MAINfeeling Herbst 2023
Das Lifestyle-Magazin für Rhein-Main
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<strong>Herbst</strong> <strong>2023</strong><br />
3,50 EUR<br />
RAUSCH<br />
FRANKFURT<br />
Heimliche Hauptstadt des<br />
(ausgedachten) Verbrechens<br />
LIEBE<br />
Weshalb sie Frauen noch zu viel Arbeit<br />
macht und den Mittelfinger provoziert<br />
LEIDENSCHAFT<br />
Starkoch und Genussexperte<br />
Johann Lafer über seine Visionen
EDITORIAL 3<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
er kann uns in ungeahnte Sphären befördern, er kann uns aber auch zerstören. Man sehnt sich nach<br />
ihm und fürchtet ihn zugleich – wir haben die vorliegende Ausgabe unter das Thema „Rausch“ gestellt,<br />
diesen Zustand, der jemanden über seine normale Gefühlslage hinaushebt.<br />
Rausch. Ein Begriff, der wie wenige polarisiert und unterschiedliche Assoziationen hervorruft. Manche<br />
denken an Glück, Euphorie, viele eher an Rauschzustände, ausgelöst durch Drogen und Alkohol, sie<br />
denken an Krankheit und Elend, die auf einen Rausch folgen mögen. Doch er hat viele Gesichter. Es sind<br />
eben nicht immer die substanzgebundenen Rauschzustände.<br />
Vielleicht haben Sie es schon einmal erlebt, der Rausch kann beim Joggen, Tennis, Radfahren oder jeder<br />
anderen Sportart auftreten – Rausch im Sport sorgt nicht nur für Höchstleistungen, sondern auch für<br />
eine ungeahnte Euphorie und Genugtuung. Nicht nur dort. Ob im Beruf, beim Musizieren, Tanzen oder<br />
bei anderen Aktivitäten: Von einem Moment auf den anderen setzt ein Zustand emotionaler Ekstase und<br />
unbeschreiblicher Freude ein, in dem sich Zeit und Raum auflösen, wir sind vertieft, alles läuft wie von<br />
selbst. Wir nehmen Zeit anders wahr: Für Läufer vergeht sie wie im Flug, Tennisspieler wiederum erleben<br />
den Moment, in dem sie den Ball treffen, wie in Slowmotion.<br />
So erstrebenswert der Rausch in diesen Fällen scheint, so schwierig ist er zu erreichen. Denn ein solcher<br />
Rausch ist nicht plan- oder kalkulierbar. Er ist flüchtig, er tritt plötzlich auf und kann genauso schnell<br />
wieder verschwinden. Aber auch dieser Rausch kann süchtig machen – wenn er vorbei ist, will man dieses<br />
Gefühl unbedingt erneut erleben. „An einem Rausch ist das Schönste der Augenblick, in dem er anfängt<br />
– und die Erinnerung an ihn.“ Kurt Tucholskys Aussage würde ich so nicht pauschal unterschreiben,<br />
was aber immer gilt: Ganz gleich welcher Rausch, er verändert uns!<br />
In der vorliegenden <strong>Herbst</strong>ausgabe entdecken Sie Menschen, Themen und Geschichten aus<br />
Frankfurt/Rhein-Main, die auf vielfältigste Weise mit Rausch in Zusammenhang stehen.<br />
Seien Sie gespannt – ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre<br />
Bernd Buchterkirch<br />
Titelfoto: (KI) Martin Schitto, Adobe Stock LayerAce.com<br />
Gender-Hinweis – Die <strong>MAINfeeling</strong>-Redaktion ist sich der laufenden Diskussion um die Gendersprache ebenso bewusst wie der Bedeutung<br />
des Genderns für viele Menschen. Dennoch verzichten wir außerhalb von Zitaten und Originaltexten auf Gendersprache und benutzen das<br />
in journalistischen Texten zurzeit noch gängige generische Maskulinum. Wir zielen damit in erster Linie auf den Lesefluss der Texte. Bei allen<br />
Formen – etwa Künstler, Arbeitnehmer etc. – sind an den entsprechenden Textstellen selbstverständlich immer alle Geschlechtergruppen<br />
(männlich, weiblich und divers) ohne jede Einschränkung gemeint und angesprochen.<br />
IMPRESSUM | VERLAG UND HERAUSGEBER RheinMainMedia GmbH, vertreten durch den Geschäftsführer: Achim Pflüger,<br />
www.rmm.de, Waldstraße 226, 63071 Offenbach am Main GESAMTKOORDINATION Michael Nungässer (verantw. für die Anzeigen),<br />
Bernd Buchterkirch (verantw. für die Produktion) VERANTWORTLICHER REDAKTEUR Bernd Buchterkirch, media-solutions@rmm.de,<br />
Tel. (069) 7501-4150 REDAKTIONELLE MITARBEIT Sabine Börchers, Constanze Kleis, Stephanie Kreuzer, Christoph Rech, Enrico<br />
Sauda, Julia Söhngen FOTOS Jonas Ratermann, Martin Schitto (KI) ART-DIRECTION Dieter Lauer ANZEIGEN RheinMainMedia<br />
GmbH, rmm-anzeigen@rmm.de, Tel. (069) 7501-4179 DRUCK Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH, Kurhessenstraße 4–6, 64546<br />
Mörfelden-Walldorf | HINWEISE <strong>MAINfeeling</strong> erscheint viermal jährlich. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt<br />
die Meinung der Redaktion wieder. Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlages.<br />
www.magazin-mainfeeling.de Die Winterausgabe von <strong>MAINfeeling</strong> erscheint am 26. 11. <strong>2023</strong>
4 INHALT<br />
STANDARDS<br />
3 EDITORIAL<br />
6 IM VERHÖR<br />
Der Sternekoch und Unternehmer Johann Lafer feiert seinen<br />
66. Geburtstag. Im Interview erzählt er von seinen Anfängen,<br />
seiner Vision und erläutert, was ihn antreibt<br />
9 OPEN<br />
34 LESENSWERT<br />
46 KALENDER<br />
LEBENSART<br />
10 FRAUEN<br />
Kuschelig und kantig<br />
12 MÄNNER<br />
Schickschöne Sachen<br />
14 KINDER<br />
Mit Farbe und guter Laune<br />
STORY<br />
16 MORDLUST<br />
Das Böse ist immer und überall – jedenfalls in den<br />
Frankfurter Krimis und den lokalen True-Crime-Podcasts.<br />
Da scheint die Mainmetropole so etwas wie der ideale<br />
Tatort zu sein – und das hat durchaus auch viel Gutes<br />
PORTRÄT<br />
28 LIEBESRAUSCH?<br />
Von Frauen wird immer noch erwartet, dass sie ihre<br />
Bedürfnisse für eine größere Sache opfern.<br />
Das ist nicht nur anstrengend. Das macht auch krank<br />
36 GEFÜHL DER GLÜCKSELIGKEIT<br />
Viele ambitionierte Läufer werden beim 40. Frankfurt<br />
Marathon an den Start gehen. Das gute Gefühl sollte<br />
dabei immer im Vordergrund stehen<br />
GENUSS<br />
24 FRÜCHTE DES HERBSTES<br />
Knackig, lecker, verführerisch und gesund – der goldene<br />
<strong>Herbst</strong> ist Apfelzeit. Wir zeigen Ihnen, wie Sie lockerleicht<br />
eine köstliche Tarte Tatin zaubern<br />
PROMINENZ<br />
40 RED CARPET<br />
Wo hat sich in Frankfurt die Prominenz getroffen<br />
und was und warum haben sie gefeiert?<br />
Fotos: Mike Meyer; Adobe Stock, maxbelchenko und dzevoniia; (KI) Martin Schitto (3); Jonas Ratermann
ANZEIGE 5<br />
Inspirierend: Die Kreativ Welt Messe bietet allen Besuchern eine große Fülle an Ideen, Materialien und Mitmachangeboten.<br />
EINZIGARTIGES KREATIVERLEBNIS<br />
KREATIV WELT MESSE VOM 2. BIS 5.11.<strong>2023</strong> IN OFFENBACH<br />
Ob Kuscheldecke nähen, Windlicht gestalten,<br />
Adventskalender basteln oder süßes Weihnachtsgebäck<br />
verzieren – selber machen ist<br />
angesagt: Vom 2. bis 5.11.<strong>2023</strong> findet in den<br />
Hallen der Messe Offenbach wieder die langersehnte<br />
Kreativ Welt statt.<br />
Die große Messe rund um das Thema Basteln,<br />
Handarbeit, „do it yourself“ und sämtliche<br />
Kreativ-Hobbys lädt zum Inspirieren und<br />
Shoppen von Kreativbedarf bei rund 150 Ausstellenden<br />
in vier Messehallen ein. Außerdem<br />
bietet die Kreativ Welt ein einzigartiges Kreativerlebnis,<br />
das man beim Onlineeinkauf verpasst:<br />
mitmachen bei über 80 Workshops, neue<br />
Kreativtechniken ausprobieren, Produkte entdecken,<br />
individuelle (Weihnachts)geschenke<br />
selber machen und Tipps der Profis aus erster<br />
Hand bekommen. So kann man einen eigenen<br />
Bembel bemalen, Seife gießen oder etwas<br />
nähen. In diesem Jahr gibt es auch wieder ein<br />
Bühnenprogramm zum Mitmachen und<br />
Zuschauen. Dort präsentiert unter anderem<br />
Grafikdesignerin & Hand-Lettering-Künstlerin<br />
Ruth Lange alles rund um das Trend-Thema<br />
Plottern. Besuchende haben täglich die Chance,<br />
eine hochwertige Nähmaschine und ein Plotter-Starter-Set<br />
zu gewinnen.<br />
Ein Trend, der bereits seit einiger Zeit immer<br />
mehr Menschen begeistert, ist das Plottern. Mit<br />
Schneideplottern und Heizpressen lassen sich<br />
kreativste Ideen umsetzen. Auf der Kreativ Welt<br />
präsentieren Cricut ® und Creanda Plotter und<br />
Heizpressen, von der Anwendung bis zum<br />
Zubehör. Ein weiteres großes Thema ist dieses<br />
Jahr das Formengießen. Dabei werden aus<br />
Materialien wie Kunstharz (Resin), Gießpulver<br />
oder Modelliermasse Dekofiguren oder<br />
Geschenkanhänger hergestellt. Das passende<br />
Material wie Gießformen und -masse sowie<br />
Workshops zur Anwendung bietet Thöne<br />
Floristik an.<br />
Auch Nachhaltigkeit kommt auf dieser<br />
Messe nicht zu kurz. Miss Teacup wendet ihre<br />
Upcycling-Künste an altem Geschirr an und<br />
Auftragsbastelei aus Ehringhausen fertigt aus<br />
alten Kinderbüchern und Zollstöcken Notizbücher<br />
und Schlüsselanhänger. Fans von<br />
Scrapbooking werden auf der Kreativ Welt<br />
ebenfalls fündig. Verschiedene Aussteller präsentieren<br />
Scrapbooking-Zubehör und bieten<br />
Workshops zur Kartengestaltung an. Selbstverständlich<br />
sind auch viele lokale Ausstellerinnen<br />
und Aussteller vor Ort. So erweitert<br />
Galaxie Symphonie aus Frankfurt das Angebot<br />
um Scrapbooking und Masking Tapes. Unter<br />
dem Motto „Machts euch schön!“ präsentiert<br />
die bekannte Bastelexpertin Heike Schäfer<br />
Material und Ideen für Deko- und Textil-Design.<br />
Handarbeitsliebhaber finden eine Vielzahl an<br />
Händlern mit Stoffen, Nähzubehör, Nähmaschinen,<br />
Textilaufklebern, Schnittmustern.<br />
Interessant für Backfans und perfekt für die<br />
Vorweihnachtszeit sind sowohl die ausgefallenen<br />
als auch die klassischen Keks-Ausstechformen<br />
wie Engel, Rentier, Weihnachtsmann<br />
& Co. von Trendywelt. Passend dazu bietet<br />
Käthes Kekse einen Workshop an, der kleinen<br />
und großen Naschkatzen die kunstvolle Verzierung<br />
von Keksen mit Royal Icing näher<br />
bringt. Die aufwendig dekorierten Kekse<br />
sehen aus wie Kunstwerke.<br />
Die Kreativ Welt lädt Groß und Klein ein,<br />
einen unterhaltsamen und inspirierenden Tag<br />
mit der ganzen Familie zu verbringen. Tolle<br />
Kinderworkshops bieten Glascenter Gomez<br />
und Eulenhofer Seifen an. Die jüngeren Nachwuchs-Künstler<br />
und -Bastlerinnen können sich<br />
bei den Upcycling-Workshops vom Frickelclub<br />
kreativ austoben, beim Kinderschminken in<br />
eine Fee oder einen Tiger verwandeln lassen<br />
und am Stand von Painting Velvet Samtbilder<br />
zum Ausmalen für zu Hause erwerben.<br />
Es gibt eine Menge zu entdecken. Hol Dir<br />
jetzt Dein Ticket; bis einschließlich 1. November<br />
gelten vergünstigte Vorverkaufspreise.<br />
Weitere Informationen auf www.kreativ-welt.de<br />
GEWINNSPIEL<br />
Wir verlosen 5 × 2 Eintrittskarten<br />
für die Kreativ Welt.<br />
Einfach bis zum 20. Oktober <strong>2023</strong><br />
das Gewinnspielformular auf<br />
www.kreativ-welt.de/gewinnspiel<br />
mit dem Stichwort „MAINFeeling“<br />
ausfüllen.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Fotos: Kreativ Welt Messe/Roessler
Foto: Mike Meyer
IM VERHÖR 6 | 7<br />
ER IST STERNEKOCH, FERNSEHSTAR, UNTERNEHMER<br />
UND SOGAR HELIKOPTERPILOT. FÜR GOURMETS AUS DEM<br />
RHEIN-MAIN-GEBIET WAR SEIN NUR 68 KILOMETER VOM<br />
FRANKFURTER FLUGHAFEN ENTFERNT LIEGENDES RESTAURANT<br />
LANGE EIN BEGEHRTES ZIEL. AM 27. SEPTEMBER WIRD<br />
JOHANN LAFER 66 JAHRE ALT. IM INTERVIEW ERZÄHLT ER,<br />
DASS ERFOLG EIN RAUSCH SEIN KANN.<br />
Interview: Sabine Börchers<br />
WIR GRATULIEREN ZUM GEBURTSTAG!<br />
„MIT 66 JAHREN DA FÄNGT DAS LEBEN<br />
AN“, HAT UDO JÜRGENS GESUNGEN.<br />
GEHT ES IHNEN GENAUSO? Ich weiß<br />
nicht, ob es anfängt, aber man ist auf jeden<br />
Fall durch die Erfahrung der letzten 66 Jahre<br />
in der Lage, Situationen besser einzuschätzen,<br />
und kann dafür sorgen, dass man für den Rest<br />
seines Lebens die Dinge macht, die man vorher<br />
nicht machen konnte oder heute durch<br />
mehr Zeit einfach anders macht.<br />
WELCHE DINGE HABEN SIE DENN<br />
VERSÄUMT IN IHREM LEBEN? Wenn man<br />
Dienstleister ist und immer dann arbeiten<br />
muss, wenn der Großteil der Bevölkerung frei<br />
hat, dann ist es ungewohnt, wenn man plötzlich<br />
am normalen Leben teilhaben kann,<br />
wenn man um 19 Uhr sagen kann, ich schalte<br />
jetzt die Nachrichten an. Es ist wirklich schön,<br />
am Samstagabend ausgehen oder ein Konzert<br />
besuchen zu können. Das ist etwas, das ich<br />
heute sehr genieße und künftig weiter genießen<br />
möchte.<br />
SIE KOCHEN, SEIT SIE AUF DEM HEI-<br />
MISCHEN BAUERNHOF IN DER NÄHE<br />
VON GRAZ BEI IHRER MUTTER IN DER<br />
KÜCHE STANDEN, UND PROFESSIO-<br />
NELL, SEIT SIE MIT 17 JAHREN EINE<br />
AUSBILDUNG IN GRAZ BEGANNEN.<br />
WIE SCHWIERIG WAREN DIE ANFÄNGE?<br />
HABEN SIE DARAN GEZWEIFELT, DASS<br />
DAS DER RICHTIGE BERUF FÜR SIE IST?<br />
Ja, definitiv, in den ersten eineinhalb Jahren<br />
habe ich nur Zwiebeln geschält, das Kühlhaus<br />
geputzt und Fleischreste vom Fett getrennt.<br />
Ich hatte jahrelang keine Tränen mehr,<br />
weil ich sie alle auf dem Tisch gelassen hatte<br />
fürs Gulasch. Die Monotonie des Berufs war<br />
dermaßen abstoßend, dass ich zu meiner<br />
Mutter damals gesagt habe, unter Kochen<br />
verstehe ich etwas anderes, und alles hinschmeißen<br />
wollte. Aber meine Mutter und<br />
mein Vater haben gesagt, Du bringst das zu<br />
Ende. Eine ältere Mitarbeiterin, die damals<br />
Mehlspeisenköchin war, hat mir schließlich<br />
Aufgaben gegeben, wie Apfelstrudel oder<br />
Malakofftorte. Das hat mich dann in eine<br />
Sphäre versetzt, in der der Beruf nicht mehr<br />
langweilig war. Ich wollte plötzlich mehr und<br />
habe Leidenschaft entwickelt. Heute sage ich,<br />
Gott sei Dank, dass ich durchgehalten habe,<br />
denn es gab viele Situationen in meinem<br />
Leben, in denen ich die Schnauze voll hatte.<br />
Aber nach drei oder vier Tagen kommt die<br />
Frage, was machst Du jetzt, und dann ist mir<br />
nichts Besseres eingefallen, als das zu machen,<br />
was ich gelernt habe und liebe und was mich<br />
glücklich macht.
