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Hautsache

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EINE UNABHÄNGIGE KAMPAGNE VON MEDIAPLANET<br />

Lesen Sie mehr auf www.gesunder-koerper.info<br />

HAUT<br />

Sache<br />

Rosacea<br />

Die Betroffene Ann-Christin Weber gibt<br />

in einem Interview einen Einblick hinter<br />

die Kulissen ihrer Hautkrankheit<br />

Seite 08<br />

Neurodermitis<br />

Sarah Knott schildert ihre<br />

Erfahrungen im Umgang<br />

mit der chronischentzündlichen<br />

Hauterkrankung<br />

Seite 10<br />

„Mit jedem Zentimeter Haut, der<br />

betrachtet wurde, stieg in mir die<br />

Angst, dass er auch hier fündig<br />

werden könnte.“<br />

Hautkrebs-Betroffene Danica Harwardt<br />

im Interview, Seite 14<br />

Let’s talk about sex<br />

Special<br />

Seite 17 – 19


2 Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info<br />

@ Mediaplanet_germany<br />

facebook.com/MediaplanetStories<br />

Please recycle<br />

VERANTWORTLICH FÜR DEN INHALT IN<br />

DIESER AUSGABE SEPTEMBER 2023<br />

Nora Hinz<br />

Unsere Haut ist so<br />

viel mehr als die<br />

äußere Hülle unseres<br />

Körpers. Lassen Sie<br />

uns gemeinsam<br />

näher hinsehen!<br />

Mission Hautgesundheit:<br />

Wissen und Vorsorge schützen<br />

Rachel Apelbaum<br />

Es ist Zeit, sich<br />

endlich mal wieder<br />

mit der schönsten<br />

Nebensache der Welt<br />

zu beschäftigen.<br />

Mehr dazu in unserem<br />

Special „Let’s talk<br />

about sex!“ ab S.17.<br />

Project Manager: Nora Hinz, Project Manager:<br />

Rachel Apelbaum, Business Development<br />

Manager: Samantha Stinner, Geschäftsführung:<br />

Richard Båge (CEO), Henriette Schröder<br />

(Managing Director), Philipp Colaço (Director<br />

Business Development), Alexandra Lassas<br />

(Content and Production Manager), Lea Hartmann<br />

(Layout and Design), Cover: Danica Harwardt, privat<br />

Mediaplanet-Kontakt:<br />

de.redaktion@mediaplanet.com<br />

18<br />

Julia Henchen<br />

Die Paar- und Sexualtherapeutin<br />

gibt Tipps im Interview.<br />

Alle Artikel, die mit “In Zusammenarbeit mit“<br />

gekennzeichnet sind, sind keine neutrale Redaktion<br />

der Mediaplanet Verlag Deutschland GmbH. Aus<br />

Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige<br />

Verwendung der Sprachformen männlich,<br />

weiblich & divers (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen<br />

gelten gleichermaßen für alle<br />

Geschlechter.<br />

Text<br />

Dr. med Emi Arpa<br />

Mit ca. zwei Quadratmetern<br />

Fläche 1 ist die Haut das<br />

größte Organ unseres Körpers<br />

und erfüllt zahlreiche<br />

lebenswichtige Funktionen: sie übernimmt<br />

eine entscheidende Rolle bei<br />

der Sinneswahrnehmung, reguliert die<br />

Körpertemperatur, hilft bei der Ausscheidung<br />

von Stoffwechselprodukten<br />

und kommuniziert Emotionen. Unsere<br />

Haut ist sozusagen der Schutzwall unseres<br />

Körpers und spielt eine unentbehrliche<br />

Rolle als Teil des Immunsystems.<br />

Womöglich mehr als je zuvor ist sie in<br />

unserem modernen Lebensstil täglich<br />

externen und internen Einflüssen ausgesetzt,<br />

wie z. B. UV-Strahlung und Luftverschmutzung<br />

sowie hormonellen und<br />

diätetischen Einflüssen. Dass jeder zweite<br />

Europäer an mindestens einer Hautkrankheit<br />

leidet 2 , sehe ich als Appell, unsere<br />

Hautgesundheit noch stärker in den<br />

Vordergrund zu stellen. Es wird Zeit, ein<br />

neues Bewusstsein für die Pflege dieses<br />

lebenswichtigen Organs zu schaffen.<br />

Von der frühzeitigen Erkennung von<br />

Hautkrankheiten bis hin zur Aufklärung<br />

über Wirkstoffe in der Kosmetik – ein<br />

Verständnis für die Funktionsweisen<br />

der Haut unterstützt effektiv dabei, die<br />

individuelle Hautgesundheit eigenverantwortlich<br />

zu fördern.<br />

Als Dermatologin schätze ich, dass Sie<br />

mit dieser Ausgabe in die faszinierende<br />

Welt der Hautgesundheit eintauchen<br />

möchten. Denn Wissen und Vorsorge<br />

schützen. Viele werden es kennen: Termine<br />

beim Facharzt sind rar. Daher ist<br />

es mir ein persönliches Anliegen, auch<br />

abseits meines Berufsalltags als Medizinerin<br />

zu informieren. Es ist mir eine<br />

große Freude, diese Mission mit zahlreichen<br />

Kolleg*innen zu teilen.<br />

Ich wünsche Ihnen<br />

viel Vergnügen<br />

und wertvolle<br />

Einblicke in<br />

die Welt der<br />

Dermatologie<br />

mit dieser<br />

Ausgabe.<br />

Es wird Zeit, ein neues<br />

Bewusstsein für die Pflege<br />

dieses lebenswichtigen<br />

Organs zu schaffen.<br />

Dr. med Emi Arpa ist Ärztin für Dermatologie<br />

und Venerologie mit Spezialisierung auf<br />

ästhetische Dermatologie. Seit 2021 ist sie mit<br />

eigener Praxis und Team aus Dermatolog*innen,<br />

Ärzt*innen für ästhetische Medizin<br />

und Kosmetiker*innen in Berlin Charlottenburg<br />

tätig. Im Herbst 2023 erscheint mit<br />

dr-emiskin.de ihre eigene Skincare-Linie.<br />

Auf Social Media begeistert die Gründerin<br />

und Entwicklerin als @dr.emi mit<br />

Fachwissen inklusive Augenzwinkern.<br />

1<br />

Zündorf, I. & Dingermann, T. (24.03.2011): Die Haut-Unser größtes Organ. Deutsche Apotheker Zeitung. Nr.<br />

12 S. 54. URL: www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2011/daz-12-2011/die-haut-unser-groesstes-organ<br />

(Zugriff am 22.08.23) 2 Die Europäische Akademie für Dermatologie und Venerologie (EADV), Ergebnisse der<br />

Studie ‚Burden of Skin Diseases in Europe‘, Dezember 2021: „(...) fast die Hälfte (47,9%) der europäischen<br />

Gesamtbevölkerung über 18 Jahre in den letzten 12 Monaten mindestens eine dermatologische Erkrankung hatte<br />

(...)“, https://www.universimed.com/ch/article/dermatologie/jeder-europaeer-hautkrankheit-109489.<br />

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Akne inversa – Eine chronische Erkrankung, die<br />

