25.09.2023 Aufrufe

GHD Homecare-Magazin

Entdecken Sie unser brandneues "Homecare Magazin 1/2023" mit vielen wertvollen Informationen rund um unsere Therapiebereiche. In dieser Ausgabe erwarten Sie spannende Artikel zu Themen wie Mangelernährung, Beckenboden-Training, Stomabandagen und vieles mehr. Lassen Sie sich inspirieren und informieren – gemeinsam schaffen wir ein höheres Bewusstsein für das Thema "Homecare".

Entdecken Sie unser brandneues "Homecare Magazin 1/2023" mit vielen wertvollen Informationen rund um unsere Therapiebereiche. In dieser Ausgabe erwarten Sie spannende Artikel zu Themen wie Mangelernährung, Beckenboden-Training, Stomabandagen und vieles mehr. Lassen Sie sich inspirieren und informieren – gemeinsam schaffen wir ein höheres Bewusstsein für das Thema "Homecare".

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Ausgabe 1/2023<br />

<strong>Homecare</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Ein Kundenmagazin der <strong>GHD</strong> GesundHeits GmbH Deutschland<br />

Was ist <strong>Homecare</strong>?<br />

Eine moderne und innovative<br />

Patientenversorgung<br />

Titelstory<br />

Mangelernährung<br />

Warum ungewollter Gewichtsverlust bei Krebserkrankungen<br />

und im Alter unbedingt zu vermeiden ist!<br />

Unser Beckenboden:<br />

Können wir ihn trainieren?<br />

Inkontinenz<br />

Mögliche Hilfen durch Ernährung


<strong>Homecare</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>GHD</strong> GesundHeits GmbH Deutschland<br />

Was ist <strong>Homecare</strong>?<br />

Eine moderne und innovative Patientenversorgung<br />

<strong>Homecare</strong> ergänzt die Versorgung zu Hause, in einer Pflegeeinrichtung oder durch einen Pflegedienst<br />

mit Anwendungsberatung und Lieferung beratungsintensiver medizinischer Produkte wie<br />

z. B. Stoma- und Inkontinenzversorgung, medizinische Ernährung, Wundversorgung.<br />

Das Ziel der <strong>Homecare</strong>-Versorgung ist es, die Lebensqualität<br />

und die Selbstständigkeit der Patienten zu<br />

fördern sowie Komplikationen zu vermeiden und somit<br />

trotz Erkrankung die bestmögliche Teilhabe am Leben<br />

zu ermöglichen.<br />

Diese Dienstleistungen sind ergänzend zu pflegerischer<br />

oder sozialdienstlicher Betreuung zu sehen und nicht<br />

mit einer ambulanten Pflege oder der Betreuung in<br />

einer Pflegeeinrichtung zu verwechseln.<br />

Was macht ein <strong>Homecare</strong> Manager?<br />

Der <strong>Homecare</strong> Manager ist eine examinierte Pflegefachkraft,<br />

oftmals mit einer Zusatzausbildung oder<br />

speziellen Aufbauschulungen in seinem jeweiligen<br />

Fachgebiet (z. B. Stoma- und Inkontinenzversorgung,<br />

medizinische Ernährung, Wundversorgung, etc.), der<br />

die Hilfsmittelversorgung in Absprache mit dem Patienten<br />

und dem Arzt für einen optimalen Therapieverlauf<br />

sicherstellt. Der <strong>Homecare</strong> Manager begleitet<br />

Patienten vom Krankenhaus in die ambulante Versorgung<br />

über und liefert ab diesem Zeitpunkt die<br />

medizinischen Hilfsmittel direkt nach Hause bzw.<br />

stellt deren Lieferung sicher.<br />

In der Häuslichkeit oder der Pflegeeinrichtung schult<br />

er den Patienten selbst sowie dessen Angehörige und<br />

ebenso ggf. die betreuenden medizinischen Fachkräfte<br />

in der fachgerechten Anwendung der Produkte – wie<br />

z. B. Produkte zur medizinischen Ernährung, zur Stomaoder<br />

Wundversorgung.<br />

Zudem vernetzt der <strong>Homecare</strong> Manager alle an der<br />

Versorgung des Patienten beteiligten Personen und<br />

Institutionen. Auch die Abwicklung der Kostenübernahme<br />

und die Kommunikation mit der Krankenkasse<br />

sowie die Rezeptorganisation kann vom <strong>Homecare</strong><br />

Manager übernommen werden.<br />

Für weitere Informationen zum Thema<br />

<strong>Homecare</strong> besuchen Sie uns gern auf<br />

unserer Homeapge unter<br />

https://www.gesundheitsgmbh.de/homecare/<br />

oder scannen Sie unseren QR Code.<br />

2


01 | 2023<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

mit unserem neuen Kundenmagazin möchten wir noch mehr Bewusstsein dafür<br />

schaffen, warum <strong>Homecare</strong> ein so wichtiger Baustein bei der modernen Patientenversorgung<br />

zu Hause ist. Wir, die <strong>GHD</strong> GesundHeits GmbH Deutschland sind<br />

ein <strong>Homecare</strong>-Unternehmen und fokussieren uns darauf, die Lebensqualität und<br />

Selbstständigkeit unserer Patienten zu fördern und zu verbessern. In diesem<br />

Heft fassen wir allgemeine Informationen und Praxis-Tipps zusammen, die Sie<br />

in Ihrer Selbstbestimmtheit, Mobilität und Aktivität unterstützen sollen.<br />

Zudem fokussieren wir uns auf die Themen Mangelernährung, Stärkung des<br />

Beckenbodens, Stomabandagen - für mehr Sicherheit im Alltag, Verbrennungen<br />

und Inkontinenz - mögliche Hilfen durch Ernährung. Viele wertvolle Informationen,<br />

die Ihr Leben verbessern können.<br />

Diese Zahlen haben uns aufhorchen lassen: Mehr als jeder vierte Patient, der in<br />

eine Klinik eingewiesen wird, weist Zeichen von Mangelernährung auf. Vor diesem<br />

Hintergrund beschäftigt sich die Titelstory dieser Ausgabe mit dem Thema<br />

„Mangelernährung“. Mit unserem Beitrag möchten wir zur Aufklärung beitragen<br />

und verdeutlichen, warum ein ungewollter Gewichtsverlust bei Krebserkrankungen<br />

und im Alter unbedingt zu vermeiden ist.<br />

Ich möchte Ihnen zudem noch die <strong>GHD</strong>-Videosprechstunde ans Herz legen.<br />

