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Tag des Handwerks | September 2023

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Eine Sonderveröffentlichung <strong>des</strong> Münchner Merkurs<br />

16.09.<strong>2023</strong><br />

WIR TUN,<br />

WAS BLEIBT<br />

DEIN<br />

BLICK<br />

INS HANDWERK<br />

Einfach mal<br />

reinschauen.<br />

Entdecken Sie, was die Menschen<br />

im Handwerk bewegt, erstaunt<br />

und begeistert.<br />

Erfahren Sie mehr über die<br />

einzelnen Berufe, ihre Chancen<br />

und Möglichkeiten.<br />

Kreishandwerkerschaft<br />

Miesbach – Bad Tölz-Wolfratshausen<br />

Rudolf-Diesel-Ring 1b<br />

83607 Holzkirchen<br />

08024 2380<br />

www.khw-online.de<br />

Impressum<br />

merkur.de<br />

Wir gehen Euch<br />

an die Wäsche!<br />

Öffnungszeiten<br />

Montag–Freitag<br />

07–18 Uhr<br />

ptex Reinigung<br />

Bahnhofstraße 16<br />

Wolfratshausen


2<br />

TAG DES HANDWERKS <strong>2023</strong><br />

Liebe Leserinnen<br />

und Leser!<br />

Wer braucht schon das Handwerk? Es gibt<br />

doch schließlich alles Online! Über Amazon<br />

bekomme ich alles, was ich brauche. Nur: ist<br />

das dann auch das Richtige für mich? Und<br />

wer nimmt es in Betrieb, baut es um oder<br />

ein? Und wer sorgt dafür, dass ich zuerst<br />

eine gute Beratung und später immer wieder<br />

den nötigen Service bekomme? Nun,<br />

das kann eben nur ein <strong>Handwerks</strong>-Fachbetrieb.<br />

In der heutigen Zeit werden so viele neue,<br />

wichtige Anforderungen gestellt, dass man<br />

sich in vielen Bereichen auf die Experten<br />

<strong>des</strong> <strong>Handwerks</strong> verlassen können muss.<br />

Ob es nun gilt, unter einer Dachschräge<br />

Stauraum zu schaffen und einen maßgeschreinerten<br />

Wandschrank einzupassen, ob<br />

die Heizung zukunftsorientiert umgerüstet<br />

und durch Solarthermie oder eine Wärmepumpe<br />

ergänzt werden soll, ob wir Wert<br />

auf eine gesunde Ernährung mit handwerklichen<br />

Produkten der <strong>Handwerks</strong>bäcker<br />

und Konditoren legen oder ob wir Fleisch<br />

und Wurst lieben, dabei aber Tierleid und<br />

Massentierhaltung vermeiden wollen – in<br />

all diesen Fällen und noch vielen mehr geht<br />

es nicht ohne <strong>Handwerks</strong>-Meisterbetriebe.<br />

Auch in den Bereichen, in denen es uns auf<br />

Sicherheit ankommt, ist dies so: etwa bei<br />

den Stahl- und Metallbauern, bei den Zimmerleuten<br />

oder den Fachleuten vom Bau.<br />

Wenn wir den diesjährigen 13. <strong>Tag</strong> <strong>des</strong><br />

<strong>Handwerks</strong> am Samstag, 16. <strong>September</strong> zum<br />

Anlass nehmen, den Betrieben der neun in<br />

der Kreishandwerkerschaft Miesbach – Bad<br />

Tölz – Wolfratshausen organisierten <strong>Handwerks</strong>betriebe<br />

die Möglichkeit zu bieten,<br />

sich Ihnen hier zu präsentieren, ist dies für<br />

Sie eine praktische Möglichkeit, sich über<br />

die Unternehmen zu informieren. Und viele<br />

junge Leserinnen und Leser haben hier<br />

eine Chance, aus dem berufenen Mund der<br />

Innungsobermeisterinnen und Innungsobermeister<br />

zu erfahren, wie die augenblickliche<br />

Situation in der Branche ist und wie<br />

die Zukunftschancen für mögliche künftige<br />

Auszubildende und Mitarbeitende sind.<br />

Interessant dabei: Bei unseren Recherchen<br />

für diese Ausgabe stellten wir fest, dass<br />

die überwiegende Mehrheit der von uns<br />

befragten Meister und Gesellen bestätigte,<br />

dass sie den Beruf auf jeden Fall noch<br />

einmal ergreifen würden. Und wir lernten<br />

so manche junge Leute kennen, die ihren<br />

Schritt vom Abitur zur Ausbildung in einem<br />

<strong>Handwerks</strong>beruf statt ins Studium ebenfalls<br />

nicht bereuen. Schließlich bieten sich auch<br />

hier viele lukrative Weiterbildungsmöglichkeiten.<br />

Und: Bei der Suche nach einem<br />

Ausbildungs- oder Arbeitsplatz können die<br />

Bewerberinnen und Bewerber im Handwerk<br />

unter zahlreichen Angeboten frei wählen.<br />

Ganz ohne Studienplatzbeschränkung,<br />

Numerus Clausus oder ähnliche Hemmnisse.<br />

Geld verdienen sie hierbei vom ersten <strong>Tag</strong><br />

der Ausbildung an.<br />

Die Corona-Pandemie ist vorbei, aber noch<br />

nicht vergessen. Der Ukraine-Krieg hat<br />

ebenfalls wirtschaftliche Auswirkungen auf<br />

uns. Lieferkettenprobleme beeinflussen die<br />

Verfügbarkeit von Rohstoffen und Fertigteilen.<br />

Gestiegene Energiekosten machen<br />

sich sowohl bei den Betrieben als auch<br />

bei den Kunden im Geldbeutel bemerkbar.<br />

Sparen ist angesagt. Fachkräftemangel führt<br />

zu langen Wartezeiten und verhindert so<br />

manchen größeren Auftrag. Hinzu kommt,<br />

dass sich in etlichen Branchen ein technologischer<br />

Wandel vollzieht. Wir wollen daher<br />

von den Innungsobermeistern wissen: Wie<br />

geht es den Betrieben Ihrer Innung und<br />

wie sind die Zukunftsaussichten? Die Antworten<br />

darauf lesen Sie auf den nächsten<br />

Seiten.<br />

Ihr Wolfgang Tutsch<br />

für die Teams der Mediaabteilungen von<br />

- Miesbacher Merkur<br />

- Holzkirchner Merkur<br />

- Tegernseer Zeitung<br />

- Tölzer Kurier<br />

- Isar-Loisachbote/Geretsrieder Merkur<br />

IMPRESSUM<br />

Eine Sonderveröffentlichung <strong>des</strong> Miesbacher Merkurs,<br />

Holzkirchner Merkurs, Tegernseer Zeitung,<br />

Isar-Loisachboten, Geretsrieder Merkurs<br />

und <strong>des</strong> Tölzer Kuriers<br />

Verlag: Zeitungsverlag Oberbayern GmbH & Co. KG<br />

Pfaffenrieder Straße 9, 82515 Wolfratshausen<br />

Verantwortlich für den Inhalt: Stefan Hampel<br />

Redaktion: Wolfgang Tutsch<br />

Mediaabteilung (Ltg.):<br />

Miesbacher Merkur, Holzkirchner Merkur,<br />

Tegernseer Zeitung: Wolfgang Ober<br />

Wie werden wir erfolgreich<br />

nachhaltig und nachhaltig<br />

erfolgreich?<br />

Gemeinsam findenwir<br />

die Antwortenfür morgen.<br />

Machen Sie den Wandel zur Chance:<br />

mitumfassender Beratung und der<br />

passenden Finanzierung.<br />

Mehrdazu:<br />

sparkasse.de/unternehmen<br />

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Kreissparkasse<br />

Miesbach-Tegernsee<br />

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Bad Tölz-Wolfratshausen<br />

Isar-Loisachbote, Geretsrieder Merkur, Tölzer Kurier:<br />

Florian Wessel<br />

Grafik: PMS GmbH Penzberg<br />

Druck: Druckzentrum Penzberg GmbH und Co. KG,<br />

Robert-Koch-Straße 1, 82377 Penzberg<br />

Titelseite: Hintergrund: PantherMedia/VadimVasenin, Fotos<br />

(im Uhrzeigersinn v. o.): PantherMedia/KostyaKlimenko,<br />

PantherMedia/Feverpitch, PantherMedia/AndrewLozovyi,<br />

PantherMedia/evgenyataman, PantherMedia/Yunava1,<br />

PantherMedia/javiindy, PantherMedia/NatashaFedorova<br />

Kontakt: Merkur tz MEDIA<br />

Schlierseer Straße 4, 83714 Miesbach<br />

Telefon: 08025 / 285 - 14<br />

miesbach@merkurtz.media<br />

Rosenstr. 2, 83684 Tegernsee<br />

Telefon: 08022 / 9169-0<br />

tegernsee@merkurtz.media<br />

Marktstraße 1, 83646 Bad Tölz<br />

Telefon: 08041 / 7679-44<br />

bad-toelz@merkurtz.media<br />

Pfaffenrieder Straße 9,<br />

82515 Wolfratshausen<br />

Telefon: 08171 / 269-219<br />

wolfratshausen@merkurtz.media<br />

www.merkurtz.media


TAG DES HANDWERKS <strong>2023</strong> 3<br />

Grußworte<br />

Foto: PantherMedia / minervastock<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

klar ist, ohne das Handwerk geht nichts!<br />

Dies hat sich ganz deutlich nach dem<br />

Hagel-Unwetter vom 26./27. August<br />

im Loisachtal und Isarwinkel gezeigt.<br />

Unzählige Dächer, Fenster, Fassaden und<br />

Fahrzeuge wurden ganz erheblich beschädigt.<br />

Nichts wurde dringender benötigt<br />

als Dachdecker, Zimmerer, Glaser<br />

und Kfz-Werkstätten um die Schäden zu<br />

reparieren.<br />

Um sich über den Stellenwert <strong>des</strong><br />

<strong>Handwerks</strong> bewusst zu werden, ist der<br />

‚<strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>Handwerks</strong>‘ ein guter Anlass.<br />

