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Nummer281 WeilamRhein Dienstag,4.Dezember2012 „Wirwollen mitVertagung Zeichensetzen“ FreieWähler WeilamRhein(sif).Zumindestteilweiseistdas„Geheimnis“ gelüftet, weshalb SPD undFreie Wählerdafürgesorgthatten,dassderEnergieberichtnichtimGemeinderat behandelt,sondernzunächst indenBauausschussverwiesenwordenist(wirberichteten).DabeisinddieBeweggründederFreienWähleranderealsdiederSozialdemokraten. WerdenAusschüsse zusammengelegt? DieszumindestmachtegesternderstellvertretendeFraktionsvorsitzende, Dr. ReinhardHagist,gegenüberunserer Zeitung deutlich. Die Freien Wähler haben aus grundsätzlichenErwägungen herauseinerVerweisungdes Energieberichts2011inden Bau- und Umweltausschuss zugestimmt.DenninderVerwaltungsspitzegibteslautDr.HagistÜberlegungen,denFinanzausschussunddenKultur-,Sport-undVerwaltungsausschuss (KSVA) zusammenzulegen. „Das sehen wir sehr kritisch“,betonteHagistmitdem Hinweis,dassdiesesThemain derFraktionnochnichtendgültigausdiskutiertsei.DennkämeeszueinersolchenZusammenlegung,dannhättenzwarVerwaltungundStadträteeineSitzungproMonatweniger.Dochdafür,soHagist, gäbe es Mammutsitzungen miteinerriesigenTagesordnung.AußerdembestündedieGefahr,dassdereineoderanderePunktsogleichaufdieTagesordnungdesGemeinderateskämeundnichtmehrvorberatenwürde.„WirwollendasbisherigeProcederebeibehalten und wollten deshalb mit unserem Vertagungsbeschluss einZeichensetzen“, verdeutlichteHagist. Dr.ReinhardHagist FriedrichResinführtjetztdenKunstverein NachfolgervonJürgenDürrbaum/PlattformfürdieAuseinandersetzungmitKunstundKünstlern WeilamRhein.FriedrichResin ist neuer Vorsitzender des WeilerKunstvereinsunddamit Nachfolger von Jürgen Dürrbaum. Bei der Jahreshauptversammlung in der wunderschönen Umgebung des ehemals von Karlheinz Scherer renovierten Barockhauses in Efringen-Kirchen wurdederWechselvollzogen. JürgenDürrbaum,derden VereinüberachtJahregeleitet hatte,stelltesichwegenseines UmzugsnachBaselundstarker beruflicher BeanspruchungnichterneutzurWahl. In seinem Bericht konnte EinblickindiekreativenSchaffensräumederKünstlerimKulturzentrumKesselhausbotendie„OffenenAteliers”. Foto:DanielaBuch FacettenreicherKunstgenuss TagderoffenenAteliersimKulturzentrumKesselhaus/WerkschauundGedankenaustausch WeilamRhein(db).DerTag deroffenenAteliersistein festerBestandteildesVeranstaltungsreigensimKulturzentrumKesselhaus.AmvergangenenSonntagdurftendieBesucherwiederindiekreativenSchaffensräumederKünstlerreinschauen. UnterdenzahlreichenBesuchern,diesichdenSonntagnachmittag mit facettenreichem Kunstgenuss verschönerten,warenvieleBekannte und Freunde der Künstler selbst,aberaucheinigeneue neugierige Gesichter, die einenBlickwagtenundsich einenZugangzumquirligen Mikrokosmosschufen. Einmalmehrmachtendie „offenen Ateliers” deutlich, dassdasKulturzentrumohne dieKünstlernichtdaswäre, wasesheutedarstellt. BegleitendzumTagderoffenen Ateliers hatte auch das MuseumfürWeilerTextilgeschichtegeöffnet,sodasssich dasKulturzentruminseiner gesamten Bedeutungsbreite Dürrbaumaufeinestattliche AnzahlvonVeranstaltungen währendseinerAmtsperiode verweisen, darunter zahlreicheAusstellungenbekannterKünstler,mitdenenderKunstvereindaskulturelleAngebotderStadtundRegionbereicherte.DemVorstandsteam, das für diese umfangreiche undvielfältigeArbeitverantwortlich zeichnete, dankten die anwesenden Mitglieder mitgroßemApplaus. ZuseinemNachfolgerwähltedieVersammlungFriedrich Resin,derkünftiggemeinsam mitdenwiedergewähltenVor- AufregesInteressestießendieoffenenKünstlerateliers. alsSymbiosevonVergangenheit und Gegenwart präsentierte.AufdereinenSeiteder Ort,andemdieErinnerungan dieehemaligehandwerkliche, industrielleTätigkeitwachgehalten und gewürdigt wird. Gegenüberdieinspirierende LebendigkeitderKunstschaffenden,derenPotenzialundfortwährendeWeiterentwicklung. Mit der Besucherresonanz zufrieden, insbesondere in FriedrichResin,derneueVorsitzendedesWeilerKunstvereins den Nachmittagsstunden, die gemäßderbisherigenErfahrungwieder am stärkstengenutztwurden, waren die Gastgeber allemal, wie Ateliersprecher Niels Tofahrnmeinte. „Leider konnten nicht alle Künstlermitmachen,daeinigeunterwegssindodergeradeeineAusstellunglaufenhaben”,erklärte er. 18Künstlerwarendennoch mitdabei:VolkerBessel,Holger Kröner, Patrick Luetzelschwab,IsaSchäfer,BrunoneMorandi,RaphaelBohrerLukasoberer,VeronikavonMutzenbecher, Catherine Wieland,PaulThévenetKochka, Natascia Scarpa, Niels Tofahrn,IldikoCsapó,Gabriele standsmitgliederndieGeschickedesVereinslenkensoll. NeuindenVorstandgewählt wurdeRenateSellalsSchriftführerin. Der