Vorweg sei gesagt: Bei ernsthaften Komplikationen kommt selbstverständlich<br />

sofort einer unserer <strong>Homecare</strong>-Fachspezialisten zu Ihnen nach Hause. Für einen<br />

Austausch, kurze Fragen sind wir jedoch per Videosprechstunde digital und<br />

persönlich für Sie da. Wie dies ganz einfach, schnell und unkompliziert funktioniert,<br />

erläutern wir Ihnen in dieser Ausgabe.<br />

Sie haben Feedback zum <strong>Homecare</strong> <strong>Magazin</strong> oder wünschen sich spezifische<br />

Themen? Dann lassen Sie uns dies wissen und schreiben uns an<br />

info@gesundheitsgmbh.de. Wir möchten dieses <strong>Magazin</strong> kontinuierlich weiterentwickeln<br />

und sind für Ihre Rückmeldungen dankbar.<br />

Herzliche Grüße<br />

Ihre Petra Skroblies<br />

Geschäftsführerin <strong>Homecare</strong><br />

3


<strong>Homecare</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>GHD</strong> GesundHeits GmbH Deutschland<br />

Inhalt<br />

2<br />

6<br />

Was ist <strong>Homecare</strong>?<br />

Eine moderne und innovative Patientenversorgung<br />

Mangelernährung<br />

und deren Auswirkung<br />

13<br />

14<br />

Stomabandagen<br />

Warum sollte ich eine Stomabandage tragen?<br />

Verbrennungen<br />

Gewebeschädigungen durch Hitzeeinwirkung<br />

4


01 | 2023<br />

8<br />

10<br />

Die <strong>GHD</strong> Videosprechstunde –<br />

digital und persönlich<br />

Unser Beckenboden:<br />

Können wir ihn trainieren?<br />

16<br />

18<br />

Inkontinenz<br />

Mögliche Hilfen durch Ernährung<br />

Es brennt beim Wasserlassen …<br />

Welche Hausmittel helfen gegen Blasenentzündungen?<br />

5


<strong>Homecare</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>GHD</strong> GesundHeits GmbH Deutschland<br />

Mangelernährung<br />

und deren Auswirkung<br />

Eine Mangelernährung kann ernsthafte Folgen nach sich ziehen. Mehr als jeder vierte Patient, der in eine Klinik eingewiesen<br />

wird, zeigt Zeichen einer Mangelernährung. Infolgedessen verlängert sich der Krankenhausaufenthalt, die<br />