3.145 <strong>Handwerks</strong>betriebe im Landkreis<br />

Bad Tölz- Wolfratshausen bilden das<br />

Fundament der Wirtschaft im Landkreis<br />

und sorgen dafür, mit 765 Ausbildungsplätzen<br />

dem Mangel an Fachkräften<br />

entgegenzutreten.<br />

Der Landkreis unterstützt dies tatkräftig,<br />

indem er in seine Berufsschulen immer<br />

wieder investiert, um dadurch optimale<br />

Ausbildungsbedingungen zu schaffen.<br />

Neben zeitgemäß ausgestatteten<br />

Klassenzimmern stehen für den Unterricht<br />

in den verschiedenen Berufsfeldern<br />

Fachräume mit Gerätschaften auf<br />

dem neuesten technischen Stand zur<br />

Verfügung. Pro Schuljahr verlassen die<br />

Berufsschule rund 600 Schülerinnen<br />

und Schüler mit einem Abschluss in 17<br />

verschiedenen Berufen.<br />

Das Handwerk ist aber nicht nur im Bereich<br />

der Ausbildung ein guter Partner.<br />

Es braucht mehr Arbeitskräfte, auch für<br />

die Umsetzung zukunftsweisender Projekte.<br />

Unsere <strong>Handwerks</strong>betriebe, die<br />

oft als Familienbetriebe und in vielen<br />

Fällen schon über mehrere Generationen<br />

hinweg existieren, bieten wohnortnahe<br />

und sichere Arbeitsplätze.<br />

Wir müssen alle gemeinsam an einem<br />

Strang ziehen, um Menschen für das<br />

Handwerk zu begeistern, sowohl als<br />

Mitarbeiter als auch als selbstständiger<br />

Unternehmer.<br />

Ihr Josef Niedermaier<br />

Landrat <strong>des</strong> Landkreises<br />

Bad Tölz-Wolfratshausen<br />

JOSEF<br />

NIEDERMAIER<br />

Landrat<br />

Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen<br />

OLAF<br />

VON LÖWIS<br />

Landrat<br />

Landkreis Miesbach<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

sehr geehrte Handwerkerinnen<br />

und Handwerker, sehr geehrte<br />

Vertreterinnen und Vertreter<br />

der <strong>Handwerks</strong>innungen,<br />

das Handwerk hat eine lange Tradition<br />

und ist ein entscheidender Motor<br />

unserer Wirtschaft. Es ist die Quelle von<br />

Innovation, Qualität und Arbeitsplätzen<br />

in unserer Region.<br />

Ein berühmtes Zitat besagt: „Handwerk<br />

hat goldenen Boden.“ Dieses Zitat<br />

erinnert uns daran, dass Handwerkerinnen<br />

und Handwerker das Fundament<br />

unserer Gesellschaft bilden. Sie schaffen<br />

Dinge von bleibendem Wert und tragen<br />

maßgeblich zur Lebensqualität in unserer<br />

Gemeinschaft bei.<br />

Ihre Fähigkeiten und ihr Engagement<br />

sind bewundernswert. Sie sind die<br />

wahren Helden hinter vielen unserer<br />

täglichen Annehmlichkeiten, sei es in<br />

der Bauwirtschaft, im Handel, im Gesundheitswesen<br />

oder in vielen anderen<br />

Bereichen. Handwerk verleiht unseren<br />

Städten und Dörfern Charakter und<br />

Identität.<br />

Ich möchte Sie ermutigen, stolz auf<br />

Ihre Arbeit zu sein und die Bedeutung<br />

<strong>des</strong> <strong>Handwerks</strong> in unserer Gesellschaft<br />

immer hochzuhalten. Sie sind die Hüter<br />

von Traditionen und gleichzeitig die<br />

Gestalter der Zukunft.<br />

Gemeinsam müssen wir junge Menschen<br />

für eine Ausbildung im Handwerk<br />

begeistern. Unser Landkreis braucht<br />

Handwerker, die die Zukunft aktiv mit<br />

ihren Ideen und Inspirationen mitgestalten!<br />

Finden Sie Ihre Berufung in einem<br />

der innovativen, digitalen Angebote unter<br />

www.handwerk.de oder im Lehrstellenportal<br />

der Kreishandwerkerschaft in<br />

Miesbach. Unser Landkreis braucht Sie!<br />

Ihr Olaf von Löwis<br />

Landrat <strong>des</strong><br />

Landkreises Miesbach


4<br />

TAG DES HANDWERKS <strong>2023</strong><br />

Grußworte<br />

ANDREAS ROSS<br />

Leiter Wirtschaftsförderung<br />

Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

innovative und leistungsfähige, in der<br />

Regel inhabergeführte <strong>Handwerks</strong>betriebe<br />

sind ein wichtiger Bestandteil<br />

der Wirtschaft im Landkreis. Mit einem<br />

Anteil von 17 % an allen sozialversicherungspflichtigen<br />

Beschäftigten im Landkreis<br />

Bad Tölz-Wolfratshausen trägt das<br />

Handwerk überdurchschnittlich zur Beschäftigung<br />

bei. In Oberbayern liegt der<br />

Anteil nur bei 11 % und in ganz Bayern<br />

bei 13 %. Auch im Bereich Ausbildung<br />

liegt der <strong>Handwerks</strong>-Anteil mit 40 % im<br />

Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen weit<br />

über dem oberbayerischen Anteil von<br />

30 %.<br />

Diese Zahlen belegen eindrucksvoll die<br />

große Bedeutung, die das Handwerk<br />

in unserer Region für Ausbildung und<br />

Beschäftigung hat. Gerade im Ausbildungsbereich<br />

bietet das Handwerk<br />

aufgrund <strong>des</strong> breiten Spektrums an<br />

unterschiedlichen Berufen viele Möglichkeiten<br />

für Jugendliche aus allen<br />

Schularten, eine qualifizierte Ausbildung<br />

zu absolvieren.<br />

Das Handwerk ist aber, wie auch andere<br />

Wirtschaftsbereiche, vom demografischen<br />

Wandel betroffen. Bei den<br />

bayerischen Arbeitsagenturen sind derzeit<br />

mehr als 40.000 offene Stellen in<br />

<strong>Handwerks</strong>berufen gemeldet, die auch<br />

nicht in absehbarer Zeit besetzt werden<br />

können, da zu wenige qualifizierte Arbeitssuchende<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Der Präsident <strong>des</strong> Bayerischen <strong>Handwerks</strong>tages<br />

(BHT), Franz Xaver Peteranderl,<br />

hat <strong>des</strong>halb darauf hingewiesen,<br />

dass für eine Verbesserung der Fachkräfteversorgung<br />

im Handwerk auch<br />

mehr Frauen für eine Ausbildung und<br />

qualifizierte Tätigkeiten als Fachkräfte<br />

gewonnen werden müssen. Ferner muss<br />

versucht werden, auch ältere Mitarbeitende<br />

länger im Arbeitsleben zu halten,<br />

Fachkräfte aus dem Ausland für das<br />

Handwerk zu gewinnen und die Ausbildung<br />

der eigenen Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter muss verstärkt werden.<br />

Das bayerische Handwerk konnte sich<br />

in diesem Jahr auf dem Lehrstellenmarkt<br />

gut behaupten. Bis Ende Juli<br />

konnten rund 15.200 neue Ausbildungsverträge<br />

registriert werden – ein Plus<br />

von 1,6 % gegenüber dem Vorjahr. Dies<br />

zeigt, eine Ausbildung im Handwerk ist<br />

nach wie vor attraktiv und bietet viele<br />

Chancen im künftigen Berufsleben.<br />

Andreas Roß,<br />

Leiter Wirtschaftsförderung,<br />

Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

liebe Leserinnen und Leser <strong>des</strong><br />

regionalen Innungsmagazins,<br />

das Handwerk steht für Qualität, Tradition<br />

und Innovation. In einer Zeit, in der die<br />

Welt sich rasant verändert, bewahren die<br />

Handwerkerinnen und Handwerker unsere<br />

kulturellen Werte und setzen gleichzeitig auf<br />

modernste Technologien und Arbeitsweisen.<br />

Sie tragen maßgeblich dazu bei, unsere<br />

Region weiterzuentwickeln und zu gestalten.<br />

Unser Oberland prägt das Handwerk schon<br />

seit Jahrhunderten, und durch den hohen<br />

Qualitätsstandard unserer <strong>Handwerks</strong>betriebe<br />

sind viele Produkte Aushängeschilder<br />

unserer Region.<br />

Als Regionalentwicklung Oberland (REO) sind<br />

wir stolz darauf, die <strong>Handwerks</strong>betriebe unserer<br />

Region zu unterstützen und zu fördern.<br />

Um die Herausforderungen der nächsten<br />

Jahre zu meistern und dem Fachkräftemangel<br />

entgegenzuwirken, braucht es vor allem<br />

Auszubildende in den <strong>Handwerks</strong>berufen.<br />

Durch unsere Zusammenarbeit mit den<br />

<strong>Handwerks</strong>unternehmen und die Förderung<br />

von Aus- und Weiterbildungsprogrammen<br />

wie Ausbildungskompass, unserer Ausbildungsmesse<br />

STUZUBI oder Ausbildungstour<br />

bieten wir den <strong>Handwerks</strong>betrieben und<br />

auch den Innungen verschiedene Formate<br />

an, um die jungen Menschen an die unterschiedlichen<br />

Berufsbilder heranzuführen. Ziel<br />

aller drei Projekte ist, den Nachwuchs für<br />

unsere lokalen Betriebe – besonders auch<br />

<strong>des</strong> <strong>Handwerks</strong> – zu sichern. Die Jugendlichen<br />

