Hautsache
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Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Novartis Pharma GmbH entstanden.<br />
„Ich möchte anderen Betroffenen Mut machen,<br />
ihr Leben mit Akne inversa zu meistern!“<br />
Auf den ersten Blick sieht man Rabea nicht an, dass sie an einer schweren chronischen<br />
Erkrankung leidet: Sie hat Akne inversa, eine Erkrankung, die bei ihr mit starken Schmerzen und<br />
eitrigen Abszessen im Intimbereich verbunden ist und ihr Leben von Grund auf verändert hat.<br />
Warum sie mittlerweile sehr offen mit ihrer Erkrankung umgeht und was sie sich im Umgang mit<br />
Betroffenen wünscht, erzählt sie uns im Interview.<br />
Text Larissa Xander<br />
Liebe Rabea, wann hast du erste<br />
Symptome deiner Akne inversa<br />
festgestellt und wie sahen diese<br />
aus?<br />
Am Anfang wusste ich gar nicht, dass das,<br />
was ich beobachte, Symptome der Akne<br />
inversa sind. Im Jahr 2008 bekam ich immer<br />
mehr große Pickel, zuerst am Po. Man sieht<br />
etwa 20 Prozent davon an der Oberfläche,<br />
der Rest verbirgt sich unter der Haut. Nach<br />
einem dreiviertel Jahr kamen immer mehr<br />
Stellen dazu, die Stellen wurden größer,<br />
entzündeten sich stark und wurden immer<br />
schmerzhafter. Da wusste ich, dass ich einen<br />
Arzt aufsuchen musste.<br />
Wann wurde die richtige Diagnose<br />
gestellt und welche Hürden gab es für<br />
dich auf dem Weg dahin?<br />
Zuerst ging ich zu meinem Dermatologen,<br />
der von Akne inversa gehört hatte, aber<br />
sich sicher war, dass es sich bei mir um<br />
einen Abszess handelte, den ich von einem<br />
Chirurgen spalten lassen musste. In den<br />
ersten drei Jahren mit den Furunkeln ging<br />
ich vier- bis sechsmal im Jahr zum Chirurgen<br />
und ließ mir den Abszess herausschneiden.<br />
So verliefen meine ersten drei Jahre mit<br />
dieser Krankheit. Erst 2011 bekam ich die<br />
richtige Diagnose und damit auch die richtige<br />
Behandlung. Es gehört viel Mut dazu,<br />
so lange unter starken Schmerzen nach der<br />
richtigen Behandlung zu suchen. Zwischenzeitlich<br />
hatte ich keine Lust und Kraft mehr<br />
und fühlte mich wie ein Versuchskaninchen.<br />
Zum Glück arbeite ich im Gesundheitswesen<br />
und hatte so Kontakt zu einer guten Ärztin,<br />
die mich an einen Spezialisten für Akne<br />
inversa überwies, der dann die Diagnose<br />
gestellt hat.<br />
Welche Rolle spielt dabei das Vertrauensverhältnis<br />
mit deiner behandelnden<br />
Ärztin für dich? Was ist für dich dabei am<br />
wichtigsten?<br />
Das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und<br />
Patient ist hier sehr wichtig. Meine Akne<br />
inversa befindet sich z.B. im Intimbereich<br />
und es ist daher sehr schambesetzt und erfordert<br />
Mut sich zu überwinden, diese Stellen<br />
den Ärzten zu zeigen. Nach der langen Zeit<br />
der Fehlbehandlung brauchte ich auch eine<br />
gewisse Sicherheit und Souveränität von den<br />
Ärzten, um mir die Unsicherheit zu nehmen.<br />
Wie wirkt sich die Erkrankung auf deinen<br />
Alltag aus, z.B. auf dein Sozial- oder dein<br />
Arbeitsleben, und was hilft dir persönlich<br />
dabei, deine Trigger zu managen?<br />
Am Anfang habe ich meine Krankheit nicht<br />
groß kommuniziert. Aber durch die Operationen<br />
bin ich natürlich öfter und länger<br />
ausgefallen. Die Möglichkeit, ab und zu von<br />
zu Hause aus arbeiten zu können, wenn die<br />
Erkrankung starke Schmerzen verursacht,<br />
erleichtert meinen Arbeitsalltag sehr.<br />
Ein Furunkel kann sich innerhalb von zwei<br />
Stunden entwickeln, so dass ich manchmal<br />
spontan Verabredungen mit Freunden oder<br />
zum Beispiel Sporttermine absagen muss.<br />
Ich versuche einfach, flexibel zu sein. Meine<br />
Freunde und Bekannten wissen über meine<br />
Krankheit Bescheid und unterstützen mich.<br />
Außerdem kann man mit einer angepassten<br />
Ernährung viel steuern. Ich führe seit einigen<br />
Jahren ein Ernährungstagebuch, in dem ich<br />
ganz genau aufschreibe, was ich esse.<br />
Grundsätzlich sollte man entzündungshemmende<br />
Lebensmittel essen und zum<br />
Beispiel auf rotes Fleisch verzichten. Für<br />
viele Akne inversa-Betroffene sind zum<br />
Beispiel auch Tomaten ein Auslöser. Aber<br />
jeder Körper und jeder Mensch ist anders,<br />
daher muss man selbst schauen, welche<br />
Auslöser auf einen zutreffen und wie man<br />
sie kontrollieren kann.<br />
Meine Freunde<br />
und Bekannten<br />
wissen über<br />
meine Krankheit<br />
Bescheid<br />
und unterstützen<br />
mich.<br />
Mir ist es<br />
wichtig, dass<br />
die Krankheit<br />
in die Welt<br />
getragen<br />
und bekannt<br />
gemacht wird.<br />
Rabea hat Akne inversa und setzt sich dafür ein,<br />
dass die Erkrankung bekannt gemacht wird. Sie möchte<br />
anderen Betroffenen Mut machen, dass ein Leben mit<br />
Akne inversa gemeistert werden kann.<br />
@rabea__1984<br />
Du gehst mittlerweile sehr offen mit<br />
deiner Erkrankung um. Was hat dich<br />
dazu bewegt, über Instagram und auch<br />
in Zusammenarbeit mit Novartis über<br />
Akne inversa aufzuklären?<br />
Social Media ist für viele Dinge eine gute<br />
Plattform und es gibt viele Tipps zu allen<br />
möglichen Dingen, wie z.B. Kosmetikprodukten,<br />
die für Akne inversa-Betroffene<br />
geeignet sind. Ich habe dann nach Tipps und<br />
Tricks zum Thema Akne inversa gesucht und<br />
auch einiges gefunden, aber das war mir<br />
zu unpersönlich. Ich finde es wichtig,<br />
Menschen an meinem Leben mit Akne Inversa<br />
teilhaben zu lassen und zu zeigen, wie der<br />
Alltag mit der Krankheit gemeistert werden<br />
kann. So kann man anderen Mut machen,<br />
denn die Dunkelziffer der Erkrankten ist sehr<br />
hoch.<br />
Dann wurde ich von der Redaktion der Hautwende-Kanäle<br />
angeschrieben und gefragt,<br />
ob ich mir eine Zusammenarbeit vorstellen<br />
kann. Mir ist es wichtig, dass die Krankheit<br />
in die Welt getragen und bekannt gemacht<br />
wird, daher habe ich gern zugesagt. Ich<br />
freue mich, im November zum zweiten Mal<br />
mit Hautwende auf Instagram live zu gehen<br />
und den Menschen Fragen zur Akne Inversa<br />
zu beantworten.