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Jahresbericht 2022

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Internationale Lerngemeinschaft<br />

Steter Dialog für eine<br />

Partnerschaft auf Augenhöhe<br />

Unter dem Titel «Entdeckungen der anderen Art» präsentierte Mission 21 auch<br />

<strong>2022</strong> ein reichhaltiges Bildungsprogramm. Schwerpunkte waren Veranstaltungen<br />

und Kurse zu global relevanten Themen der Entwicklungszusammenarbeit<br />

und der weltweiten Kirche, zur Friedensförderung sowie zur kritischen Aufarbeitung<br />

der Verflechtungsgeschichte von Mission und Kolonialismus.<br />

Ob online oder als Präsenzanlass: Das Team<br />

Bildung von Mission 21 eröffnete in den vielfältigen<br />

Bildungsveranstaltungen stets neue<br />

Perspektiven auf global relevante Themen. In<br />

der Online-Veranstaltungsreihe «Dialog International»<br />

kamen Fachleute aus unserem<br />

internationalen Netzwerk und unseren Partnerorganisationen<br />

zu Wort. Die drei Gespräche<br />

erkundeten postkoloniale Lesarten der Bibel,<br />

befassten sich mit «(Anti-)Rassismus in<br />

verschiedenen Religionen» und mit dem<br />

Thema sexualisierte Gewalt an Frauen. Von<br />

Mission 21 kuratiert und moderiert, boten die<br />

Dialoge mit Fachleuten aus Afrika, Asien und<br />

Lateinamerika einen spannenden Austausch<br />

über soziale, kulturelle und räumliche Grenzen<br />

hinweg.<br />

Fruchtbare, neue Diskussionsräume erschlossen<br />

auch die beiden Präsenzveranstaltungen<br />

des Bildungsprogramms. In der Fachtagung<br />

«FriedensKunst – Kunst als Brücke<br />

zwischen Kulturen» wurde in eindrücklichen<br />

Vorträgen, Workshops und Diskussionen<br />

demonstriert, wie Kunst – sei es als darstellende<br />

oder bildende Kunst oder als Kunstobjekt<br />

– kreative Dialog- und Begegnungsräume<br />

schafft, die jenseits von etablierten Kategorien<br />

und Stereotypen Verständigung ermöglichen.<br />

Die zweite Präsenzveranstaltung kreierte<br />

in der Stadtkirche Chur einen Begegnungsraum,<br />

in welchem mittels Erzählungen, Musik<br />

und Poesie Frauen aus der ganzen Welt von<br />

Macht, Widerstand, Mut und ihren Visionen<br />

für Gendergerechtigkeit berichteten. Die verbindenden<br />

Elemente in den weltweiten Lebensrealitäten<br />

von Frauen wurden so sichtund<br />

hörbar.<br />

Hinterfragt: die Zusammenarbeit<br />

Die internationale Online-Summer-School thematisierte<br />

Ende August bestehende Machtgefälle<br />

in der internationalen Zusammenarbeit<br />

zwischen geldgebenden Organisationen und<br />

Projekte ausführenden Partnerorganisationen<br />

oder der lokalen Zivilgesellschaft. Unter dem<br />

Titel «Decolonize Aid!» (Entwicklungshilfe dekolonisieren!)<br />

teilten Fachleute aus Pakistan,<br />

Uganda und Kolumbien ihre Erfahrungen. Sie<br />

berichteten über jene Art von humanitärer<br />

und internationaler «Hilfe», die ihre Ziele verfehle,<br />

da sie zu wenig auf die Fähigkeiten und<br />

das Wissen der einheimischen Bevölkerung<br />

zurückgreife. Stattdessen setzten westliche<br />

«Expertinnen und Experten» Konzepte um,<br />

die in den Hauptquartieren global operierender<br />

NGOs «ausgeheckt» wurden, tatsächlich aber<br />

am lokalen Kontext vorbeigingen.<br />

Die Summer School reflektierte gemeinsam<br />

mit Teilnehmenden aus der ganzen Welt<br />

dieses postulierte Ungleichgewicht zwischen<br />

«Helfenden» aus wirtschaftlich vermögenden<br />

Ländern und «Hilfe Empfangenden» aus weniger<br />

reichen Ländern. Die Teilnehmenden<br />

erörterten auch Lösungsansätze für eine Zusammenarbeit<br />

auf Augenhöhe: Lokale, auf Gerechtigkeit<br />

ausgerichtete Weltanschauungen<br />

sollten als Inspiration dienen und lokale Partner<br />

sollten selbstständige Handlungsmöglich-<br />

Ira Imelda aus Indonesien<br />

spricht im<br />

«Stadtgespräch»<br />

in Chur.<br />

Foto: Samuel Rink<br />

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