8 IM VERHÖR<br />
WÜRDEN SIE SAGEN, DASS KOCHEN<br />
AUF HOHEM NIVEAU MEHR HANDWERK<br />
IST ODER MEHR LEIDENSCHAFT? Das ist<br />
Spitzensport, Champions League. Man muss<br />
sein Handwerk verstehen. Zu meiner Zeit, wir<br />
hatten 1987 schon zwei Michelin-Sterne, da<br />
gab es in Deutschland nur wenige Restaurants<br />
und wenig Öffentlichkeit. Man musste im<br />
stillen Kämmerlein Neuheiten entwickeln,<br />
um gegen die Konkurrenz zu bestehen. Da<br />
musste man besonders kreativ, einsatzfreudig<br />
und leidenschaftlich sein, sonst konnte man<br />
der Konkurrenz nicht folgen. Dazu gehört<br />
immer die Leidenschaft. Es ist aber auch die<br />
Geschmacksbildung. Die Leute denken heute<br />
immer, die Referenzhöhe des Geschmacks<br />
wird angeboren, aber es ist Erziehung. Ich bin<br />
dankbar, dass ich in meiner Kindheit durch<br />
die Landwirtschaft meiner Eltern den puren<br />
Geschmack kennenlernen durfte. Wenn wir<br />
gemeinsam im <strong>Herbst</strong> Sauerkraut eingemacht<br />
haben, meine Mutter hat geschabt und ich habe<br />
mit meinen beiden Schwestern mit den<br />
Füßen im Bottich getreten, dann hat das Kasseler<br />
mit Sauerkraut zu Weihnachten anders<br />
geschmeckt, nach der Geschichte des <strong>Herbst</strong>es.<br />
Ich habe dadurch eine klare Vorstellung davon,<br />
wie Sauerkraut schmecken muss. Das<br />
gibt es heute kaum noch, deshalb brauchen<br />
wir unbedingt viele unterschiedliche Erfahrungen<br />
beim Essen, wir brauchen Referenzen,<br />
Bildung insgesamt. Wenn ich nie eine gute<br />
Tomatensoße gegessen habe, dann habe ich<br />
auch nicht den Anspruch, eine bessere zu essen.<br />
SPÜREN SIE HEUTE NOCH BEGEISTE-<br />
RUNG, WENN IHNEN ETWAS BESON-<br />
DERS GUT GELINGT ODER SIE ETWAS<br />
BESONDERES ESSEN? Absolut, ich habe<br />
gerade heute mit Leuten aus einem großen<br />
Feinkostunternehmen zusammengesessen.<br />
Wir haben zu Mittag getoastetes Brot mit<br />
Salzbutter, Salat, tollem Schinken, frischem<br />
Meerrettich, Essiggurken und Cocktailtomaten<br />
gemacht. Wir waren alle drei total begeistert<br />
– von einem Schinkenbrot. Das ist doch<br />
Wahnsinn. Ich habe kürzlich Marillenmarmelade<br />
von einem österreichischen Kloster probiert<br />
und gedacht, meine Oma wäre von den<br />
Toten auferstanden, so ein Gefühl war das,<br />
wie früher als Kind. Oder ich war kürzlich in<br />
Österreich in einem Gasthaus, da gab es als<br />
Stammessen für 7,50 Euro Frittatensuppe und<br />
danach Frikadellen mit Kartoffelpüree und<br />
gedünsteten Karottenscheiben mit Zwiebeln.<br />
Unfassbar! Wenn ich überlege, wie viel Geld<br />
ich in meinem Leben ausgegeben habe für<br />
gutes Essen, wie viel ich durch die Welt gereist<br />
bin, und dann sitze ich in einem österreichischen<br />
Gasthaus und denke, wie schön ist das<br />
Leben! Deshalb sage ich immer: Wenn ich mich<br />
an ein Essen so erinnere und jede Nuance<br />
beschreiben kann, dann war es Genuss, sonst<br />
ist es nur Nahrungsaufnahme.<br />
KANN MAN IN EINEN RAUSCH GERA-<br />
TEN, WENN MAN GUTES ESSEN ZU<br />
SICH NIMMT? DAS KLANG JETZT FAST<br />
DANACH. Ja, das ist so. Aber der Erfolg ist<br />
auch ein Rausch. Wenn man Menschen im<br />
Restaurant sitzen hat und man als Koch nach<br />
dem Essen die Runde macht und jemand<br />
strahlt wirklich und gibt Dir das Gefühl, das<br />
Essen hat ihm geschmeckt, das ist ein Rauschgefühl.<br />
Aber es gab auch neun Tische, die mir<br />
das Rauschgefühl gegeben haben, und ein<br />
Tisch sagt, der Steinbutt war zu lange in der<br />
Pfanne und die Soße war zu sauer. Dann hat<br />
eine Kritik den Rausch von neun Tischen<br />
vernichtet. Und manchmal braucht es lange,<br />
um eine fundierte Niederlage zu verarbeiten.<br />
Selbstkritik ist für mich aber sehr wichtig,<br />
man muss immer daran weiterarbeiten, um<br />
andere Menschen in einen Rausch zu versetzen.<br />
Das, was wir machen, ist ja vergänglich.<br />
Ich kann mir auf das Steak von heute Abend<br />
morgen nichts mehr einbilden. Ich muss<br />
erneut beweisen, dass ich es genauso gut und<br />
vielleicht sogar noch besser hinbekomme.<br />
SIE HABEN DAS RESTAURANT UND<br />
HOTEL AUF DER STROMBURG 2019 AN<br />
IHREN DAMALIGEN MITEIGENTÜMER<br />
ÜBERGEBEN. VERMISSEN SIE ES, KEINE<br />
EIGENE RESTAURANTKÜCHE MEHR ZU<br />
HABEN, IN DER SIE IHREN STIL GE-<br />
STALTEN KÖNNEN? Mein Ziel ist es stets,<br />
den Menschen ein Bewusstsein für gutes<br />
Essen, für gesunde Ernährung und gute Produkte<br />
näher zu bringen. Das Produkt ist der<br />
Star, nicht der Koch.<br />
SIE GASTIEREN MIT IHRER KOCHSHOW<br />
WORLD OF DINNER ERNEUT AM 1. UND<br />
2. DEZEMBER IN BAD HOMBURG. WAR-<br />
UM KOCHEN SIE STATT IM RESTAURANT<br />
NUN AUF DER BÜHNE? Johann Lafer ist in<br />
Deutschland aktuell eigentlich nicht mehr<br />
erlebbar, außer, man schaut meine Sendungen.<br />
Ich möchte aber die Menschen an meinen<br />
Erfahrungen teilhaben lassen. Ich stehe in Bad<br />
Homburg auf der Bühne und erkläre dem<br />
Publikum genau, wie die Idee zur Vorspeise<br />
entstanden ist und wie ich sie zubereite, und<br />
dann bekommen sie sie serviert. Und es ist<br />
eine große Herausforderung, dass 200 Personen<br />
im Saal exakt die gleiche Vorspeise auf<br />
den Teller bekommen, die ich auf der Bühne<br />
präsentiert habe. Da muss ich mich auf meine<br />
sechs bis acht Mitarbeiter im Hintergrund<br />
perfekt verlassen können. Aber es ist, glaube<br />
ich, die einzige Bühnenshow, die es gibt, in der<br />
der Koch selbst auf der Bühne die Latte hochlegt<br />
und dann mithilfe der Leute im Hintergrund<br />
halten muss, was er verspricht. Das ist<br />
Lafer-live-Genießen. Da das sehr aufwendig<br />
und kostspielig ist, weil wir auf der Bühne eine<br />
komplette Küche aufbauen, machen wir erst<br />
einmal nur vier selektive Termine, zwei in<br />
Bad Homburg und zwei in Travemünde.<br />
STERNEKOCH, RESTAURANTBESITZER,<br />
BETREIBER EINER KOCHSCHULE,<br />
FERNSEHSTAR, AUTOR, PODCAST-<br />
MODERATOR, HELIKOPTER-PILOT,<br />
LEHRBEAUFTRAGTER AN DER HOCH-<br />
SCHULE FULDA: WENN MAN AUF-<br />
ZÄHLT, WAS SIE IN IHREM LEBEN<br />
SCHON ALLES GEMACHT HABEN UND<br />
NOCH MACHEN, BRAUCHT MAN EIN<br />
WEILCHEN. WAS TREIBT SIE AN? IST<br />
DAS NEUGIER ODER WIRD IHNEN<br />
SCHNELL LANGWEILIG? Ich habe schon<br />
in der Corona-Zeit gemerkt, ein Leben ohne<br />
Aufgaben wird relativ schnell fad. Da verfällt<br />
man in Lethargie. Das gefällt mir persönlich<br />
nicht. Und ich möchte meine Erfahrungen<br />
gerne weitergeben. Meine Vision ist es, den<br />
Menschen zu helfen, das Kochen zu Hause<br />
einfacher zu gestalten, weil viele sagen, sie<br />
haben keine Lust zu kochen, weil es zu lange<br />
dauert oder zu aufwendig ist. Ich sage immer,<br />
schnell ist kein Feind des Guten. Ich habe zum<br />
Beispiel ganz viele Produkte entwickelt, die<br />
meine Berufserfahrung widerspiegeln und die<br />
den Alltag erleichtern sollen. Ich habe viele<br />
Patente dafür. Zum Beispiel ist mein Profi-<br />
Schneebesen an den elastischen Drähten an<br />
unterschiedlichen Stellen abgeflacht. Damit<br />
hat man 90 Prozent mehr Widerstand und ist<br />
schneller beim Schlagen. Oder ich habe die<br />
Starcook-App mitbegründet, ein Food-Netzwerk,<br />
um jungen Köchen eine Plattform zu<br />
bieten. Warum soll ich nicht meine Erfahrungen<br />
jungen Kollegen weitergeben? Gute Köche<br />
braucht das Land. Wir haben ja ein riesiges<br />
Problem mit Personal, wenige Auszubildende,<br />
wenn ich nicht als Vorbild ein bisschen was<br />
tue, dann kann sich doch nichts verändern.<br />
AUCH OHNE EIGENES RESTAURANT<br />
WIRD IHNEN ALSO NICHT LANGWEILIG?<br />
Soll ich jeden Tag Bäume oder Weinstöcke<br />
hier in Guldental zählen? Ich liebe das, ich<br />
liebe die Abwechslung. Ich bin ein Kriminalist,<br />
was gute Lebensmittel angeht. Ich reise<br />
nach Israel, berichte in meinem Gourmetmagazin<br />
darüber. Ich fliege nach Hamburg, drehe<br />
dort morgen für die Küchenschlacht. Das ist<br />
keine Arbeit, das ist mein Ich.
OPEN 9<br />
BIKE BOUTIQUE<br />
Die Bike Boutique ist vom Galileo-Hochhaus<br />
an der Taunusanlage in die Kaiserstraße<br />
umgezogen. Seit 2012 unterstützt<br />
der Fahrradladen den Umstieg vom Auto<br />
aufs Rad und fördert die autofreie Innenstadt.<br />
Ob Stadtrad, Faltrad, E-Bike oder<br />
Lastenrad, in der Bike Boutique gibt es<br />
das passende Fahrrad für den urbanen<br />
Einsatz. Der Fokus liegt auf hochwertigen<br />
und langlebigen Stadträdern.<br />
F, Kaiserstraße 40, www.bikeboutique.de<br />
CÀ PHÊ, ÓI!<br />
Das vietnamesische Café „cà phê, ói!“<br />
ergänzt neuerdings in Sachsenhausen die<br />
Gastronomie-Landschaft. Quynh Nguyen<br />
und Christopher Erhardt-Nguyen haben<br />
als Betreiber-Ehepaar die Räume des<br />
ehemaligen Muko übernommen. Der<br />
Fokus liegt auf landestypischen Speisen<br />
und vietnamesischem Kaffee. Es gibt<br />
eine Frühstücks- und eine Mittagskarte<br />
mit süßen, herzhaften und veganen<br />
Leckereien. Außer klassischem Milchkaffee<br />
und Espresso gibt es ausgefallene<br />
Zubereitungen wie Kokosnuss-Kaffee<br />
oder Schwarzer Eistee mit Popcorn-<br />
Crème und Zimt.<br />
F, Textorstraße 80, www.capheoi.de<br />
À LA RAÚL<br />
Restaurant, Café und Bar: À la Raúl ist die<br />
neue Adresse in der Frankfurter Weberstraße<br />
für Frühstück, leckere Bowls, süße<br />
Pancakes, fluffige Waffeln, knackige Salate,<br />
abwechslungsreiche Vor- und Hauptspeisen.<br />
Kurz gesagt: Hier verbringt der Gast<br />
eine geschmackvolle Auszeit in einem<br />
stilvollen und gemütlichen Ambiente.<br />
Täglich von 10 bis 0 Uhr geöffnet.<br />
F, Weberstraße 77, www.alaraul.de<br />
WAS GIBT’S NEUES?<br />
MODE, GENUSS, WOHNEN,<br />
LIFESTYLE – DARÜBER<br />
SPRICHT DIE STADT<br />
TUDOR BOUTIQUE<br />
Nach Köln und Hamburg hat die dritte<br />
deutsche Tudor Boutique ihre Türen in<br />
Frankfurt eröffnet. Wie auch in Hamburg<br />
betreibt Juwelier Rüschenbeck das im<br />
markenkonformen Tudor-Stil gestaltete<br />
Ladengeschäft. Die Leitung liegt bei<br />
Mario Bechtel. Uhren kann man in den<br />
großzügigen Räumlichkeiten am Steinweg<br />
10 von Montag bis Samstag ab<br />
10 Uhr kaufen. Das Erdgeschoss der Tudor<br />
Boutique Frankfurt ist als Verkaufsraum<br />
gestaltet, im ersten Stock findet sich ein<br />
Loungebereich mit Bar. Dort lässt sich<br />
in entspannter Atmosphäre über die<br />
Manufaktur Tudor, ihre Produkte und<br />
das Leben rund um die Uhr plaudern.<br />
F, Steinweg 10, www.rueschenbeck.de/<br />
geschaefte/frankfurt-tudor-boutique<br />
ANTON MEYER<br />
Der Herrenausstatter Anton Meyer hat<br />
seine erste Filiale in Frankfurt eröffnet.<br />
Das Modehaus in der Neuen Mainzer<br />
Straße 74 verfügt über ein Ladenfläche<br />
von rund 260 Quadratmetern. Hier bekommt<br />
Mann von Kopf bis Fuß einen zugeschnittenen<br />
Look verpasst – alles aus<br />
einer Hand. Egal, ob Business, festlich<br />
oder casual. Und egal, ob Smoking, Frack<br />
oder Cut. Jedes Teil und jedes Accessoire<br />
ist bis ins Detail geschmackvoll gemacht.<br />
F, Neue Mainzer Straße 74,<br />
www.antonmeyer.de<br />
ZALANDO OUTLET<br />
Mitten im Shopping-Hotspot der Frankfurter<br />
City hat der Onlinemodehändler<br />
Zalando ein neues Outlet eröffnet. Shoppen<br />
auf vier Floors mit moderner Innenarchitektur<br />
und gemütlichen Lounges<br />
heißt es auf 1.600 Quadratmeter Einkaufsfläche<br />
an der Zeil. Kunden finden<br />
die bekannten Off-Price-Sortimente:<br />
Mode für Damen, Herren und Kinder,<br />
Beautyartikel und Schuhe. Zalando wirbt<br />
mit bis zu 70 Prozent Rabatt auf mehr als<br />
500 Marken. Mit der Outlet Card profitieren<br />
Mitglieder zusätzlich.<br />
F, Zeil 119, www.zalando-outlet.de/<br />
frankfurt-zeil/<br />
LUME BOUTIQUE HOTEL<br />
Das ehemals unter dem Namen Neckarvillen<br />
Boutique bekannte Hotel im historischen,<br />
denkmalgeschützten Gebäudeensemble<br />
nahe des Frankfurter Hauptbahnhofs<br />
positioniert sich unter dem<br />
Namen LUME (kurz für: Luxurious, Urban,<br />
Modern, Experience) neu und ist nun Teil<br />
der Marriott Bonvoy’s Autograph Collection<br />
Hotels. Das LUME Boutique Hotel mit<br />
133 Zimmern und Suiten zeichnet sich<br />
durch Kontraste aus, die ein unvergleichliches<br />
Erlebnis schaffen sollen. Hier trifft<br />
gehobenes Interior auf lässige Urbanität,<br />
historische Architektur auf modernes<br />
Design und der Geschäftsreisende auf<br />
die kreative Szene der Stadt.<br />
F, Neckarstraße 7–13,<br />
lumeboutiquehotel.com<br />
CICCIONE<br />
Das neue Ciccione im Frankfurter Bahnhofsviertel<br />
ist mehr als nur eine Pizzeria.<br />
Die Pizza wird auf ganz eigene Art und<br />
Weise zubereitet und als Pizza al taglio –<br />
in Stücken – serviert. Die Stücke sind viereckig,<br />
luftig und kross. Derzeit gibt es die<br />
Pizza in sechs Varianten zu Preisen bis zu<br />
7 Euro. Der Gast hat die Auswahl zwischen<br />
verschiedenen Geschmacksrichtungen.<br />
Da sich Ciccione auch als Weinladen versteht,<br />
gibt es rund 40 Weine aus Deutschland,<br />
Frankreich und Italien. Die Öffnungszeiten<br />
sind Montag bis Freitag in der Zeit<br />
von 12 bis 14.30 Uhr und von 18 bis 22 Uhr<br />
sowie Samstag von 17 bis 23 Uhr.<br />
F, Münchener Straße 41
KUSCHELIG ODER KANTIG<br />
MIT SCHÖNEN ACCESSOIRES UND WARMER BEKLEIDUNG<br />
IST SIE BESTENS AUF DEN HERBST VORBEREITET.<br />
ZU HAUSE ZÄHLT DANN DIE KLARE KANTE.<br />
UND EINE PORTION KITSCH DARF SEIN.<br />
Britische Tradition<br />
Keine kalten Hände mehr im <strong>Herbst</strong> und Winter: Die wasserdichten<br />
Handschuhe von Barbour mit Fellimitatbesatz (59,90 Euro)<br />
überzeugen durch zeitloses Design und schickes Finish.<br />
Mit griffiger Handfläche sorgen sie für eine sichere Handhabung.<br />
Außerdem verfügen die Handschuhe<br />
über elastische Handgelenke zum<br />
Schutz vor Kälte und sind mit Verbindungsclips<br />
und Touchscreen-<br />
Funktionen ausgestattet.<br />
www.barbour.com/de<br />
Recycelte Wolle<br />
Modernes Design und Respekt vor der Umwelt: Ecoalf ist<br />
eine nachhaltige Modemarke und hat sich dem Recycling<br />
verschrieben. Der Sweater in den Farben Deep Navy und<br />
Grass Green (149,90 Euro) besteht aus 100 Prozent recycelter<br />
Wolle. Ideal zum Überstreifen für kühle <strong>Herbst</strong>tage.<br />
www.ecoalf.com/de<br />
Arktische Boots<br />
Luxuriös und funktionell: Canada Goose hat mit dem<br />
Journey Boot Lite (695 Euro) seine Palette an robusten<br />
und schicken Wanderschuhen für die <strong>Herbst</strong>- und Winterkollektion<br />
erweitert. Wohin auch die Reise geht – diese<br />
Stiefel trotzen jedem Wetter und jeder Herausforderung.<br />
www.canadagoose.com<br />
Drinnen und draußen<br />
Der Desert Lounge Chair von ferm Living (329 Euro) ist ein bequemer<br />
Loungesessel im modernistischen Look. Er begeistert mit seiner klaren<br />
und minimalistischen Formensprache, die sich ideal in jedes Ambiente<br />
setzen lässt. Die Sitzfläche ist aus recycelten PET-Flaschen hergestellt.<br />
Damit steht dem verantwortungsvollen Wohndesign in Wohnzimmer<br />
oder Schlafzimmer, der Terrasse oder dem Balkon nichts mehr im Wege.<br />
Dank der widerstandsfähigen Materialien<br />
ist er ideal für den Außenbereich<br />
geeignet. www.fermliving.de<br />
Fotos: Hersteller
LEBENSART 10 | 11<br />
Bembel fürs Ohr<br />
Ein originelles Statement zur Apfelweinkultur sind die<br />
Bembelohrstecker aus der Goldschmiede Stadtgold Frankfurt.<br />
Die Bembel gibt es in verschiedenen Größen und in 750er Gold<br />