sollen ihre Fähigkeiten ausprobieren<br />

und entwickeln können.<br />

Auch in diesem Jahr haben wir gemeinsam<br />

mit der <strong>Handwerks</strong>kammer unseren zweiten<br />

Hackathon veranstaltet. Mit diesem Veranstaltungsformat<br />

wollen wir Innovation noch<br />

stärker mit den traditionsreichen Betrieben<br />

zusammenzubringen, Arbeitsabläufe und<br />

-prozesse in <strong>Handwerks</strong>betrieben durch die<br />

Entwicklung von digitalisierten Produkten<br />

und Dienstleistungen effizienter gestalten<br />

und neue Geschäftsmodelle entwickeln.<br />

Anhand von gemeinsam formulierten Problemstellungen<br />

entwickeln die Teilnehmenden<br />

aus den Bereichen IT und Handwerk<br />

einfach zu erstellende und kostengünstige<br />

Lösungen, um Arbeitsprozesse im Handwerk<br />

zukünftig zu verbessern. Das Format kann zudem<br />

genutzt werden, um jungen Menschen<br />

die vielen Chancen und Möglichkeiten, die<br />

es in <strong>Handwerks</strong>berufen gibt, aufzuzeigen<br />

und den einen oder anderen von einer<br />

handwerklichen Ausbildung zu überzeugen.<br />

Abschließend möchte ich mich bei allen<br />

Handwerkerinnen und Handwerkern im<br />

Oberland herzlich bedanken. Ich wünsche<br />

allen viel Erfolg, gute Geschäfte und zufriedene<br />

Kunden.<br />

Alexander Schmid,<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

Regionalentwicklung Oberland (REO)<br />

ALEXANDER<br />

SCHMID<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

Regionalentwicklung Oberland


TAG DES HANDWERKS <strong>2023</strong> 5<br />

Der Präsident<br />

der <strong>Handwerks</strong>kammer<br />

Allenthalben hört man, dass Fachkräfte<br />

fehlen und dass Lehrstellen noch unbesetzt<br />

sind. Hat denn die <strong>Handwerks</strong>kammer<br />

irgendwelche Möglichkeiten, hier<br />

gegenzusteuern? „Die <strong>Handwerks</strong>kammer<br />

nutzt verschiedene Kanäle, um über die<br />

berufliche Vielfalt im Handwerk und die<br />

Karrierechancen mit einer Lehre zu informieren.<br />

Neben dem persönlichen Kontakt<br />

mit Jugendlichen auf Ausbildungsmessen<br />

und bei Schulbesuchen gehören dazu auch<br />

Aktivitäten auf Social Media. Um junge<br />

Leute noch besser zu erreichen, haben wir<br />

zum Beispiel kürzlich ein Influencer-Netzwerk<br />

gegründet: Zehn Handwerkerinnen<br />

und Handwerker aus verschiedenen Berufen<br />

geben auf dem Instagram-Account<br />

unserer Nachwuchskampagne ‚Macher<br />

gesucht!‘ authentische Einblicke in ihren<br />

beruflichen Alltag.“<br />

„In Brüssel klar<br />

zu Wort melden.“<br />

In der öffentlichen Diskussion hat man immer<br />

wieder den Eindruck, dass die Politik<br />

Konzerne und Großunternehmen präferiert.<br />

Auch EU-weit werden scheinbar so manche<br />

Regelungen und Vorschriften in Kraft<br />

gesetzt, die von <strong>Handwerks</strong>- und Kleinbetrieben<br />

nur schwer umsetzbar sind. Wie<br />

könnten das Handwerk und seine Probleme<br />

in diesen Kreisen besser berücksichtigt<br />

werden? „Es ist wichtig, dass sich das<br />

Handwerk in Brüssel klar zu Wort meldet<br />

und deutlich auf Probleme hinweist, die so<br />

manch politische Entscheidung für unsere<br />

Betriebe nach sich zieht. ‚Think small first‘<br />

– also die stärkere Berücksichtigung von<br />

KMU-Interessen – muss Grundlage der dortigen<br />

Politik werden. Ob Eurovignette, Lieferketten-Richtlinie<br />

oder ‚Green Deal‘: Alle<br />

diese Punkte betreffen direkt oder indirekt<br />

auch die kleinen und mittleren Betriebe<br />

<strong>des</strong> <strong>Handwerks</strong>.“<br />

Eine zugegeben etwas polemische Frage:<br />

Könnte es daran liegen, dass im Handwerk<br />

keine Aufsichtsratsposten winken?<br />

„Das glaube ich nicht. Klar ist aber auch:<br />

Die EU hat den Stellenwert <strong>des</strong> Mittelstands<br />

lange unterschätzt. Es hat Jahre zäher<br />

Überzeugungsarbeit gebraucht, bis man<br />

das auch in Brüssel erkannt hat. Davor war<br />

Wirtschaftspolitik lange Zeit in erster Linie<br />

Industriepolitik. Dabei stellen kleine und<br />

mittlere Unternehmen (KMU) den Großteil<br />

der Betriebe im europäischen Binnenmarkt.<br />

Das muss die Kommission bei ihren Entscheidungen<br />

noch viel stärker berücksichtigen.<br />

Die Grundsätze ‚One-in-one-out‘ und<br />

‚Vorfahrt für KMU‘ müssen aktiv gelebt und<br />

dem Subsidiaritätsprinzip mehr Raum gegeben<br />

werden.“<br />

Inwiefern haben Sie den Eindruck, dass<br />

die Corona-Pandemie heute noch Auswirkungen<br />

auf das Handwerk hat, oder<br />

scheint alles überstanden zu sein? „Die<br />

Corona-Pandemie ist in wirtschaftlicher Hinsicht<br />

weitgehend überstanden. Allerdings<br />

hat der Angriffskrieg Russlands auf die<br />

Ukraine neben dem großen menschlichen<br />

Leid auch viele wirtschaftliche Probleme<br />

mit sich gebracht. Lieferketten wurden aufs<br />

Neue belastet, Energie hat sich verteuert<br />

und so die Inflation in die Höhe getrieben.<br />

Das hat sich negativ auf den privaten Konsum<br />

ausgewirkt. Auch viele Unternehmen<br />

stellen Investitionen erst einmal zurück. All<br />

dies bekommen unsere Betriebe zu spüren.“<br />

„Schnell Karriere<br />

machen, ein<br />

Unternehmen<br />

aufbauen oder<br />

einen bestehenden<br />

Betrieb<br />

übernehmen.“<br />

Wie könnte das Interesse von jungen<br />

Leuten für eine Tätigkeit im Handwerk<br />

geweckt werden? „Wir können junge Leute<br />

für das Handwerk gewinnen, indem wir<br />

zeigen, wie erfüllend die Arbeit sein kann:<br />

Bei uns entstehen dauerhaft nachhaltige<br />

Produkte, die man anfassen kann. Das ist<br />

im Studium und bei den meisten Bürojobs<br />

anders. Außerdem müssen wir den Jugendlichen<br />

und ihren Eltern aufzeigen, dass man<br />

im Handwerk mit einer Aus- und entsprechender<br />

Weiterbildung schnell Karriere<br />

machen, ein Unternehmen aufbauen oder<br />

einen bestehenden Betrieb übernehmen<br />

kann.“<br />

Was sollten die <strong>Handwerks</strong>betriebe tun,<br />

um erfolgreich in die Zukunft zu gehen?<br />

„Wie je<strong>des</strong> Unternehmen, dass sich im<br />

Wettbewerb befindet, sollten <strong>Handwerks</strong>betriebe<br />

regelmäßig ihre Prozesse überprüfen<br />

und dann unter Umständen ihre<br />

Produkt- und Dienstleistungspalette anpassen.<br />

Außerdem sollten sie ihre Mitarbeiter<br />

weiterbilden und auch sonst auf dem<br />

Laufenden sein, um sich an neue Technologien<br />

und Verfahren sowie veränderte<br />

Verhaltensweisen und Gewohnheiten ihrer<br />

Kundinnen und Kunden anzupassen.“<br />

„Handwerk kann<br />

nicht einfach<br />

von künstlicher<br />

Intelligenz<br />

erledigt werden.“<br />

Und wie sehen Sie die Zukunft <strong>des</strong> <strong>Handwerks</strong><br />

generell? „Ich bin für die Zukunft<br />

<strong>des</strong> <strong>Handwerks</strong> optimistisch: Unser Land<br />

steht vor vielen Herausforderungen – und<br />

damit meine ich nicht nur die Umsetzung<br />

der Energiewende. Um all dies zu schaffen,<br />

brauchen wir gut ausgebildete Handwerkerinnen<br />

und Handwerker. Diese besitzen<br />

quasi eine Jobgarantie. Was unsere Betriebe<br />

mit ihren Mitarbeitern täglich leisten,<br />

kann nicht einfach ins Ausland verlagert<br />

oder von einer künstlichen Intelligenz erledigt<br />

werden.“<br />

FRANZ XAVER<br />

PETERANDERL<br />

Präsident der <strong>Handwerks</strong>kammer<br />

für München und Oberbayern und<br />

<strong>des</strong> Bayerischen <strong>Handwerks</strong>tages (BHT)


6<br />

TAG DES HANDWERKS <strong>2023</strong><br />

398 junge Leute starten Ausbildung<br />

Heimgreiter und Peteranderl: „Willkommen im Team Handwerk“<br />

MARTIN<br />

HEIMGREITER<br />

Kreishandwerkermeister,<br />

Vorsitzender der<br />

Kreishandwerkerschaft<br />

Miesbach – Bad Tölz-Wolfratshausen<br />

Insgesamt 398 junge Menschen starteten<br />

in den Landkreisen Miesbach und Bad<br />

Tölz-Wolfratshausen mit einer <strong>Handwerks</strong>ausbildung<br />

in das am 1. <strong>September</strong> beginnende<br />

Lehrjahr. 2022 wurden von der<br />

<strong>Handwerks</strong>kammer zum gleichen Zeitpunkt<br />

406 neue Ausbildungsverträge registriert.<br />

Das Handwerk behauptet sich weiter als<br />

stabiler Pfeiler <strong>des</strong> dualen Bildungssystems:<br />

Im vergangenen Jahr lag der Anteil der<br />

Auszubildenden, die mit dem Handwerk ins<br />

Berufsleben einstiegen, bei 41 Prozent.<br />

„Ich freue mich, dass viele junge Leute aus<br />

unserer Region mit dem <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>Handwerks</strong><br />

