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Schwachhauser I Magazin für Bremen I Ausgabe 93

Liebe Leserin, lieber Leser, wenn es oftmals eine große Aufregung gibt, die sich am Ende als doch nicht so groß herausstellt, verwende ich gerne den Satz „mal wieder viel Lärm um nichts“. Frei nach Shakespeare. Karla Götz hat sich mit Renate Heitmann über ihr Wirken in der bremer shakespeare company unterhalten. Im nächsten Jahr wird die rührige Theaterleiterin noch den 40. Geburtstag des beliebten Theaters organisieren. Danach plant sie ihren vorsichtigen Rückzug aus dem Geschäft. In der Oktober/November Ausgabe ist es bisher immer so gewesen, dass wir die aktuellen Modetrends für den Herbst/Winter vorgestellt haben. Diesmal hat Lars Besecke sich den Wunsch erfüllt, eine Hommage für Karl Lagerfeld zu schreiben. Er wäre in diesem Jahr 90 geworden. Sein Wirken in der Modewelt ist bis heute aktuell und wird es auch bleiben. Es gibt auch zahlreiche Bücher über ihn. Wir stellen nur zwei davon vor. Beide lesenswert. Lesen ist in dieser Ausgabe ein weiteres Hauptthema. Der Bremer Buchhandel und seine Geschichte wird ausführlich von Günther G. Rodewald betrachtet und beschrieben. Ist Ihnen aufgefallen, dass ich Ihnen gerne ein Magazin in die Hand gebe, das lesenswert ist? Durchblättern können Sie die anderen Publikationen. Ich mache das oft von hinten nach vorne. Sie auch? Ich wünsche Ihnen einen schönen Lese-Herbst! Herzlichst, Ihre, Susanne Lolk

Liebe Leserin, lieber Leser,

wenn es oftmals eine große Aufregung gibt, die sich am Ende als doch nicht so groß herausstellt, verwende ich gerne den Satz „mal wieder viel Lärm um nichts“. Frei nach Shakespeare. Karla Götz hat sich mit Renate Heitmann über ihr Wirken in der bremer shakespeare company unterhalten. Im nächsten Jahr wird die rührige Theaterleiterin noch den 40. Geburtstag des beliebten Theaters organisieren. Danach plant sie ihren vorsichtigen Rückzug aus dem Geschäft.

In der Oktober/November Ausgabe ist es bisher immer so gewesen, dass wir die aktuellen Modetrends für den Herbst/Winter vorgestellt haben. Diesmal hat Lars Besecke sich den Wunsch erfüllt, eine Hommage für Karl Lagerfeld zu schreiben. Er wäre in diesem Jahr 90 geworden. Sein Wirken in der Modewelt ist bis heute aktuell und wird es auch bleiben. Es gibt auch zahlreiche Bücher über ihn. Wir stellen nur zwei davon vor. Beide lesenswert.

Lesen ist in dieser Ausgabe ein weiteres Hauptthema. Der Bremer Buchhandel und seine Geschichte wird ausführlich von Günther G. Rodewald betrachtet und beschrieben. Ist Ihnen aufgefallen, dass ich Ihnen gerne ein Magazin in die Hand gebe, das lesenswert ist? Durchblättern können Sie die anderen Publikationen. Ich mache das oft von hinten nach vorne. Sie auch? Ich wünsche Ihnen einen schönen Lese-Herbst!

Herzlichst, Ihre, Susanne Lolk

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KULTUR<br />

Theater<br />

Konzerte<br />

Ausstellungen<br />

PLAUDEREI<br />

Renate Heitmann<br />

MODE<br />

Karl Lagerfeld<br />

MODENSCHAU<br />

ANN KARLUSCH<br />

HISTORIE<br />

Buchhandel<br />

JUBILÄUM<br />

Hüneke & Jahns<br />

<strong>93</strong><br />

<strong>93</strong><br />

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Editorial<br />

Liebe Leserin,<br />

lieber Leser,<br />

wenn es oftmals eine große<br />

Aufregung gibt, die sich am Ende<br />

als doch nicht so groß herausstellt,<br />

verwende ich gerne den Satz „mal wieder<br />

viel Lärm um nichts“. Frei nach Shakespeare. Karla<br />

Götz hat sich mit Renate Heitmann über ihr Wirken<br />

in der bremer shakespeare company unterhalten. Im<br />

nächsten Jahr wird die rührige Theaterleiterin noch<br />

den 40. Geburtstag des beliebten Theaters organisieren.<br />

Danach plant sie ihren vorsichtigen Rückzug aus<br />

dem Geschäft.<br />

In der Oktober/November <strong>Ausgabe</strong> ist es bisher immer<br />

so gewesen, dass wir die aktuellen Modetrends <strong>für</strong><br />

den Herbst/Winter vorgestellt haben. Diesmal hat Lars<br />

Besecke sich den Wunsch erfüllt, eine Hommage <strong>für</strong><br />

Karl Lagerfeld zu schreiben. Er wäre in diesem Jahr 90<br />

geworden. Sein Wirken in der Modewelt ist bis heute<br />

aktuell und wird es auch bleiben. Es gibt auch zahlreiche<br />

Bücher über ihn. Wir stellen nur zwei davon vor.<br />

Beide lesenswert.<br />

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Lesen ist in dieser <strong>Ausgabe</strong> ein weiteres Hauptthema.<br />

Der Bremer Buchhandel und seine Geschichte wird<br />

ausführlich von Günther G. Rodewald betrachtet und<br />

beschrieben.<br />

Ist Ihnen aufgefallen, dass ich Ihnen gerne ein <strong>Magazin</strong><br />

in die Hand gebe, das lesenswert ist? Durchblättern<br />

können Sie die anderen Publikationen. Ich mache<br />

das oft von hinten nach vorne. Sie auch?<br />

Ich wünsche Ihnen einen schönen Lese-Herbst!<br />

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Herzlichst, Ihre<br />

Susanne Lolk<br />

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3


<strong>93</strong> Inhalt AUSSTELLUNG<br />

06<br />

PLAUDEREI<br />

Theaterleiterin<br />

Renate Heitmann<br />

12<br />

Doch alle eine Insel?<br />

36<br />

HISTORIE<br />

Der Bremer Buchhandel<br />

52<br />

JUBILÄUM<br />

70 Jahre<br />

Hüneke & Jahns<br />

58<br />

PROGRAMM<br />

Konzerte<br />

Theater<br />

4


Karl Lagerfeld, Foto: Christopher William Adach<br />

Immobilienrecht?<br />

Da<strong>für</strong> hab ich<br />

jemanden!<br />

18<br />

MODE<br />

Lagerfeld – Ein Bewahrer<br />

der Haute Couture<br />

30<br />

MODENSCHAU<br />

Die letzte Schau bei<br />

ANN KARLUSCH<br />

68<br />

KULTUR<br />

Ausstellungen<br />

Veranstaltungen<br />

78<br />

UNTERHALTUNG<br />

Buchbesprechung<br />

Cartoon<br />

Kreuzworträtsel<br />

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5


Bremer Persönlichkeiten<br />

Theaterleiterin Renate Heitmann<br />

Von Karla Götz<br />

SERIE<br />

Renate Heitmann im Foyer der bremer shakespeare company. Foto: Konstantin Zigmann<br />

6


„Kultur <strong>für</strong> alle“<br />

In seiner letzten Rolle spielt Peter Lüchinger die Rückschau einer Schauspielerin auf ihr Leben. Foto: Marianne Menke<br />

Am Leibnizplatz, wo sich die Friedrich-Ebert-Straße mit dem Buntentorsteinweg<br />

gabelt, weist ein Gaukler den Weg. Die skurrile Bronzeskulptur des Worpsweder<br />

Bildhauers Christoph Fischer hält ihren Spiegel in Richtung bremer shakespeare<br />

company. Als wir an jenem sonnenbeschienenen Septembertag im Theaterfoyer<br />

eintreffen, stürmt Renate Heitmann schwungvoll zum Fototermin heran: Leinenhose,<br />

Ringelshirt, rosa Brille, ein offenes Lächeln. „Ich verlängere ein bisschen<br />

den Sommer“, sagt sie. Morgens war die Theaterchefin bereits auf dem Fahrrad<br />

im Bürgerpark unterwegs und im Unisee schwimmen. Respekt.<br />

Theaterleiterin ist jetzt ein eher salopper Ausdruck.<br />

Juristisch korrekt heißt ihre Position: Geschäftsführende<br />

Vorständin des gemeinnützigen Vereins bremer<br />

shakespeare company. Denn das beliebte und<br />

äußerst erfolgreiche Theater ist in Selbstverwaltung<br />

organisiert und arbeitet in freundschaftlichen Teamstrukturen.<br />

Was man auch gleich sehen kann, als<br />

ein Schauspieler den Vorraum betritt: Begrüßung,<br />

Umarmung. Renate Heitmann hat viel um die Ohren,<br />

nicht nur jetzt vor Spielzeitbeginn. Der Bitte, ein paar<br />

ihrer zahlreichen Aufgaben zu skizzieren, folgt eine<br />

lange Aufzählung komplizierter Dinge. „Schauspieler,<br />

Technik und Ausstattung zusammendenken, organisieren,<br />

was jeden Tag passiert, Verträge gestalten,<br />

Personalmittel sichern, Sponsoren finden, Gastspiele<br />

und Kooperationen koordinieren, Gäste und Partner<br />

7


Redakteurin Karla Götz im Gespräch mit Renate Heitmann. Foto: Konstantin Zigmann<br />

betreuen…“ Zunächst habe die company keinen institutionellen<br />

Zuschuss vom Senat bekommen und<br />

musste sich die finanziellen Mittel zusammenklauben,<br />

erinnert sie sich. Der eloquente Kultur-Kolumnist des<br />

Weser Kurier, Reinhard Mammen, hat die spielfreudige<br />

Truppe damals augenzwinkernd und zugleich<br />

anerkennend „Die Hungerkünstler vom Leibnizplatz“<br />

genannt. Längst ist das Ensemble in <strong>Bremen</strong> hoch<br />

anerkannt und wird seit der Spielzeit <strong>93</strong>/94 verlässlich<br />

vom Kultursenator gefördert. „Wir sind das zweite<br />

Haus am Platz“, klingt es stolz. Zu Recht.<br />

Studium an der Universität <strong>Bremen</strong><br />

Die 63-jährige Gesprächspartnerin ist vom Fach. Sie<br />

hat von 1987 bis 1991 an der Universität <strong>Bremen</strong> Kulturwissenschaften<br />

sowie Anglistik und Amerikanistik<br />

studiert. So kann sie nicht nur von der sprachlichen<br />

Seite her den großen Dichter genießen, sondern hat<br />

obendrein die Fähigkeiten zur Deutung und Dramaturgie<br />

dieser spezifischen Form des Bühnenspiels.<br />

„Für uns war die Publikation des Literaturwissenschaftlers<br />

Robert Weimann ‚Shakespeare und die<br />

Tradition des Volkstheaters‘ die entscheidende Entdeckung“,<br />

sagt sie. Darin wird gezeigt, wie im Elisabethanischen<br />

Zeitalter eine Mischung unterschiedlicher<br />

Stände die Aufführungen zum Ereignis machte. Dass<br />

Shakespearestücke nicht länger ausschließlich in der<br />

Hochkultur verankert sind, sondern alle Schichten<br />

ansprechen sollen, das habe sich die Truppe damals<br />

zum Vorbild genommen. Anmerkung: Und hat es<br />

bis heute erfolgreich umgesetzt. Die lange Liste der<br />

Auszeichnungen, darunter viermal der renommierte<br />

Monica Bleibtreu Preis, zeigt das. „Kultur <strong>für</strong> alle“, sagt<br />

Renate Heitmann mit Nachdruck.<br />

Ein Leben <strong>für</strong> und mit William Shakespeare. Foto: Konstantin Zigmann<br />

8


„Sehnsucht Europa. Die Unvollendete“<br />

Ihr persönlicher Weg in die hoch anerkannte Position<br />

der Theaterleiterin sowie ihre Präsenz bei verschiedenen<br />

Aktivitäten zur kulturellen Aufwertung der<br />

Bremer Innenstadt hatte einen langen Vorlauf. Renate<br />

Heitmann ist auf einem Bauernhof in Scheeßel mit<br />

zwei Schwestern und einem Bruder aufgewachsen.<br />

„Mein Abitur habe ich auf dem zweiten Bildungsweg<br />

gemacht“, sagt sie. Damals sei es ja üblich gewesen,<br />

dass Mädchen eine Lehre absolvierten. „An eine tolle<br />

Ausbildung war eher nicht gedacht“, lacht sie. Und<br />

so holte die Zahnarzthelferin nochmal richtig aus,<br />

legte auf dem zweiten Bildungsweg ihr Abitur ab,<br />

studierte und fand vor mehr als 30 Jahren ihren Platz<br />

in der company. „Ich habe mit Ausbildung und erster<br />

Beschäftigung inzwischen 45 Jahre Berufstätigkeit<br />

erfüllt“, sagt sie lächelnd. Die eben begonnene Spielzeit<br />

soll ihre letzte werden. Na, ob das klappt? „Ich<br />

will meine Vorstandstätigkeit aufgeben und aus dem<br />

verpflichtenden Geschirr raus.“ Da steht vorher noch<br />

ein Jubiläum an. „Am 2. Mai 1984 wurde die Bremer<br />

Shakespeare Company gegründet“, sagt Renate Heitmann.<br />

Ergo wird sie noch den 40. Geburtstag mit ihrem<br />

Team organisieren.<br />

Überhaupt: Die rein geschäftsführenden Tätigkeiten<br />

hätten ihr wohl auf die Dauer nicht gereicht. Es gibt in<br />

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ihrem Aufgabenfeld zum Ausgleich das Kreative. „Projektentwicklung<br />

gibt mir Rückenwind.“ Hat sie 19<strong>93</strong> zu<br />

Beginn ihrer Berufstätigkeit das internationale Shakespeare-Festival<br />

organisiert, so soll in dieser Spielzeit<br />

ein europäisches Kooperationsprojekt den Ausklang<br />

bilden. Arbeitstitel: „Sehnsucht Europa, die Unvollendete“.<br />

Beteiligt an einer gemeinsamen Inszenierung<br />

werden die Prague Shakespeare Company aus der<br />

tschechischen Stadt an der Moldau und ukrainische<br />

Schauspielerinnen und Schauspieler vom Stadttheater<br />

Odessa sein. Die umfangreiche EU-Antragstellung hat<br />

sie mit ihren Mitstreiterinnen und Mitstreitern bereits<br />

bewältigt. „Es sieht gut aus“, sagt sie ganz vorsichtig.<br />

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„Für mich ein Fest“<br />

Zusätzlich hat Renate Heitmann eine fachliche und zugleich öffentlichkeitswirksame<br />

Begegnung mit anregenden Weggenossinnen und Weggenossen<br />

geplant. Eine Mischung aus fachlichem Symposium und einem<br />

Format, das Publikum beteiligt. „Wenn zehn Teilnehmer kommen und<br />

vielleicht noch 20 Interessierte im Publikum sitzen, dann ist das <strong>für</strong> mich<br />

schon ein Fest“, schwärmt sie. 2021 erhielt die Theaterleiterin <strong>für</strong> ihr unermüdliches<br />

Kultur-Engagement gerade auch unter den erschwerenden<br />

Corona-Bedingungen das Bundesverdienstkreuz.<br />

„Ich bin gerne unterwegs“, sagt sie über sich persönlich. In Theatern,<br />

Konzerten, Tanzvorführungen und bei Festivals wie zuletzt dem Kampnagel-Sommer<br />

schöpft die engagierte Frau Kraft und Ideen. „Ich liebe<br />

es, Ausstellungen zu besuchen, sie sind <strong>für</strong> mich Inspirationsquelle. Man<br />

bringt ja seine eigenen Erfahrungen mit hinein“, sagt Renate Heitmann.<br />

„Und ich lese gern und viel.“ Weil nun gerade Sonnenstrahlen auf unserem<br />

Tisch tanzen, kommen wir auf den eben zurückliegenden Sommer<br />

zu sprechen. Mit ihrem Mann war sie zunächst in einer Ferienwohnung in<br />

Italien. „Ganz normaler, erholsamer Paarurlaub.“ Dann kam zusätzlich das<br />

Interrail-Ticket <strong>für</strong> Senioren ins Spiel. Nun gerät unser Gegenüber erst<br />

recht ins Schwärmen. Mit dem Pass ist sie Bahn gefahren: Nach Südfrankreich,<br />

nach Paris, nach Venedig… Diese Frau, das wird im Gespräch<br />

deutlich, ist neugierig auf die Welt. Eine nicht nachlassende Neugierde.<br />

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Die lieben Kollegen: das Ensemble der shakespeare company. Foto: Marianne Menke<br />

„Theater entwickelt sich immer weiter“<br />

Deshalb macht sie sich auch gar keine sorgenvollen Gedanken, wenn<br />

„das verpflichtende Geschirr“ mal abgelegt ist. Da wird sich Neues ergeben,<br />

auf das sie gespannt ist. Zum Schluss wollen wir noch über die<br />

Zukunft des Theaters plaudern. Klar füllt nicht überwiegend junges Publikum<br />

die Sitze im Saal am Leibnizplatz. „Wir sind wie unser Publikum<br />

ja auch älter geworden, ich bin auch keine 30 mehr“, sagt sie. Selbstverständlich<br />

nimmt die Company, wie andere Kultureinrichtungen auch, die<br />

Zukunft und damit junge Leute in den Blick. „Hamlet in englischer Sprache<br />

wie zuvor schon Macbeth ziehen studentisches Publikum.<br />

10


„Standing Ovation“ nach einem erfolgreichem Auftritt der shakespeare company im Bremer Bürgerpark. Foto: Marianne Menke<br />

Dann muss noch das Weihnachtsmärchen <strong>für</strong> ganz<br />

Kleine erwähnt werden. Insgesamt läuft das auf eine<br />

Ansprache von Zielpublikum hinaus.“ Die Vorständin<br />

freut sich Jahr <strong>für</strong> Jahr über Theater im Park auf der<br />

Melcherswiese. „In diesem Jahr sind 3000 Zuschauerinnen<br />

und Zuschauer gekommen, und zwar jeden<br />

Alters. Warum das so ist, darüber kann ich nur Vermutungen<br />

anstellen. Vielleicht sind es die Barrierefreiheit,<br />

der Aufenthalt im Freien, die Lässigkeit. Kein Gezischel,<br />

wenn mal jemand das Smartphone zückt.“<br />

Schließlich unterhält die Bremer Shakespeare Company<br />

wegen ihrer Lage auf dem Campus neben der<br />

Oberschule am Leibnizplatz auch noch eine enge Kooperation<br />

mit Schülerinnen und Schülern. Jede fünfte<br />

und jede elfte Klasse absolviert zum Schulbeginn<br />

einen eineinhalbtägigen Theaterworkshop. Sie lernen<br />

das Haus kennen und können sich selbst erproben.<br />

Einen Jugendclub gibt es außerdem noch.<br />

„Theater wird sich immer weiterentwickeln, das ist seit<br />

Hunderten von Jahren so“, sagt Renate Heitmann<br />

zum Abschluss unseres Gesprächs und eilt zum nächsten<br />

Termin.<br />

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11


Doch alle eine Insel?<br />

Die aktuelle Ausstellung in der GAK geht dieser Frage auf den Grund<br />

KUNST<br />

Annette Wehrmann: Blumensprengungen, 1991–95. Courtesy: Ort des Gegen e.V.


Loretta Fahrenholz: Ditch Plains, 2013. Ausstellungsansicht GAK <strong>Bremen</strong> 2023. Foto: Jiye Lee<br />

„Niemand ist eine Insel, in sich ganz; jeder Mensch ist ein Stück des Kontinents, ein Teil des Festlandes“.<br />

Als der englische Dichter und Schriftsteller John Donne Anfang des 17. Jahrhunderts<br />

diesen Satz erfand, hätte er sich sicher nicht träumen lassen, dass seine Redewendung noch<br />

Jahrhunderte später in Umlauf sein würde. In den 1970er Jahren nannte Johannes Mario Simmel<br />

einen Roman Niemand ist eine Insel. 2011 wurde er verfilmt. 2003 fand in der Gesellschaft<br />

<strong>für</strong> Aktuelle Kunst GAK <strong>Bremen</strong> unter diesem Titel eine internationale Gruppenausstellung zum<br />

Thema Stadtentwicklung statt. Die derzeitige Ausstellung der GAK Doch alle eine Insel? Teil II<br />

bezieht sich darauf und untersucht, ob dieser Satz knapp 20 Jahre später auch noch gilt.<br />

Zu John Donnes Zeiten war es unstrittig, dass niemand<br />

eine Insel sein kann. Jede*r war gezwungenermaßen<br />

immer Teil von größeren Zusammenhängen.<br />

Ohne die Arbeitskraft der Familie, den Zusammenhalt<br />

der Dorfgemeinschaft oder, sofern man nicht<br />

Bürger*in einer freien Hansestadt war, ohne die<br />

Zustimmung und Einmischung des jeweiligen Landes<strong>für</strong>sten<br />

war niemand in der Lage, allein sein Leben<br />

und sein Auskommen zu bestreiten.<br />

Ein Leben allein, ohne die Eingebundenheit in größere<br />

Zusammenhänge ist erst in der Moderne möglich geworden.<br />

Am häufigsten wird es in der Stadt verwirklicht.<br />

Dass wir dennoch auf übergeordnete Infrastrukturen<br />

und damit auf andere Menschen angewiesen<br />

sind, darüber täuschen wir uns gern hinweg. Solange<br />

die Müllabfuhr funktioniert, das Wasser aus der Leitung<br />

kommt, der elektrische Strom erschwinglich ist<br />

und die Straßen repariert sind, bemerken wir unsere<br />

Abhängigkeiten nur noch selten.<br />

Ob wir durch die Vereinzelung alle zu Inseln werden,<br />

die verstreut im Ozean der Großstadt liegen, dieser<br />

Frage geht die Ausstellung Doch alle eine Insel? in<br />

der Gesellschaft <strong>für</strong> Aktuelle Kunst GAK in <strong>Bremen</strong><br />

nach. Sie vereint 5 künstlerische Positionen, die sich<br />

mit dem Bild der Stadt und ihren Bewohner*innen<br />

beschäftigen. Sie zeigt außerdem Archiv-Arbeiten aus<br />

der Stadt-Ausstellung A Lucky Strike - Kunst findet<br />

Stadt von 2005. In diesem historischen Teil gibt es<br />

u.a. ein interessantes filmisches Wiedersehen mit<br />

den verheißungsvollen Gründungsideen des später<br />

gescheiterten Bremer Space Parks und mit dessen<br />

Entwickler*innen. Erinnert wird auch an Christina<br />

Kubischs akustischen Stadtrundgang entlang von<br />

hörbar gemachten elektromagnetischen Feldern und<br />

an damals im Kollektiv entstandene Publikationen, wie<br />

Eselsohr und Tales From Hazyland.<br />

13


Doch alle eine Insel? (Teil 2), Ausstellungsansicht, GAK <strong>Bremen</strong> 2023. Foto: Jiye Lee<br />

Die aktuellen Positionen der Ausstellung haben die<br />

Kuratorinnen Annette Hans und Sarah Kaiser danach<br />

ausgesucht, welche Bilder heute <strong>für</strong> die Stadt stehen<br />

können.<br />

Fliegende Blumen<br />

So viel ist sicher: Blumenrabatten haben als Dekoration<br />

und einziger Naturanteil in der Stadt ausgedient.<br />

So zeigt Annette Wehrmann (1961-2010) Fotos von<br />

Blumensprengungen. Die in Betonschalen, Waschbetonkübeln<br />

oder hinter niedrige Eisengitter gepflanzten<br />

Stiefmütterchen, Studentenblumen oder fleißigen<br />

Lieschen fliegen durch die Luft. Das sieht weniger<br />

martialisch aus, als es sich anhört, denn die Sprengungen<br />

wurden nur mit Feuerwerkskörpern ausgeführt.<br />

Die Fotos wirken wie die zufällige Beobachtung<br />

eines Streichs von Jugendlichen und haben durch<br />

ihren Humor etwas sehr Befreiendes.<br />

Alles ist miteinander verwoben<br />

Chris Reinecke (*1<strong>93</strong>6) zeigt Bilder aus mit Tusche,<br />

Aquarell und Buntstift bezeichneten Papierstreifen,<br />

die sie in immer neuen Kombinationen zusammenwebt.<br />

Es entsteht eine chaotisch anmutende Zeichenstruktur,<br />

die durch das regelmäßige Auf und Ab<br />

des Webens wieder in eine geordnete, rechtwinklige<br />

Struktur zurückgeführt wird. Daneben hängt eine Papierfläche,<br />

auf der runde Formen dominieren. Beide<br />

sind zu einer Arbeit mit dem Titel Deklinierte Flächen<br />

mit Rosette zusammengefügt. Man kann sie als visuelle<br />

Metapher einer Kartografie von Stadt verstehen,<br />

die durch regelmäßige Strukturen zusammengehalten<br />

wird und die sich mit unterschiedlichen Anforderungen<br />

ständig ändert und immer weiter ausufert.<br />

Das Verweben unterschiedlicher Dinge ist auch die<br />

Technik in den Arbeiten von Soina Gomes (*1948).<br />

In der Ausstellung ist die spanische Version des<br />

Grimm‘schen Märchenbuchs zu sehen, dessen Seitenränder<br />

sie mit kolorierten Zeichnungen, gestickten<br />

Applikationen, Klöppelspitzen, Tüll, Stoffresten und<br />

gehäkelten Netzstrukturen versehen hat. Es entsteht<br />

ein vielfältiges Bild verschiedener kultureller Verweise<br />

und traditionell weiblich konnotierter Handwerkstechniken.<br />

Sie hängen nicht nur deshalb zusammen,<br />

weil sie sich an den Seiten eines weltweit bekannten<br />

Märchenbuches befinden, sondern auch weil sie alle<br />

durch Linien und Fäden verbunden sind. Alles hängt<br />

mit allem zusammen, so scheint es. So ist bei den gezeichneten<br />

Figuren auch außereuropäische Kleidung<br />

zu sehen. Das Märchen vom Sterntaler wird auch in<br />

Indien gelesen oder Hänsel und Gretel in Arabien. Um<br />

das Buch in einer Ausstellung präsentieren zu können,<br />

ist es hier als Druckversion zu sehen.<br />

Bisher übersehene Blickwinkel<br />

In den beiden Videoarbeiten, die in der Ausstellung<br />

zu sehen sind, geht es um die Perspektive von Menschen,<br />

die lange in gesellschaftlichen Diskursen nicht<br />

wahrgenommen und strukturell ignoriert wurden. Hier<br />

geht es um die Sichtweisen von Schwarzen Personen<br />

auf ihr städtisches Leben und um die Frage nach<br />

westlicher Identität. In beiden Arbeiten ist der Tanz<br />

das Mittel, sich zu äußern.<br />

In Taronas (*1985) Film Pivot (Dreh- oder Angelpunkt)<br />

geht es um den weißen Blick auf Personen der afrikanischen<br />

Diaspora und um die Sensibilität gegenüber<br />

den spezifisch westlichen Zuschreibungen. Der Film<br />

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mtl. in den ersten 6 Monaten. Preise ab dem 7. Monat: Glasfaser 100 mtl. 39,99 €, Glasfaser 300 mtl. 49,99 €, Glasfaser 500 mtl. 59,99 €, Glasfaser 1000 ab dem 1. Monat mtl.<br />