Kunstverein Weil am RheinführtinEigenregiezwei AusstellungenproJahrdurch sowieeinmaljährlichgemeinsammitdemKulturamtderStadtdieRegionalealstrinationales Ausstellungsprojekt. DanebenbietetderKunstvereineinePlattformfürdieAuseinandersetzung mit Kunst undKünstlernunsererZeit. DieAktivitätendesKunstvereinsnehmenimkulturel Moll,NicoleFranke,Dorothée Rothbrust, Elisabeth Veith, AndreasSütterlinundLandscape.DerTag,derzueineranregendenMischungausWerkschau und Gedankenaustausch geriet, endete am Abend noch mit einem gemeinsamenEssenallerBeteiligten im Kulturcafé, dem Treffpunkt,andemdieKünstlerauchsonstgernedieGemeinschaftpflegen. DiebesondereAtmosphäre desArealshatsichlängstauch in Künstlerkreisen im DreilandGroßraumBaselherumgesprochen,sodassesnicht weiterwundert,dasseinPlatz inmitten der Kesselhausgemeinschaftbegehrtist.SämtlicheAtelierssinddennauchbelegt,wobeiderKontaktund dieZusammenarbeitmitder WWT,diesichumdieVermietungkümmert,sehrgutsei, wieNielsTofahrnberichtete. AuchdieoffenenTürender angrenzenden Firmen wie TFLwarengutbesuchtundgabeneinengewinnendenEinblickindieTätigkeit dieses großenUnternehmens. WasserpreiswirdumneunCentgesenkt WirtschaftsplanderStadtwerke/SchmutzwassergebührwirddagegenneunCentteurer WeilamRhein.Zusammenmit dem städtischen Haushalt wurdengesternimFinanzausschussauchdieWirtschaftsplänederStadtwerkefürdas Jahr2013vorberaten. Im Bereich „Wasser und Verkehr“ ergibt sich für die Verbrauchereineerfreuliche Nachricht:2013sinktderWasserpreisvon1,67Euroauf1,58 Euro (zuzüglich sieben Prozent Mehrwertsteuer). Gleichzeitigstehengenügend MittelzurVerfügung,umdie WasserleitunginderDorfstraßeinÖtlingenfür 260000 Eurozuerneuern.Auchbei derNiederschlagsgebührfür denBereich„Abwasser“der Stadtwerke konnte eine Gebührensenkungvon 47Cent auf41Centrealisiertwerden. EinzigdieSchmutzwassergebührmussumneunCentvon1,09auf1,18Euroerhöhtwerden.DassdieGebührinden letzten Jahren weitgehend konstant geblieben ist, war denÜberschüssenausderGebührenkalkulationgeschuldet.Dadurchkonntendieauftretende Preisschwankungen abgefangen werden. Dies wirdimfolgendenJahrnicht mehrmöglichsein.DieStadtwerkeinvestierenweiterindie Abwasserinfrastruktur mit einemVolumenvon 3,6MillionenEuro.Unteranderem wirdinHaltingeneinzweites Regenüberlaufbeckengebaut undindenanderenStadtteilen dasLeitungsnetzverbessert. lenAngebotderStadteinerespektableRolleein.Dabeiist dieMitgliedschaftimVerein nicht auf Weiler Bürger begrenzt.SchonjetztstammenvieleausderweiterenUmgebung. Da die Möglichkeiten des VereinsmitderZahlderMitgliederwächst,kommtes,wie FriedrichResinbemerkte,in dennächstenMonatendarauf an,dieZahlderMitgliederzu steigern.Dazubeitragensoll eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit und Mitgliederwerbung,aberaucheinneuzu gestaltenderInternetauftritt. Seit16Jahren Einsatzfür dieWärmestube WennmanamHaus AmTränkenrain4, klingelt, öffnet ChristelStauß,diesichseit16 Jahren als Vorsitzende des Vereins„HilfefürWohnsitzlose“fürMenschenohnefesten Wohnsitz engagiert. Vor allemvorundnachWeihnachtenhelfenvieleBürgerund Firmen durch Spenden, die notwendigsind,umdieWärmestubealsTagestreffweiter zubetreiben.„Ohnedievielen Stammspender würden wir das gar nicht schaffen können“,sagtChristelStauß,die anmerkt,dassallelaufenden Kosten für Anschaffungen, EnergieundReparaturender Vereinstemmenmuss.Durch eineKooperationmitdemErich-Reisch-HausLörrachwurde es möglich, zwei Sozialarbeitereinzustellen.„EsgibtverschiedeneGründe,warumMenschenwohnsitzloswerden.Fürunsistes wichtig,dassdieseMenschen inderWärmestubeeinenAnlaufpunktundAnsprechpartner haben“, sagt Christel Stauß.GeradeanHeiligabend undandenWeihnachtsfeiertagen ist es wichtig, einen Treffpunktzubieten.Rund20 BesuchertreffensichzumgemeinsamenEssen. DasEssenfürdieFeiertage wirdmeistgespendet:Imletzten Jahr hat der „Badische Hof“inHaltingendasEssen fürdenHeiligabendgespendet,undseitüberzehnJahren stiftetGabiModlerausIstein dasEssenfürdieWeihnachtsfeiertage.EsgibtaucheineBescherung. Die Besucher bekommenpraktischeDingefür dasLebenaufderStraße. Um21UhrendetdieFeier, unddieWärmestubewirdgeschlossen.Ausnahmengibtes nur in ganz kalten Winternächten, um die Menschen, die ansonsten „Platte“ machenwürden,vordemsicherenErfrierungstodzuschützen. Gerade zur Winterzeit werden auch immer wieder Daunenschlafsäcke-undIsomatten-Spendenbenötigt.Am 15.Dezemberfindetaufdem Rathausplatz zugunsten der WärmestubeeinKuchenverkauf statt. Kuchenspenden sindwillkommen. Christel Stauß kümmert sich auchanWeihnachtenumdie Wohnsitzlosen. Foto:SabineTheil