(ab 270 Euro) sowie 925er Silber (220 Euro).<br />
F, Berliner Straße 20, www.stadtgold-frankfurt.de<br />
Retroakzent<br />
Die Frankfurter Designerin Nathali Mack<br />
hat von ihrer vergangenen Reise nach Italien<br />
einige leuchtende Prints mit in die Heimat<br />
genommen. Kombiniert mit einem schönen<br />
Denim im charakteristischen Capitana-<br />
Layout und einem gestreiften Band setzt<br />
das Kissen Frattari (95 Euro) in der Größe<br />
45 x 45 Zentimeter einen farbintensiven<br />
Retroakzent in jedem Interieur.<br />
F, Bornheimer Landstraße 54,<br />
www.capitana.eu<br />
„Henry Metal“<br />
Coole Kerzenhalter: Henry Metal von höfats<br />
verbindet kantige Härte mit filigranen Kerzen<br />
zu einem schönen Accessoire in Silber,<br />
Schwarz und Gold. Henry Metal I (24,95 Euro)<br />
und II (39,95 Euro) bringen die ikonische Form<br />
von Stahlträgern mitten ins Leben und auf<br />
Esstische, Sideboards oder Beistelltische –<br />
wahlweise mit Platz für ein oder zwei Stabkerzen<br />
mit bis zu 25 Zentimeter Länge.<br />
www.hofats.com
SCHICKSCHÖNE SACHEN<br />
KUSCHELIG, WARM UND ROBUST: GENAUSO SOLLEN<br />
ACCESSOIRES UND BEKLEIDUNG FÜR DEN MANN<br />
AN KÜHLEN TAGEN SEIN.<br />
Kuschelig warm<br />
Ein echter Hingucker und wärmender Mantel im zeitlosen Look von G-Star:<br />
Der E Lammy Coat (1.499,95 Euro) aus robustem Kuhleder und kuscheligem<br />
Lammfell kommt in Turf und Ecru daher. Was will Mann mehr?<br />
www.g-star.com/de<br />
Nachhaltiger Hoodie<br />
Das Fair Fashion Label „hey soho“ aus Hamburg<br />
wurde 2017 gegründet. Die Designs und Prints<br />
stehen für ein gutes Lebensgefühl. Nachhaltigkeit<br />
und soziale Verantwortung sind ein wichtiger Teil<br />
der Unternehmensphilosophie. Insofern besteht<br />
der Hoodie „Soho College“ (129 Euro) in Beige<br />
aus Bio-Baumwolle und ist fair produziert.<br />
www.hey-soho.com<br />
Stilvolles Strickduo<br />
Das Geschenkset Fairisle<br />
Beanie & Schal von Barbour<br />
(79,90 Euro) ist das perfekte<br />
Präsent für den Mann. Es enthält<br />
die Fairisle Beanie und<br />
einen Schal – zwei stilvolle<br />
Accessoires für den <strong>Herbst</strong> und<br />
Winter. Das Strickduo zeichnet<br />
sich durch eine komfortable<br />
Umschlagkrempe und Logoembleme<br />
aus Lederimitat aus.<br />
barbour.com/de<br />
Markante Sohle<br />
Frisch eingetroffen bei<br />
Clarks ist die Stiefelette<br />
Torhill Hi (140 Euro).<br />
Die markante, gerippte<br />
Sohle, die den Schuh<br />
auszeichnet, wurde von<br />
den 1990er-Jahren als Teil der Big-Gripper-Kollektion inspiriert. Mit einem stromlinienförmigen<br />
Schnürdesign, Kurven und Konturen empfindet das Modell dem legendären<br />
Wallabee nach. www.clarks.eu/de<br />
Fotos: Hersteller
LEBENSART 12 | 13<br />
Mit Zirbenöl entspannen<br />
Nicht nur zum Aromatisieren von Speisen und Getränken<br />
eignen sich die ätherischen Öle von Advanced Essentials<br />
hervorragend. Auch zur Naturkosmetik, Raumbeduftung<br />
oder Aromatherapie können die Bio-Öle verwendet werden.<br />
Das Zirbenöl (9,99 Euro) im Fläschchen zu 10 Millilitern<br />
stammt aus nachhaltigem Wildwuchs aus Österreich.<br />
Für einen entspannten <strong>Herbst</strong>.<br />
www.advanced-essentials.com<br />
Runde Sache<br />
Die Classic ST Mawes<br />
von Daniel Wellington<br />
(189 Euro) schöpft Vielseitigkeit<br />
von Braun- und<br />
Bernsteintönen voll aus<br />
(Amber Brown). Die Sonnenschliffoptik<br />
des Zifferblatts<br />
verleiht ihr einen satinierten<br />
Look. Das italienische Lederarmband<br />
verschmilzt fast mit<br />
dem Zifferblatt und macht den Zeitmesser<br />
zu einer runden Sache.<br />
https://eu.danielwellington.com/de-de<br />
Minimalistisch und intelligent<br />
Durch geometrische Formen und die traditionelle japanische Kunst<br />
des Papierfaltens inspiriert: Der Prismatic Table von Vitra (649 Euro)<br />
ist in jeder Umgebung ein praktischer, kleiner Beistelltisch.<br />
Vitra bietet den Tisch in farblich unterschiedlichen Versionen an,<br />
deren drei Teile in jeweils verschiedenen Kombinationen aus<br />
zurückhaltenden Farben im Grauspektrum gehalten sind.<br />
www.vitra.com<br />
Spontan packen<br />
In letzter Minute packen: Die Tasche Heritage Duffle<br />
von Herschel (110 Euro) ist mit dem charakteristischen<br />
Rautendetail und recyceltem EcoSystem-Gewebe ausgestattet.<br />
Sie fasst ein Volumen von 40 Litern und bietet<br />
mit ihrer U-förmigen Öffnung leicht zugänglichen<br />
Stauraum für spontane Ausflüge und Wochenendtrips.<br />
www.herschelsupply.de
MIT FARBE UND GUTER LAUNE ...<br />
…GEHEN MÄDCHEN UND JUNGEN GELASSEN<br />
DEM HERBST ENTGEGEN. TIPPS UND GESCHENKIDEEN<br />
FÜRS KINDERZIMMER UND DEN KLEIDERSCHRANK<br />
Farbtupfer aufs Haupt<br />
Ein modisches und schönes Accessoire für kalte Tage: Die Mütze<br />
Elmer Beanie (20 Euro) von Herschel ist in vielen verschiedenen<br />
Farben und Designs (hier: Blue Check) erhältlich, die Kollektion<br />
für Kids ist abgestimmt auf die Größe von Kindern im Alter von<br />
drei bis sieben Jahren.<br />
www.herschelsupply.de<br />
Mit Mugler losstapfen<br />
Die Kinderjacke Mugler (150 bis 180 Euro) ist eine Walkjacke mit Kapuze<br />
aus dem Hause Stapf. Dank ihres Lammwoll-Materials ist sie sehr weich<br />
und angenehm zu tragen, hier zu sehen in der Farbe Kamelie Bergsee.<br />
Als optisches Detail befinden sich Patches an den Ellbogen.<br />
www.stapf.at<br />
Legendärer Skateschuh<br />
Die Vans x Sesame Street Kollektion lässt Kindheitserinnerungen<br />
wach werden und versprüht Nostalgie<br />
bei Erwachsenen und wurde für die ganze Familie<br />
entworfen. Mit bekannten Sesamstraßen-Figuren<br />
im „Off the Wall“-Design kombiniert der legendäre<br />
Sk8-Hi Zip Sesame Street Schuh (70 Euro) für Kinder<br />
im High-Top-Design eine lebendige Farbpalette und<br />
Kunstwerke, die ein Lächeln hervorrufen.<br />
www.vans.de<br />
Happy Socks …<br />
…gehen immer als kleines<br />
Geschenk und sind nützlich.<br />
Insbesondere, wenn Socken (Checkerboard Sock, 12 Euro)<br />
so kunterbunt und lustig sind. Was wie Kindersocken aussieht,<br />
ist auch bei Erwachsenen heiß begehrt, insofern lohnt<br />
sich für die ganze Familie der Blick auf den Onlineshop.<br />
www.happysocks.com/de<br />
Fotos: Hersteller
LEBENSART 14 | 15<br />
Verspielte Holztiere<br />
Die Critter-Schachtelpuppen (39 Euro) schaffen eine<br />
liebliche Optik im Kinderzimmer. Diese bezaubernd<br />
verspielten Holztiere nisten ineinander und präsentieren<br />
eine moderne Interpretation der klassischen<br />
Matrjoschka-Puppen. Sie eignen sich sowohl zum<br />
Spielen als auch zum Anschauen im Regal der<br />
Mädchen und Jungen. www.fermliving. de<br />
Spielerisch lernen<br />
Das ideale Geschenk, um Neugier und Lernfähigkeiten zu wecken:<br />
Mit dem Allround-Spielzeug Magnus Play Board (65 Euro) von<br />
Liewood haben Kinder im Alter von 18 Monaten einiges zu entdecken.<br />
Das interaktive Spielbrett im typischen dänischen Design<br />
ist mit einem Getriebeschalthebel, einem Schlüssel, einem Spiegel,<br />
einem Horn mit Ton, einem Rad und vielem mehr ausgestattet.<br />
Über Konfettiwolke, F, Weberstraße 82, www.konfettiwolke.de<br />
Lunchtime<br />
Die Kindsgut Brotdose (19,99 Euro) aus Bio-Kunststoff mit unlackiertem<br />
Buchenholz-Deckel ist der ideale Begleiter für den Kindergarten,<br />
die Schule oder Ausflüge. Durch das Gummiband lässt sich die Brotdose<br />
einfach und sicher verschließen. Die hochwertige Lunchbox in<br />
Altrosa (auch in den Farben Aquamarin und Denim erhältlich) ist<br />
leicht und für Kinderhände bestens geeignet. Auf Wunsch kann sie<br />
mit einem Namen personalisiert werden (7,99 Euro).<br />
www.kindsgut.de
IM BLUTRAUSCH<br />
DAS BÖSE IST IMMER UND ÜBERALL –<br />
JEDENFALLS IN DEN FRANKFURT-KRIMIS UND<br />
DEN LOKALEN TRUE-CRIME-PODCASTS.<br />
DA SCHEINT DIE MAINMETROPOLE SO ETWAS<br />
WIE DER IDEALE TATORT ZU SEIN –<br />
UND DAS HAT DURCHAUS AUCH VIEL GUTES.<br />
Von Constanze Kleis und Jonas Ratermann (Fotos)<br />
Titelfoto: Adobe Stock Rubbina
So viel vorneweg: Sie müssen keine Angst haben.<br />
In Frankfurt boomen entgegen anderslautender<br />
Befürchtungen Mord und Totschlag vor allem in<br />
True-Crime-Podcasts und -Radiosendungen,<br />
TV-Krimis und Kriminalromanen. Was hier in<br />
Wirklichkeit die Kriminalitätsstatistik in oft so<br />
schwindelerregende Höhen treibt, ist einmal der<br />
tägliche Durchlauf an Pendlern, die gar nicht hier<br />
wohnen, aber deren Straftaten dennoch hier mitgezählt<br />
werden. Und ebenso Raub und Diebstahl,<br />
Kinder- und Jugendpornographie, Drogendelikte.<br />
Ja, das ist furchtbar. Aber nicht der Stoff, aus dem<br />
die Faszination „Verbrechen“ gemacht ist. Die<br />
geht am liebsten immer noch über Leichen und<br />
nutzt die entspannende Wirkung der „Angstlust“.<br />
Wenn also in der Beunruhigung die Beruhigung<br />
schon inklusive ist, weil das Ganze in der Vergangenheit<br />
liegt – oder garantiert von findigen Ermittlern<br />
aufgeklärt wird. Und man uns das Grauen<br />
mit Sicherheitsabstand – zwischen Buchdeckeln,<br />
dem Schutz der Mattscheibe, des Kopfhörers –,<br />
also relativ leicht verdaulich und mit garantiertem<br />
Überlebensvorteil serviert. So sammeln wir –<br />
sagt die Psychologie – auf Kosten anderer Erfahrungen.<br />
Glauben, uns in diesem Probenraum des<br />
Bösen einen Wissensvorsprung zu verschaffen,<br />
also vorbereitet zu sein, es erkennen und verstehen<br />
zu können – und erliegen also der Illusion,<br />
dass das Unkontrollierbare irgendwie berechenbar<br />
sein könnte. Dabei durchleben wir Schmerz,<br />
Panik, Verlust, Verzweiflung am Beispiel der<br />
Handelnden, ohne selbst involviert zu sein. Ein<br />
emotionaler Reinigungsprozess, eine Katharsis,<br />
bei der wir selbst weder Täter noch Opfer sein<br />
müssen. Der schöne Schauder wirkt natürlich –<br />
wie jede starke Droge – dort am besten, wo im<br />
Labor Profis aus hochwertigen Zutaten einen<br />
besonders guten Stoff herstellen. So wie die<br />
Autorinnen und Autoren, Podcasterinnen und<br />
Podcaster Frankfurts kriminelle Energie immer<br />
wieder neu mit Hochspannung aufladen und dabei<br />
gleichzeitig zur allgemeinen Erleichterung beitragen<br />
– dass es natürlich immer nur die anderen<br />
sind, die totgeschlagen, erdrosselt, ertränkt, filetiert<br />
und aufgehängt werden – während wir selbst<br />
uns einmal ganz kurz unsterblich fühlen dürfen.
Seit nunmehr 14 Jahren ermittelt sein Kommissar<br />
Tom Bohlan nun schon in Frankfurt. Seit „Der<br />
Kandidat“ 2009 bekam der kauzige Ermittler beinahe<br />
jährlich einen neuen kniffligen Fall von seinem<br />
Schöpfer, dem Frankfurter Rechtsanwalt und<br />
Notar Lutz Ullrich, die er jeweils mit Bravour gelöst<br />
hat. Das ist spannend zu lesen und besitzt hohen<br />
Wiedererkennungswert – dank des Lokalkolorits,<br />
das oft schon im Titel Strahlkraft entfaltet –<br />
so wie zuletzt bei „Mord an der Alten Oper“.<br />
Diesmal ohne Bohlan – aber wieder mit viel Stadtpolitik:<br />
Ende der 80er Jahre wird der Politiker<br />
Achim Hagemann vor der Alten Oper erschossen.<br />
Die Hintergründe bleiben rätselhaft. 30 Jahre<br />
später stirbt der Staranwalt Wolfgang Hauck –<br />
und seine Enkelin ist die Einzige, die nicht an<br />
einen natürlichen Tod glaubt.<br />
SIE HABEN EINEN SEHR ANSPRUCHSVOLLEN<br />
BERUF, EINE FAMILIE UND TROTZDEM SETZEN<br />
SIE SICH REGELMÄSSIG AN DEN SCHREIB-<br />
TISCH – WAS IST DAS SCHREIBEN FÜR SIE?<br />
Schreiben ist für mich Entspannung. Trotzdem verlangt<br />
es Disziplin, denn man muss ständig am Ball bleiben,<br />
darf sich keine allzu langen Schaffenspausen leisten, um<br />
im Flow zu bleiben. Wenn ich schreibe, bin ich in einer<br />
anderen – selbst erschaffenen – Welt.<br />
WAS FASZINIERT SIE SO AN DEM GENRE UND<br />
DAS QUASI IN SERIE? Mit einem spannenden<br />
Krimi kann man hervorragend aktuelle Themen und<br />
gesellschaftliche Probleme verpacken und lesbar transportieren.<br />
Der Mord selbst ist das eine, aber er ist in<br />
meinen Büchern oft der Aufhänger für die Geschichten<br />
dahinter.<br />
WAS GLAUBEN SIE, WORIN DIE FASZINATION<br />
DES BÖSEN FÜR DEN LESER, DIE LESERIN<br />
BESTEHT? Ich habe gelesen, dass Nervenkitzel und das<br />
Blicken in Abgründe bei den Lesern ähnliche Hormone<br />
ausschütten wie bei Extremsportarten und diese am<br />
Ende Euphorie auslösen. Das klingt erst mal paradox.<br />
Aber letztlich will man ja am Ende, dass das Gute das<br />
Böse besiegt.<br />
HAT FRANKFURT MEHR KRIMINELLE ENERGIE<br />
ALS ANDERE STÄDTE? Im letzten Jahr gab es in<br />
Frankfurt 44 Morde, das ist, glaube ich, guter Durchschnitt<br />
im Ranking vergleichbarer Städte. Die literarische<br />
Mordrate ist aber deutlich höher – da sind die<br />
Frankfurter Autoren vorn dabei.<br />
WOHER BEZIEHEN SIE IHRE INSPIRATION?<br />
WIE VIEL WIRKLICHKEIT STECKT IN IHREN<br />
GESCHICHTEN? In Zeitungen und Sachbüchern<br />
recherchiere ich für die Hintergründe der jeweiligen<br />
Story. Um diese herum baue ich dann die Protagonisten,<br />
die ich mir ausdenke. Manchmal kann ich nicht verhindern,<br />
dass Facetten von ihnen mir bekannter Personen<br />
entspringen. Ab und an tauchen auch reale Personen<br />
auf – aber nicht in der Rolle des Mörders oder seiner<br />
Opfer.<br />
HABEN SIE EINEN LIEBLINGS-KRIMI-AUTOREN?<br />
KRIMI-AUTORIN? Angefangen hat es mit Edgar<br />
Wallace. Diese roten Taschenbücher haben mich in<br />
meiner Jugend fasziniert und gefesselt. Seitdem sind es<br />
immer wieder verschiedene Autoren. Zurzeit lese ich<br />
gerne Volker Kutscher.<br />
Lutz Ullrich – www.lutzullrich.de
PORTRÄT 18 | 19<br />
Unter seinem Pseudonym – das sich aus seiner<br />
Leidenschaft für den Radsport – Jan (Ullrich,<br />
bevor er wegen Dopings auffällig wurde) und der<br />
für Literatur (Anna) Seghers zusammensetzt –<br />
verfasst der Frankfurter Schriftsteller, Kritiker<br />
und Essayist Matthias Altenburg eine Krimi-Pretiose<br />
nach der anderen. Er gilt als einer der besten<br />
und erfolgreichsten deutschen Autoren des<br />
Genres. Mit einer enormen Reichweite.<br />
Die Romane wurden vom ZDF verfilmt und von<br />
über 30 Millionen Menschen gesehen. Dabei<br />
immer auch im Fokus: Frankfurt – nach einem<br />
Ausflug nach Berlin (Der Solist, Rowohlt) wird<br />
die Mainmetropole auch im nächsten Roman<br />
wieder eine Hauptrolle bekommen.<br />
WORIN BESTEHT FÜR SIE DIE FASZINATION „MORD UND<br />
TOTSCHLAG“? Verbrechen haben mich nie fasziniert. Alles, was<br />
Menschen Leid zufügt, ist grauenhaft und zu bekämpfen. Deswegen<br />
mag ich auch keine Kriminalromane, die aus der Perspektive der<br />
Täter geschrieben sind. Ich will Aufklärung. Im Verbrechen kommen<br />
aber natürlich oft viele menschliche Eigenschaften zusammen:<br />
Hass, Liebe, Geldgier, Rache, Eifersucht … Für den Autor ist das ideal.<br />
Entlang eines Verbrechens und seiner Aufklärung lässt sich alles über<br />
unsere Gesellschaft erzählen.<br />
DER KRIMI SÄT IMMER AUCH EINE ART „GRUNDNER-<br />
VOSITÄT“ – EIN GEFÜHL, DAS JEDERZEIT ALLES PASSIEREN<br />
KANN. SOLLTE MAN DIE AUCH ALS AUTOR MITBRINGEN?<br />
Aber keinesfalls! Ein Autor muss ein nüchterner Dramaturg seiner<br />
Geschichte sein. Er sollte wie ein Chirurg arbeiten. Der Patient soll<br />
geheilt, die Leser unterhalten werden. Trotzdem darf der Künstler<br />
natürlich seine Umgebung mitfühlend und aufmerksam wahrnehmen.<br />
Insofern haben Sie recht: Eine Grundnervosität bleibt. Und in der<br />
Story muss die Uhr ticken.<br />
SIE WAREN MIT DEM BUCH „DER SOLIST“ MAL KURZ IN<br />
