsche offen.
Die erste Tour führte durch abwechslungsreiches
Gelände über Almwiesen, grobes Blockwerk
und zum Schluss über den versicherten Gipfelaufbau
zur 3003 m hohen Rinnenspitze. Eine
Rundsicht auf die Gipfel und Gletscher der Stubaier
und dem Rinnensee waren der Lohn für die
schweißtreibenden Aufstiegsmühen in der prallen
und heißen Sonne.
Hautnah war zu sehen, wie stark die Gletscher
geschrumpft sind. Mit Firn war nur noch ein
kleiner Teil im obersten Bereich bedeckt, viele
kleinere waren ganz aper.
Am nächsten Tag sollte die Innere Sommerwand
angegangen werden, was aber aufgrund des
stark zurückgegangenen Sommerwandferners und
dem drohenden Steinschlag nicht möglich war.
Eine durchaus anspruchsvolle Alternative war
der Aufstieg zur Vorderen Sommerwand (2677 m),
der vom Hüttenwirt mit neuen Bohrhaken fast
durchgängig versichert ist. Der schmale Steig
führt durch absturzgefährdete steile Flanken,
bevor der Grat zum Gipfel (I+-II) etwas Klettern
erfordert.
Der Schafgrübler (2921 m) vom Horntaler Joch
war das nächste Tagesziel. Auch hier erforderte
der recht lange Gipfelgrat (I-II) leichtes Klettern
und Trittsicherheit. Ein sehr steiler Weg führte
vom Joch ins Lüsener Tal und der Zischgeles
sowie die Schöntalspitze waren zu sehen.
Weit war der Weg entlang des Alpeiner Baches
und über die Moräne des Alpeiner Ferners.
Vorbei an dem vom Schmelzwasser gespeisten
Wasserfall, der sich durch den Rückgang des
Alpeiner Ferners gebildet hat, ging es über Schutt
und grobes Blockwerk vorbei am Turmfernersee
(Schmelzwasser des Turmferners) bis der
Apere Turm erreicht war.
Die auch in rund 2500 m herrschenden warmen
Temperaturen forderten nicht nur vom Gletschereis
ihren Tribut, auch wir mussten auf der Hütte
angekommen, massiv gegen die drohende
Unterhopfung kämpfen... erfolgreich!
Bevor der angekündigte Wetterwechsel die
Stubaier Alpen erreichte, erfolgte der Abstieg
nach Seduck und die Rückfahrt nach Pforzheim.
Bei bestem aber heißen Sonnenwetter endete
die Helfertour verletzungsfrei und zur Zufriedenheit
aller.
CS
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