Lebensqualität sinkt, die Komplikationsrate und das Sterberisiko steigen.<br />

Besonders Senioren und Krebspatienten<br />

leiden unter den Folgen<br />

einer Mangelernährung. Mangelernährung<br />

gilt als unabhängiger<br />

Risikofaktor für das klinische Ergebnis.<br />

Das bedeutet übersetzt, eine<br />

Mangelernährung führt öfter zu<br />

schwerwiegenden Komplikationen<br />

nach z. B.: Operationen, Chemound/oder<br />

Bestrahlungstherapien.<br />

Mangelernährung ist eine Form der<br />

Fehlernährung; darunter versteht<br />

man die zu geringe Zufuhr von Nahrung<br />

oder Nahrungsbestandteilen,<br />

die der Körper zum Leben braucht<br />

bzw. die Unfähigkeit des Körpers,<br />

die Nahrung aufzunehmen oder zu<br />

verarbeiten.<br />

Nach den Leitlinien der Deutschen<br />

Gesellschaft für Ernährungsmedizin<br />

(DGEM e.V.) wird eine krankheitsassoziierte<br />

Mangelernährung (Unterernährung)<br />

durch drei einfach zu<br />

ermittelnde Kriterien bestimmt:<br />

• Body-Mass-Index (BMI) unter<br />

18,5 kg/m² oder<br />

• Ungewollter Gewichtsverlust<br />

von mehr als zehn Prozent in<br />

den letzten drei bis sechs Monaten<br />

oder<br />

• BMI unter 20 kg/m² und unbeabsichtigter<br />

Gewichtsverlust<br />

von mehr als fünf Prozent in den<br />

letzten drei bis sechs Monaten<br />

Ältere Menschen haben ein deutlich<br />

erhöhtes Risiko für eine Mangelernährung.<br />

Bei über 80-jährigen ist es<br />

fünfmal so hoch wie bei 50-jährigen.<br />

Für Erwachsene ab 65 Jahren gelten<br />

leicht abweichende Kriterien:<br />

• BMI unter 20 kg/m²<br />

• Ungewollter Gewichtsverlust<br />

von mehr als fünf Prozent in drei<br />

Monaten<br />

Zusätzlich gilt eine Nüchtern-Periode<br />

(Appetitlosigkeit, Schwäche,<br />

Nüchternheit für Untersuchungen)<br />

von mehreren Tagen als Risiko für<br />

die Entwicklung einer Mangelernährung.<br />

Näheres zum Thema Mangelernährung<br />

erfahren Sie auf unserer Homepage unter<br />

https://www.gesundheitsgmbh.de/<br />

mangelernaehrung/<br />

oder über unseren QR Code.<br />

6


01 | 2023<br />

Nicht zu unterschätzen ist neben<br />

der Unterernährung mit Gewichtsverlust<br />

die Mangel- bzw. Unterversorgung<br />

einzelner Makro- oder<br />

Mikronährstoffe, z. B. von Eiweißen,<br />

Vitaminen und Mineralstoffen. Denn<br />

für Eiweiß gibt es in unserem Körper<br />

keinen Speicher und es muss jeden<br />

Tag neues Eiweiß zugeführt werden.<br />

Die gezielte Ernährungstherapie ist<br />

ein wichtiger Baustein zur Verbesserung<br />

des Ernährungszustandes,<br />

dieser wiederum erhöht die Therapieverträglichkeit<br />

und die Lebensqualität<br />

von Patienten.<br />

Ziel ist es, den Mangel an Nährstoffen<br />

auszugleichen, die tägliche<br />

Energiezufuhr zu erhöhen, den<br />

Ernährungszustand zu stabilisieren<br />

und so die Genesung zu fördern und<br />

weitere Komplikationen zu vermeiden.<br />

Ein Beispiel zur Verdeutlichung:<br />

Senioren die z. B. durch altersbedingte<br />

Geschmacksveränderungen<br />

oder durch einen schlechten Zahnstatus<br />

keine oder wenig Lebensmittel<br />

wie Fleisch und Milchprodukte<br />

zu sich nehmen, leiden oft an einem<br />

Eiweißmangel. Dies führt zu einem<br />

Muskelabbau und zu Schwäche und<br />

verstärkt die Gefahr eines Sturzes.<br />

Kommt es dann durch den Sturz zu<br />

einer schwerwiegenden Verletzung,<br />

ist dann wiederum die Gefahr sehr<br />

hoch, durch die Mangelernährung<br />

eine Wundheilungsstörung oder<br />

sogar eine Lungenentzündung zu<br />

erleiden.<br />

In den DGEM e.V. Leitlinien werden<br />

bei Mangelernährung folgende<br />

ernährungstherapeutische Maßnahmen<br />

je nach Schweregrad bzw.<br />

Funktionalität des Magen-Darm-<br />

Traktes empfohlen:<br />

• Orale Anreicherung mit z. B.:<br />

Sahne, Butter und Nahrungsergänzungen<br />

(Eiweißpulver mit<br />

Vitaminen & Spurenelementen)<br />

bis hin zu hochkalorischen und<br />

vollbilanzierten Trinknahrungen<br />

• Enterale Ernährung über eine<br />

Sonde mit vollbilanzierten Sondennahrungen,<br />

die sogenannte<br />

„Astronautenkost“<br />

• Parenterale Ernährung über<br />

einen Venenzugang mit Infusionslösungen,<br />

die in kleinsten<br />

Bausteinen Eiweiß, Fett und<br />

Zucker, sowie Elektrolyte und<br />

natürlich Wasser enthalten.<br />

Vitamine und Spurenelemente<br />

werden täglich hinzugefügt<br />

Eine Therapie der Mangelernährung<br />

mit vollbilanzierter Trink- und<br />

Sondennahrung sowie eine parenterale<br />

Ernährung kann auch zu<br />

Hause durchgeführt werden und<br />

von Ihrem Arzt je nach Indikation<br />

verordnet und mit Ihrer Krankenkasse<br />

(abzüglich Eigenanteil) abgerechnet<br />

werden.<br />

Wichtig ist, dass Sie bei Krebserkrankungen<br />

- besonders vor geplanten<br />

Operationen -, vor und während<br />

einer Chemo- bzw. Strahlentherapie<br />

regelmäßig Ihr Gewicht kontrollieren<br />

und jeden Gewichts- bzw.<br />

Appetitverlust an Ihren betreuenden<br />

Arzt melden. Nur so kann frühzeitig<br />

mit einer Ernährungsberatung<br />

oder -therapie eingegriffen werden.<br />

Auch bei Senioren, besonders mit<br />

chronischen Erkrankungen wie z. B.<br />

COPD, Herzinsuffizienz oder aber<br />

auch neurologischen Erkrankungen<br />

wie Demenz oder Amyotrophe<br />

Lateralsklerose sollten immer die<br />

orale Ess- und Trinkmenge sowie<br />

das Gewicht beobachtet werden<br />

und jeglicher Gewichtsverlust<br />

sofort mit obengenannten Maßnahmen<br />

kompensiert werden.<br />

Haben Sie Fragen oder möchten<br />

Sie einen kostenlosen Beratungstermin<br />

zum Thema Mangelernährung<br />

vereinbaren?<br />

Dann freuen wir uns über Ihre<br />

Kontaktaufnahme über unsere<br />

Videosprechstunde.<br />

(siehe nächste Seite)<br />

7


<strong>Homecare</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>GHD</strong> GesundHeits GmbH Deutschland<br />

8


01 | 2023<br />

Die <strong>GHD</strong> Videosprechstunde –<br />

digital und persönlich<br />

Nutzen Sie die Videosprechstunde der <strong>GHD</strong> GesundHeits GmbH Deutschland und klären<br />

Sie Ihre Fragen mit unseren qualifizierten Fachkräften. Egal, ob Sie Kunde bei uns sind<br />

oder nicht, wir sind für Sie da – digital und persönlich.<br />

In 4 Schritten zur Videosprechstunde<br />

Füllen Sie unser Anmeldeformular aus und geben dort<br />

Ihren Wunschtermin an – wir sind flexibel und richten<br />

uns nach Ihnen.<br />

Sie erhalten eine Einladung mit einem persönlichen<br />

Zugangslink von uns per E-Mail und SMS (falls Sie Ihre<br />

Telefonnummer im Anmeldeformular angegeben haben).<br />

Klicken Sie zur vereinbarten Uhrzeit auf die Schaltfläche<br />

„Videosprechstunde starten“ in der E-Mail-Einladung oder<br />

auf den angegebenen Link in der SMS-Einladung.<br />

Fertig – Sie sind in der Videosprechstunde und können<br />

sich von unseren Experten beraten lassen!<br />

Weitere Informationen sowie das Anmeldeformular finden Sie unter<br />

https://www.gesundheitsgmbh.de/videosprechstunde<br />

oder indem Sie den QR-Code mit Ihrem Smartphone scannen.<br />

9


<strong>Homecare</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>GHD</strong> GesundHeits GmbH Deutschland<br />

Unser Beckenboden:<br />

Können wir ihn trainieren?<br />

Der Beckenboden ist eine Muskelplatte, die den Bauchraum und die Beckenorgane von unten abschließt und an<br />

seinen Rändern nach oben gebogen ist. Die Muskeln erstrecken sich vom Schambeinknochen bis nach hinten zum<br />

Kreuz- und Steißbein. Seitlich setzen die Muskeln an beiden Sitzbeinhöckern an. Für den Enddarm, die Harnröhre<br />