79,99 €. Standardgespräche in nat. Festnetze: 0 ct/Min., in nat. Mobilfunknetze: mit Mobilfunk-Flatrate 0,00 € mtl.; kein Call-by-Call. Einmaliger Bereitstellungspreis 59,99 €.<br />

Geeigneter Router vorausgesetzt. Der Aktionspreis gilt nur <strong>für</strong> Privatkunden, die in den letzten 6 Monaten kein swb Glasfaserprodukt hatten und aktuell einen swb Vertrieb<br />

<strong>Bremen</strong> GmbH oder swb Vertrieb Bremerhaven GmbH & Co. KG Energiebelieferungsvertrag haben. Der monatliche Preis <strong>für</strong> Neukunden ohne swb DSL-Vertrag reduziert sich<br />

um 5,00 € mtl. <strong>für</strong> 24 Monate. Der monatliche Preis <strong>für</strong> swb DSL-Bestandskunden, die auf swb Glasfaser wechseln, reduziert sich um 5,00 € mtl. <strong>für</strong> 12 Monate. Die monatliche<br />

Gutschrift in Höhe von 5,00 € erfolgt mit der jeweiligen Rechnung im Kundenkonto. Aktion <strong>für</strong> Glasfaser befristet vom 1.9.2023 bis 31.10.2023. 2) Der Hausanschlusspreis in Höhe<br />

von 0 € (statt 799,99 Euro <strong>für</strong> Glasfaser-Hausanschlüsse, die durch die EWE TEL GmbH bereitgestellt werden) gilt nur <strong>für</strong> Privatkunden in ausgewählten Glasfaser-Gebieten, wenn<br />

<strong>für</strong> den Glasfaser-Anschluss ein Glasfaser-Produkt der EWE TEL GmbH bestellt wird. Für das Glasfaser-Produkt entstehen Kosten. Im Hausanschlusspreis inbegriffen ist die Verlegung<br />

einer Glasfaserleitung bis zum Hausübergabepunkt. Die Bereitstellung des Glasfaser-Hausanschlusses erfolgt durch die Glasfaser NordWest GmbH & Co KG, wenn der Hauseigentümer<br />

oder die Hausverwaltung dem Ausbau nicht widerspricht und eine finale Prüfung den Ausbau bestätigt. 3) Soweit regional bei Ihnen verfügbar und technisch realisierbar.<br />

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15


Doch alle eine Insel? (Teil 2), Ausstellungsansicht (Archivmaterialien „A Lucky Strike“), GAK <strong>Bremen</strong> 2023. Foto: Jiye Lee<br />

setzt dem mit einer selbstbestimmten Bildführung<br />

und Zeitlichkeit etwas entgegen. Er zeigt die Choreografie<br />

einer schwarzen Tänzerin in einem weiten<br />

goldglänzenden Kleid, das den Körperbewegungen<br />

folgt und einen eigenen Raum einnimmt. Die Tanzbewegungen<br />

werden teilweise in starker Slow Motion<br />

gezeigt, sodass man den Glanz und den Faltenwurf<br />

des Kleides in sich aufnehmen kann. Das Kleid selbst<br />

wird zur bewegten Skulptur.<br />

Akrobatik. Ihre speziellen und zum Teil extremen<br />

dance moves haben ihnen später viel mediale Aufmerksamkeit<br />

gebracht.<br />

Die Bewegungen sind geprägt durch ein extremes<br />

flexing und das so genannte bone-breaking. Das bedeutet<br />

eine groteske Überdehnung der Extremitäten,<br />

das Aus- und wieder Einrenken von Schultergelenken,<br />

weit nach hinten gebeugte Oberkörper mit Spinnengang<br />

und mehrfach hinter dem Rücken verdrehte<br />

Arme. Diese Härte und Brutalität sich selbst gegenüber<br />

ruft bei den Zuschauenden fast schmerzhafte<br />

Reaktionen hervor. Die Choreografie erzählt denn<br />

auch viel von Gewalt, Unterdrückung und Demütigung,<br />

aber auch vom Zusammenhalt untereinander<br />

und der Freude an Bewegung.<br />

Tarona: Pivot, 2020. Ausstellungsansicht, GAK <strong>Bremen</strong> 2023.<br />

Foto: Jiye Lee<br />

Loretta Fahrenholz (1981) gibt in ihrem 2013 gedrehten<br />

Film Ditch Plains der Perspektive von jungen<br />

schwarzen Männern in den USA Raum. Die Ringmasters<br />

Crew aus Brooklyn entwickelt vor dem realen<br />

Hintergrund der Schäden, die der Wirbelsturm Sandy<br />

in New York hinterlassen hatte, Bewegungsfolgen,<br />

die Elemente von Science Fiktion und Computerspielen<br />

enthalten. Es ist eine halbstündige, dystopische<br />

Sequenz entstanden. Der Tanzstil der Crewmitglieder<br />

bewegt sich zwischen Hip-Hop, Pantomime und<br />

Doch alle eine Insel? ist auch in ihrem 2. Teil eine<br />

sehr anregende Ausstellung geworden und gibt viele<br />

Impulse <strong>für</strong> weitere Nachforschungen, denen man<br />

teilweise auch gleich vor Ort nachgehen kann. Im Begleitprogramm<br />

werden Dialoge und Stadtrundgänge<br />

mit Künstler*innen angeboten, denen man sich anschließen<br />

kann. Termine siehe unter: gak-bremen.de<br />

Elke Kramer<br />

TERMIN<br />

Doch alle eine Insel? Teil II<br />

Bis 5. November 2023<br />

GAK Gesellschaft <strong>für</strong> Aktuelle Kunst<br />

Teerhof 20 I 28199 <strong>Bremen</strong><br />

gak-bremen.de<br />

16


FINANZEN<br />

Verwirrende Zeiten<br />

Was kommt? Was bleibt? Was zählt wirklich?<br />

Menschen fühlen sich in verwirrenden Zeiten besonders<br />

gefordert und herausgefordert. Das registriert<br />

auch die Sparkasse <strong>Bremen</strong>. Nicht nur gestiegene Lebenshaltungskosten<br />

verunsichern viele Bremerinnen<br />

und Bremer. Sie be<strong>für</strong>chten eine unsichere Zukunft.<br />

„Als Sparkasse können wir an den Ursachen nichts<br />

ändern“, ordnet Friederike Borttscheller-Friedrichsen<br />

die Situation ein. „Wir sorgen allerdings beim wichtigen<br />

Thema Finanzen <strong>für</strong> mehr Klarheit, Orientierung<br />

und Unterstützung“, betont die Expertin der Sparkasse<br />

<strong>Bremen</strong>. Konkret: Die Sparkasse hilft, an Zielen festhalten<br />

zu können; unterstützt dabei, der finanziellen<br />

Zukunft ein stabiles Fundament zu geben und eröffnet<br />

Spielräume <strong>für</strong> kluge und nachhaltige Finanzentscheidungen.<br />

Damit das gut klappt, seien mehrere Voraussetzungen<br />

notwendig. „Wir sollten bereits mit Schulkindern über<br />

Geld reden“, rät Borttscheller-Friedrichsen. Als Mutter<br />

einer 7-jährigen Tochter weiß sie genau, wovon sie<br />

spricht. „Vom Taschengeld-Konto bis hin zum ETF-<br />

Fonds ist viel Wissen notwendig, das in der Schulzeit<br />

nicht ausreichend vermittelt wird. Das soll sich ändern:<br />

mit der Plattform Sparkassen-Schulservice, dem<br />

Instagram-Kanal der Sparkasse <strong>Bremen</strong> oder dem<br />

YouTube-Sparkassen-Channel „Mehr als Geld“.<br />

Neben Wissen helfen Tools, wie der Finanzplaner<br />

im Online-Banking, die Kontrolle zu behalten. Manch<br />

einer müsse sich überwinden. „Es gibt auf den ersten<br />

Blick reizvollere Themen, aber der Erfolg stellt sich<br />

schnell ein“, macht die Expertin Mut. Das Ziel: „Menschen<br />

sollen ihre Finanzentscheidungen weiterhin<br />

selbstbestimmt in die Hand nehmen können.“<br />

Damit wäre eine Herausforderung mit der Sparkasse<br />

gemeistert. Und vielleicht ist die Zeit damit schon etwas<br />

weniger verwirrend.<br />

17


Zum 90.Geburtstag von<br />

Karl Lagerfeld<br />

Ein Bewahrer der Haute Couture<br />

Musikfest <strong>Bremen</strong>, Marktplatz, Foto: fotoetage<br />

MODE<br />

18


Die Leistung Karl Lagerfelds ist unbestritten, doch sie wäre nicht möglich ohne<br />

die wochenlange und nervenaufreibende Arbeit hoch spezialisierter Handwerker,<br />

denn die Haute Couture ist die wahre Kunst der Mode - und Karl Lagerfeld<br />

war ihr Bewahrer.<br />

Als Lagerfeld am 19. Februar 2019 gestorben ist, ging<br />

auch ein Ära zu Ende. Sein von ihm oft kritisierter Kollege<br />

Wolfgang Joop......Zitat Lagerfeld: „der hat es ja<br />

international nie geschafft“, sagte trotzdem sehr anerkennend<br />

über Lagerfeld: „Die Mode ist ein gefährlicher<br />

Planet, gerade <strong>für</strong> narzisstische Persönlichkeiten“.<br />

Auf diesem Planet war Karl Lagerfeld der König.<br />

Der König ist nun bereits seit vier Jahren tot, dieses<br />

Jahr wäre sein 90.Geburtstag und zu diesem Anlass<br />

möchte ich gerne ein paar Worte über den Bewahrer<br />

der Haute Couture zu Papier bringen.<br />

Kaum eine Kollektion vereint so viel höchste Schneider-und<br />

Handwerkskunst wie die Haute-Couture.<br />

Leicht stecken bis zu 700 Stunden Arbeit in einem<br />

Haute-Couture Kleid. Jede Naht, jeder Saum ist von<br />

Hand genäht. Jede Perle, jede Rüsche, jede Blume<br />

oder Feder wird Stück <strong>für</strong> Stück aufgestickt oder aufgenäht.<br />

Karl Lagerfeld entdeckte sehr schnell, welcher<br />

Schatz sich hinter den Zulieferern von CHANEL<br />

verbarg. Die Haute-Couture wird nämlich nicht nur<br />

in den hausinternen Schneiderwerkstätten gefertigt,<br />

sondern auch in den Werkstätten dieser Ateliers,<br />

die noch diese besonderen Techniken beherrschen.<br />

Denn kaum ein anderes Handwerk vereint so viel<br />

Schneider-und Handwerkskunst in höchster Vollendung<br />

wie die Pariser Haute-Couture Ateliers.<br />

Gab es vor ca. 100 Jahren noch über 500 dieser<br />

spezialisierten Ateliers sind es jetzt vielleicht noch 30,<br />

die ihr Wissen über Generationen gepflegt und meist<br />

mündlich vererbt haben. Es ist eine Kunst, die von<br />

Mutter auf Tochter weitergegeben wurde und ohne<br />

die die Haute Couture wohl nicht mehr existieren<br />

würde.<br />

Bisher waren die einzelnen Spezialateliers überall in<br />

Paris verteilt, die meist in Hinterhöfen saßen.<br />

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19


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Die Firmen waren klein, die Inhaber oft alt und niemand wollte diese Firmen<br />

übernehmen. Seit Mitte der 80er Jahre, also mit dem Beginn der<br />

Zusammenarbeit von CHANEL und Lagerfeld, begann CHANEL viele dieser<br />

wertvollen Pariser Handwerksbetriebe aufzukaufen, um deren Kunst<br />

vor dem Aussterben zu bewahren. Mit dem mächtigen Haus im Rücken<br />

begann eine finanzielle Absicherung, denn kleine und mittelständische<br />

Betriebe hatten oft keinen Zugang zu Fördermitteln oder Krediten.<br />

CHANEL hat da<strong>für</strong> eine Tochterfirma gegründet mit dem Namen „Paraffection“<br />

(übersetzt: Zuneigung). Unter diesem Dach vereint arbeiten<br />

die verschiedenen Ateliers <strong>für</strong> CHANEL, aber auch <strong>für</strong> andere Couture-<br />

Häuser wie z.B. <strong>für</strong> DIOR, Saint Laurent oder Hermès. So wurde sicher<br />

gestellt, dass die Handwerkskunst und ihre seltenen Techniken in Paris<br />

weiter existieren können, denn die Ateliers verpflichten sich weiterhin,<br />

den Nachwuchs auszubilden, um so diese Handwerkstraditionen zu sichern.<br />

Ohne dieses Wissen hätte die heutige Haute Couture keine Überlebenschance.<br />

CHANEL und Karl Lagerfeld übernahmen somit die Verantwortung <strong>für</strong><br />

dieses Erbe. Die CHANEL Tochter „Paraffection“ vereint heute über 24<br />

Ateliers mit über 1000 Angestellten und sichert so das Überleben einer<br />

europäischen Handwerkskunst. Hinter dieser Handwerkskunst stehen<br />

viele, meist vor sehr langer Zeit gegründete, Pariser Haute-Couture<br />

Ateliers. Es geht um Schuster, Perlensticker, Hutmacher, Goldschmiede,<br />

Knopfhersteller, Blütenbinder, Federschmuckmacher, Handschuhmacher,<br />

Plisseure, Schneider und natürlich die verstorbene Madame Pouzieux,<br />

eine Expertin <strong>für</strong> Posamente (Borten, Kordeln, Litzen und Spitzen aller<br />

Art), eine Fachfrau, die auf einem Bauernhof in Nordfrankreich lebte und<br />

ihre Geheimnisse der Herstellung dieser komplizierten Borten gerne <strong>für</strong><br />

sich behielt.<br />

20


Laden 37<br />

Mode ...<br />

Da ist zum einem Maison Michel, einer der bekanntesten Hutmacher in<br />

Paris seit 1<strong>93</strong>6, sehr lange war dieses Haus sehr erfolgreich, doch irgendwann<br />

kam der Hut aus der Mode. Dann aber fing Karl Lagerfeld an, mit<br />

dem Haus zu arbeiten. Karl Lagerfeld stattete seine Kollektionen mit Hüten<br />

aus und machte Maison Michel so wieder bekannt. Bald ließ z.B. auch<br />

Disneyland Paris seine Hüte bei Maison Michel fertigen. Heute ist dieser<br />

Handwerksbetrieb wieder ein solides Unternehmen und verkauft seine<br />

Hutkreationen weltweit.<br />

Oder die 1858 gegründete Maison Lesage, die in den 1950ern bekannt<br />

war <strong>für</strong> ihre Stickereiarbeiten <strong>für</strong> bekannte Couture Häuser, wie z.B. Balenciaga,<br />

Dior oder Givenchy. Ein Spezialgebiet sind die aufwändigen<br />

Stickereien auf Couture-Roben. Seit 1992 betreibt Lesage sogar eine eigene<br />

Schule, um das Handwerk am Leben zu erhalten. Die Tweedstoffe<br />

von Lesage sind die Signatur des Stils von CHANEL: raffinierte miteinander<br />

verwobenen Materialen unterschiedlichster Art.<br />

Und nicht zu vergesssen: Die Meisterplissees von Lognon. Das Atelier<br />

wurde 1945 gegründet, hat aber seinen Ursprung in der Zeit Napoleons<br />

III. Dort werden Stoffe gefaltet, eine einzigartige und traditonsreiche Fähigkeit<br />

und Technik. Im Atelier können flache Gewebe dauerhaft gefaltet<br />

werden. Eine Kunst, die die alten Ägypter einst <strong>für</strong> ihre Kultgewänder<br />

erfanden. Die Stoffe werden bei ca. 100 Grad bedampft, bis sich das<br />

Muster dauerhaft in den Stoff „eingebrannt“ hat. Danach muss der Stoff<br />

mindestens eine Nacht abkühlen, denn holt man ihn zu früh raus, kann<br />

er in sich zusammenfallen. In Paris beherrschen nur noch eine Handvoll<br />

Handwerker diese Technik.<br />

Selbst als Lagerfeld mit dem Thema 3-D experimentierte, war es zwar<br />

<strong>für</strong> Lognon eine neue Herausforderung, aber sie haben sie bravourös<br />

gemeistert. Lognon kann nämlich nicht nur klassische Plissees, sondern<br />

auch Rechtecke, Vierecke oder kleine Pyramiden in den Stoff bringen.<br />

WIR LIEBEN DAS<br />

BESONDERE<br />

Laden 37<br />

Borgfelder Heerstr. 37<br />

28357 <strong>Bremen</strong><br />

Tel. 33 65 74 37 · laden37.com<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo.-Fr. 10-18 Uhr, Sa. 10-13 Uhr<br />

Mittwochnachmittag geschlossen<br />

21


Blüten aus Seide, eine handwerkliche Meisterleistung der Haute Couture<br />

Da liegt auch das Geheimnis von Lognon, wie lange<br />

und bei welcher Temperatur ein Stoff bearbeitet<br />

werden muss. Der Nachwuchs wird gezielt gefördert,<br />

damit die seltene Technik als das französische Kulturerbe<br />

erhalten bleibt.<br />

Das Atelier Lognon besitzt über 3000 braune Spezialpappen,<br />

die sogenannten Plisseekartons, die teilweise<br />

über hundert Jahre alt sind. Jede einzelne Linie des<br />

Plisseekartons wird per Hand mit einem Falzbein gefaltet,<br />

eine Falttechnik, die an Origami erinnert. Das<br />

Atelier benötigt <strong>für</strong> einen großen Bogen fast zwei<br />

Wochen. Das Atelier kann eigentlich jeden Stoff falten,<br />

man sagt, dass Chiffon zu plissieren nicht schwer sei,<br />

komplizierter wird es, Leder, Metallfolien, Bouclé oder<br />

Tweed dauerhaft zu falten.<br />

Eine Institution ist auch der Seidenblumen-und Federschmuckhersteller<br />

Maison Lemarié, als Federschmuckmacher<br />

1880 gegründet hat er 1946 sein<br />

Knowhow auf Blumenschmuck erweitert. Ein Federputzmacher,<br />

auch Plumasssier genannt. Das Atelier<br />

ist spezialisiert auf die Aufbereitung und Verarbeitung<br />

von Federn, die übrigens die teuerste Handelsware<br />

der Welt vor dem 1.Weltkrieg waren. Es werden nur<br />

die besten Federn nach Dichte und Feinheit ausgewählt.<br />

Lemarié kreierte auch die typische Kamelie, die<br />

legendäre Blume <strong>für</strong> CHANEL. Die klassische Kamelie:<br />

weiße Federn auf weißen Blütenblättern, handgefertigt<br />

aus 16 Blättern. Ein Enkel der Gründerin hat einst<br />

die Blume <strong>für</strong> CHANEL entwickelt. Lemarié appliziert<br />

einzelne von Hand bemalte Federn und Blumen in<br />

verschiedenen Farben, die so einen raffinierten Farbverlauf<br />

von dunklen zu den hellen Tönen entstehen<br />

lassen, da fallen schon mal 200 Stunden Handarbeit<br />

<strong>für</strong> ein Kleid an.<br />

Jedes Jahr entwarf Karl Lagerfeld seine „Métiersd‘Art-Kollektion“<br />

(übersetzt: Kunsthandwerk), um die<br />

traditionellen Couture-Techniken und die besonderen<br />

Fähigkeiten dieser Ateliers zu würdigen. Oft finden<br />

diese Shows an besonderen Orten statt, ob in Shanghai,<br />

Schottland, Dallas, Rom, Salzburg oder wie 2017<br />

in der Hamburger Elbphilharmonie.<br />

Seit 2002 suchte Karl Lagerfeld sich immer Orte auf<br />

dieser Welt und präsentierte diese besondere Kollektion,<br />

die im Bezug auf Lebensereignisse von Coco CHA-<br />

NEL standen, darunter war auch die Stadt Salzburg.<br />

Als Inspiration diente nicht nur Salzburg an sich, sondern<br />

auch das wohl berühmteste Kleidungsstück – die<br />

CHANELjacke – von der sich Coco CHANEL bei einem<br />

Urlaub <strong>für</strong> ihr berühmtestes Kleidungsstück in Salzburg<br />

inspirieren ließ, denn die CHANELjacke ist nichts<br />

anderes als eine Neuinterpretation eines Jankers.<br />

Und nun kam Hamburg. Der Bezug liegt auf der Hand,<br />

es war die Geburtsstadt von Karl Lagerfeld. Seine<br />

Kollektion würdigte nicht nur die Pariser Haute Couture<br />

Ateliers, sondern es war auch eine Hommage an<br />

Hamburg. Aus den Lautsprechern schallte passender<br />

Weise die Instrumentalversion von „La Paloma“.<br />

Die Models trugen den Elbsegler, den die Modistin<br />

Madame Florence Astra aus dem Maison Michel in<br />

dreieinhalb Stunden in Handarbeit gefertigt hat, um<br />

ihn dann noch mehrere Stunden zu garnieren: mit<br />

Ketten, Schals, Schleiern, Pailletten oder bestickten<br />

22


IT’S FUN!<br />

IT’S FASHION<br />

Herbst Winter 2023 – die neuen<br />

Kollektionen präsentieren sich edel,<br />

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23


CHANEL hat viele Facetten, selbst Karl Lagerfelds Fingerhandschuhe haben Einzug in die Modewelt gehalten.<br />

Bändern. Die gestreiften Minikleider stellten sich erst<br />

bei genauerer Betrachtung als weiße, handbemalte<br />

Federn aus dem Maison Lamerie heraus. Sie wurden<br />

in horizontalen Linien auf die Organza-Kleider befestigt<br />

und waren eine Anspielung auf das gestreifte<br />

Matrosenhemd.<br />

Die Abendroben aus mehrlagigem Seidentüll-Plissee<br />

aus dem Atelier Lognon, Mäntel aus Wollcord oder<br />

der typische CHANEL-Tweed von Lesage, es war<br />

eine Mischung aus Seemanns-Look und Retro-Style,<br />

Anker-Symbolen, XXL Strickpullovern, weit geschnittenen<br />

Stoffhosen und Handtaschen im Container-Stil.<br />

Die Männer in der Rolle der Edel-Matrosen mit Kapitänsmützen<br />

und Seesack. Mehr Hamburg ging an<br />

diesem Abend nicht. Eine Verneigung vor dem Europäischem<br />

Handwerk und eine Verneigung vor Hamburg.<br />

Und Wolfgang Joop hatte recht, wenn er sagte:<br />

„Er war der erste wahre Europäer“.<br />

Auch wenn in unseren Gefilden die Mode eher sehr<br />

nüchtern betrachtet wird, fast schon verkniffen und<br />

etwas spröde als „Modefirlefanz“ bezeichnet wird –<br />

erst die genaue Betrachtung zeigt, mit wie viel Herzblut,<br />

Geduld und handwerklichem Können eine Kollektion<br />

entsteht. Man muss es nur richtig betrachten<br />

und hinterfragen, aber leider tut das nicht jeder. Dazu<br />

passt leider, dass kein offizieller Würdenträger ausser<br />

Hamburgs Erstem Bürgermeister kondoliert hat.<br />

Warum kondolierte der Bundespräsident nicht, fragte<br />

Inga Griese von der WELT berechtigterweise. So zu<br />

tun, als wäre er Franzose und man sei nicht zuständig,<br />

taugt nicht als Ausrede. Lagerfeld war Deutscher<br />

und hat das nie abgelegt, bestes Beispiel ist seine<br />

Paris-Hamburg Show in der Elbphilharmonie. Vielleicht<br />

ist die Mode und das ganze Drumherum nicht<br />

so greifbar und stößt eher auf Unverständnis. Doch<br />

man sieht nicht die Arbeit und die vielen Arbeitsplätze,<br />

die zweifelsohne Karl Lagerfeld geschaffen und <strong>für</strong><br />

die Zukunft gesichert hat. Allein das wäre doch schon<br />

ein Grund gewesen, ihn offiziell zu würdigen.<br />

Karl Lagerfeld war der größte und erfolgreichste deutsche<br />

Modedesigner, seine legendäre Zitate werden<br />

ebenso fehlen, wie auch seine Fernsehauftritte, in<br />

denen er nie die Absicht hatte, sich beim Publikum<br />

irgendwie beliebt zu machen. Er war schnell, gebildet,<br />

klug, sehr belesen, schaute immer nach vorne und<br />

niemals zurück. Er war schlagfertig, er konnte gemein<br />

sein, den Finger in die Wunde legen, er konnte amüsant<br />

sein und hatte so viele Talente. Doch eines war<br />

er nie........er war nie langweilig. Er war auch ein wenig<br />

wie diese kleinen Pariser Jungs, die sogenannten<br />

„Gamin de Paris“. Diese kleinen Jungs, die kein Blatt<br />

vor den Mund nehmen und so schlagfertig sind. Er hat<br />

sich immer auch etwas von diesem Jungen bewahrt,<br />

die Geschichten seiner Kindheit kennen wir alle und<br />

die seiner legendären und nicht weniger schlagfertigen<br />

Maman.<br />

Der König ist tot, lang lebe der König.<br />

Zum 90.Geburtstag wünsche ich König Karl alles Gute,<br />

von wo auch immer er uns beobachtet und sich die<br />

ein oder andere Kritik wohl nicht verkneifen kann,<br />

wenn man bedenkt, dass die Jogginghose wohl mittlerweile<br />

zur Alltagshose mutiert ist.<br />

Ihr Lars Besecke von LARS Women aus dem Ostertor<br />

24


Die Kunst<br />

diskret aufzufallen.<br />

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25


CHANEL<br />

Die Karl Lagerfeld<br />

Kampagnen<br />

Musikfest <strong>Bremen</strong>, Marktplatz, Foto: fotoetage<br />

MODE<br />

von Patrick Mauriès<br />

Stella Tennant/Viva Model Agency and DNA Models, Foto: Karl Lagerfeld/© Chanel<br />