an den weiterführenden Schulen<br />

die breite Palette unserer rund 130 Ausbildungsberufe<br />

noch besser kennenlernen<br />

können. Betriebe, Innungen und Verbände<br />

haben gemeinsam mit der <strong>Handwerks</strong>kammer<br />

in den vergangenen Wochen und Monaten<br />

viele Schülerinnen und Schüler direkt<br />

ansprechen können. Im neuen Schuljahr<br />

wollen wir daran mit dem gleichen Engagement<br />

anknüpfen und Jugendliche von den<br />

Karrierechancen im Handwerk überzeugen“,<br />

sagt Kreishandwerksmeister Martin Heimgreiter.<br />

Auch der Präsident der <strong>Handwerks</strong>kammer<br />

für München und Oberbayern, Franz<br />

Xaver Peteranderl, freut sich über starken<br />

Berufsnachwuchs für die Region. „Handwerkerinnen<br />

und Handwerker werden immer<br />

gebraucht. Unser Wirtschaftsbereich steht<br />

für nachhaltige Qualitätsarbeit, die oftmals<br />

ein Menschenleben überdauert. Außerdem<br />

packt das Handwerk bei den Herausforderungen<br />

mit an, vor denen unser Land<br />

steht: Viele Gewerke sind zum Beispiel<br />

unverzichtbar für eine erfolgreiche Klimawende<br />

oder eine neue Form der Mobilität.<br />

Ich freue mich über alle motivierten Auszubildenden,<br />

die mit anpacken und unsere<br />

Heimat zukunftssicher machen.“<br />

Die meisten Ausbildungsverträge im Handwerk<br />

wurden in den Landkreisen Miesbach<br />

und Bad Tölz-Wolfratshausen in diesem Jahr<br />

bislang in den Berufen Kraftfahrzeugmechatroniker/in,<br />

Elektroniker/in und Zimmerer/in<br />

geschlossen. Heimgreiter und Peteranderl<br />

verweisen darauf, dass das Ausbildungsjahr<br />

zwar offiziell am 1. <strong>September</strong> beginnt,<br />

Lehrverträge aber auch noch später unterschrieben<br />

werden können: „Der Einstieg in<br />

den Beruf ist jederzeit möglich. Mit einer<br />

abgeschlossenen Lehre und anschließender<br />

Weiterbildung stehen alle Türen offen,<br />

beispielsweise als Gründerin eines eigenen<br />

Unternehmens. Oder als neuer Chef in<br />

einem bestehenden <strong>Handwerks</strong>betrieb, der<br />

einen Nachfolger sucht. Herzlich willkommen<br />

im Team Handwerk.“<br />

Ihr Martin Heimgreiter<br />

Kreishandwerkermeister<br />

Maler- und<br />

Lackierer-Innung<br />

In den <strong>Handwerks</strong>berufen herrscht weithin<br />

Mitarbeitermangel. Das Handwerk ist auch<br />

in den Köpfen der potenziellen Berufsanfänger<br />

längst nicht mehr so präsent wie<br />

früher. Wie sieht es denn in Ihrer Innung<br />

mit Nachwuchs aus? „Wie in den meisten<br />

anderen <strong>Handwerks</strong>branchen auch, ist es<br />

mit Nachwuchs schwierig. Leider hat oft –<br />

speziell in den Köpfen der Eltern und Lehrer<br />

– ein <strong>Handwerks</strong>beruf nicht denselben<br />

Stellenwert wie ein akademischer Beruf.<br />

Dabei sind im Handwerk die Aufstiegschancen<br />

und Weiterbildungsmöglichkeiten sehr<br />

gut; vom dualen Studium bis zur Selbstständigkeit<br />

haben wir alle Möglichkeiten offen.“<br />

Wie ist denn augenblicklich die personelle<br />

Situation in Ihrer Innung allgemein?<br />

Sind Arbeitsplätze unbesetzt? „Momentan<br />

wären noch einige Stellen für Gesellen und<br />

Auszubildende frei.“<br />

Viele Branchen klagen über Lieferprobleme.<br />

Machen sich diese auch bei Ihnen<br />

bemerkbar? „Lieferprobleme sind bei den<br />

meisten Standardprodukten nicht mehr<br />

vorhanden. Spezielle Produkte haben eine


TAG DES HANDWERKS <strong>2023</strong> 7<br />

weiter und müssen immer auf dem<br />

neuesten Stand sein. Heuer hat die<br />

Innung zusammen mit den Schreinern<br />

den betrieblichen Ersthelfer als Weiterbildung<br />

angeboten und es wurde<br />

auch ein Gerüstbaukurs durchgeführt.<br />

Außerdem bieten unsere Großhändler<br />

zusammen mit der Industrie je<strong>des</strong><br />

Jahr eine Vielzahl von Weiterbildungen<br />

und Schulungen an.“<br />

FEODOR<br />

SCHRAML<br />

DAS ANSPRUCHSVERHALTEN<br />

DER KUNDEN HAT SICH<br />

ENORM VERÄNDERT<br />

kurze, aber meist überschaubare Lieferzeit.<br />

Sehr selten betragen Lieferzeiten<br />

mal mehrere Wochen.“<br />

DIE LEUTE SIND IMMER WIEDER<br />

ÜBERRASCHT, WAS ALLES ZUM<br />

TÄTIGKEITSBEREICH GEHÖRT<br />

Maler und Lackierer sind viel mehr<br />

als nur ‚Anstreicher‘. Sie haben zahlreiche<br />

spezielle Farben, Lacke und<br />

Beschichtungen zur Verfügung und<br />

müssen sie je nach Anwendungsfall<br />

und Untergrund richtig anwenden,<br />

streichen, sprühen oder beschichten.<br />

Wisch- und Schwammtechniken<br />

erzeugen exklusive Oberflächen. Tapezieren,<br />

Dämmen und Restaurieren<br />

kommen hinzu. Man ist also auch<br />

kreativ und gestalterisch tätig. Ist<br />

denn in der Bevölkerung bekannt,<br />

welche Leistungen die Maler und<br />

Lackierer anbieten? „Ich biete selbst<br />

Betriebspraktika an und habe auch<br />

schon den einen oder anderen <strong>Tag</strong><br />

der offenen Tür hinter mir, beziehungsweise<br />

werde von Kindergärten<br />

und Schulklassen besucht. Aber die<br />

Kunden (und die Kinder) sind immer<br />

wieder überrascht, was alles in<br />

unseren Tätigkeitsbereich fällt, beziehungsweise<br />

was unsere Betriebe<br />

ausführen.“<br />

Welche Fehler kann man machen,<br />

wenn man selbst tapeziert oder<br />

die Wände streicht? Warum ist es<br />

ratsam, besser Maler und Lackierer<br />

zu beauftragen? „Bei der Vielzahl an<br />

Farben, Lasuren und Lacken und den<br />

daraus resultierenden Untergründen<br />

wird eine Untergrundprüfung immer<br />

aufwändiger und schwieriger. Mit der<br />

einfachen Wischprobe von früher ist<br />

es oft nicht getan. Auch haben sich<br />

viele Materialien spezialisiert. Wir als<br />

Fachbetriebe bilden uns permanent<br />

Sie sind ja nun doch schon etliche<br />

Jahre in Ihrer Branche tätig. Was hat<br />

sich denn in Ihrem Beruf in der letzten<br />

Zeit besonders verändert? „Das<br />

Anspruchsverhalten der Kunden an<br />

Ausführung und Material hat sich in<br />

den letzten Jahren enorm verändert.<br />

Unsere Betriebe sind und waren bisher<br />

auch schon immer gerne bereit<br />

und in der Lage, diese zu erfüllen.<br />

Aber der Kunde muss sich auch bewusst<br />

sein, dass exklusive Materialien<br />

und Ausführungen oder gesteigerte<br />

Ansprüche in Oberflächen und Sauberkeit<br />

auch ihren Preis haben. Auch<br />

das Thema Zeit ist ein großes Problem<br />

geworden. Viele Kunden haben<br />

kein Verständnis, wenn es mit der<br />

Ausführung mal etwas länger dauert.<br />

Aber bedingt durch den Fachkräftemangel<br />

und unsere Witterungsabhängigkeit<br />

können wir manche<br />

Aufträge leider nicht immer zeitnah<br />

ausführen. Diese Situation ist auch für<br />

uns nicht schön, sondern eher belastend.<br />

Im Handwerk werden ja meist<br />

sowieso schon viele Überstunden<br />

geleistet. Man muss nur sehen, wie<br />

viele Firmenfahrzeuge am Samstag<br />

unterwegs sind.“<br />

Was macht in Ihren Augen das<br />

Besondere an einem Beruf in der<br />

Maler- und Lackierer-Branche aus<br />

und würden Sie heute noch einmal<br />

Ihren Beruf ergreifen? „Wir haben<br />

viel mit Gestaltung und Farben zu<br />

tun, arbeiten in Neubauten und sanierten<br />

Altbauten, haben viele nette<br />

Menschen als Kunden und am Abend<br />

sieht man ein Ergebnis. Und ich? Ja,<br />

ich würde jederzeit wieder meinen<br />

Beruf ergreifen!“<br />

Und wie beurteilen Sie die nähere<br />

Zukunft Ihrer Branche? „Schwierig.<br />

Ich denke, wir sind teilweise in einer<br />

besseren Situation als andere Branchen,<br />

da wir viel in der Renovierung<br />

tätig sind, unser Auftragsvolumen<br />

meist geringer ist und der Kunde<br />

dafür meist kein Darlehen braucht.<br />

Neubauten gehen zurück, und damit<br />

natürlich auch ein Teil unserer Aufträge.<br />

Man muss abwarten, was die<br />

angedachten Unterstützungen der<br />

Regierung bringen werden.“<br />

Obermeister der<br />

Maler- und Lackierer-Innung<br />

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OSWALD<br />

Im vergangenen Jahr bedauerten<br />

Sie, dass Sie in den Pandemiejahren<br />

nicht an die Schulen gehen und die<br />

jungen Leute über den Schreinerberuf<br />

informieren konnten. Wie sieht es<br />

denn inzwischen aus? Hat sich bei<br />

den Azubis etwas verbessert? „Die<br />

Anmeldungen im Berufsgrundschuljahr<br />

sind deutlich höher als im Vorjahr, darum<br />

hoffen wir, dass die Situation bei<br />

den Auszubildenden wieder besser<br />

wird.“<br />

Wie ist denn augenblicklich die<br />

personelle Situation in Ihrer Innung<br />

allgemein? Also bei Fach- und Hilfskräften?<br />

Sind Arbeitsplätze unbesetzt?<br />

„Fachkräfte sind weiterhin gesucht,<br />

und da in den nächsten Jahren<br />

mehr Mitarbeiter in Rente gehen als<br />

wir ausbilden können, wird sich der<br />

Fachkräftemangel noch verstärken.“<br />

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Obermeister der Schreiner-Innung<br />

„In unserer<br />

Region wird noch<br />

Wert auf solide<br />

<strong>Handwerks</strong>arbeit<br />

gelegt.“<br />

Gerade im Möbelbereich sind die<br />

großen Möbelkonzerne mit ihren<br />

Dumpingpreisen eine echte Konkurrenz<br />

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Kunde dann feststellt, dass er<br />

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denken viele Immobilienbesitzer über eine Moder-<br />

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nicht jede Maßnahme eignet sich für je<strong>des</strong> Gebäude.<br />

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Gebäu<strong>des</strong> zu senken. Zu den klassischen Maßnahmen<br />

zählendie Dämmung der Außenwände, <strong>des</strong> Dachs und<br />

<strong>des</strong> Kellers, der Einbau neuer Fenster und die Umrüstung<br />

auf effizientere Heiztechnik, optional kombiniert<br />

mit der Installation einer Solaranlage. Ein Patentrezept<br />

für die energetische Modernisierung gibt es allerdings<br />

nicht, weil Gebäude verschieden sind. Um Kosten und<br />

Nutzen abzuwägen und Maßnahmen optimal aufeinander<br />

abzustimmen, brauchen Immobilienbesitzer einen<br />

guten Plan. Genau den bekommen sie bei der ganzheitlichen<br />

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Unterstützt mich die BayWabei der Umsetzung der<br />

Maßnahmen?<br />

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Geht es um denAustausch von Fenstern oder<br />

Haustüren, können Kunden ein Rundum-Sorglos-Paket<br />

in Anspruch nehmen, das von der Beratung und Bemusterung<br />

der Produkte, über Aufmaß und Lieferung<br />

bis hin zur Montage durch bei der BayWa angestellte<br />

Handwerker-Teams keine Wünscheoffenlässt.<br />

Gibt es Fördermittel für die energetische Gebäu<strong>des</strong>anierung?<br />

Ja, aber leider ist der Fördermittel-Dschungel oft undurchsichtig.<br />

Deshalb unterstützt die BayWa ihre Kunden<br />

kompetent: Steht der Maßnahmen-Plan, prüfen<br />

BayWa Experten, welche staatlichen Fördermittel abgerufen<br />

werden können, errechnen die voraussichtliche<br />

Fördersumme und erstellen die Anträge. Sobald die<br />

Sanierungsmaßnahmen von einem Fachbetrieb ausgeführt<br />

wurden, erhalten Kundenvon derBayWa einen<br />

Nachweis darüber sowie die Auszahlungsbestätigung.<br />

Abschließend wird die Fördersumme durch die zuständigen<br />

Förderinstitute direktan die Kunden ausgezahlt.


TAG DES HANDWERKS <strong>2023</strong> 9<br />

Foto: PantherMedia / Arne Trautmann<br />

während der Lebenszeit von handwerklich<br />

gefertigten Möbeln die so<br />

billig eingekauften Möbel vielleicht<br />

schon zum dritten Mal durch neue<br />

ersetzen musste… Wie ist daher Ihre<br />

Erfahrung bezüglich der Wertschätzung<br />

Ihrer handwerklichen Arbeit?<br />

„In unserer Region wird noch Wert auf<br />

solide <strong>Handwerks</strong>arbeit gelegt, und<br />

unsere Kunden wissen, dass unsere<br />

Arbeit ihren Preis wert ist.“<br />

Möbel, Ein- und Ausbauten – in der<br />

Regel sind ja die meisten Aufträge<br />

Einzel- und Sonderanfertigungen.<br />

Andererseits ist es dann halt auch<br />

möglich, alles an die vorhandenen<br />

Räume und die Kundenwünsche<br />

exakt anzupassen. Damit ist Ihre<br />

Arbeit recht vielfältig und abwechslungsreich.<br />

Was erwarten<br />

Sie daher von einem Azubi, die/<br />

der sich für einen Ausbildungsplatz<br />

bei Ihnen bewirbt? „Freude an der<br />

Arbeit, Interesse und Geschick für<br />

unser schönes Handwerk, Kreativität<br />

und Lernbereitschaft.“<br />

Als Schreiner ist ja oft Ihre Kreativität<br />

gefragt. Aber gibt es denn bei<br />

den Möbeln allgemein einen aktuellen<br />

Trend? „Es gibt immer wieder<br />

‚Modehölzer‘ oder Möbeltrends, aber<br />

wir beraten unsere Kunden nach ihren<br />

Bedürfnissen und Wünschen und<br />

sehen auch die Funktionalität unserer<br />

Arbeit. So bekommt unser Kunde eine<br />

Einrichtung, die individuell auf ihn<br />

zugeschnitten ist.“<br />

Sie sind schon viele Jahre als<br />

Schreiner tätig. Was hat sich denn in<br />

Ihrem Beruf in der letzten Zeit besonders<br />

verändert? „Die Technik entwickelt<br />

sich sehr schnell weiter. Mittlerweile<br />

arbeiten auch kleine Betriebe<br />

mit computergesteuerten Maschinen;<br />

der Anteil der reinen Handarbeit geht<br />

immer weiter zurück.“<br />

Was macht in Ihren Augen das Besondere<br />

an Ihrem Beruf als Schreiner<br />

aus und würden Sie heute noch<br />

einmal Ihren Beruf ergreifen? „Jederzeit,<br />

es gibt nichts Schöneres als<br />

mit Holz zu arbeiten und seine Schönheit<br />

hervorzuheben. Unsere Möbel<br />

sind so lebendig wie das Holz selbst.“<br />

„Es gibt nichts<br />

Schöneres als<br />

mit Holz zu<br />

arbeiten und<br />

seine Schönheit<br />

hervorzuheben.“<br />

Und wie beurteilen Sie die nähere<br />

Zukunft Ihrer Branche? „Unser<br />

Handwerk ist krisensicher, vielfältig<br />

und wird von unseren Kunden sehr<br />

geschätzt, darum mache ich mir um<br />

unsere Zukunft keine Sorgen. Durch<br />

den Fachkräftemangel wird unsere<br />

Arbeit noch mehr geschätzt.“<br />

Wir suchen zum 01.08.2024 einen AUSZUBILDENDEN (m/w/d)<br />

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10<br />

TAG DES HANDWERKS <strong>2023</strong><br />

Bäcker-Innung<br />

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Trotz aller Innovationen und moderner<br />