und Scheide führen Öffnungen durch die Muskelplatte hindurch.<br />

Beim Stuhlgang, Wasserlassen und bei Frauen beim<br />

Geschlechtsverkehr und der Geburt entspannen sich<br />

die Beckenbodenmuskeln. Auch der Damm ist ein Teil des<br />

Beckenbodens. Er liegt bei Männern zwischen Hodensack<br />

und After, bei Frauen zwischen Scheide und After.<br />

Ein kräftiger und gesunder Beckenboden ist wichtig für die<br />

Gesundheit, denn er gibt den Bauch- und Beckenorganen<br />

Halt, unterstützt die Schließmuskulatur von Harnröhre<br />

und After und hält dem hohen Druck stand, der unter<br />

anderem beim Husten und Lachen, beim Pressen während<br />

des Stuhlgangs und bei körperlicher Belastung entsteht.<br />

Die Muskeln im Beckenboden können, wie auch jeder<br />

andere Muskel, trainiert werden. Dies geschieht durch<br />

Beanspruchung (also: Anspannen und Entspannen) der<br />

Muskulatur, wodurch ein Wachstumsreiz im Muskel<br />

ausgelöst wird. Beckenbodentraining umfasst daher<br />

eine Reihe von Spannungs- und Entspannungsübungen.<br />

Eine optimale Integration und Ausführung der Übungen<br />

im Alltag ist durch diese Form des Beckenbodentrainings<br />

möglich. Die Übungen können als zusätzlicher<br />

Bestandteil eines allumfassenden Workouts zu Hause<br />

ausgeführt werden. Hierdurch werden zusätzlich Hilfsmuskeln<br />

angesprochen, die unterstützend auf den<br />

Beckenboden wirken.<br />

Grundsätzlich gilt: je häufiger das Beckenbodentraining<br />

durchgeführt wird, desto schneller erreichen<br />

Sie den gewünschten Erfolg. Seien Sie jedoch<br />

vorsichtig bei den Übungsintervallen. Die Beckenbodenmuskulatur<br />

kann ebenfalls einen schmerzhaften<br />

Muskelkater bekommen. Es gibt eine Reihe effektiver<br />

Übungen, die man – ohne Hilfsmittel – zu Hause<br />

durchführen kann.<br />

Ein effektives Beckenbodentraining beinhaltet die nachfolgenden<br />

Übungen.<br />

10


01 | 2023<br />

Übung 1: Die Brücke<br />

Wie wird diese Übung ausgeführt?<br />

Die Ausgangsposition ist der Vierfüßlerstand. Die Hände<br />

sind schulterbreit voneinander entfernt und die Handgelenke<br />

bilden mit den Schultergelenken eine Linie.<br />

Die Knie ruhen unter Ihren Hüftgelenken und die Füße<br />

liegen locker auf dem Boden. Atmen Sie nun in Ruhe<br />

durch. Heben Sie beim nächsten langsamen Ausatmen<br />

Ihren linken Arm und Ihr rechtes Bein, bei gleichzeitigem<br />

Anspannen der Beckenbodenmuskulatur. Beim<br />

langsamen Einatmen begeben Sie sich wieder in die<br />

Ausgangsposition. Diesen Ablauf wiederholen Sie 10<br />

Mal und legen danach 1 Minute Pause ein. Pro Seite<br />

empfehlen sich 3 Sätze.<br />

Übung 3: Der Buckel<br />

Wie wird diese Übung ausgeführt?<br />

Eine sehr bekannte Übung für einen starken Beckenboden<br />

ist die Brücke. Die Brücke sorgt für eine gute<br />

Durchblutung und eine Entlastung des Beckenbodens,<br />

daher sollte mit dieser Übung gestartet werden. Legen<br />

Sie sich mit dem Rücken auf den Boden und winkeln Sie<br />

Ihre Beine an. Ihre Füße haben dabei Kontakt mit dem<br />

Boden. Die Arme liegen ruhig neben dem Oberkörper.<br />

Heben Sie nun Ihr Becken und spannen Ihre Beckenbodenmuskulatur<br />

dabei an. Halten Sie diese Position<br />

für ca. 5 Sekunden und entspannen Sie anschließend<br />

die Muskulatur für ca. 10 Sekunden, aber verweilen<br />

weiterhin in der Brücke. Die Übung machen Sie etwa<br />

5 – 10 Minuten lang.<br />

Übung 2: Die Diagonale<br />

Wie wird diese Übung ausgeführt?<br />

Die Ausgangsposition ist der Vierfüßlerstand. Die<br />

Hände sind schulterbreit voneinander entfernt und<br />

die Handgelenke bilden mit den Schultergelenken<br />

eine Linie. Die Knie ruhen unter den Hüftgelenken und<br />

die Füße liegen locker auf dem Boden. Bitte nun tief<br />

durchatmen – beim nächsten langsamen Einatmen<br />

ein leichtes Hohlkreuz und anschließend beim Ausatmen<br />

einen „Katzenbuckel“ machen, bei gleichzeitigem<br />

Anspannen der Beckenbodenmuskulatur. Wiederholung<br />

dieser Übung ungefähr 4 – 5 Mal, danach 1 Minute<br />

Pause. Weiterführung von 4 Einheiten dieser Übung mit<br />

Pausenzeiten.<br />

11


<strong>Homecare</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>GHD</strong> GesundHeits GmbH Deutschland<br />