26


Karl Lagerfeld und die Marke CHANEL sind untrennbar<br />

miteinander verbunden. Nach dem Tod der sagenumwobenen<br />

Gründerin setzte er in der Modewelt<br />

das deutliche Zeichen, die vor sich hin schlummernde<br />

Marke zu neuem Leben zu erwecken.<br />

Die perfekte Inszenierung von CHANEL stand <strong>für</strong><br />

den Modeschöpfer an erster Stelle. Es ging darum die<br />

Marke nach außen zu repräsentieren und ein ‚Bild‘<br />

von ihr zu erschaffen. Als es in den 1980er Jahren<br />

selbst <strong>für</strong> namhafte Fotografen immer schwieriger<br />

wurde, die Wünsche und Vorstellungen Lagerfelds<br />

<strong>für</strong> seine unterschiedlichen Kollektionen umzusetzen,<br />

machte Eric Pfrunder, der Bilddirektor von CHANEL<br />

den Vorschlag, dass der Modeschöpfer sein eigener<br />

Modefotograf werden könnte. So kam es, dass Lagerfeld<br />

zur Abrundung seiner modischen Botschaft und<br />

zur Dokumentation seiner Kollektionen, begann die<br />

eigenen Kampagnen zu fotografieren.<br />

Der in schwarzem Leinen gebundene, mit weißer<br />

Schrift geprägte Prachtband dokumentiert eine umfassende<br />

Auswahl von Lagerfelds fotografierten<br />

CHANEL Kampagnen. Als Leser bekommt man eine<br />

Einführung in das Schaffen des Genies Lagerfeld als<br />

Fotograf. Darauf folgen in chronologischer Reihen-<br />

Milla Jovovich/d’management group, Foto: Karl Lagerfeld/© Chanel<br />

27


28<br />

Guinevere Van Seenus/DNA Models, Foto: Karl Lagerfeld/© Chanel


Stella Tennant/Viva Model Agency and DNA Models, Foto: Karl Lagerfeld/© Chanel<br />

folge die Bilder der Kampagnen, die im Großformat<br />

<strong>für</strong> sich selbst sprechen. Jede modische Ära ist mit<br />

ihrer eigenen Ästhetik und den sie prägenden Gesichtern<br />

vertreten: Die späten 80er Jahre mit Inès de la<br />

Fressange, die coolen 90er mit Claudia Schiffer, Linda<br />

Evangelista und Christy Turlington, die 00er Jahre mit<br />

Kate Moss und die 10er Jahre mit Cara Delevigne sowie<br />

Lily-Rose Depp, um nur einige Namen zu nennen.<br />

Alexandra Rempe, Buchhandlung Storm<br />

ISBN: 978-3-7913-8452-8<br />

Patrick Mauriès<br />

CHANEL – KARL LAGERFELD<br />

DIE KAMPAGNEN<br />

559 Seiten<br />

Prestel Verlag<br />

Preis: 69,00 €<br />

29


MODE<br />

ANN KARLUSCH<br />

Ihre letzte Modenschau<br />

Am 02. September lud ANN KARLUSCH ihre langjährigen Kundinnen und<br />

Kunden zu ihrer letzten Modenschau ein. Die letzte, weil sie am 31.Dezember<br />

ihren Laden schließen wird.<br />

Text: Susanne Lolk, Fotos: Konstantin Zigmann<br />

Viele Sitzreihen mit modeinteressierten Gästen säumten<br />

den Weg, innen im Haus sowie außen, und dort<br />

war sogar doppelreihig bestuhlt. Um 16 Uhr wurde die<br />

Schau mit dem Titel „The final Countdown“ der Band<br />

Europe gestartet. 16 Models trugen die neue Herbst/<br />

Winter Kollektion vor.<br />

Die Models mussten schwitzen, denn Kleidung aus<br />

feinster Wolle oder Leder bei 26 Grad vorzuführen,<br />

war eine Herausforderung, die die gemischte Modelgruppe<br />

in der Altersstufe von 18 bis 80 wunderbar<br />

gemeistert hat. Man sah ihnen auch an, dass diese<br />

Show Spaß machte.<br />

30


Allen Zuschauerinnen und Zuschauern hat die kurzweilige<br />

Show sehr gut gefallen. Im Programm der<br />

Show: Beginnend mit der Band auf dem Balkon, eine<br />

professionelle Moderation, Gesangseinlagen und zwischendrin<br />

eine Laudatio von Barbara Vinken über das<br />

Wirken von ANN KARLUSCH.<br />

55 Jahre Mode. ANN KARLUSCH blickt auf eine<br />

schöne Zeit zurück und dies wurde vor und in dem<br />

Haus an der <strong>Schwachhauser</strong> Heerstraße 86 nach der<br />

Modenschau noch ein wenig gefeiert. Wenn Sie die<br />

Modenschau nicht gesehen haben, schauen Sie sich<br />

die letzte Kollektion der von ANN KARLUSCH ausgesuchten<br />

internationalen Mode selbst an. Noch haben<br />

Sie die Möglichkeit.<br />

ANN KARLUSCH Internationale Mode<br />

<strong>Schwachhauser</strong> Heerstr. 86 I 28209 <strong>Bremen</strong><br />

Geöffnet: Mo-Fr 11-18 Uhr durchgehend<br />

Sa 11-14 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung<br />

T 0421 346 46 96 I annkarlusch.de<br />

31


MODE<br />

Ein warmer Empfang: das Schaufenster Am Wall 164, Foto: Julia Hübotter<br />

AM WALL 164<br />

Mit Mode und Schmuck<br />

Die Kollektion HÜBOTTER+HÜBOTTER ist eine Kombination aus<br />

Strick und Stoff. Zeitlos und individuell, nachhaltig und modern. In<br />

der BOUTIQUE Am Wall 164 gibt es Mode und Modeartikel, die den<br />

Kriterien einer modernen Lebensweise entsprechen.<br />

Jedes Kleidungsstück wird direkt vor Ort, einzeln und mit Liebe zum<br />

Detail, entworfen und gefertigt. Ein breites Angebot unterschiedlicher<br />

Konfektionsgrößen steht bereit. Das besondere Augenmerk<br />

bei HÜBOTTER+HÜBOTTER liegt auf der zeitgemäßen Umsetzung<br />

der Produkte. Ebenso wie die höchstmögliche Rücksichtnahme von<br />

mensch- und tierfreundlicher Produktion der Modelle und deren Materialien.<br />

Das Angebot wird perfekt ergänzt von mypulli tailored knitwear.<br />

Vor dem Ladengeschäft Am Wall 164 (v.l.n.r.)<br />

Nicola und Julia Hübotter und Maike Eisenhauer<br />

Foto: Kerstin Rolfes<br />

32


Pullover auf Maß bei mypulli, Foto: Jan Meier<br />

mypulli - der klassische Pullover auf Maß<br />

Als Außenstelle mit Probiermöglichkeit präsentiert die<br />

BOUTIQUE Am Wall 164 den einzigen mypulli-shop.<br />

Hier kann man das gesamte mypulli-Programm ansehen<br />

und in (fast) allen Größen anprobieren. Ständig<br />

wird eine große Auswahl an Mustern in 100% Merino,<br />

100% Kaschmir, oder 100% Baumwolle <strong>für</strong> Sie bereit<br />

gehalten. Sie können anprobieren und die Modelle<br />

begutachten und erwerben. Selbstverständlich mit<br />

persönlicher Beratung. „Wir nehmen Maß und freuen<br />

uns, Ihnen Ihren mypulli Lieblingspullover anzufertigen.“<br />

Ebenso im Programm sind Pullunder, Twin-<br />

Sets und Strickkleider. Neu sind Troyer in großartigen<br />

Farben aus 100% Schurwolle. Alles in der EU erdacht<br />

und gemacht.<br />

T 0172 4195188 I schnitträume.de<br />

amwall164.de<br />

10 Jahre Wolle am Wall 164<br />

Was 2013 in dem kleinen Laden im Erdgeschoß begann,<br />

hat sich letztes Jahr durch den Umzug in die<br />

1. Etage zu einem großen gemütlichen Wollgeschäft<br />

entwickelt.<br />

Im Angebot sind verschiedene Garne aus Merino,<br />

Alpaka, Schurwolle, Seide und Mohair in Bio- und<br />

Fairtradequalität. Es gibt viel Platz zum Verweilen und<br />

zum Stöbern. Neu im Angebot sind ein regelmäßiger<br />

Stricktreff und Strickkurse.<br />

T 0162 1374007 I wolleamwall.de<br />

amwall164.de<br />

ME Schmuckobjekte<br />

Seit Mai letzten Jahres ist die Goldschmiedemeisterin<br />

und Gestalterin Maike Eisenhauer, ME Schmuckobjekte,<br />

mit Ihrem Werkstattladen im Haus Am Wall 164.<br />

Klares Design, handwerkliches Können und hochwertige<br />

(manchmal auch ungewöhnliche) Materialien<br />

setzt sie dort in Schmuckstücke und Objekte um. Fast<br />

schon ein Klassiker sind ihre Armreifen, die sie aus Silber,<br />

Gold und Rotgold in Maßgröße anfertigt. Oder die<br />

Ohrringe, <strong>für</strong> die sie sich extra flache Steine schleifen<br />

lässt, damit sie wunderbar leicht zu tragen sind. Hier<br />

gibt es Schmuck mit hoher ästhetischer Wirkung, der<br />

zudem absolut alltagstauglich ist.<br />

T 0176 67594825 I maikeeisenhauer.de<br />

amwall164.de<br />

Exklusive Strickwaren vieler Marken bei Julia Hübotter<br />

Foto: Julia Hübotter<br />

Besondere Schmuckobjekte von Maike Eisenhauer<br />

Foto: Jan Meier<br />

33


FINE ART<br />

Axel Crieger, Audrey Hepburn, Serie ICON<br />

AXEL CRIEGER<br />

in der Galerie Wiederkehr<br />

Axel Crieger wurde 1955 in München geboren und studierte visuelle Kommunikation.<br />

Nach seinem Studium arbeitet er als Art Director <strong>für</strong> Lesley Hill in New York. Dies öffnete<br />

ihm die Türen <strong>für</strong> die Arbeit als Fotograf <strong>für</strong> renommierte Unternehmen wie zum<br />

Beispiel die Vogue, ELLE und Photo <strong>Magazin</strong>e Paris.<br />

Die Begriffe von Wirklichkeit und Wahrhaftigkeit lösen sich auf, wenn<br />

der deutsch-amerikanische Künstler aus mehreren Bildern und unter<br />

Verwendung von Spezialeffekten seine modernen Fotocollagen der Serie<br />

ICON gestaltet. Die Motive sind Persönlichkeiten der Zeitgeschichte. Sie<br />

werden in einem Zusammenhang, der <strong>für</strong> sie charakteristisch ist, dargestellt.<br />

Headshots nennt der in Los Angeles lebende und arbeitende Axel<br />

Crieger diese Arbeiten, Bilder, die im Kopf entstehen. Neben den Starcollagen<br />

von Audrey Hepburn und Steve McQueen können viele weitere in<br />

der Galerie Wiederkehr Am Wall 182 von Ihnen entdeckt werden.<br />

Galerie Wiederkehr Am Wall<br />

Am Wall 182 I 28195 <strong>Bremen</strong><br />

Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa 10-16 Uhr<br />

T 0421 32 72 34 I wieder-kehr.de<br />

34


Axel Crieger, Steve McQueen, Serie ICON<br />

Neuheit:<br />

Beosound A5<br />

Dark Oak 1099 Euro<br />

Nordic Wave 999 Euro<br />

35


HISTORIE<br />

DER BREMER<br />

BUCHHANDEL<br />

36<br />

Buchhandlung Storm in der Einrichtung des Worpsweder<br />

Künstlers Walter Müller am alten Sitz der Buchhandlung am Domshof


Eine kleine Geschichte des Bremer<br />

Buchhandels von seinen Anfängen<br />

bis heute als (möglicherweise)‚<br />

City of Literature<br />

von Guenter G. Rodewald<br />

Wenn man sich das Branchenverzeichnis des Bremer Adreßbuchs<br />

1965 in der Rubrik der Bremer Buchhandlungen durchsieht,<br />

stößt man nur noch auf wenige Namen, die uns heute bekannt<br />

erscheinen. Sehr viele der dort annoncierenden Buchhandlungen<br />

haben ihre Aktivitäten aus den verschiedensten Gründen im Laufe<br />

der Jahre aufgegeben, einige wenige haben heute neue Betreiber<br />

oder haben fusioniert, aber sehr viele neue sind seitdem dazugekommen.<br />

Älteren von uns, die wir in <strong>Bremen</strong> aufgewachsen,<br />

zur Schule gegangen sind, später in unseren Berufen in der Stadt<br />

gearbeitet haben, sagen die meisten der Namen aus den 60er<br />

Jahren noch etwas, manche von uns haben vielleicht sogar noch<br />

die Regale und Einrichtungen und sogar manche Buchhändler<br />

und Buchhändlerinnen aus jenen Jahren vor Augen.<br />

Da ich selbst in einer dieser Buchhandlungen groß werden drufte,<br />

meinem Vater und seinen Angestellten bei ihrer Arbeit zusehen,<br />

als Bote Bücherpakete im Keller der Pelzerstraße 4 schnüren und<br />

mit dem Fahrrad in der Stadt austragen durfte, bin ich Jahre später<br />

– allerdings wie viele im modernen, heutigen Buchhandel als<br />

Quereinsteiger – eigentlich erst durch Zufall im gleichen Beruf<br />

gelandet, den mein Vater und einer meiner Brüder erlernt und<br />

ausgeübt haben. So erscheinen mir persönlich viele der Namen<br />

aus dem Adressverzeichnis sehr vertraut, fielen die Namen der<br />

Kollegen meines Vaters doch auch zu Hause, und mit manchen<br />

waren er und mein Bruder kollegial bis sehr gut befreundet.<br />

Keine sehr lange Geschichte<br />

Mit einer sehr weit zurückreichenden Geschichte kann der Bremer<br />

Buchhandel nicht wirklich aufwarten, da der Stadt als in erster<br />

Linie Handelsstadt nicht die gleiche Tradition zufällt, wie man sie<br />

aus anderen Städten Deutschlands, Österreichs oder der Schweiz<br />

von historisch belegten, vielen von ihnen schon in ihren Anfängen<br />

bedeutenden bis berühmten Buchhandlungen kennt. So schrieb<br />

der Historiker Heinrich Tidemann (1878 in Hamburg – 1952 in<br />

<strong>Bremen</strong>) in einer 50-seitigen Festschrift zum 125-jährigen Bestehen<br />

der Bremer Buchhandlung Arthur Geist im Jahre 1954: „Auf<br />

wenig ergiebigen Boden siedelte sich an, wer vor 100 Jahren in<br />

<strong>Bremen</strong> eine Buchhandlung gründete.“ Nun, das fing bald danach<br />

aber an, sich zu ändern und dauert bis heute an, und natürlich<br />

aus den verschiedenen Gründen durchaus auch immer wieder mit<br />

rückläufigen Epochen.<br />

Ausschnitt aus dem Bremer Adreßbuch 1965<br />

Neue Folge – 82. Jahrgang - Branchenverzeichnis<br />

37


Die Buchhandlung Eduard Hampe, in der Obernstraße 82/84, Quelle: Postkarte<br />

Der Grund <strong>für</strong> die Unfruchtbarkeit dieses Gewerbes<br />

in <strong>Bremen</strong> liegt auf der Hand: dort wo es Buchhandlungen<br />

gibt, deren Ursprünge ins 18. oder 19. Jahrhundert<br />

zurückreichen oder womöglich noch früher<br />

zu finden sind, sind das Buchhandlungen in Hof- und<br />

Universitätsstädten gewesen. Einen Hof hatten wir<br />

in <strong>Bremen</strong> nie, das hatte in einer Hansestadt keinen<br />

Raum, auch eine Universität bekam die Stadt erst vor<br />

52 Jahren.<br />

So wurde beispielsweise auch in einer größeren Handels-<br />

und Hafenstadt wie Hamburg erst zu Anfang<br />

des 20. Jahrhunderts eine Universität gegründet,<br />

wenn auch andererseits in anderen norddeutschen<br />

Städten wie Kiel und Göttingen viel früher, 1665 und<br />

respektive 1732, aber das waren dann eben Akademien,<br />

deren Gründer dem Hochadel angehörten. So tauchen<br />

diese auch heute noch in deren Namen auf, wie<br />

eben die Kieler Christian-Albrechts- oder die Göttinger<br />

Georg-August-Universität.<br />

Die allerersten Buchhandlungen<br />

Erst um die Mitte des 18. Jahrhunderts siedelte sich<br />

in <strong>Bremen</strong> der erste „Buchführer“ an, wie man Buchhändler<br />

damals nannte; dabei taucht der Name von<br />

einem gewissen Johann Janssen auf, der bald aber<br />

schon wegen seiner Schulden aus der Stadt fliehen<br />

musste. Ein Johann Heinrich Cramer, immerhin der<br />

Verleger von Gotthold Ephraim Lessings<br />

zweibändiger „Hamburgischen Dramaturgie“ (Hamburg<br />

und <strong>Bremen</strong>, 1767 und 1769) kam 1765 mit<br />

großen Hoffnungen aus Kassel nach <strong>Bremen</strong>. Das<br />

Verlegen von Büchern gehörte zu ihren Aufgaben und<br />

Privilegien, die sie aber auch mit den vor Ort schon<br />

länger arbeitenden und vor allem mit älteren Vorrechten<br />

ausgestatteten Buchbindereien teilen mussten<br />

und dabei oft den Kürzeren zogen. So musste auch<br />

Cramer seine Arbeit irgendwann wieder aufgeben und<br />

dann als Schreiber arbeiten.<br />

Aber danach, gegen Ende des 18. Jahrhunderts verbesserte<br />

sich langsam die Situation in der Stadt <strong>für</strong><br />

jene Händler, die ihr Leben mit dem Verkauf und<br />

Ankauf, aber immer auch dem Verlegen von Büchern<br />

verdienten, zumal auch immer mehr der Handel mit<br />

dem Hinterland wie Oldenburg, Ostfriesland und dem<br />

nördlichen Westfalen an Wichtigkeit gewann. Ein<br />

Name sticht hervor, Friedrich Wilmans (1764-1830),<br />

der 1792 seinen Verlag und seine Buchhandlung in der<br />

Katharinenstraße gründete, der neben anderen Werke<br />

von Goethe und Schiller publizierte, dann allerdings<br />

1802 sein Unternehmen nach Frankfurt verlegte.<br />

Die wirklich erste im heutigen Sinne Sortimentsbuchhandlung<br />

der Hansestadt geht zurück auf die Gründung<br />

des „Museums der neuesten Literatur von Carl<br />

Schünemann, Obernstraße 11“ im Jahre 1829. Schünemann<br />

hatte 1810 eine Spielkartenfabrik in Vegesack<br />

38


gekauft, die er nach <strong>Bremen</strong> verlegte. Als 1811 die<br />

Stadt durch Napoleon französisch wurde und damit<br />

die ausschließlichen Privilegien der alten Druckereien<br />

hinfällig wurden, hatte Schünemann sich, wie es auch<br />

anderen gelang, zusätzlich ein Patent der Pariser Regierung<br />

erworben, außer Spielkarten auch alle übrigen<br />

Arten von Druckerzeugnissen herzustellen und zu<br />

verbreiten.<br />

<strong>Bremen</strong>s Bürger erobern die Kultur<br />

Insgesamt kommt auch dem Buchhandel zugute,<br />

dass sich die Bremer Bürgerschaft veränderte. Die<br />

Teilnahme der Förderung von Künsten, die geradezu<br />

wachsende Lust an Bildung lässt das Interesse der<br />

bürgerliche Gesellschaft auch an Büchern wachsen, all<br />

das und gerade auch vor dem Hintergrund ihrer durch<br />

den Handel, speziell die Hafenwirtschaft, wachsenden<br />

ökonomischen Situation. Bis dass es einfach auch<br />

zum guten Ton gehört, sich mit Literatur zu zeigen<br />

und zu umgeben.<br />

Namen wie J. Kühlemann Buchhandlung, mit Sitz von<br />

1859 bis 1895 am Unser Lieben Frauen Kirchhof tauchen<br />

auf, wenn man sucht. Oder die Buchhandlung<br />

Eduard Hampe in der Obernstraße 82/84, Ecke Molkenstraße,<br />

die heute nicht mehr existiert, gegenüber<br />

der Ansgarikirche. Bei den früheren Bombenangriffen<br />

auf <strong>Bremen</strong> zerstört, nahm Hampe nach dem Krieg<br />

seinen Betrieb im Schüsselkorb 24 wieder auf.<br />

Otto von Halem (1867-1940), Sohn des Buch- und<br />

Kunsthändlers Gustav Adolph von Halem (1830–<br />

1896), der seinen Betrieb 1863 in <strong>Bremen</strong> gegründet<br />

hatte, wurde 1863 der Alleininhaber der väterlichen<br />

Firma und verkaufte das Buchladensortiment 1905 an<br />

die Buchhandlung Franz Leuwer. 1927 zog die Firma<br />

in die Böttcherstraße um und hieß dort später Buchund<br />

Kunsthandlung G. A. von Halem. Sie befand sich<br />

bis etwa 2000 in der Böttcherstraße.<br />

So gab es in diesem Zuge in den kommenden Jahrzehnten<br />

sowohl bei Schünemann wie in der gesamten<br />

Bremer Buchhandelsszene viel Bewegung, diverse<br />

Neugründungen und auch manchen Zusammenbruch.<br />

Diese waren oft den historischen und gesellschaftlichen<br />

Veränderungen der Bremer Stadtgeschichte<br />

und -gesellschaft geschuldet, über die der<br />

eingangs bereits zitierte Heinrich Tidemann detailliert<br />

berichtet. Als Grundlage könnte dieses kleine Werk<br />

sicher gute Dienste da<strong>für</strong> leisten, dass die Historische<br />

Gesellschaft <strong>Bremen</strong> ein weiteres Mal eine dann ausführlichere<br />

Geschichte des Bremer Buchhandels und<br />

des Verlagswesens anregen und/oder fördern könnte,<br />

unter Umständen auch im Rahmen einer Zusammen-<br />

39


Die Belegschaft einer Bremer Buchhandlung Storm 1<strong>93</strong>2: 26 Männer, keine Frau, Foto: Staatsarchiv <strong>Bremen</strong><br />

arbeit mit dem Kultursenator, gerade auch im Hinblick<br />

auf dessen Bewerbung und den möglichen Zuschlag<br />

als ‚City of Literature‘.<br />

Schwarze / Braune Zeiten<br />

Zumal auch gerade andere Zeiten dieses Berufsstandes<br />

der Hansestadt, wie ganz besonders beispielsweise<br />

die Jahre der NS-Diktatur, im Dunkel liegen und<br />

der Entschleierung harren. Es sei da nur an die 1<strong>93</strong>3<br />

in Windeseile vollzogene „Arisierung“ der 1903 von<br />

Franz Leuwer gegründeten Buch- und Kunsthandlung<br />

Franz Leuwer mit Sitz in der Obernstraße 14 und seit<br />

Leuwers Tod 1916 ihrer Inhaberin, der Jüdin Johanna<br />

Rose ‚Anni‘ Leuwer, durch eigene Kollegen und den<br />

Norddeutschen Lloyd erinnert und Anni Leuwers Verschleppung<br />

1942 ins KZ Theresienstadt und ihr dortiger<br />

Tod im Jahr darauf.<br />

Noch weitere Opfer innerhalb des Buchhandelsgewerbes<br />

gab es, in der Kaiserstraße 14 (heute Bürgermeister-Smidt-Straße),<br />

die Bremer Buch- und Zeitschriftenzentrale,<br />

betrieben von der jüdischen Familie<br />

Salomon, die auch über ihrem Geschäft wohnte. 1<strong>93</strong>5<br />

wurde auch ihr Betrieb „arisiert“. Albert Salomon starb<br />

1<strong>93</strong>7, seine Frau Ida nahm sich 1<strong>93</strong>8 das Leben. Nur<br />

eines ihrer fünf Kinder und drei ihrer Enkel überlebten<br />

die Shoa, alle weiteren Mitglieder der Familie wurden<br />

in den KZs der Nationalsozialisten ermordet.<br />

Anni Leuwer<br />

Dieses kaum bekannte Ölbild (Künstler unbekannt) ist das Porträt von<br />

Johanna Rose ‚Anni‘ Leuwer, geborene Neumark, einer hoch angesehenen<br />

jüdischen Bremer Familie und Erbin und Inhaberin u.a. der<br />

Buch- und Kunsthandlung Franz Leuwer in der Obernstraße 18.<br />

Das Bild hat eine spezielle Geschichte, wie ihre Enkelin Libby Ainley<br />

auf einer Homepage der BBC berichtet: es hing immer in Anni Leuwers<br />

Wohnung, die letzte in der Kur<strong>für</strong>stenallee 9, bevor man sie dort<br />

verhaftete, um sie ins „Judenhaus“ in der Franz-Liszt-Straße 11a zu<br />

bringen und von dort aus mit dem letzten Sammeltransport von <strong>Bremen</strong>s<br />

jüdischen Mitbürgern am 23.7.1942 ins KZ Theresienstadt zu<br />

verschleppen, wo sie am 8.2.1943 mit 72 Jahren verstarb.<br />

Als Annis Sohn Franz Leuwer, Libby Ainleys Vater, der 1<strong>93</strong>8 noch rechtzeitig hatte nach London emigrieren<br />

können, nach Ende des Krieges als Mitglied der British Army und unter seinem neuen Namen Frank Lynder<br />

<strong>Bremen</strong> besuchte, übergaben ihm einige von Annis früheren Nachbarn das Bild. (Quelle: BBC © 2014)<br />