für Betroffene eine erhebliche Belastung im täglichen Leben<br />

darstellt und eine nachhaltige ärztliche Betreuung erfordert.<br />

Text Larissa Xander<br />

A<br />

kne inversa, in Fachkreisen auch<br />

Hidradenitis suppurativa/HS genannt,<br />

ist eine chronische, sehr<br />

schmerzhafte systemische Erkrankung. Als<br />

autoinflammatorische Erkrankung betrifft<br />

sie hauptsächlich (aber nicht ausschließlich)<br />

die Areale unter den Achseln, in den Leisten,<br />

im Intimbereich, in der Pofalte und in der<br />

Brustfalte. Die Haut ist in diesen Bereichen<br />

in Schubphasen stark entzündet und bildet<br />

eitrige Abszesse. Betroffene leiden enorm:<br />

Sowohl durch die körperlichen Auswirkungen<br />

der Erkrankung als auch durch die<br />

Einschränkungen des sozialen Lebens, welche<br />

die Erkrankung mit sich bringen kann.<br />

Wir sprachen mit dem Dermatologen Dr.<br />

Uwe Kirschner (Mainz) über Diagnose- und<br />

Behandlungsmöglichkeiten und die vertrauensvolle<br />

Beziehung zwischen Patienten und<br />

den behandelnden Ärzten, um Betroffenen<br />

ein Stück Lebensqualität zurückzugeben.<br />

Dr. Kirschner, was genau passiert bei der<br />

Akne inversa im Körper Betroffener und<br />

wie sehen die Symptome und mögliche<br />

Begleiterkrankungen aus?<br />

Die chronische Erkrankung führt zu einer<br />

übermäßigen Produktion von Talg in der<br />

Haut der Patienten. Dieser verhärtet sich am<br />

Ausgang des Haarfollikels und verursacht<br />

eine Verstopfung. Dadurch wird der normale<br />

Abfluss aus der Talgdrüse blockiert, was zu<br />

Entzündungen führt. Diese Entzündungen<br />

schwellen an, können aufplatzen und verursachen<br />

je nach Ausmaß unterschiedliche<br />

Probleme bei den Betroffenen. Dies kann von<br />

Furunkelbildung über entzündliche Knoten<br />

und Abszesse bis hin zur Entwicklung von<br />

Fisteln reichen. Diese können beträchtliche<br />

Größen erreichen, vergleichbar mit Tennisbällen,<br />

und äußerst schmerzhaft sein.<br />

Die Intensität der Akne inversa kann durch<br />

verschiedene Faktoren beeinflusst werden wie<br />

Übergewicht, übermäßiges Schwitzen, ausgeprägte<br />

Behaarung, Diabetes oder Rauchen.<br />

All diese Einflüsse können die Schwere der<br />

Symptome verstärken und die Ausprägung<br />

der Erkrankung beeinflussen, dürfen aber<br />

nicht überbewertet werden, da sie keine<br />

Ursache darstellen.<br />

Betroffene erleben auf der Suche nach<br />

der Diagnose oft eine jahrelange Odyssee<br />

und sehen verschiedene Ärzte: Hausärzte,<br />

Gynäkologen oder gar Notfallmediziner.<br />

Wie können Diagnosewege aus Ihrer Sicht<br />

verkürzt werden?<br />

Der Hautarzt ist die beste und schnellste<br />

Anlaufstelle für Betroffene. Obwohl gelegentliche<br />

chirurgische Eingriffe in der Notfallambulanz<br />

vorübergehende Schmerzlinderung bieten<br />

können, sind sie keine langfristige Lösung.<br />

Eine nachhaltige Betreuung der Akne inversa<br />

durch den behandelnden Arzt ist unerlässlich.<br />

Häufig suchen Menschen erst spät<br />

einen Hautarzt auf, was dazu führen kann,<br />

dass die chronische Natur der Erkrankung<br />

nicht rechtzeitig erkannt wird. Die Sensibilisierung<br />

von Ärzten und Kollegen für<br />

diese Erkrankung kann dazu beitragen, die<br />

Diagnosestellung zu beschleunigen und den<br />

Betroffenen früher zu helfen. Eine rechtzeitige<br />

Diagnose und angemessene Behandlung<br />

können den Verlauf der Erkrankung<br />

verbessern und die Lebensqualität der<br />

Betroffenen deutlich erhöhen.<br />

Welche Behandlungsmöglichkeiten<br />

sehen Sie aktuell für leichte und schwere<br />

Formen der Akne inversa?<br />

Die Palette der Behandlungsmöglichkeiten<br />

ist breit gefächert. Bei akuter Entzündung<br />

kann zunächst eine antibiotische Behandlung<br />

in Erwägung gezogen werden, ebenso kann<br />

ggf. eine Abszessspaltung angeraten sein.<br />

Für Patienten mit leichter bis mittelschwerer<br />

Akne inversa steht eine physikalische<br />

Therapie zur Verfügung, eine Kombination<br />

aus Lichttherapie (IPL) und elektromagnetischen<br />

Wellen (Radiofrequenz). Bei schwerer<br />

betroffenen Patienten sind gezielte Wirkstoffe<br />

eine Option. In manchen Fällen kann sogar<br />

eine operative Entfernung ganzer Regionen<br />

erforderlich sein, um Besserung zu erzielen.<br />

Betroffene leiden sehr unter den Auswirkungen<br />

der Erkrankung, z.B. durch<br />

den enormen Schmerz oder die Geruchsentwicklung,<br />

die mit den eitrigen Abszessen<br />

einhergehen kann. Warum ist ein sensibler<br />

Umgang mit den Patienten seitens<br />

der behandelnden Ärzte so wichtig?<br />

Die Betroffenen dieser chronischen Erkrankung<br />

leiden sehr unter starken Schmerzen.<br />

Plötzlicher Eiteraustritt und die Ausbildung<br />

großer Wundflächen führen zu einer erheblichen<br />

psychischen Belastung, die eine<br />

behutsame Herangehensweise erfordert.<br />

Der erhöhte Schamfaktor, insbesondere<br />

wenn Akne inversa im Genitalbereich auftritt,<br />

macht es notwendig, in der ärztlichen Konsultation<br />

äußerst sensibel vorzugehen. Zusätzlich<br />

sollten potenzielle Verbesserungsmaßnahmen<br />

wie Rauchstopp oder Gewichtsabnahme,<br />

die zur Linderung beitragen könnten, als<br />

langfristige Prozesse betrachtet werden,<br />

die nicht von heute auf morgen umgesetzt<br />

werden können. Daher ist die Entwicklung<br />

einer vertrauensvollen Beziehung zum<br />

Patienten von entscheidender Bedeutung,<br />

um gemeinsam an der Verbesserung der Situation<br />

zu arbeiten. In solchen Situationen ist es<br />

unerlässlich, dass der behandelnde Arzt ruhig<br />

und besonnen agiert, um den bestmöglichen<br />

Umgang mit den physischen und psychischen<br />

Herausforderungen zu gewährleisten.<br />

Dr. med. Uwe Kirschner, Dermatologe,<br />

Venerologe und Phlebologe, Berufsdermatologe/<br />

berufsdermatologischer Gutachter (ABD)<br />

Von welchen Herausforderungen berichten<br />

Ihnen Betroffene, die sie am stärksten<br />

in ihrem Alltag beeinträchtigen?<br />

Die Akne inversa stellt für Betroffene eine<br />

erhebliche Belastung im täglichen Leben<br />

dar. Die Knoten, die in empfindlichen Bereichen<br />

auftreten, beeinträchtigen nicht nur<br />

die physische Gesundheit, sondern auch die<br />

Alltagsgestaltung der Patienten. Insbesondere<br />

im Arbeitsalltag führen die schmerzhaften<br />

Knoten zu Schwierigkeiten beim Sitzen und<br />

Bewegen, was die Produktivität einschränkt<br />

und zu Ausfallzeiten führt. Die offene Wundheilung<br />

nach Operationen und die eigenständige<br />

Wundversorgung stellen weitere Herausforderungen<br />

dar. Die frischen Wunden erfordern<br />

nicht nur eine besondere Pflege, sondern<br />

können auch zu einem längeren beruflichen<br />

Ausfall führen, da die Genesungszeit<br />

verlängert wird. Akne inversa ist die Hauterkrankung,<br />

welche mit der höchsten Wahrscheinlichkeit<br />

einhergeht, dass die Betroffenen<br />

erwerbsunfähig werden. Die anhaltenden<br />

Schmerzen ebenso wie belastende Ekelgefühle,<br />

Scham, unangenehme Nässegefühle<br />

und Geruchsbelastungen bei (spontaner)<br />

Eiterentleerung haben auch ganz erhebliche<br />

Auswirkungen auf die Lebensqualität und die<br />

Freude an sozialen Aktivitäten. Die Notwendigkeit<br />

Schmerzmittel einzunehmen, um<br />

den Schmerzen entgegenzuwirken, wirkt<br />

sich zusätzlich auf den Alltag der Betroffenen<br />

aus und kann deren Handlungsfähigkeit<br />

einschränken.<br />

Was wünschen Sie sich an Verbesserungen<br />

für die Versorgung Betroffener, sowohl<br />

bezüglich der Behandlung der physischen<br />

als auch der psychischen Faktoren der<br />

Erkrankung?<br />

Es ist wichtig, eine Sensibilität für diese<br />

chronische Krankheit zu schaffen. In den<br />

letzten Jahren hat sich diesebzüglich schon<br />

etwas getan und es gibt vermehrt Fachärzte,<br />

die sich diesem Thema annehmen und neue<br />

Behandlungsmöglichkeiten anbieten. Es<br />

ist unerlässlich, dass Betroffene mit ihrer Erkrankung<br />

nicht alleine gelassen werden. Durch<br />

eine verstärkte Fokussierung auf die Krankheit<br />

können Betroffene schneller und gezielter zu<br />

den passenden Therapiemöglichkeiten geführt<br />

werden. Die Bereitstellung einer ganzheitlichen<br />

Unterstützung, die sowohl physische als auch<br />

psychische Faktoren berücksichtigt, ist von entscheidender<br />

Bedeutung, um die Lebensqualität<br />

der Betroffenen nachhaltig zu verbessern.<br />

www.hautarztpraxis-mainz.de


6<br />

Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info<br />

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Novartis Pharma GmbH entstanden.<br />

„Ich möchte anderen Betroffenen Mut machen,<br />

ihr Leben mit Akne inversa zu meistern!“<br />

Auf den ersten Blick sieht man Rabea nicht an, dass sie an einer schweren chronischen<br />

Erkrankung leidet: Sie hat Akne inversa, eine Erkrankung, die bei ihr mit starken Schmerzen und<br />

eitrigen Abszessen im Intimbereich verbunden ist und ihr Leben von Grund auf verändert hat.<br />

Warum sie mittlerweile sehr offen mit ihrer Erkrankung umgeht und was sie sich im Umgang mit<br />