Maschinen sind Bäcker und<br />

Konditoren noch immer klassische<br />

Handwerker. Das heißt aber auch,<br />

Sie brauchen keine ‚Maschinisten‘,<br />

sondern ausgebildete Mitarbeitende!<br />

Ein Hemmnis bei der Berufswahl<br />

ist wohl auch der Arbeitsbeginn<br />

am frühen Morgen. Wie ist denn<br />

augenblicklich die Situation in Ihrer<br />

Innung? Und: Sind eher Stellen für<br />

ausgebildete Bäcker und Konditoren<br />

oder Ausbildungsplätze unbesetzt?<br />

„Natürlich ist der Arbeitsbeginn nicht<br />

unbedingt ein Pluspunkt, der für<br />

den Beruf spricht. Auch in unserem<br />

Innungskreis könnte jeder Betrieb<br />

mehr Stellen besetzen, sei es Fachkräfte<br />

oder Ausbildungsplätze. Wir<br />

liegen da leider im bun<strong>des</strong>weiten<br />

Trend.“<br />

Eigentlich entspricht der Beruf<br />

ja genau der so viel gerühmten<br />

‚Work-Life-Balance‘. Wer früh<br />

aufsteht und arbeitet, hat bereits<br />

ab Nachmittag Freizeit. Wäre das<br />

nicht ein Argument für das Ergreifen<br />

dieses Berufs? „Der Trend ist<br />

abends spät ins Bett, und morgens<br />

spät aufstehen (lacht). Wir liegen hier<br />

mittlerweile nicht mehr ganz vorne<br />

mit unseren Arbeitszeiten. Die jungen<br />

Leute wollen auch in ihrer Arbeitszeit<br />

sozial interaktiv sein. Hier ist aber<br />

seit geraumer Zeit ein Wandel in der<br />

Branche spürbar, was nicht zuletzt<br />

auch bisher den Ansprüchen der<br />

Kunden geschuldet war. Alles musste<br />

in der Früh verfügbar sein. Wer einen<br />

großen Anteil an Lieferkunden hatte,<br />

kam um die frühen Zeiten fast nicht<br />

herum. Beispiel: Lieferzeit für ein<br />

Krankenhaus ca. 5.30 Uhr; Vorlaufzeit<br />

Backen, Kommissionieren und Beliefern<br />

ca. 3,5 Stunden. Das bedeutet<br />

um ca. 2.00 Uhr Arbeitsbeginn. Um<br />

für den Nachwuchs attraktiv zu werden,<br />

muss sich auch bei den Arbeitszeiten<br />

etwas ändern. Das kann aber<br />

auch eine komplette Neuausrichtung<br />

der Geschäftsstrategie bedeuten.“<br />

EINE CHANCE DURCH QUALITÄT,<br />

FRISCHE UND SERVICE<br />

In der Branche machen sich ja immer<br />

mehr Großbäckereien mit -zig<br />

Filialen breit und ‚Backshops‘, die<br />

im Laden vorgefertigte Teiglinge<br />

aufbacken, schießen wie die Pilze<br />

aus dem Boden. Wie können hier die<br />

mittelständischen lokalen <strong>Handwerks</strong>betriebe<br />

dagegenhalten? Welche<br />

Argumente können die Kunden<br />

überzeugen? „Wir kleinen Betriebe -<br />

dazu zähle ich Bäckereien bis ca. 60<br />

Mitarbeitende - haben nur mit Qualität,<br />

Frische und Service/Beratung<br />

eine Chance. Bei der Quantität können<br />

und wollen wir mit den Großen<br />

nicht mithalten. Wer hier nicht richtig<br />

rechnet, kommt schnell auf dünnes<br />

Eis. Unsere Ware muss sich durch<br />

Transparenz und Geschmack deutlich<br />

von der Ware der ‚Großen‘ abheben,<br />

und die haben ihre Hausaufgaben<br />

auch gemacht. Wir leben hier im<br />

Oberland Gott sei Dank noch in einer<br />

Gegend, in der die Menschen Geld<br />

für gute Lebensmittel haben und das<br />

dafür auch ausgeben wollen.“<br />

Deutschland gehört zu den Ländern<br />

mit der größten Vielfalt an Brot und<br />

Backwaren. Hier stehen die <strong>Handwerks</strong>bäckereien<br />

für Qualität, aber<br />

auch für regional angepasste Unterschiede<br />

im Sortiment. Wie sehen Sie<br />

die Chance, dass dies auch in der<br />

näheren Zukunft aufrechterhalten<br />

werden kann? „Das Alleinstellungsmerkmal<br />

ist ein essenzieller Punkt. Ich<br />

muss für meinen Betrieb festlegen:<br />

Wofür stehe ich, was gibt’s bei mir,<br />

was andere nicht können. Wenn die<br />

Qualität stimmt, kann auch ein guter<br />

Preis verlangt werden. Regionalität<br />

und Transparenz werden in naher


TAG DES HANDWERKS <strong>2023</strong> 11<br />

Zukunft Bio in nichts nachstehen oder auch<br />

verdrängen. Regionales Mehl aus der Gegend<br />

um München oder Bio-Tomaten aus<br />

1.400 Kilometern Entfernung? Der Kunde<br />

entscheidet mit seiner Kaufkraft. Wir haben<br />

das in der Hand. Hier müssen wir ganz<br />

klar unsere Vorzüge noch deutlicher zum<br />

Vorschein bringen. Und dafür sind unsere<br />

Interessensvertretungen und Verbände<br />

ganz stark in der Pflicht.“<br />

„Ich sehe eine<br />

sehr positive<br />

Zukunft!“<br />

Mit rund 10.000 Meisterbetrieben, etwa<br />

240.000 Arbeitsplätzen und circa 15<br />

Milliarden Euro Jahresumsatz (2021) ist<br />

das Bäckerhandwerk ein bedeutender<br />

Wirtschaftsfaktor und ein großer Arbeitgeber<br />

in Deutschland. Was erwarten Sie für<br />

Ihre Branche und speziell für Ihre Innung<br />

Miesbach/Bad Tölz/Wolfratshausen von<br />

der Zukunft? „Wir als Innung leben vom<br />

Austausch untereinander, vom Zusammenhalt,<br />

durch Nachwuchswerbung und bei der<br />

Außendarstellung von unserem Handwerk.<br />

Ich sehe trotz aller Schwierigkeiten und<br />

Umstände für die Betriebe, die ihre Strategie<br />

durchdacht planen, eine sehr positive<br />

Zukunft. Die Corona-Krise und auch viele<br />

schlechte Zeiten davor haben unsere Branche<br />

als wichtigen Faktor in der Ernährung<br />

der Bevölkerung wieder verdient in ein gutes<br />

Licht gebracht. Natürlich ist der Nachwuchsmangel<br />

für uns eine immense Aufgabe,<br />

aber auch ein Ansatz für ein Umdenken<br />

in der Branche. Unsere Mitarbeitenden sind<br />

die Grundpfeiler unseres <strong>Handwerks</strong>, die<br />

müssen gute Arbeitsbedingungen haben<br />

und von dem Lohn mehr als nur gut leben<br />

können. Wer seine Stärken kennt, mit dem<br />

Sortiment auf der Höhe der Zeit bleibt und<br />

rechnen kann, der muss sich vor der Zukunft<br />

nicht fürchten.“<br />

Metall-Innung<br />

MICHAEL<br />

WILL<br />

Die <strong>Handwerks</strong>berufe kämpfen allgemein<br />

mit Fachkräftemangel sowie<br />

Lieferproblemen. Wie sieht es denn<br />

in Ihrer Innung mit Mitarbeitern aus?<br />

„Der Fachkräftemangel macht sich<br />

natürlich überall bemerkbar. Gerade<br />

im städtischen Bereich spielt bei<br />

der Berufswahl das Handwerk kaum<br />

eine Rolle. Hier auf dem Land ist das<br />

besser. Es hat sich gezeigt, dass zum<br />

Beispiel Berufsinformationstage, bei<br />

denen die interessierten jungen Leute<br />

mit Bussen die Betriebe besuchen<br />

können, den besten Erfolg haben.<br />

Dann können sich die Schüler mehr<br />

unter dem Beruf vorstellen, denn sie<br />

sehen die Arbeit und die Produkte.<br />

Sehr gut war auch die gemeinsame<br />

Veranstaltung der Lernenden Region<br />

Oberland im Kloster Benediktbeuern.“<br />

Wie ist denn augenblicklich die<br />

Liefersituation in Ihrer Innung? Gibt<br />

es Lieferprobleme bei Metall, speziell<br />

beim Stahl? „Unmittelbar nach dem<br />

Beginn <strong>des</strong> Krieges in der Ukraine<br />

gab es Lieferengpässe. Inzwischen<br />

hast sich alles wieder gut erholt und<br />

auch die Stahlpreise sind wieder gesunken.“<br />

Was sind denn für die Kunden wichtige<br />

Vorteile bei einem Auftrag an<br />

einen Fachbetrieb der Metall-Innung?<br />

„Die Meisterbetriebe der Innung<br />

vereinen Beratung, Erfahrung, Kreativität<br />

und Können, gepaart mit einer<br />

entsprechenden technischen Ausstattung.<br />

Hier bekommen Sie beste<br />

Qualität.“<br />

HIGHTECH BEI DER<br />

METALLBEARBEITUNG<br />

Wenn man die Vielfalt Ihrer Aufträge<br />

betrachtet, ist der Beruf <strong>des</strong> Metallbauers<br />

durchaus abwechslungsreich<br />

und kreativ. Da müsste er doch eigentlich<br />

auch attraktiv für Berufsanfänger<br />

sein…? „Metall ist äußerst<br />

interessant und vielseitig! Edelstahl,<br />

Stahl, Kupfer, Aluminium – alles ist<br />

unterschiedlich zu behandeln und zu<br />

bearbeiten und bietet zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten.<br />