40


Namen amazon, Thalia, Hugendubel etc. versprechen.<br />

Abgesehen davon bietet ein solcher Kauf direkt in der<br />

Buchhandlung seines Vertrauens auch immer eine<br />

persönliche Begegnung mit der „eigenen“ Buchhändlerin,<br />

dem „eigenen“ Buchhändler. Und in der Regel<br />

trifft man dabei alte oder neue Freunde, ein Aufenthalt<br />

in einer Buchhandlung ist meist auch mit Zeit und<br />

Muße verbunden. Manche Liaison fand ihren Anfang<br />

in einer Buchhandlung, bis hin zu mancher Verehelichung.<br />

Ich weiß, wovon ich spreche...<br />

Thorban Buchhandlung in der Wachmannstraße. Foto: privat<br />

Und man vermisst ebenso eine Studie über die Entwicklung<br />

der Zeit danach, den Jahren des Wiederaufbaus<br />

und ihren „hohen Künsten“ der Verharmlosung<br />

und Vereinfachung der Aufarbeitung dieser dunkelbraunen<br />

Zeitspanne, die eben auch vor dem Buchhandel<br />

und dem Verlagswesen keinen Halt gemacht<br />

hat.<br />

Die Situation heute<br />

Dass sich heute doch so viele Buchhandlungen in<br />

<strong>Bremen</strong> fast über die ganze Stadt und in so vielen<br />

Stadtteilen in solcher Breite angesiedelt haben und<br />

damit in ihren Vierteln wichtige, belebende Beiträge<br />

zur jeweiligen Kulturpolitik ihrer Kieze leisten, kann<br />

gar nicht hoch genug bewertet werden. Dazu können<br />

all diese Buchhandlungen ebenso alle Bücher in 24<br />

Stunden liefern, wenn sie nicht sowieso im Laden<br />

bereits im Regal stehen oder in der Auslage liegen,<br />

damit in der gleichen Geschwindigkeit, mit der jene<br />

multinationalen Liefersysteme mit den bekannten<br />

Noch in den 1950ern bis hinein in die ersten 1970er<br />

Jahre wäre eine solch weite Streuung von Buchläden<br />

in einer Stadt wie <strong>Bremen</strong> undenkbar gewesen. Die<br />

demografischen Veränderungen der Stadtviertel trugen<br />

dazu bei, dass sich in Vorstädten, in denen – wie<br />

beispielsweise in Walle oder Gröpelingen – in der<br />

Mehrheit Menschen und Familien lebten, die in den<br />

großen Industriebetrieben der Viertel arbeiteten und<br />

das Bildungsniveau weniger hoch ausfiel als auf der<br />

anderen Seite der Stadt in Gegenden wie Schwachhausen<br />

oder Horn.<br />

Schon früher ein solider Standort <strong>für</strong> Bücher:<br />

Schwachhausen<br />

So war Schwachhausen auch lange Zeit der einzige<br />

Stadtteil <strong>Bremen</strong>s, in dem es neben den Läden, die<br />

sich auf den Bereich der Innenstadt konzentrierten,<br />

bereits welche gab: das war wohl als allererste in der<br />

Wachmannstraße 56 die Buchhandlung Thorban, in<br />

den frühen fünfziger Jahren von Klaus Peter Thorban<br />

gegründet, die dort nach wie vor ihre Stellung verteidigt,<br />

seit dem Jahr 2015 allerdings in der Nummer 61.<br />

Die Buchhändlerin Isabel Kogge beschreibt den Laden<br />

heute so: „Wir versuchen, eine vielfältige Bandbreite<br />

abzudecken, aber bieten eben auch Besonderheiten<br />

an. Nicht nur große Verlage, sondern auch künstlerische<br />

Verlage sind unsere Bezugsquellen. Die Kunden<br />

finden in den Regalen ein umfangreiches und gut<br />

Wir suchen, finden, raten, beraten,<br />

besorgen (auch antiquarisch), stellen<br />

zusammen, verpacken, bringen,<br />

haben vieles rund ums Buch und<br />

immer eine Idee mehr,<br />

wir sind das Delikatessgeschäft <strong>für</strong> Leser!<br />

Buchhandlung Melchers<br />

<strong>Schwachhauser</strong> Heerstr. 207<br />

28211 <strong>Bremen</strong><br />

melchers-buch.de<br />

T 0421-215233<br />

Mo-Fr 9-18.30, Sa bis 14 Uhr<br />

41


Rechnung der Buchhandlung Otto Melchers 1928<br />

sortiertes Angebot an Lesestoff <strong>für</strong> jedes Alter. Neben<br />

dem allgemeinen Sortiment auch zunehmend Kinderbücher,<br />

da vermehrt Familien im Stadtteil Schwachhausen<br />

ansässig werden.“<br />

Die zweite <strong>Schwachhauser</strong> Buchhandlung mit langer<br />

und bewährter Tradition – wohl etwa zur gleichen<br />

Zeit gegründet– ist die Buchhandlung Melchers in<br />

der <strong>Schwachhauser</strong> Heerstraße 207, die früher Lies<br />

Eilers gehörte und die dort unter ihrem Namen und an<br />

gleicher Stelle ihre Bücher verkaufte. Mit dem Namen<br />

Melchers verbindet <strong>Bremen</strong> eine lange Geschichte:<br />

1902 wurde die Buchhandlung von Otto Melchers mit<br />

Sitz in der Hutfilterstraße 20-22 gegründet, dort im 2.<br />

Weltkrieg ausgebombt, und nach dem Krieg mit neuem<br />

Standort in der Sögestraße 60 angesiedelt. 1977<br />

ging sie in den Besitz von Heinz Jürgen Nehen über,<br />

der seit 1970 bereits Eigentümer der Buchhandlung<br />

Storm war, damals in der Obernstraße 18. Er hat 1972<br />

auch bereits die Arndt-Buchhandlung (Eigentümer:<br />

Kurt Böttcher) die wiederum ihren Standort Am Wall<br />

185 hatte, in sein „Imperium“ aufgenommen.<br />

Die Krise der 1970er und 1980er Jahre<br />

Die zweite Hälfte der siebziger Jahre wurden <strong>für</strong> den<br />

traditionellen Buchhandel in der Innenstadt schwieriger,<br />

einer der Gründe waren die Ladenmieten, die in<br />

den bis dahin noch bezahlbaren Zonen des Zentrums,<br />

speziell in der Obern- oder Sögestraße, aber auch den<br />

Nebenstraßen, in astronomische, unbezahlbare Höhen<br />

schnellten. Für manche Läden, die in Immobilien<br />

angesiedelt waren, die nicht den Betreibern gehörten,<br />

Bewerbung um den Titel „City of Literature“<br />

Gemeinsam kreativ werden – mit und <strong>für</strong> die Bremer Literaturszene bewegen –<br />

darum bewirbt sich die Freie Hansestadt <strong>Bremen</strong> im Jahr 2023 um den UNESCO-<br />

Titel „City of Literature“. So sollen möglichst viele Menschen <strong>für</strong> Literatur und Lesen<br />

begeistert werden. Denn Lesen ermöglicht das Eintauchen in andere Welten und<br />

Perspektiven, fördert den Weitblick und ist lebensprägend.<br />

42 „Cities of Literature“ gibt es bislang weltweit: Heidelberg, Edinburgh, Bucheon,<br />

Beirut, Mailand, Nanjing, Prag, Seattle und Durban zählen dazu. Im engen Austausch<br />

mit den anderen „Cities of Literature“ sowie bremischen Literaturakteur:innen wurde<br />

ein effektiver, innovativer und nachhaltiger Aktionsplan <strong>für</strong> <strong>Bremen</strong> entwickelt,<br />

um dauerhaft in das internationale Creative Cities Network der<br />

UNESCO aufgenommen zu werden.<br />

Viel ist an Bewegung in der Bremer Literaturszene zu verzeichnen gewesen, mit denen<br />

man die zentralen Leuchtturmprojekte festgemacht hat und mit denen sich <strong>Bremen</strong><br />

um den UNESCO-Titel „City of Literature 2023“ beworben hat. Die Entscheidung fällt<br />

am 31. Oktober 2023.<br />

42


Verwirrende<br />

Zeiten brauchen<br />

klare Finanzen.<br />

Behalten Sie Ihre<br />

finanziellen Ziele im<br />

Blick. Wir unterstützen<br />

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mehralsgeld<br />

Weil’s um mehr als Geld geht.


Kundschaft mit einem sehr attraktiven, internationalen<br />

Zeitschriftenangebot, viele teure <strong>Magazin</strong>e aus der<br />

Mode-, Kunst- oder Fotoszene lagen in den Auslagen.<br />

Auch die Buchabteilungen der großen Kaufhäuser, in<br />

<strong>Bremen</strong> waren das Karstadt und Hertie, die in jenen<br />

Jahren noch hohe Anziehungskraft besaßen, ähnelten<br />

in ihrer Ausstattung und auch mit ihren Belegschaften<br />

immer mehr den traditionellen Buchhandlungen. Und<br />

dadurch, dass der Einkauf bei den Verlagen in diesen<br />

Fällen von den Zentralen dieser Konzerne organisiert<br />

war, die damit günstigere Rabattbedingungen erzielen<br />

konnten, erhöhte man so die Gewinne. Dazu saß man<br />

im eigenen Haus, man brauchte kaum an Miete denken,<br />

so war die Konkurrenz an mancher Stelle an der<br />

kurzen Leine zu halten und erschwerte mancher womöglich<br />

schon lange ansässigen Buchhandlung das<br />

Leben und führte in extremen Fällen zu ihrem Ende.<br />

Buchhandlung der montanus-Kette in der Bremer Sögestraße. Foto: privat<br />

bedeuteten sie das Ende. Außerdem hatte der Buchhandel<br />

generell damals mit schwindenden Verkaufszahlen<br />

zu kämpfen. Neue Verkaufsformen, die eher<br />

auf Selbstbedienung ausgerichtet waren, machten<br />

von sich reden und entstanden in den Großstädten.<br />

So ließ sich auch in der Mitte in <strong>Bremen</strong>s Sögestraße<br />

in bester Lage eine Filiale der montanus-Kette nieder,<br />

die ursprünglich aus Frankfurt stammte. Einer der<br />

Grundsätze dieser Kette war, dass kein Buch bestellt<br />

wurde, ein anderer, dass man sich auf 100 Titel im<br />

Sortiment beschränkte. Beides Kriterien, die einem<br />

Buchhändler, einer Buchhändlerin gegen die Berufsehre<br />

gehen und die nebenbei alles andere als kundenfreundlich<br />

sind. Daneben lockte man bei montanus die<br />

Die Krise des traditionellen Bremer Buchhandels<br />

dauerte an<br />

Das bekam auch ein bis dahin so kräftiger Player Hans<br />

Jürgen Nehen zu spüren, und er musste sich von der<br />

Buchhandlung Storm im Jahre 2003 trennen. Nicht<br />

ganz unschuldig daran waren damals auch die unkontrollierten<br />

baulichen Umgestaltungen der Bremer<br />

Innenstadt, die uns heute noch, nur noch gravierender,<br />

begleiten. Die Buchhandlung Storm war 1897 von<br />

Johannes Storm gegründet worden, einem Neffen<br />

des Husumer Schriftstellers Theodor Storm. Heute ist<br />

sie mit 126 Jahren die älteste existierende Buchhandlung<br />

der Stadt. Nach verschiedenen Betreiberwechseln<br />

übernahm sie 2017 Alexandra Rempe mit ihrem<br />

Team; ihren Sitz hat sie in der Langenstraße 11.<br />

Der Preis wurde erstmals 2021 verliehen und wurde ins<br />

Leben gerufen, um das Engagement und die Arbeit der<br />

Bremer Buchhandlungen, auch über die Stadtteile hinaus,<br />

zu würdigen. Er stand in diesem Jahr unter dem Motto<br />

„Lesen lieben (lernen): Wie unsere Buchhandlung zum Lesen<br />

und Vorlesen verführt“ und lud erstmalig auch unabhängige<br />

Buchhandlungen aus der Seestadt Bremerhaven<br />

ein, sich zu bewerben.<br />

Der 3. BREMER BUCHHANDELSPREIS 2023<br />

Am 4. September 2023 wurde der 3. Bremer Buchhandelspreis im Kaminsaal<br />

des Bremer Rathauses durch Bürgermeister und Kultursenator Dr.<br />

Andreas Bovenschulte verliehen. Gewonnen hat ihn mit 3.000 Euro die<br />

Albatros Buchhandlung im Fedelhören, die beiden Anerkennungspreise<br />

von je 500 Euro gingen an die Bremerhavener Buch- und Kunsthandlung<br />

Huebener und die Leseland Buchhandlung im Bremer Steintor.<br />

44


Klein aber fein, die Buchhandlung Sattler am Concordia-Tunnel. Foto: privat<br />

Die Buchhandlung Melchers musste ihren Laden wegen radikal anderer<br />

Pläne des Hausbesitzers räumen und konnte sich so in der Sögestraße<br />

nicht mehr halten. Irene Nehen, die Ehefrau von Hans Jürgen Nehen,<br />

ohne Zweifel ein Vollblutbuchhändler, auch sehr engagiert im Bremer<br />

Landesverband des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, der im<br />

November 2019 nach langer Krankheit verstarb, übernahm also in der<br />

<strong>Schwachhauser</strong> Heerstraße die Buchhandlung Eilers. Sie hatte nach ihrer<br />

Gründerin noch weitere Inhaber kennengelernt, unter anderem den<br />

Buchhändler Werner Sieglin. Irene Nehen ließ ihre Buchhandlung unter<br />

dem traditionellen Bremer Namen Buchhandlung Melchers und ihrer Leitung<br />

weiterleben, begleitet von ihrem bewährten und beliebten Team.<br />

So darf man Irene Nehen heute getrost die mittlerweile Seniorin des Bremer<br />

Buchhandels nennen, die sich auch in verschiedenen Funktionen im<br />

Berufsverband des Deutschen Buchhandels, dem Börsenverein, speziell<br />

im Landesverband Nord, verdient gemacht hat. Für ihre Buchhandlung<br />

wirbt sie mit diesen Worten: „Sie finden bei uns ein ausgesuchtes Sortiment<br />

mit Schwerpunkt Belletristik, Biografien, Kinder-, Jugend- und<br />

Taschenbüchern. Außerdem bieten wir Ihnen eine große Auswahl an<br />

Kunst-/ Postkarten und Grußkarten <strong>für</strong> jeden Anlass an.“ Und ein schönes<br />

Motto trägt ihre Buchhandlung: „Ein Delikatessengeschäft <strong>für</strong> Leser“.<br />

Auch schon seit 1997 existiert – gewissermaßen am modernen Stadttor<br />

nach Schwachhausen, just vor dem Concordia-Tunnel – in der <strong>Schwachhauser</strong><br />

Heerstraße 13 die Buchhandlung Sattler. Betrieben wird sie von<br />

Gretel Sattler und Detlef Scheer. Ebenfalls an Bord: Monika Porsch. Sie<br />

porträtieren sich mit diesen Worten: „Aus der Größe des Ladengeschäfts<br />

entwickelte sich das Leitmotiv «weniger ist mehr», hin zur Übersichtlichkeit<br />

und Vereinfachung. Von Anfang an gab es neben ausgewählten<br />

Titeln von erlesenen Bestsellern, Krimis, Geschichten und anderen Lese-<br />

Abenteuern einige besondere Extras wie heute den E-Book-Reader Tolino<br />

und eine Auswahl ungewöhnlicher Grußkarten.“ Nicht nur, um mich dem<br />

Vorwurf der Knauserigkeit zu entziehen, sondern weil es wegen der geografischen<br />

Lage passt, schlage ich der Gruppe der <strong>Schwachhauser</strong> Buchhandlungen<br />