BERLIN – JETZT WOLLEN SIE MIT DEM NEUEN ERMITTLER IN<br />
DAS HEIMISCHE FRANKFURT ZURÜCKKEHREN – WORIN<br />
LIEGT FÜR SIE DER HEIMVORTEIL? Diesmal gibt es beide Schauplätze:<br />
Frankfurt und Berlin. Und beide Ermittler: Marthaler und<br />
Neuhaus. So kann ich das Heimische und das Fremde verbinden.<br />
Das hält die Sinne wach.<br />
HABEN BEIDE STÄDTE EINE ANDERE KRIMINELLE ENERGIE?<br />
Oh ja, das denke ich schon. Berlin ist viel schneller, lauter, rücksichtsloser.<br />
Es hat einen vollkommen anderen Sound als Frankfurt. Schon am<br />
ersten Tag meiner Recherchen in Neukölln war ich sofort Zeuge einer<br />
Schutzgelderpressung in einem kleinen asiatischen Restaurant auf der<br />
Karl-Marx-Straße.<br />
IHR NÄCHSTES THEMA IST NUN DER SECHSFACHMORD IM<br />
KETTENHOFWEG IM JAHR 1994 – ÜBERHAUPT LASSEN SIE<br />
SICH GERN VON DER WIRKLICHKEIT INSPIRIEREN – WEIL<br />
DAS LEBEN DOCH DIE SPANNENDSTEN PLOTS LIEFERT?<br />
Es stimmt: Lieber fällt mir etwas auf, als dass es mir einfallen muss.<br />
So hat die Fantasie wenigstens sicheren Boden unter den Füßen und<br />
ich muss den Lesern keine Luftgerichte servieren.<br />
SIE LESEN SELBST GERNE KRIMIS – WAS STÖRT SIE DA AM<br />
MEISTEN? Ich habe Tausende Kriminalromane gelesen, aber damit<br />
aufgehört, als ich merkte, dass es sich oft um Parodien handelt. Überhaupt:<br />
Die Gegenwartsliteratur langweilt mich inzwischen zunehmend.<br />
Lieber lese ich zum x-ten Mal Flaubert, Proust, Joseph Roth … Da ist<br />
doch eh schon alles drin.<br />
WOVOR SOLLTEN WIR UNS MEHR FÜRCHTEN – SIND ALSO<br />
VIEL ZU ARGLOS? Vor den rechten Clowns und Rattenfängern.<br />
Wobei ich auch der Meinung bin, man sollte nicht zu viel über sie<br />
reden, sondern ihrer Dummheit einfach die eigene Klugheit entgegensetzen.<br />
Jan Seghers
Die Metamorphose von der Ehefrau eines Fleischfabrikanten<br />
zu einer der meistgelesenen Krimi-<br />
Autorinnen Deutschlands mit eigener Stiftung zur<br />
Förderung der Lese-, Schreib- und Sprach-Kompetenz<br />
von Kindern wäre selbst ein spannender<br />
Romanstoff. Ihre Bücher, die sich bislang mehr als<br />
zwölf Millionen Mal verkauft haben, spielen im<br />
Taunus – dort, wo sie seit ihrer Kindheit lebt – und<br />
sind zuverlässig spannendes und ziemlich düsteres<br />
Bestsellermaterial. Mit der Verfilmung ihrer<br />
Taunus-Krimis um das Ermittlerduo Oliver von<br />
Bodenstein und Pia Kirchhoff hat sich Nele Neuhaus<br />
auch bei den Fernsehzuschauern eine begeisterte<br />
Fangemeinde geschaffen. Die beiden haben<br />
in „Das Monster“ (Ullstein, ab 16. November) nun<br />
wieder eine ganz schön große Aufgabe zu lösen.<br />
WORIN BESTEHT FÜR SIE DIE FASZINATION<br />
„MORD UND TOTSCHLAG“? Mord und Totschlag<br />
faszinieren mich gar nicht. Mich interessiert vielmehr,<br />
was Menschen dazu bringt, eine Gewalttat zu begehen.<br />
HAT SICH DAS – IM LAUFE DER JAHRE, IN<br />
DENEN SIE NUN SCHON KRIMIS SCHREIBEN –<br />
VERÄNDERT? Nein. Gewalt in jeder Form stößt mich<br />
ab. Die Psychologie meiner Figuren ist das, was mich<br />
immer wieder reizt, Krimis zu schreiben.<br />
WAS GLAUBEN SIE, WORIN DIE FASZINATION<br />
DES BÖSEN FÜR DEN LESER, DIE LESERIN<br />
BESTEHT? Das frage ich mich auch. Ich selbst lese<br />
schon lange keine Krimis mehr.<br />
HABEN AUCH ORTE EINE KRIMINELLE ENER-<br />
GIE? Habe ich persönlich noch nicht gespürt.<br />
WENN SIE SELBST KRIMIS LESEN – WAS STÖRT<br />
SIE DA AM MEISTEN? Logische Brüche.<br />
WAS IST FÜR SIE – IN DER LITERATUR – DAS<br />
PERFEKTE VERBRECHEN? Ich weiß nicht. Gibt es<br />
eines?<br />
WOVOR FÜRCHTEN SIE SICH? Vor Ideologen und<br />
Ignoranten.<br />
WOVOR SOLLTEN WIR UNS MEHR FÜRCHTEN –<br />
SIND ALSO VIEL ZU ARGLOS? Siehe Antwort letzte<br />
Frage.<br />
Nele Neuhaus
PORTRÄT 20 | 21<br />
Als Gerichtsreporterin für den Hessischen Rundfunk<br />
berichtet sie seit den 1990er Jahren von kleinen<br />
und großen Verbrechen, wie sie aufgedeckt<br />
und geahndet werden. Darunter auch spektakuläre<br />
Prozesse – wie die Hauptverhandlung gegen<br />
den „Kannibalen von Rotenburg“, den Kindsmörder<br />
Magnus Gäfgen, den NSU-Prozess und<br />
den Mörder der achtjährigen Johanna Bohnacker<br />
aus der Wetterau. Außerdem spricht die mehrfach<br />
ausgezeichnete Journalistin im hr-Podcast „Verurteilt“<br />
mit Basti Red regelmäßig über einzelne<br />
Urteile, über Recht, Rechtsempfinden, Rechtsprechung.<br />
WORIN BESTEHT FÜR SIE DIE FASZINATION<br />
„VERBRECHEN“ – AUCH NOCH NACH SO LANGER<br />
ZEIT DES NAHKONTAKTES? Das Spannendste für<br />
mich ist nach wie vor: zu durchdringen, warum das passiert<br />
ist. Wo der Bruch in der Biografie verläuft, an welcher<br />
Stelle der Mensch einen falschen Weg eingeschlagen<br />
hat. Das interessiert mich. Auch, weil ich<br />
gelernt habe: Es ist ein sehr schmaler Grat zwischen<br />
Schuld und Unschuld. Im Prinzip kann jede zur Verbrecherin,<br />
kann jeder zum Verbrecher werden.<br />
WAS GLAUBEN SIE: WESHALB KANN DAS PUB-<br />
LIKUM EINFACH NICHT GENUG BEKOMMEN VON<br />
MORD UND TOTSCHLAG? Wir leben in sicheren<br />
Zeiten, dennoch steigt das Gefühl der Unsicherheit. Da<br />
ist das wie ein Proberaum, in dem man einmal schaut,<br />
wie es sein könnte, und auch nach Sicherheiten sucht,<br />
nach Kontrolle, nach dem Gefühl, eine Lage einschätzen<br />
zu können. Deshalb gucken auch so viele gern „Mörder“,<br />
ich werde oft gefragt: Wie sehen die aus? Und dann<br />
spielt sicher auch Voyeurismus eine Rolle.<br />
IST ES NICHT AUF DAUER DEPRIMIEREND, SICH<br />
IMMER NUR MIT DEN SCHWÄRZESTEN SEITEN<br />
DES LEBENS ZU BEFASSEN? Mich macht das eher<br />
demütig. Ich sehe, wie dankbar ich sein kann, dass<br />
bei mir bislang nichts so schief gegangen ist wie bei den<br />
Opfern, aber auch zum Teil bei den Angeklagten. Ich<br />
höre von schrecklichen Schicksalen und lerne: Es gibt<br />
kein Schwarz und Weiß. Oft sind die Dinge nicht so,<br />
wie sie erscheinen. Diese manchmal schon Pawlowschen<br />
Reflexe – der Ruf nach Wegsperren, möglichst hohen<br />
Strafen – relativieren sich, wenn man mal genauer hinschaut.<br />
REGEN SIE SICH AUCH MANCHMAL ÜBER<br />
URTEILE AUF? Nein. Das verbiete ich mir. Meine<br />
Erfahrung ist, dass die meisten Urteile in Ordnung sind.<br />
Und ich finde auch die Idee falsch, dass die Justiz alles<br />
richten muss, was die Gesellschaft nicht hinbekommt.<br />
SCHAUEN ODER LESEN SIE NOCH GERN KRIMIS?<br />
Sehr, sehr selten. Es regt mich einfach zu sehr auf, was<br />
alles falsch dargestellt wird, und dann will ich in meiner<br />
Freizeit auch nichts damit zu tun haben. Mich beschäftigen<br />
die Fälle, die mir bei meiner Arbeit begegnen,<br />
ohnehin schon zur Genüge.<br />
Heike Borufka – https://verurteilt-podcast.de
Der Direktor des Instituts für Rechtsmedizin am<br />
Universitätsklinikum Frankfurt, Goethe-Universität<br />
und die Frankfurter Krimi-Autorin sprechen in<br />
ihrem True-Crime-Podcast SpurenElemente über<br />
Kriminalfälle, die es zu einiger Berühmtheit<br />
gebracht haben. Da geht es etwa um den Degenweltmeister<br />
Karl Hopf – der seine Eltern, zwei<br />
seiner Ehefrauen und seine beiden Kinder vergiftete<br />
und dafür 1914 in Frankfurt hingerichtet<br />
wurde – oder um den Doppelmord an zwei georgischen<br />
Studenten im Frankfurter Niddapark im<br />
Jahr 2001. Wenn es passt (und sie noch leben)<br />
werden immer auch Zeitzeugen /Ermittler befragt.<br />
Das ist nicht immer etwas für sensible Gemüter<br />
(schließlich referiert Prof. Dr. Marcel A. Verhoff<br />
aus dem Alltag eines Rechtsmediziners) – aber<br />
spannend und sehr aufschlussreich.<br />
WAS IST DAS FÜR SIE JEWEILS FASZINIERENDE AN MORD<br />
UND TOTSCHLAG? MV: Für mich ist es Alltag, im Sinne von detektivischer<br />
Puzzlearbeit. Das Ziel ist die Wahrheitsfindung, damit Täter<br />
verurteilt, aber Unschuldige nicht zu Unrecht verurteilt werden.<br />
FF: Es ist die Psyche des Täters, die mich interessiert. Ich frage mich<br />
stets nach den Motiven, die zu einem Mord führen.<br />
WAS GLAUBEN SIE, WORIN DIE FASZINATION BEIM PUBLI-<br />
KUM BESTEHT – DAS TRUE-CRIME-GENRE IST JA UNGEMEIN<br />
GEFRAGT … MV: Das Gefühl, bei den Ermittlungen, bei dem Puzzlespiel<br />
dabei zu sein, ist wohl für die meisten das Spannende. Ebenso ist<br />
es ein gutes Gefühl, das Buch zuzuklappen oder den Fernseher auszuschalten<br />
und dann wieder in seiner heilen Welt zu sein.<br />
FF: Ich denke, es ist die blanke Vorstellung, dass es sich nicht um<br />
Fiktion, sondern um ein wahres Verbrechen handelt. Menschliche<br />
Abgründe haben auf absurde Weise etwas Faszinierendes.<br />
FRANKFURT GALT UND GILT IMMER MAL WIEDER ALS<br />
HAUPTSTADT DES VERBRECHENS – HABEN WIR MEHR<br />
GRUND, UNS ZU FÜRCHTEN ALS ETWA EIN MAINZER ODER<br />
AUGSBURGER? MV: Klare Antwort: Nein! Die meisten Tötungsdelikte<br />
passieren im persönlichen Umfeld. Der statistisch gesehen<br />
gefährlichste Mensch ist der eigene Partner. In Frankfurt haben wir<br />
darüber hinaus eine nennenswerte Anzahl an Delikten im Umfeld von<br />
sogenannter organisierter und Drogen-Kriminalität; das betrifft den<br />
Normalbürger oder die Normalbürgerin aber nicht. Insofern bin ich auf<br />
Frankfurts Straßen als unbescholtener Bürger keineswegs gefährdeter<br />
als irgendwo anders in Deutschland. Mir ist aus den letzten 10 Jahren in<br />
Frankfurt nicht ein einziger Fall bekannt, bei dem ein Mensch zufällig<br />
Opfer eines Tötungsdelikts wurde.<br />
WO SOLLTEN WIR TATSÄCHLICH VORSICHTIGER SEIN …<br />
MV: Augen auf bei der Partnerwahl! (Lacht) Aber es wäre sicher keine<br />
gute Idee, beispielsweise um 3 Uhr morgens am Hauptbahnhof einen<br />
Streit zwischen zwei offensichtlich drogen- oder alkoholbeeinträchtigten<br />
Personen schlichten zu wollen.<br />
FF: Im Straßenverkehr.<br />
MAN DARF NICHT ZIMPERLICH SEIN, WENN MAN IHREN<br />
PODCAST HÖRT – MACHT ES SIE SELBST NICHT AUCH EIN<br />
WENIG NERVÖS, SO NAHE DRAN ZU SEIN AN DEM, WAS<br />
MENSCHEN EINANDER ANTUN KÖNNEN? MV: Bei meiner<br />
täglichen Arbeit bin ich deutlich näher dran (lacht).<br />
FF: Ich als Krimiautorin lebe mit und von Mord und Totschlag. Ich<br />
finde es daher eher spannend, ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen.<br />
WAS IST JEWEILS DAS GRÖSSTE MISSVERSTÄNDNIS –<br />
IHRE JEWEILIGE ARBEIT ALS RECHTSMEDIZINER UND ALS<br />
KRIMI-AUTORIN BETREFFEND? MV: Ich glaube, dass die Rechtsmediziner<br />
oftmals als Ermittler gesehen werden, die selbständige<br />
Untersuchungen anstellen. Fakt ist, wir werden immer nur auf ganz<br />
konkreten Auftrag der Ermittlungsbehörden aktiv. Das zweite Missverständnis<br />
ist wohl, dass die Rechtsmediziner nur mit Leichen zu tun<br />
haben. In Wirklichkeit untersuchen wir viel mehr lebende Menschen<br />
(Verletzungen, Fahrtüchtigkeit, Schuldfähigkeit, Behandlungsfehler u.a.).<br />
Prof. Dr. Marcel A. Verhoff und Franziska Franz
PORTRÄT 22 | 23<br />
FF: Zu glauben, dass ich blutrünstig bin. Das ist natürlich<br />
nicht der Fall. Ich finde jedoch, dass sich in Krimis Charaktere<br />
besonders facettenreich darstellen lassen. Deshalb<br />
morde ich auf dem Papier weiter.<br />
SIE ARBEITEN BEIDE AUF IHRE WEISE AN LÖSUN-<br />
GEN – ABER ES SCHEINT AUCH MAL KEINE ZU<br />
GEBEN – ETWA BEIM MORD AN ROSEMARIE<br />
NITRIBITT. GIBT ES DAS PERFEKTE VERBRECHEN?<br />
MV: Nein, das perfekte Verbrechen gibt es nicht bzw. ist<br />
nicht planbar! Wenn in Deutschland Verbrechen nicht aufgeklärt<br />
werden, ist das Zufall, also Glück für den Täter.<br />
FF: Vermutlich sind Ermittlungspannen hilfreich und hin<br />
und wieder geschickte Täter.<br />
IST „DAS BÖSE IMMER UND ÜBERALL“ – WIE ES<br />
IN EINEM LIED DER NEUEN DEUTSCHEN WELLE<br />
HEISST – ALSO AUCH IN IHNEN / UNS? MV: In jedem<br />
Menschen steckt ein Mörder. Die Frage ist nur, was den<br />
Einzelnen dazu bringt, es wirklich umzusetzen.<br />
FF: Empathie, soziales Umfeld und Veranlagung spielen<br />
eine entscheidende Rolle dabei, eine Straftat zu begehen<br />
oder sie abzuwenden.<br />
VON IHNEN, HERR PROFESSOR VERHOFF, HABEN<br />
EINIGE DREHBUCH- UND KRIMI-AUTOREN SCHON<br />
VIEL LERNEN KÖNNEN – HABEN SIE AUCH UMGE-<br />
KEHRT ETWAS FÜR SICH AUS DIESER BERATUNGS-<br />
ARBEIT MITGENOMMEN? MV: Das ist ja schon seit 1998<br />
ein Hobby von mir. Am Anfang war es immer mein Ziel,<br />
die Arbeit der Rechtsmedizin maximal realistisch zu vermitteln.<br />
Ich musste dann aber erkennen, dass in Literatur<br />
und Film die Unterhaltung bzw. beim Krimi die Spannung<br />
an erster Stelle steht. Insofern habe ich viel Kompromissbereitschaft<br />
gelernt. Das Motto heißt jetzt: so realistisch wie<br />
möglich.<br />
WAS HABEN SIE – FRANZISKA FRANZ – VON PRO-<br />
FESSOR VERHOFF FÜR IHRE ARBEIT GELERNT?<br />
FF: Dass kein Fall dem anderen gleicht. Mich begeistert die<br />
Rechtsmedizin, da sie einen wesentlichen Beitrag zur Aufklärung<br />
von Tötungsdelikten leistet. Deshalb spielen in<br />
meinen Krimis Rechtsmediziner oft eine elementare Rolle.<br />
Podcast SpurenElemente –<br />
überall, wo es Podcasts gibt.<br />
Foto: Adobe Stock Rainer Fuhrmann
24 GENUSS<br />
FRÜCHTE DES HERBSTES<br />
Tarte Tatin<br />
Zutaten<br />
Für den Mürbeteig<br />
250 g Mehl Type 405<br />
150 g kalte Butter<br />
100 g Puderzucker<br />
1 TL Zitronenzesten<br />
1 Ei<br />
1 Prise Salz<br />
Belag<br />
5–6 Äpfel – nach Wahl<br />
100 g Puderzucker<br />
75 g Butter<br />
2 EL Zitronensaft<br />
Zubereitung<br />
Die Zutaten für den Mürbeteig in eine<br />
Rührschüssel geben und mit der Küchenmaschine<br />
zu einem glatten Teig verkneten,<br />
danach eine halbe Stunde im Kühlschrank<br />
ruhen lassen. Den Teig etwa 5 mm hoch<br />
rund ausrollen. Der Teig sollte etwas<br />
größer sein als die Pfanne, in der die<br />
Tarte gebacken wird. Den Backofen auf<br />
190°–200°C vorheizen.<br />
Äpfel schälen, halbieren, entkernen und<br />
in schmale Spalten schneiden und mit<br />
Zitronensaft beträufeln.<br />
Den Zucker auf kleiner Flamme zu hellbraunem<br />
Karamell schmelzen, die Butter<br />
einrühren und vom Herd nehmen. Die<br />
Apfelspalten kreisförmig darin schichten<br />
und mit dem runden Mürbeteig abschließen.<br />
Dafür den Mürbeteig über die Pfanne<br />
legen und am Pfannenrand eindrücken<br />
und mit einer Gabel mehrmals einstechen.<br />
Im vorgeheizten Backofen ca. 30–35<br />
Minuten backen, bis der Mürbeteig<br />
goldbraun ist – danach etwas abkühlen<br />
lassen. Einen großen Teller verkehrt auf<br />
die Pfanne legen und schnell umdrehen.<br />
Warm servieren – am besten mit einer<br />
Kugel Vanilleeis.<br />
Fotos: (KI) Martin Schitto
Foto: (KI) Martin Schitto
VON FRAUEN WIRD IMMER NOCH ERWARTET, DASS SIE<br />
IHRE BEDÜRFNISSE FÜR EINE GRÖSSERE SACHE OPFERN.<br />
FÜR DIE LIEBE EBENSO WIE FÜR DAS WOHL IHRER<br />
MÄNNER, KINDER, DER FAMILIE, HUNDE, KATZEN UND<br />
EINER MENGE KLEINTIERE. DAS IST NICHT NUR SEHR<br />
ANSTRENGEND. DAS MACHT AUCH KRANK. SUSANNE<br />
FRÖHLICH UND CONSTANZE KLEIS HABEN SICH FÜR<br />
IHR NEUESTES BUCH MIT DEM PHÄNOMEN BESCHÄFTIGT.<br />
IHR VORSCHLAG: KOPF HOCH, MITTELFINGER HÖHER!<br />
Von Constanze Kleis<br />
Es war eine Lesung im Taunus. Wir hatten gerade ein<br />
Kapitel mit den nach wie vor ernüchternden Zahlen<br />
zur Beteiligung von Männern an der Haus- und Care-<br />
Arbeit vorgetragen. Es gab eine kurze Atempause, als in<br />
die Stille hinein eine Frauenstimme von hinten rechts aus<br />
dem Publikum entgeistert fragte: „Aber wo bleibt denn<br />
da die Liebe?“ Wir antworteten, dass es tatsächlich<br />
nichts mit Liebe zu tun habe, wenn einer den anderen<br />