Schneiden,<br />

bearbeiten, formen, zusammenfügen,<br />

gestalten … die Möglichkeiten sind<br />

nahezu grenzenlos. Zudem nehmen<br />

uns heute High-Tech-Maschinen und<br />

Computersteuerungen viel Arbeit<br />

ab. Manche Schweißgeräte werden<br />

beispielsweise heute mit dem Smartphone<br />

programmiert, Genauigkeiten<br />

von tausendstel Millimetern werden<br />

beim Laserschneiden erreicht,<br />

CAD-Programme steuern Bearbeitungsroboter,<br />

die selbst komplizierte<br />

Formen realisieren. Doch wir sind<br />

nicht nur am Bau tätig: Wir fertigen<br />

Obermeister der Metall-Innung<br />

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12<br />

TAG DES HANDWERKS <strong>2023</strong><br />

Wirsuchen ab sofort<br />

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im Automobilbau,<br />

wenn neue Kraftfahrzeugmodellreihen<br />

in Serie gehen. Unsere Mitarbeitenden<br />

– wir haben in unserem Betrieb<br />

im Augenblick 13 - müssen sich also<br />

sowohl am Computer auskennen als<br />

auch bei der Metallbearbeitung und<br />

in der Werkstofftechnik. Damit ist es<br />

ein anspruchsvoller, vielseitiger und<br />

interessanter Beruf!“<br />

Wenn ein Kunde eine Stahlkonstruktion<br />

für seine Balkone, eine Außentreppe<br />

oder ein Dach haben möchte:<br />

Läuft die Planung über einen Architekten<br />

oder bieten das auch Ihre<br />

Fachbetriebe an? „Von der ersten<br />

Beratung über die Werkplanung<br />

und die Herstellung bis zur Montage<br />

bieten wir alles aus einer Hand an.<br />

Lediglich die Baustatik überlassen wir<br />

einem ausgebildeten und zugelassenen<br />

Statiker. Das ist auch eine Frage<br />

der Haftung, vor allem im öffentlichen<br />

Bereich, zum Beispiel bei Tragwerken,<br />

Brücken oder Außentreppen.“<br />

METALLBAU –<br />

MEHR ALS EIN HANDWERK<br />

Sie sind schon etliche Jahre in der<br />

Branche aktiv. Was hat sich hier<br />

denn in der letzten Zeit besonders<br />

verändert? „Der Metallbau ist inzwischen<br />

viel mehr als ‚nur ein Handwerk‘.<br />

High-Tech-Maschinen und<br />

deren Programmierung beschert<br />

uns mehr Bürotätigkeit als früher.<br />

Vieles in den Bereichen Schneiden,<br />

Fräsen oder Schweißen wird heute<br />

maschinell erledigt. Dabei ist alles<br />

aufwändiger geworden. So passiert<br />

heute nichts mehr ohne Werkszeichnung.<br />

Neu ist beispielsweise auch die<br />

Anfertigung der Tragegestelle für<br />

Photovoltaikanlagen.“<br />

Was macht in Ihren Augen das<br />

Besondere an einem Beruf in der<br />

Metall-Branche aus, und würden Sie<br />

heute noch einmal Ihren Beruf ergreifen?<br />

„Besonders schön ist die Kreativität<br />

und Vielfalt. Und das Besondere<br />

am Metallbau ist die Verwendung<br />

eines nachhaltigen Materials. Stahl ist<br />

nicht ‚verbraucht‘. Im Fall eines Abrisses<br />

wird er dem Recycling zugeführt,<br />

eingeschmolzen und erhält neue<br />

Funktionen. Und: Ja, ich würde jederzeit<br />

wieder meinen Beruf ergreifen!“<br />

Wie beurteilen Sie die nähere Zukunft<br />

Ihrer Branche? Rechnen Sie mit<br />

wichtigen Innovationen? Es gibt in<br />

unserer Branche sowohl stets neue<br />

Herausforderungen als auch ständig<br />

neue technische Innovationen. Den<br />

Metallbau wird man in absehbarer<br />

Zeit immer brauchen; er hat gute<br />

Zukunftsaussichten.“<br />

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TAG DES HANDWERKS <strong>2023</strong> 13<br />

Friseur-Innung<br />

BRIGITTE<br />

BOGNER<br />

Foto: PantherMedia / konstantynov<br />

Innungsobermeisterin<br />

der Friseur-Innung<br />

In vielen Branchen hat Hightech<br />

Einzug gehalten. Der Friseurberuf<br />

hingegen ist trotz aller Innovationen<br />

noch immer ein reiner <strong>Handwerks</strong>beruf.<br />

Ein Beruf, der eigentlich<br />

gerade jungen, modebewussten<br />

Menschen die Möglichkeit gibt,<br />

gestaltend und auch kreativ tätig<br />

zu sein. Trotzdem aber werden auch<br />

hier Mitarbeitende händeringend<br />

gesucht. Was könnte der Grund<br />

dafür sein? „Gerade das kann ich<br />

mir nicht erklären, da unser Beruf so<br />

kreativ ist und so viele Möglichkeiten<br />

der Zukunftsgestaltung bietet.“<br />

Wie ist denn augenblicklich die<br />

Situation in Ihrer Innung? Sind eher<br />

Stellen für ausgebildete Friseure<br />

oder eher Ausbildungsplätze<br />

unbesetzt? „Bei<strong>des</strong>!“<br />

Inwiefern spüren Sie noch die Folgen<br />

der Corona-Pandemie? Nachdem<br />

‚körpernahe Dienstleistungen‘ ganz<br />

besonders von den Lockdowns betroffen<br />

waren: Könnte auch dies ein<br />

Grund sein, wieso sich junge Leute<br />

den Einstieg in den Friseurberuf gut<br />

überlegen? „Während <strong>des</strong> Lockdowns<br />

erlebte die Schattenwirtschaft<br />

in unserem Beruf einen ‚Boom‘,<br />

der leider anhält. Die Innung ist ein<br />

starkes Organ und wird somit auch<br />

bei den dafür zuständigen Behörden<br />

gehört. Das ist ein großer Vorteil der<br />

Innungsmitgliedschaft.“<br />

Wie kann man sich die Ausbildungszeit<br />

vorstellen? Dürfen die Azubis<br />

erstmal lange Zeit nur zusehen, bevor<br />

sie selbst Hand anlegen dürfen?<br />

„Das ist im Ausbildungsrahmenplan<br />

geregelt, an den sich alle Ausbilder<br />

halten müssen.“<br />

KUNDEN SOLLEN DEN WERT<br />

GUTER HANDWERKLICHER<br />

ARBEIT SCHÄTZEN<br />

Es gibt ja besonders im Friseurhandwerk<br />

die ‚Schattenwirtschaft‘. Da<br />

werden schon mal unter der Hand<br />

Hausbesuche angeboten. Ist das<br />

nicht für die Kunden ein doppeltes<br />

Risiko? Einerseits die strafbare<br />

Förderung der Schwarzarbeit und<br />

andererseits die fehlende Sicherheit<br />

und Gewährleistung? „Vielen Kunden<br />

ist vielleicht gar nicht bewusst, auf<br />

welchem ‚Glatteis‘ sie sich bewegen.<br />

Das ändert sich dann schlagartig,<br />

wenn ein Mitarbeiter der zuständigen<br />

Behörde (während sich die<br />

Herrschaften gerade in Behandlung<br />

befinden) an der Tür klopft und sich<br />

Einlass verschafft.“<br />

Sie sind ja nun doch schon etliche<br />

Jahre in der Branche tätig. Was<br />

hat sich in den letzten Jahrzehnten<br />

besonders verändert? „Die fehlende<br />

Wertschätzung dem Handwerk<br />

gegenüber.“<br />

Wenn Sie zurückblicken: Würden<br />

heute noch einmal den Beruf ergreifen?<br />

„Ja!“<br />

Und was ist Ihre Hoffnung für die<br />

nähere Zukunft Ihrer Branche? „Dass<br />

Endverbraucher den Wert guter<br />

handwerklicher Arbeit schätzen und<br />

bereit sind, diese Leistung angemessen<br />

zu bezahlen.“<br />

Inh. Beate Hatnik<br />

Wir suchen ab sofort<br />

Friseur (m/w/d) in Voll- oder Teilzeit<br />

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Tel. 08171/211 47


14<br />

TAG DES HANDWERKS <strong>2023</strong><br />

Bau-Innung<br />

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Foto: PantherMedia / KostyaKlimenko<br />

Die <strong>Handwerks</strong>berufe kämpfen allgemein<br />

mit Fachkräftemangel sowie<br />

Lieferproblemen. Wie sieht denn in<br />

Ihrer Innung die Personalsituation<br />

mit Mitarbeitenden und Azubis aus?<br />

„Die Anzahl der Auszubildenden in<br />

unserem Innungsbetrieb ist seit mehreren<br />

Jahren stabil und erfreulicherweise<br />

nicht rückläufig. Trotzdem würden<br />

wir uns als Innung und vor allem<br />

die Ausbildungsbetriebe über mehr<br />

Auszubildende freuen. Bei den sonstigen<br />

Mitarbeitern - insbesondere bei<br />

den Facharbeitern - ist die Situation<br />

tatsächlich sehr betriebsabhängig<br />

und unterschiedlich und reicht von<br />

Mitarbeitersuche über gleichbleibenden<br />

Personalstamm bis hin zu Gedanken<br />

über Mitarbeiterabbau.“<br />

Wie ist augenblicklich die Liefersituation<br />

in Ihrer Innung? Gibt es<br />

Lieferprobleme bei den Baustoffen?<br />

„Die Abrufbarkeit von Material und<br />

Baustoffen hat sich weitestgehend<br />

wieder normalisiert.“<br />

HERBERT<br />

KOZEMKO<br />

Obermeister der Bau-Innung<br />

Allenthalben fehlen vor allem Wohnungen,<br />

gleichzeitig ist die Auftragslage<br />

im Wohnungsbau deutlich<br />

reduziert. Allein schon die allgemeine<br />

Teuerung in allen Bereichen führt<br />

dazu, dass sich bun<strong>des</strong>weit gerade<br />

private Auftraggeber eher zurückhalten.<br />

Wie ist da Ihre Erfahrung in<br />

unserer Region? „Natürlich ist dieser<br />

Trend speziell im privaten Wohnhausund<br />

Geschosswohnungsbau genauso<br />

spürbar.“


TAG DES HANDWERKS <strong>2023</strong> 15<br />

HERBERT KOZEMKO<br />

Maurermeister<br />

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Die Aufträge in Ihrer Branche sind<br />

sehr vielfältig. Und doch scheint es<br />

immer schwieriger zu sein, junge<br />

Leute für einen Beruf im Bauhandwerk<br />

zu begeistern. Was unternehmen<br />

Sie, um neue Azubis zu<br />

finden? „Natürlich unterstützen wir<br />

als Innung unsere Ausbildungsbetriebe<br />

bei der Lehrlingssuche nach<br />

Kräften. Als besonderen Pluspunkt in<br />

punkto Ausbildung sehen wir selbstverständlich<br />

unser innungseigenes<br />

Berufsbildungszentrum, das für die<br />

Betriebe eine qualitativ hochwertige,<br />

moderne und ortsnahe überbetriebliche<br />

Ausbildung garantiert. Außerdem<br />

profitieren die Auszubildenden selbst<br />

durch kurze Wege und Ansprech-<br />

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16<br />

TAG DES HANDWERKS <strong>2023</strong><br />

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Bildungszentrum (BBZ).“<br />

Sie haben seit einigen Jahren ein<br />

eigenes Berufsbildungszentrum. Hat<br />

sich das bei Ihrer Ausbildung bereits<br />

bewährt? „Ja, hundertprozentig! Wie<br />

schon erwähnt, hat das BBZ vor Ort<br />

und innungsorientiert nur Vorteile für<br />

alle Beteiligten. Aus diesem Grund<br />

gilt mein besonderer Dank meinen<br />

Obermeistervorgängern für ihre Weitsichtigkeit.<br />

Auf das seit über 25-jährige<br />

Bestehen unseres BBZ sind wir<br />

<strong>des</strong>halb auch besonders stolz.“<br />

Sie sind schon viele Jahre in der<br />

Baubranche aktiv. Was hat sich hier<br />

denn in der letzten Zeit besonders<br />

verändert? „Abgesehen von allen<br />

sich rasend schnell entwickelnden<br />

technischen Möglichkeiten, die es<br />

uns ermöglichen, unsere Bauherren<br />

und Kunden mit Massivhäusern auf<br />

höchstem Niveau zu bedienen, kämpfen<br />

natürlich auch wir mit ständig<br />

mehr werdendem Bürokratismus und<br />

ständig steigenden Fixkosten.“<br />

BLEIBENDE WERTE MIT<br />

HAND, HERZ UND<br />

VERSTAND HERSTELLEN<br />

Was macht in Ihren Augen das<br />

Besondere an einem Beruf in der<br />

Bau-Branche aus und würden Sie<br />

heute noch einmal Ihren Beruf<br />

ergreifen? „Zweifelsfrei ist es der Abwechslungsreichtum<br />

unseres <strong>Handwerks</strong><br />

und die Gewissheit darüber, jeden<br />

<strong>Tag</strong> auf‘s Neue echte bleibende<br />

Werte mit Hand, Herz und Verstand<br />

herzustellen, die genau dazu führen,<br />

dass ich nach ca. 40 Jahren ununterbrochenem<br />

Arbeiten auf dem Bau mit<br />

bestem Gewissen sagen kann: ‚Ja, ich<br />

würde es genau so wieder machen!‘“<br />

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TAG DES HANDWERKS <strong>2023</strong> 17<br />