Trinknahrung –<br />

was ist das eigentlich?<br />

Übung 4: Das Fahrrad<br />

Trinknahrung wird als Nahrung in Form von flüssigen<br />

(dick- oder dünnflüssigen) Drinks, Cremes oder mit<br />

puddingartiger Konsistenz zum Löffeln angeboten.<br />

Sie wird auch als Pulver zum Selbstanrühren hergestellt.<br />

Trinknahrung ist nicht nur in verschiedenen<br />

Konsistenzen, sondern auch in vielen verschiedenen<br />

Geschmacksrichtungen erhältlich.<br />

Es gibt zum Beispiel süße Sorten wie Vanille, Schokolade<br />

oder Erdbeere. Aber auch herzhafte Suppen<br />

stehen bei vielen Anbietern zur Auswahl. Für Patienten<br />

mit einer Störung der Geschmackswahrnehmung<br />

oder aber zum Anreichern der normalen Nahrung<br />

werden auch neutrale Geschmacksrichtungen angeboten.<br />

Daneben unterscheidet man Trinknahrung in<br />

normokalorische und hochkalorische Trinknahrung.<br />

Sie möchten mehr über Trinknahrung erfahren<br />

oder Rezepte aus unserer Broschüre „Köstliche<br />

Rezeptideen mit Nahrungsergänzung oder Trinknahrung“<br />

ausprobieren?<br />

Dann besuchen Sie uns gern auf unserer Homepage unter<br />

https://www.gesundheitsgmbh.de/trinknahrung/<br />

oder scannen Sie unseren QR Code.<br />

Köstliche Rezeptideen<br />

mit Nahrungsergänzung oder Trinknahrung<br />

Wie wird diese Übung ausgeführt?<br />

Legen Sie sich flach auf den Boden und winkeln Sie<br />

die Beine leicht an. Die Füße haben weiterhin Kontakt<br />

mit dem Fußboden und die Arme ruhen neben Ihrem<br />

Oberkörper. Nun heben Sie Ihre Beine und das Becken<br />

an, sodass nur der Rücken und die Arme den Boden<br />

berühren. Damit es angenehmer ist, können Sie mit<br />

Ihren Händen das Steißbein abstützen. Nachfolgend<br />

führen Sie fahrradfahrende Bewegungen mit beiden<br />

Beinen durch. Während dieser Bewegungsausführung<br />

achten Sie auf eine ruhige und gleichmäßige Atmung.<br />

Führen Sie diese Bewegung 1 Minute lang durch und<br />

legen Sie danach 1 Minute Pause ein. Wiederholen<br />

Sie diese Übung 3 – 4 Mal, je nachdem, wie lange Ihre<br />

Bauchmuskeln durchhalten.<br />

Die Anwendungsgebiete für das Beckenbodentraining<br />

sind vielseitig. Unser Beckenboden wird durch vieles<br />

Sitzen, Adipositas (Übergewicht) oder Belastungen,<br />

wie Sie bei der Geburt entstehen, stark beansprucht<br />

und geschwächt. Ein schwacher Beckenboden kann zu<br />

Inkontinenz führen. Präventiv sollte der Beckenboden,<br />

insbesondere der Rücken, der Bauch und das Gesäß<br />

trainiert werden.<br />

Viel Spaß beim Training!<br />

12


01 | 2023<br />

Stomabandagen –<br />

für mehr Sicherheit<br />

Warum sollte ich eine Stomabandage tragen?<br />

Eine Bauchoperation, wie sie bei einer Stomaanlage<br />

erforderlich ist, verändert die Stabilität der Bauchwand.<br />

Eine Narbe stellt zeitlebens eine Schwachstelle dar.<br />

So kann es zum Beispiel durch schweres Heben, aber<br />

auch schon durch starkes Niesen zum Bruch, einer<br />

sogenannten parastomalen Hernie, kommen. Die richtige<br />

Stomabandage kann hier zusätzliche Stabilität und<br />

Sicherheit geben. Aber auch bei Sport oder Freizeitaktivitäten<br />

mit viel Bewegung hilft eine Stomabandage<br />

die Versorgung zu stabilisieren.<br />

Als Hernie bezeichnet man einen Bauchdeckenbruch. Bauchorgane,<br />

wie Darm und Bauchfett stülpen sich auf und<br />

gelangen durch eine Lücke in der Bauchdecke nach außen.<br />

Die Hernie ist die häufigste Komplikation nach einer Stoma-Operation.<br />

Ich bin schon lange Stomaträger.<br />

Warum sollte ich jetzt eine Bandage tragen?<br />

Eine Stomabandage kann sowohl als konservative<br />

Behandlung einer Hernie (Bauchdeckenbruch), als<br />

auch zur Prävention eingesetzt werden.<br />

Bisher habe ich noch keine passende<br />

Bandage gefunden. Was kann ich tun?<br />

Stomabandagen gibt es in verschiedenen Ausführungen.<br />

Für sehr aktive Menschen empfehlen wir andere<br />

Modelle als für einen eher immobilen Patienten. Natürlich<br />

passt nicht jede Bandage zu jedem Körper. Deshalb<br />

ist es möglich, konfektionierte Bandagen Ihren Bedürfnissen<br />

anzupassen. Wenn auch das nicht ausreicht,<br />

fertigen wir Ihnen auch eine Maßbandage an.<br />

Es gibt viele verschiedene Bandage-Arten. Unsere<br />

Experten beraten Sie gern zu der für Sie richtigen<br />

Bandage.<br />

Sie haben schon seit vielen Jahren ein komplikationsloses<br />

Stoma? Trotzdem kann es sinnvoll sein, eine Stomabandage<br />

zu tragen, denn Muskulatur und Gewebe<br />

verlieren mit zunehmendem Alter an Stabilität. Es kann<br />

ein Bauchdeckenbruch drohen. Eine Bandage stützt den<br />

Bauch und erzeugt bei Belastungen einen Gegendruck.<br />

Damit beugt man dem Entstehen oder einer Vergrößerung<br />

der Hernie vor.<br />

Mehr Informationen zum Thema<br />

„Stomabandagen“ erhalten Sie auf<br />

unserer Homepage unter<br />

https://www.gesundheitsgmbh.de/<br />

stomabandage/ oder über unseren QR Code.<br />

13


<strong>Homecare</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>GHD</strong> GesundHeits GmbH Deutschland<br />

