6 ı THEMA
THEMA <strong>ERF</strong> MEDIEN MAGAZIN ı 10.<strong>2023</strong> ı 7 EINE HERZENSHALTUNG Dankbarkeit – und was sie mit uns macht VON GEORGES MORAND «Ohne meinen Papa wäre ich nichts. Also schon mal rein biologisch gesehen, haha. Aber auch beruflich. Er hat mir die ersten 100 Türen meiner Karriere geöffnet. Kuss an dich, André!» So schrieb ein erwachsener Sohn einen Post auf der Business-Plattform LinkedIn. Das ist Dankbarkeit pur. Über Dankbarkeit einen Leitartikel zu schreiben, ist ein Selbstbild verändern, wenn echte Dankbarkeit mehr Raum undankbarer Job. Das Thema ist ausgelutscht, ausgepresst bekommen soll? Was würde sich dadurch in meinem Leben wie eine Zitrone, die keinen Saft mehr hergibt. Tausende ändern? Muss sich die Welt um mich drehen, sich ohne von Vorträgen, Leitartikeln und Büchern wurden darüber Schatten und Leid zeigen, um dankbar sein zu können? Wie geschrieben. Die positive Psychologie hat das Thema in stark hängt meine innere Dankbarkeit von den äusseren den letzten 20 Jahren erforscht und hat aufgezeigt, wie Umständen ab? Wenn ich zunehmend Frieden schliesse enorm bedeutend Dankbarkeit für das Leben von Gesunden mit mir, mit meiner Situation, mit Gott und Mitmenschen, und Kranken ist. Die Hirnforscher/innen haben aufgezeigt, mit einer unperfekten Welt, würde mehr Dankbarkeit was Dankbarkeit in unserem Hirn und damit mit unseren spriessen können? Hormonen macht. Dass das uralte Zitat von Sir Francis Wie und womit könnte ich meiner Undankbarkeit und Bacon «Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die Unzufriedenheit die Luft rauslassen? Was kann ich tun, Dankbaren, die glücklich sind» zutrifft, hat die Hirnforschung bestätigt. Dankbarkeit löst eine Ausschüttung des Glückshormones aus. Es lohnt sich alleweil, sich ein Leben lang mit dem Thema zu beschäftigen und zu lernen. Also doch nicht ausgelutscht? Eine inspirierende Fragereise Gute Fragen bewirken einiges, was Antworten kaum schaffen. Ob Sie sich mitnehmen lassen auf eine inspirierende Fragereise, die Sie hoffentlich ins Nachdenken führt? Ist Dankbarkeit eigentlich eine Quelle oder eine Frucht? Wo und wie konkret prägt Dankbarkeit mein Sein? Wo nicht? Wann, bei wem, wo und wofür bin ich wirklich dankbar und wo spiele ich nur das Game der Dankbarkeit? Wann und wo ist es eine Herzenshaltung, wann ein anständiger und nützlicher Deal? Kann ich Dankbarkeit bei mir und anderen initiieren oder einfordern? Was zeichnet dankbare Menschen aus? Woran erkenne ich sie? Was machen sie anders als Undankbare? Wie kann ich dankbarer werden? Womit verhindere ich die Haltung der Dankbarkeit? Was müsste sich in meiner Haltung, in meiner Sichtweise, in meinem Weltbild, Gottesbild und dass ich mich im Undank nicht zu HILFREICH FÜR MICH WÄRE lange festbeisse und bei Enttäuschungen und negativen Gefühlen schneller GEWESEN, WENN ICH FRÜHER BEGRIFFEN HÄTTE, DASS umschalte? KLAGEN UND DANKBARKEIT Welche Bedeutung soll Dankbarkeit UNZERTRENNLICHE FREUNDE in meiner nächsten Lebensetappe bekommen? Wer oder was könnte UND NICHT FEINDE SIND. mich daran hindern? Wer oder was könnte mich dabei unterstützen? Welches Sperrbild bei meinem Smartphone oder Computer könnte ich einrichten, das es Dankbarkeit in mir auslöst? Welche Playlist könnte ich mir zusammenstellen, die mich in das Glück der Dankbarkeit hineinlocken könnte? Welche Bücher, Podcasts oder Freunde provozieren mich Richtung Dankbarkeit? Und so weiter … Solche Fragereisen halfen mir immer wieder durch die erste Oberflächlichkeit eines Themas hinab in die Tiefe abzutauchen. In meiner Kindheit tausendfach gehörte Sätze wie «Danken schützt vor Wanken – loben zieht nach oben» oder «Sei dankbar!» bewirken in mir bis heute eher Magenkrämpfe als Lust auf Dankbarkeit. Das ist nicht mein Weg. Hilfreicher für mich wäre gewesen, wenn ich früher begriffen hätte, dass Klagen und Dankbarkeit unzertrennliche Freunde und nicht Feinde sind. Und dass ein