Nummer281 Regio–Kultur Dienstag,4.Dezember2012 Timo Wopp mit „Passion“ Rheinfelden. Das Kulturamt Rheinfelden präsentiert in der Reihe „Kabarett im Bürgersaal“amheutigenDienstag,4. Dezember, um 20 Uhr Timo Woppmit„Passion“.Daserste Solo-Programm des Kabarettisten steht ganz im Zeichen der Lebenshilfe für sein Publikum. Denn Timo Wopp ist perfekt Ein moderner Jesus – mit dem kleinen Unterschied, dass ihm nichts heilig ist – vor allemnichterselbst.KeinThema ist ihm zu groß, ob Politik, Wirtschaft, Erziehung oder Religion. Karten gibt es im Vorverkauf beim Bürgerbüro, den Buchhandlungen Merkel und Schätzle sowie unter www.reservix.de. CD mit Liedern zur Weihnacht WeilamRhein.DieAltistinSilke Marchfeld und Sebastian Röhl (Gitarre) stellen am Samstag, 8. Dezember, um 19 Uhr, in der Evangelischen Kirche Alt-Weil ihre neue CD mit alten Weihnachtsliedern vor. Unter dem Titel „Geboren ist uns ein Kindelein“ werden Werke von Johann Sebastian Bach, Michael Praetorius und J. B. Bassani interpretiert sowie Präludium, Fuge und Allegro über „Vom Himmel hoch“vonBach.DerEintrittist frei, eine Kollekte wird erhoben. Die CD ist erhältlich bei den Buchhandlungen Lindow und Müller sowie der Firma Resin in Weil am Rhein. Online kann sie unter www.marchfeld-roehl.de oder bei Amazon bestellt werden. Ein Mann, ein Kontrabass VirtuoseRenaudGarcia-FonsbegeistertinderAgathen-Kirche VonAnjaBertsch Schopfheim. Eine Reise durch Stile, Melodien und Rhythmen der Welt – der Schwerpunkt dabei klar auf mediterranen und orientalischen Regionen –, gleichzeitig ein Parforceritt durch ungeahnte musikalische Möglichkeiten eines Instruments, dem die RolledesSolisteneigentlichso gar nicht auf den Leib geschrieben ist: Das Konzert des Kontrabassvirtuosen Renaud Garcia-Fons in der Schopfheimer Agathen-Kirche am Freitaggerietzurfiebrig-faszinierenden Entdeckungstour. Undeswargleichzeitigdas gelungeneGeburtstagsgeschenk, das die Initiatoren der Konzertreihe „Akustik in St. Agathen“ – Bernhard Wehrle und seine Frau Anja Lohse – sich und ihren Gästen zum zehnjährigen Bestehen ihrer „Herzenskonzerte“ (Wehrle) gönnte. DasKonzertwarweitimVoraus ausverkauft, und während es sich also im Zuschauerraum des kleinen Kirchleins behaglich drängte, zeigte sich auf der Bühne der komplette Gegenentwurf: Ein Mann, ein Kontrabass, ein wenig technisches Equipment – mehr war da nicht. Und mehr war da nicht nötig: Technisch wie rhythmisch auf höchstem Niveau, eine ausgeprägte Musikalität im Bunde, handhabt Garcia-Fons sein Instrument mit vollendeter Souveränität, vermittelt dem Spiel auf seinem schwergewichtigen Tieftönereineschierunglaubliche Leichtigkeit und emanzipiert den Kontrabass zum hochkarätigen Soloinstrument. Warme Glut der Stille „StimmenimAdvent“:VokalmusikmitCalmusEnsembleundTexteinderStadtkirche VonDorotheaGebauer Lörrach. Schon einige Zeit vor Beginn des Konzerts von „Stimmen im Advent“ am Sonntag ist die Stadtkirche voll besetzt. Ein ausgesprochen guter Ruf eilt dem Calmus Ensemble aus Leipzig voraus, und so sind viele der Einladung gefolgt, die Adventszeit mit exzellenter Vokalmusik zu beginnen. In der Kirche sind nur Kerzenangesteckt,nirgendselektronisches Licht, das zerstreuen könnte. So entsteht eine intime Atmosphäre, in der sich dasgesprocheneWortundGesängeausverschiedenenJahrhunderten entfalten und zur Ruhe führen. Anja Lipfert (Sopran), Sebastian Krause (Countertenor) Tobias Pöche, (Tenor), Ludwig Böhme (Bariton) und Joe Roesler (Bass) sind dem Publikum ganz zugewandt. Ihr Gesang ist glanzvoll, geschmeidig, warm und doch sehr präzise. Sie verstehen es, den Charakter jeder Epoche zu erfühlen und geben den Liedern durch eigenes Arrangement doch ein neues Gepräge. Der Zuhörer genießt