für sich arbeiten lässt. „Aber ein Mann freut sich doch,<br />
wenn man ihn verwöhnt, ihn bekocht und es ihm hübsch<br />
macht“, sagte die Stimme – nun schon etwas verärgert<br />
ob unserer Begriffsstutzigkeit. „Auch eine Frau würde<br />
sich sehr darüber freuen“, entgegneten wir. Darauf die<br />
Stimme: „Aber wir Frauen können doch echt froh sein,<br />
dass wir all diese herrlichen Möglichkeiten haben, unsere<br />
Gefühle zum Ausdruck zu bringen.“<br />
UNBEZAHLT NATÜRLICH, KLAGLOS<br />
UND OHNE SCHNÖDES AUFRECHNEN<br />
Wer immer noch glaubt, Kakerlaken hätten beim<br />
Überleben trotz widrigster Umstände die Chinin-Nase<br />
vorn, der hat diese unkaputtbare Idee nicht auf dem Zettel,<br />
Liebe würde sich – zumindest für heterosexuelle<br />
Frauen – vor allem in Selbstaufgabe und Dienstleistungen<br />
für andere materialisieren. Dass die Gefühle gerade<br />
dann besonders groß sein müssen, wenn wir möglichst<br />
viel Zeit und Energie in die so genannte „Sorgearbeit“<br />
investieren. Unbezahlt natürlich, klaglos und gänzlich<br />
ohne schnödes Aufrechnen (was sich unschwer an der<br />
trostlosen Rentenerwartung von Frauen ablesen lässt).<br />
Unser Gewinn ist eher immateriell. Sich um das Wohlbefinden<br />
von Kindern, Männern, Kollegen, Nachbarn,<br />
Katzen, Hunden und einer Menge Kleintiere zu kümmern,<br />
ist quasi so etwas wie Eierstöcke für uns – ein primäres<br />
Geschlechtsmerkmal. Ohne das alles wüssten wir vermutlich<br />
gar nicht, ob wir Frauen oder Eichhörnchen sind.<br />
OFFENSIVEN STOLZ ZEIGEN<br />
AUF DAS, WAS WIR LEISTEN<br />
Das Häusliche, die Fürsorge, die Zurückhaltung, die<br />
Überzeugung, dass wir unsere Bedürfnisse stets einer<br />
größeren Sache – den Bedürfnissen anderer – stets gern<br />
opfern, gelten nach wie vor als Synonym fürs Frausein<br />
schlechthin. Auch und vor allem im modernsten aller<br />
Medien – im Internet. Ein Umstand, den Forschende<br />
damit erklären, dass das einfach mehr Klicks gibt und<br />
damit auch mehr Aussichten auf Werbeeinnahmen, wenn<br />
man ein traditionelles Frauenbild bedient. Und dann<br />
lassen sich Frauen bei der Zubereitung von Smoothies,<br />
beim Einölen der megaschlanken Figur, mit wohlgeratenen<br />
und sehr stylishen Kindern und im voll durchdekorierten<br />
und blitzsauberen Schlafzimmer einfach auch besser<br />
fotografieren als solche an der Supermarktkasse, am<br />
Schreibtisch, in der Kita, beim Verzweifeln ob des<br />
umfänglichen Pflichtenkatalogs, den man bewältigen soll<br />
– nur, um als „richtige“, also als liebende und liebevolle<br />
Frau zu gelten. Kein Wunder, wenn die Erschöpfung bei<br />
Frauen während des Lockdowns einmal wieder Spitzenwerte<br />
erreichte. Forschende aus Chemnitz hatten untersucht,<br />
wie sich die Einschränkungen durch die Pandemie
STORY 30 | 31<br />
psychologisch auswirkten. Das Ergebnis, so Prof. Dr.<br />
Bertolt Meyer, einer der Studienleiter: „Dass Frauen in so<br />
einem erheblichen Maß eine stärkere Belastung empfinden,<br />
das hatte ich nicht erwartet.“ Tja, wir schon.<br />
Wir sind immer noch für alles zuständig, was nicht<br />
bezahlt wird, aber viel Arbeit macht. Ja, es stimmt, es<br />
gibt für uns alle kein Essen ohne Abwasch. Theoretisch.<br />
Praktisch stehen immer noch überwiegend Frauen an<br />
den Spülen des Lebens. Deshalb haben wir ein Buch geschrieben.<br />
Es heißt „Halte den Kopf hoch und den Mittelfinger<br />
höher“ (Droemer, ET 2. Oktober.) Wir wollten<br />
wissen, warum – wenn Frauen doch alles sein können –<br />
sie so oft vor allem gestresst und enttäuscht sind. Wovor<br />
wir uns eigentlich fürchten, wenn wir tun, was eine Frau<br />
angeblich nicht tun sollte: wütend sein, Grenzen ziehen,<br />
Ansprüche geltend machen, konsequent die eigenen<br />
Ressourcen schützen. „Nein“ sagen, offensiven Stolz<br />
zeigen auf das, was wir leisten. Nicht verstecken, was<br />
wir fühlen, denken, wollen. Ein Schnitzel mit Sahnesoße<br />
bestellen und es genießen, obwohl einen immer noch<br />
mindestens 10 Kilo vom der Idealfigur trennen. Dem<br />
Jugendlichen daheim sagen, er könne sich sein Bett sehr<br />
gut selbst beziehen – schließlich habe er darin schon<br />
Sex. Sich einfach mal aufs Sofa legen, während andere<br />
gerade für ihre Kinder Instagram-taugliche Frühstückboxen<br />
mit aus Gemüse geschnitzten Comic-Figuren und<br />
auf Toast applizierte Tierköpfe vorbereiten. Dem Kerl in<br />
der U-Bahn erklären, dass er, hätte er so große Hoden,<br />
dass er seine Beine über zwei Sitze spreizen muss, jetzt<br />
besser beim Arzt sitzen sollte. Schon beim ersten Date<br />
erzählen, dass man beruflich sehr erfolgreich ist und wie<br />
schwer es war, mit einem Porsche 911 einen Parkplatz in<br />
der Nähe zu finden – ungefragt, weil der Kerl einmal<br />
wieder einen ganzen Abend lang nur von sich erzählt.<br />
Dem Chef deutlich machen, wohin er sich sein Gehaltsangebot<br />
stecken kann. In aller Freundlichkeit natürlich.<br />
ES ALLEN RECHT MACHEN WOLLEN,<br />
DAMIT WIR IHNEN RECHT SIND<br />
Ja, was passiert dann, wenn wir uns den Erwartungen<br />
an Weiblichkeit verweigern? Werden sie uns Netflix<br />
abstellen? Wird abends in der Kneipe ein Alarm losgehen<br />
und ein Rollgitter fallen, weil hier Frauen, die unerlaubt<br />
die Harmonietruppe verlassen haben, das mit einer<br />
Weißweinschorle feiern wollen? Müssen wir ohne<br />
Abendbrot ins Bett? Machen wir auf der Suche nach<br />
(Selbst-)Liebe doch ohnehin andauernd. Nichts gegen<br />
Lounge Chair & Ottoman<br />
Charles & Ray Eames, 1956<br />
Vitra – live erleben in unserem Store in Frankfurt:<br />
smow F GmbH | Hanauer Landstraße 140 | 60314 Frankfurt am Main | Fon 069 850923-0 | Fax 069 850923-33 | frankfurt@smow.de<br />
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32 STORY<br />
den Friedensengel in uns, der es allen recht machen will,<br />
damit wir ihnen recht sind. Er hofft schließlich auf etwas<br />
sehr Schönes: auf das Grundgute. Auf Teamgeist. Darauf,<br />
dass man sich höchstens mit Wattebäuschen bewirft und<br />
am Ende die gewinnt, die sogar den Burnout noch mit<br />
einem Lächeln begrüßt. Auf eine Welt, in der Freundlichkeit,<br />
Vernunft und Einsicht regieren, in der sich alle ganz<br />
doll liebhaben und niemand wirklich richtig böse wird.<br />
Der Friedensengel glaubt an das gute Beispiel, an<br />
Freundlichkeit. Er glaubt, dass die 90 Minuten, die Frauen<br />
durchschnittlich jeden Tag mehr Sorgearbeit leisten als<br />
Männer, auf ein imaginäres Konto gehen, das satte Zinsen<br />
trägt und irgendwann in Form von Applaus, Anerkennung,<br />
Wertschätzung, Vergötterung, Liebe ausgezahlt<br />
wird. Er glaubt nicht an Konsequenz, Egoismus, Konflikt<br />
und Konfrontation. Sieht man doch überall, wohin das<br />
führt. Ukraine und so. Es sagt: „Ich haue nicht. Niemals.<br />
Unter keinen Umständen.“ Wie die 56-jährige Carla, mit<br />
der wir vor einiger Zeit einen Selbstverteidigungskurs für<br />
Frauen in Bockenheim besucht haben.<br />
An einem Wochenende wollten wir uns mit zehn<br />
anderen Frauen Grundlegendes zeigen lassen. Nur für den<br />
Angriffsfall. Dazu gehörte, das Gelernte einem Praxistest<br />
zu unterziehen. Einer der Trainer hatte sich dafür in einer<br />
Art Ganzkörperdämmung verschanzt, inklusive Helm und<br />
Gesichtsschutz. Wir Frauen sollten uns im Kreis um ihn<br />
aufstellen und uns seiner Zugriffe erwehren. Bloß Carla<br />
wollte nicht mitmachen. „Die Runde will ich auslassen.<br />
Ich KANN einfach niemanden schlagen. Das ist mir so<br />
dermaßen wesensfremd und widerspricht allem, woran<br />
ich glaube.“ Nur mit größter Mühe war sie davon zu überzeugen,<br />
dass der ganz Kurs ohne diese Übung nun wirklich<br />
wenig Sinn machen würde. Und es ja nur für den Fall<br />
sei, ein potenzieller Angreifer ließe sich nicht von einem<br />
entschiedenen „Stopp!“ und einer eindeutigen Abwehrhaltung<br />
abhalten, eine Frau zu verprügeln.<br />
IM BACKSTAGEBEREICH DER<br />
HARMONISCHEN FASSADEN<br />
Wir staunten sehr, als Carla sich des menschlichen<br />
Crashtest-Dummies erwehren sollte. Sie semmelte ihm<br />
umstandslos so dermaßen eine rein, dass der Schlag den<br />
ganzen Schutzhelm crashte und der große, maximal<br />
durchtrainierte Mann fast umgefallen wäre. Carla war<br />
mindestens so überrascht wie wir ob der Power des<br />
Schlags und der Wut – die offenbar wider Carlas Wissen<br />
in ihr steckte. Nein, wir wollen nicht darauf hinaus, dass<br />
Frauen unbedingt mehr Ohrfeigen verteilen sollten. (Obwohl<br />
es da durchaus ein paar sehr geeignete Kandidaten<br />
gäbe). Wir finden nur, dass Carla ein exzellentes Beispiel<br />
dafür abgibt, wie es im Backstagebereich der harmonischen<br />
Fassaden von Freundlichkeit und Nachgiebigkeit<br />
aussieht. Wie man sich fühlt, wenn man sieht, dass einen<br />
das alles nicht weiterbringt und im Gegenteil wie in der<br />
Fabel vom Hasen und dem Igel stets jemand anderes<br />
schon allhier ist – wenn es gilt, Lorbeeren zu ernten, Anerkennung,<br />
Freizeit, mehr Gehalt und den letzten freien<br />
Frauen-Parkplatz. „Warten Sie hier auf Ihre Geschlechtsumwandlung?“<br />
haben wir den Herrn im SUV gefragt, der<br />
kürzlich den letzten im Parkhaus Hauptwache okkupiert<br />
hatte. Klar, haben wir ein paar unschöne Dinge zu hören<br />
bekommen, in denen unser Alter und unsere Figur<br />
tragende Rollen spielten. Aber ehrlich: Das war es wert.<br />
Und nein, sein Kalkül – das von vielen Männern – ist nicht<br />
aufgegangen. Die schon so unendlich oft angewendete<br />
Vorstellung, dass Frauen immer sofort zum Heulen nach<br />
Hause gehen, wenn man ihre Optik kritisiert und damit<br />
vom Tisch ist, was die nervige Tusse wollte. Nur eine von<br />
vielen Strategien, die uns von dem abhalten sollen, was<br />
uns zusteht, und über die wir natürlich auch schreiben.<br />
LIEBE IST IMMER DORT, WO MAN<br />
ACHTUNG VOREINANDER HAT<br />
Das Wichtigste aber: Wir alle brauchen deutlich<br />
mehr Mittelfinger. Um Grenzposten zu markieren. Zumutungen<br />
abzuschmettern. Eigene Wege zu finden und die<br />
auch zu verteidigen. Nicht nur in Beziehungen, auch im<br />
Job, vor dem Spiegel, auf der Waage, im Vergleich mit<br />
vermeintlichen Schönheitsidealen und genauso auch im<br />
Kinderzimmer. Gerade da. Wir brauchen mehr Selbstbehauptung<br />
und Selbstschutz. Die Entschiedenheit, eigene<br />
Bedürfnisse durchzusetzen, und die Erfahrung, dass gerade<br />
die Verknappung von häuslichen Dienstleistungen,<br />
von Zugewandtheit, von emotionalem Engagement, von<br />
Aufmerksamkeit, von Entgegenkommen sehr viel Schönes<br />
bringt: mehr Freizeit, mehr Erfüllung, mehr Respekt,<br />
mehr Anerkennung, mehr Geld. Und sollte jemand fragen,<br />
wo denn da die Liebe bleibt – die ist immer dort, wo<br />
man Achtung voreinander hat, auch und vor allem vor<br />
den Ressourcen des anderen. Wo man ihn oder sie<br />
schätzt, gerade dafür, dass sie einen nicht im Ungewissen<br />
lässt über Bedürfnisse, Wünsche, Gefühle. Am Ende<br />
ist es doch so: Wir können natürlich 24/7 nett sein. Wir<br />
haben das sehr lange trainiert. Und mindestens so lange<br />
erlebt, dass das nichts bringt. Dass im Gegenteil, jede,<br />
die immer nur sehr lieb sein will, irgendwann böse enttäuscht<br />
wird. Nicht, dass wir ganz auf Freundlichkeit verzichten.<br />
Wir formulieren es einfach mal so: „Danke! Aber<br />
es reicht!“ Und natürlich: „Kopf hoch! Mittelfinger höher!“<br />
(Letzteres vorläufig nur in Gedanken. Jedenfalls so<br />
lange, bis wir auch den Fortgeschrittenen-Kurs in<br />
Selbstverteidigung absolviert haben.)
ANZEIGE 33<br />
Im Vier-Sterne-S-Resort „The Grand Green“ in Oberhof (Thüringen) finden Groß und Klein alles für eine gelungene Auszeit.<br />
GANZ SICHER ANDERS, BESSER, INTENSIVER<br />
DAS NEUE THE GRAND GREEN – FAMILUX RESORT IM THÜRINGER WALD<br />
Fotos: The Grand Green<br />
Seit einem Jahr begeistert das außergewöhnliche<br />
Vier-Sterne-Superior-Familienhotel im<br />
Thüringer Oberhof, deutschlandweit bekannt<br />
als Biathlon-Zentrum, „The Grand Green –<br />
Familux Resort“ mit allem, was Familien im<br />
Urlaub wollen: Spaß und Unterhaltung für die<br />
Kinder, eine Spiel- und Wassererlebniswelt mit<br />
Riesenwasserrutsche, Wellness und erholsamen<br />
Rückzugsmöglichkeiten für Erwachsene,<br />
ein Wohlfühlplatz für Eltern mit Babys. Dazu<br />
gibt es kulinarische Highlights aus der Gourmetküche<br />
und edle Tropfen aus der Vinothek.<br />
Das buntgrüne Waldresort<br />
Zum Portfolio der Hotelierfamilie Mayer aus<br />
dem österreichischen Lermoos gehören auch<br />
die renommierten Häuser Dachsteinkönig,<br />
Oberjoch und Alpenrose, allesamt bekannt<br />
als Garanten für gehobenen Familienurlaub.<br />
Schließlich weiß die erfahrene Gastgeberfamilie,<br />
was es alles braucht, um einen harmo-<br />
The Grand Green verbindet den bunten Familienurlaub<br />
mit erfüllender Freizeit für ambitionierte Eltern<br />
nischen und abwechslungsreichen Urlaub als<br />
Familie zu erleben, und wie man die wertvolle<br />
gemeinsame Wohlfühlzeit am besten zelebriert.<br />
In ihrem neuesten Haus gibt es 105 familiengerechte<br />
Suiten und 11 Chalets sowie eine<br />
einzigartige Familienhotellerie mit bestem<br />
Service und umfassender Betreuung.<br />
Urlaubserlebnis für alle Sinne<br />
Ernst Mayer, der Gründer der Familux Resorts,<br />
beschreibt die Kernkompetenz seiner Gastkonzepte<br />
so: „Immer mehr Familien mit kleinen<br />
Kindern wollen anspruchsvolle Urlaube in der<br />
Nähe ihres Zuhauses. Für die Qualität, die wir<br />
erzielen, braucht es einfach entsprechend<br />
Raum, angefangen von der Zimmergröße über<br />
reichlich Spiel- und Freizeiträume bis zu den<br />
großzügigen Restaurants und den ausgedehnten<br />
Arealen im Freien.“<br />
Für das leibliche Wohl stehen mehrere<br />
Restaurant- und Büffetbereiche zur Verfügung.<br />
Die großartige Kulinarik in den bereits etablierten<br />
Familux Resorts in Lermoos, Gosau und<br />
Bad Hindelang ist auch hier im „The Grand<br />
Green“ erlebbar. Und der Name lässt eine<br />
weitere Intention erkennen: Florian Mayer,<br />
einer der Söhne des Familienbetriebes, hat<br />
sehr bewusst den zunehmenden Trend zum<br />
Naturbewusstsein junger Menschen registriert.<br />
Nun ist mit dem Konzept „The Grand Green<br />
– Familux Resort“ europaweit das erste<br />
Familienhotel entstanden, das Ernst macht<br />
mit seiner naturbezogenen Ausrichtung. Auf<br />
Basis didaktischer Strukturen können Kinder<br />
und Eltern gleichermaßen den Zugang zu<br />
umweltbezogenen Themen und Aktivitäten<br />
finden. Spaß und Spannung kommen da<br />
keineswegs zu kurz. Parallel sind im gesamten<br />
Resort umweltrelevante Zonen gekennzeichnet<br />
und mit interessanten Informationen<br />
hinterlegt. „Lernen, handeln und schützen“<br />
zeigt auf und macht schlau. Ohne Zwang<br />
und Pflicht, immer offen, stets bewusst.<br />
Damit will „The Grand Green – Familux Resort“<br />
einen Maßstab setzen für zukunftsweisendes<br />
Urlauben.<br />
Weitere Informationen zum Hotel:<br />
www.thegrandgreen.de<br />
GEWINNSPIEL<br />
Wir verlosen zwei Nächte für zwei<br />
Erwachsene und eigene Kinder in einer<br />
Suite und All-inclusive-Paket.<br />
Wenn Sie gewinnen möchten,<br />
schreiben Sie bitte eine E-Mail mit<br />
dem Kennwort „The Grand Green“<br />
an mainfeeling@rmm.de<br />
Geben Sie bitte Ihren Namen,<br />
Ihre Adresse und Telefonnummer an.<br />
Einsendeschluss ist der 1.10.<strong>2023</strong><br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Gewinn<br />
ist nicht übertrag- oder auszahlbar.