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Tel. 08042/5001-0 | info@rolf-bau.com | www.rolf-bau.com<br />

Wie beurteilen Sie die nähere Zukunft<br />

Ihrer Branche? Rechnen Sie mit<br />

wichtigen Innovationen? Mit neuen<br />

Vorschriften und Auflagen? „Ganz<br />

sicher wird es auch für die Baubranche<br />

in so einer durchgedrehten Zeit,<br />

wie wir alle sie gerade durchlaufen,<br />

nicht leichter. Dennoch bin ich hundertprozentig<br />

davon überzeugt, dass<br />

unsere Branche keine Existenzängste<br />

haben muss. Wir Massivhausbauer<br />

waren und sind es nämlich, die<br />

immer schon die qualitativ wertigsten<br />

und langlebigsten Bauwerke hergestellt<br />

haben, und Qualität wird sich<br />

in Zukunft durchsetzen. Natürlich<br />

wird die Reihe von Neuerungen und<br />

Innovationen nicht abreißen, und wir<br />

Bauhandwerker freuen uns darauf,<br />

auch weiterhin auf mondernstem Level<br />

mit gewachsener <strong>Handwerks</strong>kunst<br />

unterwegs zu sein!“<br />

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18<br />

TAG DES HANDWERKS <strong>2023</strong><br />

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In den <strong>Handwerks</strong>berufen hat Hightech<br />

Einzug gehalten; ganz besonders<br />

aber im Bereich von Sanitär,<br />

Heizung und Klimatechnik. Ob im<br />

Bereich Solarthermie oder in der<br />

Heizungstechnik, aber auch bei der<br />

Wohnraumklimatisierung ist heute<br />

moderne Technik unverzichtbar. Da<br />

sollte doch eine Ausbildung in dieser<br />

Branche bei den jungen Leuten<br />

beliebt sein? Wie sieht es denn in<br />

Ihrer Innung mit Nachwuchs aus?<br />

„Es sieht in unserer Branche nicht<br />

schlecht aus, aber auch wir spüren<br />

den demografischen Wandel. Aber<br />

dank <strong>des</strong> Lehrlingswartes unserer<br />

Innung, der immer wieder in Schulen<br />

präsent ist um für unseren Beruf zu<br />

werben, können wir viele junge Leute<br />

informieren.“<br />

Wie ist denn augenblicklich die<br />

personelle Situation in Ihrer Innung?<br />

Sind Arbeits- und Ausbildungsplätze<br />

unbesetzt? „Natürlich sind auch bei<br />

uns Ausbildungsplätze nicht besetzt,<br />

wie in allen anderen Branchen auch.“<br />

„Die Liefersituation<br />

hat sich weitgehend<br />

normalisiert.“<br />

Wie akut ist zurzeit die Liefersituation?<br />

Machen sich die Probleme mit<br />

den Lieferketten aktuell noch stark<br />

bemerkbar? „Es hat sich weitgehend<br />

normalisiert. Natürlich gibt es für einige<br />

Produkte noch Lieferengpässe!“<br />

Inwiefern machen die Vorhaben und<br />

Aussagen der Bun<strong>des</strong>regierung zum<br />

Thema regenerative Energien und<br />

Wärmepumpenheizung Probleme?<br />

Sind da nicht Ihre Kunden recht<br />

verunsichert? „Leider ja, weil bis<br />

vergangenen Freitag das Energieeinsparungsgesetz<br />

noch im Bun<strong>des</strong>tag<br />

war und die Entscheidung noch<br />

frisch ist.“<br />

Was raten Sie denn Interessenten,<br />

die sich eine Sanierung ihrer alten<br />

Heizung überlegen oder sich über<br />

eine Luft- oder Erdwärmepumpe informieren?<br />

Sollen sie noch abwarten<br />

oder rasch reagieren? „Diese Frage<br />

ist sehr schwer zu beantworten, aber<br />

ich empfehle meinen Kunden, ihr<br />

Vorhaben weiter zu betreiben.“<br />

Sie sind ja nun doch schon etliche<br />

Jahre in der Branche tätig. Was hat<br />

sich denn in der letzten Zeit besonders<br />

verändert?


TAG DES HANDWERKS <strong>2023</strong> 19<br />

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„Der Krieg und die Pandemie haben<br />

natürlich vieles verändert! In der<br />

letzten Zeit hat sich die Unsicherheit<br />

<strong>des</strong> Endverbrauchers vergrößert,<br />

weil noch kein eindeutiges Energieeinsparungsgesetz<br />

verabschiedet<br />

wurde.“<br />

MARTIN<br />

WALDMANN<br />

meinen eigenen Händen, ob es ein<br />

schönes Wohlfühlbad oder eine neue<br />

Heizanlage ist. Wir haben auch einen<br />

Beruf, wo du nicht jeden <strong>Tag</strong> dasselbe<br />

machst. Er ist abwechslungsreich.“<br />

Und er fügt voller Überzeugung hinzu:<br />

„Es ist mein Traumberuf, ich würde<br />

nichts anderes machen wollen!“<br />

Wie beurteilen Sie die nähere Zukunft<br />

Ihrer Branche? Da ist wohl<br />

noch mit zahlreichen Neuerungen<br />

und Innovationen zu rechnen?<br />

„Unsere nähere Zukunft beurteile ich<br />

sehr positiv. Es werden immer Heizungen<br />

und schöne Bäder benötigt.<br />

In Zukunft werden sehr viele Innovationen<br />

auf uns zukommen; etwa<br />

zum Thema Wasserstoff und anderen<br />

Verbrennungsstoffen.“<br />

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der S.H.K.-Innung<br />

„Es ist mein<br />

Traumberuf, ich<br />

würde nichts<br />

anderes<br />

machen wollen!“<br />

Was macht in Ihren Augen das<br />

Besondere an einem Beruf in der<br />

SHK-Branche aus und würden Sie<br />

heute noch einmal Ihren Beruf ergreifen?<br />

„Das Besondere in unserem<br />

Beruf ist, ich erschaffe etwas mit<br />

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20<br />

TAG DES HANDWERKS <strong>2023</strong><br />

Metzger-Innung<br />

Foto: PantherMedia / VadimVasenin<br />

KASPAR<br />

STIELNER<br />

Viel zu viele Schüler wollen lieber studieren,<br />

als einen <strong>Handwerks</strong>beruf zu ergreifen.<br />

Wir haben daher als neue Strategie<br />

begonnen, in die Grundschulen zu gehen.<br />

Da können wir die Schüler über unseren<br />

Beruf informieren, noch bevor die Weichen<br />

für Abitur und Studium gestellt werden. In<br />

diesem Alter sind sie sehr offen für alles.<br />

Aber selbst wenn junge Leute das Abitur<br />

in der Tasche haben, ist oft ein Weg in<br />

einen <strong>Handwerks</strong>beruf richtig für sie. Das<br />

Abi erleichtert ihnen dann zum Beispiel<br />

die Ausbildung zum Meister. Ich kenne<br />

mehrere Abiturienten, die heute in einem<br />

<strong>Handwerks</strong>beruf wirklich glücklich sind.<br />

Das Abitur muss nicht zwangsläufig in ein<br />

Studium führen.“<br />

Foto: PantherMedia / javiindy<br />

Obermeister der Metzger-Innung<br />

In den <strong>Handwerks</strong>berufen herrscht weithin<br />

Mitarbeiter- und Fachkräftemangel. Nun<br />

ist natürlich für den Metzgerberuf nicht<br />

jeder geeignet. Wie sieht es denn in Ihrer<br />

Innung aktuell mit Nachwuchs aus? „Zahlen<br />

sagen mehr als Worte: Alle Metzgereibetriebe<br />

in den Landkreisen Miesbach und<br />

Bad Tölz-Wolfratshausen suchen Mitarbeiter.<br />

Und derzeit gibt’s in der Berufsschule<br />

gerade einmal fünf Azubis als Metzgereifachverkäuferin<br />

und fünf als Metzger.<br />

„50 neue<br />

Mitarbeiter hätten<br />

sofort einen<br />

Arbeitsplatz!“<br />

Wie ist denn augenblicklich die personelle<br />

Situation in Ihrer Innung allgemein? Also<br />

bei Fach- und Hilfskräften? Sind Arbeitsplätze<br />

unbesetzt? „Ich wage zu behaupten,<br />

Wir bilden aus<br />

und suchen<br />

Mitarbeiter in<br />

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TAG DES HANDWERKS <strong>2023</strong> 21<br />

wenn plötzlich 50 neue Mitarbeiter auftauchen<br />

würden, hätten die in kürzester Zeit<br />

alle einen Arbeitsplatz!“<br />

Zurzeit tauchen immer öfter Skandalmeldungen<br />

bei den Groß-Schlachthöfen auf.<br />

War es nicht vielleicht der falsche Weg,<br />

den kleinen Schlachthöfen und den selbst<br />

schlachtenden Metzgerbetrieben durch<br />

immer höhere Auflagen die Arbeitsgrundlage<br />

zu entziehen? Bei der Schlachtindustrie<br />

geht’s halt leider anders zu und<br />

rein monetär orientiert. Fragen denn Ihre<br />

Kunden auch mal nach, woher das Fleisch<br />

stammt? „Bei uns wissen sie, dass wir<br />

nicht nur beim Einkauf sondern auch bei<br />

der Verarbeitung auf Qualität schauen.<br />

Die Schlachttiere stammen in der Regel<br />

aus landwirtschaftlichen Betrieben in der<br />

Region. Leider hat die EU seit Jahren den<br />

<strong>Handwerks</strong>betrieben Steine in den Weg<br />

gelegt. Die Auflagen sind für kleine Betriebe<br />

oft nur mit einem Kraftakt zu erfüllen.<br />

Es profitieren die Großbetriebe. Dort aber<br />

machen sich Personalprobleme ebenfalls<br />

bemerkbar. Daher werden oft Hilfskräfte<br />

aus dem Ausland angeworben. Die sind billig,<br />

verstehen aber unsere Art zu arbeiten<br />

und mit den Tieren umzugehen oft nicht.<br />

Ein <strong>Handwerks</strong>metzger bringt den<br />

Schlachttieren Wertschätzung entgegen.<br />

Uns ist klar, dass sie es sind, die unsere<br />

Nahrung darstellen. Dies muss sich auch in<br />

einer tierschutzgerechten Schlachtung zeigen.<br />

Und nach dem Schlachten werden alle<br />

verwertbaren Teile verarbeitet und nichts<br />

verschwendet.“<br />

Vegetarische und vegane Ernährung erleben<br />

im Moment einen Hype. Wie regieren<br />

hier die Metzger? Ergänzen sie ihr Angebot<br />

um vegetarische Produkte? Die aber<br />

sind dann ja wahrscheinlich auch wieder<br />

industriell hergestellt… „Der Fleischverbrauch<br />

geht etwas zurück. Bei Schweinefleisch<br />

zum Beispiel sind es rund zehn<br />

Prozent. Das liegt einerseits am bewussten<br />

Reduzieren <strong>des</strong> Fleisches, andererseits<br />

aber auch daran, dass die Kunden heutzutage<br />

immer mehr sparen müssen.<br />

In unserer Metzgerei bieten wir sowohl<br />

beim Warenangebot als auch bei den<br />

Mittagsgerichten immer auch einiges für<br />

Vegetarier an. Meine Tochter ist beispielsweise<br />

Vegetarierin. Und freitags gibt’s auch<br />

oft einen Fisch oder Mehlspeisen. Vegane<br />

Produkte haben wir nicht im Programm.<br />

Angesichts der Zubereitung und der<br />

Metzgerei<br />

Seit drei Generationen Ihre Metzgerei in Otterfing<br />

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Zutaten bezweifle ich deren ökologischen<br />