eine hellwache fröhliche Truppe, Könner ihres Fachs, das sie souverän und spielerisch zur Geltung bringen. Für traditionelle geistliche Musik ist Raum, für Johann Sebastian Bach oder Heinrich Schütz etwa. Aber auch volkstümliche Weisen wie „Maria durch den Dornwald ging“ oder „Coventry Carol“ erheitern und berühren. Höhepunkt ist der Beitrag RenaudGarcia-FonshandhabtseinInstrumentmitvollendeterSouveränität Foto:AnjaBertsch Gleich im ersten Stück erklingen atemberaubende Springbogen-Passagen,gehen über in temporeiche Läufe, präzise und kraftvoll gespielt. Und während im einen Moment perlende Tremolo-Passagen und saitenwirbelnde Rasgueados erklingen – üblicher Weise die Domäne versierter Flamcenco-Gitarristen – erinnert die Musik dank ausgezeichneter Bogentechnik und eines um eine fünfte Saite erweiterten Tonumfangs im nächsten Augenblick an das Spiel eines lyrischen Cello. Tonkaskaden folgen auf fein ausartikulierte Melodien, dank kleiner Hilfsmittel – ein Blatt Papier zwischen den Saiten genügt – wird das InstrumentzurburundischenTieftöner-Variante, dank tanzender Finger zur irischen Fiddle. Und auf einmal fehlen die Tö- DasCalmus-EnsembleüberzeugtezumAuftaktvon„StimmenimAdvent“. Foto:zVg „And why?“ für fünf Stimmen aus dem 116. Psalm. Die Auftragskomposition aus dem Jahre 2010 spiegelt wider, wozu das Ensemble in einzigartigerWeisefähigist:feinsteund kraftvolle Nuance, ob beim Flüstern oder Schmettern. Es überzeugt stets der saubere, durchfühlte Ton. Spannend dabei das choreographische Moment: Die Sänger nehmen neganz,istdanurnochRhythmus, den Garcia-Fons dem mächtigen Resonanzkörper entlockt, mit den Fingern, der Handfläche,derganzenFaust. Um mehr Raum für seine virtuosen Soli zu haben, bringt Garcia-Fons zuweilen die Technik zum Einsatz: Eingespielte Loops bereiten den Teppich für die Improvisationen–nieaberwirdderleiTechnik zum Selbstzweck, immer steht der satt-warme und direkteSounddeslivegespielten Kontrabasses im Mittelpunkt. Mit sympathischen Ansagen nimmt Garcia-Fons Kontakt zum Publikum auf, vermittelt die Hintergründe zu den Stücken – und macht seinen begeisterten Zuhörern so nach etlichen Zugaben auch das Ende seines Konzerts schmackhaft: Als Ruheoase nacheiner spannendenReise. das komplette Kirchenschiff ein, durchwandeln es, Stimmen fließen übereinander oder voneinander weg, Disharmonien knallen. Nichts kann besser zum Ausdruck bringen, wie der Psalmist mit sich ringt, sich Zweifeln und vielen Stimmen aussetzt. Einsames Pilgern in der Weite Tibets und mönchisches Dasein ist Gegenstand Impulsiv und ungehemmt Dieaustralischen„HussyHicks“imBurghof VonInesBode Lörrach. Sie geben sich lauter, alsweiblichbesetzteGitarrenduos es gemeinhin tun, sie treten impulsiv auf und sind ungehemmt, kurz – „Hussy Hicks“ scheinen in ihrer Passion als Musikerinnen dem Slogan zu folgen: „Tu es lieber exzessiv“. Clubatmosphäre tat sich am Freitag im Burghof auf. Vergangene Woche noch in London, kamen Leesa Gentz und Julz Parker erneut nach Lörrach. 2011 hatten sie bereits beim Stimmenfestival im Rosenfelsparkgastiert.Siehatten ein wundervolles Jahr, teilen die Australierinnen dem Publikum mit, und Kreativität als Ausdruck von Lebensnähe spiegelt sich in ihren neuen Liedern wider. „Hussy Hicks“ schreiben alles selbst, nur im Einzelfall kommen Coverversionen zu Gehör. Eine solche war „Ghost Riders” von JohnnyCash.Energiegeladenholte das Zweiergespann gen Schluss noch mal aus, um den Song zu okkupieren und ihn mit facettenreicher Interpretation zum eigenen zu machen. Verstanden sie es hier, effektvoll die Pferde galoppieren zu lassen, nahm die Percussionkunst ohnehin einen markanten Platz zwischen den Gitarren ein. Während Parker ihrer Klampfe ein intensives Spiel entlockte, bearbeitete sie, auf einem Cajon sitzend, das Instrument in derart heftiger Manier, dass man bezüglich Akustik einen unsichtbaren DrittenaufderBühnewähnte. Diese Intensität zeigte sich gleichermaßen bei der Hauptstimme. Gentz sang oktaven- der Lesung aus einem Werk von Christoph Ransmayr. Von Peter Schröder meisterhaft rezitiertwird„AmSeevonPhoksondo, Bildnis eines glücklichen Menschen.