LESENSWERT<br />
ENDLICH WIRD ES WIEDER KÜHLER. ZEIT FÜR<br />
GEMÜTLICHE STUNDEN MIT GUTEN BÜCHERN AUF<br />
DER COUCH. INTERESSANTE NEUERSCHEINUNGEN<br />
FÜR DEN HERBSTLICHEN LESEGENUSS.<br />
Mama Odessa von Maxim Biller<br />
Ein Buch über Geheimnisse, Verrat und Literatur, zwei Schriftsteller – Mutter und<br />
Sohn –, die immer wieder in Konkurrenz miteinander treten, sich an Grenzen<br />
bringen und dennoch nie verlieren. Dabei spannt Maxim Biller in seinem neuen,<br />
autobiographisch geprägten Roman einen Bogen vom Odessa des Zweiten<br />
Weltkriegs über die spätstalinistische Zeit bis in die Gegenwart. Gespickt mit<br />
literarischen Referenzen von Philip Roth bis Böll. Und natürlich mit allerhand<br />
Witz und Traurigkeit.<br />
Kiepenheuer und Witsch Verlag, 240 Seiten, 24 Euro, ISBN 9783462004861<br />
Die Einladung von Emma Cline<br />
Nach „The Girls“ der neue Roman von Emma Cline. Ein Psychothriller, eine<br />
Hochstaplergeschichte, ein messerscharfer Blick auf die gar nicht so feine<br />
Gesellschaft an der amerikanischen Ostküste. Hier versucht sich die fast<br />
obdachlose Alex als Callgirl durchzuschlagen, was ihr fast gelingt. Dann<br />
kommt es zu einem Fehltritt und schon ist ihr die vermeintlich sorgenfreie<br />
Welt der High Society wieder verschlossen. Ein Buch über Abhängigkeiten,<br />
Machtverhältnisse. Abgründig und mit Tiefenwirkung.<br />
Carl Hanser Verlag, 320 Seiten, 26 Euro, ISBN 9783446277571<br />
Obwohl alles vorbei ist von Franziska Gerstenberg<br />
Kurz vor dem 11. September 2001 begegnen sich Charlotte, die Frau aus dem<br />
Osten, und Simon, der Mann aus dem Westen. Mit der Geburt ihres Kindes<br />
verlassen sie Berlin und ziehen nach Dresden in Charlottes Elternhaus. Die<br />
ersten Brüche zeigen sich schnell, und obwohl nach Greta noch Karl auf die<br />
Welt kommt, ist die Ehe bald nicht mehr zu retten. Ein Buch über die Untiefen<br />
des Familienlebens, über das Aufwachsen in einer falschen Normalität und<br />
die Frage, wie man weitermachen kann, obwohl alles vorbei ist.<br />
Schöffling und Co. Verlag, 296 Seiten, 24 Euro, ISBN 9783895613395<br />
Echtzeitalter von Tonio Schachinger<br />
Ein Buch über die Abgründe der Jugend und der österreichischen Gesellschaft, ein Wiener<br />
Elite-Internat, einen Klassenlehrer – antiquiert und sadistisch. Was lässt sich hier fürs Leben lernen?<br />
Till Kokorda kann weder mit dem Kanon noch mit dem snobistischen Umfeld viel anfangen. Seine<br />
Leidenschaft ist das Echtzeit-Strategiespiel Age of Empires 2. Nach dem Tod seines Vaters wird für<br />
ihn aus dem Hobby eine Notwendigkeit. Ohne dass jemand aus seinem Umfeld davon wüsste, ist<br />
Till mit 15 eine Online-Berühmtheit, der jüngste Top-10-Spieler der Welt. Nur: Wie real ist so ein Glück?<br />
Rowohlt Verlag, 368 Seiten, 24 Euro, ISBN 9783498003173
LESENSWERT 34 | 35<br />
Der Keim von Tarjei Vesaas<br />
Tarjei Vesaas scheibt „Der Keim“ 1940, als Norwegen von Nazideutschland<br />
besetzt ist. Nun ist der Roman in einer meisterhaften Neuübersetzung<br />
erschienen und nimmt die Leser mit auf eine Reise auf eine idyllische norwegische<br />
Insel, in eine verschworene, fest miteinander verwobene Gemeinschaft,<br />
in die ein Eindringling kommt. Es passiert ein Mord und noch einer. Eine Suche<br />
nach dem Kipppunkt, nach Moral, Verantwortung, Scham, Reue und Schuld,<br />
die auch 80 Jahre nach Erscheinen nichts von ihrer Aktualität eingebüßt hat.<br />
Guggolz Verlag, Berlin <strong>2023</strong>,240 Seiten, 24 Euro, ISBN 9783945370391<br />
Wovon wir leben von Birgit Birnbacher<br />
Ein einziger Fehler, der sich zu einem existentiellen ausweitet und der Julia aus ihrem Job als<br />
Krankenschwester zurück in ihr altes Leben im Dorf katapultiert. Doch dort scheint alles noch<br />
viel schlimmer als zuvor. Dann lernt sie Oskar kennen, der von einer Art Grundeinkommen<br />
lebt, sich von einem Herzinfarkt erholt und neue Pläne schmiedet. Zunächst ist sie neidisch,<br />
denn was darf sie für ihre Zukunft denken? Ein vielschichtiges, lakonisches Geflecht über<br />
Lebensentwürfe und neue, andere Perspektiven. Eindringlich, zart, mit Nachwirkung.<br />
Zsolnay Verlag, 192 Seiten, 24 Euro, ISBN 9783552073357<br />
Blue Skies von T.C. Boyle<br />
Ein satirischer Gesellschaftsroman, in dem der Countdown zur Apokalypse läuft:<br />
Kalifornien geht in Flammen auf, Überschwemmungen bedrohen Florida.<br />
„Der Planet stirbt, siehst du das nicht?“, wirft Cooper seiner Mutter vor, die ihre<br />
Küche gehorsam auf frittierte Heuschrecken umstellt. Überzeichnete Figuren,<br />
viel Alkohol. Ein bisschen vorhersehbar, manchmal ideologisch, manchmal<br />
überspannt und ziemlich unterhaltsam. Ein klassischer Boyle.<br />
Carl Hanser Verlag, 400 Seiten, 28 Euro, ISBN 9783446276895<br />
Fotos: Verlage<br />
Irgendwo. Aber am Meer von Arnold Stadler<br />
Ein Schriftsteller reist zu einer Kulturveranstaltung in den Westerwald, wo er an einem<br />
„Talk“ teilnehmen soll. Doch das „Event“ wird zum Fiasko. „Das ist ja das reinste weiße<br />
Altmännergeschwätz!“, schallt es aus dem Publikum. Erholungsbedürftig bricht der<br />
„Experte im Nichtwissen“, dem die Gegenwart fremd geworden ist, zu einem Sehnsuchtsort<br />
seines Lebens auf. Eine Suche nach dem Platz in der Welt: dem Ort, an dem<br />
man – trotz allem! – glücklich sein kann. Wo der liegt? Natürlich am Meer.<br />
S. Fischer Verlag, 224 Seiten, 24 Euro, ISBN 9783100751317
GEFÜHL DER<br />
GLÜCKSELIGKEIT
VIELE AMBITIONIERTE LÄUFER WERDEN BEIM 40. FRANKFURT<br />
MARATHON AN DEN START GEHEN, ABER DER SPASS<br />
AN DER FREUDE SOLLTE IMMER IM VORDERGRUND STEHEN.<br />
NUR WER ENTSPANNT UNTERWEGS IST, KANN IN EINEN<br />
„LAUFRAUSCH“ KOMMEN.<br />
Von Stephanie Kreuzer und Jonas Ratermann (Fotos)<br />
Beim Start am Messeturm hat man das ersehnte Ziel –<br />
die Festhalle – schon direkt im Blick, doch der hoch aufragende,<br />
martialisch wirkende „Hammering Man“ ist wie ein<br />
Vorbote auf die Herausforderungen, die auf viele nun wartet.<br />
Denn die Zeitspanne, in der die Marathonläufer am 29. Oktober<br />
in Frankfurt auf der Strecke unterwegs sein werden,<br />
variiert enorm. Sind die Schnellsten bereits nach gut zwei<br />
Stunden auf dem roten Teppich angekommen, werden einige<br />
bis zu sechs Stunden brauchen und vermutlich so manche<br />
mentale wie körperliche Kämpfe ausgestanden haben.<br />
Warum also tun sich jedes Jahr wieder über 10.000 Männer<br />
und Frauen diese 42,195 Kilometer quer durch Frankfurt an?<br />
Die Antwort ist vermutlich ganz simpel: Weil sie es können<br />
oder zumindest wollen.<br />
Für Hobbyläufer sind häufig die vier Stunden sowas wie<br />
eine magische Marke, die es zu unterbieten gilt, aber manche<br />
wollen auch einfach nur mindestes einmal im Leben<br />
„gefinished“ haben. Dass jemand wie Sarah Gollan im Frühjahr<br />
in Mainz ihren ersten Marathon direkt mit 3:18 Stunden<br />
absolviert, ist aller Ehren wert, aber sollte kein Maßstab sein.<br />
„Ich hatte mir gar nichts vorgenommen und war dann über<br />
meine Zeit selbst schwer verwundert. Aber wenn man durch<br />
den Zielbogen läuft, ist das Gefühl einfach unbeschreiblich<br />
und überwältigend, pure Gänsehaut“, schwärmt sie.<br />
NEBENBEI DAS LÄNGSTE<br />
STRASSENFEST DER STADT<br />
Grundsätzlich sehr emotional sei es für viele Teilnehmer,<br />
weiß auch Jo Schindler, Renndirektor des Mainova Frankfurt<br />
Marathon, der stolz auf sein Alleinstellungsmerkmal ist: der<br />
Zieleinlauf auf dem roten Teppich in der Festhalle. „Außerdem<br />
ist es eine tolle, sehr flache und schnelle Strecke durch<br />
eine einmalige Stadt mit beeindruckender Skyline. Nebenbei<br />
veranstalten wir das längste Straßenfest Frankfurts, denn<br />
entlang der Strecke gibt es ein buntes Programm und viele<br />
Zuschauer, die für gute Stimmung sorgen.“ Dieser besondere<br />
Mix mache den Frankfurt Marathon aus, der in diesem Jahr<br />
sein 40. Jubiläum feiern darf.<br />
Der älteste deutsche Stadtmarathon entsprang der<br />
Idee von Läufern des OSC Hoechst, die 1981 mit 3.169 Meldungen<br />
und 2.588 Finishern direkt den größten Marathon<br />
in Deutschland auf die Beine stellten. Aus dieser Keimzelle<br />
ist der heutige Mainova Frankfurt Marathon entstanden.<br />
Schindler erwartet rund 13.000 Anmeldungen für die komplette<br />
Strecke und zusätzlich Staffelläufer sowie Teilnehmer<br />
an den Kinderläufen. Seit der Premiere, als Start und Ziel<br />
noch in Höchst lagen, fiel die Veranstaltung nur dreimal aus,<br />
zuletzt wegen Corona. In den letzten zwanzig Jahren wurde<br />
die Streckenführung – durch die Innenstadt, Sachsenhausen,<br />
Niederrad, Goldstein, Schwanheim, Höchst und Gallus zurück<br />
in die Innenstadt – nur noch geringfügig angepasst.<br />
WENN BEIM LAUFEN BEINE UND<br />
GEDANKEN FLIEGEN<br />
Der knapp 64-jährige Renndirektor kann im Prinzip jedem<br />
nur empfehlen, mit dem Laufen anzufangen – allerdings<br />
erst nach einem sportmedizinischen Check, um kein gesundheitliches<br />
Risiko einzugehen. Wer sich dann sogar auf einen<br />
Marathon vorbereiten will, sollte ein langfristig angelegtes<br />
Training einplanen: „Je nach persönlichem Fitnessstand sind<br />
zwei oder drei Jahre realistisch, um dann auch wirklich keinen<br />
Leidensweg vor sich zu haben! Abhängig von Motivation<br />
und Anspruch, also ob es einem rein ums Ankommen geht<br />
oder ob man eine bestimmte Zeit erreichen will, sind dann<br />
sowohl der Trainingsaufwand als auch der Spaß an der<br />
Freude.“<br />
Denn letztlich gehe es um den gewissen „Flow“, den<br />
man beim längeren Laufen – über rund 15 bis 20 Kilometer –<br />
erreichen könne, wenn man mehr Vergnügen als Belastung<br />
spüre und locker ein angenehmes Tempo halten könne.<br />
„Dann fliegen nicht nur die Beine, sondern auch die Gedanken“,<br />
beschreibt Schindler. „Das ist ein superschöner Glückszustand,<br />
denn der Körper schüttet Endorphine aus. Aber<br />
manche Läufer erleben den nie, andere spüren regelmäßig<br />
einen solchen Laufrausch – allerdings nicht bei Wettkämpfen
PORTRÄT 38 | 39<br />
oder unter Erwartungshaltung, denn man braucht eine entspannte<br />
Situation.“ Ihm sei das schon bei Trainingsläufen in<br />
seiner Heimat Regensburg an der Donau entlang oder bei<br />
Bergläufen in den Alpen passiert, erinnert er sich.<br />
„Süchtig“ machen könne ein solcher Rausch allerdings nur<br />
bedingt, da er sich eben nicht erzwingen ließe. „Erst wenn<br />
nicht mehr der Spaß an der Bewegung, sondern der Druck,<br />
den man sich selbst macht, im Vordergrund steht und man<br />
beispielsweise eine angestrebte Zeit nicht erreicht, dann<br />
kann sich das ungut entwickeln.“ Wer seinem Körper zu viel<br />
zumute, würde im schlimmsten Fall das Gegenteil erreichen<br />
und an Form einbüßen oder gar Verletzungen provozieren.<br />
„Die richtige Balance zwischen Be- und Entlastung zu finden,<br />
macht ein gutes Training aus.“ Daher kann er auch solchen<br />
Hauruck-Aktionen wie „von 0 auf 42“ in wenigen Wochen<br />
nichts abgewinnen: „Sicherlich kann man Leute innerhalb<br />
kürzester Zeit für einen Marathon fit machen, aber wenn die<br />
dann vielleicht nur mit Ach und Krach ins Ziel kommen,<br />
sagen sie vermutlich ‚einmal und nie wieder‘, aber eigentlich<br />
soll es ja nachhaltig sein. Es ist wie immer im Leben: Wenn<br />
man zu viel zu schnell will, geht es oft nach hinten los.“<br />
Für eine vernünftige und langfristige Vorbereitung mit<br />
vielen längeren Läufen, damit man den Körper daran gewöhnt,<br />
plädiert auch Jost Wiebelhaus. Der Inhaber des<br />
Frankfurter Laufshop beobachtet, dass Laufen in Frankfurt<br />
zum Breitensport geworden ist, nicht zuletzt befeuert durch<br />
die vielen Veranstaltungen – vom JPMCC über diverse Benefizläufe<br />
und den Silvesterlauf bis hin zu Halbmarathon und<br />
Marathon mit der Möglichkeit des Staffelstarts: „Während<br />
Corona hat es einen totalen Kick gegeben, denn Menschen,<br />
die sportlich aktiv sein wollten, aber keine Mannschaftssportarten<br />
betreiben durften, fingen mit dem Laufen an. Das ist ja<br />
auch super einfach, denn man braucht nur vernünftige Laufschuhe,<br />
und schon kann es losgehen.“ Ein Smartphone oder<br />
eine Sport-Watch, mit der man Geschwindigkeit und Distanz<br />
nachverfolgen kann, unterstütze die Motivation.<br />
zwölf Kilometern am Main entlang, und zwar bei Wind und<br />
Wetter. Jeder kann kostenlos und ohne Anmeldung mitmachen.<br />
„Im Winter ist das gerade bei Frauen beliebt, denn<br />
dann müssen sie nicht allein im Dunkeln laufen“, weiß Wiebelhaus.<br />
Eine, die nicht nur deswegen gerne an diesem Lauftreff<br />
teilnimmt, ist Gollan. Die 44-Jährige hat zwar immer schon<br />
Sport gemacht, war aber nie so richtig ambitioniert gelaufen,<br />
erzählt sie. „Doch wie so viele hatte ich in der Corona-Zeit<br />
den Drang, etwas als Ausgleich zu meinem stressigen Job in<br />
einer Großkanzlei zu machen, daher habe ich das Laufen<br />
dann intensiviert und strukturiert – und mir auch mal Trainingspläne<br />
runtergeladen. Rasch habe ich dann gemerkt,<br />
dass ich immer schneller werde, und inzwischen sind das<br />
Zeiten, die ich mir nie vorstellen konnte, jemals laufen zu<br />
können.“ Bei ihrem letzten Halbmarathon war sie nach<br />
beachtlichen 1:28,39 Stunden im Ziel.<br />
„ICH WILL KEINEN EINZIGEN<br />
KILOMETER ZURÜCKHABEN“<br />
Mittlerweile hat sie sich dem Laufverein Spiridon Frankfurt<br />
angeschlossen und mag das gemeinsame Laufen, auch im<br />
Montagslauftreff: „Dort hat man eine echt tolle Community,<br />
die einen nochmal mehr motiviert, aber auch mal bremst,<br />
wenn man dazu neigt, das Training zu übertreiben.“ Insgesamt<br />
läuft sie wöchentlich rund 120 Kilometer, meistens<br />
morgens, direkt am Main entlang, und genießt den Sonnenaufgang<br />
über Offenbach – „und jeden einzelnen Kilometer<br />
mit einem Lächeln im Gesicht; ich will keinen davon zurückhaben“!<br />
Gerade bei längeren Läufen verspüre sie ein „Gefühl<br />
der Glückseligkeit“ und vergäße alles drumherum, sei also<br />
wie in einem Rausch. Als begeisterte Läuferin will sie natürlich<br />
auch andere dafür begeistern: „Allein aus mentalen<br />
Gesichtspunkten kann ich nur jedem das Laufen empfehlen,<br />
weil es so beflügelt!“<br />
Leidenschaftlich:<br />
Jo Schindler<br />
organisiert<br />
seit 2002 den<br />
Frankfurt<br />
Marathon.<br />
ES GEHT NICHT IMMER UM LEISTUNG,<br />
SONDERN UM DAS GUTE GEFÜHL<br />
Der 52-Jährige empfiehlt natürlich eine Fachberatung und<br />
lässt seine Kunden die Schuhe ausgiebig testen: „Manche<br />
probieren regelmäßig die aktuellen Modelle oder auch mal<br />
einen Wettkampfschuh aus und sind dann unter Umständen<br />
positiv überrascht.“ Für ihn geht es beim Laufen nicht immer<br />
um Leistung, sondern um Stressabbau und das gute Gefühl<br />
durch die sportliche Aktivität: „Ab und zu reichen morgens<br />
schon fünf Kilometer, und danach hat man mehr Sauerstoff<br />
und Vitalität für den ganzen Tag!“ Beim Stichwort „Laufrausch“<br />
kommt auch er ins Schwärmen: „Es ist schon cool,<br />
wenn es an manchen Tagen viel leichter und lockerer läuft<br />
und man quasi über die Strecke fliegt, aber das lässt sich<br />
nicht vorhersehen. Einige erreichen diesen Mega-Effekt<br />
schon nach einer Stunde, andere brauchen dazu den Einlauf<br />
in der Festhalle.“<br />
Eine seit Jahren überregional bekannte Institution ist sein<br />
„Montagslauftreff“, der immer um 19.30 Uhr am Laden startet.<br />
In fünf Tempogruppen geht es dann zwischen acht und
ED CARPET<br />
JUBEL | Der Binding-Kulturpreis<br />
ging an das Lichter-Filmfest.<br />
Bei den Machern<br />
– Gregor Maria<br />
Schubert und<br />
Johanna Süß –<br />
war die Freude<br />
groß, als sie in<br />
der Paulskirche<br />
die Urkunde aus<br />
den Händen von<br />
Bergit Gräfin<br />
Douglas, Vorsitzende<br />
des Vorstandes<br />
der Binding<br />
Kulturstiftung,<br />
entgegennahmen.<br />
ERNANNT | Nino Haratischwili (rechts) wurde zur 50. Stadtschreiberin<br />
von Bergen ernannt. Als Stadtschreiberin von<br />
Bergen erhält sie das Wohnrecht im Stadtschreiberhaus, um<br />
dort ein Jahr lang zu leben, zu arbeiten und Teil der Bürgerschaft<br />
Bergen-Enkheims zu werden. Darüber hinaus gibt es<br />
ein Preisgeld in Höhe von 20.000 Euro.<br />
KREATIV | Im Hof des ehemaligen Polizeipräsidiums zeigte<br />
Filmemacher Hermann Vaske (links) den dritten Teil seiner<br />
Trilogie „Why are we creative“. Vaske sprach für seine Filme<br />
mit sehr vielen Menschen. Unter anderem Marina Abramović,<br />
dem Dalai Lama, David Lynch, Yoko Ono und dem Frankfurter<br />
Hirnforscher Wolf Singer (rechts).<br />
NEUER | Der Präsident der Frankfurt School of Applied<br />
Sciences (Mitte), Kai-Oliver Schocke, ist von Ministerin Angela<br />
Dorn ins Amt eingeführt worden. Für ihn sei dies der Beginn<br />
von etwas Neuem, obwohl er ein „alter Hase“ an der<br />
„Fra UAS“ sei, so die Ministerin. Mit auf dem Bild Schockes<br />
Vorgänger Frank Dievernich.<br />
HORROR | Der italienische Regisseur Dario Argento hat Filmgeschichte<br />
geschrieben. Nach Frankfurt kam er, weil das Filmmuseum<br />
ihm eine Reihe mit 13 Filmen widmete. Dazu gehörten Klassiker wie<br />
„Suspiria“, „Phenomena“, „Tenebre“ oder – zuletzt – „Dark Glasses“.<br />
Eine Hommage an den Großmeister des Horrors und des „Giallo“.
RED CARPET 40 | 41<br />
WIEDERSEHEN | Bei<br />
der Kinotour für sein<br />
Regie-Spielfilm-Debüt<br />
„Sophia, der Tod und<br />
ich“ machte Charly<br />
Hübner (links) Halt im<br />
Cinema am Roßmarkt.<br />
Dort erwartete ihn eine<br />
Überraschung: Sein<br />
Kollege und Freund,<br />
Schauspieler Peter<br />
Lerchbaumer, mit<br />
dem Hübner am<br />
Schauspiel arbeitete,<br />
schaute vorbei.<br />
HEIMAT | Regisseur Edgar Reitz hat mit seiner Reihe „Die<br />
zweite Heimat – Chronik einer Jugend“, die 13 Filme umfasst<br />
und etwa 26 Stunden dauert, Filmgeschichte geschrieben.<br />
Über den August verteilt zeigte des Deutsche Filmmuseum<br />
(DFF) diese Filmserie. Reitz schaute mit seiner Frau Salome<br />
Kammer vorbei.<br />
SOMMERHIT | Zeit<br />
für einen Sommerhit<br />
aus und für Frankfurt.<br />
Der heißt „FFM“<br />
und wird von Nyomii<br />
gesungen. Hinter<br />
diesem Namen verbirgt<br />
sich ein waschechtes<br />
Frankfurter<br />
Mädsche | Naomi.<br />
„Es ist ein Song<br />
über mich. Ich liebe<br />
meine Stadt. Und ich<br />
wollte unbedingt<br />
einen Song darüber<br />
machen“, erzählt sie.<br />
VIDEO | Daniel Sahib und Don Bene (links) sind die Band<br />
„Azzis mit Herz“ und haben ein ebensolches für die Adlerträger.<br />
„Reise bis hierhin“ heißt ihr neuer Song über Eintracht Frankfurt<br />
und für den Videodreh holte sich das Duo prominente<br />
Unterstützung | Mittelfeldspieler Timothy Chandler (Mitte).<br />
Fotos: Enrico Sauda<br />
LIVE | Jüngst erschien „Es ist immer jemand<br />
wach“ – das neue Album von Ela. Und bald ist die<br />
Frau, die Elżbieta Steinmetz heißt, Songs für Stars<br />
wie Helene Fischer schreibt und mit der Gruppe<br />
„Elaiza“ 2014 beim ESC teilnahm, in der Mainmetropole<br />
zu hören | Am 10. Oktober macht sie<br />
in der Romanfabrik Station.