die Morgenstern Buchhandlung zu, die an der weiter im<br />

45


Die Inhabergeführten Buchhandlungen in <strong>Bremen</strong><br />

1<br />

2<br />

3 4<br />

22<br />

20 21<br />

5<br />

24 23<br />

25<br />

26<br />

19<br />

6<br />

17<br />

18<br />

7 10 16 15<br />

8 9<br />

12 13<br />

11 14<br />

46<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

6.<br />

7.<br />

8.<br />

9.<br />

10.<br />

11.<br />

12.<br />

13.<br />

14.<br />

Bücherstube Blumenthal<br />

blumenthaler-buecherstube.de<br />

Otto & Sohn<br />

ottoundsohn.de<br />

Buchhandlung Seitenweise<br />

genialokal.de/buchhandlung/bremen/seitenweise-bremen/<br />

Lesumer Lesezeit<br />

lesumer-lesezeit.de<br />

Logbuchladen<br />

logbuchladen.de<br />

Findorffer Bücherfenster<br />

buecherfenster.buchhandlung.de<br />

Buchhandlung Storm<br />

storm-bremen.buchhandlung.de<br />

Geist/Schweitzer Fachbuchhandlung<br />

schweizer-online.de<br />

OMA - Otaku Merch & Anime<br />

oma-shop.de<br />

Albatros Buchhandlung<br />

albatros-buch.de<br />

Humboldt Buchhandlung<br />

humboldt-bremen.de<br />

Buchladen Ostertor<br />

buchladen-ostertor.de<br />

Golden Shop<br />

thegoldenshop.org<br />

Georg Büchner-Buchhandlung<br />

buechner-buchhandlung.de<br />

15.<br />

16.<br />

17.<br />

18.<br />

19.<br />

20.<br />

21.<br />

22.<br />

23.<br />

24.<br />

25.<br />

26.<br />

Morgenstern Buchhandlung<br />

genialokal.de/buchhandlung/bremen/morgenstern-bremen/<br />

Buchhandlung Sattler<br />

genialokal.de/buchhandlung/bremen/buchhandlungsattler/<br />

Buchhandlung Thorban<br />

canland.com/hb/bremen/htmlseiten/thorban.htm<br />

Buchhandlung Otto Melchers<br />

melchers-buch.buchkatalog.de<br />

Horner Buchhandlung<br />

hornder-buchhandlung.de<br />

Universitätsbuchhandlung<br />

unibuch-bremen.de<br />

Das Haus der Bücher<br />

das-haus-der-buecher.de<br />

Buchhandlung Buchstäblich (Lilienthal)<br />

buchstaeblich.buchhandlung.de<br />

Buchladen i.d. Neustadt · Harlekin<br />

buchladen-harlekin.de<br />

Buchhandlung Balke<br />

balke-buch.buchhandlung.de<br />

Bremer Comic Mafia<br />

comicmafia.de<br />

Buchhandlung Buntentor<br />

genialokal.de/buchhandlung/bremen-neustadt/<br />

buchhandlung-buntentor/


Die Buchhandlung Melchers. Foto: privat<br />

Osten liegenden Pforte in diesem Viertel ihren Sitz hat,<br />

nämlich in der St. Jürgen Straße 151/155, zwischen<br />

Bismarck- und Graf-Haeseler-Straße, auf der Schwelle<br />

vom Hulsberg nach Schwachhausen. Auch diese<br />

Buchhandlung kann bereits auf 30 Jahre Geschichte<br />

zurückblicken, vorher war ihr Laden am Dobben, bis<br />

man hierhin umzog. Sie sagen über sich: „Wir widmen<br />

uns in unserer Bücherauswahl dem Aktuellen wie<br />

dem Zeitlosen, verbinden unser gewachsenes anthroposophisches<br />

Sortiment mit ausgesuchten Bereichen<br />

der Information und Belletristik, Kinderbüchern und<br />

Jugendliteratur.“<br />

Und in den anderen Vierteln & Kiezen der Stadt?<br />

Wenn wir uns von Schwachhausen noch weiter Richtung<br />

Nordosten und dessen Stadtrand bewegen, stoßen<br />

wir kurz hinter der Horner Kirche auf die Horner<br />

Buchhandlung. Ein paar Meter weiter auf das Haus der<br />

Bücher, das größte, aber auch fast letzte Antiquariat<br />

der Stadt, und am Rande zum Blockland – mitten auf<br />

dem Campus – die Universitätsbuchhandlung. Und<br />

ganz weit hinten, schon in Niedersachsen, aber fast<br />

mit eigenem exklusiven Straßenbahn-Anschluss der<br />

Linie 4 der BSAG, die Lilienthaler Buchstäblich Buchhandlung.<br />

Und wenn man dann noch wissen und<br />

sehen will, wo sich Heinrich Vogeler, Otto Modersohn,<br />

Fritz Overbeck, Paula Becker-Modersohn, Hans am<br />

Ende oder Rainer Maria Rilke ihre Pinsel und Malblöcke<br />

besorgten und Teile ihrer Schriften auslagen (und liegen),<br />

ist auch eine Landpartie hinaus nach Worpswede<br />

eine Reise wert, um dort die seit 1879 existierende<br />

Buchhandlung Friedrich Netzel kennenzulernen, die<br />

mit dem Motto wirbt: „Einkaufen wie vor 100 Jahren“,<br />

obwohl man wohl vermuten muss, dass sich die Preise<br />

schon ein wenig verändert haben dürften.<br />

Die Morgenstern Buchhandlung. Foto: privat<br />

Zurück in die Innenstadt, gibt es an inhabergeführten<br />

Buchhandlungen nur noch wenige im Vergleich zu<br />

Ende des 19. Jahrhunderts bis in die zweite Hälfte<br />

des 20ten. Siehe das erwähnte Bremer Adressbuch<br />

von 1965. Geblieben ist da das heute älteste Haus am<br />

Platze, die Buchhandlung Storm, von der weiter oben<br />

schon die Rede war. An der Balgebrückstraße liegen<br />

Lutz Krumbach<br />

prasselndes<br />

Kaminfeuer<br />

wohlige Wärme<br />

gemütliche<br />

Atmosphäre<br />

Hauptstraße 14<br />

28865 Lilienthal<br />

Telefon 04298 6039<br />

www.kaminbau-krumbach.de<br />

47


Fehrfeld 58/59 die Humboldt Buchhandlung, der mit<br />

seiner kessen Hausbemalung ohne Zweifel auffälligste<br />

Buchladen <strong>Bremen</strong>s, und der Golden Shop, gleich<br />

gegenüber im Fehrfeld 60 der Buchladen Ostertor,<br />

die heute am längsten hier ansässige Buchhandlung:<br />

1977 wurde sie als erste alternative, dazu als Kollektiv-<br />

Buchhandlung gegründet, damals noch am Sielwall 7<br />

auf knappen 30 m2. Heute freut sie sich über gute<br />

100 m2 Verkaufsfläche.<br />

Frischer Wind in alten Räumen: Michael Holzer vor seiner Albatros<br />

Buchhandlung im Fedelhören. Foto: privat<br />

sich zwei Läden gegenüber, stadtauswärts gesehen<br />

links der der Schweitzer Fachinformationen, einem<br />

Verbund rechtlich unabhängiger Fach- und Universitätsbuchhandlungen<br />

mit rund 600 Mitarbeitern in 22<br />

Städten Deutschlands. Unter diesem Dach verschmolzen<br />

zwei lange aktiv gewesene Buchhandlungen, die<br />

Buchhandlung Karl Kamloth und die Buchhandlung<br />

Geist, und all das in dem Gebäude, in dem ursprünglich<br />

und vormals die katholisch orientierte Buchhandlung<br />

Georg Bauer ihren Standort hatte. Dort gegenüber<br />

hat vor kurzem, 2021, das OMA – Okatu, Manga<br />

und Anime aufgemacht, mit einem großen Sortiment<br />

an Comics, Mangas und weiteren Fanartikeln, das<br />

ebenso seit 2018 auch schon in Bremerhaven dort in<br />

der Bürgermeister-Smidt-Straße 102 ansässig und<br />

aktiv ist.<br />

Auch noch zur Innenstadt gehörig können wir die Albatros<br />

Buchhandlung im Fedelhören 91 rechnen. 1982<br />

war sie vom Buchhändler Hermann Figge gegründet<br />

worden. Sie befindet sich aber seit dem 1. Januar<br />

2022 in den Händen von Michael Hockel, so dass<br />

auch dieser Laden in der sympathischen und sehr<br />

speziellen Nachbarschaft in einer der schönsten Bremer<br />

Einkaufsmeilen weiterfliegen darf.<br />

Ab ins Viertel!<br />

Und auch in der Neustadt tut sich so manches<br />

Eine ähnliche, aber noch enger geschlossene Dichte<br />

als in Schwachhausen ist im Ostertor- und Steintorviertel<br />

zu verzeichnen, dort teilt sich die Kundschaft<br />

zwischen vier Buchhandlungen auf: am Ostertorsteinweg<br />

76 die Humboldt Buchhandlung, Vor dem<br />

Steintor 58 die Georg Büchner Buchhandlung, im<br />

Bis zum Ende der 70er Jahre hat es auf der westlichen<br />

Seite der Weser keine einzige Buchhandlung<br />

gegeben, das Äußerste waren Schreibwarenläden,<br />

die in wenigen Taschenbuchsäulen Spionage- oder<br />

Krimi-Schmöker aus dem Goldmann Verlag oder <strong>für</strong><br />

die Kinder Schneider- und Pixi-Bücher feilboten. Es<br />

war dann in der Lahnstraße, dass mit dem Buchladen<br />

in der Neustadt die erste Buchhandlung in der dortigen<br />

Vorstadt eröffnet wurde. Voller Selbstbewusstsein<br />

benannten die Gründer, Margarete Krüger, Werner<br />

Nickel, Manfred und Bernd Treib, der heute noch im<br />

Laden steht, zusammen mit Jens Evers, den Laden<br />

dann auch ganz einfach nach dem Viertel, in dem er<br />

entstand. Und seit 1983 gibt es in der näheren Nachbarschaft<br />

die Buchhandlung Balke, seit 2020 sind<br />

Brigitte Schiffer und Stefanie Bux ihre Inhaberinnen.<br />

Und fast am Ufer der Kleinen Weser in der Friedrich-<br />

Ebert-Straße 18 residiert die Bremer Comic Mafia, seit<br />

fast 30 Jahren Mekka <strong>für</strong> neue und antiquarische<br />

Comics und sonstige Verwandtschaften. Nicht nur aus<br />

<strong>Bremen</strong> und umzu kommt die Kundschaft, sondern in<br />

der ganzen weltweiten Community kennt man sie.<br />

Ein Stück weiter Richtung Süden hat im Jahr 2000<br />

Sven Odens, auch ein wagemutiger Quereinsteiger,<br />

höchste Unerschrockenheit bewiesen, als er den Laden<br />

der Drogerie Heumann am Buntentorsteinweg<br />

107 in seine Buchhandlung Buntentor verwandelte.<br />

Als in Huckelriede groß Gewordener haben wir uns<br />

da hin und wieder Farben <strong>für</strong> die Renovierungen im<br />

Haus und auf der Parzelle versorgt. Ein paar der alten<br />

Schubladenschränke des Farb- und Drogenhandels<br />

stehen auch noch im Geschäft. Und das Ganze liegt in<br />

kultureller vis-à-vis-Nachbarschaft der Schwankhalle<br />

und der Städtischen Galerie <strong>Bremen</strong>.<br />

Und der Bremer Norden?<br />

Wie leider allzu oft, und wie leider immer wieder zu<br />

Unrecht gerät auch hier wieder mal der Bremer Norden<br />

an den Rand der Aufzählungen, einer Gemeinde,<br />

in der immerhin 100.000 Menschen leben, also eine<br />

Großstadt bevölkern. Hier ist der erste und allerlängste<br />

Spieler die Buchhandlung Otto und Sohn, am<br />

Anfang der Gerhard-Rohlfs-Straße, der zentralen<br />

48


ihrem Zentrum Frauke Lankenau, ebenso mit einem<br />

breiten Sortiment, viele Kinderbücher gehören dazu.<br />

Und „ganz oben“ in <strong>Bremen</strong>-Blumenthal hält die<br />

Blumenthaler Bücherstube Wacht, spezialisiert auf<br />

<strong>Bremen</strong>sien und Maritimes, aber so zentral wie nur<br />

möglich am Blumenthaler Marktplatz gelegen, der<br />

allerdings so nicht heißt, aber als solcher funktioniert.<br />

Marlene Schmidt und Alena Glandien vor ihrer Buchhandlung<br />

Buchladen Ostertor im Fehrfeld. Foto: privat<br />

Einkaufsmeile des Zentrums von <strong>Bremen</strong>-Nord, liegt<br />

der Laden. Ursprünglich ein Familienbetrieb, 1927<br />

gegründet, wird er seit guten 20 Jahren von Martin<br />

Mader geleitet, ursprünglich aus dem Westen der<br />

Republik zugezogen, aber mittlerweile mehr <strong>Bremen</strong>-<br />

Norder als irgendjemand sonst vor Ort. Immer wieder<br />

lockt man mit Lesungen die Leser (und Kunden!) an,<br />

der Laden ist nach wie vor ein zentraler kultureller<br />

Umschlagsort im Norden <strong>Bremen</strong>s. 2021 gewann Otto<br />

und Sohn den Hauptpreis des 1. Bremer Buchhandelspreises,<br />

der vom Senator <strong>für</strong> Kultur verliehen wird.<br />

In <strong>Bremen</strong>-Lesum, also zwei S-Bahn-Stationen vor<br />

Vegesack gibt es die Lesumer Lesezeit. Erst seit kurzem<br />

unter diesem Namen, existiert sie dort in der zentralen<br />

Einkaufsmeile entlang der Hindenburgstraße in<br />

der Nummer 27 auch schon seit 30 Jahren und versorgt<br />

diesen Stadtteil mit Lesestoff und Lesungen.<br />

Und ebenfalls in der Hindenburgstraße, der Nummer<br />

9, steht die Buchhandlung Seitenweise an, in<br />

Zurück nach <strong>Bremen</strong><br />

Wenn wir wieder vom Norden <strong>Bremen</strong>s zurückkehren,<br />

nehmen wir dieses Mal einen der verschiedenen<br />

Autobuslinien Richtung Stadt und besteigen in der<br />

neu entstehenden metropolen Umsteigestation der<br />

BSAG die 2, 3 oder Linie 10 und fahren Richtung Süden,<br />

um in die Vegesacker Straße 1 zu gelangen. Um<br />

dort die Buchhändlerin und Schriftsetzerin Sabine<br />

Stiehler und ihren Mann, den Grafik-Designer, Drucker<br />

und ehemaligen Verleger Axel Stiehler und ihr Team<br />

zu treffen. In einer Buchhandlung, die wohl mit zu den<br />

kleinsten <strong>Bremen</strong>s gehört, die aber eben gehörig in<br />

den vergangenen Jahren von sich reden gemacht hat,<br />

Der Logbuchladen.<br />

Denn es gibt keine Buchhandlung in unserer Stadt,<br />

die schon so viele Preise in so kurzer Zeit in ihrer Ehrengalerie<br />

aufhängen konnte. Jedenfalls haben sie im<br />

vergangenen Jahr 2022 den Deutschen Buchhandelspreis<br />

in der 1. Kategorie gewonnen, in den Jahren<br />

2015, 2016, 2018 und ebenfalls 2019 beim gleichen<br />

Preis vier weitere Gewinne in den verschiedenen<br />

Kategorien, schon 2014/15 als Buchhandlung des<br />

Jahres den von der Zeitschrift BuchMarkt verliehenen<br />

Preis und 2022 beim 2. Bremer Buchhandelspreis<br />

waren sie die Hauptgewinner. Mehr muss man dazu<br />

nicht sagen, so viele Jurys und Preisgerichte können<br />

sich nicht so oft irren, also fahren sie selbst mal dort<br />

vorbei und lernen Sie den Laden, seine Betreiber und<br />

das Team kennen oder besuchen Sie eine der vielen<br />

Lesungen, die man dort veranstaltet. Und noch wieder<br />

einen Schritt zurück in Richtung City, gibt es in<br />

Gabriele Schmidt · Wernerstr. 38 · 28203 <strong>Bremen</strong> · Tel. (0421) 747 20<br />

49


der Nähe der Bürgerweide und gleich um die Ecke<br />

vom Findorff-Markt das Findorffer Bücherfenster.<br />

Auch hier treffen Sie auf stolze Gewinner des Deutschen<br />

Buchhandelspreises, in den Jahrgängen 2016<br />

und 2021. Auch sie tief verwurzelt im kulturellen und<br />

nachbarschaftlichen Leben des Findorffer Kiezes.<br />

Was war da denn noch?<br />

Leider bringen die Zeiten auch Verluste mit sich, so<br />

schließen auch Buchhandlungen, durchaus schmerzliche<br />

sogar und spürbare, bedauernswerte <strong>für</strong> das<br />

kulturelle Leben und die Geschichte einer Stadt. Die<br />

letzte war aktuell im März dieses Jahres die Schließung<br />

der Buchhandlung Sieglin im Steintor, hatte man<br />

dort unter Umständen versäumt, sich auf eine neue,<br />

jüngere Klientel umzustellen? Ich weiß es nicht.<br />

Ausgesprochen bedauernswert hat die Bremer Literaturszene<br />

die Schließung der Buchhandlung Franz<br />

Leuwer mit ihrem letzten Standort Am Wall 171 empfunden,<br />

war gerade sie doch lange Jahre ein wichtiger<br />

Punkt im Bremer Literaturleben <strong>für</strong> Lesungen und<br />

Veranstaltungen. Die letzte Inhaberin Angelika Plückebaum<br />

hat ihre Buchhandlung aus verständlichen,<br />

nämlich Altersgründen geschlossen. Das kann und<br />

konnte jeder nachvollziehen. Was nicht alle verstanden<br />

haben, dass sie noch nicht einmal ansatzweise<br />

den Versuch gemacht hat, Nachfolger zu finden, sondern<br />

es vorgezogen hat, der Bremer Politik vorzuwerfen,<br />

eine solche Suche von vornherein nur als sinnlos<br />

betrachten zu können.<br />

Der langen Geschichte dieser Buchhandlung, speziell<br />

aber angesichts der ihrer Inhaberin im Dritten<br />

Reich angetanen Verfolgung, hätte man Anderes<br />

gewünscht. Und dass es durchaus Sinn haben und<br />

sogar zum Erfolg führen kann, sich nach Sukzessoren<br />

umzusehen, haben kürzlich die Albatros Buchhandlung<br />

und der Buchladen Ostertor bestens bewiesen.<br />

In beiden Fällen war die Suche lang und nicht einfach,<br />

aber der Wille, ihre Läden weiter am Leben zu lassen<br />

und mit Unterstützung gewisser beruflicher Gremien,<br />

der Fachpresse und mit Hilfe Dritter ist es beiden Inhabern<br />

gelungen, würdige und engagierte Nachfolgerinnen<br />

und Nachfolger zu finden, Alena Glandien und<br />

Marlene Schmidt im Fehrfeld und Michael Hockel im<br />

Fedelhören.<br />

Dass <strong>für</strong> ihre Nachbarin Am Wall 164, die Buchhändlerin<br />

und Verlegerin Bettina Wassmann auch irgendwann<br />

eines Tages der Moment kommen musste, dass<br />

das Alter sie ausbremsen würde, war ihr und allen, die<br />

sie in ihrem Laden kannten und sie dort und darüber<br />

hinaus schätzten, immer gewiss. So persönlich, wie<br />

sie ihr Sortiment gestaltet und gepflegt hat, da<strong>für</strong><br />

konnte es wohl keine/n Nachfolger/in geben. Gab<br />

es dort zwischen den tausenden von Büchern eines,<br />

dass sie nicht gelesen oder zumindest sehr genau<br />

gewusst hätte, was in ihm stand? Und vergessen wir<br />

ihr nicht, wie sie damals mit der Gründung ihres Ladens<br />

1969 an der gleichen Stelle Am Wall den Bremer<br />

Buchhandel durcheinander gebracht hat.<br />

Allein schon der Frevel, eine BuchHANDLUNG einen<br />

BuchLADEN zu nennen, das gab es bislang<br />

nicht, grenzte in den Augen der Gilde der Bremer<br />

Buchhändler fast an Blasphemie. Und natürlich war<br />

den Kollegen auch das eindeutig in das politisch und<br />

kulturell linke Spektrum der Literatur gerichtete Sortiment<br />

ein Dorn im Auge. Und als ihr sogar gelang, mit<br />

dem schlüssigsten und in jedem Fall am bestpassenden<br />

Konzept die Entscheidungsträger zu überzeugen,<br />

ihr den Zuschlag <strong>für</strong> den Betrieb der Unibuchhandlung<br />

zu übertragen, hörte man erst recht nicht<br />

auf, ihr Unrechtes zu unterstellen.<br />

Ebenso hat sie die Grenzen literarischer verlegerischer<br />

Kunst, inhaltlich wie ästhetisch, in ihrem Verlag<br />

ganz weit nach oben bewegt, und es ist auch in<br />

dieser Beziehung ein gewaltiger Verlust, dass sie ihr<br />

Wirken nicht mehr fortsetzt. Dass man ihr seitens<br />

des Bremer Senats nicht schon längst die Senatsmedaille<br />

<strong>für</strong> Kunst und Wissenschaft der Freien Hansestadt<br />

<strong>Bremen</strong> <strong>für</strong> ihre Verdienste um das Ansehen<br />

der Stadt verliehen hat, entzieht sich dem Verständnis<br />

vieler ihrer zahlreichen Verehrer und Verehrerinnen<br />

in der Stadt und im gesamten Land.<br />

Dass aber der Stadt und dem Land <strong>Bremen</strong> seit ein<br />

paar Jahren ein erfreulich und bewiesenermaßen<br />

ausgesprochen belesener Landeschef und Bürgermeister<br />

und in Personalunion mit seiner sehr literaturaffinen<br />

Kulturbehörde ein ausgesprochen engagierter<br />

Kultursenator vorsteht, wird daran unter Umständen<br />

etwas ändern können. Wie man überhaupt<br />

die am Lesen und an der Literatur Hängenden, sie<br />

Liebenden, bis hin zu den Teilen der Bevölkerung, die<br />

von der Literatur, ihrer Produktion, ihrer Verbreitung<br />

und Vermittlung leben, nur beglückwünschen kann,<br />

einen solchen Landes- und Kulturvorstand zu haben.<br />

Aber ebenso kann man dem Buchhandel auch nur<br />

gratulieren, auf eine solch treue und lese-, damit aber<br />

auch kauffreudige Kundschaft zählen zu können und<br />

zu dürfen. Selbstverständlich ist das nicht!<br />

50


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NEUE RÄUME FÜR IHRE TRÄUME<br />

NEUERÖFFNUNG DER<br />

ELEMENTS-BADAUSSTELLUNG<br />

IN STUHR<br />

3D-Badplaner und Video-Beratung<br />

Da<strong>für</strong> ist ELEMENTS wie gemacht. Im<br />

einladenden Ambiente arbeiten Fachhandwerker<br />

und Badverkäufer Hand in<br />

Hand mit viel Herz und Leidenschaft, von<br />

der ersten Planungsidee bis zur finalen<br />

Badübergabe. Wer sich vorab ein Bild<br />

vom künftigen Bad machen möchte: Die<br />

Website www.elements-show.de ist<br />

mit digitalen Features vom 3D-Badplaner<br />

bis zur exklusiven Video-Beratung eine<br />

Top-Anlaufstelle. Nicht grundlos wird<br />

ELEMENTS von Deutschlands Verbraucherinnen<br />

und Verbrauchern regelmäßig im<br />

größten Service-Ranking hierzulande<br />

zum „Besten Badausstatter“ gewählt.<br />

Viele wissen: Der einfachste Weg zum<br />

neuen Bad beginnt mit ELEMENTS.<br />

Fliesen im Großformat<br />

Kleine Fläche, kleine Fliesen? Das war einmal.<br />

Heute sind große Formate gefragt, die<br />

dem kleinen Bad seine Wirkung verleihen.<br />

Sie umfassen 60 mal 60 Zentimeter im<br />

Quadrat oder kommen in der rechteckigen<br />

Variante auf eine Länge von 120 Zentimeter.<br />

Wie damit Akzente setzen? Einfach<br />

an Wand und Boden die gleichen Fliesen<br />

anbringen. Noch ein Tipp vom Fach: Den<br />

Fokus auf den eigentlichen Nassbereich<br />

legen, dabei allein im Duschbereich raumhoch<br />

fliesen.<br />

Bodengleiche Dusche<br />

Beim kleinen Bad fliegt die alte Badewanne<br />

raus, da<strong>für</strong> zieht die bodengleiche<br />

Walk-In-Dusche ein. Dabei kommen häufig<br />

freistehende Seitenwände mit Klappelementen<br />

oder Faltpendeltüren zum Einsatz.<br />

Wer im kleinen Bad weiterhin auf den<br />

Komfort einer Badewanne baut: Da<strong>für</strong><br />

gibt‘s die Wanne mit eingebauter Duschzone.<br />

Oder die Wanne mit Tür – bei dieser<br />

Hybrid-Version kann man baden und nach<br />

Bedarf auch duschen.<br />

Akzente mit Licht setzen<br />

Viel lässt sich im kleinen Bad mit Licht<br />

bewirken. Experten-Tipp: Über eine abgehängte<br />

Decke Down-Lights erstrahlen<br />

lassen. Auch indirektes Licht sorgt <strong>für</strong> eine<br />

besondere Atmosphäre. Ein einladendes<br />

Wohlfühl- Ambiente? Das haben beispielsweise<br />

auch die ELEMENTS-Ausstellungen,<br />

in denen Fachhandwerker und Badverkäufer<br />

Hand in Hand arbeiten – und das mit<br />

viel Herz und Leidenschaft, von der ersten<br />

Planungsidee bis zur finalen Übergabe<br />

des Bades. Nicht umsonst ist <strong>für</strong> viele in<br />

Deutschland ELEMENTS der einfachste Weg<br />

zum neuen Bad, ob groß oder eben klein.<br />

ELEMENTS-SHOW.DE<br />

51


JUBILÄUM<br />

Hüneke & Jahns an der Hollerallee 45<br />

Tradition und Moderne<br />

Der Orthopädie-Schuhtechniker feiert sein 70. Jubiläum<br />

Text: Susanne Lolk, Fotos: Konstantin Zigmann<br />

Die Firma Hüneke & Jahns hat sich zum Ziel gesetzt,<br />

Fußprobleme mit fachlichem Wissen und Know-how<br />

zu lösen. Mit den neuesten Messtechniken, qualitativ<br />

hochwertigen Materialien und langjähriger Erfahrung<br />

finden die Fachleute Lösungen <strong>für</strong> schmerzfreies Gehen<br />

und geben den Kunden ein Stück Lebensqualität<br />

zurück.<br />

Die Firma Hüneke & Jahns Orthopädie-Schuhtechnik<br />

wurde 1953 von Rudolf Hüneke Am Dobben gegründet.<br />

Einige Jahre später wurde sein erster Auszubildender<br />

Hans-Otto Jahns der zweite Namensgeber der Firma.<br />

Sie zählt – heute in der Hollerallee 45 ansässig – zu<br />

den größten Betrieben der Branche. Das Motto „Service<br />

rund um den Fuß“ ist auch <strong>für</strong> die jetzigen Geschäftsführer<br />

Reinhard Böckmann, Bernd Roselius und Lars<br />

Köhnken oberstes Gebot.<br />

Geh- und Laufvermessung <strong>für</strong> die Wahl der richtigen Schuhe.<br />

Die Räumlichkeiten wurden in den letzten Jahren<br />

mehrfach erweitert und umgebaut. Dadurch konnte<br />

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Laservermessung des gesamten Fußes.<br />

auch das Angebot an Schuhen <strong>für</strong> lose Einlagen erweitert<br />

werden. Die Marken Waldläufer, Finn Comfort,<br />

Berkemann, Me friends, Joya und andere bieten mit<br />

den maßgefertigten Einlagen einen hohen Tragekomfort.<br />

Eine Auswahl an hervorragender Qualität in vielen<br />

Farben und Formen <strong>für</strong> Freizeit und Beruf sind hier erhältlich.<br />

Auf 200 Quadratmetern werden klassische<br />

Handwerkskunst und moderne<br />

Computertechnik eingesetzt,<br />

um <strong>für</strong> jeden Fuß die optimale<br />

Passform von Einlage und<br />

Schuh herzustellen. Sollten<br />

konfektionierte Schuhe mit<br />

Zurichtungen und/oder Einlagen<br />

nicht mehr ausreichen,<br />

können orthopädische Schuhe<br />

Abhilfe schaffen. Orthopädische<br />

Maßschuhe haben die Aufgabe<br />

Störungen in der Statik und Dynamik<br />

des Stehens und Gehens, welche<br />

durch Deformitäten des Fußes wie Verkürzungen,<br />

Versteifungen, Lähmungen und Teilverlusten<br />

am Fuß auftreten können, sowohl funktionell als auch<br />

kosmetisch auszugleichen. Sie sind nach speziellen<br />

Maß- und Modellverfahren handwerklich gearbeitet<br />

und werden nach Genehmigung des Kostenträgers<br />

individuell gefertigt. Soweit die Versorgung es zulässt,<br />

können die Kunden ihre Maßschuhe in vielen Farben,<br />

Vermessung der Fußsohlen <strong>für</strong> eine genaue Passform.<br />

Ledersorten und Modellen als Halbschuh, Stiefelette<br />

oder Stiefel auswählen. Diese werden in der hauseigenen<br />

Werkstatt von erfahrenen Orthopädie-Schuhtechnikern<br />

hergestellt.<br />

Sportler, Schmerzpatienten und Kinder im Wachstumsalter<br />

profitieren von sensomotorischen Einlagen, die<br />

die Bewegungsabläufe beeinflussen, weil sie<br />

an der richtigen Stelle Impulse setzten.<br />

Kompressionsstrümpfe, Innenschuhe,<br />

Knie- und Fußbandagen, Fußschutzartikel,<br />

aber auch die normale<br />

Schuhreparatur komplettieren<br />

das Programm der Firma Hüneke<br />

& Jahns in Schwachhausen.<br />

Die Geschäftsleitung sagt „Danke“<br />

an all ihre Kunden – viele<br />

kommen schon über Jahre –, ihren<br />

einsatzbereiten und kompetenten<br />

Mitarbeitern und verlässlichen Partnern,<br />

die das Unternehmen zu dem machen,<br />

was es heute ist.<br />

Am 1. November gibt es zur 70 Jahr-Feier kleine Aufmerksamkeiten<br />

und besondere Angebote, feiern Sie mit!<br />

Orthopädie-Schuhtechnik Hüneke & Jahns<br />

Hollerallee 45, 28209 <strong>Bremen</strong><br />

T 0421 341149 I hueneke-jahns-orthopaedie.de<br />

Blick in den Verkaufsraum mit seinen modischen Schuhmodellen.<br />

Foto Mitte: Traditionelles Handwerk <strong>für</strong> eine optimal Passform.<br />

Beratung, Verkauf und Fertigung orthopädischer Schuhe unter einem<br />

Dach in der Hollerallee 45.<br />

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EMPFEHLUNG<br />

Ob Fliegeruhr, Autouhr, Taucheruhr, Glasenuhr, oder Kirchenuhr, Gerd Marin hat sie alle repariert und viele davon in seinem Geschäft ausgestellt.<br />

Der Uhrmacher im Viertel<br />

Zu Besuch bei Gerd Martin<br />

Text: Susanne Lolk, Fotos: Konstantin Zigmann<br />

Nachhaltigkeit – ein großes Wort, aus der öffentlichen<br />

Debatte um den richtigen Lebensstil nicht mehr wegzudenken.<br />

Längst gehört es zum guten Ton, sich den<br />

Mechanismen der Wegwerfgesellschaft zu widersetzen.<br />

Eine Entwicklung, über die sich auch Gerd Martin<br />

sehr freut. Und das aus zwei Gründen: zum einen<br />

weiß er den Wert von Gegenständen ganz einfach zu<br />

schätzen, er liebt auch die Geschichten dahinter.<br />

54<br />

Zum anderen basiert sein Geschäftsmodell auf Nachhaltigkeit.<br />

Denn Gerd Martin ist Uhrmacher seit 30<br />

Jahren und repariert in seinem kleinen Geschäft im<br />

Viertel viele Modelle. Ob alte oder moderne Uhren.<br />

„Ich selbst bin doch das beste Beispiel <strong>für</strong> Nachhaltigkeit“,<br />

findet Gerd Martin, denn bei ihm werden Uhren<br />

und die entsprechenden Teile noch wirklich repariert.<br />

Aber besinnen sich die Menschen wirklich wieder<br />

mehr auf den Wert von Gegenständen, auf den Wert<br />

von Uhren?<br />

In guten Händen, die Reparatur von alten Uhren ist Gerd Martins<br />

Profession.


Jede Uhr hat eine Geschichte, Gerd Martin kennt sie all.<br />

Die Antwort kommt prompt und ohne zu zögern:<br />

„Eindeutig ja!“ Wie zum Beweis klingelt in regelmäßigen<br />

Abständen das Telefon, Kunden kommen zur Tür<br />

herein und äußern ihre Wünsche und manche kommen<br />

auch einfach nur so, fragen nach Neuigkeiten,<br />

wollen ein wenig klönen und schätzen das urige Ambiente<br />

im kleinen Geschäft Vor dem Steintor 119.<br />

Gerd Martin hat immer das gesamte Werk im Blick.<br />

„Meistens lohnt es sich, eine gute Uhr reparieren zu<br />

lassen, auch wenn es zunächst teurer erscheint, als<br />

zehnmal billigen Schrott zu kaufen“. Und das sagt<br />

Gerd Martin nicht, weil er von Beruf Uhrmacher ist.<br />

Das sagt er, weil er mit dem Gedanken der Wegwerfgesellschaft<br />

nichts anfangen kann. Denn Nachhaltigkeit<br />

ist <strong>für</strong> ihn mehr als nur eine leere Worthülse.<br />

Gerd Martin hat <strong>für</strong> jedes Problem eine Lösung. Ob es<br />

nur ein gerissenes Armband ist, ob Gläser oder Batterien<br />

getauscht werden müssen oder gar das ganze<br />

Uhrwerk einer Generalüberholung bedarf. Manche<br />

Uhren, die ihm gebracht werden, sind so alt, dass die<br />

Hersteller längst nichts mehr liefern. Dann greift der<br />

Uhrmacher auf seine Sammlung in seinem Lager zurück.<br />

Dort kann es sein, dass er die passenden Ersatzteile<br />

findet. Er hortet dort Fundstücke von Flohmärkten<br />

und Messen, die er bei Bedarf auseinander nimmt,<br />

um die Einzelteile <strong>für</strong> die Reparatur zu verwenden.<br />

3 bis 5 Uhren kann Gerd Martin, den es vor über 30<br />

Jahren aus dem Hessischen nach <strong>Bremen</strong> gezogen<br />

hat, pro Tag reparieren. Je nach Schaden müssen<br />

seine Kunden 4 bis 6 Wochen auf ihre Uhr warten.<br />

Kleinigkeiten gehen natürlich deutlich schneller. Aber<br />

auch Uhren brauchen eben ihre Zeit. Noch schneller<br />

geht es da mit dem Kostenvoranschlag. Denn das<br />

geschulte und erfahrene Uhrmacherauge sieht sofort,<br />

wo das Problem liegt.<br />

Studiert hat Gerd Martin übrigens Maschinenbau. Die<br />

ideale Grundlage, um seine große Leidenschaft zum<br />

Beruf zu machen. „Was ich hier mache, ist im Grunde<br />

genommen auch Maschinenbau, nur eben auf das<br />

Kleinste reduziert“.<br />

Seit kurzem denkt er auch über eine Nachfolge nach.<br />

Dabei ist er erst 72, sagt er. Interessenten gibt es bereits,<br />

aber es fällt ihm schwer den Laden aufzugeben.<br />

Es muss auch jemand sein, der wie Gerd Martin das<br />

Know How mitbringt und die Leidenschaft <strong>für</strong> Uhren<br />

und den Willen weiterhin <strong>für</strong> seine Kunden da zu sein,<br />

die mittlerweile schon in der zweiten Generation zu<br />

ihm kommen. Dies Kleinod „Der Uhrmacher“ ist immer<br />

einen Besuch wert Gerd Martin freut sich auf Sie!<br />

Der Uhrmacher I Gerd Martin<br />

Vor dem Steintor 119 I 28203 <strong>Bremen</strong><br />

Telefon 0421 75600<br />

uhrmacherinbremen@gmail.com<br />

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EMPFEHLUNG<br />

Martina Ritscher mit ihrem „SchmuckAnhänger“ auf dem Blumenmarkt an der Seite der Liebenfrauen Kirche. Foto: Konstantin Zigmann<br />

Schmuck und schöne Dinge<br />

haben eine neue Adresse!<br />

Zu Besuch bei Martina Ritscher auf dem Domshof<br />

Nach fünfzehn Jahren ist Martina Ritscher wieder nach <strong>Bremen</strong> zurückgekehrt. Sie<br />

hat einen „SchmuckAnhänger“ konzipiert und bauen lassen, der hübscher nicht sein<br />

kann. Ein schönes Rot war ihr wichtig. Seit kurzem hat diese rote Schönheit ein neues<br />