“ Darin werden kontemplative Themen des Advents für das 21.Jahrhundertübersetzt:Sehnsucht, die sich nicht leicht erfüllen lässt, der Hunger nach innerem Frieden und Einkehr. reich und mit steigender Leidenschaft, schraubte sich opernhaft in die Höhe, packte die Bluesröhre aus. „Postcards and previews“ nannten sie ihr jüngstes Album, dessen Songs das Gros des Konzerts bestritten. Vermischt mit Titeln des Debüts und der Nr. 2 „A million different truths“. Von Wahrheiten berichten auch ihre Texte, die sie zu Stücken namens „Happy“, „Secrets“, „Armageddon“ oder „Empty room“ formen. Inhaltlich kritisch geraten„Myfault“oder„Ugly“(zu Deutsch hässlich) – süffisante Mimik der Solistin inklusive. Deutlich wird in den Arrangements eine klagende Tonfarbe, die jedoch zu optimistischen Konturen wechselt. Schnittstellen markiert Gentz damit, dass es zügellos aus ihr heraus bricht. Wenn es ihr gefällt, kreiert sie melodiöse Schreie, rollende Kikser, fleißig geübte Jodler – kurz alles, wassichmitKehlkopfbändern „Radar“ im Jazztone Lörrach. Am kommenden Freitag, 7. Dezember ab 20.30 Uhr ist im Lörracher Jazztone die Gruppe „Radar“ zu Gast. Das Quartett, bestehend aus jungen aufstrebenden Jazzern, hat soeben seine erste CD aufgenommen. Ihr Debut-Album mit dem Titel „Insight“ ist erschienen beim Label Challenge Records und wirdunterstütztvomMagazin „Jazzthing“. „Radar“, das sind der Tenorund Sopransaxophonist Timo Vollbrecht, der österreichische Pianist und Keyboarder Lorenz Kellhuber, der Bassist TimKleinsorgeundderLörracher Drummer Moritz Baumgärtner. Die vier in Berlin lebenden jungen Jazzer haben sich mit Kompositionen besonders, von Timo Vollbrecht, eine eigenständige Linie erarbeitet und bereits bei Auftritten Bewunderung ausgelöst. Ihre Schlenker in Richtung Latin oder Klassik verarbeiten sie mit Bravour. Man darf gespannt sein auf ihren ersten Auftritt in Lörrach. Dabei wird natürlich MoritzBaumgärtnerbesondere Beachtung haben, kennt manihndochhierausderZeit der Gruppe „Jazz Attack“ und der Schülerbands vom LörracherHans-Thoma-Gymnasium. Karten gibt es im Vorverkauf in Schopfheim bei Grünkern-Naturkost, in Weil am Rhein bei der Buchhandlung Müller und in Lörrach beim Kartenhaus im Burghof. Die Jazztone-Kasse öffnet um 20 Uhr. Hier erhalten Schüler und Studenten eine Ermäßigung von 5 Euro Mitglieder des Colour Key von 7,50 Euro anstellen lässt. Passend dazu lässt sich das Tanzgebaren der linken Duohälfte mit exaltiert beschreiben. Ungelenk bewegt sie sich auf die Kollegin zu, vor der sie kniet, um wild den Kopf zu schütteln, mal singt sie der Sitzenden direkt ins Gehör. Ohnehin suggeriert das Duo, das musikalisch eng kommuniziert, dass die Chemie stimmt. Auf Anhieb mochten sie sich, als sie 2004 aufeinander trafen. Zwei Gitarristinnen, die eine gilt als Australiens „top female player“ und präsentiert die totale Instrumentenbeherrschung. Beide sind zudem exzellente Sängerinnen. Im Fall der Aussie-Girls verbirgt sich hinter „Independence“ auch Folk, Rock, Indie und Country. Mit derartangeknipstenAkteuren blieb es nicht aus, dass die SoundloungedesBurghofvereinnahmt wurde – drei Zugabenwarennötig,umdasPublikum zufrieden zu stellen. SolopickingundSatzgesang:LeesaGentzundJulzParkersind„HussyHicks“–erneutbegeistertensieimBurghof. Foto:InesBode