Verbrennungen<br />

Verbrennungen bezeichnen Gewebeschädigungen durch Hitzeeinwirkung.<br />

Wie kommt es zu diesen meist sehr schmerzhaften Verletzungen?<br />

Die Einwirkung der Hitze kann auf<br />

unterschiedlichen Wegen erfolgen.<br />

Verbrühungen mit heißen Flüssigkeiten<br />

sind gerade bei Kindern sehr<br />

gefährlich. Auch beim Berühren von<br />

erhitzten Gegenständen kann man<br />

sich verletzen: Denken Sie an das<br />

heiße Bügeleisen! Die zu starke Reibung<br />

eines Seiles kann außerdem zu<br />

Handflächenverbrennungen führen.<br />

Feuer selbst ist wohl die häufigste<br />

Ursache für schwere Verbrennungen,<br />

nicht zu vergessen die dabei<br />

entstehenden Gefahren durch<br />

heiße Gase.<br />

Verbrennungen werden in drei<br />

Grade eingeteilt:<br />

Grad 1 – die Schädigung betrifft die<br />

obere Hautschicht. Die Symptome<br />

sind Rötung der Haut und meist<br />

starke Schmerzen. Nach ein bis<br />

zwei Wochen heilen diese Verbren-<br />

nungen spontan und ohne Narben<br />

ab. Ein leichter Sonnenbrand ist ein<br />

Beispiel für diesen Schweregrad.<br />

Grad 2 – wird weiter unterteilt in a)<br />

und b)<br />

2a: Die Symptome sind Blasenbildungen<br />

und starke Schmerzen. In<br />

der Regel heilen die Wunden gut und<br />

spontan ab. Die Wundflächen unter<br />

den Blasen sind stark gerötet.<br />

2b-gradige Verbrennungen zeichnen<br />

sich durch geringere bis fast<br />

fehlende Schmerzen aus. Die Gewebeschädigung<br />

ist tiefer und geht bis<br />

in die Schicht der Haarwurzeln und<br />

der Schmerznervengeflechte. Die<br />

Wundflächen unter den Blasen sind<br />

blass und schlecht bis nicht mehr<br />

durchblutet.<br />

Grad 3 – Die Gewebeschädigung<br />

bzw. Gewebezerstörung betrifft<br />

alle Hautschichten, möglicherweise<br />

auch die darunter liegende Muskelhaut.<br />

Die Wunde selbst erscheint<br />

weiß und kann mit Oberhautfetzen<br />

bedeckt sein. Verbrennungswunden<br />

Grad 3 schmerzen nicht. Eine Operation<br />

zur Entfernung der verbrannten<br />

Hautschichten ist erforderlich.<br />

Zusätzlich zur äußeren Verletzung<br />

kommt oft noch ein Inhalationstrauma<br />

hinzu, d.h. eine Schädigung<br />

der Luftwege oder der Lunge durch<br />

Rauch oder Gase. Patienten mit<br />

einem solchen Inhalationstrauma<br />

werden ebenso wie schwer brandverletzte<br />

Patienten in einer Klinik<br />

mit Brandverletztenzentrum<br />

behandelt.<br />

Neunerregel<br />

Vielleicht haben Sie schon einmal<br />

von der Neunerregel im Zusammenhang<br />

mit Verbrennungen gehört. Sie<br />

dient der Feststellung der flächenmäßigen<br />

Ausdehnung der Verletzungen.<br />

Bei Kindern entspricht eine<br />

Handfläche inklusive der Finger 1 %<br />

der Körperoberfläche.<br />

Verbrennungsgrade der Haut<br />

I II III<br />

1. Verbrennungsgrad I<br />

2. Verbrennungsgrad II<br />

3. Verbrennungsgrad III<br />

14


01 | 2023<br />

Neunerregel<br />

9<br />

Handfläche = 1<br />

14<br />

9 18+18 9<br />

=36<br />

9<br />

18+18<br />

=36<br />

9<br />

18<br />

9<br />

7+7<br />

=14<br />

18+18<br />

=36<br />

9<br />

7+7<br />

=14<br />

8+8<br />

=16<br />

8+8<br />

=16<br />

9+9<br />

=18<br />

9+9<br />

=18<br />

Kleinkind / 1 Jahr<br />

Kind / 5 Jahre<br />

Erwachsener<br />

Verbrennungen ab dem Grad 2b hinterlassen<br />

Narben, deshalb ist die<br />

Nachsorge besonders wichtig. Sie<br />

sollten wissen, dass Narben mehrere<br />

Monate, manchmal Jahre benötigen<br />

um „auszureifen“. Mit geeigneten<br />

Cremes kann die Pflege von Narben<br />

und Haut erfolgen, um sie z. B. vor Sonneneinwirkung<br />

zu schützen. Bei stark<br />

geschwollenen Narben kann das Tragen<br />

von Kompressionskleidung nötig<br />

sein. Narben ziehen sich zusammen<br />

(Narbenkontraktur), und schränken<br />

somit die Beweglichkeit der betrof-<br />

fenen Areale, z. B. Gelenke ein. Um<br />

dies zu verhindern oder zumindest<br />

zu minimieren sind Therapien wie<br />

Narbenmassagen, Kompressionstherapie,<br />

Krankengymnastik, Ergotherapie<br />

und eventuell Operationen<br />

notwendig.<br />

Sollten Sie einmal Ersthelfer sein beachten Sie bitte folgendes:<br />

• Schützen Sie sich selbst (nicht in brennende Gebäude gehen)<br />

• Wenn möglich – beseitigen Sie die Hitzequelle oder bringen Sie den Betroffenen aus der Gefahrenzone<br />

• Prüfung der Vitalfunktionen, d.h. Atmung und Puls<br />

• Bei kleineren Verletzungen (Grad 1 und 2) kühlen Sie die betroffene Stelle<br />

- Vorsicht bei Kühlpacks - Hypothermie!<br />

• Bei Verbrennungen 2. bis 3. Grades decken Sie die betroffenen Areale steril oder sauber ab<br />

• Verwenden Sie keine Brandsalben o. Ä., Blasen nicht öffnen<br />

• Arzt oder Klinik aufsuchen, bzw. Notarzt rufen<br />

Behandlung von Brandwunden<br />

Unter kühles<br />

Wasser halten<br />

Antibiotische<br />

Salben benutzen<br />

Kalte Umschläge<br />

machen<br />

Schmerzmittel<br />

nehmen<br />

Aloe Vera Saft<br />

auftragen<br />

Keine Öle oder<br />

Butter benutzen<br />

Kein Eiweiß<br />

benutzen<br />

Keine Zahnpasta<br />

benutzen<br />

Blase nicht<br />

öffnen<br />

Kein Eis oder zu<br />

kaltes Wasser benutzen<br />

15


<strong>Homecare</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>GHD</strong> GesundHeits GmbH Deutschland<br />