Plätzchen auf dem Domshof gefunden, wo sich Martina Ritscher von den Marktbetreibern<br />

herzlich empfangen fühlt.<br />

Es hat sich herumgesprochen, dass sie dort zu finden<br />

ist, so kommen auch aus Hamburg treue Kunden, um<br />

sie dort anzutreffen. Ihre Werkstatt hat sie in Schohasbergen,<br />

dort werden auch die Aufträge erledigt, die<br />

sie an ihrem Stand entgegen nimmt. Ihren Schmuckstil<br />

zu beschreiben ist <strong>für</strong> sie ganz einfach: „Er passt<br />

zum kleinen Schwarzen, genauso gut, wie zur Jeans“!<br />

56


Martina Ritscher im Gespräch mit einer Kundin. Foto: Konstantin Zigmann<br />

Martina Ritscher hat ihre Ausbildung zur Goldschmiedin<br />

in Kaiserslautern gemacht. Dort ist sie nicht lange<br />

geblieben, es zog sie wieder nach <strong>Bremen</strong>. Sie arbeitete<br />

unter anderem bei Brinkmann&Lange. Martina<br />

Ritscher hat dann auch 19<strong>93</strong> bei Brinkmann&Lange<br />

ihren Meister gemacht. Am 18. Oktober feiert sie ihr<br />

30-jähriges Meister- und Betriebsbestehen.<br />

Es zog sie aber auch wieder raus aus <strong>Bremen</strong>. Martina<br />

Ritscher hat lange in Berlin gelebt. Ihr Schmuck<br />

ist weit herumgekommen und hat viele Galerien gesehen.<br />

Kontakte in Hamburg, London, Kopenhagen,<br />

New York, Los Angeles, San Francisco und Luxemburg<br />

machten dies möglich. 2007 ging sie nach Berlin,<br />

eröffnete dort eine sehr schöne Goldschmiede Galerie<br />

in Zehlendorf.<br />

Nähe des Münzbrunnens zu finden ist. Martina Ritscher<br />

gibt übrigens auch Goldschmiedekurse im Einzelunterricht.<br />

Hätten Sie Lust?<br />

Wenn Sie ein schönes Geschenk suchen, berät sie<br />

Frau Ritscher gerne, auch hat sie in ihrem „Schmuck-<br />

Anhänger“ Schönes dabei, dass Sie gleich mitnehmen<br />

können. Auf dem Domshof finden Sie Martina Ritscher<br />

in der Nähe des Münzbrunnens an den folgenden<br />

Terminen:<br />

07.Oktober 2023<br />

14. Oktober 2023<br />

28. Oktober 2023<br />

04. November 2023<br />

11. November 2023<br />

18. November 2023<br />

Danach erfüllte sich die heutige 60-Jährige ihren Lebenstraum<br />

auf der schönen Insel Møn in Dänemark.<br />

Leider gab es in der Corona Zeit auch dort wenig Kunden<br />

und so musste sich Martina Ritscher etwas Neues<br />

einfallen lassen. Den „SchmuckAnhänger“, wie sie ihn<br />

nennt, der nun samstags auf dem Liebfrauenkirchhof,<br />

Martina Ritscher I Goldschmiedemeisterin<br />

Auf dem Alrusch 15 I 27751 Delmenhorst<br />

Persönliche Besuche in der Werkstatt bitte<br />

vorher telefonisch anfragen, unter:<br />

04221 395 94 07 I 0171 950 10 55<br />

martina-ritscher.com<br />

Martina Ritscher am Werkbrett bei der Arbeit. Foto: Richard Clark-Møn<br />

Schmuckwahl in gemütlicher Atmosphäre in der Werkstatt in<br />

Delmenhorst. Foto: Richard Clark-Møn<br />

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DIE GLOCKE<br />

Vorschau Oktober / November 2023<br />

Glocke: Außenansicht mit Dom bei Nacht.<br />

Foto: Mark Bollhorst<br />

Puls Ensemble<br />

GLOCKE Sockenkonzert<br />

Mittwoch, 11. Oktober, 11:30 Uhr<br />

»Zeigt her eure Füße, zeigt her eure Schuh, und höret den fleißigen Musikern<br />

zu!« Diese Zeilen eröffnen die Sockenkonzerte und laden ein in die<br />

stimmungsvolle Atmosphäre des Kleinen Saals. Mit dabei: Puppenspielerin<br />

Claudia Spörri und Öhrchen, ein kleines Wesen mit großen Lauschern.<br />

Das Puls Ensemble verbindet mit seiner außergewöhnlichen Kombination<br />

aus Schlag-, Blas- und Streichinstrumenten Klassik mit Minimal Music.<br />

So entstehen neue Klangsphären mit unvorhersehbaren Akzenten, mit<br />

denen das Ensemble seinen Puls mit dem des Publikums in Gleichklang<br />

bringt und gemeinsam höherschlagen lässt!<br />

Foto: himmelrenner<br />

John McLaughlin Quintet: »The Liberation Tour«<br />

GLOCKE JAZZnights<br />

Sonntag, 15. Oktober, 20 Uhr<br />

Er ist einer der erfolgreichsten Wanderer zwischen den musikalischen<br />

Welten: John McLaughlin. Weltberühmt wurde der britische Gitarrist<br />

durch das Mahavishnu Orchestra und die Band »Shakti«, mit denen er in<br />

den frühen 1970er-Jahren die Fusion von Jazz und indischer Musik in<br />

den Westen brachte. Dieser Tradition bleibt John McLaughlin mit seinem<br />

Quintett treu. Als hochkarätig besetzte All-Star-Band integriert sie auf einzigartige<br />

Weise verschiedene kulturelle Einflüsse und bewahrt sich dabei<br />

gleichzeitig die Spontaneität des Jazz – atemberaubende Soli und großartige<br />

Improvisationen inklusive!<br />

John McLaughlin<br />

Foto: Andrea Palmucci<br />

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International Youth Symphony Orchestra<br />

GLOCKE Sonderkonzert<br />

Sonntag, 22. Oktober, 19 Uhr<br />

Mit der Musik als Weltsprache werden hier jegliche kulturellen und sprachlichen<br />

Differenzen spielerisch überwunden. Auf Einladung der Musikschule<br />

<strong>Bremen</strong> formieren sich wieder Mitglieder des Jugendsinfonieorchesters<br />

<strong>Bremen</strong> mit jungen Musiker*innen aus verschiedensten Teilen der Welt zu<br />

einem gemeinsamen Klangkörper auf Zeit. Unter der Leitung von Martin<br />

Lentz kommen nach der 1-wöchigen Probenphase im Abschlusskonzert<br />

u. a. Alberto Ginasteras Harfenkonzert (Solistin: Elizabete Gulbe) und das<br />

Klavierquartett Nr. 1 von Johannes Brahms in der Orchesterfassung von<br />

Arnold Schönberg zur Aufführung.<br />

Jugendsinfonieorchester <strong>Bremen</strong><br />

Foto: Musikschule <strong>Bremen</strong><br />

»Serafin und die Wundermaschine«<br />

GLOCKE Lesung mit Musik<br />

Sonntag, 5. November, 15 Uhr<br />

Im Kleinen Saal macht die musikalische Lesung den beliebten Kinderbuch-<br />

Klassiker »Serafin und seine Wundermaschine« zum Erlebnis! Serafin, ein<br />

begeisterter Tüftler und genialer Erfinder, erbt überraschend ein Haus, das<br />

eher einer Ruine gleicht. Mit seinem Freund Plum und dessen Hamster<br />

Herkules macht er sich an den Wiederaufbau und erschafft ein traumhaftes<br />

Zuhause mit Himmelbett und einer Maschine, die alle Orchester<br />

der Welt ersetzt. Doch eines Tages ist diese Idylle bedroht … Sprecherin<br />

Petra-Janina Schultz und Pianist Hauke Scholten erwecken die Geschichte<br />

stimmungsvoll zu neuem Leben.<br />

Lesungsrechte Diogenes Verlag AG Zürich<br />

4 Wheel Drive: Landgren – Wollny – Danielsson – Haffner<br />

GLOCKE JAZZnights<br />

Donnerstag, 9. November, 20 Uhr<br />

Der Bezeichnung »4 Wheel Drive«, also Allradantrieb, werden diese vier<br />

Künstler mehr als gerecht. Posaunist Nils Landgren, Bassist Lars Danielsson,<br />

Pianist Michael Wollny und Schlagzeuger Wolfgang Haffner bilden<br />

nach ihrem letzten Glocke-Gastspiel in 2019 erneut eine hochkarätige<br />

All-Star-Riege, deren gemeinsamer Antrieb nur ein Ziel kennt: Jazz vom<br />

Feinsten. Wenn diese vier großartigen Solisten und Teamplayer Fahrt aufnehmen,<br />

verspricht das ein kreatives Gipfeltreffen spielfreudiger Partner<br />

auf Augenhöhe – ein temporeicher Konzertabend mit vier der wichtigsten<br />

Stimmen im europäischen Jazz!<br />

4 Wheel Drive<br />

Foto: ACT/Harald Nilsson<br />

Ticket-Service der Glocke:<br />

T 0421 33 66 99<br />

Domsheide 6-8 I 28195 <strong>Bremen</strong><br />

Mo-Fr 12-18 Uhr, Sa, 11-14 Uhr<br />

Karten online unter:<br />

glocke.de<br />

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Die Bremer Philharmoniker<br />

Oktober / November 2023<br />

Traum<br />

2.Philharmonisches Konzert<br />

Die Glocke<br />

Mo, 9.10. und Di, 10.10.2023 jeweils 19:30 Uhr<br />

Tõru Takemitsu war ein Meister der Nuancierung,<br />

traumhaft nachzuhören in „How Slow the Wind“,<br />

seiner musikalischen Beschreibung vom Wind. Als<br />

„schönen Zwischenfall der deutschen Musik“ bezeichnet<br />

Friedrich Nietzsche das facettenreiche Violinkonzert<br />

von Felix Mendelssohn Bartholdy, das die<br />

Violinistin Viviane Hager mit traumwandlerischer Sicherheit<br />

zum Besten gibt. Ganz sicher war auch Sergej<br />

Rachmaninovs im Hinblick auf seine 3. Symphonie:<br />

„Ich persönlich bin fest davon überzeugt, dass dies ein<br />

gutes Werk ist.“<br />

Gabriel Feltz, Dirigat<br />

Viviane Hagner, Violine<br />

Anna Rakitina, Foto: Julia Piven<br />

Pathos<br />

3. Philharmonisches Konzert<br />

Die Glocke<br />

Mo, 6.11. und Di, 7.11.2023 jeweils 19:30 Uhr<br />

Vorsicht! Beim dritten Philharmonischen Konzert<br />

herrscht akute Ohrwurmgefahr! Sowohl Tschaikowskys<br />

Serenade als auch die Orgelsymphonie von Camille<br />

Saint-Saëns und Faurés Pénélope-Ouvertüre<br />

sind Klassikshits.Tschaikowsky gelang ein echter<br />

Coup, seine Serenade wurde später unzählige Male <strong>für</strong><br />

alle möglichen Besetzungen bearbeitet. Auch Saint-<br />

Saëns Orgelsymphonie ist ein Publikumsliebling. „Hier<br />

habe ich alles gegeben, was ich geben konnte... so etwas<br />

wie dieses Werk werde ich nie wieder schreiben“,<br />

sagte der Komponist.<br />

Anna Rakitina, Dirigat<br />

Christian Schmitt, Orgel<br />

Trost<br />

4. Philharmonisches Konzert<br />

Die Glocke<br />

Mo, 20.11. und Di, 21.11.2023 jeweils 19:30 Uhr<br />

Das Messa da Requiem von Giuseppe Verdi ist eines<br />

der bekanntesten und am häufigsten aufgeführten<br />

Werke der symphonischen Chorliteratur und <strong>für</strong> manche<br />

sogar seine „schönste Oper“. Kaum jemals wur-<br />

den die Schrecken des Jüngsten Gerichts imposanter<br />

in Töne gesetzt, kaum jemals hat die Tröstung der<br />

Hinterbliebenen einen ergreifenderen Klang gehabt.<br />

Hansjörg Albrecht, Dirigat<br />

Gabriela Scherer, Sopran<br />

Eva Vogel, Mezzo/Alt<br />

Sung Min Song, Tenor<br />

Michael Volle, Bassbariton<br />

Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor-Hamburg<br />

60


Paulus<br />

Unsere Lieben Frauen, <strong>Bremen</strong><br />

So 15.10.2023 19 Uhr<br />

Mit dem „Paulus“ schrieb Felix Mendelssohn Bartholdy Oratoriumsgeschichte.<br />

In dramatischen Chören und fesselnden Arien wird die Wandlung<br />

des Heiden Saulus zum Apostel Paulus geschildert. Zu seinen Lebzeiten<br />

war es wahrscheinlich Mendelssohns populärstes Werk.<br />

Antonius Adamske, Dirigat<br />

Johanna Winkel, Sopran<br />

Lothar Odinius, Tenor<br />

Henryk Böhm, Bass<br />

Bremer Rathschor<br />

Tony Hadley<br />

My greatest Hits and many more<br />

Metropoltheater<br />

Do 19.10.2023 20:00 Uhr<br />

Mit Spandau Ballet, den Pionieren<br />

der New Romantic-Bewegung in den<br />

80er Jahren, schrieb Tony Hadley mit<br />

Hits wie “Gold“ und “True“ internationale<br />

Popgeschichte. Nun feiert er sein<br />

40-jähriges Bühnenjubiläum inkl.<br />

Welttournee und ein einmaliges<br />

Sonderkonzert mit den Bremer<br />

Philharmonikern<br />

Steffen Drabek, Dirigat<br />

Tony Headley, Foto: privat<br />

Die vier Jahreszeiten<br />

Konzert, Theater, Lesung, Happening<br />

Halle 1 im Tabakquartier<br />

Fr 6.10.2023, 19 Uhr<br />

Konzert, Theater, Lesung, Happening<br />

…? In der Veranstaltungsreihe PhilX<br />

lassen sich die Bremer Philharmonikern<br />

nicht auf ein bestimmtes Genre<br />

festlegen. „Die vier Jahreszeiten“<br />

inkl. Pre-concert Talk mit dem Ensemble<br />

Phil/Barock und Gästen<br />

bietet unterhaltsam vertiefende<br />

und überraschende Einblicke in<br />

Antonio Vivaldis Meisterwerk.<br />

Halle 1 im Tabakquartier,<br />

Foto: Rudolf Lörinc<br />

Kammermusiken – die kleinen Juwelen der klassischen Musik<br />

Mit gleich drei Konzerten geben die Bremer Philharmoniker intensive Einblicke in die faszinierende Welt der<br />

Kammermusik und präsentieren ein kurzweiliges Klassikvergnügen mit erstklassigen Kammerensembles aus<br />

den Reihen des Orchesters.<br />

Kammermusik am Sonntagmorgen<br />

„Symphonie im Westentaschenformat“<br />

Halle 1 im Tabakquartier<br />

So 29.10.2023, 11:30 Uhr<br />

Matinee im Park<br />

„Leuchtende Herbstblätter“<br />

Haus im Park<br />

So 12.11.2023 11:30 Uhr<br />

Kammermusik am Sonntagmorgen<br />

„Divertimento mit Tiefgang“<br />

Halle 1 im Tabakquartier<br />

So 26.11.2023 11:30 Uhr<br />

Karten unter:<br />

bremerphilharmoniker.de<br />

Ticket-Service in der Glocke<br />

Domsheide 6-8 I 28195 <strong>Bremen</strong><br />

T 0421 33 66 99<br />

Nordwest-Ticket in allen angeschlossenen<br />

Vorverkaufsstellen<br />

T 0421 36 36 36<br />

61


Matthieu-Saglio<br />

Foto: Gabriel-Rodriguez<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

23<br />

OKTOBER<br />

NOVEMBER<br />

sendesaal bremen<br />

Donnerstag, 5. Oktober 2023, 20 Uhr<br />

Jinjoo Cho & Thomas Hoppe<br />

Hochvirtuose Musik <strong>für</strong> Violine und Klavier, dargeboten<br />

von der vielfach preisgekrönten amerikanischen Geigerin<br />

Jinjoo Cho und dem Pianisten Thomas Hoppe.<br />

Musik von Francis Poulenc, Franz Waxman, Chausson,<br />

Manuel de Falla, Pablo de Sarasate und George<br />

Gershwin.<br />

Samstag & Sonntag, 7./8. Oktober 2023, je 18 Uhr<br />

Camerata Instrumentale<br />

Orchestermusik von Max Bruch und Ludwig van<br />

Beethoven.<br />

Donnerstag, 12. Oktober 2023, 20 Uhr<br />

Christian Muthspiel & ORJAZZTRA VIENNA<br />

Mit dem 18-köpfigen Orjazztra Vienna erfüllt sich<br />

Bandleader Christian Muthspiel den Traum eines eigenen<br />

Jazzorchesters, das mit „La Melodia della Strada“<br />

in den opulenten Bilderwelten der Filme Federico Fellinis<br />

schwelgt.<br />

Samstag, 14. Oktober 2023, 20 Uhr<br />

LILAMORS – Ana Čop<br />

Der Bremer Pianist Thilo Seevers kehrt mit einem neuen<br />

Projekt in den Sendesaal zurück. Das Trio LILA-<br />

MORS um die slowenische Sängerin Ana Čop verwebt<br />

Songwriting, Improvisation und Electronica zu zeitgenössischer<br />

Klangpoesie. Dieses Jahr erschien ihr Debütalbum.<br />

Ihre Konzerte sind Musik-Meditation mit starkem<br />

performativen Charakter, die die Zuhörenden in<br />

eine Welt zwischen dem Wirklichen und Unwirklichen<br />

entführen und einen Zustand tiefer Ruhe hervorrufen.<br />

Samstag, 28. Oktober 2023, 20 Uhr<br />

Jo Beyer Quartett „JO“: PARTY!<br />

Kompromissloser Spaß mit vertrackt hitverdächtigen<br />

Kompositionen, gespielt von einigen der allerfeinsten<br />

Improvisatoren des zeitgenössischen Jazz. Im Rahmen<br />

seiner internationalen Tourneen wurde Jo Beyer zu<br />

renommierten Festivals eingeladen.<br />

Mittwoch, 1. November 2023, 20 Uhr<br />

Jasper Høiby‘s Planet B<br />

Zusammen mit dem unerschrockenen jungen britischen<br />

Saxophonisten Josh Arcoleo und dem abenteuerlustigen<br />

französischen Schlagzeuger Marc Michel<br />

formt Høiby eine abenteuerliche neue Musik: Planet B<br />

taucht in das Unbekannte ein und umarmt jeden Moment<br />

mit fließenden, komponierten und improvisierten<br />

Klangwelten. In diesem Programm entsteht ein musikalischer<br />

Dialog zu Themen wie Ökologie, Klima und<br />

menschlicher Verbundenheit.<br />

Freitag, 3. November 2023, 20 Uhr<br />

Schnellertollermeier<br />

Die Konzerte von Schnellertollermeier sind energetische<br />

Entladungen aus dem Spannungsfeld zwischen<br />

moderner Komposition und freier Improvisation, und<br />

hinter den Türen, die die Band öffnet, liegen neue, unvermessene<br />

Landschaften aus Minimal Music, Avant-<br />

Garde und elektronischen Einflüssen, versehen mit Anleihen<br />

aus Krautrock und der Direktheit von Punk.<br />

Samstag, 4. November 2023, 20 Uhr<br />

Ensemble New Babylon<br />

BREMEN PLUS MÜNCHEN<br />

Mit der Konzertreihe „BREMEN PLUS…“ verwirklicht<br />

62


das Ensemble New Babylon 2023 drei Kooperationsprojekte,<br />

bei denen das Ensemble zu einem Kammerorchester<br />

anwächst. Es fusioniert hier<strong>für</strong> mit Partnerensembles<br />

aus anderen deutschen Großstädten. Das<br />

Münchner Ensemble der/gelbe/klang widmet sich der<br />

Musik von heute in ihrer ganzen ästhetischen Bandbreite,<br />

neugierig, experimentierfreudig und immer auf<br />

der Suche nach zeitgemäßen Ausdrucksformen. 2020<br />

gegründet, wurde es schnell zu einem wichtigen Protagonisten<br />

der Neuen Musik in Deutschland. Werke von<br />

Lucia Kilger, Alexander F. Müller, Gloria Coates, Tania<br />

León und György Ligeti.<br />

Sonntag, 5. November 2023, 20 Uhr<br />

Nils Wogram: MUSE<br />

Jeder Ton zählt – wer Nils Wograms Kammermusik<br />

mit Jazzhaltung hört, fühlt sich eher an symphonische<br />

Musik der Moderne erinnert als an Swing oder Bebop.<br />

Trotzdem haben MUSE mit ihrem aktuellen Album<br />

den Deutschen Jazzpreis <strong>für</strong> das beste Instrumentalalbum<br />

abgeräumt – es wurde im Sendesaal produziert.<br />

„Muse ist im Grunde ein Symphonieorchester in der<br />

Nussschale“, stellt die Fachpresse fest – in einer noch<br />

nie dagewesenen Besetzung, die es schafft, die Harfe<br />

und sogar Obertongesang in einem Jazz der Zukunft<br />

ankommen zu lassen.<br />

Donnersag, 9. November 2023, 20 Uhr<br />

Hanni Liang: HELDINNEN<br />

Die Pianistin und Konzertdesignerin Hanni Liang spielt<br />

ein moderiertes und interaktives Konzert, das die Musik<br />

der britischen Komponistin und Frauenrechtlerin<br />

Ethel Smyth in den Fokus nimmt. Als Zeitgenossin<br />

von Brahms und Debussy setzte sich Ethel Smyth <strong>für</strong><br />

das Frauenwahlrecht ein, riskierte ihre Freiheit, um <strong>für</strong><br />

Gleichheit und Gehör zu kämpfen. Zusammen mit zwei<br />

zeitgenössischen Komponistinnen, der Amerikanerin<br />

Caroline Shaw und Engländerin Sally Beamish, bildet<br />

sie die drei Heldinnen des Programms.<br />

Freitag, 10. November 2023, 20 Uhr<br />

Tijn Wybenga und AM.OK<br />

AM.OK aus Amsterdam – zwischen Orchester und<br />

Bigband, grenzüberschreitend: krachende Grooves,<br />

mitreißende Balladen, wilde Soli und spacige Klanglandschaften.<br />

Unter der Leitung des Komponisten<br />

Tijn Wybenga wurde das Orchester mit dem Ziel gegründet,<br />

die aufregendsten Jazzmusiker:innen zu<br />

vereinen. Musik, die eine Generation widerspiegelt<br />

und über das Idiom des Jazz hinausgeht. Das vielbeachtete<br />

Debütalbum Brainteaser (2021) wurde beim<br />

Deutschen Jazzpreis 2022 als „Bestes Internationales<br />

Debütalbum“ ausgezeichnet.<br />

Sonntag, 19. November 2023, 11 Uhr<br />

Alt-Hastedter Kammerorchester<br />

Symphonische Tänze aus europäischen Ländern<br />

Mittwoch, 22. November 2023, 20 Uhr<br />

Matthieu Saglio Quartett<br />

Nach dem Erfolg seines Albums „El camino de los vientos“,<br />

das von internationalen Kritikern gelobt und auf<br />

Spotify fast 7 Millionen Mal gestreamt wurde, präsentiert<br />

der in Valencia lebende französische Cellist sein<br />

neues Album „Voices“ beim renommierten deutschen<br />

Label ACT. Die Kompositionen tragen die Handschrift<br />

des Komponisten/Cellisten, der mit leichter Hand Jazz<br />

mit Klassik, Flamenco und Weltmusik vereint und jedem<br />

seiner Gäste den Freiraum zur Entfaltung lässt.<br />

Donnerstag, 23. November 2023, 20 Uhr<br />

Amaryllis Quartett: Kammermusik als Oper<br />

Das Programm verbindet Werke von drei Opernkomponisten,<br />

die je eine eigene Klangsprache ausprägen<br />

und doch alle von großen, die Menschheit bewegenden<br />

Themen sprechen: Wolfang Amadeus Mozart,<br />

Benjamin Brittent und Fabián Panisello.<br />

Donnerstag, 30. November 2023, 20 Uhr<br />

Andreas Schaerer & Kalle Kalima: Untold Stories<br />

Der Schweizer Andreas Schaerer klingt manchmal wie<br />

ein dadaistischer Jazz-Crooner. Und dann auch wie<br />

ein italienischer Tenor, dann wieder ein funky scattender<br />

Al Jarreau aus der Zukunft. Der finnische Gitarrist<br />

Kalle Kalima erzählt musikalische Geschichten<br />

und bringt sein Instrument dazu, manchmal wie ein<br />

Orchester zu klingen. Im Duo schenken uns die beiden<br />

Virtuosen ein Konzert, in dem die Kommunikation und<br />

das unverkopfte Musikerlebnis über allem stehen. Die<br />

beiden Meister gehen an die Grenzen dessen, was mit<br />

Stimme und Gitarre möglich ist – und bleiben bei allem<br />

improvisatorischem Exzess einer verständlichen Musiksprache<br />

verpflichtet.<br />

Sendesaal <strong>Bremen</strong><br />

Bürgermeister-Spitta-Allee 45<br />

28329 <strong>Bremen</strong><br />

AB 0421 33 00 57 67<br />

Kartenvorverkauf<br />

sendesaal-bremen.de<br />

oder über Eventim<br />

T 01806 570070<br />

eventim.de<br />

Alle Veranstaltungen und Online-Ticketverkauf auf sendesaal-bremen.de<br />

63


Szene aus »Pinocchio, auch <strong>für</strong> Erwachsene!«. Foto. Marianne Menke<br />

Oktober / November / Dezember 2023<br />

bremer shakespeare company<br />

Die bilderstarke Inszenierung des italienischen Kinderbuch-Klassikers präsentiert die bremer shakespeare<br />

company in einer Fassung, die auch Menschen, die den Dialogen nicht mit den Ohren folgen können,<br />

„anspricht“ – und zwar in deutscher Gebärdensprache! Vier Gebärdendolmetschr:innen begleiten als<br />

gebärdende „Schatten“ die Schauspieler:innen auf der Bühne <strong>für</strong> gehörlose Zuschauer:innen.<br />