Nummer281 Regio–Kultur<br />

Dienstag,4.Dezember2012<br />

Timo Wopp<br />

mit „Passion“<br />

Rheinfelden. Das Kulturamt<br />

Rheinfelden präsentiert in der<br />

Reihe „Kabarett im Bürgersaal“amheutigenDienstag,4.<br />

Dezember, um 20 Uhr Timo<br />

Woppmit„Passion“.Daserste<br />

Solo-Programm des Kabarettisten<br />

steht ganz im Zeichen<br />

der Lebenshilfe für sein Publikum.<br />

Denn Timo Wopp ist<br />

perfekt Ein moderner Jesus –<br />

mit dem kleinen Unterschied,<br />

dass ihm nichts heilig ist – vor<br />

allemnichterselbst.KeinThema<br />

ist ihm zu groß, ob Politik,<br />

Wirtschaft, Erziehung oder<br />

Religion.<br />

Karten gibt es im Vorverkauf<br />

beim Bürgerbüro, den<br />

Buchhandlungen Merkel und<br />

Schätzle sowie unter www.reservix.de.<br />

CD mit Liedern<br />

zur Weihnacht<br />

WeilamRhein.DieAltistinSilke<br />

Marchfeld und Sebastian<br />

Röhl (Gitarre) stellen am<br />

Samstag, 8. Dezember, um 19<br />

Uhr, in der Evangelischen Kirche<br />

Alt-Weil ihre neue CD mit<br />

alten Weihnachtsliedern vor.<br />

Unter dem Titel „Geboren<br />

ist uns ein Kindelein“ werden<br />

Werke von Johann Sebastian<br />

Bach, Michael Praetorius und<br />

J. B. Bassani interpretiert sowie<br />

Präludium, Fuge und Allegro<br />

über „Vom Himmel<br />

hoch“vonBach.DerEintrittist<br />

frei, eine Kollekte wird erhoben.<br />

Die CD ist erhältlich bei den<br />

Buchhandlungen Lindow und<br />

Müller sowie der Firma Resin<br />

in Weil am Rhein. Online<br />

kann sie unter www.marchfeld-roehl.de<br />

oder bei Amazon<br />

bestellt werden.<br />

Ein Mann, ein Kontrabass<br />

VirtuoseRenaudGarcia-FonsbegeistertinderAgathen-Kirche<br />

VonAnjaBertsch<br />

Schopfheim. Eine Reise durch<br />

Stile, Melodien und Rhythmen<br />

der Welt – der Schwerpunkt<br />

dabei klar auf mediterranen<br />

und orientalischen Regionen<br />

–, gleichzeitig ein Parforceritt<br />

durch ungeahnte musikalische<br />

Möglichkeiten<br />

eines Instruments, dem die<br />

RolledesSolisteneigentlichso<br />

gar nicht auf den Leib geschrieben<br />

ist: Das Konzert des<br />

Kontrabassvirtuosen Renaud<br />

Garcia-Fons in der Schopfheimer<br />

Agathen-Kirche am<br />

Freitaggerietzurfiebrig-faszinierenden<br />

Entdeckungstour.<br />

Undeswargleichzeitigdas gelungeneGeburtstagsgeschenk,<br />

das die Initiatoren der<br />

Konzertreihe „Akustik in St.<br />

Agathen“ – Bernhard Wehrle<br />

und seine Frau Anja Lohse –<br />

sich und ihren Gästen zum<br />

zehnjährigen Bestehen ihrer<br />

„Herzenskonzerte“ (Wehrle)<br />

gönnte.<br />

DasKonzertwarweitimVoraus<br />

ausverkauft, und während<br />

es sich also im Zuschauerraum<br />

des kleinen Kirchleins<br />

behaglich drängte, zeigte sich<br />

auf der Bühne der komplette<br />

Gegenentwurf: Ein Mann, ein<br />

Kontrabass, ein wenig technisches<br />

Equipment – mehr war<br />

da nicht. Und mehr war da<br />

nicht nötig: Technisch wie<br />

rhythmisch auf höchstem<br />

Niveau, eine ausgeprägte Musikalität<br />

im Bunde, handhabt<br />

Garcia-Fons sein Instrument<br />

mit vollendeter Souveränität,<br />

vermittelt dem Spiel auf seinem<br />

schwergewichtigen Tieftönereineschierunglaubliche<br />

Leichtigkeit und emanzipiert<br />

den Kontrabass zum hochkarätigen<br />

Soloinstrument.<br />

Warme Glut der Stille<br />

„StimmenimAdvent“:VokalmusikmitCalmusEnsembleundTexteinderStadtkirche<br />

VonDorotheaGebauer<br />

Lörrach. Schon einige Zeit vor<br />

Beginn des Konzerts von<br />

„Stimmen im Advent“ am<br />

Sonntag ist die Stadtkirche<br />

voll besetzt. Ein ausgesprochen<br />

guter Ruf eilt dem Calmus<br />

Ensemble aus Leipzig voraus,<br />

und so sind viele der Einladung<br />

gefolgt, die Adventszeit<br />

mit exzellenter Vokalmusik<br />

zu beginnen.<br />

In der Kirche sind nur Kerzenangesteckt,nirgendselektronisches<br />

Licht, das zerstreuen<br />

könnte. So entsteht eine intime<br />

Atmosphäre, in der sich<br />

dasgesprocheneWortundGesängeausverschiedenenJahrhunderten<br />

entfalten und zur<br />

Ruhe führen.<br />

Anja Lipfert (Sopran), Sebastian<br />

Krause (Countertenor)<br />

Tobias Pöche, (Tenor),<br />

Ludwig Böhme (Bariton) und<br />

Joe Roesler (Bass) sind dem<br />

Publikum ganz zugewandt.<br />

Ihr Gesang ist glanzvoll, geschmeidig,<br />

warm und doch<br />

sehr präzise. Sie verstehen es,<br />

den Charakter jeder Epoche<br />

zu erfühlen und geben den<br />

Liedern durch eigenes Arrangement<br />

doch ein neues Gepräge.<br />

Der Zuhörer genießt eine<br />