Betroffenen wünscht, erzählt sie uns im Interview.<br />

Text Larissa Xander<br />

Liebe Rabea, wann hast du erste<br />

Symptome deiner Akne inversa<br />

festgestellt und wie sahen diese<br />

aus?<br />

Am Anfang wusste ich gar nicht, dass das,<br />

was ich beobachte, Symptome der Akne<br />

inversa sind. Im Jahr 2008 bekam ich immer<br />

mehr große Pickel, zuerst am Po. Man sieht<br />

etwa 20 Prozent davon an der Oberfläche,<br />

der Rest verbirgt sich unter der Haut. Nach<br />

einem dreiviertel Jahr kamen immer mehr<br />

Stellen dazu, die Stellen wurden größer,<br />

entzündeten sich stark und wurden immer<br />

schmerzhafter. Da wusste ich, dass ich einen<br />

Arzt aufsuchen musste.<br />

Wann wurde die richtige Diagnose<br />

gestellt und welche Hürden gab es für<br />

dich auf dem Weg dahin?<br />

Zuerst ging ich zu meinem Dermatologen,<br />

der von Akne inversa gehört hatte, aber<br />

sich sicher war, dass es sich bei mir um<br />

einen Abszess handelte, den ich von einem<br />

Chirurgen spalten lassen musste. In den<br />

ersten drei Jahren mit den Furunkeln ging<br />

ich vier- bis sechsmal im Jahr zum Chirurgen<br />

und ließ mir den Abszess herausschneiden.<br />

So verliefen meine ersten drei Jahre mit<br />

dieser Krankheit. Erst 2011 bekam ich die<br />

richtige Diagnose und damit auch die richtige<br />

Behandlung. Es gehört viel Mut dazu,<br />

so lange unter starken Schmerzen nach der<br />

richtigen Behandlung zu suchen. Zwischenzeitlich<br />

hatte ich keine Lust und Kraft mehr<br />

und fühlte mich wie ein Versuchskaninchen.<br />

Zum Glück arbeite ich im Gesundheitswesen<br />

und hatte so Kontakt zu einer guten Ärztin,<br />

die mich an einen Spezialisten für Akne<br />

inversa überwies, der dann die Diagnose<br />

gestellt hat.<br />

Welche Rolle spielt dabei das Vertrauensverhältnis<br />

mit deiner behandelnden<br />

Ärztin für dich? Was ist für dich dabei am<br />

wichtigsten?<br />

Das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und<br />

Patient ist hier sehr wichtig. Meine Akne<br />

inversa befindet sich z.B. im Intimbereich<br />

und es ist daher sehr schambesetzt und erfordert<br />

Mut sich zu überwinden, diese Stellen<br />

den Ärzten zu zeigen. Nach der langen Zeit<br />

der Fehlbehandlung brauchte ich auch eine<br />

gewisse Sicherheit und Souveränität von den<br />

Ärzten, um mir die Unsicherheit zu nehmen.<br />

Wie wirkt sich die Erkrankung auf deinen<br />

Alltag aus, z.B. auf dein Sozial- oder dein<br />

Arbeitsleben, und was hilft dir persönlich<br />

dabei, deine Trigger zu managen?<br />

Am Anfang habe ich meine Krankheit nicht<br />

groß kommuniziert. Aber durch die Operationen<br />

bin ich natürlich öfter und länger<br />

ausgefallen. Die Möglichkeit, ab und zu von<br />

zu Hause aus arbeiten zu können, wenn die<br />

Erkrankung starke Schmerzen verursacht,<br />

erleichtert meinen Arbeitsalltag sehr.<br />

Ein Furunkel kann sich innerhalb von zwei<br />

Stunden entwickeln, so dass ich manchmal<br />

spontan Verabredungen mit Freunden oder<br />

zum Beispiel Sporttermine absagen muss.<br />

Ich versuche einfach, flexibel zu sein. Meine<br />

Freunde und Bekannten wissen über meine<br />

Krankheit Bescheid und unterstützen mich.<br />

Außerdem kann man mit einer angepassten<br />

Ernährung viel steuern. Ich führe seit einigen<br />

Jahren ein Ernährungstagebuch, in dem ich<br />

ganz genau aufschreibe, was ich esse.<br />

Grundsätzlich sollte man entzündungshemmende<br />

Lebensmittel essen und zum<br />

Beispiel auf rotes Fleisch verzichten. Für<br />

viele Akne inversa-Betroffene sind zum<br />

Beispiel auch Tomaten ein Auslöser. Aber<br />

jeder Körper und jeder Mensch ist anders,<br />

daher muss man selbst schauen, welche<br />

Auslöser auf einen zutreffen und wie man<br />

sie kontrollieren kann.<br />

Meine Freunde<br />

und Bekannten<br />

wissen über<br />

meine Krankheit<br />

Bescheid<br />

und unterstützen<br />

mich.<br />

Mir ist es<br />

wichtig, dass<br />

die Krankheit<br />

in die Welt<br />

getragen<br />

und bekannt<br />

gemacht wird.<br />

Rabea hat Akne inversa und setzt sich dafür ein,<br />

dass die Erkrankung bekannt gemacht wird. Sie möchte<br />

anderen Betroffenen Mut machen, dass ein Leben mit<br />

Akne inversa gemeistert werden kann.<br />

@rabea__1984<br />

Du gehst mittlerweile sehr offen mit<br />

deiner Erkrankung um. Was hat dich<br />

dazu bewegt, über Instagram und auch<br />

in Zusammenarbeit mit Novartis über<br />

Akne inversa aufzuklären?<br />

Social Media ist für viele Dinge eine gute<br />

Plattform und es gibt viele Tipps zu allen<br />

möglichen Dingen, wie z.B. Kosmetikprodukten,<br />

die für Akne inversa-Betroffene<br />

geeignet sind. Ich habe dann nach Tipps und<br />

Tricks zum Thema Akne inversa gesucht und<br />

auch einiges gefunden, aber das war mir<br />

zu unpersönlich. Ich finde es wichtig,<br />

Menschen an meinem Leben mit Akne Inversa<br />

teilhaben zu lassen und zu zeigen, wie der<br />

Alltag mit der Krankheit gemeistert werden<br />

kann. So kann man anderen Mut machen,<br />

denn die Dunkelziffer der Erkrankten ist sehr<br />

hoch.<br />

Dann wurde ich von der Redaktion der Hautwende-Kanäle<br />

angeschrieben und gefragt,<br />

ob ich mir eine Zusammenarbeit vorstellen<br />

kann. Mir ist es wichtig, dass die Krankheit<br />

in die Welt getragen und bekannt gemacht<br />

wird, daher habe ich gern zugesagt. Ich<br />

freue mich, im November zum zweiten Mal<br />

mit Hautwende auf Instagram live zu gehen<br />

und den Menschen Fragen zur Akne Inversa<br />

zu beantworten.


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Nur Pickel?<br />

Akne inversa ist mehr!<br />

Akne inversa, auch Hidradenitis suppurativa genannt, ist eine chronisch-entzündliche<br />

Hauterkrankung, die das Leben Betroffener sehr stark beeinträchtigen kann.<br />

In Deutschland wird die Zahl der Patient*innen auf ca. 25.000 bis 55.000 geschätzt. 1<br />

Akne inversa entsteht durch eine Entzündung des Haarfollikels 2 , also der Strukturen<br />

um die Haarwurzel herum. Daher treten die Symptome typischerweise an behaarten<br />

Hautpartien wie der Achselhöhle, dem Intimbereich oder der Leistengegend auf.<br />

Aber auch an Hautfalten können diese Entzündungen entstehen, die sich häufig<br />

zu etwa erbsengroßen schmerzhaften Knoten entwickeln. Sammelt sich an diesen<br />

Knoten Eiter an, können sich Abszesse bilden, die unter der Haut Tunnelgänge<br />

(sogenannte Fisteln) entwickeln können, die zu Narbenbildung führen.<br />

Die Erkrankung ist in Schubphasen mit starken Schmerzen verbunden und<br />

kann verschiedene Begleiterkrankungen mit sich bringen. Zudem können sich<br />

die eitrigen Abszesse jederzeit öffnen, stark nässen und einen unangenehmen<br />

Geruch verbreiten. Wenn Operationen notwendig werden, bleiben Narben<br />

zurück, Betroffene fühlen sich entstellt. Sie schämen sich und sondern sich ab,<br />

die psychischen Belastungen sind enorm. Bis Betroffene die richtige Diagnose<br />

erhalten und eine individuelle Therapie eingeleitet werden kann, vergehen aber oft<br />

viele Jahre, was den Leidensdruck zusätzlich erhöht. Fundierte Aufklärung sowie<br />

seriöse Informationen zum Krankheitsbild, den verfügbaren Behandlungsoptionen<br />

und Unterstützungsmöglichkeiten sind daher essenziell, um Betroffenen eine<br />

Verbesserung ihrer Lebensqualität zu ermöglichen.<br />

Akne-inversa.info – Das Infoportal rund um<br />

Hidradenitis suppurativa<br />

Das forschende Pharmaunternehmen Novartis hat unter www.akne-inversa.info<br />

ein umfangreiches Infoportal geschaffen, auf dem sich Betroffene und deren Angehörige<br />

über die Erkrankung informieren können.<br />

Was passiert bei Akne inversa eigentlich unter der Haut und im ganzen Körper?<br />

Wie wird sie diagnostiziert? Welche Behandlungsmöglichkeiten stehen zur<br />

Verfügung? Wie wirken sich die entzündeten Hautstellen auf den Alltag, das<br />

soziale Leben und die Partnerschaft aus? Dieses Infoportal möchte dabei helfen,<br />

die Krankheit zu verstehen, Hilfe bei der Suche nach einem*einer Fachärzt*in<br />

bieten und als Wegweiser während der Therapie dienen. Ob es um medizinisches<br />

Hintergrundwissen oder um Tipps für den Alltag mit Akne inversa geht – hier finden<br />

Betroffene und ihre Angehörigen Antworten. Im Ratgeber des Infoportals sind<br />

zum Beispiel verschiedene Bereiche abgedeckt, die für Betroffene hilfreich sein<br />

können: die Informationen reichen von Themen wie Ernährung, Körperpflege und<br />

Lebensweise über wirksame Hausmittel und Entspannungshilfen beim Umgang<br />

mit der Erkrankung bis hin zu sensiblen Themen wie Schamgefühl und psychischen<br />

Herausforderungen oder Partnerschaft und Sexualität.<br />

Denn jedes Thema hat seine Berechtigung und sollte offen angesprochen werden,<br />

ohne dass dabei aus Scham wichtige Fragen unbeantwortet bleiben. Im Podcast,<br />

der ebenfalls im Ratgeber des Infoportals zu finden ist, beantworten Expert:innen<br />

und Betroffene Fragen aus der Patient*innencommunity. In der Mediathek finden<br />

sich spannende Patientenstorys, in denen Betroffene von ihren persönlichen<br />

Erfahrungen mit der Erkrankung berichten. Zudem bietet die Website einen<br />

Symptomcheck, einen Selbsttest für Betroffene sowie Checklisten, die für die<br />

Vorbereitung des Arztbesuches genutzt werden können.<br />

Hautwende – Betroffene informieren und vernetzen<br />

Zusätzlich zum Infoportal www.akne-inversa.info hat es sich Novartis zur Aufgabe<br />

gemacht, auch im Social Media-Bereich für Aufmerksamkeit und Information rund<br />

um die Akne inversa zu sorgen und Betroffene miteinander zu vernetzen. Denn der<br />

