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Magazin-2023-3

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AKTUELLES UND KURZNEWS<br />

Liebe Leser*innen<br />

Franziska Lauper<br />

Geschäftsleiterin terre des hommes schweiz<br />

Viele in den letzten Jahrzehnten erzielte Entwicklungserfolge<br />

in den Bereichen der Bildung, der globalen Gesundheit und<br />

der Armutsbekämpfung sind durch die Pandemie zunichtegemacht<br />

worden. Der Krieg gegen die Ukraine hat zu einer<br />

massiven Erhöhung der Lebensmittelpreise in vielen Weltregionen<br />

geführt. Der Hunger ist – nicht nur in den ärmsten<br />

Ländern – wieder traurige Realität. Zudem sind autokratische<br />

Regime auf dem Vormarsch. Sie bedrohen die Demokratie<br />

und die menschliche Sicherheit weltweit. Die Klimakrise hat<br />

bereits Millionen Menschen im Globalen Süden die Existenzgrundlage<br />

entzogen.<br />

Infolge des Ukrainekrieges erhöhen viele europäische Staaten<br />

ihre Ausgaben für die Armee. Ebenso viele Staaten haben<br />

ihre finanziellen Engagements für die Entwicklungszusammenarbeit<br />

bereits deutlich reduziert oder planen dies in den<br />

kommenden Jahren zu tun.<br />

Die Schweiz als attraktiver Standort für die Finanz- und Rohstoffbranche<br />

hat die finanziellen Mittel, um hier Gegensteuer<br />

zu geben. Um so mehr Bund und Kantonen mit der Annahme<br />

der OECD-Mindeststeuer noch einmal signifikant mehr Steuereinnahmen<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Der Bund plant jedoch, die Mittel für die Entwicklungszusammenarbeit<br />

bereits ab nächstem Jahr zu kürzen. Eine<br />

grosse Mehrheit der jungen Menschen in der Schweiz findet,<br />

das geht gar nicht. Für sie ist die globale Verantwortung der<br />

Schweiz eine Selbstverständlichkeit. Die ETH-Studie «Sicherheit<br />

<strong>2023</strong>» belegt es: 78 % der 18-35-Jährigen sind der Meinung,<br />