hellwache fröhliche Truppe,<br />

Könner ihres Fachs, das sie<br />

souverän und spielerisch zur<br />

Geltung bringen. Für traditionelle<br />

geistliche Musik ist<br />

Raum, für Johann Sebastian<br />

Bach oder Heinrich Schütz etwa.<br />

Aber auch volkstümliche<br />

Weisen wie „Maria durch den<br />

Dornwald ging“ oder „Coventry<br />

Carol“ erheitern und<br />

berühren.<br />

Höhepunkt ist der Beitrag<br />

RenaudGarcia-FonshandhabtseinInstrumentmitvollendeterSouveränität<br />

Foto:AnjaBertsch<br />

Gleich im ersten Stück erklingen<br />

atemberaubende<br />

Springbogen-Passagen,gehen<br />

über in temporeiche Läufe,<br />

präzise und kraftvoll gespielt.<br />

Und während im einen Moment<br />

perlende Tremolo-Passagen<br />

und saitenwirbelnde<br />

Rasgueados erklingen – üblicher<br />

Weise die Domäne versierter<br />

Flamcenco-Gitarristen<br />

– erinnert die Musik dank ausgezeichneter<br />

Bogentechnik<br />

und eines um eine fünfte Saite<br />

erweiterten Tonumfangs im<br />

nächsten Augenblick an das<br />

Spiel eines lyrischen Cello.<br />

Tonkaskaden folgen auf<br />

fein ausartikulierte Melodien,<br />

dank kleiner Hilfsmittel – ein<br />

Blatt Papier zwischen den Saiten<br />

genügt – wird das InstrumentzurburundischenTieftöner-Variante,<br />

dank tanzender<br />

Finger zur irischen Fiddle.<br />

Und auf einmal fehlen die Tö-<br />

DasCalmus-EnsembleüberzeugtezumAuftaktvon„StimmenimAdvent“. Foto:zVg<br />

„And why?“ für fünf Stimmen<br />

aus dem 116. Psalm. Die Auftragskomposition<br />

aus dem<br />

Jahre 2010 spiegelt wider, wozu<br />

das Ensemble in einzigartigerWeisefähigist:feinsteund<br />

kraftvolle Nuance, ob beim<br />

Flüstern oder Schmettern. Es<br />

überzeugt stets der saubere,<br />

durchfühlte Ton. Spannend<br />

dabei das choreographische<br />

Moment: Die Sänger nehmen<br />

neganz,istdanurnochRhythmus,<br />

den Garcia-Fons dem<br />

mächtigen Resonanzkörper<br />

entlockt, mit den Fingern, der<br />

Handfläche,derganzenFaust.<br />

Um mehr Raum für seine<br />

virtuosen Soli zu haben,<br />

bringt Garcia-Fons zuweilen<br />

die Technik zum Einsatz: Eingespielte<br />

Loops bereiten den<br />

Teppich für die Improvisationen–nieaberwirdderleiTechnik<br />

zum Selbstzweck, immer<br />

steht der satt-warme und direkteSounddeslivegespielten<br />

Kontrabasses im Mittelpunkt.<br />

Mit sympathischen Ansagen<br />

nimmt Garcia-Fons Kontakt<br />

zum Publikum auf, vermittelt<br />

die Hintergründe zu<br />

den Stücken – und macht seinen<br />

begeisterten Zuhörern so<br />

nach etlichen Zugaben auch<br />

das Ende seines Konzerts<br />

schmackhaft: Als Ruheoase<br />

nacheiner spannendenReise.<br />

das komplette Kirchenschiff<br />

ein, durchwandeln es, Stimmen<br />

fließen übereinander<br />

oder voneinander weg, Disharmonien<br />

knallen. Nichts<br />

kann besser zum Ausdruck<br />

bringen, wie der Psalmist mit<br />

sich ringt, sich Zweifeln und<br />

vielen Stimmen aussetzt.<br />

Einsames Pilgern in der<br />

Weite Tibets und mönchisches<br />

Dasein ist Gegenstand<br />

Impulsiv und ungehemmt<br />

Dieaustralischen„HussyHicks“imBurghof<br />

VonInesBode<br />

Lörrach. Sie geben sich lauter,<br />

alsweiblichbesetzteGitarrenduos<br />

es gemeinhin tun, sie treten<br />

impulsiv auf und sind ungehemmt,<br />

kurz – „Hussy<br />

Hicks“ scheinen in ihrer Passion<br />

als Musikerinnen dem<br />

Slogan zu folgen: „Tu es lieber<br />

exzessiv“.<br />

Clubatmosphäre tat sich am<br />

Freitag im Burghof auf. Vergangene<br />

Woche noch in London,<br />

kamen Leesa Gentz und<br />

Julz Parker erneut nach Lörrach.<br />

2011 hatten sie bereits<br />

beim Stimmenfestival im Rosenfelsparkgastiert.Siehatten<br />

ein wundervolles Jahr, teilen<br />

die Australierinnen dem Publikum<br />

mit, und Kreativität als<br />

Ausdruck von Lebensnähe<br />

spiegelt sich in ihren neuen<br />

Liedern wider. „Hussy Hicks“<br />

schreiben alles selbst, nur im<br />

Einzelfall kommen Coverversionen<br />

zu Gehör. Eine solche<br />

war „Ghost Riders” von JohnnyCash.Energiegeladenholte<br />

das Zweiergespann gen<br />

Schluss noch mal aus, um den<br />

Song zu okkupieren und ihn<br />

mit facettenreicher Interpretation<br />

zum eigenen zu machen.<br />

Verstanden sie es hier, effektvoll<br />

die Pferde galoppieren zu<br />

lassen, nahm die Percussionkunst<br />

ohnehin einen markanten<br />

Platz zwischen den Gitarren<br />

ein. Während Parker ihrer<br />

Klampfe ein intensives Spiel<br />