Fußabdruck schon ein bisschen…“<br />

„Auch noch in<br />

einigen Jahren<br />

werden Fleisch<br />

und Wurst<br />

in guter<br />

Metzgerqualität<br />

gefragt sein.“<br />

Sie sind schon viele Jahre in Ihrer Branche<br />

tätig. Was hat sich denn in Ihrem Beruf<br />

in der letzten Zeit besonders verändert?<br />

„Das Einkaufsverhalten der Kunden hat sich<br />

geändert. Früher wurde gerade hier im<br />

ländlichen Bereich oft für große Familien<br />

eingekauft; zum Beispiel für Sonntag ein<br />

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Heute dominieren kleine Familien und viele<br />

Singlehaushalte. Für die bieten wir auch<br />

küchenfertige Portionen an. Vegetarisch ist<br />

heute auch stärker gefragt; früher gab’s<br />

da kaum eine Nachfrage. Und einen Teil<br />

unseres Umsatzes machen wir aktuell auch<br />

mit Catering für kleine und große Anlässe.“<br />

Würden Sie heute noch einmal Ihren Beruf<br />

ergreifen? „Jederzeit! Ich würde sofort<br />

wieder Metzger werden wollen. Der Beruf<br />

macht mir noch heute Freude. Die einzigen<br />

Wermutstropfen sind die aktuellen Nachwuchsprobleme<br />

und die leider immer mehr<br />

überbordende deutsche Bürokratie!“<br />

Und wie beurteilen Sie die nähere Zukunft<br />

Ihrer Branche? „Es wird nicht einfacher. Die<br />

Betriebskosten steigen, die Kunden wollen<br />

und müssen sparen, auch beim Einkauf.<br />

Aber auch in einigen Jahren werden<br />

Fleisch und Wurst in guter Metzgerqualität<br />

gefragt sein. Und vielleicht wird man dann<br />

diese Qualität noch mehr schätzen als<br />

heute…“<br />

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22<br />

TAG DES HANDWERKS <strong>2023</strong><br />

Zimmerer-Innung<br />

Foto: Katharina Reichvilser<br />

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JAKOB<br />

BSCHEIDER<br />

Innungsobermeister<br />

der Zimmerer-Innung<br />

In vielen <strong>Handwerks</strong>berufen hat<br />

Hightech Einzug gehalten. Auch<br />

dem Zimmererhandwerk stehen<br />

heute zahlreiche moderne Hilfsmittel<br />

zur Verfügung, von der CAD-Planung<br />

über vollautomatische Abbundanlagen<br />

bis hin zu Kränen auf<br />

der Baustelle. Ist denn da nicht der<br />

Beruf <strong>des</strong> Zimmerers recht attraktiv<br />

für junge Leute mit einer Neigung<br />

zu Holz und Handwerk? Oder gibt<br />

es auch in Ihrer Branche einen Fachkräftemangel?<br />

„Die Lehrlingszahlen<br />

sind noch recht gut bei den Zimmerern.<br />

Das bedeutet auch, dass wir mit<br />

den Fachkräften noch ganz gut dastehen.<br />

Jedoch bleibt uns nicht jeder<br />

junge Geselle in seinem gelernten<br />

Handwerk treu. Viele nehmen den<br />

Zimmererberuf als Grundlage für die<br />

Weiterbildung. Andere wiederum suchen<br />

sich eine Stelle bei der Kommune<br />

oder in einem Amt. Die modernen<br />

Hilfsmittel, wie Sie diese bezeichnen,<br />

sind heute Standard. Diese sind heute<br />

kein Grund mehr, dass mehr Leute<br />

diesen Beruf wählen; schon eher das<br />

Arbeiten mit dem Werkstoff Holz.<br />

Einmal in den traditionellen Arbeitsweisen,<br />

aber auch bei der Umsetzung<br />

von modernen Bauweisen.“<br />

Wie ist denn augenblicklich die<br />

personelle Situation in Ihrer Innung?<br />

Sind Stellen unbesetzt? Ja, es gibt<br />

unbesetzte Stellen in unserem Beruf.<br />

Besonders in Gegenden, welche im<br />

Einzugsgebiet von großen Industriebetrieben<br />

liegen, werden Zimmerer<br />

und auch Lehrlinge für den Beruf<br />

gesucht. Zimmerer werden im Vergleich<br />

zu anderen <strong>Handwerks</strong>berufen<br />

sehr gut bezahlt. Jedoch können die<br />

Industriebetriebe noch geregeltere<br />

Arbeitszeiten bieten und oft auch<br />

noch höhere Löhne. Da überlegt sich<br />

doch der eine oder andere, ob er da<br />

nicht zur Industrie wechselt, obwohl<br />

in unserem Handwerk die Arbeit<br />

abwechslungsreicher und befriedigender<br />

ist als bei einem Industriearbeiter.“<br />

Gibt es ein Problem mit der Rohstoffversorgung?<br />

Holz dürfte inzwischen<br />

keine Mangelware mehr sein?<br />

„Bei der Versorgung mit Material gibt<br />

es keine Engpässe mehr. Das Holz ist<br />

auch wieder auf einem Preisniveau,<br />

das für unsere Branche passt. Jedoch<br />

sind andere Materialien in den letzten<br />

Jahren sehr teuer geworden.“<br />

Sie verwenden vorwiegend heimisches<br />

Holz? Welche Hölzer eignen<br />

sich denn wofür? Was verwenden<br />

Sie für den Holzhausbau? „Soweit<br />

es geht, verwenden wir heimisches<br />

Holz, vor allem Fichte und Tanne.<br />

Gerade die Tanne sollte noch mehr


TAG DES HANDWERKS <strong>2023</strong> 23<br />

Akzeptanz finden, da sie eine Holzart<br />

ist, die dem Klimawandel besser<br />

standhält als die Fichte. Schade ist,<br />

dass in unserer Region sehr viel Holz<br />

wächst, der Wald auch noch einigermaßen<br />

stabil ist, es jedoch keine<br />

nennenswerte Holzindustrie im Oberland<br />

gibt. Das meiste Rundholz wird<br />

ins benachbarte Ausland verkauft<br />

oder in den Norden unseres Lan<strong>des</strong>,<br />

und muss nach der Veredelung wieder<br />

zu unseren Zimmerern zurückgebracht<br />

werden. Gerade hochwertiges<br />

Leimholz muss von außerhalb der<br />

Region zugekauft werden.“<br />

Es gibt ja den altüberlieferten<br />

Spruch ‚Schuster bleib bei deinen<br />

Leisten‘. Übertragen auf die Zimmererbetriebe<br />

bedeutet das wohl,<br />

dass nicht jeder Betrieb genügend<br />

Erfahrung und Ausbildung für den<br />

Holzhausbau hat…? „Des Schusters<br />

Leisten im Zimmererhandwerk sollte<br />

eigentlich der Holzhausbau sein. In<br />

den letzten Jahren hat sich einiges<br />

im Handwerk und auch in der Ausführung<br />

verändert. Wenn ein Betrieb<br />

ein neues Betätigungsfeld sucht, hat<br />

er von seiner Ausbildung her auch<br />

die Grundkenntnisse dafür. Jedoch<br />

ist es notwendig um darin tätig zu<br />

werden, dass man sich auch fortbildet<br />

und seine Kenntnisse ergänzt,<br />

um Arbeiten zu übernehmen, welche<br />

noch nicht im bisherigen Portfolio<br />

gewesen sind. Hierfür hält unser<br />

Verband ein reichhaltiges Seminarangebot<br />

bereit.“<br />

Sie sind ja nun doch schon etliche<br />

Jahre in der Branche tätig. Was hat<br />

sich denn in den letzten Jahrzehnten<br />

besonders verändert – speziell<br />

bei den Anforderungen der Kunden?<br />

„Der private Auftraggeber will<br />

immer mehr Leistung aus einer Hand.<br />

Er will einen Ansprechpartner, der<br />

sein Bauvorhaben ganzheitlich abwickelt.<br />

Dies kann für den einen oder<br />

anderen Betrieb schwierig sein, da<br />

er auch Kenntnisse von anderen Gewerken<br />

haben muss und auch einen<br />

Pool an Firmen, die diese Gewerke<br />

abdecken. Ferner muss auch Personal<br />

vorhanden sein, das die weiteren<br />

Gewerke koordiniert und überprüft.<br />

Was sich ebenfalls verändern wird,<br />

ist das Arbeitsfeld. Die Sanierung<br />

wird bestimmt in den nächsten Jahren<br />

noch mehr zunehmen, besonders<br />

die energetische Sanierung. Dies ist<br />

auch wichtig, denn es hilft nicht, in<br />

ein schlecht gedämmtes Haus eine<br />

Wärmepumpe einzubauen und zu<br />

meinen, damit etwas für die Umwelt<br />

getan zu haben. Sinnvoll ist es, die<br />

Energie zu minimieren, die gebraucht<br />

wird. Je<strong>des</strong> kW an Energie, das nicht<br />

gebraucht wird, hilft unserer Umwelt<br />

mehr als das kW, das aus regenerierbarer<br />

Energie erzeugt wurde.<br />

Der Einfamilienhausbau wird weniger<br />

werden. In Zukunft werden die Leute<br />

wenn möglich den Bestand erweitern<br />

durch Anbau oder Aufstockung.<br />

Auch die Mehrfamilienhäuser werden<br />

mehr werden. In den Gebäudeklassen<br />

3 und höher gibt es Anforderungen,<br />

mit denen sich die Zimmerer<br />

in Zukunft auch mehr beschäftigen<br />

müssen. Zu hoffen ist, dass sich die<br />

Holzbauinitiative in Bayern durchsetzt<br />

und der Neubau dadurch nicht<br />

zu sehr abnimmt. Übrigens: Die<br />

Holzbauinitiative greift auch bei der<br />

Erweiterung von Bestandsbauten.“<br />

Was macht in Ihren Augen das Besondere<br />

am Zimmererberuf aus, und<br />

wenn Sie zurückblicken: Würden Sie<br />

heute noch einmal den Beruf ergreifen?<br />

„Im Zimmererhandwerk gab es<br />

in den letzten Jahren sehr viele innovative<br />

Neuerungen, welche den Holzbau<br />

sogar für das Hochhaus tauglich<br />

machen. Neue Materialien, neue<br />

Verbindungsmittel und vor allem Forschung<br />

bieten neue Möglichkeiten.<br />

Aber genauso werden die traditionellen<br />

Bauweisen und Techniken<br />

eingesetzt und auch nachgefragt.<br />

Dies alles macht den Zimmererberuf<br />

interessant und abwechslungsreich.<br />

Hier kann jeder seinen Betrieb finden<br />

und mit <strong>des</strong>sen Leistungsfeld<br />

einen Arbeitsplatz finden, in dem<br />

er sich wohlfühlt. Für mich gäbe es<br />

keine andere Berufswahl.“<br />

Wie beurteilen Sie die nähere Zukunft<br />

Ihrer Branche? „Der Zimmerer<br />

hat auch in Zukunft sein gutes<br />

Auskommen. Und auch jeder Betrieb<br />

findet das Arbeitsfeld in dem er auskömmliche<br />

Aufträge hat. Unser Beruf<br />

ist ja so vielfältig wie sonst keiner.“<br />

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