Austausch von Patient:in zu Patient:in ist wichtig, um von den Erfahrungen anderer<br />

profitieren zu können und das Gefühl zu bekommen, dass man mit der Erkrankung<br />

und den damit verbundenen Herausforderungen nicht allein ist.<br />

Auf dem Instagram-Kanal HAUTWENDE, der sich übergreifend verschiedenen<br />

chronisch-entzündlichen Hauterkrankungen widmet, finden Akne inversa<br />

Betroffene ausführliche Erklärungen zu ihrem Krankheitsbild sowie Tipps rund um<br />

das Leben mit dieser schwerwiegenden Erkrankung. Wöchentlich gibt es aktuelle<br />

Posts: Information, Inspiration, Veranstaltungshinweise und Umfragen. Beim<br />

besonderen Format der Instagram Lives geben Patient*innen und Ärzt*innen vor<br />

der Kamera einen authentischen Einblick in ihren Alltag und die Community kann<br />

in Echtzeit ihre Fragen stellen. Auf diese Weise bekommen Betroffene ehrliche<br />

Antworten auf die Fragen, die ihnen unter den Nägeln brennen. Die HAUTWENDE-<br />

Community ist aber nicht nur auf Instagram, sondern auch auf Facebook aktiv:<br />

Auch hier finden Betroffene regelmäßig Informationen zum Krankheitsbild mit all<br />

seinen Facetten und bekommen seriöse und fundierte Tipps zum Umgang mit der<br />

Akne inversa im Alltag.<br />

Die Lebensqualität Betroffener im Fokus<br />

Auch wenn die Akne inversa eine schwerwiegende Erkrankung ist, die bisher<br />

nicht heilbar ist: es gibt Wege, mit der Erkrankung umzugehen und moderne<br />

Therapieverfahren, um die Lebensqualität Betroffener zu verbessern. Der Schlüssel<br />

liegt in der umfänglichen Aufklärung über die Erkrankung: damit Diagnosewege<br />

verkürzt werden können, Betroffene schnell eine individuelle Behandlung erhalten<br />

und trotz ihrer chronischen Erkrankung ein lebenswertes Leben führen können.<br />

FOTOS: NOVARTIS PHARMA GMBH<br />

Weitere Informationen unter: www.akne-inversa.info/hautsache<br />

Instagram: www.instagram.com/hautwende<br />

Facebook: www.facebook.com/Hautwende<br />

1<br />

Kirsten N, Petersen J, Hagenström K, Augustin M. Epidemiology of hidradenitis suppurativa in Germany - an observational cohort study based on a multisource approach. J Eur Acad Dermatol Venereol.<br />

2020;34(1):174-179. https://onlinelibrary.wiley.com/doi/pdfdirect/10.1111/jdv.15940 , letzter Aufruf am 19.07.2022. 2 Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). S1<br />

- Leitlinie zur Therapie der Hidradenitis suppurativa / Acne inversa. Auflage 2012. https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/013-012l_S1_Acne_inversa_Hidradenitis_suppurativa_2012-12-abgelaufen.pdf,<br />

letzter Aufruf am 04.05.2022.


8<br />

Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info<br />

Influencerin und Bloggerin Ann-Christin Weber<br />

ist von der Hautkrankheit Rosacea betroffen.<br />

Im vergangenen Jahr hat sie bereits an unserer Kampagne teilgenommen und<br />

uns einen Einblick in ihre Diagnose, den Krankheitsverlauf und die damit<br />

verbundenen Herausforderungen gegeben. Wir freuen uns, dass sie ihre<br />

wertvollen Erfahrungen erneut mit uns teilt.<br />

FOTO: PRIVAT<br />

FOTO: PRIVAT<br />

Text Larissa Xander<br />

S<br />

eit unserem letzten Gespräch über<br />

Rosacea, wie geht es dir in Bezug<br />

auf deine Erkrankung?<br />

Seit unserem letzten Gespräch vor einigen<br />

Jahren ist meine Erkrankung immer noch<br />

präsent, da es sich um eine chronische Erkrankung<br />

handelt. Aber ich kann jetzt besser<br />

damit umgehen, weil meine Hautkrankheit<br />

immer sichtbarer wird. Über die sozialen<br />

Medien erhalte ich viele Nachrichten von<br />

Menschen mit ähnlichen Diagnosen. Der<br />

Austausch darüber ist sehr wichtig und hilft<br />

bei der Suche nach geeigneten Produkten<br />

oder der richtigen Behandlungsmethode.<br />

Durch verschiedene Nahrungsergänzungsmittel<br />

und Pflege ist meine Haut momentan<br />

in einem sehr guten Zustand. Es gibt zwar<br />

immer noch Rötungen, aber die Symptome<br />

wie Pusteln, trockene oder juckende Haut<br />

und Flushes (plötzliches Erröten der Haut,<br />

vor allem im Gesicht) sind deutlich zurückgegangen.<br />

Alkohol, scharfes Essen oder lange<br />

Sonnenbäder sind nach wie vor Triggerpunkte.<br />

Wer aber seine Triggerpunkte kennt, kann<br />

ihnen gut entgegenwirken. Mit der Zeit<br />

lernt man, mit der Erkrankung umzugehen,<br />

Triggerpunkte zu vermeiden oder gelegentlich<br />

in Kauf zu nehmen, wenn mir zum Beispiel<br />

danach ist, mit Freundinnen auf der<br />

Terrasse einen Wein zu genießen.<br />

Wie hast du den heißen Sommer mit deiner<br />

Rosacea-Erkrankung bewältigt? Hast du<br />

Strategien, um die Symptome zu lindern?<br />

Das A und O ist für mich die Sonnencreme.<br />

Egal ob im warmen Sommer oder im kalten<br />

Winter: Ich trage immer pflegende Creme<br />

mit Lichtschutzfaktor. Generell gilt, dass<br />

das Kühlen beruhigend auf die Haut wirkt,<br />

beispielsweise mit Augenpads, die für den<br />

zusätzlichen Kälteeffekt im Kühlschrank<br />

gelagert werden können. Im Sommer achte<br />

ich besonders darauf, mich im Schatten<br />

aufzuhalten, bzw. den Kopf in den Schatten<br />

zu legen und mit einer Kopfbedeckung zu<br />

schützen. Auch ein Sommerurlaub zum<br />

Auftanken ist für die Betroffenen möglich<br />

und wichtig. Viele schreiben mir, dass sie<br />

sich nicht mehr aus dem Haus trauen oder<br />

wenn, dann nur mit viel Schminke. Das finde<br />

ich schade, niemand kann etwas für die<br />

Hautkrankheit. Niemand sollte sich schämen,<br />

auch wenn es das Umfeld ab und an<br />

schwer macht, und Sprüche fallen wie “Die<br />

trinkt doch, die hat immer eine rote Nase“.<br />

Ich möchte Vorurteile überwinden, mein<br />

Leben authentisch führen und eine positive<br />

Einstellung bewahren, unabhängig davon,<br />

was andere denken oder sagen. Ich finde es<br />

wichtig, aktiv auf andere Menschen oder<br />

Freunde zuzugehen und sie über meine<br />

Krankheit und die damit verbundenen<br />

Symptome, wie auffällige Rötungen oder<br />

Schuppen, aufzuklären. Besonders im<br />

Bekanntenkreis ist es mir ein Anliegen,<br />

offen mit meiner Erkrankung umzugehen<br />

und darum zu bitten, wenn jemand meine<br />

Gesichtsflecken genau betrachtet, dies nicht<br />

zu tun. Reden und Aufklärung sind von<br />

großer Bedeutung!<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK_2261613081<br />

Du hattest von einer speziellen Therapie<br />

mit individuell angemischter Pflege aus<br />

der Apotheke gesprochen. Bist du mit<br />

den Ergebnissen zufrieden?<br />

Die angemischte Pflege aus der Apotheke<br />

nutze ich nach wie vor und bin immer noch<br />

sehr zufrieden. Ich kann mit gutem Gewissen<br />

weiterempfehlen, sich bei dem Hautarztbesuch<br />

beraten zu lassen und eine Creme<br />

individuell in der Apotheke anmischen zu<br />

lassen. Seitdem habe ich meine eigens auf<br />

mich abgestimmte Pflege und komme damit<br />

sehr gut zurecht. Die Rötungen sind jetzt<br />

zwar nicht komplett weg, jedoch ist meine<br />

Haut, im Vergleich zu vor einigen Jahren,<br />

viel besser. Jede Erkrankung ist unterschiedlich<br />

und jede Form die Rosacea und besonders<br />

die eigene Haut hat ganz persönlichen<br />

Bedürfnisse.<br />

Rosacea gehört zu mir, wie<br />

Sommersprossen oder buschige<br />

Augenbrauen! Und ich finde,<br />

das sollte man nicht verstecken.<br />

Ann-Christin Weber<br />

Betroffene mit der Hautkrankheit Rosacea<br />

Könntest du unseren Lesern Tipps geben,<br />

wie sie den Alltag bestmöglich mit Rosacea<br />

gestalten können?<br />

Mein Tipp: Sich nicht einschränken lassen!<br />

Niemand sollte wegen einer Rötung nicht<br />

mehr aus dem Haus gehen oder sich schämen.<br />

Meine Krankheit stört andere eher, weil sie<br />

mich sehen. Ich sage mir: Rosacea gehört<br />

zu mir, wie Sommersprossen oder buschige<br />

Augenbrauen! Und ich finde, das sollte man<br />

nicht verstecken. So zu denken geht natürlich<br />

nicht von heute auf morgen. Ich musste auch<br />

erst die Krankheit akzeptieren, die Triggerpunkte<br />

herausfinden und mich darauf<br />

einstellen und reagieren. Ich glaube, es ist<br />

wichtig, sich selbst zu akzeptieren und für<br />

das eigene Wohlbefinden zur Kosmetik zu<br />

gehen und Yoga oder Atemübungen zu<br />

machen, denn Stress kann auch ein großer<br />

Auslöser sein. Es ist ein langer Prozess, mit<br />

sich selbst im Reinen zu sein, eine positive<br />

Einstellung zu entwickeln und ein gesundes<br />

Essverhalten in den Alltag zu integrieren.<br />

Doch diese Schritte sind entscheidend, um<br />

die Rosacea in den Griff zu bekommen und<br />

ein schönes Leben zu führen - mit oder ohne<br />

Hautkrankheit. Denn ganz ehrlich: Pickel<br />

und Rötungen passen nie so richtig ins Bild.<br />

Aber mit mehr Gelassenheit, Akzeptanz und<br />

Selbstentspannung können wir mit unserer<br />

Haut und der Rosacea im Einklang sein und<br />

leichter damit umgehen.<br />

Mehr über Ann-Christin erfahrt<br />

ihr auf ihrem Blog unter:<br />

www.fashion-kitchen.com,<br />

oder dem Instagram-Account<br />

@fashionkitchen


Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info 9<br />

Wie fühlen sich Menschen mit Rosacea?<br />

Rosacea ist für jedermann sichtbar. Das wahre Ausmaß der Krankheitsbelastung durch die chronische<br />