entlockte, bearbeitete sie, auf<br />

einem Cajon sitzend, das Instrument<br />

in derart heftiger Manier,<br />

dass man bezüglich<br />

Akustik einen unsichtbaren<br />

DrittenaufderBühnewähnte.<br />

Diese Intensität zeigte sich<br />

gleichermaßen bei der Hauptstimme.<br />

Gentz sang oktaven-<br />

der Lesung aus einem Werk<br />

von Christoph Ransmayr. Von<br />

Peter Schröder meisterhaft rezitiertwird„AmSeevonPhoksondo,<br />

Bildnis eines glücklichen<br />

Menschen.“ Darin werden<br />

kontemplative Themen<br />

des Advents für das 21.Jahrhundertübersetzt:Sehnsucht,<br />

die sich nicht leicht erfüllen<br />

lässt, der Hunger nach innerem<br />

Frieden und Einkehr.<br />

reich und mit steigender Leidenschaft,<br />

schraubte sich<br />

opernhaft in die Höhe, packte<br />

die Bluesröhre aus.<br />

„Postcards and previews“<br />

nannten sie ihr jüngstes Album,<br />

dessen Songs das Gros<br />

des Konzerts bestritten. Vermischt<br />

mit Titeln des Debüts<br />

und der Nr. 2 „A million different<br />

truths“. Von Wahrheiten<br />

berichten auch ihre Texte, die<br />

sie zu Stücken namens „Happy“,<br />

„Secrets“, „Armageddon“<br />

oder „Empty room“ formen.<br />

Inhaltlich kritisch geraten„Myfault“oder„Ugly“(zu<br />

Deutsch hässlich) – süffisante<br />

Mimik der Solistin inklusive.<br />

Deutlich wird in den Arrangements<br />

eine klagende Tonfarbe,<br />

die jedoch zu optimistischen<br />

Konturen wechselt.<br />

Schnittstellen markiert Gentz<br />

damit, dass es zügellos aus ihr<br />

heraus bricht. Wenn es ihr gefällt,<br />

kreiert sie melodiöse<br />

Schreie, rollende Kikser, fleißig<br />

geübte Jodler – kurz alles,<br />

wassichmitKehlkopfbändern<br />

„Radar“ im<br />

Jazztone<br />

Lörrach. Am kommenden<br />

Freitag, 7. Dezember ab 20.30<br />

Uhr ist im Lörracher Jazztone<br />

die Gruppe „Radar“ zu Gast.<br />

Das Quartett, bestehend aus<br />

jungen aufstrebenden Jazzern,<br />

hat soeben seine erste<br />

CD aufgenommen. Ihr Debut-Album<br />

mit dem Titel „Insight“<br />

ist erschienen beim Label<br />

Challenge Records und<br />

wirdunterstütztvomMagazin<br />

„Jazzthing“.<br />

„Radar“, das sind der Tenorund<br />

Sopransaxophonist Timo<br />

Vollbrecht, der österreichische<br />

Pianist und Keyboarder<br />

Lorenz Kellhuber, der Bassist<br />

TimKleinsorgeundderLörracher<br />

Drummer Moritz Baumgärtner.<br />

Die vier in Berlin lebenden<br />

jungen Jazzer haben sich mit<br />

Kompositionen besonders,<br />

von Timo Vollbrecht, eine<br />

eigenständige Linie erarbeitet<br />

und bereits bei Auftritten Bewunderung<br />

ausgelöst. Ihre<br />

Schlenker in Richtung Latin<br />

oder Klassik verarbeiten sie<br />

mit Bravour.<br />

Man darf gespannt sein auf<br />

ihren ersten Auftritt in Lörrach.<br />

Dabei wird natürlich<br />

MoritzBaumgärtnerbesondere<br />

Beachtung haben, kennt<br />

manihndochhierausderZeit<br />

der Gruppe „Jazz Attack“ und<br />

der Schülerbands vom LörracherHans-Thoma-Gymnasium.<br />

Karten gibt es im Vorverkauf<br />

in Schopfheim bei Grünkern-Naturkost,<br />

in Weil am<br />

Rhein bei der Buchhandlung<br />

Müller und in Lörrach beim<br />

Kartenhaus im Burghof. Die<br />

Jazztone-Kasse öffnet um 20<br />

Uhr. Hier erhalten Schüler<br />

und Studenten eine Ermäßigung<br />

von 5 Euro Mitglieder<br />

des Colour Key von 7,50 Euro<br />

anstellen lässt. Passend dazu<br />

lässt sich das Tanzgebaren der<br />

linken Duohälfte mit exaltiert<br />

beschreiben. Ungelenk bewegt<br />

sie sich auf die Kollegin<br />

zu, vor der sie kniet, um wild<br />

den Kopf zu schütteln, mal<br />

singt sie der Sitzenden direkt<br />

ins Gehör.<br />

Ohnehin suggeriert das<br />

Duo, das musikalisch eng<br />

kommuniziert, dass die Chemie<br />

stimmt. Auf Anhieb<br />

mochten sie sich, als sie 2004<br />

aufeinander trafen. Zwei Gitarristinnen,<br />

die eine gilt als<br />

Australiens „top female player“<br />

und präsentiert die totale<br />

Instrumentenbeherrschung.<br />

Beide sind zudem exzellente<br />

Sängerinnen. Im Fall der Aussie-Girls<br />

verbirgt sich hinter<br />

„Independence“ auch Folk,<br />

Rock, Indie und Country. Mit<br />

derartangeknipstenAkteuren<br />

blieb es nicht aus, dass die<br />

SoundloungedesBurghofvereinnahmt<br />

wurde – drei Zugabenwarennötig,umdasPublikum<br />

zufrieden zu stellen.<br />

SolopickingundSatzgesang:LeesaGentzundJulzParkersind„HussyHicks“–erneutbegeistertensieimBurghof.<br />

Foto:InesBode

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