ED CARPET<br />
LEGENDE | Skater Ali Boulala hatte ein<br />
mehr als bewegtes Leben – Exzesse und der<br />
Tod eines Freundes. Das hielt Regisseur Max<br />
Eriksson im Film „The Scars of Ali Boulala“<br />
(Die Narben von Ali Boulala) fest. Sie zeigten<br />
das Werk, in dem Boulala sehr viel über sich<br />
preisgibt, im Eldorado an der Schäfergasse.<br />
DJ | Lady Starlight und Lady Gaga<br />
verbindet so einiges mehr als der<br />
erste Teil ihres Künstlernamens: Die<br />
beiden sind gute Freundinnen. Die<br />
Frau, die in Berlin wohnt und mit<br />
bürgerlichem Namen Colleen Martin<br />
heißt, trat bei der Veranstaltung<br />
„Secret Garden“ im Skulpturengarten<br />
des Liebieghauses auf.<br />
PREMIERENFIEBER | Auf dem Festplatz am Ratsweg<br />
gastierte die Zeltshow des Cirque du Soleil: „Luzia – ein Traum<br />
von Mexico“ und kam so gut an, dass fünf Vorstellungen hinzugefügt<br />
wurden. Sehr zur Freude des Frankfurter Konzertveranstalters<br />
Marek Lieberberg (Mitte), der bei der Premiere<br />
auch vor Ort war.<br />
UMZUG | Der Multi-Asset-<br />
Broker RoboMarkets hat einen<br />
neuen Sitz an der Bleidenstraße.<br />
Das galt es zu feiern.<br />
Und so kamen etliche Prominente<br />
– unter ihnen Illusionist<br />
Nicolai Friedrich sowie die<br />
Fußballlegenden Ex-Nationalspieler<br />
Dieter Müller (links)<br />
und der Ex-Eintracht-Trainer<br />
Dragoslav Stepanović.<br />
REGISSEURIN |<br />
Filmemacherin<br />
Sonja Heiss präsentierte<br />
in der Reihe<br />
„Was tut sich im<br />
deutschen Film?“<br />
im Filmmuseum ihr<br />
neuestes Werk:<br />
„Wann wird es endlich<br />
so, wie es nie<br />
war?“ Frankfurt<br />
kennt sie gut, denn<br />
in der Mainmetropole<br />
drehte sie<br />
zum Teil ihren Film<br />
„Hedi Schneider<br />
steckt fest“ mit<br />
Laura Tonke.
RED CARPET 42 | 43<br />
REGENBOGENEMPFANG | Im Kaisersaal war Einstimmen<br />
auf den Christopher-Street-Day, kurz CSD, angesagt. Lange<br />
war wegen Geldmangels nicht klar, ob er stattfinden könnte.<br />
Neben vielen anderen waren Lady Amanda Kane (links)<br />
und Markus Schubert, bekannt als Tante Gladice, mit von<br />
der Partie in der Gudd Stubb.<br />
CARTE BLANCHE |<br />
Zehn Filme, die sie geprägt<br />
und beeinflusst<br />
haben, präsentierte die<br />
Schauspielerin Alexandra<br />
Maria Lara im Filmmuseum<br />
in der Reihe Carte<br />
Blanche. Im Gepäck hatte<br />
sie nicht nur die Streifen,<br />
sondern auch ihren Mann,<br />
Schauspieler Sam Riley,<br />
in den sie sich bei den<br />
Dreharbeiten zu „Control“<br />
verliebte.<br />
GUCKEN | Von Salvador Dalí habe er das<br />
Sehen gelernt, sagte Heiner Meyer. Das<br />
hatte Folgen | „Er ist der deutsche Pop-<br />
Art-Maler. Ich kenne keinen anderen, der<br />
weltweit so erfolgreich ist wie er“, ordnet<br />
Kunstfachfrau Barbara von Stechow das<br />
Werk des 69-jährigen Bielefelders ein,<br />
der in ihrer Galerie ausstellte.<br />
FREUNDE | Carolin Niemczyk und Daniel Grunenberg sind<br />
„Glasperlenspiel“ und bei der Rooftop Party „Summer Jam“ des<br />
The Blasky Hotel aufgetreten. Ob des Wetters nicht im Freien,<br />
aber die gut 150 Gäste versetzten sie trotzdem in Ekstase.<br />
Weil sie mit Direktor Tim Döhring befreundet sind, ergab es sich,<br />
dass sie dort spielten.<br />
Fotos: Enrico Sauda<br />
FOOTBALL | Die NFL kommt für zwei Spiele ins Waldstadion.<br />
Eine Einstimmung gab’s in den Main Suites, wo der American International<br />
Women’s Club und die New England Patriots einen Benefizabend<br />
zugunsten des Frauennotrufs veranstalteten. Gäste u.a.:<br />
American Football-Stars Markus Kuhn, Patrick Chung und Sebastian<br />
Vollmer sowie Fußballweltmeisterin Renate Lingor.
LIFESTYLE, LUXUS<br />
UND INSELABENTEUER ZUR PREMIERE<br />
SAMMLERSTÜCK: DER DEFENDER 90 MARINE BLUE EDITION<br />
Im Rahmen der „Defender Experience“ auf Sylt<br />
hat die auf 25 Exemplare begrenzte Edition<br />
ihre Premiere gefeiert: der Defender 90 Marine<br />
Blue Edition. Die zusätzliche Bezeichnung<br />
bezieht sich auf eine klassische Lackierung,<br />
die bereits bei den Defender-Vorgängern in<br />
den 1950er bis 1970er Jahren verwendet<br />
wurde. Das spricht auch Enthusiasten und<br />
Sammler an, die Geschichte und Zukunft<br />
gleichermaßen zu schätzen wissen.<br />
Beim neuen Defender 90 Marine Blue Edition<br />
wurde mit einer exklusiv entwickelten<br />
Folierung in Land Rover Marine Blue gearbeitet,<br />
die durch ein weiß lackiertes Kontrastdach<br />
kombiniert wird. Außerdem fallen der seitliche<br />
Außenträger sowie der spezielle Dachgepäckträger<br />
„Aquasport“ mit montiertem „Defender“-Surfboard<br />
ins Auge.<br />
Ein Badge am Exterieur mit der Aufschrift<br />
„One of 25“ kennzeichnet jedes Exemplar der<br />
Edition. Das gehobene Ausstattungsniveau SE<br />
verwöhnt die Passagiere mit innovativen Technologien<br />
und zeitgemäßem Komfort. Zu den<br />
ausgewählten Umfängen zählen ein Textil-Faltdach,<br />
genarbte Ledersitze, ein Kühlfach, das<br />
Meridian-Soundsystem, Apple CarPlay, die<br />
induktive Smartphone-Lademöglichkeit, der<br />
adaptive Tempomat samt Kollisionswarner<br />
sowie das elektronisch geregelte luftgefederte<br />
Fahrwerk.<br />
Ausdruck von Abenteuer<br />
und Freiheit<br />
Der Defender 90 Marine Blue Edition ist ausschließlich<br />
in Deutschland bestellbar. Er verfügt<br />
über einen Dieselmotor (Mild-Hybrid) mit<br />
Automatikgetriebe und Allradantrieb. Seine<br />
Leistung beträgt maximal 183 kW (249 PS) und<br />
hat einen Hubraum von rund drei Litern. Zahlreiche<br />
Sicherheitsfeatures und Fahrassistenzen<br />
sind in dem Sondermodell bereits serienmäßig<br />
verbaut. Beim Defender wird kaum<br />
etwas ausgelassen, was es aktuell gibt: Bremsassistent,<br />
Notbremsassistent, Berganfahrassistent,<br />
Einparkhilfe, Kurvenbremskontrolle,<br />
Fahrdynamikregelung, Verkehrsschild-Erkennung,<br />
Müdigkeitserkennung und Spurhalteassistent<br />
– um nur einige zu nennen.<br />
Die Defender 90 Marine Blue Edition ist vom<br />
Surf-Lifestyle inspiriert, ein echter Ausdruck<br />
von Abenteuer und Freiheit. Das unterstreicht<br />
auch das Surfboard, das zu jeder „Defender<br />
Marine Blue Edition“ dazugehört.<br />
Vom Ellenbogen im Norden<br />
bis Hörnum Odde im Süden<br />
Um Interessierten ein außergewöhnliches<br />
Inselabenteuer zu ermöglichen, hat Land<br />
Rover anlässlich der Premierefeier ein Defender-Basecamp<br />
auf Deutschlands beliebtester<br />
Insel aufgeschlagen und gleich an mehreren<br />
Standorten auf Sylt Outdoor-Abenteuer,<br />
Wassersportmöglichkeiten und einen aktiven<br />
Lifestyle angeboten. Vom Ellenbogen im<br />
Norden bis Hörnum Odde im Süden: Auch<br />
wenn es von der Süd- bis zur Nordspitze der<br />
Insel lediglich knapp 40 Kilometer sind, waren<br />
die angebotenen Aktivitäten während der<br />
„Defender Experience Sylt“ ausgesprochen
ANZEIGE 44 | 45<br />
vielfältig. Als Vorreiter für moderne Luxuserlebnisse<br />
ermöglichte Defender perfekte Abenteuer,<br />
um neue Orte zu entdecken und das volle<br />
Potenzial der Insel zu erleben. Ob ein entspannter<br />
Start in den Inseltag mit einer Yoga-<br />
Session am malerischen Strand von Hörnum<br />
Odde, ein professionelles Fotoshooting während<br />
der magischen Blue Hour oder ein ruhiger<br />
Ausklang des Tages in Form eines Beach-<br />
Dates mit den Liebsten im Strandkorb: Defender<br />
hat bei der „Defender Experience Sylt“<br />
unvergessliche Momente geschaffen.<br />
Die Aktivitäten der „Defender Experience<br />
Sylt“ richteten sich gleichermaßen an romantische<br />
Abenteurer und hochmotivierte Entdecker:<br />
der Blick in den Sternenhimmel an<br />
den Morsumer Klippen, nervenkitzelnde Kite-<br />
Workshops am Sylter Ellenbogen mit Linus<br />
Erdmann, Kitesurf-Profi und mehrfachem<br />
Deutschen Meister im Kitesurfen, Wattwandern<br />
mit dem erfahrenen Nationalpark-Wattführer<br />
Jan Krüger sowie das stimmungsvolle<br />
Ocean Cinema direkt an der Buhne16. Die professionellen<br />
Fahrer brachten die Gäste der<br />
Defender Experience Sylt nicht nur zu ihren<br />
Aktivitäten und zurück – sie eröffnen ihnen<br />
eine Welt voller Freiheit und Abenteuer.<br />
Moderner Lifestyle,<br />
extreme Leistungsfähigkeit<br />
Die Nordseeinsel Sylt bietet unzählige Einsatzmöglichkeiten<br />
für den Defender. Hier zeigten<br />
die Fahrzeuge, was es heißt, die Geländetaug-<br />
Vom Surf-Lifestyle inspiriert: Das unterstreicht auch das passende Surfboard auf dem Dachträger, das zu jeder<br />
Defender Marine Blue Edition dazugehört und Wassersport-Enthusiasten erfreut.<br />
lichkeit um eine weitere Off-Road-Dimension<br />
zu erweitern. Denn krönender Abschluss war<br />
der Defender Kitesurf World Cup Sylt <strong>2023</strong>. Die<br />
besten Athleten der Welt trafen sich zum Wettstreit<br />
auf dem Kitesurfboard. Am Strand verkörperte<br />
die ikonische und authentische Silhouette<br />
des Defender den Inbegriff von modernem<br />
Lifestyle und extremer Leistungsfähigkeit<br />
und schlägt eine Brücke zu seiner einzigartigen<br />
Historie: Frühe Prototypen des ersten<br />
zivilen Geländewagens der Welt waren bereits<br />
im Jahr 1947 an der walisischen Küste auf<br />
Erprobungstour unterwegs. Der Defender war<br />
schon immer ein verlässlicher Partner an der<br />
Seite von Wassersport-Enthusiasten und<br />
Abenteurern – und ermöglicht es ihnen, mehr<br />
aus ihrer Welt zu machen.<br />
Verbrauch Land Rover Defender 90 D250 AWD Marine Blue<br />
Edition: 8,7 l/100 km; 228 g/100 km (Kraftstoffverbrauch und<br />
CO 2 -Emissionen, jeweils max. kombiniert).<br />
Damals und heute: Die Lackierung des Defender 90 Marine Blue Edition ist an seinen Vorgänger angelehnt,<br />
die bereits in den 1950er bis 1970er Jahren verwendet wurde.<br />
Fotos: Land Rover
AUSSTELLUNGEN KALENDER<br />
Into the Space Age!<br />
DA, Hessisches Landesmuseum, bis 7.1.24<br />
Die 50er und 60er Jahre des 20. Jahrhunderts<br />
haben es in sich. Hier<br />
werden Visionen für die Zukunft entwickelt!<br />
Spätestens seit dem Start des<br />
„Sputniks“ 1957 ist das Weltraumfieber<br />
allgegenwärtig. Designer wie<br />
Harry Bertoia, Eero Saarinen, Verner<br />
Panton oder Joe Colombo entwarfen<br />
Möbel für die Zukunft, Paco Rabanne<br />
und Pierre Cardin die dazu passende<br />
Mode. Diesen Ikonen ist die Ausstellung<br />
gewidmet.<br />
Meisterblätter expressionistischer<br />
Grafik<br />
AB, KirchnerHaus, 14.10.23 bis 14.1.24<br />
Meisterblätter expressionistischer<br />
Grafik stehen im Zentrum der Ausstellung<br />
im Geburtshaus von Ernst<br />
Ludwig Kirchner. Werke seiner Kollegen<br />
der „Brücke“-Zeit, wie u.a. Heckel<br />
und Schmidt-Rottluff, neben Arbeiten<br />
von Beckmann, Feininger, Kandinsky,<br />
Munch, Dix und Nolde geben Einblicke<br />
in die Formensprache der ersten<br />
drei Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts.<br />
KI und Frankfurt Touch<br />
F, Apfelweingalerie, 14.10.23,<br />
www.aw-galerie.com<br />
Von der historisch erscheinenden Calotypie<br />
einer Apfelbäuerin bis zum modernen<br />
Apple-Super-Hero. Von der Konstruktionszeichnung<br />
der „Apfelweinmaschine“<br />
über den Fabergé-Apfel bis zum „Angry<br />
Apple“. Mit KI ist alles möglich. Der<br />
Graphik-Designer und Fotograf Martin<br />
Schitto hat intensiv mit künstlicher Intelligenz<br />
(KI) experimentiert. Die sehenswerten<br />
Ergebnisse zeigt Schitto in seiner<br />
Apfelweingalerie in der Kleinmarkthalle.<br />
Ausgeblendet /Eingeblendet<br />
F, Jüdisches Museum, bis 14.1.2024<br />
Anhand exemplarischer Filme zeichnet<br />
die Ausstellung die bislang ungeschriebene<br />
jüdische Filmgeschichte der BRD<br />
nach, eröffnet neue Perspektiven auf das<br />
wichtigste Medium des 20. Jahrhunderts<br />
und vollzieht eine Reise von den<br />
Schwarz-Weiß-Filmen der Nachkriegszeit<br />
bis zur farbgewaltigen Unterhaltungsindustrie.<br />
Die Ausstellung handelt<br />
von jüdischen Filmschaffenden, die mal<br />
am Rande, mal im Zentrum der Filmproduktion<br />
in der Bundesrepublik stehen.<br />
Frida Kahlo. Ihre Fotografien<br />
GG, Opelvillen Rüsselsheim,<br />
5.11.23 bis 4.2.24<br />
Die Opelvillen präsentieren über 200<br />
Fotografien aus der Sammlung von Frida<br />
Kahlo, die ihr als Erinnerung, Inspirationsquelle<br />
und Arbeitsmaterial diente.<br />
Erst fünfzig Jahre nach dem Tod der berühmten<br />
mexikanischen Künstlerin kam<br />
ihr privates Fotoarchiv ans Licht, das<br />
ganz neue Einblicke vermittelt: Bilder der<br />
Familie, das Paar politischen Kampfes,<br />
ihres versehrten Körpers und Zeugnisse<br />
ihrer Begeisterung für Fotografie.<br />
Floralia: Merian/Schultz/Crespo<br />
F, Senckenberg Naturmuseum, bis 3.12.23<br />
Maria Sibylla Merian (1647-1717),<br />
Elisabeth Schultz (1817-1898) und<br />
Ulrike Crespo (1950-2019) stehen für<br />
die Beobachtung der Pflanzenwelt in<br />
drei aufeinander folgenden Jahrhunderten.<br />
In Frankfurt haben es diese<br />
drei Künstlerinnen zur Meisterschaft<br />
der künstlerisch-wissenschaftlichen<br />
Auseinandersetzung und Bildgebung<br />
gebracht. Die Ausstellung zeigt ihre<br />
Werke in einem völlig neuen Zusammenhang.<br />
Lyonel Feininger<br />
F, Schirn, 27.10.23 bis 18.2.24<br />
Der deutsch-amerikanische Künstler<br />
Lyonel Feininger ist ein Klassiker der<br />
modernen Kunst. Die Schirn widmet dem<br />
bedeutenden Maler und Grafiker die erste<br />
große Retrospektive seit über 25 Jahren in<br />
Deutschland und zeichnet ein umfassendes<br />
und überraschendes Gesamtbild<br />
seines Schaffens. Die Schirn präsentiert<br />
selten gezeigte Hauptwerke, aber auch<br />
weniger bekannte Arbeiten wie die vor<br />
kurzem wiederentdeckten Fotografien<br />
des Künstlers.<br />
Barbara Klemm – Frankfurt Bilder<br />
F, Historisches Museum,<br />
9.11.23 bis 1.4.24<br />
Die berühmte Fotografin war in der<br />
F.A.Z. für Politik und Feuilleton zuständig.<br />
Bekannt ist sie vor allem für<br />
ihre Bilder von Menschen in Politik<br />
und Kultur sowie ihre Fotoreportagen.<br />
Barbara Klemm hat seit Mitte der<br />
1960er Jahre das Leben in der Stadt<br />
fotografisch dokumentiert. Erstmals<br />
präsentiert das Historische Museum<br />
eine große Ausstellung mit 250 Fotografien<br />
ihrer Blicke auf die Stadt.<br />
Fotos: (KI) Martin Schitto, Privatnachlass_Imo_Moskowicz, The Museum of Fine Arts, Houston / VG Bild-Kunst, Bonn <strong>2023</strong>, Agustin Estrada VG Bild-Kunst, Bonn <strong>2023</strong>
KALENDER 46 | 47<br />
Fotos: Andre Kowalski, Pixabay, Matthgias Ziegler, Willy Astor<br />
Le nozze di Figaro<br />
F, Oper, 1.10., 18 Uhr (Premiere)<br />
Die Neuproduktion von Mozarts<br />
Le nozze di Figaro löst die Inszenierung<br />
von Guillaume Bernardi ab, welche<br />
2006/07 Premiere an der Oper<br />
Frankfurt feierte. Als das Diener-Paar<br />
Figaro und Susanna heiraten möchte,<br />
pocht deren Dienstherr, Graf Almaviva,<br />
auf das „Recht der ersten Nacht“.<br />
Damit bringt er nicht nur die Verlobten,<br />
sondern auch die eigene Gattin<br />
Rosina sowie fast alle Schlossbewohner<br />
gegen sich auf.<br />
Der Nussknacker<br />
F, Jahrhunderthalle, 4.11., 20 Uhr<br />
Der Nussknacker, ein Ballett in zwei<br />
Akten, erzählt die Geschichte der jungen<br />
Clara, die als Geschenk einen<br />
Nussknacker in Form eines kleinen<br />
Mannes erhält. Eines Nachts kämpfen<br />
die Spielzeuge unter der Führung des<br />