Hautkrankheit ist deutlich höher als bisher angenommen.<br />

Text Larissa Xander<br />

55 % der Menschen mit Rosacea in aktiver Beschäftigung geben<br />

an, dass die Hautkrankheit ihre Arbeitsproduktivität beeinträchtigt.<br />

86 % der Patienten bestätigt, dass sie ihr Verhalten im Alltag<br />

geändert haben, um einen Krankheitsschub zu vermeiden.<br />

Am häufigsten wurden die Vermeidung von Sonne<br />

bzw. UV-Strahlung (50%) sowie der Verzicht auf Alkohol (33%) oder auf<br />

stark gewürzte Speisen (26%) angegeben.<br />

Quellen:<br />

Rosacea: beyond the<br />

visible online report,<br />

BMJ Hosted Website<br />

(https://hosted.bmj.com/<br />

rosaceabeyondthevisible)<br />

https://rosacea-info.<br />

de/downloads/<br />

aktiv_gegen_rosaceainfobrosch%C3%BCre.pdf<br />

0<br />

CLEAR,<br />

erscheinungsfrei<br />

Jeder 2. Rosacea-Betroffene würde 6 Monate oder mehr<br />

seiner Lebenszeit aufgeben, nur um Rosacea zu heilen.<br />

1 von 10 der Betroffenen fühlt sich entmutigt.<br />

1 von 4 der Betroffenen fühlt sich zermürbt.<br />

1 von 3 der Betroffenen verlor das Selbstvertrauen.<br />

Heute gibt es moderne Medikamente, die helfen können, die Haut wieder „erscheinungsfrei“ werden zu lassen.<br />

1<br />

Fast<br />

erscheinungsfrei<br />

2<br />

Mild<br />

3<br />

Moderat,<br />

mittelmäßig<br />

4<br />

Schwer<br />

ANZEIGE<br />

Die Rosacea-Tagebuch-App<br />

Ergebnisse notieren, Auslöser<br />

erkennen und die Hautkrankheit<br />

besser verstehen.<br />

Mit dem Rosacea-Tagebuch haben Sie als Betroffener/Betroffene immer und überall die<br />

Möglichkeit, Ihre aktuellen Daten wie Ihren Hautzustand, Symptome, mögliche Auslöser eines<br />

Rosacea-Schubes und Informationen zu Ihrer aktuellen medikamentösen Therapie via Smartphone<br />

zu erfassen. Außerdem können Sie wichtige Informationen über die Hauterkrankung<br />

Rosacea sowie Tipps und Tricks für eine erfolgreiche Behandlung schnell mobil nachschlagen.<br />

So haben Sie Ihr persönliches Rosacea-Tagebuch jederzeit griff- und einsatzbereit und sind<br />

dank der grafischen Aufbereitung stets bestens informiert.<br />

Das Wichtigste in einer App!<br />

Das Dashboard zeigt Ihnen direkt beim Start der App eine Übersicht der wichtigsten<br />

Informationen über Ihren Hautzustand in den vergangenen 10 Tagen an. So dokumentieren<br />

Sie die Entwicklung von Rötungen und weiteren Rosacea-Symptomen und identifizieren Ihre<br />

persönlichen Auslöser. Voraussetzung dafür sind möglichst tägliche Einträge, etwa Selfies<br />

vom aktuellen Hautzustand, Essensgewohnheiten, Wettereinflüsse, die verwendete Haut -<br />

pflege oder eingenommene Medikamente. Diese werden in verschiedenen Farben im<br />

Diagramm wiedergegeben und können beliebig gefiltert werden. Diese Informationen<br />

unterstützen Sie in Ihrem Alltag mit der Hauterkrankung Rosacea sowie beim nächsten<br />

Besuch in der hautärztlichen Praxis.<br />

HIER<br />

erfährst du mehr!


