26.09.2023 Aufrufe

Schwachhauser I Magazin für Bremen I Ausgabe 93

Liebe Leserin, lieber Leser, wenn es oftmals eine große Aufregung gibt, die sich am Ende als doch nicht so groß herausstellt, verwende ich gerne den Satz „mal wieder viel Lärm um nichts“. Frei nach Shakespeare. Karla Götz hat sich mit Renate Heitmann über ihr Wirken in der bremer shakespeare company unterhalten. Im nächsten Jahr wird die rührige Theaterleiterin noch den 40. Geburtstag des beliebten Theaters organisieren. Danach plant sie ihren vorsichtigen Rückzug aus dem Geschäft. In der Oktober/November Ausgabe ist es bisher immer so gewesen, dass wir die aktuellen Modetrends für den Herbst/Winter vorgestellt haben. Diesmal hat Lars Besecke sich den Wunsch erfüllt, eine Hommage für Karl Lagerfeld zu schreiben. Er wäre in diesem Jahr 90 geworden. Sein Wirken in der Modewelt ist bis heute aktuell und wird es auch bleiben. Es gibt auch zahlreiche Bücher über ihn. Wir stellen nur zwei davon vor. Beide lesenswert. Lesen ist in dieser Ausgabe ein weiteres Hauptthema. Der Bremer Buchhandel und seine Geschichte wird ausführlich von Günther G. Rodewald betrachtet und beschrieben. Ist Ihnen aufgefallen, dass ich Ihnen gerne ein Magazin in die Hand gebe, das lesenswert ist? Durchblättern können Sie die anderen Publikationen. Ich mache das oft von hinten nach vorne. Sie auch? Ich wünsche Ihnen einen schönen Lese-Herbst! Herzlichst, Ihre, Susanne Lolk

Liebe Leserin, lieber Leser,

wenn es oftmals eine große Aufregung gibt, die sich am Ende als doch nicht so groß herausstellt, verwende ich gerne den Satz „mal wieder viel Lärm um nichts“. Frei nach Shakespeare. Karla Götz hat sich mit Renate Heitmann über ihr Wirken in der bremer shakespeare company unterhalten. Im nächsten Jahr wird die rührige Theaterleiterin noch den 40. Geburtstag des beliebten Theaters organisieren. Danach plant sie ihren vorsichtigen Rückzug aus dem Geschäft.

In der Oktober/November Ausgabe ist es bisher immer so gewesen, dass wir die aktuellen Modetrends für den Herbst/Winter vorgestellt haben. Diesmal hat Lars Besecke sich den Wunsch erfüllt, eine Hommage für Karl Lagerfeld zu schreiben. Er wäre in diesem Jahr 90 geworden. Sein Wirken in der Modewelt ist bis heute aktuell und wird es auch bleiben. Es gibt auch zahlreiche Bücher über ihn. Wir stellen nur zwei davon vor. Beide lesenswert.

Lesen ist in dieser Ausgabe ein weiteres Hauptthema. Der Bremer Buchhandel und seine Geschichte wird ausführlich von Günther G. Rodewald betrachtet und beschrieben. Ist Ihnen aufgefallen, dass ich Ihnen gerne ein Magazin in die Hand gebe, das lesenswert ist? Durchblättern können Sie die anderen Publikationen. Ich mache das oft von hinten nach vorne. Sie auch? Ich wünsche Ihnen einen schönen Lese-Herbst!

Herzlichst, Ihre, Susanne Lolk

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Die Belegschaft einer Bremer Buchhandlung Storm 1<strong>93</strong>2: 26 Männer, keine Frau, Foto: Staatsarchiv <strong>Bremen</strong><br />

arbeit mit dem Kultursenator, gerade auch im Hinblick<br />

auf dessen Bewerbung und den möglichen Zuschlag<br />

als ‚City of Literature‘.<br />

Schwarze / Braune Zeiten<br />

Zumal auch gerade andere Zeiten dieses Berufsstandes<br />

der Hansestadt, wie ganz besonders beispielsweise<br />

die Jahre der NS-Diktatur, im Dunkel liegen und<br />

der Entschleierung harren. Es sei da nur an die 1<strong>93</strong>3<br />

in Windeseile vollzogene „Arisierung“ der 1903 von<br />

Franz Leuwer gegründeten Buch- und Kunsthandlung<br />

Franz Leuwer mit Sitz in der Obernstraße 14 und seit<br />

Leuwers Tod 1916 ihrer Inhaberin, der Jüdin Johanna<br />

Rose ‚Anni‘ Leuwer, durch eigene Kollegen und den<br />

Norddeutschen Lloyd erinnert und Anni Leuwers Verschleppung<br />

1942 ins KZ Theresienstadt und ihr dortiger<br />

Tod im Jahr darauf.<br />

Noch weitere Opfer innerhalb des Buchhandelsgewerbes<br />

gab es, in der Kaiserstraße 14 (heute Bürgermeister-Smidt-Straße),<br />

die Bremer Buch- und Zeitschriftenzentrale,<br />

betrieben von der jüdischen Familie<br />

Salomon, die auch über ihrem Geschäft wohnte. 1<strong>93</strong>5<br />

wurde auch ihr Betrieb „arisiert“. Albert Salomon starb<br />

1<strong>93</strong>7, seine Frau Ida nahm sich 1<strong>93</strong>8 das Leben. Nur<br />

eines ihrer fünf Kinder und drei ihrer Enkel überlebten<br />

die Shoa, alle weiteren Mitglieder der Familie wurden<br />

in den KZs der Nationalsozialisten ermordet.<br />

Anni Leuwer<br />

Dieses kaum bekannte Ölbild (Künstler unbekannt) ist das Porträt von<br />

Johanna Rose ‚Anni‘ Leuwer, geborene Neumark, einer hoch angesehenen<br />

jüdischen Bremer Familie und Erbin und Inhaberin u.a. der<br />

Buch- und Kunsthandlung Franz Leuwer in der Obernstraße 18.<br />

Das Bild hat eine spezielle Geschichte, wie ihre Enkelin Libby Ainley<br />

auf einer Homepage der BBC berichtet: es hing immer in Anni Leuwers<br />

Wohnung, die letzte in der Kur<strong>für</strong>stenallee 9, bevor man sie dort<br />

verhaftete, um sie ins „Judenhaus“ in der Franz-Liszt-Straße 11a zu<br />

bringen und von dort aus mit dem letzten Sammeltransport von <strong>Bremen</strong>s<br />

jüdischen Mitbürgern am 23.7.1942 ins KZ Theresienstadt zu<br />

verschleppen, wo sie am 8.2.1943 mit 72 Jahren verstarb.<br />

Als Annis Sohn Franz Leuwer, Libby Ainleys Vater, der 1<strong>93</strong>8 noch rechtzeitig hatte nach London emigrieren<br />

können, nach Ende des Krieges als Mitglied der British Army und unter seinem neuen Namen Frank Lynder<br />

<strong>Bremen</strong> besuchte, übergaben ihm einige von Annis früheren Nachbarn das Bild. (Quelle: BBC © 2014)<br />

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