Inkontinenz<br />

Mögliche Hilfen* durch Ernährung<br />

Das hilft bei Harninkontinenz<br />

• Gesunde Ernährung allgemein: Gute Versorgung<br />

mit Obst und Gemüse / 5 Portionen am Tag – 1 Portion<br />

entspricht 1 – 2 Hand voll Obst oder Gemüse<br />

- Mikronährstoffe stärken das Bindegewebe<br />

(inkl. Blasenwand)<br />

- Stärkt das Immunsystem (Keimabwehr)<br />

- Vermeidet/reduziert Übergewicht<br />

(reduziert Druck auf die Blase)<br />

• Eiweiß: eine starke Muskulatur braucht das<br />

richtige / ausreichend Eiweiß<br />

• Lösliche und unlösliche Ballaststoffe: fördert eine<br />

gesunde Stuhlkonsistenz und die positive Darmflora<br />

• Bewusster Umgang: mit harntreibenden oder<br />

wasserreichen Lebensmitteln und Getränken –<br />

Spargel, Brennnesseltee, Scharfgarbe,<br />

Artischocke, Wassermelone, Gurke, …<br />

• Vermeiden von Blähungen: Kümmel als Gewürz<br />

oder als Tee, in Gebäck bzw. in Salben hilft<br />

• Vermeiden von Verstopfung: Stuhlgang alle<br />

1 – 2 Tage – weich – da sonst starker Druck auf<br />

der Blase ist<br />

Das reizt/schwächt die Blase<br />

• Getränke: Kaffee, Alkohol und Getränke mit<br />

Kohlensäure<br />

• Säurereiche Lebensmittel: Zitrone, Orange,<br />

Grapefruit, …<br />

• Einfache Kohlenhydrate aus Süßem: fördern das<br />

Bakterien- und Pilzwachstum<br />

• Scharfe Gewürze: z. B. Chili – besser Knoblauch<br />

und Kräuter verwenden<br />

16


01 | 2023<br />

Urin ist farblos:<br />

- Eine erhöhte Flüssigkeitsaufnahme ist meist<br />

hierfür verantwortlich<br />

Neon gelb:<br />

- Die Einnahme von hochdosiertem Vitamin<br />

B-Präparaten kann den Urin färben<br />

Bernsteinfarben bis braun:<br />

- Wahrscheinlich trinken sie zu wenig, aber auch<br />

das Antibiotikum Nitrofurantoin kann den Urin<br />

färben<br />

Braun bis schwarz:<br />

- Die Wirkstoffe L-Dopa oder alpha-Methyldopa<br />

können den Urin dunkel verfärben<br />

- Einnahme von Eisenpräparaten oder des<br />

Medikamentes Metronidazol färben den Urin<br />

ebenfalls<br />

Grün oder blau (sehr selten):<br />

- Die Arzneimittelwirkstoffe wie Mitoxantron,<br />

Propofol, Amitriptylin, Indometacin sowie Multivitaminpräparate<br />

können für die veränderte<br />

Farbe verantwortlich sein<br />

Rot:<br />

- Ist der Urin rot, kann das ein Hinweis auf Blut<br />

im Urin sein<br />

- Rote Beete oder Brombeeren in größeren<br />

Mengen kann den Urin vorübergehend rot<br />

färben<br />

- Das Antibiotikum Rifampicin färbt den Urin rot<br />

Trüber Urin:<br />

- Trüber Urin kann ein Hinweis auf eine Infektion<br />

oder eine Erkrankung der Harnwege sein –<br />

bitte kontaktieren Sie Ihren Arzt!<br />

Schaumiger Urin:<br />

- Fieber und starke körperliche Belastung können<br />

zu Eiweißausscheidungen im Urin führen<br />

Besuchen Sie uns zum Thema „Inkontinenz“<br />

gern auf unserer Homepage unter<br />

https://www.gesundheitsgmbh.de/<br />

inkontinenz/<br />

oder scannen Sie unseren QR Code.<br />

Hilfe zur Selbsthilfe: Gib auf dich acht!<br />

• Welche Farbe hat dein Urin?<br />

• Wie riecht dein Urin?<br />

• Ist dein Urin (leicht) schaumig?<br />

All dies kann Hinweise auf die richtige Trinkmenge,<br />

aber auch auf Blasenentzündung und andere Erkrankungen<br />

geben.<br />

Prophylaxe von Harnwegsinfekten<br />

• Ausreichend Trinkflüssigkeit: 2 Liter (Erwachsene)<br />

über den Tag verteilt<br />

• Gute Blutzuckereinstellung bei einem Diabetes<br />

mellitus<br />

• Tägliche Einnahme von Cranberryprodukten: Säfte,<br />

Kapseln, Kompott, …<br />

• Reduzierung / Einschränkung von künstlichen<br />

Süßstoffen: diese können die Blase reizen<br />

• Ausreichende Genitalhygiene: nicht zu wenig,<br />

aber auch nicht zu viel<br />

• Probiotika können helfen: ausreichend gute Bakterienflora<br />

verdrängt krankmachende Bakterien<br />

Hinweise für weiterführende Unterstützung<br />

• Buch Tipp: „Wir Besser-Esser – gesunde<br />

Ernährung macht Spaß“, Prof. Dr. D. Grönemeyer,<br />

ISBN-978-3-10-027307-9<br />

• App: Trink-Erinnerung selfmade – Trinkuhr basteln<br />

• App: Bundeszentrum für Ernährung – Was ich esse<br />

• App: Bundeszentrum für Ernährung – Saisonkalen<br />

* Zu Inkontinenz und Ernährung gibt es keine eindeutig studienbasierten<br />

Ergebnisse, jedoch gute Hinweise auf Hilfe durch Best Practice.<br />

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<strong>Homecare</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>GHD</strong> GesundHeits GmbH Deutschland<br />

Es brennt beim Wasserlassen …<br />

Welche Hausmittel helfen gegen Blasenentzündungen?<br />

Eine Blasenentzündung (Zystitis) fängt man sich schnell ein. Kein Unterhemd<br />