10<br />

Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info<br />

Mein Leben mit<br />

Neurodermitis<br />

Die Betroffene Sarah Knott berichtet von ihrem Umgang mit<br />

der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung<br />

FOTO: EILA LIFLANDER<br />

Text Larissa Xander<br />

Wann und wie wurde bei dir die<br />

Diagnose gestellt?<br />

Neurodermitis begleitet mich<br />

durch mein ganzes Leben. Bereits als Baby war<br />

meine Haut von Kopf bis Fuß entzündet. Im<br />

jungen Erwachsenenalter zeigte sich die Neurodermitis<br />

verstärkt an den Händen. Nach der<br />

Schwangerschaft mit meinem zweiten Sohn kam<br />

die Neurodermitis mit voller Wucht zurück. Ich<br />

hatte den schlimmsten Schub meines Lebens.<br />

Wie hast du dich damit gefühlt und welche<br />

Behandlungsmöglichkeiten wurden dir<br />

daraufhin angeboten?<br />

Dieses Mal verlief der Schub anders als bisher.<br />

Die Neurodermitis wurde von Tag zu Tag<br />

schlimmer. Es waren nicht nur meine Hände<br />

betroffen, sondern auch mein Dekolleté, mein<br />

Hals und mein Gesicht. Ich erkannte mich selber<br />

nicht wieder, wenn ich in den Spiegel sah. Ich<br />

war total verzweifelt und verunsichert. Beim<br />

Hautarzt bekam ich ausschließlich Kortison.<br />

Ein Teufelskreislauf begann. Ich benutzte die<br />

Kortisonsalbe, die Haut besserte sich, doch nach<br />

kurzer Zeit wurde alles noch viel schlimmer.<br />

Ich fühlte mich erschöpft und allein.<br />

Ich wollte<br />

mich wieder<br />

wohl in<br />

meiner Haut<br />

fühlen.<br />

Ich wollte mich wieder wohl in meiner Haut<br />

fühlen. Die kostbare Zeit mit meinem Baby<br />

genießen. Für meine Familie da sein.<br />

Mein Leben uneingeschränkt leben.<br />

Das war der Punkt, an dem ich mich selbst auf<br />

die Suche machte, was mir helfen kann. Ich<br />

setzte mich intensiv mit den Zusammenhängen<br />

zwischen Ernährung und Neurodermitis auseinander.<br />

Doch nicht nur die passende Ernährung<br />

half meiner Haut zur Ruhe zu kommen. Der<br />

Schlüssel lag in der ganzheitlichen Betrachtung.<br />

Ich sorgte für mehr Entspannung, kümmerte<br />

mich um meinen Darm und half meinem Körper<br />

auf allen Ebenen wieder in Balance zu kommen.<br />

Wie geht es dir aktuell?<br />

Aktuell geht es mir sehr gut. Meine Haut ist<br />

stabil und ich bin unendlich dankbar, dass ich<br />

mich wieder wohl in meiner Haut fühle. Meine<br />

Haut ist nach wie vor sensibel, es kann vorkommen,<br />

dass sich trockene Stellen zeigen oder<br />

auch Rötungen. Doch jetzt weiß ich, was ich<br />

tun kann. Ich freue mich auch so sehr, dass ich<br />

mein Wissen heute an Betroffene weitergebe.<br />

In meinen ganzheitlichen Hautcoachings oder<br />

auch über meinen Podcast „Hautbalance –<br />

Ganzheitlich Neurodermitis frei“.<br />

FOTO : PRIVAT<br />

Nicht nur<br />

die passende<br />

Ernährung<br />

half meiner<br />

Haut zur Ruhe<br />

zu kommen.<br />

Der Schlüssel<br />

lag in der<br />

ganzheitlichen<br />

Betrachtung.<br />

Gibt es etwas, das du anderen Betroffenen<br />

gerne mitteilen möchtest oder Ratschläge,<br />

die du weitergeben möchtest?<br />

Ich möchte, dass jeder Betroffene weiß, dass es<br />

bei Neurodermitis mehr gibt als Kortison. Wenn<br />

du an einem Punkt bist, an dem du nicht mehr<br />

weiter weißt, hole dir Hilfe. Du kannst etwas für<br />

dich und deine Haut tun.<br />

Mehr über Sahra findet ihr unter:<br />

www.sarahknott.com<br />

oder auf ihrem Instagram-Account<br />

@sarah.hautgesundheit


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12<br />

Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info<br />

Die „Sonnenterrassen“<br />

des Körpers<br />

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der<br />

Sanofi-Aventis Deutschland und Regeneron GmbH entstanden.<br />

Kopfhaut<br />

Heller Hautkrebs – eine<br />

unterschätzte Erkrankung?<br />

Unsere Haut bewahrt uns als Schutzmantel<br />

zur Außenwelt vor äußeren Einflüssen wie<br />

Erregern, Hitze, Kälte oder Sonnenstrahlen.<br />

Was man ihr in jungen Jahren nicht ansieht:<br />

Jede einzelne Sonnenbestrahlung verursacht<br />

Schäden am Erbgut der Hautzellen.<br />

Nasenrücken,<br />

Augen, Lippen<br />

Kinn<br />

Nacken,<br />

Schultern,<br />

Dekolleté<br />

Oberarme<br />

Ohren<br />

Unterarme,<br />

Handrücken<br />

Ein rötlicher, runder Fleck im Gesicht,<br />

der einfach nicht weggeht. Haut,<br />

die sich wie feines Sandpapier anfühlt,<br />

häufig schuppt und manchmal blutet<br />

oder auch ein kleines warzenartiges Gebilde<br />

mit zerklüfteter Oberfläche: Das können ganz<br />

harmlose Hautveränderungen sein – oder Anzeichen<br />

von hellem Hautkrebs.<br />

Anders als der von vielen Menschen gefürchtete<br />

schwarze Hautkrebs führt er nur selten zum<br />

Tod. Allerdings tritt er deutlich häufiger auf:<br />

Daten des Robert-Koch-Instituts zufolge erkrankten<br />

allein im Jahr 2018 in Deutschland<br />

etwa 200.000 Personen an hellem Hautkrebs. 1<br />

Heller Hautkrebs ist somit die häufigste<br />

Krebserkrankung – und die Zahlen steigen.<br />

Betroffen sind überwiegend Menschen ab 60<br />

Jahren. Neben der Menge an UV-Licht, der die<br />

Haut im Laufe des Lebens ausgesetzt ist,<br />

spielen auch die erbliche Veranlagung und<br />

der Hauttyp eine Rolle. Besonders gefährdet<br />

für hellen Hautkrebs sind Menschen mit roten<br />

oder blonden Haaren und heller Haut. Ein hohes<br />

Risiko haben Menschen mit nicht mehr<br />

voll leistungsfähigem Immunsystem, zum Beispiel<br />

nach einer Organtransplantation.<br />

Gealterte Haut braucht besondere Aufmerksamkeit<br />

Heller Hautkrebs ist für Laien oft schwer zu<br />

erkennen. Zum einen verändert sich die Haut,<br />

je älter man wird, und viele unterschiedliche<br />

Hautveränderungen entstehen. Einzelne Neubildungen<br />

zu bemerken und zu beobachten,<br />

ist für Betroffene nicht einfach. Zum<br />

anderen macht heller Hautkrebs anfangs<br />

oft keine Beschwerden und kann<br />

harmlosen Befunden ähneln. Anders als<br />

der Name es vermuten lässt, ist heller Hautkrebs<br />

nicht weiß. Im frühen Stadium kann<br />

er als hautfarbener oder roter Fleck, als<br />

Knötchen oder Erhebung auftreten.<br />

Hierzu gehören neben der Stirn auch Nasenrücken,<br />

Augen, Ohren, Lippen, Kinn und Nacken.<br />

Weil es für Betroffene schwierig ist, Hautkrebs<br />

oder seine Vorstufen zu erkennen, wird eine<br />

regelmäßige Untersuchung beim Hautarzt oder<br />

bei der Hautärztin empfohlen. Ab dem 35.<br />

Lebensjahr übernehmen die gesetzlichen<br />

Krankenkassen alle 2 Jahre die Kosten für eine<br />

Hautkrebs-Früherkennung. Manche Kassen<br />

bieten sogar schon früher eine Kostenübernahme<br />

als Mehrleistung an.<br />

Weist die Haut bereits Zeichen einer dauerhaften<br />

Schädigung durch UV-Licht<br />

auf, zum Beispiel in Form von einer ausgeprägten<br />

Faltenbildung, Altersflecken,<br />

erweiterten Blutgefäßen oder rauen, sandpapierartigen<br />

Stellen, sollten Betroffene,<br />

Angehörige und Pflegekräfte besonders wachsam<br />

sein. Neubildungen oder unklare Male<br />

an der Haut sollten beim Arzt oder bei der<br />

Ärztin abgeklärt werden - spätestens, wenn<br />

sie sich in Größe oder Form verändern, immer<br />

wieder bluten und nicht von selbst abheilen.<br />

Lange Zeit galt heller<br />

Hautkrebs als Erkrankung<br />

älterer Menschen. Heute<br />

wissen wir, es kann auch<br />

jüngere treffen.<br />

Unser Experte Dr. med. Claas Ulrich klärt im Interview<br />

über das Thema heller Hautkrebs auf. Dr. Ulrich war<br />

langjähriger Leiter des Hauttumorzentrums an der<br />

Charité Berlin und ist heute als niedergelassener<br />

Dermatologe für seine Patient*innen da.<br />

1<br />

KREBS IN DEUTSCHLAND FÜR 2017/2018. NICHT-MELANOTISCHER HAUTKREBS. ZENTRUM FÜR KREBSREGISTERDATEN IM ROBERT KOCH-INSTITUT (HRSG). BERLIN, 2021. HTTPS://WWW.KREBSDATEN.DE/KREBS/DE/<br />

CONTENT/PUBLIKATIONEN/KREBS_IN_DEUTSCHLAND/KID_2021/KID_2021_C44_NICHT-MELANOTISCHER-HAUTKREBS.PDF?__BLOB=PUBLICATIONFILE (LETZTER AUFRUF: 23.08.2022)


Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info 13<br />

Herr Dr. Ulrich, beim Stichwort Hautkrebs<br />

erschreckt man sich erst einmal. Doch es<br />

gibt unterschiedliche Arten – welche?<br />

Vereinfacht gesagt, unterscheidet man den<br />

sogenannten „hellen“ vom „schwarzen Hautkrebs“.<br />

Der schwarze Hautkrebs, auch Melanom<br />

genannt, entwickelt sich aus den pigmentbildenden<br />

Zellen der Haut. Der Begriff<br />

„heller Hautkrebs“ steht hauptsächlich für<br />

das Basalzellkarzinom, den häufigsten Tumor<br />

in der hellhäutigen Bevölkerung, sowie das<br />

kutane Plattenepithelkarziom.<br />

Ist heller Hautkrebs eher ein Problem<br />

der über 60-Jährigen, oder kann es auch<br />

Jüngere treffen?<br />

Lange Zeit galt heller Hautkrebs als Erkrankung<br />

älterer Menschen. Heute wissen wir, es<br />

kann auch jüngere treffen. Der Großteil der<br />

Hauttumore wird durch die ultra-violetten<br />

Strahlen des Sonnenlichtes, also die UV-<br />

Strahlung, hervorgerufen. Das kutane Plattenepithelkarziom<br />

wird durch langfristige,<br />

hohe UV-Exposition hervorgerufen, z. B.<br />

durch langen Aufenthalt im Freien. Beim<br />

Basalzellkarzinom scheint die kurzfristig<br />

hochdosierte, sowie die langfristig niedrig<br />

dosierte Sonneneinwirkung eine Rolle zu<br />

spielen. Und unabhängig vom Alter ist der individuelle<br />

Hauttyp wichtig. So sind hellhäutige<br />

Menschen besonders UV-empfindlich.<br />

Auch Menschen mit geschwächten Immunsystem<br />

haben ein erhöhtes Risiko und erkranken<br />

häufiger an aggressiven Hauttumoren.<br />

Wie kann man vorbeugen?<br />

Ein guter und konsequenter UV-Schutz ist<br />

wichtig. Tragen Sie lange Kleidung, am besten<br />

auch einen Hut, und meiden Sie die Mittagssonne.<br />

Verwenden Sie qualitativ hochwertige<br />

Sonnencreme und achten Sie auf die<br />

richtige Anwendung. Moderne Sonnencremes<br />

bieten einen guten Schutz. Hautärztinnen<br />

und Hautärzte in Klinik und Praxis, aber<br />

auch viele Apotheken, beraten Sie gerne.<br />

bis zwei Jahre, das sogenannte gesetzliche<br />

Hautkrebsscreening, das in Hautarztpraxen<br />

und -Kliniken, aber auch bei geschulten<br />

Hausärzten und Hausärztinnen durchgeführt<br />

werden kann. Die Ärztinnen und<br />

Ärzte können heute durch technische Hilfsmittel,<br />

wie kameragestützte Ganzkörperscanner<br />

und digitale Mikroskopie, sozusagen<br />

in die Hautveränderung hineinschauen. Das<br />

macht teilweise sogar die operative Entnahme<br />

von Gewebeproben unnötig.<br />

Und wenn nun tatsächlich Hautkrebs<br />

festgestellt wird – wie sieht dann die Behandlung<br />

aus?<br />

In den allermeisten Fällen wird der Tumor<br />

chirurgisch entfernt und dann in ein Labor<br />

zur näheren Untersuchung geschickt. Dort<br />

wird die vorige Diagnose überprüft und sichergestellt,<br />

dass der Tumor auch vollständig<br />

entfernt wurde. Beim kutanen Plattenepithelkarziom,<br />

wie auch bei einigen Formen des<br />

Basalzellkarzinoms, werden die Tumore<br />

genauer klassifiziert, um die weitere Behandlung<br />

oder Nachsorge zu unterstützen. Nur<br />

tiefer eingewachsene Hauttumore werden mit<br />

bildgebenden Verfahren weiter untersucht,<br />

um sicher zu gehen, dass der Tumor noch nicht<br />

gestreut hat. Bei allen größeren Tumoren, die<br />

eine umfangreichere Operation, Bestrahlung<br />

oder eine medikamentöse Behandlung erfordern,<br />

wird der Krankheitsfall in einer medizinischen<br />

Expertenrunde besprochen, um die<br />

bestmögliche Behandlung zu gewähren.<br />

Ist heller Hautkrebs denn heilbar – oder<br />

muss man damit rechnen, dass die<br />

Erkrankung irgendwann zurückkommt?<br />

Ich erinnere mich noch gut an die Zeit zu<br />

Beginn meiner dermato-onkologischen Ausbildung<br />

Ende der 1990er Jahre zurück, in<br />

der Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittenem<br />

Hautkrebs kaum eine Überlebenschance<br />

hatten. Mit der Entwicklung<br />

moderner Immuntherapien sowie anderen,<br />

hochspezifischen Behandlungen hat sich<br />

dieses Bild komplett gewandelt. Viele Patientinnen<br />

und Patienten überleben trotz<br />

fortgeschrittener Erkrankung längere Zeit<br />

oder können, nachdem sich der Hautkrebs<br />

zurückgebildet hat, ihre Medikamente absetzen.<br />

Modernen Therapien können meist<br />

sogar komplett ambulant erfolgen. Das<br />

erspart vielen Patientinnen und Patienten<br />

einen Klinikaufenthalt.<br />

Als langjähriger Leiter des Hauttumorzentrums<br />

an der Charité haben auch Sie<br />

Patientinnen und Patienten betreut,<br />

deren Krebserkrankung erst in einem<br />

fortgeschrittenen Stadium erkannt wurde.<br />

Wie sieht die Behandlung dann aus,<br />

und welche Heilungschancen gibt es?<br />

Ich hatte das große Glück, dass wir hier in<br />

Berlin schon frühzeitig Studien anbieten<br />

konnten, die es uns erlaubten, Patientinnen<br />

und Patienten mit fortgeschritten Hauttumoren<br />

mit neuartigen Konzepten zu behandeln.<br />

Viele unserer Patientinnen und Patienten<br />

kommen noch Jahre später zur Nachsorge<br />

und genießen ein selbstbestimmtes Leben<br />

ohne Krebs. Ohne moderne Therapien, wären<br />

diese Erfolge nicht möglich. Und natürlich<br />

gehört auch ein entschlossenes und motiviertes<br />

interdisziplinäres Klinikteam dazu,<br />

das die individuellen Sorgen und Bedürfnisse<br />

der uns anvertrauten Menschen ernst nimmt.<br />

Das alles zusammen sind wichtige Voraussetzungen<br />

für eine erfolgreiche Behandlung.<br />

MAT-DE-2303757-1.0-08/23.<br />

Wo kann ein Hautkrebs-Screening durchgeführt<br />

werden, und was passiert da?<br />

Früherkennung ist der Schlüssel, um lokal<br />

fortgeschrittene oder gar metastasierende<br />

Verläufe, bei denen die Tumorzellen im<br />

Körper streuen, zu vermeiden. Die Krankenkassen<br />

übernehmen ab dem 35. Lebensjahr,<br />

je nach Krankenkasse sogar alle ein<br />

Früherkennung ist<br />

der Schlüssel, um<br />

fortgeschrittene<br />

Verläufe zu<br />

verrmeiden.<br />

Weitere Informationen rund um das Thema<br />

heller Hautkrebs finden Sie auf der<br />

Website der NVKH e. V. unter:<br />

www.infoportal-hautkrebs.de


14<br />

Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info<br />

Meine Erfahrung mit weißem Hautkrebs<br />

Für einen verantwortungsvollen und<br />

umsichtigen Umgang mit sich selbst<br />

Text Danica Harwardt<br />

Als Mutter von vier Kindern habe ich<br />

- vor allem mein Körper - bereits viel<br />

durchgemacht. Spätestens seit der<br />

Schwangerschaft der Drillinge hat<br />

sich mein Körper stark verändert. Besonders<br />

die Haut am Bauch hat sehr unter dem etwa<br />

10kg schweren Bauch gelitten. Sie hängt, ist<br />

gerissen und hat nun viele Narben. Sieben<br />

Jahre später mit knapp 37 bin ich stolz auf seine<br />

Leistung und habe gelernt, jeden „Makel“<br />

zu akzeptieren und so hinzunehmen wie er<br />

ist.<br />

Dazu gehörte auch ein unscheinbarer, rötlicher<br />

Fleck an meinem Bauch, der sich in die<br />

kleine Narbensammlung einreihte. Irgendwie<br />

war er schon immer da, bereits in der Schwangerschaft<br />

meines ältesten Sohns der heute 9<br />

ist, habe ich ihn wahrgenommen und durch<br />

die Schwangerschaften ist er einfach mitgewachsen<br />

und hat sich verändert, so wie sich<br />

alles an meinem Körper irgendwie verändert<br />

hat. Doch eines Tages kam mir wie aus dem<br />

Nichts dieser Gedanke, der mich fortan nicht<br />

mehr losließ: „Was wäre, wenn es sich bei dem<br />

Fleck nicht einfach nur um einen weiteren,<br />

kleinen Schönheitsmakel handeln könnte?“<br />

Weil mich dieser Gedanke urplötzlich nicht<br />

mehr losließ, entschied ich mich, das Ganze<br />

bei einem Dermatologen abklären zu lassen.<br />

Der Dermatologe hingegen brauchte beim<br />

Anblick dessen und zwei weiteren Stellen, die<br />

mir aufgefallen waren, kaum mehr als einen<br />

Blick um zu erkennen, dass es sich um Hautkrebs<br />

handelt. Ich schluckte. Und während<br />

ich versuchte meine Gedanken zu sortieren,<br />

suchte der Arzt nach weiteren, auffälligen<br />

Stellen auf meinem Oberkörper. Mein Blick<br />

geisterte durch die Gegend. Ich dachte an alles<br />

und nichts. An jede Krebserfahrung, die ich<br />

bereits in meiner Familie durchstehen musste<br />

„Jetzt hat er dich auch!“ schoss es mir durch<br />

den Kopf, während ich den Arzt zählen hörte<br />

und meine Silhouette auf dem Aufnahmekärtchen<br />

immer mehr von ihm skizzierte<br />

Pünktchen bekam. Mit jedem Zentimeter<br />

Haut, der betrachtet wurde, stieg in mir die<br />

Angst, dass er auch hier fündig werden könnte.<br />

Gleichzeitig fühlte ich mich schlecht. Habe<br />

ich nicht gut genug auf mich aufgepasst?<br />

Natürlich weiß man, dass man seine Haut<br />

auch regelmäßig auf Auffälligkeiten bei einem<br />

Hautscreening untersuchen lassen sollte.<br />

In meinem Fall habe ich hier aber immer<br />

die Priorität meiner vier Kinder an erster<br />

Stelle gesehen, und mir für mich und meine<br />

eigene Gesundheit schlichtweg zu wenig<br />

Zeit genommen. Natürlich absolut nicht<br />

vorbildlich und falsch, das weiß ich heute!<br />

Am Ende waren es tatsächlich 12 Stellen an<br />

meinem Körper, die erkrankt waren. Weißer<br />

Hautkrebs. Basalzellkarzinom. Der Dermatologe<br />

klärte mich auf, dass mein Alter und die<br />

hohe Anzahl der betroffenen Stellen trotzdem<br />

eher ungewöhnlich seien, fügte aber schnell<br />

hinzu, dass man diese Art des Hautkrebses<br />

mittels ambulanter OP und lokaler Betäubung<br />

sehr gut behandeln kann. Ich zuckte zusammen<br />

und versuchte mir vorzustellen, bald<br />

an gleich 12 Stellen operiert werden zu müssen.<br />

Doch gleichzeitig war ich natürlich froh<br />

über die gute Behandlungsmöglichkeit.<br />

Trotzdem fragte ich nach Alternativen ohne<br />

OP. Hier gab es eine Creme, die hin und<br />

wieder verwendet wird. Doch aufgrund von<br />

Lieferschwierigkeiten stellte sich relativ<br />

schnell heraus, dass dies schon allein deshalb<br />

nicht in Frage kam. Zudem sei diese<br />

Methode auch nicht so sicher, wie mittels<br />

einer OP. Ich vereinbarte also noch am<br />