Auch <strong>für</strong> hörende Besucher ein eindrückliches Erlebnis!<br />

Für hörende und gehörlose Zuschauer:innen<br />

PINOCCHIO, AUCH FÜR ERWACHSENE!<br />

EIN GARSTIGES MÄRCHEN FÜR ERWACHSENE NACH CARLO COLLODI<br />

Eigentlich soll das grobe Stück Holz ein Tischbein<br />

werden. Aber dann überlegt es sich der alte Gepetto<br />

anders: er schnitzt daraus eine Marionette, die ihn immer<br />

lieben soll und die ihm ein Zubrot verdienen soll.<br />

Doch es kommt anders, als er gedacht hat…<br />

Pinocchio, übermütig und naiv, rennt von einem<br />

Abenteuer ins nächste, und wenn er lügt wird seine<br />

Nase länger. Dabei wünscht er sich nichts sehnlicher<br />

als ein richtiger Mensch und ein braver Junge werden,<br />

um jeden Preis! Aber wie hoch ist der Preis? Was sind<br />

wir bereit, <strong>für</strong> unsere Wünsche zu tun? Welchen Preis<br />

sind wir bereit da<strong>für</strong> zu zahlen? Wie lang sind unsere<br />

Nasen?<br />

Am 6.12 begleiten vier Gebärdendolmetscherinnen<br />

das Schauspiel auf der Bühne und übersetzen simultan<br />

in deutsche Gebärdensprache.<br />

TERMIN: 6.12.23 um 18.00 Uhr<br />

TERMINE ohne Gebärdendolmetschung:<br />

14.10. und 28.10.23 um 19.30 Uhr<br />

Theater am Leibnizplatz<br />

64


PREMIEREN: »HAMLET« UND »MEDEA«<br />

»Hamlet« ist das Shakespeare-Drama, das uns in unterschiedlicher Form die ganze Spielzeit über begleiten<br />

wird. Zu Beginn, ab 6. Oktober, präsentieren wir »Hamlet« auf die wesentliche Erzählung gekürzt, aber in der<br />

faszinierenden Originalsprache William Shakespeares in der Regie von Guy Roberts. Ab 4. November bereichert<br />

dann eine griechische Tragödie unseren Spielplan: »Medea« in der Regie von Petra-Janina Schultz. In<br />

ihrer Inszenierung steht die das Gefühl von Heimatlosigkeit und das Verlangen nach Zugehörigkeit Medeas<br />

im Vordergrund, weniger ihr Rachedurst und der grausame Kindermord.<br />

PREMIERE »HAMLET«: 6.10.23 I PREMIERE »MEDEA«: 4.11.23 jeweils 19.30 Uhr<br />

Theater am Leibnitzplatz, weitere Aufführungen im Internet unter shakespeare-company.com<br />

DIE DISTEL: WAHRES IST RARES<br />

Kabarett-Theater aus Berlin<br />

Kabarett-Theater DISTEL „Wahres ist Rares“<br />

Foto: Chris Gonz<br />

Gut gefühlt ist halb gewusst. Unser Alltag: Ein gefühltes Chaos.<br />

Der Job fordert Nerven, die Familie Zuneigung und die sozialen<br />

Medien Aufmerksamkeit. Und dann noch die Nachrichten... Unser<br />

Gehirn reagiert mit Fluchtinstinkt: Nichts denken. Argumente,<br />

Logik, Fakten? Ja. Aber bitte nur aus der eigenen Filterblase.<br />

Luise und Tobias geht es nicht anders. Sie sind seit ewig befreundet<br />

und leben in einer Zweier-WG. Nun will Luise raus aus<br />

dem Hamsterrad und stürzt alle ins Chaos. Wäre da nicht Nachbarin<br />

Ruth, die auf alles eine Antwort hat, Luise und Tobias wüssten<br />

nie, ob auf ihr gefühltes Wissen Verlass ist.<br />

Kabarett, das auf Hirn und Herz zielt!<br />

TERMIN: 1.11.23 um 19.30 Uhr<br />

Theater am Leibnizplatz<br />

DIE FROSCHPRINZESSIN<br />

Weihnachtsmärchen <strong>für</strong> Kinder ab 5 Jahren<br />

Ein Zar hatte einst drei Söhne. Es wollte, dass sie heiraten sollten<br />

und sagte: „Nehmt eure Bögen und schießt einen Pfeil, jeder von<br />

euch in eine andere Richtung. Dort, wo der Pfeil niedergeht, da<br />

sollt ihr euch eine Braut suchen.“ Die beiden älteren Brüder schossen<br />

ihre Pfeile sehr weit und fanden in entfernten Ländern zwei<br />

Fürstentöchter. Ivan, der jüngste Sohn, schoss seinen Pfeil nur gerade<br />

über die Schlossmauer, wo er in einen Sumpf fiel, in dem ein<br />

hässlicher Frosch lebte. Ivan war darüber sehr unglücklich, bis er<br />

entdeckte, dass seine Froschbraut ein großes Geheimnis hütete…<br />

»Die Froschprinzessin«. Foto. Marianne Menke<br />

FAMILIENTERMINE: 3.12., 17.12. und 29.12.23<br />

Theater am Leibnizplatz.<br />

bremer shakespeare company<br />

Theater am Leibnizplatz<br />

Schulstr. 26<br />

28199 <strong>Bremen</strong><br />

Tickets<br />

Vorverkauf: Stadtbibliothek am Wall<br />

Di-Fr 15-18 Uhr, Sa 12-16 Uhr<br />

T 0421 500 333 | Mo-Fr 15-18 Uhr<br />

Spielplan<br />

und Online-Kartenverkauf<br />

shakespeare-company.com<br />

65


Grafik: Kristin Niemann<br />

SPIELPLAN<br />

MONTY PYTHON‘S SPAMALOT<br />

Musical von John du Prez und Eric Idle<br />

Sa, 21.10., 19:30 Uhr, Großes Haus (Premiere)<br />

Sa, 28.10., 19:30 Uhr, Großes Haus<br />

Fr, 03.11., 19:30 Uhr, Großes Haus<br />

weitere Termine unter: stadttheaterbremerhaven.de<br />

Können Schwalben Kokosnüsse tragen? Was hat es mit der Heiligen Handgranate von Antiochia auf sich? Und<br />

wer ist der geheimnisvolle Schwarze Ritter? Monty Python, die ungekrönten Könige des höheren Blödsinns, erfreuen<br />

Zuschauer:innen allerorten seit Jahrzehnten mit ihrem schrägen Humor. Und so haben Autor Eric Idle und<br />

Komponist John du Prez sich vor knapp 20 Jahren die Geschichte von Artus und den Rittern der Tafelrunde ein<br />

zweites Mal vorgeknöpft und die herrliche Musicalparodie SPAMALOT daraus gestrickt – inklusive Kaninchen des<br />

Todes, tanzenden Rittern und natürlich der glamourösen Fee aus dem See. Und wer glaubt, so viel Quatsch auf<br />

einem Haufen sei zu viel des Guten, dem sei gesagt: Always look on the bright side of life.<br />

Inszenierung: Achim Lenz // Musikalische Leitung: Tonio Shiga // Ausstattung: Bernhard Niechotz //<br />

Choreografie: Yara Hassan<br />

Stadttheater Bremerhaven<br />

Theodor-Heuss-Platz<br />

27568 Bremerhaven<br />

Öffnungszeiten Theaterkasse<br />

Di-Fr 12-18 Uhr, Sa 10-13 Uhr<br />

T 0471 49001<br />

Spielplan<br />

und Online-Kartenverkauf<br />

stadttheaterbremerhaven.de<br />

66


SEELEN<br />

Tanzabend von Cayetano Soto<br />

und Alfonso Palencia<br />

Sa, 07.10., 19:30 Uhr, Großes Haus (Premiere)<br />

So, 15.10., 15:00 Uhr, Großes Haus<br />

So, 29.10., 15:00 Uhr, Großes Haus<br />

weitere Termine unter: stadttheaterbremerhaven.de<br />

Ob Psychologie oder Theologie: Die «Seele des Menschen» lässt sich nur schwer umfassend beschreiben. Man<br />

kann sich ihr jedoch künstlerisch annähern. Alfonso Palencia und Cayetano Soto kehren den intimen Schaltkreis<br />

menschlichen Daseins durch die Körpersprache des Balletts nach außen, ins Sichtbare. Dabei geht es nicht nur<br />

um eine Seele, sondern auch um ihr Verhältnis zu anderen. Twenty Eight Thousand Waves fragt, wie eine Gruppe<br />

mit Einsamkeit und Verzweiflung auf einer abgeschotteten, von Wellen bis zum Untergang bedrohten Insel<br />

umgeht. Der zweite Teil Behind The Window blickt in den Alltag, und zwar hinter das Fenster des Menschen:<br />

Welchen Einfluss nimmt das Unbewusste auf uns, was ist real, was Fiktion? In Anima interagieren verschiedene<br />

Seelen miteinander und erkunden im Ungewissen, wohin es sie nach dem Tod führen könnte.<br />

Choreografie: Cayetano Soto, Alfonso Palencia<br />

HÄNSEL UND GRETEL<br />

Märchenoper von Engelbert Humperdinck<br />

Sa, 04.11., 19:30 Uhr, Großes Haus (Premiere)<br />

Sa, 11.11., 19:30 Uhr, Großes Haus<br />

Fr, 08.12., 19:30 Uhr, Großes Haus<br />

weitere Termine unter: stadttheaterbremerhaven.de<br />

Die Geschwister Hänsel und Gretel leben mit ihren Eltern in ärmlichen Verhältnissen. Seit Wochen gibt es <strong>für</strong> sie<br />

nur Brot zu essen. Als bei einem Streit auch noch ein Krug Milch zerbricht, ist ihre Mutter außer sich. Die beiden<br />

sollen in den Wald gehen und Beeren sammeln. In der Dunkelheit verlaufen sich die Geschwister und finden sich<br />

erst im Morgengrauen vor dem Haus der Knusperhexe wieder. Als die Hexe Hänsel zum Abendessen verspeisen<br />

will, wird sie von den Kindern in den Ofen gestoßen. Engelbert Humperdincks 18<strong>93</strong> uraufgeführtes Märchenspiel<br />

enthält alles, was das Familienherz begehrt: bekannte Melodien, märchenhafte Bilder und ein Happy End wie es<br />

im Buche steht.<br />

Musikalische Leitung: Davide Perniceni // Inszenierung: Marie-Christine Lüling // Ausstattung: Judith Philipp<br />

3. SINFONIEKONZERT<br />

«DIE ERNSTE TONART»<br />

Mo, 27.11., 20:00 Uhr, Großes Haus<br />

Di, 28.11., 19:30 Uhr, Großes Haus<br />

SERGEI RACHMANINOW Sinfonie d-Moll Jugendsinfonie<br />

WOLFGANG A. MOZART Konzert <strong>für</strong> Klavier und Orchester Nr. 20 d-Moll<br />

CÉSAR FRANCK Sinfonie in d-Moll<br />

Die Tonart d-Moll verbindet die Werke dieses Novemberkonzertes, das der Jahreszeit entsprechend eher mit<br />

dunkleren Farben zeichnet. Mit siebzehn Jahren schrieb Sergei Rachmaninow den ersten Satz seiner Fragment<br />

gebliebenen Jugendsinfonie, die das Vorbild Tschaikowskis ebenso wenig verleugnet, wie sie den späteren<br />

Klangzauberer vorausahnen lässt.<br />

In seinem 20. Klavierkonzert erfand sich Wolfgang Amadeus Mozart als komponierender Solist ganz neu, so dass<br />

seinem Vater «Tränen in den Augen standen». Dabei erschloss er sich Bereiche eines romantischen Musizierens,<br />

die uns bis heute zu Herzen gehen.<br />

César Franck hat Zeit seines Lebens eigene, individuelle kompositorische Wege verfolgt. Am Ende seines Lebens<br />

hat er sich noch einmal zu neuen Ufern aufgemacht und seine einzige Sinfonie vorgelegt. Diese Symphonie<br />

d-Moll verbindet stilistisch den deutschen mit dem französischen Stil und fasziniert durch ihre eigenwillige Harmonik,<br />

die ungewöhnliche Formgebung und den an Berlioz wie Wagner erinnernden Gebrauch von Leitmotiven.<br />

Musikalische Leitung: Marc Niemann // Klavier: Matthias Kirschnereit // Philharmonisches Orchester Bremerhaven<br />

67


Geburtstagsgäste.<br />

Monet bis van Gogh<br />

AUSSTELLUNG<br />

Claude Monet, Felder im Frühling, 1887, Staatsgalerie Stuttgart<br />

Foto: ARTOTHEK<br />

Vincent van Gogh, Porträt Armand Roulin, 1888<br />

Foto Museum Folkwang Essen, ARTOTHEK<br />

Den Höhepunkt des 200-jährigen Jubiläums des<br />

Kunstvereins in <strong>Bremen</strong> bildet die Sonderausstellung<br />

Geburtstagsgäste. Monet bis van Gogh. Die Ausstellung<br />

blickt auf die glanzvolle Zeit zu Beginn des 20.<br />

Jahrhunderts, als zentrale Werke der französischen<br />

Moderne trotz Widerständen angekauft wurden.<br />

Protagonist dieser Zeit war Direktor Gustav Pauli, der<br />

die Kunsthalle <strong>Bremen</strong> mit seiner mutigen Ankaufspolitik<br />

zu einem führenden Museum moderner Kunst<br />

in Deutschland machte. Unterstützt wurde er von<br />

bedeutenden Bremer Sammlern, die nun mit Pauli<br />

zusammen erstmals in einer Ausstellung gewürdigt<br />

werden.<br />

Die Kunsthalle <strong>Bremen</strong>, deren Träger bis heute der<br />

Kunstverein in <strong>Bremen</strong> ist, verdankt ihre berühmtesten<br />

Werke französischer Kunst der progressiven Ankaufspolitik<br />

von Gustav Pauli, ihrem ersten wissenschaftlichen<br />

Direktor (1899–1914). Die Ausstellung Geburtstagsgäste.<br />

Monet bis van Gogh macht deutlich, gegen<br />

welche lokalen und nationalen Widerstände Pauli zu<br />

kämpfen hatte, welche Bremer Kaufleute ihn unterstützten<br />

und welche Hauptwerke das Museum seinem<br />

Mut und seiner Weitsicht zu verdanken hat. Es werden<br />

herausragende Leihgaben aus den führenden deutschen<br />

Museen sowie aus New York, Washington, D.<br />

C., Amsterdam, Budapest und Winterthur gezeigt, um<br />

ein Panorama der französischen Moderne in Deutschland<br />

vor dem Ersten Weltkrieg zu vermitteln.<br />

Damit feiert die Jubiläumsausstellung die herausragende<br />

Bedeutung <strong>Bremen</strong>s und anderer deutscher<br />

Museen bei der Durchsetzung der französischen<br />

Kunst. Während seines Bremer Direktorats machte<br />

sich Pauli einen Namen als führender moderner<br />

Museumsleiter – woraufhin er 1914 zum Direktor der<br />

Hamburger Kunsthalle berufen wurde.<br />

TERMIN<br />

Geburtstagsgäste.<br />

Monet bis van Gogh<br />

07. Oktober 2023 bis 18. Februar 2024<br />

Kunsthalle <strong>Bremen</strong><br />

Am Wall 207 | 28195 <strong>Bremen</strong><br />

kunsthalle-bremen.de<br />

68


Maurise Biais, Tänzerin Saharet, 1900, Kunsthalle <strong>Bremen</strong> – Der Kunstverein in <strong>Bremen</strong>, Geschenk Alfred Walter Heymel<br />

Paris auf Papier<br />

Um 1900 war Paris das Zentrum der Moderne, eine<br />

Kunstmetropole von Weltrang. Ganze Generationen<br />

von Malerinnen und Malern zog es im 19. und frühen<br />

20. Jahrhundert in die Stadt an der Seine. Mit der<br />

Ausstellung Paris auf Papier präsentiert das Kupferstichkabinett<br />

der Kunsthalle <strong>Bremen</strong> aus eigenen<br />

Beständen ein Panorama graphischer Arbeiten von<br />

Constantin Guys über Mary Cassatt bis zu Henri de<br />

Toulouse-Lautrec, die das Leben in der französischen<br />

Metropole illustrieren.<br />

Paris auf Papier veranschaulicht den Siegeszug der<br />

Druckgraphik im 19. Jahrhundert von der Radierung<br />

bis hin zur farbigen Lithographie. In den Arbeiten der<br />

Künstlerinnen und Künstler lebt der Glanz der Belle<br />

Époque in den Pariser Opern, Parks und das Treiben<br />

auf den breiten Boulevards wieder auf. Gleichzeitig<br />

werden die Spannungen und die sozialen Ungleichheiten<br />

der Gesellschaft pointiert wiedergegeben, die sich<br />

im dynamischen Mit- und Gegeneinander der darge-<br />

stellten Frauen und Männer vielfach ausformulieren.<br />

Dem Gesehenen wird durch die treibenden Kräfte von<br />

Macht, Gier, Exzess und ausgelassener Lebensfreude<br />

ein allgemeingültiger Ausdruck verliehen.<br />

Die Ausstellung begleitet die große Sonderausstellung<br />

Geburtstagsgäste zum 200-jährigen Jubiläum des<br />

Kunstvereins in <strong>Bremen</strong> und stellt jene graphischen<br />

Werke in den Mittelpunkt, die früh vom Kunstverein<br />

oder von Bremer Sammlerpersönlichkeiten wie Alfred<br />

Walter Heymel (1878–1914) und Hermann Henrich<br />

Meier jr. (1845–1905) erworben wurden.<br />

TERMIN<br />

Paris auf Papier<br />

07. Oktober 2023 bis 18. Februar 2024<br />

Kupferstichkabinett<br />

Kunsthalle <strong>Bremen</strong><br />

Am Wall 207 | 28195 <strong>Bremen</strong><br />

kunsthalle-bremen.de<br />

69


AUSSTELLUNG<br />

Eveline van Duyl, Moon Eye, 2023, Holz, Acryl, Öl, Pigment, PU-Lack<br />

Das Kapital.<br />

Alles Marcksist*innen!<br />

Um »Das Kapital« dreht sich die neue Ausstellung im Gerhard-Marcks-<br />

Haus – aber weniger im Karl Marx’schen Sinne, sondern in Bezug auf<br />

die Grundlagen der Arbeit eines Museums, das sich auf sein Kapital<br />

stützt. Es geht um das museumseigene Netzwerk aus zeitgenössischen<br />

Bildhauer*innen, das Publikum, bremische und internationale Beziehungen,<br />

die Mitarbeiter*innen, die eigene Sammlung, wissenschaftliche<br />

Forschung und nicht zuletzt den Namensgeber des Museums Gerhard<br />

Marcks.<br />

Die niederländische Künstlerin Eveline van Duyl präsentiert in ihrer Installation<br />

»Der Wald« Augen, die in Holzstücke eingearbeitet sind und<br />

sich mit dem Sehen und Gesehen-Werden auseinandersetzen. In seiner<br />

monumentalen Figur »David« befasst sich dagegen Markus Keuler mit<br />

dem Menschenbild. Keuler kreiert Porträts aus der Erinnerung: Seine<br />

Holzfiguren evozieren Empathie und strahlen eine enorme Präsenz im<br />

Raum aus.<br />

Die Künstlerin Gertrud Schleising geht <strong>für</strong> ihre Installation »Mach’s Buch<br />

zu – ich kann’s auch so« von Gerhard Marcks’ Denkmalfigur des »Alber-<br />

70


Bu fehl<br />

tus Magnus« (1955) aus. Diese war vermutlich Marcks‘<br />

lukrativste Auftragsarbeit und eröffnet dadurch <strong>für</strong> die<br />

Künstlerin komplexe Ideenstränge über das Weitergeben<br />

von immateriellen Werten bzw. Kulturgut und<br />

lässt natürlich auch über Geld und Kapital nachdenken.<br />

der- und Jugendatelier Roter Hahn aus dem Projekt<br />

»Auf den Tisch!« (in Kooperation mit Kultur Vor Ort<br />

e. V. und dem Wilhelm Wagenfeld Haus) werden<br />

gezeigt, die sich kreativ mit Werken von Gerhard<br />

Marcks auseinandersetzen.<br />

Ein genauso wichtiger Teil der Ausstellung ist ein<br />

Seh- und Denkraum zu Gerhard Marcks, der verschiedenste<br />

Aspekte im Leben und Werk des Bildhauers<br />

beleuchtet. Eine Auswahl verschiedener Motive aus<br />

seinem Œuvre werden Marcks‘ Suche nach einer gültigen<br />

Form als Konstante in seinem Künstlerleben verdeutlichen.<br />

Auch Arbeiten aus dem Gröpelinger Kin-<br />

TERMIN<br />

Das Kapital.<br />

Alles Marcksist*innen!<br />

Bis 19. November 2023<br />

Gerhard-Marcks-Haus<br />

Am Wall 208, 28195 <strong>Bremen</strong><br />

marcks.de<br />

Abi Shek.<br />

Holz und Gold<br />

Abi Shek ist bekannt <strong>für</strong> seine monumentalen Tierdarstellungen:<br />

Rinder, Ziegen, Vögel und Antilopen.<br />

Leicht und grazil schweben die Wesen auf weißer<br />

Leinwand oder Papier, als Holzdruck oder Tuschezeichnung,<br />

in Schwarz oder Blau. Sie erscheinen<br />

raumlos aus dem Nichts und zeigen doch ungemeine<br />

Präsenz. In der Ausstellung »Holz und Gold« im Gerhard-Marcks-Haus<br />

sind neben diesen Arbeiten auch<br />

Skulpturen und Wandobjekte aus Metall zu sehen. Abi<br />

Shek findet Inspiration im landwirtschaftlichen Alltag<br />

des Kibbuz, wo er aufwuchs, in der jüdischen Schrifttradition,<br />

aber auch von Höhlenzeichnungen und anderen<br />

archäologischen Funden.<br />

TERMIN<br />

Abi Shek.<br />

Holz und Gold<br />

Bis 19. November 2023<br />

Gerhard-Marcks-Haus<br />

Am Wall 208, 28195 <strong>Bremen</strong><br />

marcks.de<br />

Abi Shek, o.T., 2019, Holzschnitt<br />

und Tusche auf Leinwand<br />

71


esidence III<br />

Junge Kunst aus Niedersachsen<br />

AUSSTELLUNG<br />

Vincent Haynes, Staatsbankett, 2023,<br />

Öl, Ölpastell, Kreise, Graphit auf Leinen, 300 x 200 cm<br />

In der Ausstellung „residence III – Junge Kunst aus Niedersachsen“<br />

bündeln die zwei bedeutenden Einrichtungen, die sich<br />

im Landkreis Diepholz mit zeitgenössischer Kunst beschäftigen,<br />

erneut ihre Kräfte <strong>für</strong> eine dritte Zusammenarbeit.<br />

Künstler:innen: Amina Brotz, Jonas Habrich, Vincent Haynes,<br />

Alexander Janz, Esra Oezen, Nora Olearius, Nico Pachali, Christian<br />

Retschlag, Mira Siering, Maria Visser<br />

72<br />

Alexander Janz, House II (Monolight), 2021,<br />

Foto AlexanderJanz


Esra Oezen, Entstehendes und Sich-Auflösendes Multi-Kanal-<br />

Installation, 38 pausierte Videos, HD (16-9) FOTO-Jiun Roh<br />

Bereits in den Jahren 2012 und 2018 lud das Syker<br />

Vorwerk – Zentrum <strong>für</strong> zeitgenössische Kunst ehemalige<br />

artists in residence der renommierten Künstlerstätte<br />

Stuhr-Heiligenrode zu einer Gemeinschaftsausstellung<br />

ein. Nun nehmen wir dieses erfolgreiche Konzept<br />

wie- der auf und enthüllen die Werke von zehn<br />

herausragenden Künstler:innen, die zwischen 2017<br />

und 2022 ein Stipendium in Heiligenrode innehatten.<br />

Die Künstlerstätte Stuhr-Heiligenrode, beheimatet im<br />

historischen Mühlenensemble Stuhr-Heiligenrode und<br />

von der Gemeinde Stuhr ins Leben gerufen, trägt seit<br />

1989 dazu bei, den künstlerischen Nachwuchs in Niedersachsen<br />

und <strong>Bremen</strong> zu fördern. Diese Stätte wird<br />

durch die enge Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde<br />

Stuhr und dem Land Niedersachsen getragen.<br />

Nico Pachali, Teile <strong>für</strong> Welt 1 /a new alphabet (SPRACHE), 2022<br />