Nussknackers gegen die Mäuse des<br />
Hauses. Durch den Lärm geweckt,<br />
rettet Clara ihren Nussknacker aus<br />
der Gefahr. Gerührt und voller Dankbarkeit<br />
verwandelt er sich in einen<br />
charmanten Prinzen.<br />
Weihnachten<br />
mit den Hesselbachs<br />
F, Die Schmiere, 23.11., 20 Uhr (Premiere)<br />
„Kall, mei Drobbe!“ Kennen Sie noch<br />
Mamma Hesselbachs legendären<br />
Ausruf? Jo van Nelsens Hesselbach-<br />
Lesungen sind Kult – nun stellt er zum<br />
75-jährigen Jubiläum der Radio- und<br />
Fernsehfamilie im November eine<br />
neue Folge vor: „Die Weihnachtsbescherung“<br />
von Wolf Schmidt, erstmals<br />
am 24.12.1949 vom Hessischen Rundfunk<br />
gesendet, steht im Mittelpunkt<br />
dieser Mundart-Lesung.<br />
Sherlock und der Hund<br />
von Dartmoor<br />
F, Volksbühne, 28.10., 19.30 Uhr<br />
Obwohl die Krimis von Sir Arthur Conan<br />
Doyle schon Millionenauflagen erreichten,<br />
ist er aktueller denn je. Und jetzt<br />
auch im Live-HörSpiel des RadioLive<br />
Theaters. Lastet ein Fluch auf den Baskervilles?<br />
Was hat es mit dem nächtlichen<br />
Heulen eines unheimlichen Hundes in<br />
Dartmoor auf sich? Sherlock Holmes und<br />
sein Assistent Dr. Watson haben es mit<br />
einer besonderen Herausforderung zu<br />
tun. Sherlocks wohl berühmtester Fall.<br />
Jan Weiler<br />
DA, Centralstation, 20.11., 19.30 Uhr<br />
Wenn Fahrdienste und regelmäßige<br />
Fütterungen nicht mehr erforderlich<br />
sind, bricht für die Ältern ein neues Zeitalter<br />
an. Die Themen verändern sich:<br />
Nun fordern die Spätpubertiere aus dem<br />
Urlaub größere Geldbeträge an. Sie konfrontieren<br />
die Ältern mit deren veralteten<br />
Weltsichten und verbieten ihnen den<br />
Gebrauch von Alufolie. So beginnt sie –<br />
die Älternzeit. Jan Weiler, Chefredakteur<br />
des Süddeutsche Zeitung Magazins,<br />
plaudert über das Familienleben.<br />
von der Lippe liest<br />
HTK, Kurtheater Bad Homburg,<br />
27.10., 20 Uhr<br />
Was ist eine 5-Euro-Sängerin, warum<br />
ist Sex wie Mehl, wer sagt: Geh deine<br />
Oma melken, aus welcher Küche stammt<br />
heiliges Geschnetzeltes, was ist Manna-<br />
Hamham und was macht ein Mönch mit<br />
einem Saxophon. Ob diese Fragen Sie<br />
schon lange bewegt haben oder Ihre<br />
Neugier gerade erst geweckt wurde –<br />
nichts wie hin, wenn Jürgen von der<br />
Lippe aus seinem aktuellen Buch liest.<br />
Arnd Zeigler<br />
HTK, Stadthalle Idstein, 31.10., 20 Uhr<br />
In der Tour „HAT SCHON GELB!“<br />
erzählt der Fußball-Liebhaber mit<br />
Filmen und Anekdoten seine eigene<br />
Fußballgeschichte und geht unter<br />
anderem den Fragen nach, wie es zu<br />
seiner wunderbaren Welt kam, welche<br />
Weggefährten ihn besonders geprägt<br />
haben und was die Faszination beim<br />
Fußball für ihn ist. Arnd Zeigler<br />
nimmt die Besucher seiner Shows mit<br />
auf eine aufregende und humorvolle<br />
Reise durch seine Fußballwelt.<br />
Willy Astor<br />
GG, Theater Rüsselsheim, 23.11., 20 Uhr<br />
Für alle Freuwilligen gibt’s einen Silbenstreif<br />
am Horizont – Deutschlands bekanntester<br />
Wortverdrechsler & Silbenfischer,<br />
Fürst Albern von Monaco, entert<br />
die Bühnen mit seinen Greatest Witzen:<br />
Willy Astor. Der gefühlte Enkel von Karl<br />
Valentin und Heinz Erhardt ist seit 35<br />
Jahren als Podestsänger unterwegs. Dieser<br />
Abend besteht aus Humor direkt vom<br />
Erzeuger und einem Komödianten, der<br />
als ehemaliger Werkzeugmacher sein<br />
Mundwerk noch als Handwerk versteht.<br />
BÜHNE KALENDER
MUSIK KALENDER<br />
Götz Alsmann<br />
LI, Stadthalle, 5.10., 20 Uhr<br />
Götz Alsmann kommt mit seiner Band<br />
in die Limburger Stadthalle. In seinem<br />
neuen Programm „Singt Lieder der<br />
Liebe“ widmet er sich den Werken der<br />
großen deutschsprachigen Komponisten<br />
und Texter. Deren Spezialität waren<br />
schon immer Liebeslieder – romantisch<br />
und zart, verträumt und verrucht –<br />
aber auch draufgängerisch und wild.<br />
Barrelhouse Jazzparty<br />
F, Alte Oper, 21.10., 20 Uhr<br />
<strong>2023</strong> feiert die Barrelhouse Jazzband<br />
ihr 70-jähriges Bandjubiläum. Das<br />
große Fest zum Siebzigsten in der<br />
Alten Oper wird mit namhaften Gastsolisten<br />
und Gastsolistinnen aus den<br />
USA und Europa gefeiert – und natürlich<br />
mit der Party nach dem Konzert<br />
(ab 23 Uhr), mit zwei Bühnen in den<br />
Foyers und Musik bis zwei Uhr früh.<br />
Amazing Grace<br />
F, Papageno Musiktheater,<br />
25.11., 19.30 Uhr<br />
Die Opern-, Jazz- und Konzertsängerin<br />
Gail Gilmore wurde berühmt<br />
durch ihre Interpretation der Kundry<br />
in der Oper „Parsifal“ von Richard<br />
Wagner. Außerdem sang sie an der<br />
Seite von José Carreras in der Arena<br />
von Verona, an der Met in New York<br />
und an allen großen Opernhäusern<br />
der Welt. Bis heute beeindruckt Gail<br />
Gilmore durch ihre Gesangskunst und<br />
ihre große Bühnenpräsenz.<br />
Paul Carrack<br />
OF, Capitol, 25.10., 20 Uhr<br />
Paul Carrack, der ehemalige Sänger<br />
der Band Mike & The Mechanics, kehrt<br />
für Deutschland-Shows zurück. „Der<br />
Mann mit der goldenen Stimme“, wie<br />
Carrack in der BBC-Fernsehdokumentation<br />
über sein Leben beschrieben<br />
wurde, hat mit dem Album „These Days“<br />
alle Register gezogen. Carrack war Jahre<br />
hinweg gleichermaßen als Sänger wie<br />
auch als Instrumentalist bei großen<br />
Künstlern gefragt. Darunter u.a. auch<br />
Elton John, Diana Ross und Eric Clapton.<br />
Annett Louisan<br />
F, Jahrhunderthalle, 31.10., 20 Uhr<br />
Annett Louisan meldet sich mit neuer<br />
Musik zurück und geht damit auf Tour.<br />
Ihre CD – „Babyblue“ – ist ein Album<br />
über den Blues in der Mitte des Lebens<br />
und das Älterwerden. Mit Hingabe und<br />
Humor, augenzwinkernd und aufrichtig<br />
zugleich, erzählt Annett Louisan über<br />
Angst, aber auch das Annehmen dieses<br />
Lebensabschnittes. Vom Glück und vom<br />
Unglück, wie sich beides bedingt und wie<br />
nicht nur Menschen kommen und gehen,<br />
sondern auch man selbst.<br />
El Chabacano<br />
F, Internationales Theater, 1.12., 20 Uhr<br />
Das Musical „El Chabacano“ ist eine<br />
Reise durch die Musik und die Gefühle<br />
der lateinamerikanischen Migranten in<br />
Deutschland. Das Stück spielt in einem<br />
fiktiven Frankfurter Restaurant namens<br />
„El Chabacano“, in dem sich Erzählungen<br />
von lateinamerikanischen EinwandererInnen<br />
treffen. Musikalisch werden<br />
die Zuschauer auf eine Reise quer durch<br />
Süd- und Mittelamerika geleitet.<br />
Brings<br />
F, Batschkapp, 13.10., 19 Uhr<br />
„Superjeilezick“, „Poppe, Kaate,<br />
Danze“, „Su lang mer noch am Lääve<br />
sin“, „Halleluja“, „Polka, Polka“ –<br />
sind klingende Beweise, wie gut die<br />
Kölsche Jungs von Brings die Befindlichkeiten<br />
ihrer Mitmenschen kennen.<br />
Dass sie bisweilen auch angeeckt sind,<br />
hat sie letztlich nur noch populärer<br />
gemacht.<br />
Joy Denalane<br />
F, Zoom, 13.11., 20 Uhr<br />
Soulsängerin und R&B Künstlerin Joy<br />
Denalane geht anlässlich ihres neuen<br />
am 6. Oktober erscheinenden Albums<br />
„Willpower“ auf Tour. Ein Todesfall<br />
und zwei Abschiede prägen das Thema<br />
des Albums und Denalane erzählt<br />
vom Loslassen, der Trauer, aber auch<br />
einer neu gewonnenen Freiheit sowie<br />
Selbstermächtigung. Ein Sprung ins<br />
Unbekannte mit wild oszillierendem<br />
Happysad-Soul von unbändiger<br />
Intensität.<br />
Fotos: Jens Koch, Copyright 2022 Paul Carrack, Sven-Sebastian Sajak, unknown
KALENDER 48 | 49<br />
Fotos: visitfrankfurt Holger-Ullmann, Frankfurter Buchmesse/Bernd Hartung unknown, metropress presseagentur GmbH<br />
Frankfurter Bürgerfest<br />
F, Neue Altstadt, 02.10., 13 bis 20 Uhr,<br />
03.10., 13 bis 20.30 Uhr<br />
Es gibt Grund zu feiern – nicht nur 33<br />
Jahre deutsche Wiedervereinigung, auch<br />
fünf Jahre neue Frankfurter Altstadt. In<br />
Anlehnung an die Verbindung von Ost<br />
und West 1990, wachsen am 2. und 3.<br />
Oktober auch „Jazz zum Dritten“, das<br />
öffentliche Bürgerfest zum Tag der<br />
Deutschen Einheit, und das Altstadtjubiläum<br />
zusammen. Erleben Sie ein<br />
buntes Kulturangebot mit Ausstellungen,<br />
Vorträgen, Führungen u.v.m.<br />
Discovery Art Fair<br />
F, Messe – Halle 1.2,2. bis 5.11.<br />
Zum sechsten Mal präsentiert die<br />
Discovery Art Fair junge, zeitgenössische<br />
Kunst in der Mainmetropole.<br />
Am ersten November-Wochenende<br />
zeigen auf dem Messegelände mehr<br />
als 120 internationale Aussteller ein<br />
breites Spektrum aufstrebender Kunst.<br />
Vertreten sind neben klassischer<br />
Malerei, Zeichnung, Fotografie und<br />
Druckgrafik auch Skulpturen, Installationen<br />
sowie Street und Urban Art.<br />
Frankfurter Buchmesse<br />
F, Messe, 18. bis 22.10.<br />
Die Buchmesse ist die größte Fach- und<br />
Publikumsmesse für Bücher und Zeitschriften<br />
– ein Schmelztiegel aus Kulturen<br />
aus der Welt. Ehrengast der 75. Auflage<br />
ist Slowenien. Unter dem Motto „Waben<br />
der Worte“ präsentiert sich das Gastland<br />
mit seiner literarischen Landschaft. Und<br />
über das Messegelände hinaus wird es<br />
im Rahmen des BOOKFEST zahlreiche<br />
Lesungen in ausgewählten Locations der<br />
Mainmetropole geben.<br />
Hochheimer Markt<br />
MTK, Hochheim, 3. bis 7.11.<br />
Der Hochheimer Markt mit seiner über<br />
500-jährigen Tradition lockt Anfang<br />
November fünf Tage lang als einer der<br />
größten Jahrmärkte in Deutschland jährlich<br />
mehr als 500.000 Besucher an. Auf<br />
dem riesigen 70.000 qm großen Veranstaltungsgelände<br />
findet man einen bunten,<br />
aufregenden Mix aus Krammarkt,<br />
Gewerbe- und Fahrzeugausstellung,<br />
Viehmarkt und Vergnügungspark.<br />
41. SportpresseBall<br />
F, Alte Oper, 4.11., ab 17.15 Uhr<br />
Der Deutsche SportpresseBall – das ist<br />
das größte gesellschaftliche Ereignis in<br />
Frankfurt und ein Höhepunkt der nationalen<br />
Ballsaison. Auch im 41. Jahr garantieren<br />
die Veranstalter ein Ballvergnügen<br />
der Extraklasse mit spektakulärem Showprogramm,<br />
karitativem Zweck und emotionalen<br />
Ehrungen. Feiern Sie gemeinsam<br />
mit prominenten Gästen aus Politik,<br />
Wirtschaft, Sport und Showbusiness<br />
einen unvergesslichen Abend.<br />
DIE STADT + DIE AMIS<br />
F, DAM OSTEND, 11.10., 19 Uhr<br />
Mit der Reihe STADTplus präsentiert<br />
das DAM einmal pro Monat mittwochs<br />
einen Kurzvortrag zu Themen,<br />
die die Stadt bewegen. Diesmal hält<br />
der Historiker Dr. John Provan einen<br />
kurzen Vortrag mit dem Titel: „DIE<br />
STADT + DIE AMIS. Wie Kasernen,<br />
AFN und Elvis Frankfurt prägten“. Im<br />
Anschluss können die Besucher diskutieren.<br />
Party der Independents<br />
F, Literaturhaus, 20.10., 22 Uhr<br />
Hotlist: Hot People, hot Dance! Jacken<br />
auf die Garderoben und die Hüften<br />
loslassen. Im Anschluss an die Verleihung<br />
des Hotlist-Preises 2022 laden<br />
die unabhängigen Verlage gemeinsam<br />
mit dem Literaturhaus zur Party<br />
der Independents. Am DJ-Reglement<br />
die DJanes Antje Keil (Lektorin) &<br />
Katharina Schmidt (Illustratorin) alias<br />
keilschmidt.<br />
Automobiliabörse<br />
F, Klassikstadt, 5.11., ab 10 Uhr<br />
Ob ein besonderes Modellauto aus den<br />
60er Jahren oder das lang gesuchte<br />
Handbuch für den eigenen Oldtimer:<br />
Das Angebot der Automobiliabörse<br />
lässt das Herz von Automobiliasammlern,<br />
Oldtimerfahrern, Autound<br />
Motorradenthusiasten garantiert<br />
höherschlagen. Oldtimerenthusiasten<br />
können sich u.a. freuen auf Zeitschriften,<br />
Fotos, Zeichnungen, Rennplakate,<br />
historisches Spielzeug, Modellautos,<br />
Kühlerfiguren u.v.m.<br />
VERANSTALTUNGEN KALENDER
50 ANZEIGE<br />
Im Aqua Dome - Tirol Therme Längenfeld vereint sich der alpine Charme der Berge mit der Eleganz zeitgemäßer Architektur.<br />
AKTIVE HERBST-ERHOLUNG IM ÖTZTAL & IM AQUA DOME<br />
DER AQUA DOME – EINES DER SCHÖNSTEN SPA-RESORTS DER ALPEN<br />
Schwerelos in der Soleschale schweben und<br />
dabei über imposante Dreitausender staunen:<br />
Ein Wellness-Traum, der auf über 65.000 m2 im<br />
AQUA DOME – Tirol Therme Längenfeld wahr<br />
wird. Das modernste und architektonisch beeindruckendste<br />
Thermen-Resort der Alpen im<br />
Herzen des Ötztals punktet mit futuristisch anmutender<br />
Wasser- und Saunawelt, Fitness,<br />
Treatment & SPA, aber auch mit einem gemütlichen<br />
4-Sterne-Superior-Hotel, für dessen<br />
Gäste das preisgekrönte SPA 3000 reserviert<br />
ist. Gerade zum Start in den Wellness-<strong>Herbst</strong><br />
sind Wellness und Therme perfekt, um nochmals<br />
aufzutanken und das Immunsystem<br />
zu stärken. Etwa mit Sauna-Aufgüssen und<br />
Signature Treatments.<br />
Auch das Auge freut sich: Sind doch im<br />
<strong>Herbst</strong> Farben und Licht besonders intensiv<br />
und die Temperaturen moderater. Optimal<br />
zum Aktivsein! Im <strong>Herbst</strong> wandert man im Ötztal<br />
zum Almabtrieb. Oder im Tal der „Granten“,<br />
wie man hier die Preiselbeeren nennt, die ab<br />
1.400 Höhenmetern auf sonnigen Bergheiden<br />
wachsen. Eine granatrote Pracht oben, Laubfärbung<br />
im Tal – was für ein herbstliches<br />
Farben-Schauspiel! Endlose 1.600 Kilometer<br />
Wandermöglichkeiten wollen genussvoll unter<br />
die Sohlen genommen werden. Und zum Biken<br />
ist’s im <strong>Herbst</strong> ebenso ideal.<br />
Erst auspowern, dann die wohlige Entspannung<br />
in der Therme und den Saunen des<br />
AQUA DOME – Tirol Therme Längenfeld tanken:<br />
12 Becken und 11 Saunen warten. Und die<br />
Urkraft des Thermalwassers aus 1.865 Metern<br />
Tiefe. Ergänzt durch wirkungsvolle Signature<br />
Treatments etwa mit der hauseigenen<br />
„Thermal deep“-Linie. Von Bergen, Kraftorten<br />
und Wasser umgeben, dürfen Körper und<br />
Geist so eine höhere Ebene „erklimmen“:<br />
„Lift Your spirit!“<br />
Weitere Informationen: www.aqua-dome.at<br />
GEWINNSPIEL<br />
Wir verlosen zwei Übernachtungen für<br />
zwei Personen in einem schönen<br />
Doppelzimmer Auszeit, inklusive<br />
AlpinVital-Halbpension sowie Nutzung<br />
der Therme, Saunawelt & hoteleigenem<br />
SPA 3000 und zwei 25-minütige Teilkörpermassagen<br />
im Aqua Dome – Tirol<br />
Therme Längenfeld.<br />
Durchatmen und Kraft tanken: Erholsame Momente<br />
verspricht der weitläufige Wellnessbereich.<br />
Entspannend: das Zusammenspiel von ausgesuchten<br />
Materialien und natürlicher Farbkomposition.<br />
Wenn Sie gewinnen möchten, schreiben<br />
Sie bitte eine E-Mail mit dem Kennwort<br />
„Aqua Dome“ an mainfeeling@rmm.de<br />
Geben Sie bitte Ihren Namen,<br />
Ihre Adresse und Telefonnummer an.<br />
Einsendeschluss ist der 30.9.<strong>2023</strong><br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Gewinn<br />
ist nicht übertrag- oder auszahlbar.<br />
Fotos: The Grand Green
Nichts schmeckt so<br />
sehr nach Heimat!<br />
In der komplett überarbeiteten Neuauflage<br />
des beliebten Klassikers<br />
stellen bekannte Hessen ihre<br />
Lieblingsrezepte rund um die Grüne<br />
Soße vor. Ob traditionelle Frankfurter<br />
Versionen, raffinierte Kompositionen<br />
aus der Sterneküche oder auch<br />
internationale Varianten von<br />
Marokko bis Persien – hier ist für<br />
jeden Geschmack etwas dabei.<br />
Ingrid Schick · Grüne Soße<br />
ISBN 978-3-95542-455-8 · 12,00 €<br />
Jetzt im Handel oder<br />
unter www.societaets-verlag.de