gleichen Tag einen Termin zur OP, die schon<br />

in zwei Wochen stattfinden sollte.<br />

FOTOS: PRIVAT<br />

Ich bin nun von dem<br />

Krebs befreit, lediglich<br />

ein paar Narben<br />

erinnern mich noch an<br />

die Zeit und reihen sich<br />

ein in meine persönliche<br />

Bildergeschichte auf<br />

meiner Haut.<br />

Die OP verlief soweit problemlos, auch wenn<br />

es sich für mich wie eine innere Zerrissenheit<br />

anfühlte. So fühlte ich mich doch eigentlich gesund!<br />

Und doch bestünde einfach die Gefahr,<br />

dass der Krebs sich vergrößern und somit auch<br />

umliegendes Gewebe und Knochen befallen<br />

könnte. Ich brauchte einige Zeit, um all das,<br />

vor allem auch mental, verarbeiten zu können.<br />

Besonders die Frage nach der Ursache war mir<br />

lange unklar, denn wie mich der Arzt aufklärte,<br />

braucht eine Krebszelle rund 30 Jahre, um sich<br />

zu entwickeln und wird in fast allen Fällen durch<br />

hohe Sonnenbelastung hervorgerufen. Meine<br />

betroffenen Hautstellen, teils direkt unter der<br />

Brust oder in der Leiste, waren jedoch so gut wie<br />

nie direkter UV-Bestrahlung ausgesetzt. Vermutlich<br />

scheint es sich in meinem Fall um eine Reparaturschwäche<br />

der Haut zu handeln, weshalb<br />

regelmäßige Hautscreenings fortan aus meinem<br />

Leben nicht mehr wegzudenken sein werden.<br />

Ich bin nun von dem Krebs befreit, lediglich<br />

ein paar Narben erinnern mich noch an die Zeit<br />

und reihen sich ein in meine persönliche Bildergeschichte<br />

auf meiner Haut.<br />

Wenn ich sie heute betrachte, denke ich nicht<br />

mehr nur an meine vermeintlichen Schönheitsmakel<br />

und die Akzeptanz dessen, was jahrelang<br />

meinen Fokus bildete. Heute weiß ich, dass<br />

Akzeptanz allein nicht immer genug ist, sondern,<br />

dass man manchmal auch Dinge hinterfragen<br />

sollte, anstatt sie ausschließlich anzunehmen,<br />

vor allem wenn man plötzlich so ein Bauchgefühl<br />

hat. Und, dass man mit sich selbst genauso<br />

verantwortungsvoll und umsichtig umgehen<br />

sollte, wie man es bei seinen eigenen Kindern<br />

wie selbstverständlich tun würde.<br />

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REGENERATIO N


Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info 17<br />

Neurodermitis<br />

beeinträchtigt das Leben<br />

der Patienten weit über<br />

die Haut hinaus<br />

Bei einer europaweiten Umfrage, an der erwachsene<br />

Patientinnen (56 %) und Patienten (44 %) mit<br />

schwerer Neurodermitis teilnahmen, ging es um<br />

verschiedene Aspekte der Lebensqualität,<br />

u. a. auch um körperliche Beziehungen.<br />

Text Lotta Boron<br />

1 von 10 Patienten mit Neurodermitis<br />

leidet an einer schweren Form.<br />

Special<br />

Seite 17 – 19<br />

LET’S<br />

TALK<br />

ABOUT<br />

Sex<br />

37 % der Befragten haben Angst zurückgewiesen zu werden.<br />

28 % der Betroffenen sagen, dass ihnen die Haut sexuelle<br />

Schwierigkeiten bereitet.<br />

Mehr als jeder Dritte<br />

gibt an, körperlichen Kontakt zu vermeiden.<br />

Nur 25 % der Betroffenen geben an, gar kein Problem<br />

mit Intimität zu haben.<br />

58 % der Befragten geben an, dass ihre Haut sie in Verlegenheit bringt.<br />

50 % der Teilnehmer berichteten auch, dass ihre<br />

Neurodermitis sie traurig macht.<br />

“Kommunikation kann man lernen<br />

und Schritt für Schritt eine größere<br />

Intimität und Vertrauen aufbauen.“<br />

Paar- und Sexualtherapeutin Julia Henchen<br />

spricht im Interview darüber, was Paare tun<br />

können, wenn die Lust nachlässt.<br />

72 % empfinden Neid auf Menschen mit gesunder Haut.<br />

Quelle: „Juckreiz – ein Leben lang – Die Lebensqualität und die anfallenden Kosten für Menschen mit<br />

schwerer Neurodermitis in Europa“. EFA - European Federation of Allergy and Airways Diseases Patients’<br />

Associations, Juli 2018


18<br />

Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info<br />

Wenn die Lust nachlässt: Wie Paare die Leidenschaft<br />

in Beziehungen wieder entfachen können<br />

In einem Interview mit uns teilt Paar- und Sexualtherapeutin Julia Henchen ihre<br />

Expertise und Einblicke in die Welt der zwischenmenschlichen Beziehungen und<br />

sexuellen Erfüllung und beleuchtet wichtige Aspekte, die Paaren helfen können,<br />

ein erfülltes und intimes Leben miteinander zu gestalten.<br />

Text Daniela Grün<br />

FOTO:<br />

ANNIKA FUSSWINKEL<br />

Liebe Julia, welche Rolle spielt Kommunikation<br />

in einer Partnerschaft, wenn es<br />

um ein erfüllendes Sexleben geht?<br />

Kommunikation spielt aus meiner Erfahrung<br />

die größte und wichtigste Rolle. Ich mache<br />

immer wieder die Erfahrung, dass Paare, die<br />

nicht miteinander kommunizieren oder keine<br />

Augenhöhe in ihrer Beziehung erleben, auch<br />

im Schlafzimmer immer wieder ins Straucheln<br />

kommen. Das Tolle ist: Kommunikation<br />

kann man lernen und Schritt für Schritt<br />

eine größere Intimität und Vertrauen aufbauen.<br />

Ein guter Start ist es, sich im Alltag<br />

intensiver auszutauschen und zu beginnen,<br />

über Gefühle und Emotionen zu sprechen.<br />

Niemand kann erraten, was wir denken,<br />

auch wenn wir uns das manchmal wünschen<br />

würden.<br />

Was kannst du Paaren raten, die z.B. Hemmungen<br />

haben, über ihre sexuellen Wünsche<br />

und Bedürfnisse zu sprechen?<br />

Mein Tipp ist, sich im Alltag insgesamt intensiver<br />

auszutauschen, zu beginnen, die Themen<br />

zu teilen, die einen beschäftigen und sich<br />

klarzumachen, dass es nicht schlimm ist,<br />

dass es einem unangenehm ist, darüber zu<br />

sprechen. Es darf unangenehm sein, es darf<br />

schwierig sein und trotzdem können wir es<br />

lernen und aufeinander zugehen. Wenn die<br />

Hemmungen zu groß sind, kann ich immer<br />

eine Paarberatung empfehlen, aber auch ein<br />

Podcast, ein Buch oder eine Serie kann das<br />

erste Eis zum Brechen bringen, indem man<br />

es gemeinsam anhört oder anschaut und im<br />

Anschluss darüber spricht.<br />

Ist es normal, dass mit der Zeit in einer<br />

Beziehung die Lust aufeinander abnimmt<br />

und man auf Sex keine Lust mehr hat?<br />

Hast du Tipps, wie man die Lust aufeinander<br />

wieder entdecken kann?<br />

Dass die Lust in Langzeitbeziehungen manchmal<br />

schwindet, ist normal und kein Grund zur<br />

Sorge, aber natürlich kann es eine Partnerschaft<br />

belasten. Aber wir können daran etwas<br />

ändern und müssen die lustlose Phase nicht<br />

hinnehmen, wenn wir daran etwas ändern<br />

wollen. Wenn beide Partner damit fein sind,<br />

ist es übrigens auch nicht unbedingt nötig,<br />

sofort etwas zu ändern.<br />

Julia Henchen<br />

Paar- und Sexualtherapeutin<br />

In meine Praxis kommen Paare meist dann,<br />

wenn der Sex unregelmäßig stattfindet, wenn<br />

es ein paar Mal pro Jahr ist oder seit einigen<br />

Jahren nicht mehr. Was können wir machen?<br />

Die wichtigste Frage lautet: Wie müsste Sex sein,<br />

damit ich wieder Lust auf ihn bekomme und<br />

mich auf den kommenden Abend freuen kann?<br />

Was braucht es dafür? Die Antwort ist dann sehr<br />

individuell und in einer Paarberatung schauen<br />

wir uns diese individuellen Voraussetzungen<br />

genau an. Leser*innen können das aber natürlich<br />

auch für sich beantworten. In meinem<br />

neuen Buch, welches am 21. November erscheint,<br />

schreibe ich über Lustlosigkeit und wie<br />

man mithilfe meiner Methode diese auflösen<br />

kann. Es heißt „Kopf aus – Lust an!“ und kann<br />

bereits vorbestellt werden.<br />

Das komplette Interview finden Sie auf unserer<br />

Kampagnenwebseite: gesunder-koerper.info<br />

EROTIC & LIFESTYLE<br />

FOR ADULTS ONLY<br />

26.–29.10.<br />

BERLIN MESSEGELÄNDE<br />

TICKETS: VENUS-BERLIN.COM<br />

Experimentierfreude beim Sex<br />

Eine Statistik über Erfahrungen heterosexueller<br />

Männer und Frauen zwischen 18 und 75 Jahren<br />

Sex an ungewöhnlichen Orten<br />

60%<br />

Gemeinsamer Pornokonsum 48%<br />

Gemeinsames Benutzen<br />

von Sex-Toys 42%<br />

Sexuelle Rollenspiele 17%<br />

Sex mit mehreren<br />

Personen 9%<br />

BDSM 7%<br />

QUELLEN: GESID.EU, LIEBESLEBEN.DE/GESID<br />

GESID INFOGRAFIK ”EXPERIMENTIERFREUDE BEIM SEX” 30.09.2020


Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info 19<br />

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit AMORELIE entstanden.<br />

LET’S TALK ABOUT SEX, BABY!<br />

Sexy time – nicht nur im Bett, sondern auch fürs Gehirn. Nicht nur machen, sondern auch zuhören, nachdenken und sich<br />

weiterbilden lautet unsere Devise. Denn die Kirsche auf dem (Solo)Sex-Törtchen ist definitiv Wissen & offene Kommunikation.<br />

Text Anna-Lena Sgier<br />

• Talking numbers<br />

• You do you<br />

30 % der befragten Menschen geben an, mehrmals die Woche Sex<br />

zu haben. 4 % sogar täglich. 36 % haben mehrfach im Monat Sex.<br />

21 % der Befragten haben dagegen seltener als einmal pro Monat<br />

Sex und ganze 9 % niemals.<br />

• Selbst Hand anlegen? Klar!<br />

71 % genießen das Solo am liebsten alleine. 7 % dagegen nur<br />

gemeinsam mit ihrem Babe. Und für 23 % macht’s die Mischung<br />

aus beidem!<br />

• First times<br />

Das erste Mal Sex haben Menschen durchschnittlich im<br />

Alter von 18 Jahren. Den ersten Orgasmus erleben sie<br />

mit 17 Jahren.<br />

19 % der befragten Menschen identifizieren sich als nicht<br />

heterosexuell. Das sind 7 % mehr als noch im vorherigen Jahr.<br />

• Toy Story<br />

Sextoys probieren 40 % erstmals im Alter von 20 bis 25 Jahren<br />

aus. Dicht gefolgt von den unter 20-Jährigen: 26 % haben hier<br />

bereits ein Toy getestet. Und 7 % entdecken Toys im Alter<br />

über 40 Jahren für sich.<br />

• Pornöse News<br />

Pornos sind die Nr. 1 Informations- und Inspirationsquelle zum<br />

Thema Sex, auch wenn sie zunehmend als realitätsfern<br />

empfunden werden. Fast die Hälfte der 18 bis 65-Jährigen nutzt<br />

mindestens mehrmals im Monat oder häufiger Pornos.<br />

Alle genannten Ergebnisse aus dem AMORELIE Sexreport 2023, repräsentative Onlinebefragung (18–65 Jahre) in Deutschland, Österreich, Schweiz (n=2.000) in Zusammenarbeit mit TREND RESEARCH.<br />

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