Foto Ricardo Nunes<br />

Ort, an dem sie zeitweise gelebt und vor allem intensiv<br />

gearbeitet haben. Das Syker Vorwerk holt sie zurück in<br />

die Region und präsentiert stolz ihre neuesten Werke.<br />

TERMIN<br />

residence III<br />

Junge Kunst aus Niedersachsen<br />

08. Oktober 2023 bis 14. Januar 2024<br />

SYKER VORWERK<br />

Waldstraße 76 I 28857 Syke<br />

T 04242 5774 10 | syker-vorwerk.de<br />

1.12. 10.12. 11 19 Uhr<br />

Jonas Habrich, Ohne Titel, 2023, Foto Jonas Habrich<br />

Im Verlauf eines zehnmonatigen Stipendiums erhalten<br />

die Kreativen optimale Bedingungen <strong>für</strong> einen<br />

innovativen und kreativen Arbeitsaufenthalt, der<br />

ihnen nach dem Studium einen vielversprechenden<br />

Einstieg in ihre künstlerische Karriere ermöglicht. Das<br />

Ausstellungsformat „residence“ hebt die Aktivitäten<br />

der Künstlerstätte Stuhr-Heiligenrode in einem groß<br />

angelegten Rahmen hervor, wodurch sie einem breiteren<br />

Publikum zu- gänglich gemacht werden.Trotz der<br />

Vielfältigkeit ihrer künstlerischen Ansätze verbindet die<br />

jungen Künstlerinnen und Künstler ein gemeinsamer<br />

73


Samer Kozah, 1991<br />

Damaszener<br />

Dialoge<br />

Samer Kozah<br />

im HAUS DER SYIRSCHEN KUNST<br />

Mit der Ausstellungseröffnung Damaszener Dialoge<br />

feiert das Haus der Syrischen Kunst nicht nur sein<br />

einjähriges Bestehen in der Hansestadt <strong>Bremen</strong>,<br />

sondern freut sich auch, mit Ihnen gemeinsam auf<br />

die Stadt Damaskus mit seiner wechselvollen Geschichte<br />

in Schwarz-Weiß und Farbe zu schauen.<br />

Gezeigt werden Fotografien von Samer Kozah im<br />

Wechselspiel mit einem Fotoessay von Frizzi Krella.<br />

Über 40 Jahre hinweg begleitet der Fotograf und Galerist<br />

Samer Kozah seine Stadt. Mit großer Hingabe,<br />

zärtlichem Blick und tiefem Respekt begegnet er den<br />

Menschen und hält ihr Wesen und ihren Charakter in<br />

seinen Fotografien fest.<br />

Durch den Blick des Fotografen Samer Kozah, der<br />

Wissen und Sensibilität vereint, schauen wir auf sein<br />

Damaskus, begegnen der ästhetischen Melancholie<br />

dieser einzigartigen Stadt am Fuße des Berges Kas-<br />

74


Samer Kozah, 2012<br />

sioun, die zwischen Tradition und Moderne oszilliert.<br />

Kozah öffnet Durchblicke und Aussichten über die<br />

Dächer von Damaskus hinweg, lässt uns teilhaben am<br />

Alltag der Damaszener oder führt uns in winterliche<br />

Stille schneebedeckter Ufer des Flusses Barada.<br />

Mit größter Sorgfalt<br />

arbeitet er in den<br />

Schwarz-Weiß-<br />

Kontrasten sowie<br />

den Abstufungen der<br />

Grauwerte. Geschaut<br />

durch den Blickwinkel<br />

seiner Kamera,<br />

schreibt er mit seinen<br />

Bildern nicht nur ein<br />

Kapitel der Geschichte<br />

seiner Stadt, sondern<br />

verleiht ihr einen Moment<br />

Ewigkeit.<br />

Was <strong>für</strong> ein Kontrast<br />

zeigt sich dazu vor<br />

den Toren der Stadt.<br />

Dort wurden während<br />

Samer Kozah, 19<strong>93</strong><br />

des Krieges Teile des<br />

neuen Damaskus und<br />

seiner Außenbezirke geschleift, zerbombt, zerstört.<br />

Eine Ruinenkriegslandschaft schreit auf. In einem kurzen<br />

Video hielt Frizzi Krella diese Eindrücke dokumentarisch<br />

fest, denn auch dort, so noch ein Haus inmitten<br />

der Verwüstungen stehengeblieben ist, wohnen Menschen,<br />

hat ein Künstler in einer Garage sein Atelier.<br />

All das ist Damaskus, Augenblicke der Vergangenheit<br />

und der Gegenwart.<br />

In jedem Porträt eines Menschen ist ein Geheimnis<br />

verborgen, in jedem Winkel und jeder Straße schlummert<br />

Poesie, das Schöne und das Ungewöhnliche.<br />

Während Samer Kozah seine Aufgabe darin sieht, all<br />

das <strong>für</strong> den Betrachter zugänglich zu machen - mal<br />

als Kolorist in der Farbfotografie, mal als Lichtzeichner<br />

des Schwarz- Weiß, begab auch Frizzi Krella sich in<br />

einen stillen fotografischen Dialog mit der Stadt, mit<br />

ihrer Zerbrechlichkeit wie mit ihrer Schönheit.<br />

TERMIN<br />

Damaszener Dialoge<br />

Samer Kozah<br />

08. September bis 25. November 2023<br />

TAKLA HAUS DER SYRISCHEN KUNST<br />

Wachtstraße 27-29 I 28195 <strong>Bremen</strong><br />

Zugang über Hoetger-Hof<br />

takla-stiftung.org<br />

75


AUSSTELLUNG<br />

Till Eulenspiegel in der Focke-Galerie in der Lloyd-Passage, Foto: Martin Luther<br />

Till Eulenspiegel in <strong>Bremen</strong><br />

Die Bremer Stadtmusikanten haben es weit geschafft.<br />

Weltweit sind sie bekannt – nur in <strong>Bremen</strong> sind<br />

sie nie angekommen. Ganz anders dagegen<br />

Till Eulenspiegel. Viermal war er in der<br />

Hansestadt und spielte seine Streiche.<br />

In keiner anderen Stadt war der Narr<br />

häufiger, nirgendwo sonst war er so<br />

beliebt. Das ist aber kaum bekannt.<br />

Oder wussten Sie, dass Eulenspiegel<br />

am Bremer Brudermahl – einem<br />

Vorgänger der Schaffermahlzeit –<br />

teilgenommen hat? Welchen Streich<br />

er sich da<strong>für</strong> einfallen ließ, erfahren Besucherinnen<br />

und Besucher nun in der Innenstadtgalerie<br />

des Focke-Museums.<br />

Eulenspiegel – der Protagonist eines mittelalterlichen<br />

Volksbuchs – rebelliert gegen die herrschenden Klassen<br />

und lässt sich von ihnen nichts sagen. Dabei legt er<br />

ihre Schwächen und ihre Doppelmoral offen, was ihn<br />

sowohl bei den einfachen Leuten als auch bei den unterdrückten<br />

Bauern beliebt macht: Er ist eine Art Working-Class-Hero.<br />

In <strong>Bremen</strong> ist er trotzdem auch beim<br />

Erzbischof und dem Bürgertum beliebt, was <strong>für</strong> die Toleranz<br />

und Offenheit der Stadt spricht. Hier entwickelt<br />

er sich zu einem begüterten, geschätzten Mitglied der<br />

Gesellschaft. Was den Stadtmusikanten verwehrt blieb,<br />

gelingt dem „Punk des Mittelalters“.<br />

Die über 700 Jahre alte Sage wird in der<br />

Ausstellung auf moderne und unterhaltsame<br />

Art vermittelt. Die vier Bremer<br />

Streiche werden auf Medienstationen<br />

wie Instagram-Storys erzählt.<br />

Die ergänzenden Hörtexte sowie<br />

viele der in der Ausstellung gezeigten<br />

Bilder wurden mit künstlicher Intelligenz<br />

generiert. Keramikobjekte der Landesarchäologie<br />

und ein Gedeck der Schaffermahlzeit<br />

verweisen auf die Streiche. Extra<br />

in den Babelsberg-Studios angefertigte geschnitzte<br />

Holztafeln zeigen die mittelalterlichen Abbildungen der<br />

vier Geschichten.<br />

TERMIN<br />

Till Eulenspiegel in <strong>Bremen</strong><br />

Bis 16. Dezember 2023<br />

Focke Galerie<br />

Lloyd-Passage 5 I 28195 <strong>Bremen</strong><br />

Mo bis Sa 11-18 Uhr<br />

Eintritt frei.<br />

76


Ein letzter Blick in die Dauerausstellung des Focke-Museums, Foto: Focke-Museum<br />

Das Haupthaus des Focke-Museums schließt Mitte<br />

November <strong>für</strong> etwa zwei Jahre. Der Grund ist die<br />

Überdachung zweier Innenhöfe. Wenn das Haus 2026<br />

wieder öffnet, präsentiert das Bremer Landesmuseum<br />

<strong>für</strong> Kunst und Kulturgeschichte auf der erweiterten<br />

Fläche eine neue Sammlungsausstellung, die auch die<br />

Zeit nach 1945 bis heute umfassen wird. Am Sonntag,<br />

19. November 2023, sind alle eingeladen, sich noch<br />

einmal die jetzige Dauerausstellung anzuschauen. Zum<br />

Tag der offenen Tür gehört auch ein umfangreiches<br />

Programm, das von 11 bis 16 Uhr Aktionen <strong>für</strong> Kinder<br />

und diverse Führungen enthält. Im Bauernhaus können<br />

die Besucher und Besucherinnen gemütlich bei<br />

Kaffee und Kuchen zusammensitzen. Und um 16 Uhr<br />

gibt Pago Balke seine vorerst letzte Führung von „Brem<br />

bleibt Brem“.<br />

Zum letzten Mal die Führung „Brem bleib Brem“ von und mit Pago Balke<br />

Während der Schließzeit des Haupthauses bleiben<br />

Haus Riensberg und die Wissenswerkstatt Archäologie<br />

geöffnet, es wird im Sommer auch Veranstaltungen im<br />

Freien geben.Der Eintritt ist am Tag der offenen Tür frei.<br />

Familie Tielitz<br />

und Mitarbeiter<br />

in 5. Generation<br />

Laura und Henrick Tielitz<br />

Friedhofstraße 19<br />

28213 <strong>Bremen</strong><br />

www.tielitz.de<br />

Tag & Nacht<br />

0421 - 20 22 30<br />

77


BUCHEMPFEHLUNG<br />

Eine Buchbesprechung von Gretel Sattler<br />

Mein Geheimrat Lagerfeld<br />

Die Autorin Marietta Andreae war <strong>für</strong> Chanel in Paris<br />

tätig und war ab 1983 <strong>für</strong> die Public Relations in<br />

Deutschland und Österreich zuständig. 1983 wurde<br />

Karl Lagerfeld Chanels künstlerischer Chefdesigner.<br />

So begann ihre Zusammenarbeit und Marietta Andreae<br />

war dann 25 Jahre lang die Verantwortliche<br />

<strong>für</strong> praktisch alle wichtigen Aktionen an der Seite<br />

Lagerfelds. Gemeinsam mit ihm entwickelte sie<br />

Modeschauen oder Chanel-Events und organsierte<br />

Schootings und Interviews. Aus der vertrauensvollen<br />

intensiven Zusammenarbeit entwickelte sich eine<br />

Freundschaft. Dabei blieben sie immer beim „Sie“.<br />

Dieses Jahr hätte Lagerfeld seinen 90. Geburtstag<br />

gefeiert. Passend zum Gedenkjahr ist ihr Buch<br />

„Mein Geheimrat Lagerfeld. 25 Jahre Teamwork und<br />

Freundschaft“ erschienen. Andreae erzählt im leichten<br />

„Plauderton“ u. a. von ihrer ersten Begegnung in Paris<br />

mit Lagerfeld. „Sind Sie Deutsche?“ – „Ja!“ und schon<br />

wurde die Unterhaltung auf Deutsch weitergeführt.<br />

„Woher kommen Sie?“ – „Aus Hamburg.“ – „Ich<br />

auch!“ Einen besseren Start in eine Arbeitsbeziehung<br />

kann man sich wohl kaum wünschen. Marietta Andreae<br />

zeigt uns in diesem Buch, wie Karl Lagerfeld<br />

wirklich war, welcher Mensch sich hinter der perfekt<br />

inszenierten Kunstfigur Karl Lagerfeld verbarg, die wir<br />

kennen.<br />

So räumt sie auch mit einigen Mythen über Lagerfeld<br />

auf. Er soll angeblich ein schwieriges Verhältnis<br />

zu seiner Mutter gehabt und sehr unter ihr gelitten<br />

haben. Auf den gemeinsamen Reisen und Urlauben<br />

hatte Lagerfeld viel über sein Kindheit erzählt, aber<br />

nie, dass diese leidvoll war.<br />

Gekonnt schildert sie besondere Erlebnisse als kleine<br />

Anekdoten, die im Buch zur Orientierung extra<br />

gekennzeichnet sind, so dass wir beim Lesen von<br />

Anekdote zu Anekdote springen könnten. Meine<br />

Lieblingsanekdote ist die kleine Geschichte über den<br />

Buchhändler Weber in Hamburg und Lagerfelds Leidenschaft<br />

<strong>für</strong> Buchhandlungen überhaupt.<br />

Abgerundet werden die Berichte und Anekdoten<br />

durch viele Fotos von und mit Lagerfeld, Briefen,<br />

und Zeitungsartikeln. Dieses Buch ist <strong>für</strong> alle ein Vergnügen,<br />

die Lust auf eine kleine<br />

Zeitreise haben, Mode, Lagerfeld<br />

und Chanel lieben.<br />

Marietta Andreae<br />

Mein Geheimrat Lagerfeld<br />

Felix Jud Verlag<br />

38,00 €<br />

Buchhandlung Sattler<br />

<strong>Schwachhauser</strong> Heerstr. 13 I 28203 <strong>Bremen</strong><br />

T 0421 72228 I buchhandlungsattler.de<br />

78


Cartoon von Til Mette<br />

79


Ortsamt Schwachhausen/Vahr<br />

Wilhelm-Leuschner-Str. 27 A, Block D, 28329 <strong>Bremen</strong><br />

(Straßenbahn Linie 1 Haltestelle Wilhelm-Leuschner-Str.)<br />

T 0421 361-3063 oder -3064 oder -18039<br />

office@oaschwachhausen.bremen.de<br />

ORTSAMTSLEITER: Ralf Möller<br />

ÖFFNUNGSZEITEN:<br />

Mo-Do von 09:00 – 15:00 Uhr, Fr. von 09:00 - 13:30 Uhr<br />

nur nach vorheriger Terminvereinbarung unter Tel. 361-3063<br />

Für Pass-,Ausweis-, Meldeangelegenheiten u. ä. wenden Sie sich bitte an das Bürger-<br />

ServiceCenter, Stresemannstr. 48, oder an das BürgerServiceCenter Mitte, Pelzerstr. 40<br />

MITGLIEDER DES BEIRATES SCHWACHHAUSEN:<br />

Beiratssprecherin: Gudrun Eickelberg, GRÜNE<br />

Stellv. Beiratssprecher: Christian Carstens, SPD<br />

Dr. Christine Börner, CDU<br />

Hela Dumas, CDU<br />

Jörg Findeisen, CDU<br />

Jens Ulrich Fischer, CDU<br />

Yvonne Funke, CDU<br />

Jörn H. Linnertz; Fraktionssprecher, CDU<br />

Inga Dominke, Grüne<br />

Gudrun Eickelberg, Grüne<br />

Dr. Vera Helling, Grüne<br />

Marek Helsner; Fraktionssprecher, Grüne<br />

Klaus-Peter Land, Grüne<br />

Jan Brockmann, SPD<br />

Dr. Dagmar Burgdorf, SPD<br />

Jörg Henschen; Fraktionssprecher, SPD<br />

Ingeborg Mehser, SPD<br />

Christian Schorling, DIE LINKE<br />

André Walther; Fraktionssprecher, DIE LINKE<br />

Jan Hannemann; Fraktionssprecher, FDP<br />

Frank Köhler; Fraktionssprecher, BD<br />

Die nächsten Sitzungstermine des Beirats Schwachhausen sind am 02.11. und<br />

am 23.11..2023 um 19.30 Uhr. Sitzungsort ist das Focke-Museum.<br />

Impressum <strong>93</strong><br />

Herausgeberin und Chefredakteurin<br />

Verlag Susanne Lolk I T 0421 25 75 747<br />

<strong>Schwachhauser</strong> Heerstraße 47<br />

28211 <strong>Bremen</strong><br />

Online<br />

schwachhauser.de/ausgaben/<br />

facebook.com/schwachhauser.de/<br />

instagram.com/schwachhauser/<br />

Redaktionelle Mitarbeiter<br />

Karla Götz<br />

Guenter G. Rodewald<br />

Elke Kramer<br />

Layout /Art Direction<br />

Konstantin Zigmann<br />

PR- und Anzeigenberatung<br />

Susanne Lolk I T 0421 2575747<br />

lolk@schwachhauser.de<br />

Erscheinungsweise<br />

Zweimonatlich<br />

<strong>Ausgabe</strong> 94<br />

Dezember 2023 / Januar 2024<br />

Anzeigenschluss: 10. November 2023<br />

Erhältlich und zu lesen<br />

Erhältlich im Zeitschriftenhandel sowie<br />

bei Anzeigenkunden und zu lesen an über<br />

2000 Auslegestellen in Arztpraxen, bei<br />

Friseuren, in der Gastronomie und in<br />

Vereinen und Institutionen.<br />

Vertrieb<br />

Lesezirkel Leserkreis Daheim,<br />

Haferwende 29/a1, 28357 <strong>Bremen</strong><br />

Titelbild<br />

Axel Crieger<br />

aus der Serie ICON<br />

Aktuelle Details sowie die Tagesordnungen zu den Sitzungen können auf der Homepage<br />

des Ortsamtes ortsamtschwachhausenvahr.bremen.de eingesehen werden.<br />

80


Baleareninsel<br />

Amtstracht<br />

Reiterin<br />

(Mz.)<br />

Tochter<br />

d. Ödipus<br />

(griech.<br />

Sage)<br />

dritte<br />

Sinfonie<br />

Beet-<br />

Langschwanzpapagei<br />

22<br />

Weinstadt<br />

in<br />

Italien<br />

25<br />

unverpackt<br />

Heimeligkeit<br />

(dän.)<br />

Buchprüfer<br />

Wink,<br />

Hinweis,<br />

Symbol<br />

7<br />

29<br />

essbares<br />

Tiereingeweide<br />

Erstbesteiger<br />

des Mt.<br />

Everest (m.<br />

Hillary) †<br />

eh. ind.<br />

Gewicht<br />

Handelsbrauch<br />

Mitteilung<br />

(ugs.<br />

Kurzw.)<br />

Merk-,<br />

Notizzettel<br />

Psyche<br />

Schneeleopard<br />

oberital. unbestimmter<br />

Region<br />

(...-<br />

Romagna) Artikel<br />

mehrere<br />

16<br />

18<br />

durch<br />

die Nase<br />

sprechen<br />

ital.<br />

Polarflieger<br />

† 1978<br />

14<br />

Kreis-,<br />

Kugelabschnitt<br />

Metallschlaufe<br />

aufwärts<br />

26<br />

belg.<br />

Maler<br />

(James)<br />

† 1949<br />

9<br />

Zeitungsbezieher<br />

Birkengewächs<br />

Impfstoffe<br />

(lat.)<br />

Vorsilbe:<br />

hinein<br />

(lat.)<br />

Beruf in<br />

d. Textilindustrie<br />

4<br />

19<br />

hovens<br />

angloamerik.<br />

Flächenmaß<br />

Hauptstadt<br />

Italiens<br />

(Ldsspr.)<br />

Schönheit<br />

(engl.)<br />

weiblicher<br />

Vorname<br />

leblos<br />

arab.<br />

mantelartiger<br />

Umhang<br />

ital.<br />

Adriahafen<br />

Drüsenabsonderung<br />

englische<br />

Biersorte<br />

3<br />

ein<br />

Papagei<br />

Hafen<br />

in Kenia<br />

5<br />

israel.<br />

Stadt am<br />

Golf von<br />

Akaba<br />

21<br />

afroamerik.<br />

Musikstil<br />

Bruder<br />

Kains<br />

11<br />

engl.<br />

Seeheld<br />

(Robert)<br />

† 1657<br />

27<br />

industr.<br />

Interessenvereinigung<br />

erst<br />

24<br />

griech.<br />

Vorsilbe:<br />

über...<br />

Teil des<br />

Fußes<br />

lateinisch:<br />

Sache,<br />

Ding<br />

Strom in<br />

Portugal<br />

billigen,<br />

zustimmen<br />

Ostgermane<br />

oberer<br />

Eckzahn<br />

des<br />

Keilers<br />

früheres<br />

US-Raumfahrtprogramm<br />

Sportrequisit<br />

US-<br />

Währung<br />

Kurort<br />

am Meer<br />

öster.:<br />

niedrig<br />

Gegensatz<br />

zu<br />

homo<br />

ind.<br />

Bundesstaat<br />

Erdfarbe,<br />

-braun<br />

Schild<br />

des Zeus<br />

amerik.<br />

Erfinder †<br />

ugs.:<br />

hervorragender<br />

Könner<br />

Gelassenheit,<br />

Muße<br />

eine<br />

göttliche<br />

Tugend<br />

beweglich,<br />

rege<br />

staatl.<br />

anerkannter<br />

Kurort<br />

Augenflüssigkeitstropfen<br />

japan.<br />

alternat.<br />

Heilmethode<br />

altnordische<br />

Gottheit<br />

früherer<br />

asiatischer<br />

Nomade<br />

irak.<br />

Königsname<br />

Elbe-<br />

Zufluss<br />

13 12<br />

20<br />

2<br />

10<br />

6<br />

15<br />

8<br />

28<br />

1<br />

persönl.<br />

Fürwort/<br />

2. Person,<br />

3. Fall<br />

®<br />

23<br />

17<br />

svd1719-0523<br />

Foto: Vitalii Odobesku, Pexels.com<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

14<br />

15<br />

16<br />

17<br />

18<br />

19<br />

20<br />

21<br />

22<br />

23<br />

24<br />

25<br />

26<br />

27<br />

28<br />

29<br />

Authentisch bleiben –<br />

bis zuletzt.<br />

Bestattungsvorsorge<br />

Alles geregelt.<br />

Familienbetrieb seit 1903<br />

Tel. 0421 45 14 53<br />

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81


Wasser marsch!?<br />

von Guenter G. Rodewald<br />

GEDÄCHTNISÜBUNGEN<br />

ormalerweise ist eine solche Redensart, ein solcher<br />

N Befehl unter Menschen geläufig, die sich in Sanitärberufen<br />

oder bei der Feuerwehr nützlich machen, sich dem<br />

Betrieb und Geschäft mit Stauseen oder schlichtweg der<br />

Bewässerung des häuslichen Gartens oder der Parzelle widmen.<br />

Während vieler Tage und Wochen ist diesen Sommer<br />

und in unseren norddeutschen Breiten aber ein Phänomen<br />

dazugekommen, das uns vermuten lassen könnte, dass da<br />

jemand im Weltklimagefüge einen solchen Ausruf getätigt<br />

haben muss und somit im exklusiven Besitz einer einseitigen<br />

Verfügungsgewalt über die Höhe der Bestimmung der<br />

durchschnittlichen Tages- und Monatsmengen an Niederschlägen<br />

in Nordwestdeutschland und auf den im Wattenmeer<br />

vorgelagerten Archipelen ist.<br />

Einhellig scheint die Meinung vorzuherrschen, dass es<br />

noch nie so viel geregnet hat in einem einzigen, diesem,<br />

dem vergangenen Sommer. Das scheint auch so zu stimmen,<br />

zumindest bekräftigen diese These auch die Wetter-<br />

Statistiker. Andererseits, wenn wir in uns gehen, erinnern<br />

wir uns da nicht an Ferien, Urlaube und Ausfahrten, die<br />

allesamt schon einmal ins sprichwörtliche Wasser vergangener<br />

Sommer gefallen wären? Und dennoch trotzte man<br />

solchen Wetterlagen. Ich erinnere mich, dass ich als Kind<br />

froh war, große Mengen von verschiedenen Legoelementen<br />

vorrätig zu haben, mit denen ich, egal wie mächtig es gegen<br />

die Fensterscheiben prasselte, drinnen im Trocknen meine<br />

frühen architektonischen Etüden mit meinen Plastikbausteinen<br />

vollziehen konnte. Oder es eine Entschuldigung<br />

gab, mitten im Sommer die Märklin-Eisenbahn von der<br />

Wand zu klappen, die sonst nur im Herbst oder Winter<br />

heruntergelassen wurde, inklusive der alpinen Landschaft,<br />

die unser Onkel Theo Dahle auf die Spanplatte gezaubert<br />

hatte. Er beherrschte das meisterhaft, denn er war nicht nur<br />

Theatermaler am Goetheplatz, sondern auch ein geübter<br />

Kunstmaler norddeutscher Landschaften. Eine von ihnen<br />

hängt heute noch bei mir im Wohnzimmer, eine Herbststimmung,<br />

an der Wümme wohl, seinerzeit sein Geschenk<br />

an meine Eltern zu deren Hochzeit. Auch auf diesem Bild<br />

fließt das Wasser, moorbraun und langsam, aber nichts<br />

sieht da etwas nach Sommer aus, nein, schon nach Herbst.<br />

Aber am Ende haben wir das viele Wasser, das uns in den<br />

Sommerwochen von oben beschert wurde, – wir sind doch<br />

vernünftig! – doch begrüßt. Denn auch hier pochen wieder<br />

die Analysten und Bodenspezialisten auf ihre Messergebnisse<br />

und beteuern nach Kräften, dass selbst nach all diesen<br />

Wolkenbrücken und Dauerregen der Boden noch lange<br />

nicht wieder in solch gesund getränktem Zustand sei wie<br />

vor den großen Trockenperioden in der Vergangenheit.<br />

Und doch beschleichen mich bei diesem nassen Thema<br />

weitergehende Ängste. Das hat zu tun mit einem kleinen<br />

Buchgeschenk, das mir ein langjähriger und guter Freund<br />

vor einigen Wochen bei einem Besuch mitgebracht hatte,<br />

nachdem wir uns das letzte Mal vor vielen Jahren auf<br />

der Buchmesse getroffen hatten. Es hat ein Holländer geschrieben,<br />

Rutger Bregman heißt er, ein niederländischer<br />

Historiker und „einer der prominentesten jungen Denker<br />

Europas“, wie sein deutscher Verlag ihn vorstellt. Er und<br />

seine Co-Autorin Susanne Götze, Wissenschaftsredakteurin<br />

beim Spiegel, nennen ihren Essay von gerade mal 60<br />

Seiten „Wenn das Wasser kommt“.<br />

Denn in diesem Buch wird beschrieben, wie das Wasser<br />

nicht von oben, sondern von unten kommt, schleichend,<br />

jedes Jahr ein paar Millimeter im Meer steigt, ohne dass<br />

es am Ende des Ablaufs eines Jahres auf den alten Stand<br />

zurückfiele. Die Argumente kommen allesamt aus den Niederlanden,<br />

wo, wenn man dort am Ende einem gewissen<br />

Ingenieur Johan van Veen (18<strong>93</strong>-1959) nicht geglaubt hätte,<br />

das Land heute schon zu einem Drittel unter Wasser<br />

stünde.<br />

Das Buch und seine Fakten sind schlüssig, sie überzeugen.<br />

Mit ihnen können wir uns wappnen, um mit ihnen jenen<br />

Klimawandelleugner/innen begegnen zu können, die sich<br />

so wohl fühlen, wenn sie behaupten, behütet mit und ohne<br />

Aluhüten, all diese negativen Behauptungen dienten nur<br />

geheimnisvollen Mächten, uns ins Verderben zu führen.<br />

Wobei sie sich nicht scheuen, in die alte, nach wie vor<br />

entsetzlich gefährliche Kiste der Vorurteile und Diskriminierungen<br />

zu greifen. Die verbohrten Argumentationen<br />

solcher Pharisäer widerlegen zu können, dazu reicht die<br />

Lektüre der nur wenigen Seiten des Büchleins im Westentaschenformat<br />

vollkommen, dazu kostet es nur bescheidene<br />

8 Euro, noch nicht mal so viel wie vier Kubikmeter Trinkwasser,<br />

wie die swb AG von uns verlangt.<br />

82


DER EINFACHSTE<br />

WEG ZUM<br />

NEUEN BAD<br />

DIE BADAUSSTELLUNG IN IHRER NÄHE.<br />

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