die Schweiz solle künftig mehr Entwicklungszusammenarbeit<br />

leisten. Wir haben mit einigen jungen Menschen<br />

gesprochen. Ihre Argumente finden Sie auf Seite 8 dieses<br />

<strong>Magazin</strong>s und die Videos mit den Interviews unter<br />

www.youtube.com/@tdhschweiz<br />

Was ist Ihre Meinung? Schreiben Sie uns gerne an:<br />

> info@terredeshommes.ch<br />

Inhalt<br />

3 Aktuelles und Kurznews<br />

4 Westsahara Wo die Wüste blüht<br />

7 Interview Unsere Botschafterin Tanja Grandits<br />

8 Globale Solidarität Politik für die Zukunft<br />

10 Rezept Wurzelgemüse-Dal mit Zitronenjoghurt<br />

11 Jubiläen Stolze Mitarbeiter*innen <strong>2023</strong><br />

12 Nachgefragt Mariam John aus Tansania<br />

KALENDER<br />

13.09. Tag des Testaments<br />

21.09. Internationaler Friedenstag<br />

30.09. Klima-Demo<br />

10.10. Tag für psychischen Gesundheit<br />

20.11. Tag der Kinderrechte<br />

Impressum<br />

magazin terre des hommes schweiz<br />

Ausgabe Nr. 3, September <strong>2023</strong><br />

Kasernenhof 8, CH-4058 Basel<br />

IBAN CH18 0900 0000 4000 0260 2<br />

Auflage: 20755 Ex.<br />

5 Franken für 4 Ausgaben im Jahr<br />

Redaktion: Valerie Wendenburg (VWe)<br />

Begleitbrief: Loredana Engler<br />

Visuelle Gestaltung und Bildredaktion: Michèle Minet<br />

Korrektorat: Loredana Engler, Sylvia Valentin<br />

Druck: Gremper AG, Basel/Pratteln<br />

Papier: Amber® Graphic, FSC für Öko-Waldwirtschaft<br />

Titelseite Foto: Annette Mokler<br />

Der Umwelt zuliebe<br />

Wir haben im letzten <strong>Magazin</strong> über<br />

unseren Klima- und Umweltfahrplan<br />

berichtet, den wir gemeinsam mit Terre<br />

des Hommes Suisse verabschiedet<br />

haben. Mit diesem Fahrplan, der Climate-Roadmap,<br />

bekennen wir uns dazu, die<br />

Reduktion unseres ökologischen Fussabdrucks<br />

in alle zentralen Arbeitsprozesse<br />

zu integrieren und bis 2030 zu<br />

halbieren. Als entwicklungspolitische<br />

Organisation, die sich für Klimagerechtigkeit<br />

einsetzt, möchten wir im Alltag<br />

selbst unseren Beitrag leisten, denn alles<br />

andere wäre unglaubwürdig. Wir<br />

reduzieren Flüge und haben uns unter<br />

anderem dazu entschieden, möglichst<br />

umweltfreundliche Materialien zu verwenden<br />

– daher erhalten Sie das <strong>Magazin</strong><br />

nun wieder im Couvert. Damit kommen<br />

wir auch vielen unserer Spender*-<br />

innen entgegen, die uns darum gebeten<br />

und ihren Vorbehalt über den Versand<br />

in der Folie geäussert haben. Reto Mischler,<br />

Leiter Kommunikation und Fundraising<br />

bei terre des hommes schweiz,<br />

sagt: «terre des hommes schweiz ist stolz<br />

auf das Commitment, die CO2-Emission<br />

bis 2030 zu halbieren. Dieses Ziel zu erreichen,<br />

motiviert mich in meiner täglichen<br />

Arbeit.» Vwe<br />

Welche Ziele haben Sie sich der Umwelt<br />

zuliebe gesetzt? Schreiben Sie uns:<br />

info@terredeshommes.ch – wir freuen<br />

uns über Tipps und Anregungen!<br />

Anstoss: tschutti heftli 2024<br />

Das tschutti heftli, das alternative Sammelalbum<br />

für Fussballfans, braucht<br />

unsere Unterstützung. Seit Jahren erfreuen<br />

sich Fans an diesem einzigartigen<br />

Projekt, das als künstlerische Al-<br />

Wichtiger Termin: Für eine gesunde<br />

klimagerechte Zukunft jetzt auf die<br />

Strasse gehen!<br />

Mehr erfahren unter:<br />

> www.klima-demo.ch<br />

ternative zu den traditionellen, kommerziellen<br />

Panini-Alben gilt. Doch das<br />

tschutti heftli ist mehr als nur ein Sammelalbum<br />

– es verfolgt auch einen sozialen<br />

Zweck. Ein Teil der Einnahmen aus<br />

dem Verkauf des tschutti heftlis wird<br />

für gemeinnützige Projekte und Organisationen<br />

gespendet. In der Vergangenheit<br />

konnten durch diese Spenden<br />

auch Projekte von terre des hommes<br />

schweiz unterstützt werden. Um das<br />

neunte Sammelalbum zur Männer-Europameisterschaft<br />

2024 zu verwirklichen,<br />

ist die Unterstützung der Fussballfans<br />

gefragt. Hier erfahren Sie, wie Sie<br />

helfen können, damit das nächste<br />

tschutti heftli realisiert werden kann:<br />

www.tschuttiheft.li.<br />

Gemeinsam können wir dazu beitragen,<br />

dass sich Fussball und soziales Engagement<br />

weiterhin verbinden. Len<br />

SILENCING<br />

Vereint gegen SLAPPs<br />

Um unliebsame Berichterstattungen<br />

zu verhindern, greifen Firmen und vermögende<br />

Personen vermehrt zu missbräuchlichen<br />

Klagen und Klagedrohungen,<br />

um zivilgesellschaftliche Organisationen<br />

und Medienschaffende<br />

einzuschüchtern. Ziel ist es, auf diese<br />

Weise unliebsame Berichte zu verhindern.<br />

Auch in der Schweiz werden sogenannte<br />

SLAPPs (Strategic Lawsuits<br />

against Public Participation) vermehrt<br />

eingesetzt. Nun hat sich Widerstand<br />

formiert: Im August haben sich NGOs<br />

in einer Schweizer Allianz gegen SLAPPs<br />

zusammengeschlossen, um diesen strategischen<br />

Angriffen auf die Zivilgesellschaft<br />

die Stirn zu bieten. Die Allianz<br />

will die Schweizer Öffentlichkeit<br />

über missbräuchliche Gerichtsklagen<br />

informieren und sich für eine bessere<br />

Gesetzgebung einsetzen, um Klagen<br />

frühzeitig zu stoppen. Sva<br />

THE PUBLIC:<br />

SLAPPs and their impact on<br />

journalism and civil society<br />

Conference<br />

Zurich, 5 May 2022<br />

© Bruno Manser Fonds<br />

Fusballfans sind jetzt<br />

gefragt: Unterstützen Sie<br />

die Realisation des<br />

nächsten tschutti heftlis.<br />

2 magazin terre des hommes schweiz Nr. 3 <strong>2023</strong> magazin terre des hommes schweiz Nr. 3 <strong>2023</strong> 3

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