angezogen oder kalt gesessen – schon brennt es beim Wasserlassen.<br />

Frauen sind häufiger betroffen als<br />

Männer. Die Harnröhre beim Mann<br />

ist 20–25 cm lang, da ist der Weg für<br />

die Keime weiter.<br />

presse mit einem Tuch oder einer<br />

Wärmflasche zugedeckt werden.<br />

Sie sollten mindestens 30 Minuten<br />

ruhen.<br />

kochendem Wasser übergießen<br />

und zugedeckt 10 Minuten ziehen<br />

lassen. Dreimal täglich eine Tasse<br />

trinken.<br />

Eine Blasenentzündung kann oft<br />

mit natürlichen Mitteln gelindert<br />

werden.<br />

Was können Sie tun?<br />

Oft kommen Antibiotika zum Einsatz,<br />

aber muss das immer sein?<br />

Sollten Sie an einer Blasenentzündung<br />

leiden, ist es wichtig ausreichend<br />

zu trinken, um die Erreger aus<br />

der Blase auszuspülen.<br />

Sinnvoll ist auch die lokale Anwendung<br />

von Wärme: Eine Wärmflasche<br />

auf dem Bauch ist wohltuend und<br />

entspannt die verkrampfte Muskulatur.<br />

Wir möchten Ihnen einfache und<br />

nützliche Hausmittel vorstellen,<br />

welche die Behandlung einer Blasenentzündung<br />

positiv beeinflussen.<br />

Eukalyptusöl<br />

Cineol ist das ätherische Öl des<br />

Eukalyptusbaumes. Es hat eine<br />

stark entzündungshemmende Wirkung.<br />

Angewendet wird das Öl als<br />

Kompresse. 5 Tropfen Eukalyptusöl<br />

(Apotheke) in 300 ml heißes Wasser<br />

geben, Tuch darin tränken, auspressen.<br />

Anschließend kann die Kom-<br />

Rettichsaft<br />

Dieses Hausmittel kannte schon<br />

meine Großmutter und hat es regelmäßig<br />

an sich angewandt. Einen<br />

mittelgroßen Rettich schälen und in<br />

kleine Würfel schneiden. Danach mit<br />

drei Esslöffeln Rohrzucker mischen<br />

und 30 Minuten ziehen lassen.<br />

Das Ganze pürieren. Morgens und<br />

abends einen Esslöffel einnehmen.<br />

Die Senföle des Rettichs gelangen<br />

über den Saft schnell ins Blut und<br />

lagern sich dann in der Harnblase<br />

an. Dort töten sie Bakterien und<br />

regen die Blasentätigkeit an.<br />

Warme Esskastanien<br />

Warme Esskastanien waren für<br />

mich neu. Sie sollen den Harndrang<br />

hemmen. Die chinesische Medizin<br />

schwört auf geröstete Esskastanien<br />

als Hausmittel gegen Blasenentzündungen.<br />

Esskastanien sind auf<br />

jeden Fall leckerer als Rettichsaft.<br />

Bärentraubenblätter<br />

Der Wirkstoff der Bärentraube<br />

(Arbutin) hemmt das Wachstum<br />

von Keimen in der Blase und<br />

erhöht die Harnmenge. Zu Recht<br />

gilt ein Tee aus Bärentraubenblättern<br />

als das wirksamste Hausmittel<br />

gegen eine Blasenentzündung.<br />

Pro Tasse einen Teelöffel mit<br />

Birkenblätter<br />

Die Blätter der Birke bestehen zu<br />

drei Prozent aus Pflanzenstoffen<br />

(Flavonoiden), sie beeinflussen<br />

die Harnbildung. Diese ist erhöht,<br />

folglich wird auch mehr Harn ausgeschieden.<br />

Gießen Sie 1 EL Birkenblätter mit<br />

150 ml siedendem Wasser auf<br />

und lassen sie den Tee 15 Minuten<br />

ziehen. 3-mal täglich 1 Tasse trinken.<br />

Brennnesseln<br />

Die Brennnesseln sind ein sehr altes<br />

Heilkraut z. B. bei Rheuma. Essbar<br />

sind die Wurzeln und die Blätter. Bei<br />

einer Blasenentzündung verwenden<br />

Sie nur die Blätter. Für eine<br />

Tasse Tee 1–2 Teelöffel getrocknete<br />

Brennnesselblätter mit kochendem<br />

Wasser übergießen, 5 Minuten ziehen<br />

lassen und trinken. Der Tee<br />

wirkt entzündungshemmend.<br />

Orthosiphonblätter<br />

Orthosiphonblätter sind auch<br />

bekannt als Indischer Nierentee<br />

oder Javatee. Es handelt sich um<br />

ein pflanzliches Arzneimittel mit<br />

harntreibender Wirkung. Verwendet<br />

werden die zerkleinerten Stängelspitzen<br />

und Blätter.<br />

18


01 | 2023<br />

Goldrutenkraut<br />

Goldrutenkraut ist ein pflanzliches<br />

Arzneimittel mit harntreibender und<br />

entzündungshemmender Wirkung.<br />

Es wird hauptsächlich bei Blasenentzündungen<br />

zur Durchspülungstherapie<br />

angewendet.<br />

Natron<br />

In einem leicht sauren Milieu fühlen<br />

sich Keime besonders wohl. Das<br />

im Backpulver enthaltene Natron<br />

verändert den PH-Wert. Der Urin<br />

wird basisch. Als angenehmer<br />

Nebeneffekt wird das durch die<br />

Säure bedingte Brennen beim<br />

Wasserlassen gemindert. Zweimal<br />

täglich ein großes Glas Wasser mit<br />

einer Messerspitze Backpulver oder<br />

Natron trinken (nicht länger als drei<br />

Tage).<br />

Löwenzahn<br />

Löwenzahn ist als Hasenfutter<br />

bekannt und die milchige Flüssigkeit<br />

färbt die Hände. Diese milchige Flüssigkeit<br />

des Löwenzahns ist es aber,<br />

die eine entzündungshemmende<br />

Wirkung hat. Einen Tee erhalten Sie<br />

wie folgt: 1–2 getrocknete oder frische<br />

Löwenzahnblätter über Nacht<br />

in 300 ml kaltem Wasser einweichen.<br />

Den Sud aufkochen und 10 Minuten<br />

ziehen lassen, abseihen und trinken.<br />

Hopfen<br />

Hopfen kennen wir aus der Bierherstellung.<br />

Die enthaltenen Bitterstoffe<br />

und ätherischen Öle der Blüten (Hopfenzapfen)<br />

wirken bei einer Blasenentzündung<br />

krampflösend.<br />

Zubereitungsempfehlung für einen<br />

Hopfentee: 2 Teelöffel Hopfenblüten<br />

mit 150 ml heißem Wasser übergießen<br />

und ca. 10–15 Minuten ziehen<br />

lassen.<br />

Cranberry<br />

Die Wirkung der Cranberry ist<br />

umstritten. Mit Sicherheit schadet<br />

es Ihnen nicht, täglich ein<br />

Glas Cranberrysaft zu trinken. Die<br />

Inhaltsstoffe der Cranberry legen<br />

sich angeblich als Schutzfilm über<br />

die Bakterien und verhindern ihre<br />

Ansiedelung.<br />

Hagebutten<br />

Um eine ausreichende Trinkmenge<br />

pro Tag zu erreichen, empfiehlt sich<br />

Hagebuttentee, am besten ein bis<br />

zwei Liter am Tag. Den Aufguss<br />

stellen Sie aus den getrockneten<br />

Schalen der Früchte her, weil diese<br />

neben den Vitaminen B1, B2 und C<br />

auch wertvolle Pflanzensäuren und<br />

Pektine enthalten, die leicht harntreibend<br />

wirken.<br />

Kapuzinerkresse<br />

Kapuzinerkresse ist eine beliebte<br />

Salatbeigabe. Sie schmeckt leicht<br />

scharf. Durch die enthaltenen<br />

Senföle (Glucosinolate) gilt die<br />

Kapuzinerkresse als pflanzliches<br />

Antibiotika. Diese wirken antibakteriell<br />

– siehe auch Rettichsaft. Blüten<br />

und Blätter können Sie frisch essen.<br />

Getrocknete Präparate erhalten Sie<br />

in Apotheken.<br />

Kürbiskerne<br />

Kürbiskerne, bzw. Kürbiskernsamen,<br />

wirken nicht zwingend heilend<br />

bei einer Blasenentzündung, aber<br />

unterstützend. Durch die wertvollen<br />

Inhaltsstoffe, Vitamin E und Linolsäure,<br />

kräftigen sie die Blasenstruktur.<br />

Brunnenkresse<br />

Brunnenkresse wirkt harntreibend.<br />

Sie können sich einen Tee aufbrühen<br />

oder die Brunnenkresse frisch<br />

essen, z. B. als Salatbeigabe.<br />

Alle hier erwähnten natürlichen<br />

Hausmittel können nicht die Diagnose<br />

und Behandlung durch<br />

einen Arzt ersetzen. Sollten Ihre<br />

Beschwerden nach spätestens drei<br />

Tagen nicht deutlich gelindert sein,<br />

gehen Sie unbedingt zum Arzt.<br />

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